Ich kann Sie beruhigen: Trotz des Titels geht es hier vorrangig weder um ausgefeilte Studiotechnik noch um ganz hervorragenden Jazz. Wie immer in Hifistatement.net dreht sich fast alles um Technik, genauer gesagt um immersive Wiedergabe und – jetzt müssen Audiophile stark sein – Dolby Atmos.
Nein, es ist nicht so, dass ich keine Vorurteile gegenüber Mehrkanal-Musik hätte. Vor Jahrzehnten, lange vor Hifistatement, konnte ich es nicht vermeiden, neben der Arbeit für die Hifi-Publikation auf Wunsch der Verleger auch als einer von zwei Chefredakteuren eines Surround- und Video-Heftes zu fungieren – obwohl ich mit Heimkino und mehrkanaliger Musikwiedergabe nicht das mindeste am Hut hatte. Das dauerte glücklicherweise nicht allzu lange, das Magazin wurde eingestellt, und das Thema rückte für mich in weite Ferne – bis ich jetzt eine Einladung zur Präsentation von Nils Wülkers neuem Album im MSM Studio in München erhielt. Die Variante im Immersive Sound sollte dabei im Mittelpunkt stehen. Aber was ist das? In Wikipedia findet man: „Immersion (fachsprachlich für „Eintauchen“) beschreibt den durch eine Umgebung der Virtuellen Realität (VR) hervorgerufenen Effekt, der das Bewusstsein des Nutzers, illusorischen Stimuli ausgesetzt zu sein, so weit in den Hintergrund treten lässt, dass die virtuelle Umgebung als real empfunden wird. Ist der Grad an Immersion besonders hoch, wird auch von „Präsenz“ gesprochen.“
Nils Wülker avancierte in den letzten 20 Jahren zu einem der renommiertesten Jazztrompeter und -Komponisten in Europa, was allein schon ein Grund war, die Einladung anzunehmen. Zudem habe ich an das MSM-Studio allerbeste Erinnerung: Dort produzierte ich vor einiger Zeit mit dem extrem renommierten Mastering-Ingenieur Christoph Stickel eine Reihe von Reissues des deutschen Kult-Label MPS. Ein kleine Kostprobe der Arbeit an Oscar Petersons Exclusively For My Friends können Sie hier übrigens kostenlos in CD- und HiRes-Qualität sowie in DSD herunterladen. Und drittens hatte mir Christoph Stickel bei meinem letzten Besuch in Wien, wo er nun sein CS Mastering Studio betreibt, davon berichtet, dass in vielen Studios Immersive Sound ein ganz heißes Thema sei. Nicht etwa, weil es für eine große Anzahl von Audiophilen einfach eine neue Herausforderung darstellt, ihrer Partnerin überzeugend zu vermitteln, dass ab sofort bis zu 15(!) Lautsprecher im heimischen Wohnzimmer zu integrieren seien. Vielmehr ist Apple Music mit seiner nicht unbeträchtlichen Marktmacht für diesen Hype um den Immersive Sound in hohem Maße mitverantwortlich. Schon auf der Startseite fordert man den Konsumenten auf: „Tauch ein in den Sound. Erlebe 3D Audio und dynamisches Head Tracking. Für einen Sound, der dich umgibt.“ Das zielt natürlich vor allem auf die Wiedergabe der Songs über Kopfhörer, einen HomePod, einen Fernseher, ein Soundbar oder – horrible dictu – über die Lautsprecher eines iPhones oder iPads. Ich habe mal eine knappe Stunde mit ein paar Files von Apple rumgespielt, die Besonderheit des Sound erschloss sich mir aber nicht.
Die Gefahr, nichts wirklich Neues zu hören, bestand im MSM Studio jedenfalls nicht. Schließlich waren Miho Nishimoto, bei Warner Brother für A&R zuständig, Stefan Kramper von Dolby, natürlich Nils Wülker und der Studioinhaber Stefan Bock vor Ort. Der beschäftigt sich schon seit langem mit mehrkanaligen Musik-Mixes – anfangs auf Blueray-Discs – und ist in meinen Augen ein Garant dafür, dass das Ausgangsmaterial den Hörer nicht mit vielleicht spektakulären, aber letztlich ermüdenden Effekten umgibt, sondern ihn zu langem ebenso spannenden wie entspanntem Hören animiert. Doch bevor ich Ihnen meine Höreindrücke schildere, möchte ich kurz auf Dolby Atmos zurückkommen.
Der technisch Interessierte dürfte sich wie ich fragen, wie vieler unterschiedlicher Abmischungen es bedarf, um eine Aufnahme etwa über Kopfhörer, Soundbars und professionelles Studio-Equipment annähernd gleich beeindruckend klingen zu lassen. Beim Mix wird ein Klangereignis nicht wie früher bei Mehrkanal-Anlagen einem Wiedergabekanal zugeordnet. Für die Klangquelle – oder in der Dolby-Terminogie: für ein Objekt – legt der Toningenieur eine Position im Raum fest. Dabei ist das Verfahren nicht wie beim Surroundsound auf eine Ebene beschränkt. Beim Immersive Sound muss auch die Höhe der Schallquelle definiert werden. Die Positionierung im Raum wird dem Soundfile durch Metadaten hinzugefügt. Dabei muss der Ort keinesfalls konstant sein: Gerade beim Filmton, für den Dolby Atmos entwickelt wurde, sind ja sich schnell im Raum bewegende (Klang-)Objekte von großer Bedeutung. Nach dem Mix enthält die Datei also die digitalisierten Klänge der Instrumente oder Instrumentengruppen mit Daten für ihre Positionierung im Raum. Bei der Wiedergabe ist es die Aufgabe des Dolby-Prozessor, die Klänge und ihre Orte den Möglichkeiten der reproduzierenden Hardware anzupassen, seien es nun die beiden Schallwandler in einem Kopfhörer oder die neun Monitore in üblicher Höhe plus deren vier unter der Decke sowie die beiden Subwoofer im Studio. Sie sehen schon, die Präzision der Wiedergabe hängt hier wie bei jeder Hifi- oder High-End-Anlage auch vom betriebenen Aufwand ab. Allerdings dürfte die Anforderungen an die Qualität der Lautsprecher beim Dolby Atmos ein gutes Stück geringer sein als bei der Stereowiedergabe, da hier zu Abbildung von vorn und hinten – etwa auf einer Bühne – und oben und unten andere Möglichkeiten gegeben sind – zumindest, wenn man an ein komplett ausgestattetes Studio denkt.
Das Album Continuum hat Nils Wülker mit seinem Trio und dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks eingespielt. Und es ist das genaue Gegenteil der bekannten Scheiben, bei dem ein Jazz-Star mit seiner Combo in der Akkordsoße von Streichern untergeht. Dank der wunderbaren Arrangement von Hans Ek und der gelungenen Orchestrierung von Dave Foster und Craig Armstrong ist das Orchester ein gleichberechtigter Partner, der auch mal die Melodieführung übernimmt. Nachdem sich der Trompeter bei seinem letzten Album GO viel in elektronischen Gefilden tummelte, setzt er bei Continuum auf akustische Instrumente – von einem Fender Rhodes einmal abgesehen. Auf einer seiner Kompositionen traktierten die Streicher ihre Instrumente gar mit der hölzernen Seite ihrer Bögen, verriet Nils Wülker. Ich hätte an so mancher Stelle schwören können, dass Synthesizer mit im Spiel wären, aber das war bei diesen ebenso stimmigen wir überraschenden Arrangements und Orchestrierungen wohl auch beabsichtigt.
So, damit wären wir endlich beim Klang gelandet. Ich durfte im Studio im Stuhl des Toningenieurs Platz nehmen, auf den die 15 Lautsprecher eingemessen sind. Während der ersten Minuten des Titelstücks konzentrierte ich mich eher unbewusst auf die Signale der hinteren Lautsprecher. Die trugen einiges zum Eindruck bei, sich in einem großen Raum zu befinden. Allerdings störten mich ein paar Pianoklänge, die von hinten zu kommen schienen. Das passte so gar nicht zu dem stimmigen Bild, das sich vor mir aufbaute: Auf der imaginären Bühne waren die Postionen der Instrumente sowohl in der Tiefe des Raum und der Höhe gut definiert. Nach dem ersten Stück hatte ich Gelegenheit, Stefan Bock nach der Position des Pianos zu fragen. Natürlich hatte er es nicht nach hinten gemischt, sondern der Eindruck war einer Resonanz im Aufnahmeraum, dem großen Studio des Bayrischen Rundfunks, geschuldet. Spätestens beim zweiten Stück ließ meine übertriebene Aufmerksamkeit für die hinteren Kanäle nach, und ich konnte die Musik ähnlich intensiv genießen wie bei der Wiedergabe über zwei sehr hochwertige Lautsprecher. Nach weiterer Erfahrung mit der anfangs etwas ungewohnten Art der Musikreproduktion war es dann möglich, die Vorteile des Immersive Sound wertzuschätzen: Selbst mit einer noch so sorgfältig zusammengestellten Zweikanal-Kette dürfte es so gut wie unmöglich sein, ein Orchester so groß in einem relativ kleinen Raum wie dem Studio abzubilden. Auch wenn es mir nicht leichtfällt, das zuzugeben: Hier hat eine Wiedergabe mit Dolby Atmos der zweikanaligen Wiedergabe etwas voraus. Läge meinem Hörraum ein so feines Studio für Immersive Sound gegenüber, wie es bei MSM zu finden ist, würde ich darin gewiss nicht wenig Zeit verbringen. Da das nicht der Fall ist, genieße ich das großartige Album als LP. Die hat übrigens Christoph Stickel gemastered. Die gelungene Präsentation im MSM-Studio dürfte noch ein wenig bei mir nachwirken: Ich habe mich bei Apple Music angemeldet und erwäge ernsthaft den Erwerb eines AirPods Max…
Nachdem alle Corona-Beschränkungen für Dietmar Suter und seinen Hifi Bauernhof aufgehoben sind, beginnt er wieder mit Veranstaltungen. Als besonderes Leckerli kommt der Vinylbus der Zeitschrift Mint voller LPs am Mittwoch, den 11. Mai nach Altusried.
Im Bus befinden sich etwa 4.000 gebrauchte LPs zu Preisen von fünf bis 500 Euro. Der alte amerkanische Schulbus wird von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet sein. Dann dürfen zehn Personen gleichzeitig in den Bus, in dem Maskenpflicht besteht. Auch auf dem Hifi-Bauernhof gibt zum genannten Termin interessante Angebote: Dietmar Suter gewährt in seiner Plattenabteilung einen Rabatt von 10 Prozent auf neues und von 25 Prozent auf gebrauchtes Vinyl.
Mehr Informationen zum Vinylbus finden Sie hier.
Information
Hifi Bauernhof
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Anschrift | Dietmar Sutter Äußere Kemptener Str. 3 87452 Altusried |
Telefon | +49 8373 7019 |
mail@hifi-bauernhof.de | |
Web | www.hifi-bauernhof.de |
Auch wenn man sich jahrzehntelang mit High End beschäftigt hat, lassen einen Dan D'Agostinos Schmuckstücke nicht unbeeindruckt: Das dezent grün hinterleuchtete, klassische Zeigerinstrument mit der Unterschrift des Entwicklers und die massiven Kupferplatten unter den Aluminium-Kühlkörpern lösen einfach einen Haben-Wollen-Impuls aus.
Daran ändert auch zumindest bei mir die Tatsache nichts, dass aus dem Hobby eines Jugendlichen nun seit mehr als 28 Jahren ein Beruf geworden ist. Doch spätestens seit dem Verfassen der News über den Relentless Preamplifier war mir klar, dass sich einige von Dan D'Agostinos Kreationen in einen Preisbereich bewegen, in dem ich mich trotz aller Aufgeschlossenheit gegenüber auch extrem kostspieligen Komponenten nicht wirklich auskenne. Ich beschloss also, es bei einigen bewundernden Blicken auf Messen zu belassen. Doch dann schlug Max Merk, der sich um den Vertrieb der Produkte von Audio Reference im Süden des Landes kümmert, den Test eines für Dan-D'Agostino-Verhältnisse durchaus erschwinglichen Vollverstärkers vor. Dafür bietet der Aufbau meiner Anlage mit recht kurzen Lautsprecherkabeln und langen Signalleitungen zwischen Vor- und Endstufe zwar keine idealen Voraussetzungen, aber zum einen kann die Ausgangsstufe des Wandlers – bei eingeschalteter Pegelregelung – direkt Endstufen und damit auch längere Kabelstrecken treiben, zum zweiten hatte ich gerade ganz hervorragende symmetrische NF-Kabel getestet und drittens konnte ich die Gelegenheit, einen Verstärker Dan D'Agostinos im eigenen Hörraum auszuprobieren, einfach nicht ungenutzt vorbeigehen lassen …
Vielleicht sollte ich für alle, die sich noch nicht seit Jahrzehnten mit der Musikwiedergabe auf höchstem Niveau beschäftigen, den Namensgeber unseres Vollverstärkers ganz kurz vorstellen: Dan D'Agostino konstruiert und baut seit mehr 30 Jahren in erster Linie Verstärker. Er gründete Krell Industries und war dort bis 2009 Chefentwickler. Im Anschluss widmete er sich seiner neuen Firma Dan D'Agostino Master Audio Systems in Arizona. Inzwischen existieren drei Geräte-Linien: Progression, Momentum und Relentless. In der Top-Serie gibt es nur eine Vorstufe und Mono-Endstufen, in den beiden anderen auch Stereo-Endverstärker und einen Vollverstärker. Die Momentum-Serie bietet darüber hinaus noch eine separate Phonostufe und das Lifestyle-Modell, einen Vollverstärker mit Streaming-Funktion. Dessen Test wäre aus technischer Sicht bestimmt auch reizvoll gewesen, aber für meinen Geschmack ist das zusätzliche Display in der Frontplatte beinahe ein Sakrileg bei diesem einzigartigen, opulenten Design.
