Samstag, 18 Juni 2005 02:00

SPL

Hersteller
SPL electronics GmbH

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41372 Niederkrüchten

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Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio
Donnerstag, 16 Juni 2005 02:00

Bohne Audio GmbH

Hersteller
Bohne Audio GmbH
Anschrift Jörg Bohne
Löherweg 17
51766 Engelskirchen
Telefon +49 2263 9026755
Fax +49 2263 9026756
Mobil +49 176 80009890
E-Mail j.bohne@bohne-audio.com
Web www.bohne-audio.com
Montag, 15 Juni 2015 02:00

Artesania Exoteryc Rack

Seit fast 20 Jahren habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, worauf die Komponenten meiner Anlage stehen – von speziellen Gerätefüßchen einmal abgesehen. Wie Artesanias Topmodell beweist, grenzt das aus klanglicher Sicht schon an Fahrlässigkeit – so verständlich die Abneigung gegen größere Umstellungen im Hörraum auch sein mag.

Ich gebe es gerne zu: Lange Zeit hat mich die Schwärmerei eines Freundes über seine neuen Racks ebenso kalt gelassen wie die Angebote einiger Vertriebe, ein Rack zum Test vorbeizubringen. Die gesamte Anlage ab- und wieder aufzubauen und dabei noch zwischendrin Zeit für Hörtests zu finden, ist ja nun wirklich keine verlockende Vorstellung. Aber dann kam eins zum anderen: Wir besuchten besagten Freund, und ich, vor allem aber meine Gattin war allein schon von der optischer Erscheinung seiner Neuerwerbung ziemlich begeistert. Und dann bot mir Jörg Klein, der Inhaber von „Hörgenuss für Audiophile“ und damit der Deutschlandvertrieb von Artesania, genau die Racks an, die wir vor Monaten bewundert hatten. Erst als ich schon zugesagt hatte, habe ich erfahren, dass die beiden Racks – bei der Anzahl meiner Komponenten plus den unvermeidlichen Testgeräten reicht eines beim besten Willen nicht aus – per Spedition auf Paletten angeliefert würden. Aber da war es für einen Rückzieher schon zu spät.

Aus der Nähe ist die überaus durchdachte Struktur der Artesania-Racks nicht gleich zu erkennen
Aus der Nähe ist die überaus durchdachte Struktur der Artesania-Racks nicht gleich zu erkennen

Doch bevor ich zu den Veränderungen komme, stelle ich Ihnen einmal kurz den Ist-Zustand in meinem Hörraum vor: Dort stehen zwei Pagode-Racks, ein Master Reference 750 mit vier Ebenen sowie ein Master Reference Heavy Duty 600 ebenfalls mit vier Ebenen. Beide ruhen nicht auf den üblichen Spikes, sondern jeweils auf vier Cerabase Classic – kein Wunder also, dass das Thema Rack für mich erledigt schien. Allerdings habe ich trotz der sehr hochwertigen Konstruktionen immer mal wieder mit der Ankopplung von Komponenten an die Pagode-Ebenen experimentiert. Und dabei waren Finite Elementes Cerabase und Ceraballs meist nicht die besten Lösungen. Unter der Brinkmann-Vorstufe verwendete ich statt der mitgelieferten Granitplatte beispielsweise die Acoustic-System-Topline-Füße, unter dem PS-Audio Netzfilter Nordosts Pulsar Point aus Titan, unter M2Techs Wandler Young bFlys Master Absorber und unter dem Brinkmann-LaGrange-Laufwerk eine Acapella Basis.

Mit vier Ebenen ist das Artesania-Rack ähnlich hoch wie das Pagode. Die symmetrischen Einstein-Phonoentzerrer stehen auf der Fensterbank, da sie sich – egal in welchem Rack – ansonsten einen leichten Brumm vom weit entfernten Plattenspieler-Netzteil einfangen
Mit vier Ebenen ist das Artesania-Rack ähnlich hoch wie das Pagode. Die symmetrischen Einstein-Phonoentzerrer stehen auf der Fensterbank, da sie sich – egal in welchem Rack – ansonsten einen leichten Brumm vom weit entfernten Plattenspieler-Netzteil einfangen

Bisher war ich, wie gesagt, mit zweimal vier Ebenen ausgekommen, weshalb ich auch zwei Artesania Exoteryc Racks mit vier Ebenen bestellte. Auf Jörg Kleins Frage, ob ich auch Basen für Laufwerke benötigte, sagte ich spontan ja, ohne mir aber bewusst zu sein, dass sich die Laufwerksplattformen bei Artesania zu den vier Ebenen hinzuaddieren. So lagen auf den beiden riesigen, jeweils auf einer eigenen Palette angelieferten Kartons noch zwei weitere. Glücklicherweise erschien kurz nach der Spedition, die die vier Colli – so die Fachsprache – erst einmal bis in den Hausflur verfrachtet hatte, Jörg Klein, um die Racks mit mir gemeinsam in die Wohnung zu schaffen und zumindest eines von ihnen neben dem Pagode Master Reference aufzustellen. Darauf hatte ich das LaGrange samt Acapella-Basis, Einsteins The Preamp, den Young DAC samt Netzteil, die Netzteile des Laufwerks und den PS-Audio Netzaufbereiter zusammengepfercht, um die Komponenten dann so nach und nach in das Artesania-Rack umziehen zu lassen.


