In der Grundausstattung hat der neue Transrotor Jupiter bereits einen vorzüglichen Einstand gegeben. Die im ersten Teil geprüften Ausbau-Optionen lassen keinen Zweifel: Im Jupiter steckt viel Potential. Hören wir doch mal, was darüber hinaus klanglich möglich ist.

In diesem zweiten Teil der Schilderung meiner Hörerfahrungen mit dem jüngsten Spross aus der Fabrik von Jochen und Dirk Räke werden die Upgrades etwas kostspieliger. Schon die Installation des Figaro Tonabnehmers war ein Schritt, der möglicherweise die Investitions-Hemmschwelle vieler potentieller Jupiter-Kunden überschreitet. Gemeint ist damit das Verhältnis der Preise für den Jupiter und den Tonabnehmer. Lässt man die Aufwertung durch das SME-Kabel am Jelko Tonarm einmal außer Acht, so ist ja das Figaro ebenso teuer wie der Jupiter selber. Allerdings war der klangliche Sprung nach vorne so gewaltig, dass, wer ihn nicht probiert, eigentlich fahrlässig handelt. Oder anders herum formuliert: Wer das Geld für das Figaro nicht investieren kann oder will, tut gut daran, diese Kombination erst gar nicht zu testen. Auch das Upgrade durch das Netzteil Konstant Eins war in der Kombination zweifelsfrei ein klanglicher Gewinn.

Eine große, musikalische Überraschung im ersten Teil dieses Hörberichts war auch das Transrotor MC-System Figaro, das allerdings im einfachen Transrotor TR 800-S eingebaut war. Der Hörtest im SME-Arm folgt in diesem Bericht
Eine große, musikalische Überraschung im ersten Teil dieses Hörberichts war auch das Transrotor MC-System Figaro, das allerdings im einfachen Transrotor TR 800-S eingebaut war. Der Hörtest im SME-Arm folgt in diesem Bericht

Transrotors bekanntes TMD-Lager ist schon seit zehn Jahren erhältlich und in etliche Modelle integriert. Für andere Transrotor-Plattenspieler ist es als Optimierungs-Möglichkeit erhältlich. Im Austausch gegen das Gleitlager werden dafür immerhin 780 Euro fällig. Das ist das Doppelte im Vergleich zur Investition für das Netzteil, das zusätzlich auch ästhetisch Eindruck macht. Das TMD-Lager tritt ja nur bei abgenommenem Teller optisch in Erscheinung. Die Erwartungshaltung bei mir ist durchaus hoch, aber nicht in jedem Transrotor Laufwerk müssen die klanglichen Auswirkungen des aufwändigeren Lagers identisch sein. So macht es Sinn zu prüfen, was das TMD am Jupiter bewirkt. TMD steht für Transrotor Magnetic Drive. Es handelt sich um ein zweigeteiltes Lager. Das untere Segment wird durch den Riemen bewegt und läuft in einem Kugellager. Dieses ist absolut ruhig und akustisch nicht wahrnehmbar. Mechanisch sorgt es für einen soliden, gleichförmigen Rundlauf. Über mehrere kräftige Neodym-Magnete wird die zweite, obere Lager-Scheibe, der Subteller, in Rotation versetzt. Auf dieser liegt der Plattenteller auf. Magneteinflüsse auf den Tonabnehmer können Sie dank Abschirmung und Abstand getrost vergessen. Diese Konstruktion verspricht eine gesteigerte Laufruhe und Gleichmäßigkeit gegenüber dem Standard-Lager und bleibt gehörmäßig nicht ohne Folgen.

Die Zweiteilung des TMD Lagers ist auf dem Foto klar zu sehen. Unten erkennt man das kugelgelagerte, vom Riemen bewegte Segment. Den oberen Teil bildet der per Magnetkraft mitgenommene Subteller
Die Zweiteilung des TMD Lagers ist auf dem Foto klar zu sehen. Unten erkennt man das kugelgelagerte, vom Riemen bewegte Segment. Den oberen Teil bildet der per Magnetkraft mitgenommene Subteller

Die Klangunterschiede erschlossen sich mir nicht so signifikant und schnell wie bei den vorausgegangenen Veränderungen. Anfänglich wechselte ich die Lager nach jedem Titel und hörte auch Unterschiede. Richtig deutlich wurde mir die musikalische Überlegenheit des TMD aber erst nach längerem Hören, dann jedoch nachhaltig und beschreibbar: Die Musik stand vor einem ruhigeren Hintergrund und die Positionierung von Instrumenten und Stimmen im Raum war klarer. Dieser Raum öffnete sich auch und gab den einzelnen Instrumenten mehr Plastizität und Kontur. Der musikalische Fluss gewann an harmonischer Gleichmäßigkeit. So empfand ich die „Pictures At An Exhibition“, diesmal in der Aufnahme mit Fritz Reiner, RCA Red Seal, beim magnetischen Lager als mit mehr Schmelz, mehr Orchester-Tiefe, insgesamt feiner aufgelöst und weniger flächig-plakativ. Die Druckwellen der tiefen Lagen erreichten mich mit mehr Gewalt, ohne fetter zu sein. Relativ deutlich empfand ich die klangliche Überlegenheit bei Ella Fitzgeralds MPS-Album Sunshine Of Your Love. Die komplette A-Seite, beginnend mit dem Beatles Klassiker „Hey Jude“, macht die, wenn auch subtilen, Verbesserungen durch das Magnetlager sehr deutlich. Vor allem das Mehr an Feinheiten und die verbesserte Zugänglichkeit zur Musik lässt auf Dauer das TMD unentbehrlich erscheinen. Ja, auch mit dem Gleitlager klingt der Jupiter beeindruckend. Er spielt schon damit auf einem Level, auf dem Verbesserungen kaum mehr wirklich gravierend sein können. Dies meinte ich zumindest. Es ließe sich damit auch wirklich glücklich leben. Haben Sie jedoch eine Weile das TMD-Lager gehört, glaube ich fest, dass Sie es nicht wieder hergeben möchten. Es ist alles auf eine subtile Weise musikalischer und nuancierter. Die 780 Euro müssen vielleicht nicht unbedingt sofort sein – aber Weihnachten kommt ja bald und alle Jahre wieder.


Die drei ungleichen Massen unterscheiden sich im Durchmesser und wirken gemeinsam Resonanzen entgegen
Die drei ungleichen Massen unterscheiden sich im Durchmesser und wirken gemeinsam Resonanzen entgegen

Die folgende Tuning-Maßnahme ist absolut Jupiter-spezifisch: Hierbei handelt es sich um einen bedämpften Unterboden, der in seiner Konstruktion sehr ungewöhnlich ist. Eine Acryl-Basis ersetzt die drei polierten Teller der Grundversion unterhalb der beiden Stellschrauben und des Lagers. In der Basis befinden sich an eben diesen Stellen drei in mit einem blauen, speziellen Dämpfungs-Gummi unterlegte Aluminium-Aufnahmen. Unterhalb der Basis bilden Alu-Gummi-Füße den Kontakt zum Möbel. Es ist jetzt zwingend, den Motor in das Subchassis zu integrieren. Denn der Jupiter wächst durch die neue Basis in der Höhe. Beließe man den Motor extern, würde der Riemen über die Kante der Sub-Basis schleifen. Eine Vertiefung legt in der neuen Basis die Motor-Positionierung fest. Der zum Lieferumfang gehörende kurze Rundriemen ersetzt nun den langen. Die schwarze Acryl-Basis hat die gleiche Stärke – 20 Millimeter – wie das ursprüngliche, jetzt obere Chassis und folgt ihm auch in der Linienführung, ist aber links deutlich weiter ausladend. Sie fluchtet dort mit dem Tellerrand. In dem Freiraum links außen, unterhalb des Tellers, sehen wir nun das Ungewöhnliche und Bemerkenswerte dieser Konstruktion. Dort sind in entsprechenden Aussparungen, die ganz leichtes Spiel erlauben, drei Zylinder eingelassen. Sie unterscheiden sich nicht in der Höhe, wohl aber im Durchmesser und somit in der Masse. Ihre Aufgabe soll die Eliminierung von Rest-Resonanzen sein. Klanglich hat diese Basis erhebliche Auswirkungen: Der Bass gewinnt unüberhörbar an Intensität. Hier kann das Figaro nun seine analytischen Qualitäten voll zur Geltung bringen.

Der Transrotor 5009 Tonarm ist die letzte Ausbaustufe und bringt den Jupiter in unserer Testreihe in die richtige Stimmung
Der Transrotor 5009 Tonarm ist die letzte Ausbaustufe und bringt den Jupiter in unserer Testreihe in die richtige Stimmung

Im Tieftonbereich gibt es mehr Volumen und gleichzeitig mehr Kontur. Bei Beethovens „Mondscheinsonate“ in der Interpretation von Ray Brown und Lorindo Almeida auf der überarbeiteten Jeton-LP fürchtete ich, dass es jetzt meine Lautsprecher zerreißt. So gewaltig tönte der gestrichene Kontrabass und beeindruckte gleichzeitig mit der Schärfe seiner Konturen. Die Gitarre gewann deutlich an Körper und Wärme und wurde größer abgebildet als ohne die Sub-Basis. Das Saxophon-Intro in „Tin Can Alley“ auf dem gleichnamigen Album von Jack DeJohnette´s Special Edition war der Wahnsinn an Klangfülle und Energie. Gregory Porters Stimme auf Be Good veränderte sich zum voluminöseren. Insgesamt wurde bei allen Aufnahmen die Musik runder und schöner. Für mein Empfinden war das aber etwas dick aufgetragen. Dies liegt jedoch möglicherweise auch im Bereich des persönlichen Geschmacks. Zur Wahrheitsfindung verglich ich die LP von Gregory Porter mit der beiliegenden CD. Letztere klang weniger opulent. Bei Dillons Titel „Undying Need To Scream“ von Ihrem Album This Silence Kills gefiel aber mir die imposante, präzise Darbietung des Tiefbasses mit der zusätzlichen Basis. Doch auch hier zeigt der Vergleich mit der beiliegenden CD: Das ist etwas viel des Guten. Es muss also etwas passieren. Ich denke, es gilt, den Transrotor TR 800-S Tonarm jetzt mit Applaus zu verabschieden. Er hat hervorragende Fähigkeiten bewiesen und harmonierte in mechanischer Hinsicht mit den drei gehörten Tonabnehmern. Auch war er in der Lage, Unterschiede der bisherigen Setups deutlich zu Gehör zu bringen. Aber dieser letzten Ausbaustufe scheint er nicht mehr gewachsen zu sein. An seiner Statt sollte nun endlich der Transrotor 5009 ins Spiel kommen. Dieser ist baugleich mit dem SME 5009, einem neun-Zoll-Arm aus Magnesium. Vom berühmten SME V unterscheidet er sich durch einige Details wie die fehlende Bedämpfungs-Vorrichtung und ein abnehmbares Headshell. Die wichtigen technischen Details, das Lager und die Verkabelung sind identisch. Klanglich war sofort offensichtlich: Dieser Wechsel war überfällig.