Also bleibt's beim Vollverstärker. Zu diesem bemerkt Dan D'Agostino in der Bedienungsanleitung des Momentum: „Bei diesem Vollverstärker wollte ich die besten Aspekte des Momentum-Stereoverstärkers und des Momentum-Vorverstärkers in einem einzigen Gehäuse vereinen, um eine Komponente zu schaffen, die sich leichter in Wohnumgebungen und Hörräume einfügen würde. Normalerweise ist ein Vollverstärker eine Kompromiss-behaftete Kombination aus Vorverstärker und Verstärker. Aber da dieser Vollverstärker der erste mit meinem Namen auf der Vorderseite ist, wollte ich keine Kompromisse eingehen. Daher habe ich auf die gleichen Schaltungskonzepte gesetzt, die in anderen Momentum-Komponenten zum Einsatz kommen. In den meisten Fällen habe ich sogar die genau gleichen Platinen verwendet. Wie bei den ursprünglichen Momentum-Produkten verwendete ich verdrahtete Bauteile, die durch die Platinen gesteckt und verlötet werden, wie es in den Anfängen meiner Karriere üblich war, heute aber nur noch selten vorkommt wird. Die Durchkontaktierung ist viel teurer und zeitaufwändiger als die Oberflächenmontage – oder SMD-Technik –, die bei den meisten heutigen Audioprodukten zu finden ist Aber die Durchkontaktierung ist stabiler und klingt besser. Und es ist die einzige Möglichkeit, Audioprodukte herzustellen, die über Jahrzehnte hinweg halten.“
Ansonsten pflegt die Verstärker-Designer-Legende leider eine recht restriktive Informationspolitik, so dass man mit dem Offensichtlichen vorliebnehmen muss: Der Momentum Integrated besteht seiner Gattungsbezeichnung zum Trotz aus zwei Gehäusen, einem für die Stromversorgung und dem zweiten für die Audio-Schaltungen. Da letzteres mit seinen vier Spikes auf dem Netzteil steht, entsteht dennoch der Eindruck einer funktionalen Einheit. Die Trennung der beiden Funktionsgruppen macht nicht nur deshalb Sinn, weil die Audio-Gruppen so vor Einstreuungen aus der Stromversorgen geschützt werden. Das aus dem Vollen gefrästen Netzteilgehäuse und die Aluminium-Kupfer-Konstruktion für die Verstärkerschaltungen bringen schon für sich allein ein so hohes Gewicht auf die Waage, dass die Aufteilung des Vollverstärkers auf zwei Gehäuse auch der Sorge um das Wohlergehen ihres Besitzers geschuldet sein dürfte.
Schon bei Krell war Leistung kein Thema: Die stand immer reichlich zur Verfügung. Das ist auch bei Dan D'Agostino Master Audio Systems nicht anders: Die Ausgangsleistung des Vollverstärkers mit seiner Gegentakt-Endstufe mit 14 bipolaren Transistoren pro Kanal wird mit zweimal 200 Watt an acht Ohm und dem Doppelten an vier Ohm angegeben. Ebenso großzügig ist die Zahl der Eingänge bemessen: Wo sonst findet man sechs Paar XLR-Buchsen? Da die Vorstufe des Vollverstärkers komplett symmetrisch ausgelegt ist, verzichtet Dan D'Agostino konsequenterweise auf unsymmetrische Cinch-Buchsen. Auch dürften in der Preisregion, in der sich der Momentum Integrated bewegt, die entsprechende Quellgeräte über symmetrische Ausgänge verfügen. Dafür, dass die Ausgangsstufen der Quellen nicht belastet werden, sorgt die hohe Impedanz der Eingänge des Momentum: ein Megaohm. Der Vollverstärker verfügt auch über Ausstattungsdetails, die mir seit Jahren nicht begegnet sind: Bass- und Höhenregler, die erfreulicherweise per Schalter aus dem Signalweg zu nehmen sind. Sehen Sei mir bitte nach, dass ich mich mit diesen nicht weiter beschäftigt habe.
Wirklich schade, dass der Momentum in meinem Hörraum auf einer von drei Bigpoints entkoppelten SSC Big Magic Base zwischen den Lautsprechern steht: So ist es ausgesprochen unkomod, die Lautstärke am massiver Drehring einzustellen, der das Anzeigeinstrument für den aktuellen Pegel umgibt. Der Ring läuft so satt, dass ich gerne auf die ebenfalls extrem fein verarbeitete Fernbedienung verzichten würde – wenn der Momentum nur ein Stückchen näher am Hörsessel stünde. Der Drehregler fungiert übrigens nur als optischer Geber für die Regelung des Pegels mittels eines diskret aufgebauten Widerstandsnetzwerks. Die Fernbedienung arbeitet nicht wie meist üblich mit Infrarot-Signalen. Um eine größere Reichweite und die Funktion, auch wenn zwischen Geber und Verstärker keine Sichtverbindung besteht, zu garantieren, spendierte Dan D'Agostino dem Momentum einen Bluetooth-Verbindung für die Fernbedienung, Bluetooth-Antenne am Vollverstärker inklusive. Die Kupferplatten, auf denen die Endstufen-Transistoren montiert sind, wurden natürlich nicht nur aus Design-Gründen gewählt: Sie sind Teil des Temperatur-Managements. Der Momentum arbeitet mit einem recht hohen Class-A-Anteil, das Gehäuse wird auch bei moderaten Lautstärken ein wenig mehr als handwarm.
Die Annäherung an den Momentum war nicht ganz einfach. Das begann schon mit dem Transport des riesigen, mit zwei Rollen ausgestatteten Pelican-Cases. Der Weg in die zweite Etage war Dank des Aufzugs kein Problem, danach war aber Tragen angesagt – und das war für Max Merk und mich bei einem Gewicht von gut über 60 Kilogramm kein Vergnügen. Dann stellte sich heraus, dass die Terminals des Vollverstärkers anders als angekündigt keine Bananenstecker akzeptieren. Die Børresen 05 Silver Supreme Edition, die sich erfreulicherweise noch immer in meinem Hörraum befinden, sind aber der Überzeugung der Macher von Aavik, Ansuz und Børresen folgend über ein Ansuz-Speakz-D-TC-SUPREME-Lautsprecherkabel mit Bananensteckern auf beiden Seiten mit meiner Endstufe verbunden. Das Audioquest-Dragon-Bi-Wiring-Kabel, das für mich an meiner Göbel Epoque Aeon Fine die erste Wahl ist und qualitativ gewiss auch zum D'Agostino passte, besitzt verstärkerseitig zwar Gabelschuhe, am anderen Ende aber leider auch – und dann noch mehr, als gebraucht werden: Der dänische Lautsprecher verfügt nur über Bananenbuchsen, und die serielle Weiche schließt Bi-Wiring aus. Dann erwähnte Max Merk auch noch ganz beiläufig, dass der Momentum fabrikneu sei, also eine Menge Einspielzeit benötigte. Diese begann ich mit einem dem D'Agostino keinesfalls adäquaten Kabel, und konnte dann etwa nach der Halbzeit dank der freundlichen Unterstützung von Audioquest mit einem werksseitig eingebrannten Dragon ZERO weitermachen.
Schon mit der einfachen Strippe ließ mich der frisch ausgepackte Momentum meine Audio Exklusiv-R-7-Vorstufe plus Einsteins The Poweramp nicht vermissen. Auch so gut wie neu machte er eine ausgesprochen gute Figur. Aber noch vermied ich es, eines der einschlägig bekannten, aussagekräftigen Stücke zu hören. Besonders nach dem Wechsel zum Dragon geriet die Einspielzeit dann wirklich zum Spaß. Einige Wochen lang sammelte der Vollverstärker täglich über zwölf Betriebsstunden – mal bei moderater Lautstärke und geschlossener Arbeitszimmertür, mal während des Schreibens von Artikeln und mal beim abendlichen Ausspannen mit eher höheren Pegeln. Es war gar nicht einfach, auf einen Vergleich mit meinen Verstärkern zu verzichten, hätte ich doch gern gewusst, ob die besonders luftige Raumdarstellung auf das Konto des Vollverstärkers ginge oder sich die Børresen 05 und die Dragon-NF-Kabel in meinem Hörraum immer besser akklimatisierten. Während der gesamten, langen und bestimmt mehr als ausreichenden Einspielzeit fand ich nichts, was den Musikgenuss auf höchstem Niveau trübte und nur den geringsten Anlass zur Kritik böte.
Erst ein paar Tage vor dem anstehenden Abholtermin traktierte ich den Momentum mit ein paar Testscheiben. Die erste ist Abdullah Ibrahim und Ekayas „Sotho Blue“: Der Bass wirkt noch ein Spur muskulöser, als ich ihn in Erinnerung hatte, die Instrumente scheinen zum Greifen plastisch und von viel Luft umgeben, und der die Snare Drum umhüllende Hall ist ein wenig deutlicher als sonst zu vernehmen. Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack DeJohnettes „God Bless The Child“ verwöhnt beim Intro mit der bekannten Fülle rhythmischer Details: Die ersten recht sparsamen Töne des Pianos, das leichte Stampfen des Pianisten und die Geräusche des Dämpfers stimmen auf den Groove des Songs ein. Die Bass Drum kommt mit einem Hauch mehr Druck, als ich das in Erinnerung habe, und dennoch swingt das Trio unwiderstehlich – was ich so nicht erwartet hätte: Üblicherweise lässt jedes bisschen zusätzliche Tieftonenergie das Tempo einen Hauch langsamer erscheinen. Nicht so beim Momentum. Der verbindet Groove und Druck aufs Feinste! Dem D'Agostino gelingt es auch ganz hervorragend, das Spiel auf dem Hi-Hat vom dem auf der Snare zu differenzieren – und das, ohne die beiden Instrumente überzubetonen oder gar zischelig klingen zu lassen: einfach Klasse!.
Die Blechbläser ziehen einen fast magisch in den Saal, in dem das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter Mariss Jansons Mahlers Symphonie Nr.3 einspielte: Pauken tönen mit Wucht und vermitteln einen recht realistischen Eindruck von der Tiefe des Aufnahmeraumes. Während der dräuenden Stimmung zu Beginn kommen die Einsätze der diversen Instrumentengruppen wie aus dem Nichts. Der Momentum brilliert mit einer ungemein spontanen und scheinbar völlig unbegrenzten Leistungsentfaltung. Der dürfte es auch zu verdanken sein, dass die tiefen Streicher überaus fein differenziert werden. Bei dieser Aufnahme und der Kette mit dem D'Agostino an zentraler Stelle muss man einfach ins Schwärmen geraten: Das passt wirklich alles. Um die Ohren wieder ein wenig frei zu bekommen, wechsele ich kurz zu Mark Johnson Kontrabass-Solo-Album Overpass. Das beginnt mit einer Version von Eddie Harris „Freedom Jazz Dance“ voller Groove. Der Momentum stellt ganz spielerisch jede Menge Strom für dieses rhythmisch packende wie melodiöse Tieftonspektakel bereit. Mindestens ebenso wichtig: Genauso akkurat wie die Töne einschwingen, genau so präzise enden sie. Da gibt es nicht das geringste Nachschwingen. Der Momentum hat die nicht gerade kleine Membranfläche der Børresen 05 aller bestens unter Kontrolle.
Ich habe noch so einige Teststücke bemüht, aber auch mit ihnen lässt sich beim D'Agostino nicht der kleinste Schwachpunkt aufspüren. Im Gegenteil: Damit zeigt er, dass er zur Elite der High-End-Verstärker zählt, seien es nun Vor- und Endstufe oder Integrierte. Seit Leif Johannsen im Interview zum Ortofon Verismo Deep Purples „Live In Japan“ erwähnte, muss ich immer mal wieder an das Album denken. Das hatte zu Folge, dass ich die – angeblich nicht remasterte – Version in 24 Bit und 96-Kilohertz von Qobuz erworben nun auch auf einer der Festplatten des Melco gespeichert habe. „Child In Time“ war schon in meiner Jugend einer meiner Favoriten und nun erfreue ich mich beim leisen Beginn an der Vielzahl der Reaktionen des Publikums. Für meinen heutigen Geschmack besitzen die Becken ein wenig zu viel Biss, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Momentum weiß ich, dass dies nicht ihm oder dem Rest der Kette, sondern der Aufnahme anzulasten ist. Für diesen kleinen technischen Makel entschädigt aber umgehend der Sound der Bass Drum: So rund, fett und dennoch differenziert habe ich sie auf keiner anderen Kette zuvor gehört. Eine leichte Spur von Rauigkeit im Hochtonbereich hin oder her: Die alte Aufnahme ist auch jetzt noch in der Lage, Emotionen zu wecken. Die Dynamik, der Druck, die Intensität haben nichts von ihrem Reiz verloren. Ich sollte wirklich öfter mal wieder alte Rock-Alben hören – zumindest solange der D'Agostini bei mir im Hörraum steht. Oder geht’s auch ohne ihn?
Ich komme wohl letztlich um einen Vergleich mit meiner Vor-/Endstufe-Kombination nicht herum. Dazu muss wieder einmal Patrice Herals „Improvisation“ von Michel Godards Album Le Concert Des Parfums herhalten, da sie in kürzester Zeit Aussagen über eine ganze Reihe von Hifi-Kriterien zulässt. So steht schnell fest, dass der Vollverstärker und die Vor- und Endstufe auf ähnlich hohem Niveau agieren. In Sache Impulsfreudigkeit, Raumdarstellung, Rhythmik und Spielfreude schenken sie sich nichts. Doch tonal gibt es feine Unterschiede. Während der Druck einer tief gestimmten Bass Drum bei beiden noch gleich beeindruckend rüberkommt, verströmt der Momentum im oberer Bassbereich und ein Stück darüber hinaus eine Spur mehr Wärme. Oder anders ausgedrückt: In besagtem Frequenzbereich umweht Vor- und Endstufe ein Hauch Kühle. Dafür wirken sie hier auch ein Quäntchen nüchterner und klarer. So wirkt das Refektorium, in dem Patrice Heral sein Perkussionsinstrumentarium zum klingen bringt, minimal größer und kälter. Ian Gillians Stimme besitzt – zumindest für mich – über den D'Agostino ein wenig mehr Ausdruckskraft. Hier kann nur der persönliche Geschmack und die Abstimmung der übrigen Kette die Wahl beeinflussen. Insgesamt erreicht der Momentum locker das Niveau der – bezieht man Kabel und Stellflächen mit ein – eher teureren Vor- und Endstufenkombination.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Bandmaschine | Studer A80 |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon ZERO und XLR, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x) |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Dan D'Agostino Momentum Integrated
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Finish | Silber, Schwarz, individuelles Wünche können berücksichtigt werden |
Leistung | 200W an 8Ω 400W an 4Ω 800W an 2Ω |
Frequenzgang | 0,1Hz bis 200 kHz, -1 dB 20Hz bis 20 kHz, ±0 dB |
Verzerrung | 200W an 8 Ω < 0,1%, 20Hz bis 20kHz |
Fremdspannungsabstand | 95dB, unbewerted |
Eingänge | 6 x XLR (symmetrisch) |
Eingangsimpedanz | 1MΩ |
Ausgangsimpedanz | 0,12Ω |
Abmessungen | 20,3/45,7/40,6cm |
Gewicht | 55 kg (inklusive Netzteil) |
Preis | 67.000 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Göbel High End freut sich, die exklusive Weltpremiere des Divin Sovereign Subwoofers auf der High End 2022, die vom 19. bis 22. Mai 2022 im MOC München stattfindet, anzukündigen. Die Subwoofer werden im Raum E115 Atrium 4.1 zu erleben sein.