Die Plattform für den Plattenspieler wird auf die Säulen des Racks aufgesetzt und ist durch Spikes und die schwarzen Neopren-Pad an- respektive entkoppelt
Die Plattform für den Plattenspieler wird auf die Säulen des Racks aufgesetzt und ist durch Spikes und die schwarzen Neopren-Pad an- respektive entkoppelt

Dieses besteht aus vier Metallrohren mit einem Durchmesser von 60 Millimetern, die mit nicht näher bezeichneten Partikeln und Elastomeren befüllt sind und auf den obligatorischen Klopftest mit einem satt „Klock“ antworten, von Nachschwingen keine Spur. Die Säulen werden oben und unten von rechteckigen Stahlprofilen mit einem Querschnitt von 35 mal 15 Millimetern verbunden. Auf der Rückseite kommen noch zwei weitere Streben mit denselben Maßen hinzu, die sich leicht in der Höhe verstellen lassen, um bei der Verkabelung der Komponenten nicht im Weg zu sein. An jeder Säule befindet sich ein Ausleger, auf dem ein Teflon-Zylinder mit einem Durchmesser von 38 und einer Höhe von etwa 50 Millimetern verschraubt ist. Auf den Oberseite der vier Zylinder befinden sich Metallschälchen, in denen die vier Spikes stehen, die die sogenannte Innere Struktur des Racks tragen. Mit einem von den Spikes getragenen Metallrahmen sind vier Edelstahlstäbe verschraubt, an denen die vier Geräteaufnahmen mit soliden Klemmschrauben befestigt sind. Durch diese Montageart lässt sich die Position der unteren drei Geräteaufnahmen den individuellen Anforderungen entsprechend wählen. Bisher ist mir kein anderes Rack begegnet, dass so flexibel an die Größe der Komponenten anpasst werden kann.

Die Höhe der Krion-Plattform macht das Justieren von Tonabnehmern schwierig. Hier wäre ein Rack mit drei Höheneinheiten ideal
Die Höhe der Krion-Plattform macht das Justieren von Tonabnehmern schwierig. Hier wäre ein Rack mit drei Höheneinheiten ideal

Eine weitere Besonderheit bei Artesanias Topmodell sind die Geräteaufnahmen: Wenn möglich, wird auf Böden verzichtet. Mit dem an die Edelstahlstangen geklemmten Metallrahmen sind verschiebbare, verchromte Metallträger mit einer Reihe von Bohrungen zur Aufnahme von Spikes verschraubt. Auf die Spikes werden dann sogenannte Damping Discs – Teflonkegel mit Samt- oder Neoprenauflage – gesteckt werden, die Kontakt mit dem Geräteboden aufnehmen. Insgesamt ergibt sich so eine Konstruktion, die Luftschall nur sehr wenig Angriffsfläche bietet, zwischen eventuell schwingendem Boden und den Geräten drei Spike-Lagerungen einfügt und dennoch ausgesprochen rigide ist, so dass Resonanzen aus den Geräten leicht abgeleitet werden sollen. Für den Fall, dass sehr kleine Komponenten trotz der Anpassbarkeit der Metallträger mit den Damping Discs nicht auf diese passen, bietet Artesania zwei Arten von Böden an: mehrschichtige Glasböden und Krion-Shelves. Krion besteht zu zwei Dritteln aus natürlichen Mineralien und einem geringen Prozentsatz an sehr widerstandsfähigen Harzen.

Die Laufwerksplattformen setzen sich je nach Kundenwunsch aus einem mehrschichtigen Glas-Sandwich oder einer Krion-Platte und einem Edelstahl-Rahmen zusammen, der auf mächtigen in Spikes endenden konisch zulaufenden Säulen ruht. Die höhenverstellbaren Spikes finden Platz in Vertiefungen der ebenfalls aus Edelstahl gefertigten Deckel der vier Säulen des Racks. Über Neopren-Pad steht der Rahmen in Kontakt zur Glas- oder Krion-Platte für das Laufwerk. Zum Lieferumfang der Racks gehören neben Werkzeugen zum Aufbau des Racks und einer Wasserwaage noch vier antimagnetische, schwingungsabsorbierende Metallscheiben mit einem Gewicht von je 2,4 Kilogramm, die auf Gehäuse gelegt werden können, um deren Resonanzen zu dämpfen. Auch ein Erdkabel, das die Innere Struktur des Racks mit der Klemme von Vor- oder Phonostufe verbindet, ist beigepackt.