Sind alle verfügbaren Optionen zur Aufwertung des Jupiters realisiert, wirkt sich dies nicht nur klanglich aus.: Er hat inzwischen nicht nur en Höreindruck der Basis-Version weit hinter sich gelassen, sondern tritt auch optisch imposanter in Erscheinung
Sind alle verfügbaren Optionen zur Aufwertung des Jupiters realisiert, wirkt sich dies nicht nur klanglich aus.: Er hat inzwischen nicht nur en Höreindruck der Basis-Version weit hinter sich gelassen, sondern tritt auch optisch imposanter in Erscheinung


Ich habe die oben erwähnten LPs erneut aufgelegt, und die Tonalität war, wie sie sein sollte. Jetzt wirkte die neue, untere Resonatoren-Basis mit dem aufwändigeren Tonarm harmonisch zusammen. Die Überlegenheit dieses Setups gegenüber dem Status vor Basis und SME zeigte sich in einer auf Anhieb wahrnehmbaren verbesserten Klarheit und mehr Detail-Schärfe im Bereich der menschlichen Stimme. Ella Fitzgerald singt auf „Sunshine Of Your Love“ nun alle ihre Songs so intensiv und gleichzeitig beschwingt, wie ich sie zuvor vom Jupiter nicht zu hören bekommen habe. Auf seiner für das Analog Forum 2015 in Krefeld auf 500 Exemplare limitierten Vinyl-Ausgabe des Albums „Sweet ´N´ Low“ interpretiert Ingram Washington so körperhaft und nuanciert amerikanische Standards, dass diese sofort unter die Haut gehen. Jetzt liegt Spannung in der Musik. Alles gewinnt noch einmal an Nuancenreichtum. Klassische Musik vermittelt der Jupiter nun beinahe so schwerelos, zart und kraftvoll, wie es der Komponist wohl beabsichtigt haben mag. Zarte, feine Töne bringt er plastisch rüber – und explodiert förmlich, wenn die Partitur es vorsieht.

STATEMENT

Der Jupiter garantiert Spielfreude in allen Varianten. Schon in der Basis-Ausführung überrascht er mit seinem dynamischen Auftreten. Danach vermittelt jede höhere Ausbaustufe einen eindeutigen Gewinn an musikalischen Inhalten und Intensität. Das Setup des Jupiter mit TMD, Konstant Eins, TR 800-S, SME-Kabel und dem Figaro war für mich klanglich im Verhältnis zum Preis ungeheuer attraktiv. Die zusätzliche Basis konnte ihre Qualität zusammen mit dem hochwertigen Transrotor-SME Tonarm ausspielen. In dieser Variante ist der Jupiter annähernd viermal so kostspielig wie in der Start-Version. Doch spielt er in dieser Ausstattung auch da, wo sein Name ihn vermuten lässt: im klanglichen Olymp! Zusätzlich ist er, wie bei Transrotor üblich, eine Augenweide.
Gehört mit
Tonabnehmer Goldring Elektra, Benz Micro Glider L2, Transrotor Figaro
Phonoverstärker Plinius Koru
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Base, Finite Elemente Pagode
Herstellerangaben
Transrotor Jupiter
Abmessungen (B/H/T) 44/16/40 (Motor innen)
Gewicht ca. 17 kg
Preis 2000 Euro inkl. Platten-Beschwerer
Aufpreise 500 Euro für Tonarm Transrotor TR-800 S incl. Goldring Elektra
300 (350) Euro für Netzteil Konstant I (bei Nachbestellung)
2500 Euro für Tonabnehmer Transrotor Figaro
780 Euro für TMD
880 Euro für Unterplatte
2800 (3120) Euro für SME-Transrotor 5009 (bei Nachbestellung)

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de

Weitere Informationen

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Samstag, 19 November 2005 01:00

OCTAVE Audio

Hersteller
OCTAVE Audio
Anschrift Industriestr. 13
76307 Karlsbad
Telefon +49 7248 3278
Fax +49 7248 3279
Web www.octave.de
E-Mail hofmann@octave.de

Transrotor Plattenspieler genießen einen besonderen Stellenwert. Bei dieser Marke vereint sich musikalischer Anspruch mit edlem Design, bei dem auch der Laie den Prestigewert erkennt. Der Jupiter ist ein brandneuer Transrotor und er fällt auf.

Zu sehen war der Jupiter als Vorserien-Exemplar bereits im Mai auf der High End in München. Ein für mich auffälliges Merkmal dieser Messe war – neben sehr viel Positivem – das gefühlt hemmungslos nach oben explodierende Preisniveau bei einigen Herstellern, auch bei Plattenspielern. Transrotor zeigte sich von einer ganz anderen Seite: Zwei neue Modelle wurden am unteren Ende der Preisskala vorgestellt. Schon wegen des erkennbaren Material- und Verarbeitungs-Aufwands darf nicht erwartet werden, dass ein Transrotor in der untersten Preisklasse platziert werden kann. Da sind 2500 Euro für so viel Plattenspieler schon auf den ersten Blick sehr fair. Denn hier wird nicht mit reduzierten Mitteln zu Werke gegangen. Der zentrale Blickfang eines jeden Transrotor, der hochglänzende, massive Plattenteller steht auch beim Jupiter optisch im Mittelpunkt. Auch das Chassis aus schwarzem Acryl ist von Material und Wertigkeit nicht weniger aufwändig als bei den hochpreisigeren Modellen. Dennoch schlägt der Jupiter aus der Art. Betrachtet man ihn genauer, erkennt man ein konstruktives Merkmal bereits von außen, das die übrigen Transrotor-Laufwerke nicht aufweisen. Jochen Räke, der Begründer und Spiritus Rector des Unternehmens, ist nicht nur ein audiophiler, sondern auch ein designorientierter Konstrukteur. Gerade dies macht das Transrotor Portfolio so vielfältig und attraktiv.

Der Jupiter ist in seiner Erscheinung ein typischer, attraktiver Transrotor
Der Jupiter ist in seiner Erscheinung ein typischer, attraktiver Transrotor

So ergab sich im Prozess der Ideenfindung und Entwicklung eine im Grunde runde Form für das Acryl-Chassis. In diesem Rund nimmt die große, austauschbare Tonarmbasis einen erheblichen Raum ein, rechts auf vier Zylindern aus Aluminium erhöht angeordnet. Die Aussparung im Acryl-Chassis darunter erlaubt eine saubere Führung und Verlegung des Tonarm-Kabels. So ergibt sich, dass die Lager-Einheit des Plattentellers nicht mittig, sondern nach links außen verschoben ihren Platz in der schwarzen Acryl-Basis findet. Daraus folgt die Anordnung der drei Geräte-Füße des Jupiter. Ein Fuß befindet sich direkt unter dem Tellerlager. Somit schultert er den mit Abstand überwiegenden Teil der Lager- und Teller-Masse. Die Kräfte aus Lager und Teller werden auf diese Weise direkt an den Untergrund angekoppelt. Die beiden hinten und rechts vorn angeordneten Beine halten im Wesentlichen nur die Balance und die zusätzliche Masse des Tonarm-Segments. Beide sind von oben über große und griffige, runde Stellscheiben leicht und bequem in der Höhe zu justieren. Die drei Geräte-Füße finden mi ihren Gewindeschrauben in polierten Tellern ihren Gegenpart, die den Kontakt zum Möbel bilden. Bei der Aufstellung des Jupiter ist Sorgfalt bei der Wahl der Stellfläche angebracht. Denn ebenso wie Resonanzen durch die direkte massive Verbindung der bewegten Teile und ihrer Lagerung zum Untergrund abgeleitet werden, besteht anders herum auch die Gefahr der Aufnahme von Resonanzen aus dem Möbel. Also macht eine gute Basis – ich habe die preisgünstige d.C.d. Base von Audio Exklusiv im Einsatz – Sinn. Sie ist eigentlich Pflicht. Transrotor selber offeriert speziell für den Jupiter eine interessant konzipierte Acryl-Basis, über die ich später berichten möchte.

Zwei Möglichkeiten gibt es für die Aufstellung des Riemen-Antriebs
Zwei Möglichkeiten gibt es für die Aufstellung des Riemen-Antriebs

Für die Aufstellung des Motors sind zwei Optionen vorgesehen: Entweder außerhalb des Gerätes in mittels Schablone definiertem Abstand zum Teller oder integriert in das Chassis, weitgehend unsichtbar unterhalb des Tellers. Vorteil der externen Positionierung ist, dass am Motor-Gehäuse der Ein-Aus-Schalter bedient werden kann. Ansonsten muss das Starten und Stoppen am Blackbox-Netzteil Transrotor No. 8 per rot beleuchtetem Kippschalter geschehen. Dies ist doch etwas umständlich. Auch lässt sich nur bei externer Motor-Platzierung der Riemen auf dem Pulli von Hand umlegen, wenn von 33 auf 45 UpM gewechselt werden soll. Zu einer eleganteren Lösung kommen wir später im Laufe des Tests.


Der Jupiter kostet in der einfachen Komplett-Ausstattung mit dem S-förmigen Transrotor TR 800-S Tonarm (baugleich mit Jelco SA-250) und einem Goldring Elektra MM-Tonabnehmer 2500 Euro. In dieser Ausführung steht er hier zum ersten Hörtest. Es ist ein Weilchen her, dass ein Transrotor-Plattenspieler in meinem Musikzimmer stand – den Crescendo testete ich im Dezember 2012. Nicht nur daher habe ich für den Transrotor eine ganz bestimmten Klang-Schublade im Kopf: Ich assoziiere die Marke mit einem angenehm ruhigen, entspannenden Charakter. So war ich denn nicht wenig perplex, als ich die ersten Takte vernahm. Auf dem Teller lag die B-Seite von Captured for Good. Joo Kraus und das Tales In Tones Trio beginnen mit ihrer Version von Peter Gabriels „Sledgehammer“. Ich hörte ein eher schlankes, knackiges Klangbild mit extrem viel Drive. Der Sound passte irgendwie zum Titel des Stückes, weil richtig Punch in der Musik lag. Die Auflösung und Durchhörbarkeit war überraschend hoch und der Spaßfaktor vor allem wegen der forschen, dynamischen Gangart richtig hoch. Das Goldring Elektra kostet lediglich 135 Euro – separat, wenn man es nicht im Bundle kauft. Dem System allein will ich diesen musikalischen Auftritt nicht zuschreiben. Es muss auch die besondere Konstruktion des Jupiter damit in Verbindung stehen. Zur Wahrheitsfindung baute ich umgehend mein Clearaudio Da Vinci ein, weil es vom Klang-Timbre dem Elektra ähnelt und mir sehr vertraut ist, da ich es gern und oft benutze. Meine Ahnung bestätigte sich: Sofort waren die typischen Charakterzüge des Clearaudio unüberhörbar. Selbstredend spielte es auf einem anderen Niveau – bei beinahe dreißig-fachem Preis. Die Unterschiede waren in allen Bereichen deutlich. Ebenso klar und doch etwas überraschend war die Erkenntnis, dass der preisgünstige Transrotor-Tonarm gar nicht übel musiziert. Beinahe alles, was ich am Da Vinci zu schätzen weiß, brachte er zu Gehör. Es wurde offenkundig, dass der Drive und die dynamische Spielfreude eindeutig ihre Ursache im Jupiter-Laufwerk haben. An vielen anderen Laufwerk-Tonarm-Kombinationen konnte das Da Vinci nicht so explosiv und impulsfreudig aufspielen. Bei klassischer Musik – ich hatte da Herbert von Karajans DG-Einspielung mit den Berliner Philharmonikern mit Mussorgsky-Ravels Bilder einer Ausstellung auf dem Plattenteller – war der Hochtonbereich jedoch etwas harsch und wurde lästig. Die Ursache lag nahe. Zu dem preiswerten Tonarm kann logischerweise kein besonders hochwertiges Anschlusskabel gehören. Eigentlich hätte ich dessen rote Ummantelung schon als Warnsignal interpretieren können. Da für diesen Test auch ein Transrotor-SME 5009 Tonarm als weitere Ausbau-Option geliefert wurde, ersetzte ich das signalrote Kabel am TR 800-S Tonarm durch das hochwertige Silber-Kabel des SME-Armes, das aus dem Hause van den Hul kommt. Dies war genau das, was das Defizit aufhob. Jetzt war auch oben herum Glanz und Feinsinnigkeit zu vernehmen.

Ordentliche Arbeit in klanglicher Hinsicht leistet der preisgünstige Tonarm
Ordentliche Arbeit in klanglicher Hinsicht leistet der preisgünstige Tonarm

Inzwischen hatte ich etliche Stunden lang vielfältiges Plattenmaterial gehört und der Umgang mit dem Jupiter machte mir richtig Freude. Dadurch, dass der sechzig Millimeter hohe Teller linksseitig über den Rand des Chassis hinaus seine Runden dreht, kann ich ihn nach dem Stoppen des Motors per Taster prima manuell abbremsen, indem ich einfach in den Teller unten hineingreife. Ansonsten läuft der Teller dank hervorragender Lagerung und beachtlicher bewegter Masse lang nach. Bei der beschriebenen Art zu bremsen bleibt auch die glänzende Oberfläche außen von Handabdrücken verschont. Von unten ist der Teller Transrotor-typisch mit einem Rillenprofil zur Resonanz-Vermeidung versehen. Zum Lieferumfang des Jupiter gehört übrigens auch das edle Plattengewicht zum Beschweren und Andrücken des Vinyls. Oben im Teller ist die Transrotor-Teller-Auflage aus Acryl-Komposite eingelassen, einem Material mit Eigenschaften, die denen des Vinyls ähneln. So ist das Eigenresonanz-Verhalten von Teller-Oberfläche und Schallplatte in hohem Maße harmonisiert. Gelagert ist der Teller in einem invertierten Gleitlanger im Ölbad mit enger Toleranz.

Das Elektra ist ein MM Tonabnehmer und macht seine Arbeit nicht schlecht. Dennoch ist es nur als vorübergehende Einstiegs-Option akzeptabel, da Laufwerk und Tonarm musikalisch viel mehr können
Das Elektra ist ein MM Tonabnehmer und macht seine Arbeit nicht schlecht. Dennoch ist es nur als vorübergehende Einstiegs-Option akzeptabel, da Laufwerk und Tonarm musikalisch viel mehr können

Um wieder zur Musik zurückzukehren: Ich konnte mich nicht bremsen, den Transrotor Figaro Tonabnehmer anstelle des Clearaudio einzubauen. Der Figaro war bereits im besagten Transrotor-SME Tonarm vormontiert und eigentlich mit dem SME zusammen als maximale Ausbaustufe dieses Tests vorgesehen. Dirk Sommer testete das Figaro bereits im Juni , deshalb beschreibe ich es hier nicht näher. Es ist sicher etwas ungewöhnlich, in einen so preisgünstigen Tonarm einen Tonabnehmer einzubauen, der mit stolzen 2500 Euro zu Buche schlägt. Aber ich war neugierig, angetan von dem bereits Gehörten und wollte es einfach wissen. Im Übrigen hatte ich ja den Wert des TR 800-S Tonarm durch das klanglich klar überlegene SME Tonarmkabel schon deutlich nach oben korrigiert. Nebenbei bemerkt, harmonieren alle drei Tonabnehmer mechanisch problemlos mit dem TR 800-S. Die jeweiligen Eigenresonanzen liegen stets im idealen Bereich und das horizontale Abtast-Verhalten bei 315 Hertz ist einwandfrei. Das Figaro tastete auf Anhieb 80 Mikron ab und versetzte mich musikalisch sofort in Begeisterung. Ich gestehe, Tonabnehmer in dieser Preisklasse höre ich nicht alle Tage. Bei der Musikalität und Klanggestaltung des Figaro frage ich mich jedoch: Warum eigentlich? Ja, ein Tonabnehmer ist ein Verschleißteil und muss auch irgendwann überholt werden. Zudem ist er mehr als andere HiFi-Komponenten mechanischen Zerstörungs-Risiken ausgesetzt. Nur, was an dieser Stelle möglich ist, gibt zu denken. Gegenüber dem deutlich teureren, aber auch in die Jahre gekommenen Da Vinci, gestaltete das Figaro die Musik auf frappierende Weise neu: in puncto Plastizität der Instrumente, räumliche Anordnung und Festigkeit und besonders faszinierend in den Klangfarben – betörend. Dagegen wirkte alles andere zuvor beinahe blutleer.


Das KONSTANT EINS Netzteil ist beliebig aufstellbar. Ein Kabel geht zum Motor, das zweite zur Stromversorgung, die ihrerseits einen harten Netzschalter hat
Das KONSTANT EINS Netzteil ist beliebig aufstellbar. Ein Kabel geht zum Motor, das zweite zur Stromversorgung, die ihrerseits einen harten Netzschalter hat

In dem großen Paket mit Accessoires zur Erweiterung und Optimierung des Jupiter befindet sich auch das gediegene Netzteil KONSTANT EINS. Es wiegt 1,5 Kilogramm und besteht aus einem 85 Zentimeter hohen, poliertem Massiv-Aluminium-Zylinder mit elf Zentimetern Durchmesser. Der obere Teil ist ein haptisch anmutiger Drehschalter für die Geschwindigkeitswahl zwischen 33 und 45 sowie das Ein- oder Ausschalten des Jupiter. Über eine kleine Öffnung lässt sich die Geschwindigkeit über ±5 Prozent feinjustieren. Mittels des KONSTANT EINS ist jetzt auch die Integration des Motors in die Acryl-Basis des Jupiter eine Option ohne Einbußen beim Bedienungskomfort. Und was macht das KONSTANT EINS klanglich? Es setzt nochmal unüberhörbar eins drauf. So musiziert Joo Krauss mit seiner Combo nun mit noch mehr Leichtigkeit. Das Klangbild öffnet sich noch einmal mehr in die Tiefe und auch ein leichter Gewinn an feiner und grober Dynamik geht auf das Konto des Edel-Netzteils. Auch ein bislang unbemerkter, leichter Schleier wird gelüftet, der aber auch zuvor kleine Aufnahmeschwächen der einen oder anderen LP kaschiert hatte. Nachdem ich auf die einfache Stromversorgung zurückgebaut hatte, um meinen eigentlich recht deutlichen Eindruck so zu verifizieren, stellte sich so etwas wie minimale musikalische Langeweile ein. Hat man das hochwertigere Netzteil erst einmal eine Weile gehört, wird es schwierig, wieder davon loszukommen. Es ist bei seinem relativ moderaten Preis eigentlich ein Muss, da es sowohl musikalisch als auch optisch eindeutig einen Mehrwert bedeutet. Und so genieße ich jetzt in dieser Konfiguration den Jupiter, bevor ich mich den weiteren Ausbaustufen im zweiten Teil des Tests widme. Da wird es um drei zusätzliche Erweiterungs-Möglichkeiten gehen, die den Jupiter dann in den musikalischen Olymp hieven könnten – im eigentlichen thront ja bereits sein griechisches Pendant Zeus. Bei den Optionen handelt sich um das magnetische Transrotor TMD Lager, die spezielle Bedämpfungs-Basis des Jupiter und den Transrotor-SME Tonarm 5009.

Wichtiges Zubehör ist der zum Lieferumfang des Jupiter gehörende Platten-Beschwerer. Die Scheibe zur Kontrolle der Umdrehungen macht erst mit dem KONSTANT EINS und seiner Möglichkeit zur Feinjustierung Sinn
Wichtiges Zubehör ist der zum Lieferumfang des Jupiter gehörende Platten-Beschwerer. Die Scheibe zur Kontrolle der Umdrehungen macht erst mit dem KONSTANT EINS und seiner Möglichkeit zur Feinjustierung Sinn

STATEMENT

Der Jupiter ist ein Meilenstein im Transrotor-Plattenspieler-Bau. Ihn charakterisieren Drive und Spielfreude, so begeistert er schon in der Einstiegsversion. Beim Tonabnehmer und der Verkabelung ein wenig mehr zu investieren, macht sich mit noch mehr Hörvergnügen bezahlt, und das KONSTANT EINS Netzteil wertet ihn zusätzlich auf: klanglich, im Bedienungskomfort und, unübersehbar, auch optisch.
Gehört mit
Tonabnehmer Clearaudio Da Vinci
Phonoverstärker Plinius Koru
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Base, Finite Elemente Pagode
Herstellerangaben
Transrotor Jupiter
Abmessungen (B/H/T) 44/16/40 (Motor innen)
Gewicht ca. 17 kg
Preis 2000 Euro inkl. Platten-Beschwerer
Aufpreise 500 Euro für Tonarm Transrotor TR-800 S incl. Goldring Elektra
300 (350) Euro für Netzteil Konstant I (bei Nachbestellung)
2500 Euro für Tonabnehmer Transrotor Figaro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de

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Freitag, 13 November 2015 01:00

Ein Besuch bei AcousticPlan

Am Bodensee ist das Klima immer um 2 Grad wärmer als in München. Sagt man. Common Wisdom, oder wie der Kerl heißt. Das war aber nicht der Grund, warum wir dorthin gefahren sind, sondern es ging um einen Besuch bei AcousticPlan.

Bei der Vorführanlage kann man eine deutliche Vorliebe des Herstellers für Geräte aus dem Hause Western Electric erkennen. In dem Regal unten sieht man neben der Frequenzweiche auch die selbst entwickelte Stromversorgung für die Feldspulen der Treiber
Bei der Vorführanlage kann man eine deutliche Vorliebe des Herstellers für Geräte aus dem Hause Western Electric erkennen. In dem Regal unten sieht man neben der Frequenzweiche auch die selbst entwickelte Stromversorgung für die Feldspulen der Treiber

Dem Klischee entsprechend war es dann auch in München bei Abfahrt neblig-trüb und am Bodensee begann bereits die Sonne zu scheinen. Neben den eher beruhigend wirkenden Weinstöcken links und rechts gab es auch ein Highlight aus historischer Zeit am Himmel zu bewundern, nämlich einen Zeppelin. Eigentlich hätte ich hier irgendeinen Kommentar unseres Fotografen wie „den habe ich extra für Dich gebucht“ erwartet. Hat er aber nicht. Weiter geht’s auf der Zeppelinstraße Richtung Dornierstraße; wir befinden uns gewissermaßen auf historischem Boden. Im Vorbeifahren liest man Namen wie MTU, Airbus, ZF. Nicht schlecht, denke ich mir. Neben Großindustrie und gutem Wein haben sich hier auch etliche mittelständische Betriebe angesiedelt, ein ideales Umfeld für eine kleine Manufaktur wie AcousticPlan.

Die Geräte sehen irgendwie schnuckelig aus und unterscheiden sich wohltuend vom sonst üblichen schwarzen Einheitsbrei. Rechts die neue Aruna, die an meinem Lautsprecher einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte
Die Geräte sehen irgendwie schnuckelig aus und unterscheiden sich wohltuend vom sonst üblichen schwarzen Einheitsbrei. Rechts die neue Aruna, die an meinem Lautsprecher einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte

Zunächst einmal hatten wir Schwierigkeiten, den Eingang zu der Firma zu finden. Die Adresse stimmte zwar, aber das Navi hatte uns in einen Hinterhof geleitet, wo es zunächst nichts außer der Autolackiererei Ünlü zu sehen gab. Diese mit einem güldenen Opel Manta oder so vor der Tür. Letztlich führte dann eine Art Feuertreppe im vorderen Teil des Gebäudes zu AcousticPlan im 1. Stock. Dort angekommen sieht die Welt gleich wieder ganz anders aus, hier liegt nichts rum, alles adrett und proper, meine Frau hätte ihre helle Freude. Was im Zusammenhang mit HiFi eher ungewöhnlich wäre.

AcousticPlan gibt es seit etwa 19 Jahren, angefangen hatte Jäckle bereits im Alter von 15 Jahren mit dem Bau von Lautsprechern. Für die er schon damals Käufer gefunden hatte. Aus der Leidenschaft ist dann – nach der Berufsausbildung zum Elektroniker – die Firma AcousticPlan entstanden. Somit gehörte auch ein Lautsprechermodell zu den ersten professionellen Produkten, bestückt mit einem seiner Favoriten, dem legendären Breitbänder JX 92 von Ted Jordan. Allerdings würde die Produktion der Lautsprecher momentan die Kapazität der Manufaktur sprengen, aus diesem – und auch anderen Gründen – sind die Lautsprecher nicht mehr erhältlich.


AcousticPlan ist eine kleine Manufaktur, die momentan von dem Besitzer im Alleingang betrieben wird. Der zeitweise eingestellte Mitarbeiter für einfache Lötarbeiten konnte den Hersteller offensichtlich nicht mit seinen Löt-Künsten überzeugen. Somit wird jedes Gerät vom Chef persönlich verdrahtet, gemessen und verlässt das Haus erst nach ausgiebiger Hörprüfung. Die Geräte haben überwiegend Namen von indischen Musikinstrumenten oder aus der indischen Mythologie. Dies – und die Vorliebe für indische Musik – rührt noch von seinem Aufenthalt in Indien, wie Jäckle mir erzählte.

Für alle, die ihre Frontplatten doch lieber in schwarz oder Silber haben wollen ist natürlich ebenfalls gesorgt. Diese hier gehören zu dem DA-Wandler
Für alle, die ihre Frontplatten doch lieber in schwarz oder Silber haben wollen ist natürlich ebenfalls gesorgt. Diese hier gehören zu dem DA-Wandler

Was man bei all den Gesprächen leicht heraushören kann: Jäckle ist ein Präzisionsfanatiker. Unterschiedliche Farbnuancen bei den Blautönen der Frontplatten beispielsweise werden natürlich nicht akzeptiert und umgehend reklamiert. Oder anders ausgedrückt: für AcousticPlan müssen die Zulieferer sehr präzise arbeiten. Dies hat auch schon zu Schwierigkeiten mit dem einen oder anderen Hersteller geführt.

Die Qual der Wahl; mir jedenfalls gefällt die blaue Version am besten
Die Qual der Wahl; mir jedenfalls gefällt die blaue Version am besten

Zugeliefert werden mittlerweile bestückte Platinen, hier lohnt sich das Einsetzen der Chips und ähnlicher Bauteile vor Ort nicht mehr, die Feinverdrahtung wird allerdings im eigenen Hause vorgenommen. Und natürlich die gesamte Mechanik, diese wird von Firmen aus dem Umfeld gestellt. Sozusagen alles aus dem Schwabenländle.

Die Verdrahtung der Geräte wird nach alter Väter Sitte durchgeführt, also mit Lötleisten. Hier bei dem Modell Aruna zu sehen
Die Verdrahtung der Geräte wird nach alter Väter Sitte durchgeführt, also mit Lötleisten. Hier bei dem Modell Aruna zu sehen


Huch, der ist ja schwarz! Dies ist aber kein Fremdkörper, sondern ein Nachbau des historischen Western Electric Modells 46C. Die antiken Zeigerinstrumente und auch den Volumenregler lässt Jäckle speziell anfertigen. Sämtliche Röhren sind selbstverständlich NOS-Typen. Womit der Schluss naheliegt, dass es hiervon nicht allzu viele Modelle geben wird
Huch, der ist ja schwarz! Dies ist aber kein Fremdkörper, sondern ein Nachbau des historischen Western Electric Modells 46C. Die antiken Zeigerinstrumente und auch den Volumenregler lässt Jäckle speziell anfertigen. Sämtliche Röhren sind selbstverständlich NOS-Typen. Womit der Schluss naheliegt, dass es hiervon nicht allzu viele Modelle geben wird

Jäckle zeigt die Stelle, an der etwas von dem Kernmaterial entfernt wurde
Jäckle zeigt die Stelle, an der etwas von dem Kernmaterial entfernt wurde

Mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wird kann man auf dem Bild oben sehen: Beim Ausgangstrafo einer original WE 46C wurde eine kleine Ecke des Kernmaterials abgekratzt und in einem Universitätslabor analysiert. Somit verfügt der neuproduzierte Wickelkern über die gleiche Materialzusammensetzung wie das Original. Dies hat natürlich entscheidenden Einfluss auf den Klang. Jäckle ist ein Präzisionsfanatiker! Ach ja, sagte ich bereits.

Ebenfalls neu produziert: die Kerne der Zwischenübertrager für das Modell WE 46C. Über die Herstellungskosten dieser Kerne hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Von dem zur Zeit favorisierten amorphen Kernmaterial hält Jäckle gar nichts, wie übrigens manch andere Hersteller auch
Ebenfalls neu produziert: die Kerne der Zwischenübertrager für das Modell WE 46C. Über die Herstellungskosten dieser Kerne hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Von dem zur Zeit favorisierten amorphen Kernmaterial hält Jäckle gar nichts, wie übrigens manch andere Hersteller auch

Preisfrage: was könnte das sein? Wenn man alle Punkte in der richtigen Reihenfolge miteinander verbindet, entsteht ein Bild von Biene Maya? Oder wer alle Nägel mit dem ersten Hammerschlag einklopft hat gewonnen...?
Preisfrage: was könnte das sein? Wenn man alle Punkte in der richtigen Reihenfolge miteinander verbindet, entsteht ein Bild von Biene Maya? Oder wer alle Nägel mit dem ersten Hammerschlag einklopft hat gewonnen...?


Alles falsch, hier die Auflösung: Mit Hilfe der Nagel-Matrix werden Kabelbäume für die einzelnen Geräte hergestellt. Der Biegeradius entspricht dann genau den Gegebenheiten in den einzelnen Geräten. Jäckle schafft hier etwa zehn Kabelbäume am Tag
Alles falsch, hier die Auflösung: Mit Hilfe der Nagel-Matrix werden Kabelbäume für die einzelnen Geräte hergestellt. Der Biegeradius entspricht dann genau den Gegebenheiten in den einzelnen Geräten. Jäckle schafft hier etwa zehn Kabelbäume am Tag

Nun ist AcousticPlan keine Garagenfirma, sondern die Geräte werden professionell entwickelt, Schaltungen über ein Computerprogramm simuliert und natürlich das entstandene Ergebnis gemessen. Trotzdem wird hier kein Messfetischismus betrieben, letztlich ausschlaggebend ist der Höreindruck. Das Platinenlayout entsteht am Computer im Hause, da nach Meinung des Entwicklers Signal- und Masseführung mit klangentscheidend sind. So bekommt beispielsweise das Philips-Laufwerk im CD Spieler eine komplett selbstentwickelte Software.

Das Messlabor ist mit allem ausgestattet, was gut und teuer ist. Hier wird gerade die Hybridentstufe Santor überprüft
Das Messlabor ist mit allem ausgestattet, was gut und teuer ist. Hier wird gerade die Hybridentstufe Santor überprüft

Ordnung muss sein! Dies kann man in der ganzen Firma feststellen. Hier die fertig bestückten Platinen für den großen CD Spieler. Jäckle schwört auf den Multibit-Wandler 1865 von Analog Devices. Muss ich extra erwähnen, dass die Produktion des Chips schon vor einiger Zeit eingestellt wurde?
Ordnung muss sein! Dies kann man in der ganzen Firma feststellen. Hier die fertig bestückten Platinen für den großen CD Spieler. Jäckle schwört auf den Multibit-Wandler 1865 von Analog Devices. Muss ich extra erwähnen, dass die Produktion des Chips schon vor einiger Zeit eingestellt wurde?


Interview mit Claus Jäckle:

J.S. Herr Jäckle, wie lange dauert die Entwicklung eines Ihrer Geräte, beispielsweise der Aruna?

C.J. Also von der Idee über die Recherche, wie man alles umsetzen kann, bis zum Aufbau des Gerätes dauert das schon zwei Jahre insgesamt.

J.S. Im Fall Aruna war die Schaltung mehr oder weniger bereits vorgegeben, nehmen wir einmal ein anderes Gerät von Ihnen, was Sie von Anfang an entwickeln, wie lange dauert so etwas?

C.J. Also bei dem neuen Hybridvollverstärker hat die Entwicklung von der Idee bis zum fertigen Gerät auch zwei Jahre gedauert.

J.S. Und wie lange benötigen Sie für die Produktion eines Gerätes?

C.J. Das ist natürlich abhängig davon, um was für ein Gerät es sich handelt, wie viel Handarbeit da drin steckt. Ich mache ja immer Baugruppen, wenn die schon fertig sind, wird das Gerät am Schluss nur noch zusammengesetzt. Jetzt ist es noch abhängig von der Farbe der Frontplatte, ist die schwarz, silber oder blau. Deshalb kann ich die Geräte auch erst nach Bestellung fertig machen. Wenn die Baugruppen also fertig sind, etwa zwei Wochen. Wenn diese nicht fertig sind, kann es auch schon einmal sechs Wochen dauern.

J.S. Stellen Sie die Baugruppen im Batch her?

C.J. Ja, ja natürlich, sonst lohnt es sich nicht. Aber wenn ich feststelle, von einer Baugruppe gibt es nur noch wenige, dann fange ich natürlich wieder an, welche zu bauen. Wenn aber einmal alles weg ist und eine Bestellung kommt, die eilig ist, dann mache ich zum Teil auch Einzelanfertigungen.

J.S. Machen Sie alles alleine, oder haben Sie noch Mitarbeiter?

C.J. Ich habe bis vor kurzem einen Mitarbeiter gehabt; aber dieses Jahr mache ich noch alles alleine und nächstes Jahr suche ich wieder einen Mitarbeiter.

J.S. Früher hatten Sie einmal einen digitalen Server auf Ihrer Homepage. Gibt es den nicht mehr?

C.J. Den gibt es nicht mehr. Der war so in der Mitte der Entwicklung, da habe ich das Projekt gestoppt. Das ging sehr langsam vorwärts, das ist zu aufwändig für eine kleine Firma und da gab es dann die Teile schon nicht mehr in der Mitte der Entwicklungsphase.

J.S. Haben Sie mit Digital noch irgendetwas vor für die Zukunft?

C.J. Also Digimaster und Drivemaster haben nur noch eine bestimmte Produktionszeit, weil dann die Teile ausgehen. Da muss ich mir dann etwas Neues überlegen. Was ich gerne machen würde, vielleicht auch mit jemandem zusammen, ist ein diskreter Wandler. Ein Multibit-Wandler, etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe aber das Gefühl, die Produktzyklen der Halbleiter werden immer schneller und dann gibt es sie nicht mehr und dann fängt man wieder von vorne an. Wir haben momentan CD-Laufwerke, ich würde aber gerne noch einmal einen CD-Player machen, vielleicht mit jemandem zusammen. Ich habe auch jemanden, der eigene Laufwerke produzieren will, da muss man eben schauen, wie gut die sind, wie teuer und lohnt sich der Aufwand noch für CD.

J.S. Digital ist also für Sie zu schnelllebig, als dass es sich da lohnen würde, etwas Neues zu probieren?

C.J. Was richtig aufwändig ist zu machen, das kann ich mir nicht mehr vorstellen zu machen. Aber einen Wandler könnte ich mir schon gut vorstellen.


J.S. Welches Ihrer Produkte verkauft sich denn am besten?

C.J. Also schon der kleine Wandler mit dem Laufwerk zusammen.

J.S. Welche neuen Geräte wird es zukünftig von AcousticPlan geben?

C.J. Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres kann der neue Hybridvollverstärker ausgeliefert werden. Dann habe ich vor, den 6L6 Push-Pull Vollverstärker fertig zu machen.

J.S. Lautsprecher werden keine mehr gebaut?

C.J. Nein. Ich hatte verschiedene Modelle angeboten, am besten hatte mir dabei der 6.5“ Lowther gefallen, da hatte ich aber wohl zu viel reklamiert und zurückgeschickt, so dass ich von dort keine Chassis mehr bekommen habe. Zudem braucht man bei größeren Modellen viel Platz, man muss verschiedene Furniere anbieten und dann kommt ein Kunde und will genau das Furnier, welches ich gerade nicht habe und irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Später war ich in Südkorea gewesen und habe dort die Western Electric 16A gehört und dann war für mich klar, da brauche ich nichts mehr machen.

Hier der Renner aus dem Hause AcousticPlan. Das Laufwerk ist noch mit dem Philips Pro Laufwerk ausgestattet. Leider hat Philips die Produktion schon vor längerer Zeit eingestellt. Der Wandler besitzt natürlich Röhren in der Ausgangsstufe. Beide Geräte können mit der optimalen I2S Schnittstelle verbunden werden
Hier der Renner aus dem Hause AcousticPlan. Das Laufwerk ist noch mit dem Philips Pro Laufwerk ausgestattet. Leider hat Philips die Produktion schon vor längerer Zeit eingestellt. Der Wandler besitzt natürlich Röhren in der Ausgangsstufe. Beide Geräte können mit der optimalen I2S Schnittstelle verbunden werden

Wirft man einen Blick in das Lager, kann man einen Hang zu historischen Bauteilen nicht übersehen. So gibt es neben NOS Röhren auch historische Jensen 12“ Feldspulen-Bässe, Transformatoren aus der Western Electric Zeit und jede Menge anderer Preziosen. Alles natürlich fein säuberlich geordnet. An den neuen Modellen 46C und Aruna – und auch aus den Gesprächen mit Jäckle – kann man erkennen, dass die Performance der alten Western Electric Modelle nicht spurlos an dem Entwickler vorbeigegangen ist. Auf einem der Labortische steht ein Paar Monoblöcke aus „prähistorischen Tagen“, es werden offensichtlich auch Reparaturaufträge für antike Geräte angenommen. Wenn etwas Zeit ist, wie Jäckle betont. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier das Hobby zum Beruf wurde.

Für den Nachschub an NOS-Röhren ist gesorgt. Bei den Röhren neuerer Produktion bevorzugt Jäckle russische Typen gegenüber chinesischen
Für den Nachschub an NOS-Röhren ist gesorgt. Bei den Röhren neuerer Produktion bevorzugt Jäckle russische Typen gegenüber chinesischen

Resümierend lässt sich feststellen, dass sich Jäckle mit seiner Firma so eingerichtet hat, wie er überzeugt ist, dass es für die Herstellung eines Qualitätsproduktes erforderlich ist. Er macht alles selbst, hat damit alles unter Kontrolle, kein Gerät verlässt die Firma, das nicht seinen hohen Ansprüchen genügt. Marketing, Wachstum, Kostenreduktion, Benchmarking sind alles Begriffe, die hier nichts verloren haben. Vielleicht liegt das alles doch nicht so sehr an den Weinbergen, sondern eher an der Technikgeschichte der Bodenseegegend. Seeblick mit Weitsicht, wie die Werbeprosa der Stadt Friedrichshafen verspricht.

Weitere Informationen

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Dienstag, 08 November 2005 01:00

Sombetzki-Elektrostaten

Hersteller
Sombetzki-Elektrostaten
Anschrift Am Plättchen 29
35418 Buseck
Telefon +49 549 0240
E-Mail info@sombetzki-elektrostaten
Web www.sombetzki-elektrostaten.de
Montag, 09 November 2015 01:00

Sombetzki ESL Home

Hier geht es um eine völlig neue Art von Schallwandlern, die das Beste von Kopfhörer- und Lautsprecherwiedergabe vereinen soll. Da ich Michael Sombetzkis Kreationen bei ihm und nicht bei mir zuhause gehört habe, wollte ich diesen Artikel erst mit Hörbericht überschreiben, aber dann wäre er in der Rubrik „Feuilleton“ gelandet. Da ist er unter den Tests besser aufgehoben.

Unzählige Stufen wuchteten wir Anfang der Neunziger Jahre die schwergewichtige Krone des schottischen Lautsprecherbaus nebst Elektronik in eine stylische Düsseldorfer Etagenwohnung. Akribisch und hochmotiviert wurde das Packgut in dem angedachten Hörraum positioniert, deutete doch der Interessent ernsthafte Kaufabsichten an. Das zwar übersichtliche, aber gehobene Interieur zerstreute zudem alle Zweifel an der potentiellen Zahlungsfähigkeit. Eine Stunde später war alles verkabelt, die Hörproben lagen bereit, das Gemetzel konnte beginnen. Unser hochwertiges Set-Up spielte in einem 80 Quadratmeter großen Raum mit altbautypischen hohen Decken. Möbel gab es so gut wie keine, ebenso fehlten Tapeten, Bilder, Vorhänge oder Regale an den Wänden. Einzig ein Flügel dominierte die Raummitte. In der Vorhölle konnten die akustischen Bedingungen nicht schlechter sein. Nach dem Abspielen von drei Musiktiteln endete die Demonstration folgerichtig abrupt, es tönte schlichtweg barbarisch. In diesem Umfeld Highendiges artgerecht zu etablieren, war damals ohne massive Korrektur der Räumlichkeiten unmöglich. Für uns junge ambitionierte Hifi-Händler eine nachhaltige Lektion in Sachen Raumakustik.

Dem ESL Home ist es egal wo er spielt, er braucht nur eine Steckdose und gute Zuspieler
Dem ESL Home ist es egal wo er spielt, er braucht nur eine Steckdose und gute Zuspieler

25 Jahre später eröffnen sich mit der zunehmenden Computerisierung unserer Musikanlagen neue Optionen, Systeme auch in solch widrigen Umgebungen ohne langwierige Diskussion über die optische Gestaltung der Spielstätte wohlklingend zu konstituieren. Digitale Signalprozessoren korrigieren Frequenzgänge, die Phasenlage wird angepasst, dem Nachhall wird in Grenzen Einhalt geboten. Ist das der ultimative Lösungsansatz? Verliert nicht der Charakterdarsteller, also ein exquisiter Schallwandler, so viel von seinen Charme, wegen dessen er ursprünglich ausgewählt wurde? Mutiert die wohlig klingende Verstärkerröhre womöglich auf diese Weise zu einem korrekten, aber sterilen Transistor? Wäre es nicht besser, einen Lautsprecher zu konstruieren, der praktisch unbeeindruckt von der Umgebung aufspielt, mit genau der Spielfreude, die ihm die vorgeschalteten Komponenten anbieten?

Die beiden Breitbandwandler sind circa 50 mal 30 Zentimeter groß, in der Tiefe messen sie zwei Zentimeter
Die beiden Breitbandwandler sind circa 50 mal 30 Zentimeter groß, in der Tiefe messen sie zwei Zentimeter

Nun, die gibt es schon seit vielen Jahren in unzähligen Varianten: Kopfhörer interessiert es nicht, in welchem Raum sie musizieren, ihr direkt abgestrahlter Schall überlagert jede Interaktion mit der Umgebung. Gänzlich unbeeinflusst von Raummoden gelingt den kleinen Schallquellen damit eine präzise hochaufgelöste Darbietung, die von klassischen Boxen praktisch nicht erreicht werden kann. Das ist die Habenseite. Ein Schallereignis so unmittelbar am Ohr lässt das Klangbild naturgemäß „im Kopf“ entstehen. Die Konzertbühne baut sich nicht vor dem Hörer auf, sondern er/sie wähnt sich mitten zwischen den Musikern auf dem Podium. Durchaus reizvoll aber realitätsfern. Daneben ist das Ausblenden aller Nebengeräusche mitunter ebenso unangenehm, wie die typischen „heißen Ohren“ nach einer längeren Hörsession.

Ein Mittelding zwischen Lautsprecher und Kopfhörer muss her, das die Stärken beider Prinzipien vereinigt, dachte sich ein cleverer Entwickler aus Südhessen. Wobei die Ausführung als Nahbereichs-Monitor Fundament des Vorhaben war. Echos, Raumresonanzen, indirekter Schall reflektiert von Wänden und Decken, all diese Misslichkeiten der Raumakustik, so das Kalkül, können bei dieser Art der Aufstellung das direkte Schallereignis seines ESL Home getauften Entwicklungsprojektes nicht beeinflussen, ganz so wie bei einem Kopfhörer.


Die Verarbeitung ist bis ins Detail sehr gediegen. Sorgen, dass Gefahren von den stark aufgeladenen Bauteilen ausgehen könnten, sind unbegründet. Die Wandler sind mechanisch gut gesichert
Die Verarbeitung ist bis ins Detail sehr gediegen. Sorgen, dass Gefahren von den stark aufgeladenen Bauteilen ausgehen könnten, sind unbegründet. Die Wandler sind mechanisch gut gesichert

Nun heißt der findige Kopf Michael Sombetzki, und wer sich jemals in seinem highfidelen Leben intensiver mit Elektrostaten auseinander gesetzt hat, wird fast zwangsläufig seine Wege gekreuzt haben. Sei es, dass reparaturbedürftige Schallwandler durch seine Hände ein zweites Leben bekommen haben, oder man mit bei seinem vormaligen Arbeitgeber Quad Kontakt hatte. Über die Art der Schallerzeugung kann bei seinen Produkten kein Zweifel bestehen: Genügend gute Gründe Musiksignale per Elektrostaten in Töne zu wandeln gibt es obendrein. Das Funktionsprinzip eines Elektrostaten basiert auf einer hauchdünnen leichtgewichtigen Membranfolie, deren elektrische Leitfähigkeit die klassische Schwingspule als Antrieb ersetzt. Eingefasst in einem Rahmen wird sie zwischen zwei schalldurchlässige Statoren/Gitterelektroden platziert. Beide „Platten“ sind dabei gleichpolig elektrisch aufgeladen; auf der Folie wiederum fließt die gegenpolige elektrische Ladung. Auf diese Weise von gleichen Kräften vorgespannt, verharrt sie im Ruhezustand ruhig und präzise in der Mitte.

Das Tonsignal des Leistungsverstärkers wird nun im Gegentakt (Push-Pull) an die beiden Gitterelektroden angelegt. Die derart elektrisch beeinflusste Membranfolie – eine Elektrode zieht sie an, während die Andere sie mit derselben Stärke abstößt – wird so über ihre gesamte Fläche ebenso gleichmäßig wie exakt in Schwingung versetzt. Voila, schon haben wir einen perfekten Breitbandwandler der mit seiner sehr massearmen Membrane feinsinnig und hochaufgelöst musizieren kann – gäbe es da nicht ein paar klitzekleine Hürden.

Die Höhe der ESL Home will durch einen guten Stand abgesichert werden
Die Höhe der ESL Home will durch einen guten Stand abgesichert werden

Zum einen erfordert die Positionierung der Membranfolie zwischen den Elektroden eine hohe Polarisationsspannung, 6000 Volt und mehr dürfen es sein. Um diese Grundspannung zu überlagern, muss das anliegende Audiosignal adäquat hochtransformiert werden, wobei die benötigte Spannung unterhalb der Polarisationsspannung liegt. Alternativ könnten Hochspannungsverstärker wie beispielsweise Röhrenverstärker genutzt werden, nur würden dann mehrere 100 Volt in den Lautsprecherkabeln anliegen oder der Verstärker müsste in das Lautsprechergehäuse integriert werden. Begrenzt ist zudem der maximale Hub der Folie, denn die Distanz zwischen den Statoren und der Membran muss zur Erzielung einer brauchbaren Flächenkraft sehr klein sein, womit letztere aber andererseits nur zu kleinen Amplituden in der Lage ist. Wird die Schwingung zu groß, kann die Membrane an den Statoren anschlagen, entsprechende Misstöne wären die Folge. Für eine substantielle Basswiedergabe muss somit die Membranfläche entsprechend vergrößert werden. Damit kommen wir zum Kabinett. Ungefähr tausend Liter angekoppeltes Gehäusevolumen würde ein Vollbereichselektrostat als ideale Arbeitsumgebung ansehen – wohnraumfreundliche Abmessungen sind mit dieser Vorgabe nicht mehr erzielbar. Bleibt die Ausführung als Dipolstrahler. Zwar kennt diese Bauform keine gehäusetypischen Resonanzen, dafür aber den akustischen Kurzschluss: Der Schall wird nach vorne und mit invertierter Phase zeitgleich nach hinten abgestrahlt, was insbesondere im Tieftonbereich quasi zur Auslöschung des Schalldrucks führt.

Um jeder Aufstellungssituation gerecht zu werden, befinden sich an beiden Lautsprecher jeweils zwei Strom- und Audioeingänge
Um jeder Aufstellungssituation gerecht zu werden, befinden sich an beiden Lautsprecher jeweils zwei Strom- und Audioeingänge


Sie merken schon, hinter jedem der aufgezählten Erschwernisse stehen weitere Aufgabenstellungen. Denen hat sich Michael Sombetzki bei der Projektierung seines Konzeptes – so viel sei schon mal verraten – erfolgreich gestellt: Nämlich einen Elektrostaten zu entwerfen, der für den Nahbereich perfektioniert, trotz geringer Abmessungen ein vollwertiges transparentes und überaus natürliches Klangbild nachbildet. Ein wesentlicher Baustein für die Realisierung der im Lastenheft festgelegten Leistungen, ist die von ihm genutzte extrem dünne Polyesterfolie. Statt eines üblichen 6 - 12 Mikrometer starken Materials, besitzt das Bauteil im ESL Home eine Stärke von 1,5 Mikrometer (= 0,0015 mm). Bei meinem Besuch hatte ich Gelegenheit, die Membrane „anzuheben“, haptisch lag das „Gewicht“ an der Grenze der Wahrnehmung, oder in Zahlen ausgedrückt sie ist 0,3 Gramm leicht. Leitfähige Kunststofffolien in dieser Dimension wurden bisher bestenfalls in elektrostatischen Kopfhörern eingesetzt, da die mechanische Arretierung einer größeren Fläche hohe produktionstechnische Risiken birgt. Der kurze Hörabstand von maximal 100 Zentimetern erlaubt außerdem den maßvollen Eingriff in den Frequenzgang, um dem Problem des akustischen Kurzschlusses gezielt zu begegnen.

Die gesamte Elektronik findet Platz in dem stabilen Gehäuse aus MDF
Die gesamte Elektronik findet Platz in dem stabilen Gehäuse aus MDF

Entstanden ist so ein Lautsprechersystem, dessen Elektronik in einem soliden MDF-Gehäuse Platz im Fuss findet. Jeweils ein Anschlussfeld für den Verstärker und die Stromversorgung befindet sich auf der Vorder- respektive Rückseite, wobei das ungenutzte Terminal mit einer Abdeckung versehen ist. Aus diesem Fuss ragt ein verchromtes Stahlrohr, an dessen Ende der eigentliche Wandler befestigt ist. Sowohl die Höhe als auch die Neigung des 50 mal 30 Zentimeter großen Schallelementes kann individuell auf einen Hörplatz eingestellt werden – Skalen helfen bei der korrekten Justage. Und die ist wichtig, gilt es doch, die Elemente genau auf den/die Hörer/in auszurichten. Der optimale Hörabstand beträgt 60 bis 80 Zentimeter, wobei die flachen Strahler gleichwinkelig eingestellt werden sollen. Eine Wand beziehungsweise. festes Mobiliar im Rücken des Musikliebhabers beeinflusst das musikalische Ergebnis positiv.

Skalen helfen bei der korrekten Ausrichtung auf den Hörplatz
Skalen helfen bei der korrekten Ausrichtung auf den Hörplatz

Im Hörraum von Michael Sombetzki waren diese Voraursetzungen natürlich schon erfüllt. Ruhige Töne, zugespielt von einer Festplatte, perlten während des Vorgespräches im Hintergrund aus den Lautsprechern. Der Raum war angenehm, wenn auch ein wenig diffus von Musik erfüllt. Das änderte sich schlagartig, sobald der Platz auf dem Hörplatz eingenommen wurde. Das Klanggeschehen rastete so intensiv ein, dass ich auf ein entsprechendes mechanisches Geräusch wartete. In dieser Position war darüber hinaus der Schalldruck deutlich höher, so dass aus Hintergrundmusik eine Hörsession wurde.

Auch die Höhe kann individuell justiert werden
Auch die Höhe kann individuell justiert werden


„If I only could" von der Blues Company eröffnete den Reigen. Ohrenblicklich entstand der Eindruck, Teil des Aufnahmeteams zu sein, so eindrücklich gelang die Darbietung. Feinste Nebengeräusche des Sängers Toscho Todorovic wurden hörbar, jedes Instrument war klar definiert, kein Detail schien unterzugehen. Der akustische Bass im nächsten Stück, „Mars is no fun" von der CD Ilo Veyou, knarzt einfach wunderbar, während Camilles extrovertierter Gesang leb- und körperhaft erklingt. Mit jedem weiteren Song wurde klar, dass der ESL Home das Gebotene wie ein guter Kopfhörer seziert. Da komme ich um den abgedroschenen Satz „Ich höre Dinge, die ich vorher noch nicht wahrgenommen habe“ einfach nicht herum. Schummeleien der Tontechniker respektive deren schlampige Aufnahmen können sich damit aber auch nicht hinter einem weichzeichnenden Vorhang verstecken. Tonal spielt der ESL Home sehr offen ohne jegliche Schärfe. Das Schlagzeug bei „Waiting for what“ (Soundtrack Birdman) tönt damit ungeheuer direkt, kein Dröhnen der Bassdrum, kein Zischeln der Becken. Bei großen Chören wie in dem Monumentalwerk Grande Messe des Morts von Berlioz gelingt so der Spagat, die Sänger/innen zu differenzieren, ohne damit dem gesamten Klangkörper sein Volumen zu rauben. Phasenspielereien bei dem Elektropop-Titel „Kunlarim Sensiz" der usbekischen Sängerin Sevara Nazarkhan werden souverän wiedergegeben, wie auch der dazugehörige Bass. Und mit jedem Stück steigt ganz unbewusst die Abhörlautstärke – ein Indiz für die Verzerrungsfreiheit des Vortrages.

STATEMENT

Ein spannendes Konzept betritt die Szene: Ungeheuer detailreich und homogen reproduziert der Elektrostat die ihm zugeführten elektrischen Signale – für nur einen Hörer / eine Hörerin. Das Klanggeschehen zieht den Zuhörer mit seiner Unmittelbarkeit direkt in den Bann, das Umfeld wird zu großen Teilen ausgeblendet. Die Analogien mit der Performance eines hochklassigen Kopfhörers sind offenkundig – der Vergleich mit einer akustischen Lupe liegt ebenso nahe. Überdies entsteht vor dem geistigen Auge des Betrachters eine glaubhafte Bühne, auf der jeder Musiker, jedes Instrument klar positioniert ist. Und ganz nebenbei zerlegt der ESL Home schon mit den ersten kraftvoll vorgetragen Takten das gerne bemühte Vorurteil, Elektrostaten seien nur was für sanfte Klassikhörer.
Gehört mit
D/A-Wandler Audiolab M-Dac
(Röhren-)Vollverstärker Croft Series Six Elite modifiziert
Herstellerangaben
Sombetzki ESL Home
Typ Elektrostatischer Breitbandwandler
Übertragungsbereich 37 Hz - 21 kHz +/- 3 dB / 60 cm Hörabstand
Impedanz 4 - 8 Ohm
Anschluss / Ausführung Zwei gleichrangige Eingänge / 4mm Paar Polklemmen vergoldet und Kleingeräte Einbaustecker C8
Max. Verstärkerleistung 75 - 80 Watt
Max. Schalldruck 100 dB / 1 m Hörabstand (100 Hz - 8 kHz)
Stromaufnahme kleiner 0,5 Watt
Betriebsspannung 230 VAC 50/60 HZ
Abmessungen (H/B/T) 115/44/14,5 cm
Gewicht ca. 21 kg
Preis 6900 Euro Paar
Gehäuseausführung MDF basaltgrau lackiert / Seitenflächen in div. Holzarten
Lieferumfang Netzkabel / Bedienungsanleitung

Hersteller
Sombetzki-Elektrostaten
Anschrift Am Plättchen 29
35418 Buseck
Telefon +49 549 0240
E-Mail info@sombetzki-elektrostaten
Web www.sombetzki-elektrostaten.de

Weitere Informationen

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Nachdem ich mich in Teil 1 meines Artikels mit den eher theoretischen Grundlagen einer digitalen Audiolösung auf der Basis des UPnP Standards beschäftigt habe, werde ich nun in Teil 2, wie versprochen, an Hand von praktischen Beispielen verschiedene Konfigurationen vorstellen. Dabei werden uns die Grundlagen aus Teil 1 beim Verständnis sicherlich helfen. Die aufgezeigten Lösungen sind bei Hifistatement in der letzten Zeit zum Einsatz gekommen und haben sich in unserer täglichen Praxis bewährt.

Der Aufbau einer digitalen Audio-Netzwerklösung ist leider nicht „Plug and Play“ wie bei einem CD-Spieler. In meinen ersten Beispielen verwende ich bewusst Komponenten aus dem HiFi-Bereich, da die Hersteller dieser Komponenten in aller Regel einen hohen Aufwand betreiben, um Einrichtung und Bedienung dem Anwender so leicht wie möglich zu machen. Anschließend werden wir schrittweise, die eine oder andere Komponente durch Geräte aus dem Computerbereich ersetzen, bis wir schließlich bei einer reinen PC-Lösung landen.

Netzwerkkonfiguration

Bevor es losgehen kann, brauchen wir ein Netzwerk, um die verschiedenen Komponenten miteinander zu verbinden. In vielen Haushalten ist ein Netzwerk über den Router für den Internetzugang bereits vorhanden. Allerdings empfehle ich für eine Audio-Netzwerklösung dringend, ein eigenes Netzwerk über einen separaten WLAN-Router, wie beispielsweise die Airport Express Station von Apple, aufzuspannen. Wenn nämlich mehrere Geräte dasselbe Netzwerk verwenden, teilen sie sich die verfügbare Bandbreite. Wenn also gleichzeitig die Ehefrau im Internet surft, die Kinder per Streaming einen Film ansehen und vielleicht noch im Hintergrund ein Backup gefahren wird, braucht man sich nicht wundern, wenn für die Audio-Wiedergabe nur noch wenig Bandbreite zur Verfügung steht. Soweit möglich sollten Media Server und Media Renderer über Ethernet-Kabel (LAN) mit dem Router verbunden werden, da WLAN-Netze oft gestört sind und bei schlechtem Empfang die verfügbare Bandbreite einfach zu gering ist. Dagegen erweist sich die WLAN-Anbindung des Media Controllers meist als unproblematisch und ermöglicht eine komfortable Fernbedienung vom Hörplatz aus. Für unsere Zwecke gut geeignet sind ein WLAN-Router mit Gigabit-Ethernet Unterstützung und Kabel mit CAT5e, CAT6 oder CAT7 Spezifikation.

Konfiguration 1

In der Konfiguration 1 verwenden wir für Media Server, Media Renderer und DAC getrennte Geräte. Dieses Setup bietet maximale Flexibilität verbunden mit hohem Bedienungskomfort und vermeidet einen Computer in der HiFi-Anlage. Als Media Server kommt der Melco N1A zum Einsatz, auf dem der Twonky 7 Media Server läuft, und der sich im täglichen Betrieb als sehr stabil und klanglich hervorragend erwiesen hat. Als Media Controller zum Auswählen der Musik auf dem Media Server und zur Steuerung der Musikwiedergabe kommt die App Lightning DS von Auralic zum Einsatz, die durch ihren hohen Bedienungskomfort und das gute Zusammenspiel mit dem als Renderer eingesetzten Auralic Aries besticht.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 1:

  • Media Server: Melco N1A
  • Media Renderer: Auralic Aries
  • DAC mit USB-Eingang: PS Audio DirectStream DAC
  • Media Controller: iPad mit Auralic Lightning DS App

Konfiguration 1: Melco als Media Server und Auralic Aries als Media Renderer
Konfiguration 1: Melco als Media Server und Auralic Aries als Media Renderer


Konfiguration 2

Konfiguration 2 ist mit Konfiguration 1 bis auf die Art und Weise, wie der Media Renderer mit dem Media Server verbunden wird, identisch. Der Auralic Aries wird hierbei über den im Melco integrierten Switch angeschlossen und nicht direkt mit dem WLAN Router verbunden. Damit wird der Aries über den Melco vom übrigen Netzwerk entkoppelt, was sich in den meisten Fällen klanglich positiv bemerkbar macht.

Konfiguration 2: Anschluss des Auralic Aries über den Melco an das Netzwerk
Konfiguration 2: Anschluss des Auralic Aries über den Melco an das Netzwerk

Konfiguration 3

Im Gegensatz zu Konfiguration 1 oder 2 kann der Melco auch direkt über USB mit den meisten DACs verbunden werden, sofern diese über einen USB-Eingang verfügen. Dies bedeutet nichts anderes, als dass im Melco zusätzlich zum Media Server auch ein Media Renderer eingebaut ist. Wir erinnern uns: Media Server und Media Renderer sind in erster Linie Software-Programme! Im Falle des Melco nutzt also der eingebaute Renderer die für den Server ohnehin vorhandene Hardware-Plattform und das Betriebssystem Linux einfach mit. Diese Konfiguration hat aber auch Auswirkungen auf den auf dem iPad laufenden Media Controller, da sich die Auralic Lightning DS App in der aktuellen Version nur mit den Streamern von Auralic versteht. Als Alternative kommen beispielsweise die Apps Lumin oder Kinsky in Frage. An diesem Beispiel zeigt sich ganz deutlich, dass längst nicht alle Programme und Apps miteinander funktionieren. Und zweifellos bietet die Bedienung über die Lumin App nicht denselben Komfort wie die über die Lightning DS App. Diese Konfiguration bietet die Möglichkeit, mit der Investition in einen Media Server zu beginnen und gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt in einen getrennten Renderer zu investieren und bis dahin die im Melco eingebaute Lösung zu verwenden.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 3:

  • Media Server: Melco N1A
  • Media Renderer: Melco N1A
  • DAC mit USB-Eingang: PS Audio DirectStream DAC
  • Media Controller: iPad mit Lumin App

Konfiguration 3: Melco als Media Server und Media Renderer
Konfiguration 3: Melco als Media Server und Media Renderer


Konfiguration 4

Sehr verbreitet sind auch Kombinationen in denen Renderer und DAC in einem Gerät zusammengefasst sind, die oft auch als Streamer bezeichnet werden. Der Vorteil einer solchen Lösung ist die enge Verbindung und Abstimmung von Renderer und DAC ohne zusätzliche USB-Verbindung. Im PS Audio DirectStream DAC heißt der Renderer Streaming Bridge und lässt sich in Form einer Steckkarte nachrüsten. Ich werde mich demnächst ausführlich mit der Streaming Bridge beschäftigen. Einen ähnlichen, wenn auch nicht modularen Ansatz verfolgt der Ayon S3, der zusätzlich noch eine ausgezeichnete Line-Stufe mit analoger Lautstärkeregelung mitbringt. Als App für den Media Controller auf dem iPad verwenden wir diesmal das kostenlose Kinsky von Linn, da weder die Lightning DS App noch die Lumin App mit dem Ayon S3 funktionieren.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 4:

  • Media Server: Melco N1A
  • Media Renderer: Ayon S3
  • DAC: Ayon S3
  • Media Controller: iPad mit Kinsky App

Konfiguration 4: Melco als Media Server und Ayon S3 als kombinierter Media Renderer und DAC
Konfiguration 4: Melco als Media Server und Ayon S3 als kombinierter Media Renderer und DAC

Konfiguration 5

Einen ähnlichen Ansatz wie der Melco, nur mit quasi umgekehrtem Vorzeichen, verfolgt der Auralic Aries mit seinem zusätzlich eingebauten Aries Server. Durch den Anschluss einer einfachen USB-Festplatte, die die Musikdateien enthält, kann der Aries ganz unkompliziert zum Media Server erweitert werden. Auch in diesem Fall wird die vorhandene Hardware des Auralic Aries mit dem Betriebssystem Linux mit genutzt, um zusätzlich einen Media Server zur Verfügung zu stellen. Im praktischen Test war ich nicht nur darüber erstaunt, wie gut und zuverlässig das Ganze funktioniert, sondern fand auch die klanglichen Ergebnisse sehr überzeugend. Für die Steuerung ist diesmal wieder ganz klar die Lightning DS App meine erste Wahl.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 5:

  • Media Server: Auralic Aries mit USB Festplatte
  • Media Renderer: Auralic Aries
  • DAC mit USB-Eingang: PS Audio DirectStream DAC
  • Media Controller: iPad mit Auralic Lightning DS App

Konfiguration 5: Auralic als Media Renderer und Media Server mit USB Festplatte
Konfiguration 5: Auralic als Media Renderer und Media Server mit USB Festplatte


Konfiguration 6

Konfiguration 6 basiert auf Konfiguration 4 mit dem Unterschied, dass wir nun den Media Server Melco durch ein NAS-System aus dem Computerbereich ersetzen. Gängige Systeme für den Heimgebrauch werden beispielsweise von QNAP, Synology, Buffalo oder Western Digital angeboten. Als Betriebssystem wird bei diesen Geräten in aller Regel ein vom Hersteller angepasstes Linux-System verwendet. Darüber hinaus wird in den meisten Fällen ein bereits vorinstallierter Media Server mitgeliefert. Ich empfehle allerdings bei QNAP- und Synology-Systemen, den vorinstallierten Media Server durch den kostenlosen MinimServer zu ersetzen, der in speziellen Versionen für QNAP- und Synology-Systeme erhältlich ist. Da wir diesmal wieder den Ayon S3 als Media Renderer einsetzen, verwenden wir zur Steuerung auf dem Tablet wieder die Kinsky App.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 6:

  • Media Server: MinimServer auf NAS von QNAP oder Synology
  • Media Renderer: Ayon S3
  • DAC: Ayon S3
  • Media Controller: iPad mit Kinsky App

Konfiguration 6: MinimServer als Media Server auf einem NAS System
Konfiguration 6: MinimServer als Media Server auf einem NAS System

Konfiguration 7

Anstelle von NAS-Systemen auf Linux Basis kann auch ein NAS-System oder ein PC auf Windows Basis verwendet werden. Auf Windows Systemen bietet es sich an, JRiver MC als Media Server zu installieren und als Media Controller die ausgezeichnete und perfekt auf JRiver MC abgestimmte App JRemote zu benutzen. Im praktischen Betrieb erwies sich diese Kombination im Zusammenspiel mit dem Ayon S3 ebenfalls als sehr stabil und klanglich ausgezeichnet.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 7:

  • Media Server: JRiver MC auf NAS oder PC mit Windows
  • Media Renderer: Ayon S3
  • DAC: Ayon S3
  • Media Controller: iPad mit JRemote

Konfiguration 7: JRiver MC als Media Server auf einem Windows System
Konfiguration 7: JRiver MC als Media Server auf einem Windows System


Konfiguration 8

Ähnlich wie in Konfiguration 3 mit dem Melco kann auch auf einem PC-System anstelle des Ayon S3 der in JRiver MC integrierte Media Renderer Verwendung finden und so das NAS-/PC-System direkt über USB mit einem DAC verbunden werden. Hier ist allerdings zu bedenken, dass in einer solchen Konstellation, das verwendete PC-System sowie der Media Renderer von JRiver MC und dessen Customizing-Einstellungen in einem weit höheren Maße in das klangliche Gesamtergebnis eingehen als bei einer Nutzung als reiner Media Server. Es ist nicht so einfach, mit einem simplen PC-System die Qualität eines Media Renderers vom Schlage eines Ayon S3 zu erreichen.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 8:

  • Media Server: JRiver MC auf Windows NAS oder PC
  • Media Renderer: JRiver MC auf Windows PC
  • DAC mit USB-Eingang: PS Audio DirectStream DAC
  • Media Controller: iPad mit JRemote

Konfiguration 8: JRiver MC als Media Server und Media Renderer auf einem Windows System
Konfiguration 8: JRiver MC als Media Server und Media Renderer auf einem Windows System

Konfiguration 9

Unsere letzte Konfiguration entspricht schließlich konzeptionell unserer Ausgangskonfiguration. Anstelle des Melco als Media Server verwenden wir nun ein NAS- bzw. PC-System, auf dem MinimServer läuft, und als Media Renderer dient ein PC mit Windows und der Renderer Software JPLAY Streamer. Wie in Konfiguration 8 können auch hier Media Server und Media Renderer zusammen auf einem einzigen Windows System laufen, auch wenn es sich um Software von unterschiedlichen Herstellern handelt. In beiden Konstellationen wird über die kostenlose App Kazoo von Linn gesteuert. Auch dieses System bietet große Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an zukünftige Entwicklungen und ist am wenigsten Hardware-orientiert. Allerdings ist hier auch ein gehöriges Maß an PC-Affinität gefordert. Mit JPLAY werde ich mich übrigens demnächst in einem eigenen Test noch ausführlich beschäftigen.

Verwendete Komponenten in der Konfiguration 9:

  • Media Server: MinimServer auf NAS oder PC System
  • Media Renderer: JPLAY Streamer auf Windows PC
  • DAC mit USB-Eingang: PS Audio DirectStream DAC
  • Media Controller: iPad mit Kazoo

Konfiguration 9a: MinimServer als Media Server und JPLAY Streamer als Media Renderer auf zwei getrennten Windows-Systemen gesteuert mit Kazoo
Konfiguration 9a: MinimServer als Media Server und JPLAY Streamer als Media Renderer auf zwei getrennten Windows-Systemen gesteuert mit Kazoo

Konfiguration 9b: MinimServer als Media Server und JPLAY Streamer als Media Renderer auf einem gemeinsamen Windows-System gesteuert mit Kazoo
Konfiguration 9b: MinimServer als Media Server und JPLAY Streamer als Media Renderer auf einem gemeinsamen Windows-System gesteuert mit Kazoo

Zusammenfassung

Die vorstehenden Konfigurationen zeigen die nahezu unbegrenzte Vielfalt an Möglichkeiten und sind keineswegs abschließend. Verständnisschwierigkeiten und Verunsicherung entstehen meiner Erfahrung nach in der Praxis insbesondere dann, wenn die Funktionseinheiten Media Server und Media Renderer in der einen oder anderen Form auf einer gemeinsamen Plattform laufen und schwammige Begriffe wie Streamer oder Player verwendet werden. Die in den Konfigurationen verwendeten Geräte sind keineswegs zwingend und dienen nur als praktische Beispiele aus unserem Testalltag. Unsere Erfahrung mit den verschiedenen Konfigurationen zeigt, eine allgemeingültige Aussage, dass die eine oder andere Konfiguration immer klanglich besser ist als eine andere, ist schier unmöglich. Es kommt immer auf die konkrete Ausgestaltung im Einzelfall an. Unter den beschriebenen Konfigurationen sollte sich also für jeden etwas finden und dazu anregen, eine eigene Lösung zu finden.

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Auch wenn es größere Audio Messen gibt als das Analog Forum, so ist doch ein Rundgang an einem Tag annähernd unmöglich. Das liegt zum einen an den Workshops, die sich über den ganzen Messetag erstrecken, aber natürlich auch an den engagierten Vorführungen der Aussteller.

Teilweise waren die Darbietungen musikalisch oder von der Moderation her so beeindruckend, dass man die Zeit einfach vergaß. Auch das Stöbern an den Verkaufsständen von Vinyl und anderem ließ die Zeit davon rinnen. Für die Damen hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht: Eine Vorführung, inszeniert im Raum von Audiophile Gateway, ausschließlich für weibliche Besucher, und, wie mir von meiner Frau berichtet wurde, mit Musik fürs Herz und wunderschön.

 

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Wer jemals das Analogforum im Krefelder Ortsteil Traar besucht hat, wird wohl das Besondere dieser HiFi-Ausstellung gespürt haben. Allein die Tatsache, dass hier Vinyl im Vordergrund steht, reizt vor allem den vorgebildeten Besucher. Und so freuen sich die Aussteller über Gespräche auf recht hohem fachlichem Niveau.

Überhaupt ist das Klima sehr entspannt und das Miteinander sehr freundlich oder sogar freundschaftlich. Konkurrenz-Denken ist nicht zu spüren. Hier trifft sich eine audiophile Gemeinschaft, die sich im Informationsaustausch gegenseitig bereichert. Modernste analoge Technik und museales Audio stoßen aufeinander, was zu interessanten Verbindungen anregen kann. Hier erfährt man in Workshops Wissenswertes oder in der Beratung am Stand der Aussteller, wie die eigenen individuellen Gegebenheiten zu optimieren sind, sei es beispielsweise die Wieder-Instandsetzung alter Lieblinge oder die Optimierung des Hörraumes. Letzterem Thema widmen sich inzwischen einige Hersteller und verhelfen zu besserem Klang auch mit optisch ansprechenden Produkten. Veranstalter Rainer Bergmann von der Analogue Audio Association freute sich am Sonntagmorgen über gut 1500 Besucher am ersten Tage. Gegenüber dem Vorjahr ist die Ausstellungsfläche gewachsen. Im Souterrain wurden ansprechende Räumlichkeiten hinzu gebucht. So ist auch bei einer gewachsenen Zahl von Ausstellern das Gefühl einer großzügigen Präsentation nicht nur erhalten, sondern verbessert worden. Trotz der hohen Besucherzahl gab es nur selten überfüllte Hörräume. Was auf Ausstellungen immer reizt, sind neue Produkte. Und so nimmt die Industrie das Krefelder Analogforum auch in diesem Jahr gern zum Anlass, Neues zu zeigen und Premieren zu inszenieren. Hier sind nun die ersten Bilder für Sie.

 

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Freitag, 30 Oktober 2015 01:00

SOtM iSO-CAT6

Wer sich beim Streaming statt auf USB- auf Ethernet-Verbindungen verlässt – und damit die bessere Wahl getroffen hat –, kann den Jitterbug, Audioquests ebenso günstiges wie wirkungsvolles Klang-Tuning leider nicht anwenden. Hier die Alternative fürs Ethernet: SOtMs iSO-CAT6. Am Rande des Artikels kommen auch Aurenders N100H und Auralics Aries vor

Wie schon im Bericht über den Aries Mini und den bereits erwähnten Jitterbug werde ich diese Zeilen nutzen, um neben dem eigentlichen Testobjekt ein paar – zumindest für mich neue – Erfahrungen beim Streaming einfließen zu lassen. Kommen wir also gleich noch einmal zum Auralic Aries (Femto) und den verschiedenen Anschlussvarianten zurück, die ich bei der Vorstellung des Aries Mini beschrieben habe: Carsten Hicking, der Mitinhaber von Audionext und digital highend, Kollege Roland Dietl und ich hatten die verschiedenen Anschlussvarianten zwischen dem Aries (Femto) und dem Melco N1A ausprobiert, als da wären „kabelgebunden“ oder „drahtlos“. Da beide Geräte über ein Ethernet-Kabel in Kontakt standen, ging zumindest ich davon aus, mit der Einstellung in Auralics DS Lightning wähle man lediglich aus, auf welchem Wege die Steuersignale zum Aries (Femto) gelangten. Dem ist aber nicht so: Entscheidet man sich für „drahtlos“ werden auch die Musik-Daten über das heimische Funknetz empfangen. Das Ethernet-Kabel zwischen Melco und Aries kann man in diesem Fall getrost entfernen. Wählt man hingegen „kabelgebunden“ werden sowohl die Steuersignale als auch die Musik-Files über Ethernet empfangen, die Daten kommen vom Melco, die Steuersignale vom Router, der über die zweite Ethernet-Buchse des Melco angeschlossen ist.

Das iSO-CAT6 wird mit diesem kurzen Kabel geliefert
Das iSO-CAT6 wird mit diesem kurzen Kabel geliefert

Erlauben Sie mir noch eine zweite Abschweifung, bevor wir zum SOtM kommen: Im Test der vorzüglichen Caas Vor/Endstufen-Kombination hatte ich erwähnt, dass ich mich aus rein privatem Interesse ein wenig mit dem Aurender N100H beschäftigt habe und ihn natürlich auch mit dem Aries (Femto) verglichen habe. Mit denselben via dBpoweramp gerippten Songs klingt der Aurender mit seiner internen Festplatte minimal offener und weiträumiger als der mit Daten vom Melco gespeiste Aries. In puncto Tonalität und Dynamik bleiben bei beiden keine Wünsche offen. Die Unterschiede zwischen den beiden Konfigurationen sind ausgesprochen gering. Ein extrem hochwertiges Kabel zwischen Melco und Auralic könnte hier schon für eine andere Gewichtung sorgen. Ich werde mich mal darum kümmern.

Da ich nur meine unverzichtbaren Test-Alben auf den Aurender kopiert hatte, verband ich ihn später dann auch mal mit dem Melco und musste feststellen, dass ich nur über die Ordnerstruktur an die dort gelagerten Files gelangte. Die Metadaten stehen nur dann zur Verfügung, wenn man die Festplatte mit einem MAC und dem von der Aurender Website kostenlos herunterladbaren Aurender Media Manager scannt: Die Metadaten werden dann auf den Aurender geladen. Das ist zwar etwas umständlicher als beim Aries, dafür speichert der N100H aber auch die abzuspielen Musik-Files von externen Speichern auf seiner HDD zwischen, so dass keine Klangunterschiede zwischen einer auf einer externen oder der internen Festplatte gespeicherten Datei auftreten sollten. Wie dem auch sei: Am bequemsten ist es, wenn man sich gleich für einen Aurender mit großer interner Platte entschiedet.

Zentrales Bauteil ist der für LAN-Anwendungen konzipierte Trenntrafo von HanRun
Zentrales Bauteil ist der für LAN-Anwendungen konzipierte Trenntrafo von HanRun


Doch nun endlich zum SOtM. Das ist ein korreanischer Hersteller, der mit vollem Namen Soul Of the Music heißt und audiophile USB- und Clock-Karten für den Einbau in Computer fertigt. Zwei Geräteserien, „Ultimate“ und „Advanced“ finden sich ebenso im Angebot wie Kabel und Filter. Der Musik-Server und der Wandler der „Ultimate“-Linie könnten in nicht allzu ferner Zukunft hier ebenfalls Gegenstand der Betrachtung werden, aber nun geht es um den iSO-CAT6. Das ist ein kleines, längliches Kästchen aus opakem Kunststoff mit einer Ethernet-Buchse an jedem Ende und einem speziellen Trenntransformator für LAN-Anwendungen von HanRun, der von einigen Kondensatoren und zwei Dioden flankiert wird. Der iSO-CAT6 braucht keine Stromversorgung und wird mit einem sehr hochwertig wirkenden, kurzen Ethernetkabel geliefert, das das Filter mit dem Musikserver verbinden soll. Auf der anderen Seite wird dann das übliche Kabel zum Router angeschlossen. Die erste Konfiguration, in der ich das SOtM eingesetzt habe, war die aus per Ethernet-Kabel verbundenem Melco und Auralic Aries. Da hierzu der speziell für Audio ausgelegte – und damit ebenfalls gefilterte – Ethernet-Ausgang des Melco benutzt wird, habe ich das iSO-CAT6 in die Leitung vom Melco zum als Access-Point konfigurierten TP-Link eingeschleift, der statt eines durch den Hörraum verlegten Kabels die Verbindung zum Router herstellt. Das Ergebnis war eine entspanntere und weiträumigere Wiedergabe. Es gab mehr Luft um die Instrumente und Impulse wurden mit einem Hauch mehr Druck wiedergegeben. Und die Quantität der Verbesserungen? In der genannten Anwendung bringt der iSO-CAT6 etwa ähnlich viel wie zwei Jitterbugs an den richtigen Stellen bei Komponenten mit USB-Schnittstellen.

Das Kabel im Lieferumfang soll zwischen Filter und Streamer oder NAS liegen. Aber auch hier gilt: Probieren geht über Studieren
Das Kabel im Lieferumfang soll zwischen Filter und Streamer oder NAS liegen. Aber auch hier gilt: Probieren geht über Studieren

Inzwischen gehören in meinem Hörraum die Verbindungen zum Router per TP-Links der Vergangenheit an. Sie wurden durch ein gut geschirmtes CAT6-Kabel vom Router zu einem Netgear Switch in Anlagennähe ersetzt. Eine BOTW-Stromversorgung zum Ersatz des Schalt-Steckernetzteils ist bereits bestellt. Aber auch ohne diese hat die Kabel-Lösung sowohl beim Aries als auch beim Aurender klanglich noch einmal ein bisschen gebracht. Bevor ich den iSO-CAT6 hier ausprobiere, versuche ich herauszufinden, ob der Anschluss des Aurender über den Melco oder direkt an den Switch vorzuziehen ist. Die Differenzen sind so gering, dass ich je nach Musikstück mal der einen, mal der anderen Anschlussvariante den Vorzug gebe. Nach mehrfachem Umstecken und einer Reihe von Songs tendiere ich letztlich dazu, dem Melco eingeschleift zu lassen, unabhängig davon, ob die Daten von der Festplatte des Melco oder des Aurender kommen. Dadurch bleibt erfreulicherweise nach dem Switch auch nur eine Stelle übrig, an der das iSO-CAT6 verwendet werden kann: auf dem Weg von dort zum Melco. Auch hier tut das Filter seine Wirkung, dank des auch noch auf dem Weg zum Aurender liegenden Filters im Melco ist die Wirkung aber minimal geringer als bei der ersten beschriebenen Anwendung. Aber wie dem auch sei: In einer hochwertigen Kette ist das SOtM sein Geld allemal wert. Schließlich habe ich das iSO-CAT6 dann noch einmal an einer Stelle eingesetzt, die zumindest in der Bedienungsanleitung nicht vorschlagen wird: nach dem langen LAN-Kabel vor dem Switch. Hier empfinde ich die Wirkung noch eine Spur intensiver als zwischen Melco und dem Schaltkästchen.

Die Anwendung des Filters ist so einfach, dass das gesamte Manual auf einer Seite Platz findet
Die Anwendung des Filters ist so einfach, dass das gesamte Manual auf einer Seite Platz findet

STATEMENT

Jedes Filter, das Schmutz auf Leitungen bekämpft, durch die Daten auf dem Weg zum Wandler sind, tut der Wiedergabe gut. Da macht das iSO-CAT6 keine Ausnahme. In entsprechend hochwertigen Ketten ist es eine klare Verbesserungen. Bei weniger hochauflösenden Ketten gilt dasselbe wie bei der Suche nach dem richtigen Einsatzort: unbedingt ausprobieren.
Gehört mit
NAS Melco HA-N1A und HA-N1Z, WD My Cloud
Wireless Streaming Bridge Auralic Aries (Femto) mit SBooster BOTW P&P Eco und Sbooster Ultra
Streamer Aurender N100
Computer MacBook Pro, 2,2 GHz Intel Core i7, 16 GB, OS X El Captain 10.11.1
D/A-Wandler Chord Hugo und Hugo TT, Auralic Vega
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
SOtM iSO-CAT6
Spezifikationen CAT-6 Unterstützung, voll geschirmter Modular-Stecker
hochwertiger Trenn-Transformator, Isolation 1500Vrms, 0,5A, 60sek
kein externes Netzteil notwendig
Preis 349 Euro

Vertrieb
digital-highend Higoto GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon +49 201 832 5825
E-Mail info@digital-highend.com
Web www.digital-highend.de

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