Kurz nach der High End 2022 beginnt der deutsche Nobel-Hersteller mit der Auslieferung seiner neuen Divin Sovereign Subwoofer an seine weltweiten Distributoren und Händler. Wenn möglich, werden die Distributoren und Händler kleine private Veranstaltungen organisieren, bei denen die potentiellen Kunden die wirklich herausragenden Qualitäten der neuen Divin Sovereign Subwoofers in einer entspannten Atmosphäre erleben können.
Wie jedes einzelne Produkt von Göbel High End ist auch der neue Divin Sovereign Subwoofer das Ergebnis feinster deutscher Ingenieurskunst, mit absoluter Leidenschaft in allen Details ausgeführt und komplett in Deutschland in höchster Perfektion gefertigt. All diese Anstrengungen sollen garantieren, dass jeder Göbel High End Schallwandler und jedes Göbel High End Kabel den ultimativen Maßstab für Klangqualität gepaart mit bedingungsloser Zuverlässigkeit und geringstmöglichen Toleranzen darstellt.
Dabei ist es das Ziel, Musik wirklich lebendig zu machen. Das ist und war bei Göbel High End schon immer die Leidenschaft hinter allen Bemühungen, Forschungen und Technologien: Echte Statement-Produkte herzustellen, die das ultimative, echte, emotionale Musikerlebnis bringen.
Herstellerangaben
Gobel High End Divin Sovereign Subwoofer
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Hersteller
Göbel High End
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Anschrift | Roedersteinstr. 9 84034 Landshut |
Telefon | +49 87197511657 |
info@goebel-highend.de | |
Web | www.goebel-highend.de |
Pro-Ject bringt mit dem A1 seinen ersten vollautomatischen Plattenspieler auf den Markt. Bei der Konstruktion konnte der weltweit größte Plattenspielerhersteller aus seinem reichhaltigen Bauteilefundus schöpfen. Was dieses Plug-and-Play-Gerät klanglich leistet und an welche Kundengruppe es sich wendet, soll unser Test klären.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich so gerade dem Windelalter entwachsen war und meine ersten highfidelen Erfahrungen sammeln konnte. Das war irgendwann Mitte der 1970er-Jahre; zu dieser Zeit war ich häufiger und gerne bei meinen Großeltern. Die hatten nämlich im Wohnzimmer auf einer Art Rack unterhalb des Fernsehers einen vollautomatischen Plattenspieler stehen, der mich faszinierte: Der Mitteldorn ließ sich durch eine längere Spindel ersetzen, auf die sich mehrere Singles stapeln ließen, die nacheinander „fallen gelassen“ und automatisch abgespielt wurden. In der Auslaufrille angekommen, hob der Arm automatisch ab, fuhr zurück in seine Ruheposition, wartete, die nächste Single fiel herunter, der Arm fuhr wie von Geisterhand in Richtung Schallplatte und die Nadel senkte sich treffsicher von allein wieder in die Startrille. Zwar kann ich mich nicht mehr an den Hersteller dieses Vollautomaten erinnern, wohl aber an eine der Singles, die ich immer und immer wieder abspielte: Wums Gesang mit „Ich wünsch mir ´ne kleine Miezekatze“ (Ariola, 1972), wohinter sich unter anderem Loriot verbarg.
Als ungefähr fünfjährigem Steppke war mir die Vollautomatik gewiss sehr hilfreich und meinen Spieldrang hätte die Nadel bei manueller Handhabung wohl nicht lange überlebt. Aber heutzutage ist doch jedem Vinyl-Freak die manuelle Bedienung des Tonarms via Tonarmlift oder ruhiger Hand in Fleisch und Blut übergegangen. Wer also braucht einen vollautomatischen Plattenspieler für 400 Euro? Ein Gespräch mit dem Vertrieb sollte Aufschluss bringen. Günter Antoniazzi ist mir bereits seit einiger Zeit bekannt und ich schätze Fachsimpeleien und den generellen Austausch über HiFi mit ihm außerordentlich. Als Kenner der Szene weiß er, dass es für diese kaum besetzte Komfort-Nische durchaus einen breiteren Markt gibt und so war es nur konsequent und logisch für Pro-Ject, einen vollautomatischen Plattenspieler auf den Markt zu bringen: den Pro-Ject A1. Dieser Dreher kostet 400 Euro und wird mit einem vormontierten und perfekt justierten, hochanständigen Ortofon OM10 Tonabnehmer ausgeliefert. So gesehen bietet sich dem Besitzer sogar die Option, lediglich durch den Tausch der Nadeleinschübe (zum Beispiel gegen Ortofon OM20-, OM30- oder gar OM40-Typen) ordentlich aufzurüsten, ohne dass es eines fummeligen Tonabnehmerwechsels bedürfte, obwohl die sinnhafte Preisrelation zwischen A1 und Nadeleinschub spätestens ab dem OM30 gehörig ins Wanken geriete.
Der Komfortfaktor beschränkt sich bei Pro-Jects A1 allerdings längst nicht nur auf die Automatik, vielmehr handelt es sich um ein Gerät, bei dem aber wirklich rein gar nichts mehr einzustellen ist. Beim Auspacken fiel mir auf, dass das Gegengewicht schon auf dem ultraleichten Aluminium-Tonarmrohr saß. Das Ausbalancieren des Arms sowie das Einstellen der korrekten Auflagekraft entfiel damit, alles war bereits voreingestellt. Antiskating? I wo! Die Headshell besteht übrigens aus einem kohlefaserverstärkten Polymer, ist damit sehr steif und stabil und gleichzeitig extrem leicht. Der perfekte Partner also für den ebenfalls extrem leichten Aluminiumarm. Nur aus diesem Grund darf das gleichfalls sehr leichte Gegengewicht überhaupt vormontiert sein, denn ein schwereres Gewicht würde beim Transport viel zu hohe Kräfte auf die Tonarmlager ausüben und diese möglicherweise beschädigen, diese Gefahr ist im Falle des A1 aber keinesfalls gegeben. Ortofons OM-Tonabnehmerserie ist übrigens speziell für leichte Tonarme entwickelt worden, aus Engineering-Sicht passt hier konzeptionell also alles zusammen.
Weiter geht es mit dem ebenfalls vormontierten Plattenteller, der über einen auf der Innenseite befestigten Dämpfungsring zur Gewichtserhöhung verfügt. Nach dem Hochziehen der Filzmatte ist der Schalter für das Aktivieren beziehungsweise Deaktivieren des Phonovorverstärkers durch eine der drei im 120-Grad-Winkel angeordneten Durchbrüche im Plattenteller erreichbar. Wer eine hochwertigere externe Lösung nutzen möchte, schaltet diesen einfach aus. Abgerundet wird das Paket durch das mitgelieferte halbsymmetrische Phonokabel Pro-Ject Connect it E. Und so schließt sich der Kreis: Wer es darauf anlegt, stellt den Pro-Ject A1 nach dem Auspacken und dem Entfernen der Transportsicherungen sowie der Schutzelemente auf eine ebene Fläche, verbindet ihn mit dem Line-Eingang seines Verstärkers, legt eine Platte auf und betätigt den Starthebel. Das alles dauert in Summe keine fünf Minuten, echtes Plug-and-Play also. Spätestens jetzt ist klar geworden, an wen sich dieses Gerät richtet: Wiedereinsteiger, die Scheu haben vor allzu vielen erforderlichen Einstellungen, die ihre alte Plattensammlung einfach mal wieder komfortabel abspielen und hinsichtlich des Budgets auf dem Teppich bleiben wollen.
Gefertigt wird der A1 übrigens in St. Georgen im Schwarzwald, einem Synonym für Plattenspielerbau. In den 1970er-Jahren, also in der Vinyl-Hochzeit, wurden hier über zehntausend Plattenspielereinheiten am Tag produziert. Einen dieser bis heute hier ansässigen Spezialisten nutzt Pro-Ject nun in einer exklusiven Kooperation als deutschen Produktionsstandort. Die Fertigungsqualität insbesondere des Holzchassis ist insgesamt sehr gut, auch die Automatik versprüht eine vernünftige Haptik, wenngleich natürlich allerlei Kunststoffelemente verbaut sind. Viel wichtiger ist natürlich unter dem Strich, wie der Vollautomat A1 klingt, fürderhin die avisierte Zielgruppe die Gewichtung von Klangqualität und Ausstattungskomfort auf eine Stufe stellen dürfte.
Nach etwa 20 Stunden war das Ortofon OM10 einigermaßen eingespielt und der A1 tönte frisch und frei. Zwar konnte er keine brachialen Bassgewitter entfachen, dafür fehlte es der untersten Oktave im Vergleich zu meinem Pro-Ject Debut PRO zum Beispiel an Schwärze und Druck. Aber das im Frequenzkeller Gebotene kam dafür dynamisch, rhythmisch korrekt und wieselflink daher. Vielmehr schien der A1 das Klangeschehen aus der Mitte heraus aufzubauen und konzentrierte sich dabei vor allem auf den so wichtigen Stimmenbereich. Sibilanten wurden sehr sauber wiedergegeben und S-Laute neigten nicht zu scharfem Zischen, diese Klippe, an der gerade günstige Dreher gerne mal scheitern, war also erfolgreich umschifft. Das ließ sich zum Beispiel sehr gut mit „Like the way I do“ von Melissa Etheridge überprüfen (Melissa Etheridge, Island Records, 1988). Dieser Evergreen-Rocksong hat mir viel Spaß gemacht und dabei fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass das letzte Quäntchen Auflösungsvermögen im Hochtonbereich fehlte. Vielmehr überzeugte der Pro-Ject A1 durch eine in sich geschlossene, homogene Spielweise, bei der die räumliche Staffelung aber durchaus großzügig war und allen Musikern um sich herum ausreichend Platz zum Atmen ließ.
Schließlich wollte ich wissen, ob der Plattenspieler noch über weiteres Potenzial verfügt, das sich eventuell mit einer anderen Phonovorstufe heben ließe. Also schaltete ich den integrierten Phonovorverstärker aus und verband den A1 mit meiner Pro-Ject Phono Box S2 Ultra im Verbund mit der Pro-Ject Accu Box S2. Tatsächlich legte der Vollautomat nun merklich an Dynamik zu, vor allem traute er sich nun, in tiefere Oktaven hinabzusteigen. Druck und Auflösung im Bass nahmen zu, aber auch der Hochton wurde noch etwas sauberer differenziert. Hier lohnt es sich also, eventuell über einen externen Phono-Vorverstärker nachzudenken und der A1 ist gut genug, dieses „Mehr“ gegenüber dem eingebauten Entzerrer auch hörbar zu machen. Das großartige Album Automatic for the People von R.E.M. (Warner Bros. Records, 1992) nahm mich musikalisch gefangen und der A1 vermochte durchaus, die Quintessenz atmosphärisch dichter Songs wie „Nightswimming“ zu transportieren. Dabei erreichte er nahezu die Spielfreude des längst nicht mehr im Programm befindlichen, mir jedoch bestens vertrauten Plattenspielerklassikers Pro-Ject Debut III auf damals gleichem Preisniveau, der dafür aber ausstattungsseitig sehr minimalistisch war. Dem Pro-Ject A1 klanglich jedoch ernsthaft am Zeug flicken zu wollen schaffen nur Erbsenzähler: Insgesamt leistet sich der Dreher keine Schnitzer und spielt in sich rund und geschlossen.
Gehört mit
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Vollverstärker | Almarro A205A MkII |
Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Lautsprecher | Dynamikks! Model 12 |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Pro-Ject A1
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Geräteart | Vollautomatischer Plattenspieler mit Phonovorverstärker |
Drehzahlen | 33 U/min, 45 U/min |
Drehzahlabweichung | 33 U/min: +/-0,75% 45 U/min: +/-0,65% |
Drehzahlschwankungen | 33 U/min: +/-0,27% 45 U/min: +/-0,25% |
Rumpeln | 65dB |
Effektive Länge des Tonarms | 8,3“ (211mm) |
Überhang | 19,5mm |
Betriebsspannung Plattenspieler | 15V DC |
Externes Netzteil | 15V-Universalnetzteil |
Maße (BxHxT), Haube offen | 430 x 130 x 365mm, 430 x 400 x 400mm |
Farbe | schwarz |
Gewicht | 5,6kg |
Länge Phonokabel | 100cm |
Preis | 400 Euro |
Integrierter Phono-Vorverstärker (MM) |
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Abschlusswiderstand/-kapazität | 47kOhm/100pF |
Verstärkung | 34dB |
Ausgangsspannung | 200mV/1kHz bei 5mV |
Geräuschspannungsabstand | 68dBA |
Genauigkeit der RIAA Entzerrungskurve | Abweichung maximal 0,5dB/20Hz |
Herstellerangaben
Ortofon OM10
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Geräteart | Tonabnehmer MM (Moving Magnet) |
Frequenzbereich | 20-22.000Hz |
Übersprechdämpfung | 22dB/1kHz |
Ausgangsspannung | 4mV |
Empfohlener Abschlusswiderstand | 47kOhm – Verstärkeranschluss Phono MM |
Empfohlene Abschlusskapazität | 200-500pF |
Nadelnachgiebigkeit/Diamant | 25 μm/mN – elliptisch |
LaEmpfohlene Auflagekraftbel | 15mN |
Gewicht | 5g |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Technical Audio Devices Laboratories, Inc. freut sich, das TAD-D1000TX Digital Media Center und den TAD-DA1000TX Digital-Analog-Wandler als neueste Ergänzung der Evolution Series von HiFi-Audiokomponenten vorzustellen.
Der D1000TX und der DA1000TX sind mit einem USB-Audio-Class-2.0-konformen USB-Anschluss ausgestattet, der von der Asynchronous USB Communication Engine der dritten Generation gesteuert wird, die TAD selbst entwickelt hat, um den Empfang von digitalen Signalen von Mac-Computern und PCs sowie anderen digitalen Geräten wie tragbaren HiRes-Audio-Playern präzise zu steuern. Außerdem kann die USB-Engine digitale Signale mit einem hochreinen Takt auslesen, um eine jitterfreie, hochpräzise Leistung zu erzielen. Die USB-Engine gewährleistet nicht nur eine höhere Signalreinheit, sondern verwendet auch einen neu gestalteten internen FPGA-Schaltkreis (Field-Programmable Gate Array), um Verzögerungen zu minimieren und DSD256-Signale mit einer Abtastrate von 11,2 Megahertz sowie PCM-Signale mit einer DXD-Auflösung von bis zu 384 Kilohertz zu erfassen. Dies führt zu einer deutlich geringeren Verzerrung bei niedrigen Signalpegeln und liefert feinste musikalische Nuancen.