Hier sind noch die roten Transportsicherungen montiert. Sobald sie entfernt werden, ruht die sogenannte Innere Struktur auf Spikes, die über die weißen Teflon-Zylinder vom äußeren Rahmen entkoppelt sind
Hier sind noch die roten Transportsicherungen montiert. Sobald sie entfernt werden, ruht die sogenannte Innere Struktur auf Spikes, die über die weißen Teflon-Zylinder vom äußeren Rahmen entkoppelt sind


Bevor eine Komponente vom vollgepackten Pagode-Rack umzieht, hören Jörg Klein und ich drei vom iMac zugespielte, wohlbekannte Musik-Files über den Young und den folgenden The Preamp. Dann wanderte der PS Audio Power P5 in das ansonsten leere Artesania-Rack. Und schon beim ersten Song – der „Improvisation Patrice Heral“ vom Album Le Concert des Parfums – war klar, dass sich der nicht unbeträchtliche logistische Aufwand gelohnt hat: Der Raum wirkt noch tiefer, die verschiedenen Perkussionsinstrumente werden noch detailreicher dargestellt und die Anschläge kommen mit mehr Wucht. Die Wiedergabe gerät mit einem Wort dramatischer. Und bisher ist ausschließlich der Netzgenerator umgezogen. Jedes bisschen zuviel Energie im Präsenzbereich würde die 96-Kilohertz-Version von Keith Jarretts Köln Concert entlarven, weswegen wir dessen ersten Teil auch in unser Test-Trio aufgenommen hatten. Dank einer besseren Aufstellung des PS Audio erklingen der Flügel und die anfangs noch recht zahlreichen Nebengeräusche aus dem Publikum nun zwar noch differenzierter, dabei jedoch keinesfalls zu hell. Die Wiedegabe bleibt auch völlig frei von Nervosität. Für eine solche Verbesserung wäre ansonsten schon eine nicht unbeträchtliche Investition in einen besseren Wandler oder ein noch höherwertiges USB-Kabel notwendig. Auch Schostakowitschs von der goldenen MFSL-CD gerippte „Polka“ aus The Age Of Gold ändert nichts an der bisherigen Einschätzung: Obwohl uns auch hier eine luftigere, subjektiv empfunden schnellere und lebendigere Wiedergabe erfreut – was eine etwas stärkere Betonung des Hochtonbereichs vermuten lassen könnte –, wirken die Klangfarben hier satter und selbst die wohl aufgrund des Alters der Quelle recht schrillen Passagen weniger störend. Echt überzeugend!

Hier noch einmal die Teflon-Zylinder aus der Nähe
Hier noch einmal die Teflon-Zylinder aus der Nähe

Als nächstes wechselt die Einstein-Vorstufe ins Artesania-Rack. Das geht aber nicht so leicht wie beim PS-Audio: Die wegen des Stromanschlusses vorne unter dem Gerät recht hohen serienmäßigen Füße machen es unmöglich, die Vorstufe mit ihrem Gehäuseboden mal eben auf die Damping Discs des Metall-Racks zu stellen. Und die Verwendung der Gerätefüße widerspricht der Idee der Artesania-Konstruktion. Daher bleibt uns nicht anderes übrig, als nach dem Hören der beiden Test-Stücke im Pagode-Rack die Füße der Einstein-Vorstufe abzuschrauben, bevor sie ihren Platz auf den Damping Discs einnimmt. Aber auch die längere Umbauzeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass The Preamp im Artesania höheren Musikgenuss bietet: Bei Misha Alperins „Heavy Hour“ vom Album Night erscheint die Bühne nun nicht nur breiter, sondern auch ein gutes Stück höher. Bei den Pauken erahnt man den Sound der Felle nicht nur, man kann ihn plötzlich hören, und die wohl an den Beinen der Akteure angebrachten Schellen tönen beim Stampfen nun deutlich realistischer nach Blech. Das Artesania-Rack ermöglicht es der Vorstufe, einfach mehr Informationen zu übertragen. Auch bei Ravi Shankars „West Eats Meet“ sorgte die – wie man jetzt wohl behaupten darf – bessere Aufstellung von The Preamp für mehr Durchhörbarkeit und Klarheit.

Die verschiebbaren, verchromten Profile auf dem Geräteträger ermöglichen es, die Spikes der Größe der Komponente entsprechend zu positionieren. Die weißen Damping Discs mit der schwarzen Neopren-Auflage stellen den Kontakt zwischen Spike und Komponente her
Die verschiebbaren, verchromten Profile auf dem Geräteträger ermöglichen es, die Spikes der Größe der Komponente entsprechend zu positionieren. Die weißen Damping Discs mit der schwarzen Neopren-Auflage stellen den Kontakt zwischen Spike und Komponente her