Beide Modelle sind mit dem Ultra-High-C/N-Master-Clock-UPCG (Ultra-High-Precision Crystal Generator) ausgestattet, der ursprünglich für die TAD-D600 Reference Series entwickelt wurde. Dieser proprietäre Quarzoszillator basiert auf Technologien, die entwickelt wurden, um eine hohe C/N-Leistung bei digitalen Hochgeschwindigkeits-Kommunikations-Basisstationen zu erzielen, und ist das Ergebnis einer weiteren Verfeinerung der physikalischen Eigenschaften auf dem Reißbrett sowie einer Reihe von Hörversuchen unter realen Bedingungen. Der Quarzoszillator trägt dazu bei, dass Signale, die von einer SACD oder CD ausgelesen werden, sowie die, die von externen Quellen eingespeist werden, mit einer noch nie dagewesenen Genauigkeit wiedergegeben werden. Darüber hinaus verfügt jeder digitale Eingangs- und Ausgangsschaltkreis sowie die USB-Kommunikations-Engine über einen eigenen, neu entwickelten Hoch-C/N-Takt, um eine digitale Signalübertragung in reinster Form zu ermöglichen.
Um die Reinheit der Stromversorgung zu erhöhen, ist die interne Spule des Transformators direkt mit dem Stromversorgungsschaltkreis verbunden, wodurch die Kontaktpunkte mit Leitungsdrähten minimiert werden. Darüber hinaus sind die Klemmen für die direkt angeschlossenen Spulen, die Montageklemmen für die Hauptplatine und die Klemmschrauben aus sauerstofffreiem Kupfer gefertigt, das mit unmagnetischen Materialien beschichtet ist, um selbst die geringsten magnetischen Verzerrungen zu beseitigen. Außerdem ist der Transformator fest auf einem sechs Millimeter dicken Messingsockel montiert, um unerwünschte Vibrationen zu unterdrücken. Die Kombination aus einem vibrationsfesten, acht Millimeter dicken Chassis aus massivem Aluminium und einer Struktur mit niedrigem Schwerpunkt, die schwerere Teile und Komponenten näher am Boden positioniert, verhindert, dass externe Vibrationen das Gerät beeinträchtigen. Die neu entwickelten Isolatorfüße haben fein abgestimmte Lastpunkte und bessere Isolationseigenschaften und verhindern effektiv, dass Audiosignale durch vibrationsbedingte Verzerrungen maskiert werden.
Der Line-Ausgang verfügt über einen eigenen hochwertigen Lautstärkeregler, mit dem die Geräte direkt an einen Leistungsverstärker, zum Beispiel den TAD-M1000, angeschlossen werden können, wobei ein Vorverstärker umgangen wird, um den Signalweg zu vereinfachen. Bei direktem Anschluss an einen Leistungsverstärker dient das Gerät als Digital Media Center, das eine Vielzahl digitaler Medien in reinster Form verarbeiten kann. Als zusätzlicher Bonus ist der DA1000TX mit einem speziellen Kopfhörer-Lautstärkeregler ausgestattet.
Der CD-Transportmechanismus ermöglicht ein sanftes und hochpräzises Laden der Discs und verhindert, dass externe Vibrationen das Servosystem beeinträchtigen. Die Disc-Schublade besteht aus stabilem, maschinell bearbeitetem Aluminium, um Vibrationen zu unterdrücken, und hat eine schwarze Beschichtung, um die Streuung eines Laserstrahls zu verhindern und eine höhere Genauigkeit beim Auslesen des Signals zu erreichen.
Die schwarzen Farbversionen von D1000TX und DA1000TX werden nur als Einzelanfertigungen hergestellt, wobei die Lieferzeiten mit den Kunden abgestimmt werden. Das D1000TX Digital Media Center wird in Europa ab April 2022 zu einem Preis von 18.800 Euro über qualifizierte Fachhandelspartner erhältlich sein, zusammen mit dem DA1000TX Digital/Analog-Wandler zu einem Preis von 14.500 Euro.
Herstellerangaben
TAD 1000TX Digital Media Center und DA1000TX D/A-Wandler
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Vertrieb
Technical Audio Devices Laboratories, Inc.
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Anschrift | Jürgen Timm Marketing Director Europe |
Web | www.technicalaudiodevices.com |
Herstellerangaben
Technical Audio Devices Laboratories, Inc.
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Ansprechpartner | Jürgen Timm |
contact@tad-europe.com | |
Web | www.technicalaudiodevices.com |
Van den Hul gehört zu den Dinosauriern der HiFi-Szene. Damit meine ich natürlich nicht Herrn van den Hul selbst, sondern die Marke als solche. Dementsprechend groß ist der Erfahrungsschatz, der auch einige ungewöhnliche Konzepte wie Leiter aus Kohlenstoff hervorgebracht hat.
Die Auswahl an Kabeln im Programm ist entsprechend groß. Die Vielzahl an Technologien gleichermaßen. Mit Kohlenstoffleitern habe ich es in diesem Test nicht zu tun, eine Kohlenstoffisolierung hingegen erwartet mich bei einem meiner Testprodukte und gesellt sich zu einer Reihe an Besonderheiten im Kabelaufbau der van den Huls. Für die Klangqualität sind nicht nur die Qualität und der Herstellungsprozess der Leiter wichtig, sondern auch ihr Material. Bei van den Hul kommt oft kein reines Kupfer zum Einsatz, sondern speziell entwickelte Legierungen oder eben – wie bereits erwähnt – Kohlenstoff. Die Haltbarkeit der Leiter spielt ebenfalls eine große Rolle, weshalb alle van-den-Hul-Metallleiter silberbeschichtet sind. Auch die Wechselwirkungen der Leiter mit der Isolierung sind nicht unwichtig. Deshalb und auch aus dem Umweltaspekt setzt van den Hul ausschließlich halogenfreies Isolationsmaterial und kein PVC ein.
Bei Kabeltests beschäftige ich mich gerne mit verschiedenen Kabeltypen eines Herstellers. So kann ich nicht nur verschiedenste Konstellationen testen, sondern erfahre auch, wie verschiedene Kabel herstellerintern miteinander harmonieren. Wird die Kette ausschließlich mit Kabeln eines Herstellers verbunden, führt dies oft zu besonders homogenen Ergebnissen. Vor allem wenn sich die Kabelentwicklung wie bei van den Hul auf eine bestimmte Philosophie stützt und nicht nur drauflos produziert wird und das, was spannend klingt, auf den Markt geworfen wird. Allerdings gibt es durchaus auch Gegenbeispiele. Mitunter fällt ein Kabel innerhalb einer Produktreihe aus dem Rahmen und bringt die gesamte Kette aus der Ruhe oder kann qualitativ überhaupt nicht an andere Kabeltypen aus derselben Reihe anknüpfen.
Die Kabel für meinen Test habe ich gemeinsam mit Stefan Becker, Geschäftsführer der B&T Hifi Vertrieb GmbH, grob nach ihrer Preiskategorie ausgewählt, damit sie in das Preisgefüge meiner Anlage passen. Außerdem war mir wichtig, dass ich selbst bereit wäre, diese Summe für das jeweilige Kabel auszugeben. Da es einige Zeit gedauert hat, bis die Kabel aus dem Redaktionshauptsitz und dem Fotostudio bei mir eingetroffen waren und mein Zahlengedächtnis leider nicht besonders gut ist, hatte ich die genauen Preise zum Testzeitpunkt schon wieder vergessen. Angenehm, denn so bin ich in dieser Hinsicht unvoreingenommen.
Für die vollständige van-den Hul-Verkabelung bestelle ich ein USB-Kabel, um meinen Server mit meinem Reclocker zu verbinden. Die Wahl fällt in diesem Fall nicht schwer, denn es gibt nur ein einziges USB-Kabel im Programm: das rote USB Ultimate. Für die Verbindung vom Reclocker zum DAC bestelle ich sowohl ein goldenes S/PDIF-Kabel namens Digicoupler als auch ein rotes AES/EBU-Kabel. So kann ich beide Übertragungswege miteinander vergleichen. Vom DAC zur Endstufe sehe ich das gelbe The Valley 3T Cinch-Kabel vor. Es verfügt über die 3T-Leiter-Legierung, welche nicht nur besonders gute klangliche Ergebnisse liefern, sondern auch haltbarer als reines Kupfer sein soll. Zusätzlich wird jedes Leiterpaket mit einer Ebene Linear Structured Carbon getauften Kohlenstoffgefüge versehen. The Valley ist das günstigste Kabel in der 3T Interconnect Reihe mit symmetrischem Aufbau und macht somit bei unsymmetrischer Nutzung als Cinch-Kabel eine pseudo-differentielle Belegung möglich. Viele Cinch-Kabel verfügen über nur einen Leiter, über den das Signal übertragen wird, während die Masseverbindung über den Schirm des Kabels hergestellt wird. Das The Valley verfügt über jeweils einen eigenen identischen Leiter für das Signal und die Masse. Der Schirm dient ausschließlich zum Abfangen von Störsignalen und ist deshalb nur an einer Seite des Kabels auf die Masse des Cinch-Steckers aufgelegt. Diese Seite ist dementsprechend gekennzeichnet und sollte sich in der Regel am Quellgerät befinden. Auf den Kabelschirm einwirkende Störungen können dann über die Erdung des Quellgeräts abgeleitet werden und erreichen das Endgerät nicht. Der Kabelaufbau ist mit seiner dreifachen Schirmung außergewöhnlich aufwendig. Für die Verbindung zwischen Endstufe und Lautsprechern wähle ich das The Inspiration Hybrid. Es ist mit Schraubanschlüssen konfektioniert und kann daher sowohl mit Bananensteckern als auch Kabelschuhen verwendet werden. Auch dieses Kabel setzt auf eine Speziallegierung, die neben Kupfer noch Zink und Silber enthält, sie unterscheidet sich jedoch von der 3T-Legierung, die aus insgesamt fünf verschiedenen Metallen besteht, ist jedoch auch preiswerter. Der Innenaufbau des The Inspiration Hybrid besteht aus vier um eine mittig liegende Masseleitung platzierte Leiter. Als Standardlautsprecherkabel werden jeweils zwei Adern für den Plus- und Minuspol zusammengefasst und erreichen einen gemeinsamen Querschnitt von 3,94 Quadratmillimetern. Wird das Kabel für Bi-Wiring bestückt, fungiert jeweils ein Leiterpaar für Hoch- respektive Tiefton. Die Masseleitung ist verstärkerseitig, also an dem Kabelende, an dem die Kabelbeschriftung in Leserichtung beginnt, mit dem Schirm verbunden und mit einem Kabelschuh zum Anschluss an einen Massepunkt des Verstärkers versehen. Vom Schirm aufgefangene Störungen können so über die Endstufenmasse abgeleitet werden. Lautsprecherseitig ist ebenfalls ein Kabelschuh zum Masseanschluss vorgesehen. Allerdings fällt mir auf Anhieb kein Lautsprecherhersteller ein, der einen derartigen Anschluss anbietet. Darüber hinaus muss ich ehrlich gestehen, dass mir eine Masseverbindung zwischen Lautsprecher und Verstärker nicht wirklich einleuchtet, solange ich nicht neben einem Störsender lebe. Außerdem würde ich davon abraten, den Masseleiter verstärkerseitig an einen freien Minuspol anzuschließen, wenn ich nicht vollkommen sicher bin, dass dieser ausschließlich an Masse liegt. Insbesondere bei Push-Pull Designs ist dies nicht unbedingt empfehlenswert.
Nachdem ich mich und Sie mit den technischen Details der verschiedenen Kabel vertraut gemacht habe, geht es daran, den idealen Testablauf zu ersinnen. Zwar ist es reizvoll, sofort alle Kabel gleichzeitig ins Rennen zu werfen, allerdings hält sich die Vergleichbarkeit zu meiner üblichen Konfiguration in Grenzen, da ein Hin- und Herwechseln aller Kabel einiges an Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb entschließe ich mich dazu, meine Kabel nach und nach durch die van-den-Hul-Kandidaten zu ersetzen – allerdings erst, nachdem sich alle van-den-Hul-Strippen ein paar Tage einspielen konnten. Zum Testbeginn müssen sie dann zunächst wieder der üblichen Bestückung weichen. Nicht ganz optimale Bedingungen, aber wenigstens gelten diese für alle beteiligten Leiter gleichermaßen.
Als erstes ersetze ich das Chord-Company-Shawline-USB-Kabel durch das vdH-USB-Ultimate. Bisher sind die Auswirkungen von USB-Kabeln in meiner Kette für mich am unvorhersehbarsten. Absolut gesehen sind sie gering. Da das USB-Kabel allerdings sehr früh in der Kette positioniert ist, wirken sich Unterschiede auf alle Komponenten aus, die noch folgen. Somit ist die Relevanz der hier entstehenden Unterschiede sehr groß und relativiert ihre eher geringe Wirkungsintensität. Ich will ehrlich sein: Optisch ist das Kabel für mich persönlich wenig ansprechend. Gerade das flache Layout löst bei mir Assoziation mit Kabeln von Mainstream-In-Ear-Herstellern aus, die sich durch ein plattes Kabeldesign von der Masse abheben möchten. Bei van den Hul ist das platte Kabel mitnichten eine Designentscheidung. Durch den flachen Aufbau lassen sich nämlich die Leiter zur 5-Volt-Spannungsversorgung und die Signalleiter möglichst weit voneinander entfernt führen. Vielleicht rührt meine Abneigung gegenüber dieser Bauform auch einfach daher, dass es nahezu unmöglich ist, das Kabel ohne eigenartige Knicke und Drehungen sauber hinter dem Rack zu verstauen. Folglich gilt: Aus den Augen aus dem Sinn und die Ohren aufgesperrt!
„Scorched Earth“ aus einer meiner Lieblingsfilmmusiken AVATAR von James Horner, als CD-Rip im FLAC-Format auf der Festplatte des Melco-Servers liegend, ist meine erste Beurteilungsgrundlage. Die beiden USB-Kabel spielen auf einem ähnlich hohem Niveau. Je nach bevorzugter Musikrichtung oder sogar je nach Stück oder Aufnahme würde ich entweder das eine oder andere Kabel wählen. Schlüsseln wir einmal genauer auf. Das Chord Shawline vermittelt allgemein einen etwas strahlenderen, forschen Charakter und lässt hier und da sogar eine leichte Schärfe durchscheinen, während das van den Hul runder und etwas zurückhaltend klingt, ohne allerdings verhangen oder kraftlos zu wirken. Es verleiht der Musik mehr Stimmigkeit und spielt die Dynamik des Stücks etwas souveräner und autoritärer aus. Das Chord allerdings liefert eine minimal größere Bühne und etwas mehr Tiefe. Besonders interessant wird es bei der Detailreproduktion. Während das Chord absolut gesehen etwas mehr Details offenbart, ist die Art und Weise, in der das van den Hul die Details aufbereitet und durchzeichnet, stimmiger. Die beiden Kabel lassen sich recht gut mit zwei verschiedenen Orchestersälen vergleichen. Das van den Hul gleicht einem eher trockenen, warmen Saal mit wenig Nachhall. Er klingt zwar etwas unspektakulärer und weniger lebendig, aber auch direkter und arbeitet Details sehr präzise heraus. Das Chord hingegen gleicht einem Saal mit viel Nachhall, bei dem die Reflexionen den Instrumenten eine große Lebendigkeit verleihen und Details leichter durch den Raum transportiert werden, allerdings gleichzeitig durch die Reichhaltigkeit an Reflexionen, einmal beim Hörer angekommen, etwas ungenauer, verwischter wirken. Genau nach dieser Beschreibung würde ich die Kabel auch auswählen. Fehlt einer Aufnahme oder der Kette etwas Leben, ist das Chord eine gute Wahl, soll es lieber etwas ruhiger und präziser zugehen, das van den Hul. Bei „Scorched Earth“ fällt mir die Wahl schwer.
Bei dem Song „Tamashii No Houkai“ von Trivium Sänger Matt Heafys Projekt Ibaraki und dem Album Rashomon fällt meine Wahl eindeutig auf das USB Ultimate. Der Song ist wahrscheinlich das härteste jemals in einem HiFi-Magazin angeführte Hörbeispiel, aber die Eigenschaften des USB-Kabels tun ihm derart gut, dass ich nicht umhin kann, ihn als Beispiel anzuführen. Ob Sie ihn sich auch anhören möchten, bleibt ja ganz Ihnen überlassen. Das van den Hul zeigt, dass es die einzelnen Elemente des Stücks extrem gut zu trennen und einzeln wahrnehmbar darzustellen vermag. Die artifizielle Härte des Gitarrenklangs verschwindet und die schnellen Riffs werden in ihrer Mikrodynamik fantastisch genau abgebildet. Dass das Gitarrenriff trotzdem noch keift und kreischt, liegt in der Natur der Sache. Schließlich äußert sich auch Matt selbst überwiegend in Schreimanier. Kleinste Klangereignisse wie die zusätzliche Melodielinie neben den Gitarren, die ich einer Shamisen zuschreiben würde, sind schärfer umrissen und Matt Heafys Stimme steht mit größerer Plastizität in der Mitte der Mischung und vor den zwei Backing-Stimmen im letzten „ruhigeren“ Chorus-Segment des Stücks. Bei Musik, die bei nicht wenigen Hörern zu einem Synapsenkurzschluss führen dürfte, weiß das van den Hul ganz zur Freude meinerseits noch zu sortieren und zu ordnen.
Kommen wir jetzt zum Vergleich des AES/EBU- und S/PDIF-Kabels. Unterschiede rein auf die Kabel bezogen sind schwer von den zwei verschiedenen Übertragungsarten zu isolieren. Deshalb vergleiche ich zum Einstieg ausdrücklich sowohl beide Kabel und Übertragungsarten miteinander und beziehe mich wieder auf „Scorched Earth“. AES/EBU scheint mit mehr Hochtonenergie daherzukommen, was mit einem leicht tieferen Bühneneindruck einhergeht. Gleichzeitig hat diese Schnittstellen/Kabel-Kombi die Trommelimpulse des Stücks besser im Griff. Die stehenden Bässe bei etwa 2:15 Minuten werden viel stabiler und absolut unverrückbar reproduziert. Der allgemeine Detailgrad ist in dieser Konstellation höher. Die S/PDIF-Kombi wirkt insgesamt weicher. Instrumente setzen sich aber etwas besser voneinander ab und Impulse wirken druckvoller, wenngleich weniger kontrolliert und fokussiert. Eine Entscheidung zwischen AES/EBU und S/PDIF fällt mir ohnehin schwer. Oft höre ich S/PDIF. Mit den beiden van-den-Hul-Kabeln am DAC würde ich mich aber wohl für die AES/EBU-Verbindung entscheiden, die mich durch ihre Kontrolle und Hintergrundruhe überzeugt.
Mit Jan Garbarks „In Praise Of Dreams” vom gleichnamigen Album, vergleiche ich noch das S/PDIF-Kabel gegen das sonst überwiegend genutzte Belden-Selbstbaukabel. Wie schon beim Vergleich der beiden USB-Kabel wirkt das van-den-Hul-S/PDIF weniger „hart“ und liefert mehr Tiefe. Das Hochtonspektrum und somit die Obertöne von Saxophon und Bratsche profitieren deutlich und wirken viel nahtloser an den Grundton der jeweiligen Instrumente angebunden. Während das USB-Kabel in dieser Hinsicht lediglich anders agierte, macht das S/PDIF hier eindeutig etwas besser und natürlicher als mein Belden-Kabel.
Beim Einsatz des The Valley muss ich etwas tricksen. Es versteht sich aufgrund seines speziellen Leitermaterials leider nicht mit allen Gerätemassen in meiner Kette. Deshalb muss ich mit einer Überbrückung der Masse nachhelfen. Damit deklassiere ich das symmetrisch aufgebaute The Valley zwar leider zu einem unsymmetrischen Kabel, aber ich komme dennoch in den vollen Genuss des signalführenden Leiters. Ich bleibe bei „In Praise Of Dreams“. Eine Veränderung im Hochton fällt wieder vordergründig auf. Er wirkt etwas zurückgenommen, hilft aber den Instrumenten dennoch dabei, sich authentischer zu entfalten. Besonders lässt sich dies am Saxophon erfahren. Grund- und Obertöne verschmelzen vollends miteinander. In dieser Perfektion hat dies keines der zuvor in die Kette eingebrachten van-den-Hul-Testkabel geschafft. Zwar hat jedes zu einer markanten Veränderung im Hochton geführt, ihn allerdings vollends abzurunden und derart elegant einzufassen, gelingt erst mit dem The Valley. Außerdem scheinen Töne jetzt viel länger zu stehen und langsamer auszuschwingen. Auch herrscht noch größere Ruhe im Klangbild als bisher. Bratsche und Saxophon stehen in einem viel engeren musikalischen Verhältnis zueinander und sind dennoch freier im Raum positioniert. Außerdem sind sie deutlich fokussierter und zerfasern weniger, als dies mit meinen sonst eingesetzten Sommer Epilogue der Fall ist. Van den Huls Experimente mit verschiedenen Leitermaterialien haben mein Interesse geweckt und ich kann mir gut vorstellen, dass ich in einem zukünftigen Artikel verschiedenen Cinch-Kabel von van den Hul auf den Zahn fühlen werde. Dabei wird sich mit Sicherheit ein Exemplar finden, dessen elektrischen Eigenschaften auch ohne Tricks mit meiner Kette harmonieren. An der positiven klanglichen Auswirkung des The Valley auf meine Kette ist ohnehin überhaupt nichts auszusetzen.
Als letztes darf sich auch das The Inspiration Lautsprecherkabel wieder an meine Kette gewöhnen. Die Masseleitung schließe ich in Ermangelung eines geeignete Anschlusses nicht an meine Lautsprecher an. Auch verstärkerseitig lasse ich diese Kabel unangeschlossen. Da mein Verstärker weder über einen geeigneten Massepunkt noch einen Schutzleiter verfügt, scheint es mir sinnvoller, auf diese Verbindung zu verzichten. Als Testmaterial dient hierfür das neuste Album Aphelion der von mir sehr geschätzten Prog-Metal-Formation Leprous, die noch einen weiteren Schritt in Richtung Pop macht. Die Songstrukturen sind noch leichter verdaulich und Synths rücken noch stärker in den Fokus. Der Song „Have You Ever?“ wird mal wieder von einem unendlich tiefen Synthbass eröffnet. Das The Inspiration stellt direkt unter Beweis, dass es noch etwas mehr Subbasspräsenz zu liefern weiß als mein selbst konfektioniertes Sommer SC-Dual Blue. Das Sommer wirkt im Direktvergleich allgemein etwas heller. Trotzdem würde ich dem van den Hul nicht unbedingt weniger Hochtonenergie attestieren. Es bindet den Hochtonpeak meiner Lautsprecher jedoch eleganter ins Gesamtfrequenzspektrum ein. Die für das Stück rhythmisch enorm wichtige Hi-Hat wird dennoch weniger prominent wiedergegeben. Sänger Einars Stimme wiederum gewinnt an Souveränität und Gelöstheit. Allgemein profitiert das Musikstück von einer etwas größeren Ausdehnung, die mit dem van den Hul gefühlt ein gutes Stück über die Lautsprechergrenzen hinausgeht. Ebenfalls gewinnt der Detailgrad. Der Synthsound zu Beginn des Stücks offenbart seine Vielschichtigkeit freizügiger. Er besteht aus einem feststehenden Tiefbass, der mittig zu verorten ist, einem darüberliegenden oszillierenden Anteil, der sich auf die Stereobreite verteilt und einem verzerrtem Anteil in der Stereomitte, der ebenfalls, nur weniger auffällig, oszilliert. Die Bassdrum gerät mit dem The Inspiration druckvoller und körperhafter. Mit meinem Sommer Kabel wirkt sie etwas klickender und weniger bauchig.
Obwohl alle Kabel auf einer leicht anderen Leitertechnologie basieren, komplementieren sie sich in meiner Kette vortrefflich. Besonders das The Valley hat trotz Startschwierigkeiten ganz erheblich dazu beigetragen, die verschiedenen Kabel klanglich zusammenzuschweißen und den Klangeindruck zu komplettieren. Abschließend würde ich den van den Hul Kabeln, durchaus einen ganz eigenen Charakter attestieren, in dessen Mittelpunkt Geschmeidigkeit, Ruhe und Kontrolle stehen.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Van Den Hul The USB Ultimate
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Prinzip | Verbindungkabel für USB Verbindung |
Sonderlängen möglich | nein |
Stecker | USB A – USB B |
Einspielzeit | 15 Stunden |
Produlktfamilie | Digital Kabel |
Lieferumfang | Verpackung, Prospekt |
Klangbeschreibung | angenehm und transparent |
Verfügbare Standardlängen & Preis | 1,0m: 320€ 1,5m: 360€ 2,0m: 410€ 2,5m: 460€ |
Herstellerangaben
Van den Hul Digicoupler
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Prinzip | Verbindungskabel für hochwertige Digitalverbindungen |
Sonderlängen möglich | ja |
Stecker | RCA 24 Karat Gold Typ C8,4 BNC Type 9.0 |
Farbe | ocker-gold |
Durchmesser | B/D 8,2 |
Hulliflex | ja |
Leiter | OFC Leiter mit reiner Silber-beschichtung |
Besonderheiten | 75 Ohm |
Einspielzeit | 10 Stunden |
Produktfamilie | Digital und Video 75 Ohm Verbinungen |
Technologie Anmerkungen | H-Leiter: 5,92 Ohm/100 m Zwischenleiter: 0,814 Ohm/100 m S-Leiter: 0,747 Ohm/100 m |
Lieferumfang | Verpackung, Prospekt |
Klangbeschreibung | neutral |
Kapazität | Core-core: 56,2 pF/m. Intermediate conductor-Screen: 470 pF/m |
Isolierung | Kern: PE Schaum; Zwischenleiter: PE; Jacket: HULLIFLEX ® / 300 Vrms min. |
Verfügbare Standardlängen & Preis | 0,8m: 120€ 1,0m: 130€ 1,2m: 140€ 1,5m: 150€ |
Herstellerangaben
Van den Hul AES-EBU
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Prinzip | Verbindungskabel für hochwertige symmetrische Digitalverbindungen |
Sonderlängen möglich | ja |
Stecker | Neutrik NC3FX CC & NC3MX CC |
Farbe | dunkelrot |
Durchmesser | B/D 8,0 |
Hulliflex | ja |
Leiter | OFC Leiter mit reiner Silber-beschichtung |
Besonderheiten | Hinweis: Um eine konstante 110 Ohm Impedanz zu gewährleisten und um Signalreflexionen zu vermeiden, sollte der minimale Biegeradius von 8 cm für das AES-EBU 110 Ohm Professional nicht unterschritten werden |
Einspielzeit | 5 Stunden |
Produktfamilie | Digitalverbindungen 110 Ohm |
Technologie Anmerkungen | Leiter: 0.44 mm² / Leiter: AWG 20.7 / Leiter: 1; Schirm: Aluminiumfolie + 120 + Aluminiumfolie |
Lieferumfang | Verpackung, Prospekt |
Klangbeschreibung | neutral |
Widerstand | Leiter: 4.0 Ohm/100 m.; Schirm: 0.81 Ohm/100 m |
Isolierung | Isolierung: PolyEthylene; Mantel: HULLIFLEX ®/ 300 Vrms min. |
Charakteristische Impedanz | 110 Ohm |
Verfügbare Standardlängen & Preis | 0,8m: 160€ 1,0m: 165€ 1,2m: 170€ 1,5m: 180€ |
Herstellerangaben
Van den Hul The Valley Hybrid 3T
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Prinzip | Verbindungkabel für RCA / Chinch /XLR Verbindungen |
Sonderlängen möglich | ja |
Stecker | RCA Rhodioum beschichtet C7,3 Neutrick XLR 6,3 mm Silberbeschichtete Kontakte |
Farbe | hellgelb |
Durchmesser | B/D 7,3 |
Hulliflex | ja |
Leiter | 3T + HYBRID screen: Linear Structured Carbon ® saturated layer + 2 layer screens of silver plated copper |
Besonderheiten | symmetrisch und asymmetrisch |
Einspielzeit | 150 Stunden |
Produktfamilie | Symmetrische und Asymmetrische Audio Verbindungen |
Lieferumfang | Verpackung, Prospekt |
Klangbeschreibung | offen, lebendig, klangfarbenstark |
Verfügbare Standardlängen & Preis | 0,8m: 300€ 1,0m: 350€ 1,2m: 400€ 1,5m: 500€ |
Herstellerangaben
Van den Hul The Inspiration
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Prinzip | Lautsprecherkabel |
Sonderlängen möglich | ja |
Stecker | Berribus System Sonderkonfektionierung auf Kundenwunsch |
Farbe | goldton |
Durchmesser | B/D 11,5 mm |
Hulliflex | ja HULLIFLEX ® 3 / 300 Vrms min. |
Leiter | FUSION TECHNOLOGY: amorphous Cu/Zn/Ag alloy + HYBRID: Linear Structured Carbon ® saturated layer(s) |
Einspielzeit | 50 Stunden |
Produktfamilie | Lautsprecherkabel |
Technologie Anmerkungen | twei rote und blaue Leiter, gemeinsam jeweils: 1,4 Ohm/100 m; zentrale Masseleitung: 3,2 Ohm/100 m; Schirm: 0,45 Ohm/100 m |
Klangbeschreibung | angenehm, druckvoll, geschlossenes Klangbild, Super Feinzeichnung |
Verfügbare Standardlängen & Preis | Meterware: 120€/m konfektioniert: 2,0m: 660€ 2,5m: 780€ 3,0m: 900€ je weitere 50cm als Set: 120€ |
Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
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Anschrift | Hauptstr. 14 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Web | www.bthifi.com |
The state-of-the-art Børresen Acoustics 05 speakers and their cables have meanwhile become perfectly acclimatized in my listening room: The system plays even more beguilingly than when I wrote the review. But more interesting than any kind of effusiveness may be the reasons for so much euphony, and Michael Børresen gives them in the following interview.