Ich werde Sie jetzt nicht mit der Beschreibung der Veränderung beim Umzug jedes einzelnen Netzteils von Phonostufen und Laufwerk sowie des zweiteiligen Wandlers langweilen, sondern gleich zur Wirkung der Krion-Plattform für das Laufwerk kommen: Als erstes haben wir das LaGrange direkt auf den Kunststein gesetzt und auf die Acapella-Basis verzichtet. Das machte den Umzug zwar leichter, war ansonsten aber keine gute Idee. Wohl nicht zu Unrecht hatte ich lange Zeit nach dem idealen Untergrund für das Brinkmann-Laufwerk gesucht und mich schließlich für die Acapella-Basis entschieden. Und wie der erste Höreindruck zeigte, kann man auch beim Artesania-Rack nicht darauf verzichten. Sobald das Laufwerk seine angestammte Basis zurückbekommen hatte, agierte es auf der Krion-Plattform auf demselben hohen Niveau wie auf der oberen Ebene des Pagode-Racks: Dort spielte es mit stärkeren rhythmischen Akzenten und subjektiv empfunden minimal dynamischer, dafür erfreute es auf dem Kunststein mit einer enorm ausladenden, weit über die Lautsprecherbasis hinausgehenden Abbildung.

Oben eine Geräteaufnahme mit den vier Damping Discs, darunter eine mit dem PS-Audio-Netzgenerator und unten eine mit Krion-Shelf. Die Abstände der Geräteaufnahmen sind frei wählbar
Oben eine Geräteaufnahme mit den vier Damping Discs, darunter eine mit dem PS-Audio-Netzgenerator und unten eine mit Krion-Shelf. Die Abstände der Geräteaufnahmen sind frei wählbar


Da fällt es schwer, sich zu entscheiden, wenn man am liebsten beides haben möchte. Es gibt aber zwei weitere Gründe, noch ein wenig weiter zu experimentieren: So sehr ich mich über eine zusätzliche Etage freue – ich habe ja jetzt fünf statt bisher vier Ebenen zur Verfügung –, so wenig kann ich mich mit einem Laufwerk in luftiger Höhe anfreunden. Was beim Aufsetzen der Nadel noch bequem sein mag, ist spätestens beim Einbau eines Tonabnehmers extrem hinderlich. Zudem will es mir nicht so recht einleuchten, dass gerade das Laufwerk nicht von den klanglichen Vorteilen der aufwendig entkoppelten Inneren Struktur profitieren soll. Deshalb habe ich die Laufwerksplattform entfernt und auf die vier Damping Discs der oberen Ebene eines Racks eine kleinere Acapella-Basis gelegt, die aber immer noch genug Platz für das LaGrange bietet. Und dort entwickelte es mindestens soviel Drive wie zuvor auf dem Pagode-Rack. Zwar war die Abbildung nicht mehr so überwältigend ausladend wie auf der Krion-Plattform, aber immer noch ein schönes Stück größer als beim Pagode: Für mich der ideale Kompromiss!

Alles benötigte Werkzug und auch vier Gewichte zur Bedämpfung von Gehäusen packt Artesania einem Rack bei
Alles benötigte Werkzug und auch vier Gewichte zur Bedämpfung von Gehäusen packt Artesania einem Rack bei

Auch wenn nun vom Computer, dem Wadia- und dem Brinkmann-Laufwerk alles noch überzeugender klingt als je zuvor, kommt nach ein paar Tagen doch wieder der Wunsch auf, vielleicht doch noch ein wenig mehr aus den Komponenten herauszuholen. Momentan stehen M2Techs Young und van der Graaf auf einem Krion-Shelf, ohne eine besondere Art der Ankopplung, auch wenn mir beim Pagode-Rack die Aufstellung auf bFlys Master Absorbern unverzichtbar erschien. Daran ändert auch das Krion-Shelf nichts: Mit den bFlys unter dem Wandler wirkt der Raum noch etwas tiefer und der Bassbereich noch ein wenig fülliger, wodurch da Klangbild noch besser ausbalanciert erscheint. Nochmals minimal ruhiger, satter und sonorer klingt es, wenn eine der Artesania-Scheiben das Wandler-Gehäuse bedämpft. Ein weiteres Gewicht auf dem Netzteil des Wandlers ist dann zuviel des Guten. Die Wiedergabe büßt an Lebendigkeit ein.

Mit den Artesania-Gewichten werde ich in Zukunft auch bei anderen Geräten noch ein wenig experimentieren. Aber schon jetzt sind die klanglichen Vorteile dieser Racks gegenüber dem nun wirklich auch nicht schlechten Pagode so immens, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, mich wieder von den Artesanias zu trennen.

STATEMENT

Obwohl die Komponenten meiner Kette auch bisher schon auf anerkannt guten Racks residierten, verbessert der Umzug auf die sehr durchdachten und individuell auf die Geräte anpassbaren Artesania Exoteryc Racks die klanglichen Leistungen der beteiligten Geräte deutlich. Wenn man bedenkt, wie viele Kabelverbindungen man gegen höherwertige austauschen müsste, um bei vier Geräten einen ähnlichen klanglichen Zugewinn zu erzielen, verliert auch der Preis für diese hervorragend gefertigten Racks seinen Schrecken. Für mich sind die Artesanias eine Entdeckung!
Gehört mit
Digitalplayer Nagra VI, iPod Classic
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.10.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler M2Tech Young DSD und Van der Graaf
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V
Tonabnehmer Lyra Olympos, Brinkmann EMT ti, Transrotor Figaro
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Artesania Exoteryc Rack 4 Leves und Krion Plattform
Tragkraft der 4 Ebenen 200kg
Gesamthöhe 98cm
Breite 67cm
Tiefe 53cm
Gewicht 62kg
Zubehör 4 Improved Dampers (2,4kg), Werkzeug, Wasserwaage
Tragkraft der Krion Plattform 200kg
Maße der Krion Plattform 72,7 x 18,8 x 57cm
Preise 5100 Euro (Rack), 2470 Euro (Krion Plattform),
430 Euro (Krion Shelf), 230 Euro (Glass Shelf)

Vertrieb
Hörgenuss für Audiophile
Anschrift Fichardstr. 56
60322 Frankfurt
Telefon +49 69 40326292
Fax +49 69 40326293
E-Mail info@hgfa.de
Web www.hgfa.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-06-15_artesania

Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer Transrotor Figaro
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 116,8 mb
Recorder Nagra VI
 

griffKlangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Transrotor Figaro
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 160,4 mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer Transrotor Figaro
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 132,3mb
Recorder Nagra VI
 

Auch wenn ich das nach den überaus positiven Eindrücken von Transrotors Figaro mit dem Deep-Purple-Album ein wenig schade finde, servieren wir Ihnen hier die drei wohlbekannten Songs von Chico Freeman, Paul Kuhn und Roots. Um das Transrotor mit anderen Abtastern zu vergleichen, ist das ja auch durchaus sinnvoll.

Mehr Spaß hätte mir momentan jedoch ein wenig Rock gemacht. Kennen Sie nicht zufällig einen der Musiker von Deep Purple oder jemanden aus dem Management, der es uns erlauben würde, einen Song der Band zu verwenden? Schade! Doch ernsthaft: Auch wenn sich die Charaktere unserer drei Songs recht deutlich voneinander unterscheiden, decken sie leider nicht das gesamte Musikspektrum ab. Wenn Sie also die Rechteinhaber von professionellen Rock- oder Klassikproduktionen kennen sollten und sie überzeugen könnten, uns einen Track für diese Rubrik freizugeben, wäre das für alle analoginteressierten Hifistatement-Leser ein Gewinn – und Werbung für die beteiligten Musiker respektive Plattenfirmen.

Ich bemühe mich, die Bedingungen für die Aufnahmen möglichst identisch zu gestalten. In dem Falle, dass gravierende Änderungen wie der Wechsel der Aufnahmemaschine stattfinden, mache ich dies durch die Erhöhung der Nummer der Klangbibliothek deutlich: So reden wir aktuell von der Klangbibliothek 2.0 und zwar seitdem die Nagra VI Dienst tut. Kleinere Änderungen beim Aufbau lassen sich aber leider nicht immer vermeiden. Allerdings rechtfertigen sie meines Erachtens keine besondere Kennzeichnung. Was ist passiert? Ich habe in dieser Woche sehr feine Racks von Artesania Audio zum Test bekommen – mehr dazu im Laufe der nächsten Woche – und kann das Laufwerk für die Aufnahmen zur Klangbibliothek leider nicht mal eben auf ein Pagode-Rack an seinem angestammten Platz im Hörraum zurückstellen. Genau dort stehen nämlich nun die Artesanias. Da das LaGrange-Laufwerk aber nach wie vor zuerst mit einer Acapella Audio Arts Basis in Kontakt steht und sich nur der Unterbau für diese geändert hat, ergeben sich durch diese Änderung zwar minimale klangliche Vorteile, die aber wohl nur zum Tragen kommen dürften, wenn Sie glücklicher Besitzer eines MSB Technology Select DAC oder eines ähnlichen Boliden sind und diesen zur Wiedergabe der neuen Files aus der Klangbibliothek verwenden. Ich wollte auf diese kleine Änderung beim Aufnehmen der Musik-Dateien aber zumindest hingewiesen haben. Am besten, Sie vergessen die technischen Details und genießen unsere drei Songs mit dem Transrotor Figaro!

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Weitere Informationen

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Mittwoch, 08 Juni 2005 02:00

Räke HIFI Vertrieb GmbH

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de
Dienstag, 07 Juni 2005 02:00

Räke HIFI Vertrieb GmbH

Hersteller/Vertrieb
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Anschrift Irlenfelder Weg 43
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Montag, 08 Juni 2015 02:00

Transrotor Figaro

Wohl selten dürfte in die Entwicklung und Abstimmung eines Tonabnehmers soviel analoge und musikalische Erfahrung eingeflossen sein wie in Transrotors Figaro, das in einer generationsübergreifenden deutsch-englischen Koproduktion entstand. Und das hört man.

Wer sich auch nur ein wenig für Plattenspieler interessiert, dem brauche ich über die Geschichte von Transrotor und den Firmenchef Jochen Räke nichts mehr zu erzählen: Er hat sich fast sein Leben lang mit Analogtechnik beschäftigt und verfügt über einen entsprechenden Erfahrungsschatz. Weniger bekannt dürfte sein, dass Dirk Räke, der sich seit acht Jahren mehr und mehr die Aufgaben bei Transrotor mit seinem Vater teilt, auch aktiver Musiker ist. Die Abstimmung des Figaro war – wie inzwischen auch die Entwicklung neuer Laufwerke – ein Gemeinschaftsprojekt der beiden, das sich über ein Jahr und damit deutlich länger als geplant hinzog. Die klanglichen Vorstellung der beiden setzte auf der englischen Seite der Entwicklungsingenieur von Goldring um, dessen Vater dort übrigens auch schon in ähnlicher Funktion tätig gewesen sein soll.

Das Figaro wird in einer aufwendigen Verpackung und mit einem interessant gestalteten Nadelschutz geliefert
Das Figaro wird in einer aufwendigen Verpackung und mit einem interessant gestalteten Nadelschutz geliefert

Als Ausgangspunkt der Entwicklung diente Goldrings Topmodell Legacy. Die Veränderungen begannen aber schon beim Magnesium-Gehäuse. Das Material wurde, wie mir Dirk Räke mitteilte, wegen seines Resonanzverhaltens und Gewichts gewählt. Dass SME für die eigenen Topmodelle und auch für die für Transrotor gefertigten Tonarme denselben Werkstoff verwende, sei daher zwar naheliegend aber keinesfalls ein Grund für die Materialwahl beim Tonabnehmergehäuse gewesen. Der Körper des Legacy musste einige Veränderungen über sich ergehen lassen, um den Ansprüchen der Analogspezialisten aus Bergisch Gladbach zu genügen: Er wurde resonanzoptimiert und die Masse reduziert, so dass letztlich für das Figaro ein neues Gehäuse entstand. Der Generator soll gänzlich neu entwickelt worden sein. Aus den recht spärlichen Informationen schließe ich, dass die Spulen des Figaro auf einem Spulenkörper gewickelt wurden, der sich von dem des Legacy unterscheidet. Auch die Anzahl der Wicklungen soll geringer sein, damit die bewegte Masse kleiner wird und Nadel, Nadelträger, Spulenkörper und Spulen den Modulationen der Rille spontaner folgen können. Obwohl der Innenwiderstand des Legacy um 40 Prozent höher liegt als der des Figaro – was auf mehr Wicklungen hindeuten könnte –, liegt seine Ausgangsspannung unter der des Transrotor-Tonabnehmers. Es war gerade noch in Erfahrung zu bringen, dass der Nadelträger aus Aluminium besteht und die Spulen aus Kupferdraht gewickelt werden. Angaben zu Form und Material des Spulenträgers oder zur Reinheit des Kupfers waren nicht zu bekommen. Der Magnet dürfte wie beim Legacy ein Seltene-Erden-Neodym-Eisen-Bor-Typ sein. Den Nadelschliff bezeichnet Goldring als Vital Fine Line. Transrotor respektive Goldring liefert das Figaro mit einem individuellen Datenblatt aus, das über den Frequenzgang, das Übersprechen und den Pegelunterschied zwischen den Kanälen Aufschluss gibt. Das war früher einmal Standard. Heutzutage kann man einen solchen Qualitätsnachweis aber selbst bei mehrfach teureren Tonabnehmern nicht mehr erwarten. Schön, dass sich Transrotor auch in diesem Punkt qualitäts- und traditionsbewusst zeigt.

Das Magnesium-Gehäuse ist aus klanglichen Gründen nicht völlig geschlossen, schützt den Generator aber rundum
Das Magnesium-Gehäuse ist aus klanglichen Gründen nicht völlig geschlossen, schützt den Generator aber rundum

Die Form des Figaro mit ihren Radien wirkt der Ausprägung von Resonanzen durch stehende Wellen entgegen, macht das Ausrichten des Gehäuses im Headshell aber nicht gerade einfacher. Im Thales Simplicity, bei dem in einer Lehre mit Blick auf Nadel und Nadelträger justiert wird, und in SME-Armen mit Headshells ohne Langlöcher kommen jedoch nur die Vorteile der speziellen Formgebung zum Tragen. Ich montiere das Figaro erst einmal in meinem momentanen Tonarm-Favoriten, dem Simplicity. Schon bei den ersten Tönen strahlt das Figaro eine hohe Ausgewogenheit und Stimmigkeit aus und verwöhnt in den Mitten mit einer satten Farbigkeit. So kommt beispielsweise das Vibraphon auf Big Blues sehr warm und voll rüber. Dynamisch wirkt der Tonabnehmer jedoch ein wenig gebremst, so dass der Schluss naheliegt, dass er gerade die ersten paar Minuten seiner Einspielzeit hinter sich bringt. Dirk Räke bestätigt dann auch diese Vermutung. In den folgenden Tagen höre ich dann so viele LPs wie schon lange nicht mehr. Da sind zum einen die zuvor lange nicht aufgelegten Scheiben von Enrico Rava. Auf Opening Night etwa werden seine melodiösen Trompetenlinien spannend von Franco D'Andreas freierem Pianospiel kontrastiert, ohne dass die immense Spannung jemals ins Unangenehme, Nervöse kippen würden. Dabei tritt der Klang des Figaro weit in den Hintergrund: Schnell vergesse ich den Anlass, aus dem ich wieder mal in den Vinylschätzen schwelge, und verliere mich in Betrachtungen über interpretatorische Besonderheiten der Stücke. Transrotors Tonabnehmer macht es schon in dieser frühen Phase leicht, sich auf das musikalische Geschehen zu konzentrieren.


Das Anschlussfeld gibt keine Rätsel auf. Der Abschluss des Figaro ist recht unproblematisch: Die Unterschiede zwischen 85 und 150 Ohm – Standardwerte bei Einsteins The Turntable's Choice – waren zu vernachlässigen
Das Anschlussfeld gibt keine Rätsel auf. Der Abschluss des Figaro ist recht unproblematisch: Die Unterschiede zwischen 85 und 150 Ohm – Standardwerte bei Einsteins The Turntable's Choice – waren zu vernachlässigen

Das wird auch bei einer alten Prestige-Scheibe zum Spaß: Drag 'em Out mit Shirley Scotts etwas ungewöhnlich besetztem Orgel-Trio. Statt eines Gitarristen ist Major Holly, der seine gestrichenen Soli gesanglich dezent begleitende Bassist, mit von der Partie. Obwohl die Oberfläche der LP alles andere als „mint“ ist, sind so gut wie keine Knackser zu hören. Roy Brooks sensibles Spiel mit den Besen kommt fein aufgelöst rüber, der Kontrabass groovt, wenn auch – aufnahmebedigt – in der Lautstärke ein wenig zurückgenommen, und die Hammond schillert und faucht in einem breiten Farbspektrum. Dank des Figaro merkt man der Scheibe weder ihr Alter noch ihren alles andere als perfekten Erhaltungszustand an: Die Musik steht im Mittelpunkt. Und so soll es sein.

Auch bei Speakers Corner Reissue des Concierto der Aranjuez begeistert das Figaro mit seiner Farbigkeit. Es ist zwar absolut stimmig und ehrlich abgestimmt und verzichtet auf jegliche Effekthascherei, darf sich aber dennoch einer leichten und überaus angenehmen Mittenverliebtheit rühmen. Die Solisten und Orchestergruppen werden exakt voneinander getrennt und festen Positionen auf der imaginären Bühne zugewiesen, die sich bei einigen mehrfach teureren Abtastern zwar etwas spektakulärer, aber nicht unbedingt glaubwürdiger in die Tiefe ausdehnt. Besonders hoch ist dem Transrotor anzurechnen, dass es nicht wie einige extrem hochauflösende Abtaster in den sehr leisen Passagen ausgezehrt und einen Hauch langweilig wirkt. Beim Figaro stehen die Gitarren auch in den verhalteneren Solopassagen plastisch, körperhaft und in realistischer Größe auf der Bühne. Da braucht man nicht gleich zum Lautstäkeregler zu greifen, um der Wiedergabe mehr Leben einzuhauchen. Das wäre auch schon deshalb keine gute Idee, weil das Figaro auch grobdynamisch kein Kind von Traurigkeit ist. Die Orchesterpassagen kommen mit jeder Menge Druck, Lebendigkeit und Frische.

Der Diamant im Aluminium-Nadelträger besitzt einen Vital-Fine-Line-Schliff
Der Diamant im Aluminium-Nadelträger besitzt einen Vital-Fine-Line-Schliff

Da das Transrotor bisher keine Vorliebe für bestimmte Genres erkennen lässt und bis auf die letzte Scheibe kein audiophiles Material benötigt, um seine beträchtlichen Fähigkeiten zu demonstrieren, vertraue ich ihm auch meine letzte analoge Neuerwerbung an. Und die ist alles andere als klanglich vielversprechend: ein Live-Mitschnitt des Deep Purple Konzertes in Montreux aus dem Jahr 2011, aufgezeichnet auf 96 digitalen Spuren. Die Menge der Mikrofone und Spuren war nötig, da die Rocker das 40-jährige Jubiläum der in „Smoke On The Water“ geschilderten Ereignisse zusammen mit den 38 Musikern der Neuen Philharmonie Frankfurt begingen. Trotz allem hätten mich digital produzierte LPs gewiss nicht zum Kauf verleiten können – wenn ich dem Toningenieur David Richards in seinem Voyager I Recording-Truck während der Aufnahme nicht hin und wieder hätte über die Schulter sehen dürfen.

Doch zurück von den Erinnerungen an Montreux zu den musikalischen meiner frühen Jugend: Nach einer kurzen Ouvertüre der Neuen Philharmonie – ein elektrisch verstärktes Orchester in einer unbestuhlten, wenig gedämpften Halle kann wohl nicht besser klingen – nehmen Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice sowie Steve Morse und Don Airey mit dem „Highway Star“ richtig Fahrt auf. Das klingt trotz oder besser wegen des recht zurückhaltenden Orchesters, das erfreulicherweise treibende Akzente setzt, statt die Musik auf einen schmuseweichen Klangteppich zu betten, ungemein frisch und mitreißend. Bei „Hard Lovin' Man“ aus dem In Rock-Album bin ich dann kurz davor, die Scheibe mit der Luftgitarre zu begleiten. Und das kann man dem Figaro – irgendwie wirkt der Name in diesem Umfeld eine wenig unpassend – nicht hoch genug anrechnen. Es bringt den Groove und den unwiderstehlichen Drive dieser auch nach 40 Jahren noch unverbrauchten Songs unheimlich emotional rüber. Selbst die allerfeinsten, hochauflösenden, detailverliebten und entsprechen hochpreisigen Nobeltonabnehmer haben bei mir nie den Wunsch aufkommen lassen, mal eine Rockscheibe aufzulegen. Beim Transrotor war der Griff zu Deep Purple zwar eher Zufall, aber jetzt bin ich sicher, dass es auch bei dieser Art von Musik eine Menge Genuss garantiert.


Transrotors Tonabnehmer wird mit einem individuellen Frequenzgangschrieb ausgeliefert
Transrotors Tonabnehmer wird mit einem individuellen Frequenzgangschrieb ausgeliefert

Nach der Rückkehr aus dem Fotostudio montiere ich das Figaro im Fünfer von SME und gönne mir erst noch zwei Seiten der drei violetten LPs, obwohl ich eigentlich mit den üblichen Testscheiben noch die ein oder andere Erkenntnis gewinnen wollte. Dafür passiert es mir zum ersten mal, dass ich „Woman From Tokyo“ von Who Do We Think We Are! etwas abgewinnen kann. Das war für mich bisher immer ein sehr schwaches wenn nicht das schwächster Album in der Besetzung mit Ian Gillan. Dank der Spielfreude der Band beim Jubiläumskonzert in Montreux und des ebenso spielfreudigen und völlig allürenlosen Transrotor Tonabnehmers ist das zumindest beim ersten Song des besagten Albums nun anders. Bei „Good Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios stellt das Figaro seine rhythmischen Qualitäten unter Beweis, wenn das nach dem furiosen Auftritt mit Deep Purple überhaupt noch nötig ist: Die Snare treibt ebenso heftig wie die High Hat, Gary Peacocks Viersaiter schnarrt und knarzt und das Piano pulsiert vor Leben. Purer Genuss! Ja, auch wenn ich bei Systemen für den mehrfachen Preis hier und da noch mal ein begleitendes Stöhnen Jarretts zusätzlich gehört habe. Die musikalische Aussage bringt das Figaro jedenfalls hundertprozentig, weil darauf fokussierter rüber. Bei Dick Schorys „Buck Dance“ bestechen die Klangfarben des unüberschaubaren Percussion-Arsenals und die Wucht, mit der Trommeln und Pauken hier in der große Halle beinahe explodieren: Das Figaro hat sich inzwischen völlig frei gespielt und beweist seine Fähigkeiten in puncto Dynamik.

STATEMENT

Das Figaro macht bei allen Musikrichtungen richtig Spaß. Es ist keine der hochgezüchteten, aber blutleeren Tonabnehmer-Diven. Es braucht keine auch ausgesuchten audiophilen Aufnahmen, um mit seiner Farbigkeit, seinem Rhythmusgefühl, seiner Ausgewogenheit, seiner Stimmigkeit und seinem musikalischen Fluss zu begeistern. Einfach Klasse!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Einstein The Poweramp
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE
Kabel Precision Interface Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Transrotor Figaro
Prinzip Moving Coil
Frequenzgang 20 Hz - 30 khz ±1 dB
Kanalgleichheit 1 dB max. bei 1 kHz
Kanaltrennung 27 dB min. bei 1kHz
Ausgangsleistung 0,28 mV ±1 dB bei 1kHz
Nadelnachgiebigkeit 16 mm/N
Abtastwinkel 20°
Nadelschliff Vital Fine Line
Nadeltyp nicht auswechselbar
Abschlusswiderstand 100 Ohm
Belastungskapazität 100 - 500 pF
Eigenwiderstand 5 Ohm
Auflagekraft 1,7 - 2,0 g (Nennwert 1,8 g)
Befestigungsbohrungen 12,7 mm (0,5 in)
Tonabnehmergewicht 8,8 g
Gehäusematerial Magnesium
Nadelträger Aluminium
Preis 2500 Euro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-06-08_transrotor

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