Just as a reminder: Roland Dietl and I conducted the interview on the day when Lars Kristensen and Michael Børresen had set up the 05 SSEs very close to the side walls of my listening room, as is usual for them, and precisely aligned them with the listening position. This positioning had both bewildered and fascinated me, which is why it came up again and again in our conversations. Roland Dietl hadn’t heard the speakers at that time, but has made up for this later. He experienced them in the set-up described in the review, which allows two people to enjoy the immense capabilities of the 05 SSE, and was just as enthusiastic as I was. The Børresens once again confront me with a question of conscience: Should I enjoy them as long as possible, or should I rather quickly return to my own speakers before I get used to the 05 SSEs, which will make the separation all the more painful?
Let me say a few words about the recording situation during the interview: Lars Kristensen actually wanted to leave the work to his colleague and made himself comfortable on the sofa, while Michael Børresen, Roland Dietl and I grouped ourselves around the dining table and the small Nagra dictaphone. In between, Lars Kristensen, however, couldn't resist making one or two remarks - unfortunately, they weren't recorded acoustically quite adequately. Furthermore, passing trains and my wife, respectively her camera, are to be heard. She also used it to take the pictures of the various drivers, which were not yet available in the photo studio during the photo session of the speakers. You can very much look forward to hearing impressions that not only talk about B&O, but also about the Mosad and F16s.
Listened with
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearms | Einstein The Tonearm 12“, Thales Symplicity II |
Cartridges | Transrotor Tamino, Lyra Olympos |
Phono preamp | Einstein The Turntable's Choice (balanced) |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 with external AudiaZ linear power supply, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 with 2TB SSD |
Up-sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler with Ferrum Hypsos |
D/A converter | Chord Electronics DAVE with linear power supply |
LAN switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
Tape recorder | Studer A80 |
Pre amp | Audio Exklusive P7 |
Power amp | Einstein The Poweramp |
Loudspeaker | Göbel Epoque Aeon Fine |
Subwoofer | Velodyne DD+ 10 (2x) |
Cables | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, Forcelines, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Accessories | AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella bases, Acoustic System Feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, finite elemente Carbofibre° HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, Waversa Isolator-EXT-1 (3x), ADOT media converter (2x) with Keces P3 and SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode Duplex optical fibre cable, Ansuz Sparkz |
Manufacturer's Specifications
Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition
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Frequency response | 25Hz-50KHz |
Efficiency | 90dB/1W |
Impedance | >5 Ω |
Recommended amplifier power | >50W |
Tweeter | Børresen planar ribbon tweeter |
Bass/midrange | 2x Børresen patented iron-free bass/midrange driver, 11.5cm diameter, 4x Børresen patented iron-free bass/midrange driver, 15.5cm diameter |
Finish | Walnut veneer |
Dimensions (W/H/D) | 30,5/155/58cm |
Weight | 75kg |
Price | 166,670 euros (05 Silver Supreme Edition) 3,400 euros (Darks Z2S) x8 |
Manufacturer
BØRRESEN Acoustics
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Address | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | borresen-acoustics.com |
Bald schon steht die Bekanntgabe der Gewinner des Statement in High Fidelity│German Edition 2022 ins Haus, aber noch haben Wojciech Pacuła, der Chefredakteur von Highfidelity.pl, und ich noch nicht von der Übergabe des zweiten Awards für den Herbst 2021 berichtet. Das hole ich hier nach, indem ich den entsprechenden Artikel des Kollegen übersetze:
Vielleicht ist dies die letzte derartige, pandemisch erzwungene Verleihung der Statement in High Fidelity-Awards, die „auf Raten“ und mit Verzögerung durchgeführt wird. Im November 2021 haben wieder die befreundeten Magazine hifistatement.net und High Fidelity gemeinsam Preise für herausragende Produkte vergeben. Es sei daran erinnert, dass die Preise zweimal im Jahr verliehen werden, und zwar in einer deutschen und einer polnischen Edition. Sie werden zur High End Messe in München und der Audio Video Show in Warschau vorgestellt. In der polnischen Edition, die traditionell zur Zeit der Audio Video Show in Warschau verliehen wird, ging der Preis 2021 an den Thiele Tonarm TA01 und die Siltech Classic Legend Kabelserie.
Während die Übergabe der ersten Edition wie geplant stattfand, wurden die folgenden per Skype abgehalten, und nur die beiden Preise der letzten deutschen Edition wurden mal wieder während eines Dinners überreicht. Wir erinnern uns: Die Gewinner waren Ferrums HYPSOS-Netzteil und der RCM Audios Big Phono Phonovorverstärker. Eine interessante Tatsache: Obwohl es sich um die deutsche Edition handelte, kamen beide Geräte aus Polen, was für diese Audioszene spricht. Aufgrund der Verzögerung bei der Verleihung des vorherigen Preises landeten auch diese viel später in den Händen der ausgezeichneten Unternehmen: erst im Oktober 2021, statt im Mai.
Daher musste auch die Preisverleihung der letzten Edition verschoben werden. Dirk Sommer, der Chefredakteur von hifistatement.net, und ich hatten gehofft, es früher zu schaffen, aber die Pandemie hatte ihre eigenen Pläne. Diesmal wurde der Preis einer Legende der analogen Welt, Helmut Thiele, von Dirk am Sitz des Unternehmens überreicht, und ich habe mich per Skype mit ihnen verbunden, während wir Edwin van der Kley und Gabi van der Kley persönlich in der niederländischen Stadt Elst trafen, dem kleinen Ort, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat. Dirk und ich haben beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und einen gemeinsamen Artikel über die Marken Siltech und Crystal Cable zu verfassen.
Wie ich bereits geschrieben hatte, hatte sich mein deutscher Freund diesmal wieder für einen Tonarm entschieden: den fast perfekt tangential abtastenden Drehtonarm Thiele TA01, dessen maximaler Spurfehlerwinkel verschwindend geringe 0,036 Grad beträgt. Der Autor dieser Zeilen wählte die Siltech Classic Legend Kabelserie. Ich testete nicht nur die Lautsprecherkabel und -verbindungen der höchsten der drei Stufen dieser Serie, der Classic Legend 880-Linie, sondern erhielt auch zusammen mit der Krakow Sonic Society ausführliche Informationen aus erster Hand über die gesamte Classic Legend-Serie vom Chef und Eigentümer des Unternehmens, Edwin van der Kley, und der Marketing- und Vertriebsleiterin Gabi van der Kley. Hinzu kommt, dass Siltechs Cinch- und XLR-Verbindungskabel der mittleren Preisklasse, die Classic Legend 680-Serie, einen großen Eindruck auf Wolfgang Kemper, einen Kollegen von hifistatement.net, gemacht haben, der nach dem Test zwei Classic Legend-Kabel gekauft hat.
Nochmals herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Die bisherigen Statements in High Fidelity:
2021 POLISH EDITION
Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01
2021 GERMAN EDITION
Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono
2020 POLISH EDITION
Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9
2020 GERMAN EDITION
2019 POLISH EDITION
Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
Technical Audio Devices Laboratories, Inc. präsentiert das TAD-E2-„Evolution Two“-Standlautsprechersystem als neueste Ergänzung seiner Evolution Serie von HiFi-Audio- Lautsprechern und -Komponenten.
Wie die Lautsprechersysteme TAD-E1TX und TAD-ME1 der Evolution-Serie verfügt auch der TAD-E2 über einen Hochtöner mit einer 2,5 Zentimeter großen Beryllium-Membran, die ihre hochsteifen und leichten Eigenschaften optimal nutzt, um hervorragende Hochfrequenzeigenschaften zu liefern. Die Form der Membran wird durch eine fortschrittliche Optimierungsmethode bestimmt, die auf der Computeranalyse HSDOM (Harmonized Synthetic Diaphragm Optimum Method) basiert und einen Frequenzgang bis 60 Kilohertz ermöglicht. Die Richtwirkung des Hochtöners wird durch einen neu entwickelten Waveguide, in dem er montiert ist, optimal gesteuert, um eine gleichmäßige Schallabstrahlung über einen erweiterten Frequenzbereich zu erreichen. Der Waveguide ist aus stabilem Aluminiumguss gefertigt, um unerwünschte Resonanzen zu unterdrücken. Das Ergebnis ist das natürliche Klangbild im mittleren bis hohen Frequenzbereich, für das alle TAD-Lautsprecher bekannt sind.
Jeder Tieftöner ist mit einer 15,5--Zentimeter-MACC-Membran (Multi-layered Aramid Composite Cone) ausgestattet. Der Konus besteht aus einer Aramidgewebe-Membran auf der Vorderseite und einer Weichholzmembran auf der Rückseite, die separat geformt werden, bevor sie zusammenlaminiert werden. Diese Konfiguration erzeugt einen satten und klaren Bass sowie einen verfärbungsfreien Klang im mittleren und tiefen Bereich mit ausgezeichneter Linearität. Darüber hinaus hat der Konus des Tieftöners eine flach gewölbte Struktur, um eine gleichmäßige Richtwirkung zu erzielen, und eine Verstärkungsstrebe am Hals, die eine Delta-Bracing-Struktur bildet, um einen kraftvollen Bass zu reproduzieren. Eine 2,5-Wege-Frequenzweiche wird eingesetzt, um einen optimalen Phasengang zwischen den oberen und unteren Tieftönern bei der Trennfrequenz zwischen dem Hochtöner und den Tieftönern zu erreichen. Dieses Filter reduziert die Phaseninterferenzen um die Übergangsfrequenz zwischen den beiden Tieftönern und dem Hochtöner. Durch die Kombination von Lautsprechern mit hervorragender Richtwirkung und dieser Frquenzweiche wird eine natürliche Dämpfungscharakteristik und Richtcharakteristik über den gesamten Frequenzbereich erreicht, was zu einer gut fokussierten Klangbildlokalisierung und einer präzisen Schallfeldwiedergabe beiträgt.
Das bi-direktionale Aero-Dynamic-Port-System unten am Gehäuse Öffnungen, diezur Vorder- und Rückseite des Gehäuses zeigen. Die Öffnungen haben ein hornförmiges Inneres, das das Öffnungsgeräusch reduziert und eine höhere Effizienz erreicht, um einen klaren und reaktionsschnellen Klang im mittleren bis tiefen Frequenzbereich zu reproduzieren. Die symmetrische Anordnung der Öffnungen nach vorne und nach hinten gleicht die physikalische Kraft, die auf das Gehäuse einwirkt, effektiv aus und trägt so zu einer kraftvollen Basswiedergabe bei. Eine 10 Millimeter dicke Bodenplatte aus massivem Stahl ist an der Unterseite des Gehäuses befestigt, dazwischen befinden sich Hornplatten aus Kunstharz, die die Schwingungen der Bodenplatte unterdrücken. Die drei an der Bodenplatte befestigten Spikes, zwei an der Vorderseite und einer an der Rückseite, ermöglichen die stabile Aufstellung des Lautsprechersystems auf jeder Oberfläche. Die strukturelle Konstruktion, die es den drei Spikes ermöglicht, die Position des Schwerpunkts des Systems optimal zu unterstützen, gleicht die durch die starke Antriebskraft der beiden Tieftöner verursachte Reaktion aus. Das SILENT-Gehäuse (Structurally Inert Laminated Enclosure Technology) besteht aus einer Kombination von MDF-Platten mit einer hohen inneren Dämpfung und starren Birkensperrholz-Streben, um eine höhere Festigkeit und geringere Resonanz zu erreichen. Die abgerundete Kante an der Oberseite der Schallwand reduziert die Beugung der Schallwellen des Hochtöners. Darüber hinaus optimiert die abgeschrägte Schallwand die Position des Schwerpunkts des Lautsprechersystems und gleicht den Abstandsunterschied zwischen jeder Lautsprechereinheit und dem Zuhörer aus, um ein präzise Abbildung dieses Standlautsprechersystems mit zwei Tieftönern zu ermöglichen.
Das Gehäuse hat eine offenporige, satinierte Oberfläche, bei der die gerade Maserung erhalten bleibt. Erfahrene Handwerker verbringen viele Stunden mit der sorgfältigen Herstellung des Gehäuses, von der Aufbereitung des Grundmaterials und dem Aufsprühen der Farbe bis hin zum Abschleifen und dem Auftragen der matten Deckschicht, um dem Gehäuse ein elegantes, mattes Finish zu verleihen. Die gleiche Philosophie, die die TAD-Ingenieure bei der Entwicklung des TAD-E2 inspiriert hat, setzt sich bei einer Reihe von elektronischen Geräten fort, die ein TAD-Hörerlebnis mit einem System schaffen, das von der Quelle bis zum Lautsprecher klanglich und strukturell synergetisch ist. Das TAD-D1000TX-Digital-Media-Center und der TAD-M1000-Power-Amplifier sind die perfekte Ergänzung zum TAD-E2 und geben Musik von CDs oder Dateien präzise wieder.
Herstellerangaben
TAD E2 Evolution Two
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Das TAD-E2-„Evolution Two“-Lautsprechersystem wird in Europa ab Mai 2022 zu einem Preis von 14.250 Euro pro Paar über qualifizierte Handelspartner erhältlich sein. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Jürgen Timm
Technical Audio Devices Laboratories, Inc.
contact@tad-europe.com
www.technicalaudiodevices.com
Die Heritage Reihe des britischen Traditionshersteller Wharfedale begeistert mit ihren vom Design klassischer britischer HiFi-Ikonen geprägten Lautsprecher. Die beiden aktuellen Modelle Linton Heritage und Denton 95 sind neben Walnuss- und Mahagoni-Finishes nun auch in elegantem Schwarz verfügbar.
Kaum ein Hersteller kann auf eine so große Tradition im Lautsprecherbau zurückblicken wie die bereits 1933 in England gegründete Firma Wharfedale. Die Heritage Serie trägt dieser Legende in besonderer Weise Rechnung und bringt klassisches britisches Design-Understatement in die heutige Audio-Realität zurück. Dabei orientieren sich die Modelle Linton und Denton 85 durchaus auch in tonaler Hinsicht an ihren historischen Vorbildern, die seit ihrem erstmaligen Erscheinen im Jahr 1965 Musikbegeisterte aus aller Welt mit ihrem warmen und reichhaltigen Klang fasziniert haben. Gleichzeitig verfügen sie mit gewebten Kevlar-Membranen und Gewebe-Hochtönern jedoch über modernste Technologien und sind auch für den hochaufgelösten Musik-Genuss des 21. Jahrhunderts bestens gerüstet.
Mit Holzfurnier-Oberflächen in Walnuss oder Mahagoni strahlten die beiden Traditionslautsprecher Linton Heritage und Denton 85 schon bisher schlichte Eleganz aus. Ab sofort sind beide Modelle darüber hinaus in dezentem schwarzen „Black Oak“-Finish erhältlich und integrieren sich damit auch in von moderner Innenarchitektur geprägte Wohnlandschaften nahtlos. Das neue Design in elegantem Schwarz unterstreicht einmal mehr die harmonische Symbiose aus traditionellen Tugenden und innovativen Weiterentwicklungen, die Wharfedale mit den Lautsprechern der Heritage Reihe perfektioniert hat.
Mit seinem schlichten quaderförmigen Holzgehäuse und der optisch dezenten Stoff-Bespannung versprüht der Linton Heritage von Wharfedale den Charme der 70-er Jahre. Dabei darf das Design nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um einen technologisch ausgereiften Dreiwege-Lautsprecher auf der Höhe der Zeit handelt. Sowohl der 8-Zoll-Tief- als auch der 5-Zoll-Mitteltöner verfügen über eine gewebte Kevlar-Membran, die sich durch hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht auszeichnet und damit beste Impulstreue bei geringsten Partialschwingungen gewährleistet. Die Soft-Dome-Hochtonkalotte fügt seidig glänzende Höhen hinzu, die niemals aufdringlich oder anstrengend wirken. Die mit besten Komponenten aufgebaute Frequenzweiche tritt klanglich praktisch nicht in Erscheinung und verhilft dem Linton Heritage zu einem äußerst musikalischen Sound, der bei klassischer Musik eine ebenso überzeugende Figur macht wie mit bassgewaltigen modernen Elektro-Beats. Und auch bezüglich der Aufstellung des Linton Heritage haben die erfahrenen Entwickler von Wharfedale nichts dem Zufall überlassen: Der optional erhältliche Ständer integriert sich stilsicher in das Design des Lautsprechers und sorgt für optimale Entkopplung vom Untergrund.
Der Denton 85th Anniversary ist die aktuelle Version des legendären Wharfedale Denton Regallautsprechers. Mit seiner von britischem Understatement geprägten Formensprache macht er in jeder Umgebung eine hervorragende Figur und überzeugt gleichzeitig mit ganz großem Klang. Wie beim größeren Modell Linton Heritage kommt im Bassbereich ein Konustreiber mit gewebter Kevlar-Membran zum Einsatz, der zusammen mit der Soft-Dome-Hochtonkalotte und der sorgfältig optimierten Frequenzweiche für eine faszinierend detailreiche Wiedergabe auch kritischen musikalischen Materials sorgt.
Die Lautsprecher Linton Heritage und Denton 85 von Wharfedale sind ab sofort in den Finishes Walnut, Mahogany oder Black Oak im Fachhandel erhältlich. Die unverbindlichen Preisempfehlungen betragen 800 Euro für ein Paar Denton 85 sowie 1.200 Euro für ein Paar Linton Heritage (1.600 Euro inklusive der Linton Lautsprecherständer).
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Knapp anderthalb Jahre ist es her, dass ich hier den TRA 9 vorstellte. Transrotors erste Tonarm-Entwicklung nach fast 50 Jahren intensiver Beschäftigung mit Laufwerken überzeugte derart, dass wir sie gleich mit einem STATEMENT in High Fidelity-Award auszeichneten. Nun stellen die Bergisch-Gladbacher Analogspezialisten den TRA 9 s vor.
Als ich damals Vater und Sohn Räke an ihrem Firmensitz besuchte und sie mir zusammen mit Lars Hornung, der ebenfalls einen beträchtlichen Anteil an der Entstehung des TRA 9 hatte, ihre Kreation vorstellten, war schon klar, dass sie damit den Grundstock für einen Tonarm-Baukasten geschaffen hatten: Die „9“ im Namen ließ vermuten, dass Arme in anderen Längen als die 9-Zoll-Variante folgen würden. Darauf werden wir aber noch ein Weilchen warten müssen, wie die Präsentation der s-Version jetzt klar machte. Die günstigste, mattschwarze Ausführung des TRA 9 kostet inzwischen 4.900 Euro, so dass zwischen diesem und Transrotors modifizierten Rega-Armen qualitativ – und preislich –eine recht große Lücke klafft. Die schließt nun zum Teil der TRA 9 s, der 1.150 Euro günstiger ist als das große Modell. Am reichhaltigen Zubehör wurde schon mal so gut wie nicht gespart: Im gleichen robusten Transportkoffer befindet sich unter anderem weiterhin eine aufwendig gefertigte Lehre für den Abstand von der Mittelachse zum Montagepunkt des Tonarms, ein Parallelogramm zur waagerechten Justierung des Arms und zur Einstellung des Azimut sowie eine elektrische Tonarmwaage. Lediglich die Spitzzange zum Montieren der Systemstecker wurde durch eine Pinzette ersetzt. Auch die beiden Armaufnahmen gehören immer noch zum Lieferumfang: eine runde, für die nur eine große Bohrung sowie drei Gewinde in einem Lochkranz auf dem Laufwerk notwendig sind, und die andere zur Montage auf einem Langloch, das für die früher von Transrotor in Deutschland vertriebenen Arme so charakteristisch war.
Die augenfälligsten Unterschiede zwischen den beiden Transrotor-Armen sind erstens das Armrohr, das bei der s-Version aus einen Stück mit konstantem Durchmesser besteht, während es beim „großen“ Arm zur Resonanzminderung aus zwei Abschnitten besteht, wobei einer konisch zuläuft. Der Lagerblock wurde dem Rohr entsprechend angepasst und sieht ein wenig anders aus, ist aber ähnlich massiv wie beim zuerst vorgestellten Arm. Zweitens wurde das Gegengewicht des neuen Modells weniger aufwendig gestaltet, ist aber natürlich dennoch dank verschiedener Zusatzringe so an die Masse des Tonabnehmers anpassbar, dass es sich immer recht nah am Lagerpunkt justieren lässt. Drittens ist das Kabel vom Arm zur Phonostufe nun fest montiert, was ja Übergangswiderstände durch die Stecker vermeidet und daher kein Nachteil sein muss. Transrotor setzt auf hochwertige van-den-Hul-Kabel, beim s-Arm ist es das M.C. D-502 statt des D-501. Das war es dann auch schon mit den Sparmaßnahmen: Bei beiden Armen wird die Antiskating-Kraft magnetisch erzeugt und über eine Schraube eingestellt. In den Bohrungen der Armaufnahmen befindet sich in beiden Fällen eine geschlitzte Kunststoffhülse, die mit zwei Inbusschrauben an den Arm gedrückt wird. Diese gewährleisten eine Resonanzunterbrechung zwischen Arm und Basis, und zudem wird der Armschaft bei der Höheneinstellung nicht durch die Schrauben beschädigt. Keine Angst, ich werde jetzt nicht en détail wiederholen, was ich schon im Artikel über den TRA 9 geschrieben habe.
Allerdings erlaube ich mir, noch einmal zu schildern, welche Sorgfalt man sich bei Transrotor allein bei der Montage der Lager gibt. Um die japanischen Stahllager für die horizontale und die Keramiklager für die vertikale Bewegung, die die Anforderungen – extrem geringe Losbrechkräfte und sehr geringes Spiel – am besten erfüllen sollen, möglichst spielfrei zu bekommen, verspannt man sie gegeneinander. Wie Jochen Räke damals erklärte, säßen die dabei zuerst verwendeten Standardmuttern jedoch nicht in einem exakten 90-Gradwinkel auf der Achse, so dass sie die Lager ungleichmäßigen Kräften aussetzten. Daher drehe man für diese Anwendung Spezialmuttern, die wirklich einen 90-Grad-Winkel mit der Achse bildeten. Aber wenn man diese mit einer zweiten Mutter kontere, würde dabei die zuvor penibel eingestellte Spannung leicht verändert. Daher habe man sich dazu entschlossen, die mit dem gewünschten Druck angezogenen Spezialmuttern mit Siegellack statt einer zweiten Mutter zu sichern. Von soviel Liebe zum Detail und mechanischer Präzision profitiert natürlich auch der TRA 9 s.
Wenn man den TRA 9 kennt und schon einige Male verschiedene Tonabnehmer darin justiert hat, ist der Aufbau des neuen Modells kein Problem. Ich verwende die Armaufnahme für ein Langloch und fädele das Tonarmkabel durch die seitliche Öffnung der Basis, durch die sonst auch das Kabel mit dem Tonarm-Stecker geführt wird. Das ist problemlos möglich, da das van-den-Hul-D-502 ausreichend flexibel ist. Allerdings wird der Arm bei der Höhenjustage dadurch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und senkt sich nicht von selbst, wenn man die beiden Gewindestangen für die Höheneinstellung entsprechend herausdreht. Nachdem ich das erkannt hatte, führte ich das Kabel unten statt seitlich aus der Basis heraus und der TRA 9 s ließ sich mithilfe der beiden Gewindestangen genauso komfortabel einstellen wie der Arm mit dem DIN-Stecker und dem separaten Tonarmkabel. Bei der Einstellung des Überhangs mit der Dennesen-Schablone, bei der der Drehpunkt des Arm ein wichtiger Bezugspunkt ist, offenbarte sich dann noch eine kleine Änderung gegenüber dem TRA 9: Bei diesem wird der Punkt durch das Aufsetzen einer aus dem 3-D-Drucker stammenden Kunststoffbrücke mit entsprechender Vertiefung auf den massiven Lagerblock markiert. Beim s-Modell gibt es eine kleine Vertiefung direkt im Lagerblock: die einfachere und vielleicht sogar noch präzisere Lösung.
Auch wenn Transrotors Tamino, das übrigens von MY Sonic Lab gefertigt wird, noch immer einer meiner Lieblingstonabnehmer ist und sich im TRA 9 nahezu ebenso wohlfühlte wie in Einsteins The Tonearm 12“, verzichte ich darauf, es in die s-Version zu montieren: Wer sich diesen Traum-Tonabnehmer zum fünfstelligen Preis leistet, wird gewiss Transrotors bisher besten Tonarm dazu wählen. Wie schon im Bericht über den TRA 09 erwähnt, braucht man sich dann über den Preisunterschied zwischen Abtaster und Arm keine Gedanken zu machen: Der TRA 9 ist dem Tamino ein wirklich adäquater Spielpartner. Für das s-Modell habe ich Einsteins The Pickup ausgewählt. Dass diese beiden hervorragend harmonieren, zeigt sich schon bei der ersten Platte, die auf dem Teller des Brinkmann LaGrange liegt: Art Farmer und Jim Halls Big Blues. Erstaunlich, mit wie viel Druck die Bass Drum erklingt, wie dynamisch die Trompete einsetzt und wie viel Luft die Instrumente umgibt – obwohl das Tonarmkabel noch gar keine Betriebsstunden sammeln konnte.
So 20, 25 Plattenseiten später höre ich dann wieder ein wenig genauer hin, da ich einige lange nicht beachtete ECM-Alben von John Surman zum Einspielen herausgesucht habe. Des Saxophon, Bassklarinette und Synthesizer spielenden Engländers Duo-Album mit Jack DeJohnette, The Amazing Adventures Of Simon Simon, betört mit einer luftigen Abbildung und vollen, strahlenden Klangfarben, nicht zuletzt weil der Schlagzeuger auf einem der Titel auch ein Fender Rhodes einsetzt. „The Pilgrims Way“ versetzt den Zuhörer in einen riesigen imaginären Raum. Grund dafür ist die ECM-typische Unsitte, Perkussionsinstrumente – meist Becken, hier aber Congas – ganz extrem auf den rechten und linken Kanal mixen zu lassen. John Surmans Saxophon erklingt plastisch zwischen den Trommeln: nicht realitätsnah, aber nett spektakulär. Das erste Stück des Solo-Albums Upon Reflection beginnt mit einer beständig repetierten kurzen Synthy-Melodie auf der rechten Seite, die aber von links ganz leicht widerhallt. Dann setzt links das Baritonsaxophon ein, wieder rechts kommt die Bassklarinette hinzu, ein weiteres Saxophon füllt die Mitte und Keyboard-Linien verdichten das Klangbild weiter. Dank der feinen und präzise Auflösung von Arm und System lässt sich das Spiel auf jedem einzelnen der Instrumente leicht verfolgen. Die teils heftigen Einsätze der Blasinstrumente verströmen jede Menge Energie, kippen aber nie ins Aggressive: So wird die Scheibe aus dem Jahr 1979 zum Genuss. Das gilt auch ganz besonders für „Beyond A Shadow“, wo das Sopransaxophon über extrem tiefen, aber bestens definierten Synthy-Flächen und dunklen Bläser-Sounds brilliert: wirklich beeindruckend!
Schon mit Big Blues und den Surman-Alben macht der TRA 9 s klar, dass er der enormen Spielfreude von Einsteins The Pickup nicht im mindesten im Wege steht. Erfreulicherweise fügt er dem Klang hier auch keine eigene Färbung hinzu. Tiefbassfähigkeit und eine sehr gute Durchzeichnung stehen ebenfalls schon jetzt außer Frage. Aber ich sollte dem Arm noch einige Stündchen Zeit geben, um dann noch einmal genau hinzuhören. Doch auch jetzt ist das Classic-Records-Reissue von Richard Strauss' Also sprach Zarathustra in der Einspielung des Chicago Symphony Orchestra unter Fritz Reiner mal wieder eine Freude: Die extrem tiefen Töne der Orgel habe ich noch nie so druckvoll und definiert gehört – woran gewiss auch die Børresen 05 SSE ihren Anteil haben dürften –, die Pauken und die Blechbläser setzen darüber dynamische Akzente und vermitteln eine Vorstellung von der Größe des Aufnahmeraumes. Anders als bei der Wiedergabe von der Festplatte bleibt es diesmal aber nicht beim Anspielen der spektakulären Eingangssequenz: Die erste Plattenseite lasse ich bis zum Schluss durchlaufen. Brinkmann, Transotor und Einstein entlocken der Scheibe einfach das gewisse Etwas, das das Interesse an der Musik wachhält.
Beim Einspielen der Kabel des TRA 9 hatte ich Karl Seglems Album Nordic Balm auf Ozella Music, entdeckt, es dann aber nicht mehr gespielt, was sich jetzt ändert: Über die im Tieftonbereich alles andere als zurückhaltenden Børresen kommen die Bass Drum und Sigurd Holes Viersaiter so fett rüber, dass es nur deshalb nicht zu viel des Guten wird, weil Einsteins Pickup und Transrotors s-Klasse die Bässe bestens definiert und sehr sauber reproduzieren. So kann man sich von recht hohen niederfrequenten Wellen umspülen lassen und dennoch Andreas Ulvos dynamischen Piano-Linien leicht folgen oder Karl Seglems melodiöses Spiel genießen, das auch in schnelleren Stücken wie „Eldblome“ stets seinen warmen Ton ohne Schärfe und Rauigkeiten behält. Beim leicht euphonischen Mastering dürften wohl einschmeichelnde, volle Klangfarben und eine recht dichte Atmosphäre gegenüber einer ausladenden Raumillusion den Vorzug bekommen haben: ein Sound, zum Dahinschmelzen!
Bisher hatte ich vergessen zu erwähnen, dass sich der TRA 9 mit und ohne s in puncto effektive Masse so gut wie nicht unterscheiden, weshalb ich davon ausgehen kann, dass auch der neue – zumindest wenn es um die Resonanzfrequenz geht – mit den Tonabnehmern harmoniert, die ich im Test des ersten Transrotor-Arm ausprobiert habe. Deswegen werde ich jetzt noch das Lyra Etna in den TRA 9 s einbauen. Danach hat es dann gemeinsam mit dem TRA 9 noch einen kurzen Auftritt. Für den anstehenden Vergleich mache ich es mir leicht und lege Keith Jarretts Standards, Vol. 1 auf – und bin völlig baff: Ich habe in letzter Zeit häufig das HiRes-File gehört. Aber der Lebendigkeit, Detailfülle und Feinzeichnung, mit der einen die schon etwas mitgenommene Scheibe, Etna, TRA 9 s und der analoge Rest hier verwöhnen, kommt die Datei allerhöchstens nahe, wenn in der digitalen Kette wirklich alles auf den Punkt spielt und – um einen ketzerischen Gedanken nicht zu verschweigen – auch der Waversa WLAN-Isolator-EXT-Reference mit von der Partie ist, für den eine etwas größere Investition nötig ist als für den TRA 9 s. Nein, nein, ich werde die unsägliche Analog-Digital-Diskussion nicht neu beleben …
Ich höre lieber noch dreimal Dick Schorys „Buck Dance“, freue mich über eine tiefe und breite Bühne, jede Menge Spielfreude, eine tolle Basswiedergabe und ein farbiges Klangbild und mache mich dann daran, das Etna aus dem s-Modell aus- und in den TRA 9 einzubauen. Obwohl das bei einiger Sorgfalt schon ein wenig dauert, ist das Ergebnis eindeutig: Die beiden Arme unterscheiden sich klanglich nur in Nuancen – zugunsten des Neuners ohne s. Hier genießt man noch eine minimal tiefere Bühne, einen Tick mehr Dynamik und einen schwärzeren Hintergrund. Bisher bleibt die firmeninterne Hierarchie gewahrt. Aber da ist ja noch Keith Jarretts „God Bless The Child“: Und hier fallen mir eindeutige Aussagen schon schwerer. Ich meine, die Intensität einzelner Anschläge variiert hier noch ausgeprägter, dynamische Kontraste werden noch ein klein wenig stärker herausgearbeitet. Was den Groove und die Spielfreude des Trios angeht, tun die beiden Arme sich aber rein gar nichts!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Einstein The Pickup, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon ZERO und XLR, Forcelines, Ansuz Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Transrotor TRA 9 s
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Effektive Länge | 232,8mm, circa 9“ |
Tonarmdistanz | Mitte Teller bis Tonarmdrehpunkt 215mm |
Überhang | 17,8mm |
Kröpfung | 23,66º |
Nullpunkt Innen | 66mm |
Nullpunkt Außen | 121mm |
Effektive Masse | 18g (mittelschwer) |
Anschlusskabel | fest verdrahtet, Länge ca.130cm, van den Hul M.C. D 502 |
Lieferumfang | Tonarm 2 Montagebasen 4 Inbusschlüssel 2 Höhenjustierschrauben Elektrische Tonarmwaage Parallelogramm zu waagerechten Justierung Lehre für den Abstand, Mittelachse Tonarm Stahlmaß 30cm Pinzette zum Montieren der Systemstecker 2 Ergänzungsgewichte für Gegengewicht diverse Schrauben |
Preise | 3750 Euro Ausführung schwarz matt |
Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
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Anschrift | Irlenfelder Weg 43 51467 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2202 31046 |
transrotorhifi@t-online.de | |
Web | www.transrotor.de |
Im Herbst letzten Jahres beschäftigten wir uns eingehend mit Waversas USB-, LAN- und S/PDIF-Filtern EXT-1. Letzteren probierte Roland Dietl in seiner Anlage, ich widmete mich den beiden übrigen, und die brachten so deutliche Verbesserungen, dass ich zwei LAN-Filter erwarb. Nun stellt Waversa die EXT-Reference Versionen vor.
Beim letzten Mal fanden im Artikel nur die USB- und LAN-Filter Erwähnung, da die S/PDIF-Version in gleicher Weise überzeugte. Nun haben Roland Dietl und ich uns die USB- und LAN-Varianten geteilt und berichten unabhängig voneinander darüber. Doch bevor der Kollege seine Erfahrungen mit dem EXT-Reference beschreibt und kurz erklärt, warum die Isolation eines D/A-Wandlers von den vorgeschalteten Komponenten sinnvoll ist, wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, was Dr. Collin Shin, der – wenig auskunftsfreudige – Entwickler des Isolators Stefan Harms, dem Waversa-Produktmanager beim deutschen Vertrieb ATR - Audio Trade, über den Isolator mitteilte: „Die interne Struktur des EXT-Reference unterscheidet sich vollkommen von der des EXT-1. Der EXT-Reference ist kein Filter, verhindert aber, dass Störungen zur angeschlossenen Komponente gelangen. Der EXT-Reference ist zehnmal leistungsfähiger als der EXT-1. Die Technologie beruht auf der Grundlage modernster Quantenphysik. Wir haben mehr als 100 Prototypen entwickelt, von denen einige von CCTV – China Central Television – verwendet werden, um das Rauschen von Kamera-Sensoren und das Pixelrauschen des Fernsehers zu reduzieren.“
Roland Dietl äußert sich zum Glück sehr viel konkreter: Machen wir uns nichts vor: Wer seine Musiksammlung digital verwaltet, hat einen Computer in seiner Anlage und das gilt auch dann, wenn die Geräte HiFi-gerecht hübsch verpackt sind und/oder beschönigend als Streamer, Bridge, Transporter oder ähnliches bezeichnet werden. Computer sind allesamt mehr oder weniger große Dreckschleudern, die ein breites Spektrum an hochfrequenten Störungen erzeugen. Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb auf die Entkopplung der Computer-Seite vom hochempfindlichen Audio-Bereich gelegt werden. Doch gerade die im Heimbereich gängigste Verbindung über USB kann dazu erst einmal nicht allzu viel beitragen. In den Spezifikationen dieser Schnittstelle ist eine Störentkopplung der miteinander verbundenen Geräte grundsätzlich nicht vorgesehen. Hinzu kommt, dass USB selbst – was vielleicht weniger bekannt ist – ebenfalls mit einem eigenen leistungsfähigen Prozessor arbeitet, der an dieser Stelle weitere Störgeräusche erzeugen kann.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht weiter verwunderlich, dass auf dem Markt eine Fülle unterschiedlichster Geräte zur Optimierung der USB-Strecke zu finden sind. Viele Lösungen beschränken sich allerdings darauf, den gerade jeweils aktuellsten XMOS-Chip-Satz mit einer mehr oder wenig aufwändig konzipierten Stromversorgung zu kombinieren. Einfallsreiche Ansätze sind rar gesät. Und genau an dieser Stelle kommt der Waversa USB Reference ins Spiel. Eine innovative, rein passive Lösung, die zur Resonanzdämpfung in ein massives, aus dem Vollen gefrästes Aluminiumgehäuse verpackt ist. Einmal USB rein, einmal USB raus – mehr Anschlüsse gibt es nicht. Ein Netzteil ist nicht erforderlich, was ich als sehr angenehm empfinde. Beigepackt sind ein etwa 20 Zentimeter langes USB-Kabel sowie ein mit „USB Reclock Gender“ bezeichnetes Adapter-Stück. Weil der Waversa USB Reference „nur“ eine passive Komponente ist, werden auch keine speziellen Treiber benötigt, sondern der Computer „sieht“ durch ihn hindurch direkt den angeschlossenen DAC. Das hat seine Vorteile, denn welche Digital-Formate und Sampling-Raten verarbeitet werden können, wird so grundsätzlich durch den angeschlossenen DAC bestimmt. Für den Hörtest habe ich den Waversa USB Reference zwischen meinen PS Audio DirectStream DAC und meinen Renderer auf Basis eines LattePanda Alpha 864s mit Volumio eingeschleift. Der Renderer wird von einem HDPLEX 200W Linear-Netzteil mit Spannung versorgt und bezieht die Musik über ein eigenes LAN-Netzwerk von meinem bewährten Windows-Server.
Was mir bereits nach den ersten Takten auffällt: Der Klang über den Waversa USB Reference ist außerordentlich musikalisch, rund und räumlich. Im „Concierto Andaluz for 4 Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo mit dem berühmten Romero-Quartett und dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) spielen die vier Gitarristen wie aus einem Guss mit atemberaubendem Tempo und kongenial begleitet vom großartigen Orchester. Mit dem Waversa USB Reference haben die Streichereinsätze die notwendige Brillanz, jedoch ohne jeden Anflug von (digitaler) Schärfe oder gar Härte. Die Gitarren besitzen Volumen, klingen wunderbar nach Holz und nicht wie billige „Zigarrenkistchen“. Die räumliche Wiedergabe ist von ausgezeichneter Breite und Tiefe, wobei die im Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente gerade im Zusammenspiel mit den Solisten überaus klar zu verorten sind und nicht diffus in einem imaginären Raum verschwimmen. Gerade ein tiefer, aber diffuser Raumeindruck ist für mich im Digital-Bereich inzwischen immer ein sicheres Indiz für unerwünschte Störgeräusche.
Überraschend und überragend sind für mich die Dynamik und Energie in der Wiedergabe. In der exzellenten Aufnahme des „Streichquartetts Op. 76, No. 5, Finale“ von Joseph Haydn (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings - 24/192) sprüht das Engegård Quartet ja nur so vor Spielfreude. Doch mit dem Waversa USB Reference scheinen die Solisten jetzt noch virtuoser, kraftvoller und jeden einzelnen Ton mit mehr Nachdruck zu spielen, als das ohnehin der Fall ist. Nicht erwartet hätte ich, dass sich diese Dynamik und Energie in einem auffallend straffen und druckvollen Tieftonbereich fortsetzen. In „What's On?“ eröffnet Stilgoe zusammen mit dem Bassisten Tom Farmer und dem Schlagzeuger Ben Reynolds einen rockigen Streifzug durch seine Jugend als Kinobesucher, der zum Mitwippen regelrecht einlädt (Joe Stilgoe: Songs On Film: The Sequel – Linn Records, 24/96).
Soweit der Kollege. Leider sind Rauschen und HF-Einstreuungen bei LAN-Verbindungen mindesten ein ebenso wichtiges Thema wie bei USB: Obwohl Signale aus dem „schmutzigen“ Internet mit seinen Erdungsproblemen in meiner Kette erst nach einer Lichtwellenleiter-Strecke – sprich: einer vollständigen galvanischen Trennung – über ein Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, bei dem höchster Wert auf ableitende Erdungspfade und Filterung gelegt wurde, zum Auralic-Aries-G2.1-Streamer gelangen, brachte ein Waversa-WLAN-Isolator-EXT-1 vor dessen Ethernet-Eingang eine derartige klangliche Verbesserung, dass ich mich nicht wieder von ihm trennen konnte. Doch damit nicht genug: Ich habe gleich zwei EXT-1 gekauft, da der zweite direkt vor dem ersten ADOT-Medienkonverter, der kurz nach dem Router aus dem elektrischen ein optisches Signal macht, einen ebenso positiven Einfluss hatte. Es scheint so, als könne man gar nicht genug filtern oder – Dr. Collin Shins Anmerkung, der EXT-Reference sei kein Filter, berücksichtigend – die Störungen auf andere Weise minimieren.
Ich weiß nicht, ob der EXT-Reference seinen Job zehnmal effektiver erledigt als der EXT-1, aber dass er es überhaupt tut, ist absolut unstrittig und schon nach nicht einmal einer Minute klar: Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ werden die Tablas beim Intro ein Stückchen größer abgebildet und noch besser differenziert, sie erklingen auf einer breiteren und tieferen imaginären Bühne. Der später einsetzende E-Bass groovt noch packender, die Pauken kommen aus der Tiefe des Raumes und besitzen dennoch mehr Wucht. Zudem spricht mich der Song rhythmisch einfach mehr an. Der EXT-Reference macht den Musikgenuss noch intensiver – und das, obwohl ich ihm nicht nur wegen des Verweises auf die Quantenphysik mit großer Skepsis begegnet bin. Auf den ersten Blick – und bei dem muss es bleiben, wenn man den Waversa nicht beschädigen will – scheint sich zudem im Gehäuse vor allen massives Aluminium zu befinden – kein Wunder, dass meine Erwartungen nicht besonders hoch waren. Aber ein kurzer Vergleich mit dem EXT-1 wischt alle Bedenken und Zweifel hinweg.
Den „Infernal Dance“ aus der Firebird Suite mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Mariss Jansons genieße ich mit dem EXT-Reference und höre ihn dann noch einmal mit dem EXT-1: Die Dynamik beeindruckt auch weiterhin, der bei der Aufnahme eingefangene Raum scheint nun allerdings etwas kleiner, die Klangfarben eine Spur matter. Der Wiedergabe fehlt ein wenig das Strahlende. Der Wechsel zum EXT-1 wirkt auf mich etwas ernüchternd, die Begeisterung für die fantastische Einspielung nimmt einfach ab – wenn man sie zuvor mit dem EXT-Reference erleben durfte.
PS: Die verschiedenen Varianten des Isolators EXT-Reference sind bisher nur auf Bestellung lieferbar.
Gehört mit (Roland Dietl)
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y und Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Audioplan Kontrapunkt IV, 2 Velodyne Subwoofer DD-10+ |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Gehört mit (Dirk Sommer)
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
Vorstufe | Audio Exklusive P7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Swiss Cables, Audioquest Dragon NF und LS, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x) |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Waversa WLAN-Isolator-Ext-Reference
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Anschlüsse | 2 x USB |
Abmessungen (B/H/T) | 150/37/180mm |
Lieferumfang | USB-Isolator, kurzes USB-Kabel, USB Reclock Gender |
Gewicht | 3kg |
Preis | 4.000 Euro |
Herstellerangaben
Waversa WLAN-Isolator-Ext-Reference
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Anschlüsse | 2 x LAN |
Abmessungen (B/H/T) | 150/37/180mm |
Lieferumfang | LAN-Isolator, kurzes LAN-Kabel |
Gewicht | 3kg |
Preis | 4.000 Euro |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |