USB ist heutzutage – zumindest im Heimbereich - die gängigste Schnittstelle, um digitale Audio-Daten von einem PC oder einem speziellen Audio-Server zu einem Audiogerät zu übertragen. So einfach wie die USB-Verbindung in ihrer Handhabung ist, so schwierig ist sie in klanglicher Hinsicht in den Griff zu bekommen. Und genau an dieser Stelle kommt der MC-3+ Smart Clock USB von MUTEC ins Spiel.
Der MC-3+ USB ist ein eher unscheinbares, kleines Kästchen von der in Berlin beheimateten Firma MUTEC, einem führenden Hersteller von hochwertigen A/V-Studiotaktgebern, Audio-Re-Clockern, Interfaces, Formatkonvertern und Signalverteilern für professionelle Anwendungen. Nun findet sich Equipment aus der professionellen Audio-Welt in heimischen High-End-Anlagen ja eher selten. Es ist aber immer wieder lohnenswert, einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken.
Computer-basierte Musikquellen sind aus klanglicher Sicht eine denkbar schlechte Umgebung für audiophilen Musikgenuss, denn sie arbeiten konstruktionsbedingt mit hohen Taktraten, halten eine Vielzahl von Prozessen parallel zur Musikwiedergabe am Laufen und erzeugen deshalb ein breites Spektrum an hochfrequenten Störungen aller Art. Um diese unvermeidbaren Störungen weitestgehend zu unterdrücken und zu verhindern, dass sie den sensiblen Digital-Analog-Wandlungsprozess negativ beeinflussen, ist der MC-3+ USB mit einer speziellen USB-Empfangseinheit ausgestattet. Diese ist vom Rest des Geräts vollständig galvanisch getrennt, arbeitet mit eigenen, ultra-rauscharmen Audiotaktoszillatoren und wird von einer sorgfältig konzipierten Stromversorgung bestehend aus einem Vorregler mit nachgeschaltetem Hauptregler gespeist. Der MC-3+ USB wirkt damit als Isolator zwischen Audio-Computer und dem nachfolgenden digitalen Signalweg. Damit können laut MUTEC „Störungen aus dem USB-Datenstrom bestmöglich unterdrückt werden, was ein fast stör-imunes Verhalten des USB-Interfaces gegenüber dem angeschlossenen PC, Laptop oder Musik-Server zur Folge hat.“
Von den Störungen aus Richtung eines über USB angeschlossenen Computers weitgehend befreit, wird das digitale Audiosignal in der sich anschließenden Re-Clocking-Einheit unter optimalen Bedingungen neu getaktet. Hierzu werden die im eingehenden Signal enthaltenen Taktdaten zunächst vollständig entfernt und dann durch die Taktdaten aus der eigenen, internen Hochpräzisions-Clock ersetzt. Takterzeugung und Taktverteilung sind zweifelsohne Kernkompetenzen von MUTEC. Zum Einsatz kommt im MC-3+ USB ein ebenso hochgenauer wie jitterarmer Taktgenerator, der mit einem extrem hohen Systemtakt von ein Gigahertz arbeitet. Weitere technische Details erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Wichtig ist: Das Signal, das am Ausgang des MC-3+ USB anliegt, hat eine optimale Taktqualität und das Re-Clocking ist vollständig bit-transparent. Das Taktsignal kann – wichtig insbesondere in Studioumgebungen – über vier Clock-Ausgänge an der Rückseite an andere Geräte weitergegeben werden. Darauf werde ich am Ende meines Beitrags noch einmal zurückkommen.
Der MC-3+ USB stellt das eingehende USB-Signal an fünf digitalen Audioausgängen in den Formaten für AES3 (XLR), AES3id (BNC) und S/P-DIF (BNC, RCA oder Toslink) zur Verfügung. Neben USB akzeptiert der MC-3+ USB zusätzlich auch alle anderen gängigen digitalen Eingangsverbindungen in den Formaten AES3 (XLR), AES3id (BNC) und S/P-DIF (BNC oder Toslink). Alle Eingänge laufen über die Re-Clocking-Einheit. Die USB-Schnittstelle arbeitet bidirektional. Damit steht beispielsweise der Weg von S/P-DIF zurück über USB in den PC offen. Praktisch, wenn man analoge Aufnahmen digitalisieren und auf der Festplatte eines PCs speichern möchte.
Darüber hinaus können durch das USB-Interface nicht nur standardmäßige PCM-Audio-, sondern auch native DSD- und DoP-Streams mit bis zu vierfacher Taktrate (DSD256) empfangen und in Echtzeit in PCM-Audio mit einstellbaren Samplingraten (176,4 kHz, 88,2 kHz und 44,1 kHz) konvertiert werden. Hierzu enthält der MC-3+ USB einen eigenen speziellen Converter-Chip. Die Ausgabe erfolgt auch hier in den fünf oben genannten Audio- und Schnittstellenformaten. Damit können beispielsweise DSD-Streams auch mit einem Ladder-DAC, der systembedingt über keine DSD-Wandlung verfügt, wiedergegeben werden.
Rein äußerlich kann der MC-3+ USB seine Herkunft aus dem Pro-Audiobereich nicht verleugnen. Die Frontplatte ist mit einer Vielzahl von Leuchtdioden zur Anzeige der verschiedenen Betriebsmodi bestückt und die umfangreiche Beschriftung trägt ebenfalls nicht gerade zur Übersichtlichkeit bei. Die Rückseite des Geräts ist mit den Ein- und Ausgangsbuchsen für die oben genannten Audio- und Schnittstellenformate, dem USB-Anschluss sowie Netzschalter und Netzbuchse vollständig ausgefüllt. Im Inneren des Geräts findet sich ein kleines Schaltnetzteil nach Medizin-Standard, das mit einem Trennblech von den anderen Schaltungsteilen abgeschirmt ist. Dem Schaltnetzteil folgen zahlreiche moderne, sehr hochwertige lineare Spannungsregler mit extrem niedrigen Rauschwerten. Zur weiteren Optimierung werden dabei in der Regel mehrere Spannungsregler hintereinandergeschaltet. Man ist sich bei MUTEC sehr wohl der Bedeutung einer guten Stromversorgung bewusst. Die verwendeten Bauteile sind durchweg von hoher Qualität.
Die Bedienung des MC-3+ USB erweist sich in der Praxis einfacher als es zunächst den Anschein hat. Alle Einstellungen werden über zwei Taster auf der Fronseite gesteuert. Mit der Taste Menü werden die Grundfunktionsmenüs aufgerufen, die in der Regel den vertikalen LED-Reihen von links nach rechts entsprechen. Anschließend werden mit der Taste Select innerhalb eines Grundfunktionsmenüs einzelne Funktionen ausgewählt, was ein Umschalten zwischen den einzelnen LEDs innerhalb einer vertikalen LED-Reihe bedeutet. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, funktioniert das in der Praxis erstaunlich gut. Nur die Bedienungsanleitung hilft für meinen Geschmack nicht wirklich weiter.
Meine Beschäftigung mit dem MC-3+ USB ist wesentlich umfangreicher ausgefallen, als ich das ursprünglich geplant hatte. In den letzten Wochen und Monaten habe ich den MC-3+ USB in vielen unterschiedlichen Konfigurationen ausprobiert und war immer wieder aufs Neue äußerst angenehm überrascht. Doch der Reihe nach.
Begonnen habe ich mit meinem Sony Laptop, auf dem eine spezielle Installation von Windows 10 läuft, die mit dem Programm AudiophileOptimizer, über das ich in einem eigenen Artikel berichten werde, soweit wie möglich optimiert wurde. Als Medienserver sind MinimServer und als Medienplayer JPLAY sowie JRIVER 19 installiert. Da wir mit Windows arbeiten, muss für den MC-3+ USB zunächst der entsprechende USB-Treiber installiert werden. Der MC-3+ USB verhält sich in dieser Hinsicht wie ein DAC. Ich habe den MC-3+ USB dann eingangsseitig per USB-Verbindung mit dem Laptop und ausgangsseitig per S/P-DIF-Verbindung mit dem entsprechenden Eingang am Mytek Brooklyn verbunden habe. Die USB-Verbindung funktionierte jederzeit, auch bei der oft kritischen Umschaltung zwischen Dateien mit verschiedenen Sampling-Raten oder Daten-Formaten, ganz hervorragend. In JPLAY ließen sich die Extrem-Einstellungen für die DAC-Anbindung ausreizen. Die so wichtige Abstimmung von USB-Treiber und USB-Eingangsmodul ist ganz offensichtlich ausgezeichnet gelungen.
Der MC-3+ USB bringt eine signifikante klangliche Verbesserung, die sofort und ohne große Schwierigkeiten hörbar ist. Alle Aufnahmen – ganz gleich welches Genres – klingen deutlich sauberer und natürlicher. Die Höhen gewinnen an Geschmeidigkeit, das so wichtige Timing ist wesentlich straffer. Und in der Räumlichkeit gibt es klare Veränderungen. Sehr gut lässt sich dieser große klangliche Zugewinn beim „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) nachvollziehen. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks gewinnen erheblich an Strahlkraft ohne jegliche Schärfe. Ohne den MC-3+ USB wirkt das im Vergleich geradezu grobkörnig. Die Bläser, die den Höhepunkt des Stücks einleiten, stehen nicht wie bisher mehr oder weniger diffus im Raum, sondern sind plötzlich sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester wesentlich klarer umrissen. Damit gewinnt die Räumlichkeit der Aufnahme deutlich, nicht so sehr an absoluter Tiefe wie an Klarheit und Prägnanz. Dieser Effekt gilt für alle Musikrichtungen. Bei einem meiner Favoriten, wie „Don't know why“ (Norah Jones: Come Away With Me; 96KHz) ist die wunderbare und einfühlsame Stimme von Norah Jones nun klar umrissen, wobei die Instrumentalbegleitung gleichzeitig wesentlich besser zur Geltung kommt. Das macht einfach Spass!
Ich wechsle nun, zugegebener Maßen reichlich skeptisch, zu DSD-Dateien. Was soll die Wandlung in PCM durch den MC-3+ USB bringen, wenn doch der Mytek Brooklyn DSD direkt verarbeiten und wandeln kann. Die Überraschung folgt postwendend. „Night And Day“ oder „Fine and Dandy" in der Aufnahme mit dem Joe Holland Quartett (Joe Holland Quartett The Joe Holland Quartet – Klipsch Tape Project Vol.II - HDTT DSD128) klingen über den zwischengeschalteten MC-3+ USB auch im Vergleich mit der „direkten“ DSD Wiedergabe ohne Umweg hervorragend. Ja ich persönlich tendiere sogar eher zum MC-3+ USB, da mir auch hier die Größenabbildung und die räumliche Platzierung der Instrumente – sehr gut zu hören bei den Bongos und dem Schlagzeug – einfach besser gefällt.
Insgesamt bin ich vom MC-3+ USB dermaßen positiv angetan, dass ich mich frage, ob die beschriebenen Effekte nicht vielleicht einer besonderen zufälligen Konstellation meines Setups geschuldet sind. Um sicher zu gehen, wechsle ich die Quelle. In einem zweiten Setup schließe ich zum Vergleich den MC-3+ USB an ein MacBook Pro mit einem ebenfalls getunten Betriebssystem und Amarra 3.0 als Audioplayer an. Der MC-3+ USB funktioniert auf Anhieb mit dem MacBook Pro, eine gesonderte Treiber-Installation ist unter Mac OSX nicht erforderlich. Auch wenn Amarra 3.0 grundsätzlich ein wenig anders, insbesondere mit etwas mehr Schmelz klingt als JPLAY – ich bin mir da nie sicher, ob Amarra hier der Musik etwas hinzufügt – treffen die vorstehend geschilderten Höreindrücke uneingeschränkt auch auf das Mac-System zu. Ich kann mich nicht erinnern, mit einem Mac je besser Musik gehört zu haben. Das Gleiche gilt für den ebenfalls zum Vergleich herangezogenen DAC M2Tech Young, dessen Wiedergabe ebenfalls ungemein vom MC-3+ USB profitiert.
Jetzt möchte ich die Grenzen des MC-3+ USB ausloten und verwende als Zuspieler den nicht nur von mir hoch geschätzten MELCO N1A. Auch hier – MELCO verwendet bekanntlich Linux als Betriebssystem – funktioniert der MC-3+ USB sofort und ohne Treiber-Installation. Zu meiner, ehrlich gesagt, ziemlich großen Überraschung gewinnt auch der MELCO N1A in gleichem Maße wie die zuvor verwendeten PCs mit dem MC-3+ USB. Während meines Urlaubs überlasse ich Dirk Sommer den MC-3+ USB, der ihn im Zusammenspiel mit dem wesentlich teureren und mit getrennten Netzteilen bestückten MELCO N1ZH verwendet. Auch Dirk Sommer kommt völlig unabhängig von mir zu einer ganz ähnlichen klanglichen Einschätzung des MC-3+ USB. Diese Erfahrungen führen mir deutlich vor Augen, wie kritisch USB-Interface und präziser Takt für eine klanglich hervorragende Wiedergabe sind.
Ist nun mit dem Einsatz eines MC-3+ USB also alles gut in dem Sinne, dass die Qualität von Musikserver oder Zubehör, wie USB-Kabel, keine oder nur noch eine geringe Rolle spielen? Da muss ich Sie leider enttäuschen. Der Unterschied zwischen einem „normalen“ Windows 10 System und einem mit AudiophileOptimizer getunten Windows 10 ist auch mit dem MC-3+ USB signifikant. Das Gleiche gilt für die verwendete Player-Software. JPLAY Streamer steht für mich weiterhin klar an erster Stelle. Der MC-3+ USB kann ganz offensichtlich nicht alle Fehler weiter vorne in der Kette ausbügeln. Das JPLAY USB Reference Kabel – Test folgt – kann ich trotz oder gerade wegen des MC-3+ USB nach wie vor mühelos von billigen USB-Strippen unterscheiden. Dennoch würde ich aufgrund der gemachten Erfahrungen neben der Optimierung des Betriebssystems zuallererst in den MC-3+ USB investieren, gefolgt von einem vernünftigen USB-Kabel und dann gegebenenfalls weiterem Zubehör.
Eigentlich wäre mein Bericht an dieser Stelle zu Ende gewesen, wenn, ja wenn nicht ein langes Telefonat mit Herrn Peters, dem Geschäftsführer von MUTEC, Anfang September stattgefunden hätte, das Folgen haben sollte. Im Laufe dieses Gesprächs erklärte mir Herr Peters, dass man den MC-3+ USB auch kaskadieren, also zwei Geräte hintereinander schalten und dadurch einen weiteren klanglichen Zugewinn erzielen könne. Wir kamen schnell überein, dass dies einen Versuch meinerseits wert wäre und Herr Peters stellte mir kurzfristig einen weiteren MC-3+ USB zur Verfügung.
In meinem Versuchsaufbau habe ich die beiden MC-3+ USB über ein S/P-DIF Kabel mit BNC-Steckern miteinander verbunden. Die Kaskade funktionierte auf Anhieb. Beide Geräte synchronisieren sich, ganz gleich mit welchen Sampling-Raten die Audio-Daten angeliefert werden, schnell und zuverlässig. Und dann staune ich darüber, wie ein weiteres Re-Clocking das Klangbild nochmals positiv beeinflusst. Die Verbesserungen sind abermals sofort klar hörbar und bewegen sich in die gleiche Richtung wie oben beschrieben, also noch mehr Sauberkeit und Natürlichkeit bei gleichzeitig besserer Durchhörbarkeit. Im „Intermezzo from Goyescas“ verlieren die Streicher einen letzten Rest von Schärfe, die Bläser werden in ihrer Größenabbildung noch realistischer gezeichnet und wirken dadurch weniger aufdringlich, aber zugleich intensiver, was dem Charakter des Stücks an dieser Stelle noch besser entspricht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man sich an besseren Klang gewöhnen kann. Besonders deutlich wird einem dies vor Augen geführt, wenn man zum Vergleich wieder auf den Ausgangszustand, in meinem Fall nur einen MC-3+ USB, zurückkehrt. Ganz offensichtlich – und das spricht nicht gegen die Qualität des MC-3+ USB, sondern liegt eher in der Natur der Sache – ist die Wirkung eines Re-Clocking-Prozesses nicht unbegrenzt, so dass ein sich daran anschließender weiterer Re-Clocking-Prozess, der auf ein schon sehr sauberes Signal aufsetzt, nochmals eine Verbesserung erzielen kann. Damit kein falscher Eindruck entsteht: die klangliche Verbesserung durch zwei kaskadierte MC-3+ USB ist nicht doppelt so groß, wie diejenige, die durch die Verwendung eines MC-3+ USB erreicht wird. Auch hier gilt die Regel, dass der Aufwand für ein bestimmtes Ergebnis mit fortschreitender Optimierung nicht linear, sondern eher exponentiell anwächst. Dennoch: zwei MC-3+ USB sind besser als ein MC-3+ USB allein!
In dem obengenannten Gespräch war auch noch die Idee entstanden, das am Clock-Ausgang des MC-3+ USB anliegende Taktsignal doch einmal zur externen Taktung des Mytek Brooklyn zu verwenden. Der Mytek Brooklyn, der seine Wurzeln ebenfalls im Studiobereich hat, ist einer der wenigen DACs, die einen Eingang für ein externes Clock-Signal besitzen; zudem lässt sich bei ihm auf der Frontseite bequem zwischen interner und externer Clock umschalten. Ich habe hier keine Verbesserung erwartet, da der Mytek Brooklyn intern bereits eine sehr hochwertige Clock verwendet und die Bedienungsanleitung interessanterweise auch von der Verwendung einer externen Clock eher abrät. Dennoch habe ich auch diese Konfiguration ausprobiert und konnte zu meiner großen Überraschung eine nochmalige Verbesserung feststellen, die sich in meiner Anlage in einer weiter verfeinerten Hochtonwiedergabe und einer klareren Trennung einzelner Instrumente sowie deren genaueren Platzierung im Raum niederschlägt.
Erstaunlich ist, wie alle vorstehend beschrieben Verbesserungen durch den MC-3+ USB zwar irgendwie in die gleiche klangliche Richtung gehen, ohne dass jedoch die Klangcharakteristik der eingesetzten Komponenten grundlegend verändert oder gar vereinheitlicht wird.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, MacBook Pro 13“ |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, JRiver 19, Amarra 3.0, Roon |
D/A-Wandler | Mytek Brooklyn, M2Tech Young |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25, Einstein – The Poweramp |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
Mutec MC-3+ Smart Clock USB
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Digitale Eingänge | USB2.0-Schnittstelle, bidirektional nutzbar XLR-Eingang für AES3/11, 110 Ohm Terminierung, transformator-symmetriert BNC-Eingang für S/P-DIF + AES3id, 75 Ohm Terminierung, unsymmetrisch Optischer Eingang für S/P-DIF, Toshiba ToslinkTM, EIAJ RC-5720 1 x BNC-Eingang für Word Clock + 1-10 MHz, 75 Ohm Terminierung, abschaltbar unsymmetrisch |
Digitale Ausgänge | XLR-Ausgang für AES3/11, terminiert, transformator-symmetriert, gepuffert BNC-Ausgang für AES3id, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert BNC-Ausgang für S/P-DIF, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert Cinch-Ausgang (coaxial) für S/P-DIF, terminiert, unsymmetrisch, gepuffert Optischer Ausgang für S/P-DIF, Toshiba ToslinkTM, EIAJ RC-5720 4 x BNC-Ausgang für Word Clock, terminiert, unsymmetrisch, individuell gepuffert, paarweise einstellbar |
Gewicht | 1350g |
Abmessungen | Gehäusegröße: 196 x 42 x 156mm ohne Anschlüsse/Gehäusefüße (B x H x T) Frontblendenmaße: 198 x 44 x 4mm (B x H x T) |
Empf. Verkaufspreis | 1059 Euro |
Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
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Anschrift | Siekeweg 6/8 12309 Berlin |
Telefon | +49 30 7468800 |
Fax | +49 30 74688099 |
contact@mutec-net.com | |
Web | www.mutec-net.com |
Heuer fanden die klangBilder zum dritten Mal im Arcotel Kaiserwasser von der City aus gesehen jenseits der Donau statt. Der relativ neue Veranstaltungsort scheint sich gut etabliert zu haben: Die Besucherzahlen blieben konstant, obwohl es wieder eine kleine terminliche Verschiebung gab.
Im letzten Jahr hatte man die Wiener Messe am ersten Adventswochenende terminiert, in diesem zwei Wochen früher. klangBildner Dr. Ludwig Flich hat nach eigener Aussage mit der Verlegung dem Wunsch seiner Aussteller entsprochen: Da die Vertriebsstruktur in Österreich anders sei als in Deutschland und es viele Vertriebe gebe, die auch Einzelhändler seien, hätten diese am ersten wichtigen Einkaufswochenende lieber in ihren Geschäften für die Kunden da sein wollen, statt ihre Zeit auf einer Messe zu verbringen. So seien nun auch wieder Aussteller mit dabei gewesen, die im vergangenen Jahr aus den oben genannten Gründen ferngeblieben seien. Da der Markt in Österreich ähnlich gesättigt ist wie hierzulande, verbietet sich ein Vergleich mit der Messe in Warschau – sowohl was die Besucher-, als auch was die Ausstellerzahlen anbelangt.
Aber die klangBilder waren und sind ja keine schlichte Hifi-Messe: Ludwig Flich legt Wert darauf, dass die Musik vor lauter Technik nicht zu kurz kommt. Ich kenne keine andere Show bei der die musikalischen Angebote – seinen es nun Vorträge, musikwissenschaftlich begleitete Vorführung über die ausgestellten Anlagen oder Konzerte – in einen ähnlich positiven Verhältnis zur Zahl der Ausstellungszimmer stehen. Die vielfältigen kulturellen Aktivitäten lassen sich in einem Bericht natürlich nicht adäquat darstellen, und viele Neuheiten kann es am Ende des herbstlichen Messemarathons auch nicht mehr geben. Dennoch konnten wir die ein oder andere Entdeckung machen, die nicht immer mit Komponenten zu tun haben muss: Wie wäre es beispielsweise mit der Adresse von Wiens größtem Tonträger-Shop für Neues und Gebrauchtes, die bei Ihrem nächsten Besuch von Nutzen sein könnte? Doch bevor wir zu den Ausstellern kommen, möchte ich unbedingt noch die Trombone Attraction erwähnen, vier Posaunisten, die am Sonntagmittag das Publikum begeisterten. Für alle, die diese Melange aus spannenden Arrangements, Virtuosität, Spielfreude und Esprit nicht live miterleben konnten, gibt es drei CDs auf Preiser Records: eine Empfehlung.
Er hat mich sehr irritiert mit seinen ständig wiederkehrenden positiven Aussagen über die beiden Melco Netzwerkplayer, die er, Dirk Sommer, in den letzten Monaten testete. Damit meine ich nicht die Berichte an sich. Immer wieder erwähnte er in unseren Gesprächen die Klangqualität der Melcos.
Da ich mit Dirk Sommer seit Jahrzehnten befreundet bin und seine tiefe Verbundenheit zur analogen Musikreproduktion kenne, machte mich seine Begeisterung für dieses digitale Medium neugierig. Mit meinen Beruf als Journalist für die HiFi-Branche verbinde ich auch den Anspruch an mich selbst, neuen Entwicklungen, Technologien und Medien aufgeschlossen zu begegnen. So entschied ich mich vor zwei Wochen zum Kauf eines Melco N1ZH60. Im letzten Bericht über Melco erwähnte Dirk Sommer die Entwicklung einer neuen Melco-App, die das Streaming von Musik-Portalen wie Tidal und Qobuz ermöglichen soll. Hinter vorgehaltener Hand war sie ursprünglich für den just vergangenen Oktober angekündigt, inzwischen redet man leise und insgeheim über das Frühjahr 2017. Wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind solche Ankündigungen recht unsicher. Mit anderen Worten: Es gibt die App vorerst nicht.
Das ist nicht gut für mich, wie sich bald herausstellen soll. Denn neben dem genüsslichen Konsumieren von Vinyl und digitalen Hi-Res-Files über meinen Apple Mac Mini per Audirvana Plus nutze ich mit großem Vergnügen das Streaming-Portal Qobuz. Der Apple-Rechner ist nun abgelöst durch den Melco, wenn es um das Bereitstellen von gespeicherten Audio-Dateien in Hi-Res-Qualität oder gerippte CDs für den DA-Wandler geht. Hiermit habe ich mich in den ersten Tagen als Eigner eines Melco aber kaum beschäftigt. Denn das Streaming auf CD-Niveau von Tidal oder Qobuz empfinde ich als eine echte Bereicherung zur Schallplatte, CD und den hochaufgelösten Musik-Dateien, die ich nicht mehr missen will. Es bietet beispielsweis die Möglichkeit, klassische Musik in diversen Einspielungen zu vergleichen. Auch kann ich in den Medien empfohlene Alben erst einmal anhören, bevor ich sie kaufe. Es muss doch auch mit dem Melco möglich sein. Sonst würde er meine Erwartungen enttäuschen.
Im Unterschied zu Dirk Sommer will ich meinen Melco per USB direkt an den DA-Wandler anschließen. Denn ich besitze nicht wie er einen Auralic Aries, der über den Ethernet-Ausgang des Melco angeschlossen wird und klanglich noch einmal positive Auswirkungen haben soll. Die USB-Verbindung interessiert mich momentan auch deshalb, weil sie den direkten Vergleich mit dem Apple Mac Mini erlaubt.
Die Installation des Melco ins Netzwerk erfolgt über ein Lan-Kabel zum Router und funktioniert problemlos. Als Steuerungs-App auf meinem iPad benutze ich erst einmal Linn Kinsky. Das Programm eignet sich prima, um meine auf der Festplatte des Melco gespeicherten noch sehr wenigen Test- Dateien zu steuern. Qobuz oder Tidal lassen sich auf diese Weise jedoch nicht aufrufen. Werner Möring vom deutschen Melco-Importeur „G8 & friends“ wies mich darauf hin, dass aus der Apple Umgebung das Integrieren eines Streaming Portals über den Melco aktuell nicht funktioniert, per Android sei dies aber möglich.
Dies hier wird kein Testbericht, mit Lahgzeiterfahrungen da ich den Melco erst seit wenigen Tagen benutze. Dennoch ist mein erster klanglicher Eindruck so positiv, dass ein Zurückwechsel auf den Apple Rechner mit Audirvana und Amarra im Grunde überflüssig ist. Auch kann ich hier und jetzt noch nichts berichten über Klangunterschiede von auf der Festplatte befindlichen Musikdateien zu von Tidal oder Qobuz direkt gestreamten. Vielleicht werde ich über meine klanglichen Erfahrungen später einmal schreiben. Das macht in diesem Zusammenhang erst wirklich Sinn, sobald die Melco-App erhältlich ist. Heute geht es darum, den an Streaming interessierten Lesern unter Ihnen eine praxisgerechte Lösung aufzuzeigen, schon jetzt diese Portale einzubinden, da aus den Informationen von Melco direkt nichts hervorgeht.
Ich installiere auf meinem Android-Handy erst einmal die kostenlose Version der Player-Software BubbleUPnP, auf die im Qobuz Blog hingewiesen wird. Mit dieser App soll sich sogar in Hi-Res-Qualität über den Melco streamen lassen. Auch diese Installation bereitet keinerlei Probleme. Melco Netzwerkplayer und DA-Wandler sind eingeschaltet. Sobald ich Bubble aufrufe, zeigt es unter Renderer neben dem Local Renderer – das ist das Smartphone oder Tablet selber – den Melco namentlich in Verbindung mit dem jeweiligen Wandler an. In meinem Falle ist dies „N1-1036 Audio-gd“ oder „N1-1036 Zodiac+“. In der Library darunter befindet sich das Register Cloud. Wenn ich dieses öffne, finde ich Tidal und Qobuz. Klicke ich das entsprechende Icon an, zeigen sich alle gewohnten Bereiche des Portals.
Technisch betrachtet, ist dies ein indirektes Streamen, da ja Qobuz oder auch Tidal über das Android Smartphone oder Android Tablet aufgerufen werden. Aber derartige Umwege müssen in der digitalen Welt keine negativen Auswirkungen haben. Sogar das Gegenteil ist denkbar, wie der Qualitätsgewinn über den Auralic Aries bei Dirk Sommer aufzeigt.
Die Bedienung der Player-Software erschließt sich wie von selbst und ist recht ansprechend gestaltet. So weit ist alles wunderbar. Auch das Streamen von bei Qobuz gekauften Hi-Res-Files funktioniert. Nur dürften die wohl direkt von der Festplatte des Melco noch besser klingen. Das ist aber, wie gesagt, heute nicht unser Thema. Die kostenpflichtige Version von BubbleUPnP sollte man sich für 3,99 Euro im Play Store fraglos leisten. Mit ihr ist die Playlist dann nicht mehr auf sechzehn Titel begrenzt, die Werbung wird eliminiert, und einige weitere unangenehme Einschränkungen sind aufgehoben.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 oder Air Tight ATM-3 |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
So, dies ist nur der letzte Bericht über die gelungene Messe in Warschau. Während Sie den lesen, sind wir auf dem Weg zu den klangBildern nach Wien oder dort bereits in den Ausstellungszimmern unterwegs. Unsere Eindrücke veröffentlichen wir aber erst Mitte nächster Woche, inzwischen gibt es den ein oder anderen Artikel zu anderen Themen: variatio delectat.
So wie es aussieht, reicht unser Bildmaterial sogar noch für einen dritten Teil des Messebericht. Aber das ist der zweitgrößten europäischen Hifi-Show ja auch durchaus angemessen.
Inzwischen habe ich mit einigen Ausstellern gesprochen und auch länger mit Adam Mokrzycki telefoniert: Zufriedenheit allerorten! Obwohl die Preise für die Ausstellungsräume im Vergleich mit denen im MOC ausgesprochen niedrig sind, ist die Rechnung für den Veranstalter auch in diesem Jahr wieder aufgegangen. Adam Mokrzycki freute sich über mehr als 12.000 zahlende Besucher und merkt amüsiert an, dass die häufigste Frage international erfahrener, potentieller Aussteller nach der Nennung des Zimmerpreises diese sei: Ist das der Betrag für einen Tag? Aber auch bei der Audio Video Show kann man die Zimmer nicht an einzelnen Tagen buchen. Doch nun weiter mit denjenigen, die den günstigen Angeboten nicht widerstehen konnten:
Am kommenden Wochenende starten die klangBilder: Hier findet man alle Geräte für hochwertige Ton- und Bildwiedergabe, von Vinyl bis Netzwerkplayer, von Virtual Reality bis zum historischen Klavier, vom smarten Fernseher bis zur Fotokamera.
Im MusikFestival „Grenzenlos“ stellen bekannte MusikerInnen ihre neuesten Produktionen vor und spielen auch live. Musik gibt es dazu in den Räumen der Aussteller – und zwar von aktueller Elektronischer Musik mit DJs bis hin zu Jazz und Klassik. Hören Sie: Donka Angatscheva und Bojana Zdravkovic, Campina, Maddalena del Gobbo, Martin Haselböck, Anastasia Huppmann, Marie-Christine Klettner, Georg Markus, Thommy Pilat, Maria Radutu, Sedonia, Viviana Sofronitsky, Trombone Attraction, Vienna Brass Connection, Prince Zeka, …..
Bring Your Vinyl: Alle BesucherInnen sind heuer eingeladen, Ihre Lieblingsmusik mitzubringen und auf den besten Anlagen anzuhören und zu vergleichen. Zudem können tausende LPs und CDs, dazu Musikposter und andere Gadgets wie Handtaschen aus MusiCassetten gekauft werden. Apropos: An allen drei Tagen gibt es bei allen Ausstellern zahlreiche Kauf-Angebote! NEU: Die Kopfhörer-Klangwelt in einer eigenen Zone mit sechs Räumen! Und natürlich gibt es auch wieder die beliebten Weinverkostungen.
Information
klangBilder|16
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Datum | 11. bis 13. November 2016 |
Ort | Arcotel Kaiserwasser |
Öffnungszeiten | Fr und Sa von 10.00 bis 19.00 Uhr So von 10.00 bis 18.00 Uhr |
Eintrittspreise | 15 Euro (Tageskarte) 12 Euro mit Vorteilskarte (hier ein Link zu http://2016.klangbilder.eu/index.php/klangbilder-16-die-messe/tickets-und-vorteilscard) 21 Euro (Bonuspass für alle drei Tage) |
Anschrift | Arcotel Hotel Kaiserwasser Wagramer Straße 8 1220 Wien Tel: +43 1 224 240 |
Web | www.klangbilder.eu |
Ja, knapp 50 Bilder von der Messe in Warschau waren an dieser Stelle kürzlich schon zu sehen – und zwar noch während des ersten Messetages am Freitagabend und deshalb ohne Bildunterschriften. Dafür reichte die Zeit wirklich nicht. Jetzt folgt eine Fülle von Fotos inklusive der wichtigsten Information in Schriftform.
Den ersten kurzen Artikel über die Audio Video Show zählen wir nicht als vollwertigen Teils des Messeberichtes. Deswegen haben wir ihn auch als Appetithäppchen bezeichnet. Es dürfte gewiss nicht auf dieses zurückzuführen sein, dass man – wie nicht wenige Aussteller berichteten – in den Vorführräumen auf eine beträchtliche Zahl deutschsprechender Besuche traf. In den letzten beiden Jahren hat sich die Attraktivität der Messe eben auch hierzulande herumgesprochen.
Auch heuer wieder hatten Adam Mokrzycki und sein Team die Veranstaltung nahe perfekt organisiert. Mit der Melange aus klassischer Hotelmesse und der prestigeträchtigen Präsentation im Nationalstadion konnten sie Newcomern, kleinen Manufakturen und großen Herstellern gleichermaßen gerecht werden. Leider bietet das Hotel Sobieski größere Säle nicht in der benötigten Anzahl. Deshalb musste auch noch die Konferenzetage des nahegelegene Golden Tulip miteinbezogen werden.
Der Veranstalter bezifferte Anzahl die Ausstellungsräume auf insgesamt 160. Da war es trotz des gut funktionierenden Bus-Shuttles nicht einfach, während der zweieinhalb Tage alle Zimmer zu besuchen. Und das gilt ganz besonders, wenn man wie meine Gattin und ich an zweien der Tage auch noch je drei Präsentationen zu den Themen Aufnahme und Tonträgerproduktion durchführte. Mit anderen Worten: Es dürfte knapp ein Dutzend Räume gegeben haben, die uns entgangen sind.
Nach der High End, den Westdeutschen Hifi-Tagen und dem Analogforum in Krefeld konnte man natürlich nicht in jedem Zimmer Neues entdecken, weshalb nicht wir nicht in jedem Raum Fotos gemacht haben. Einige der Bilder, die die bekannten Gesichter der Entwickler zeigen, sollen lediglich kommentieren, welche Anziehungskraft die Show auf Hersteller aus aller Welt ausübte, mit den anderen möchten wir Sie mit polnischen oder aber hierzulande wenig bis gar nicht verbreiteten Produkten bekannt machen. Entsprechend unterschiedlich fällt die Länge der Bildunterschriften aus.
From the first glance onwards, the Lumen White Mystere turntable fascinates with its visual elegance and noble appearance. Its beauty however still reveals little about its price class and the technological sophistication at its core. Not to mention its sonic performance.... we are in the presence of a veritable audiophile wolf in sheep's clothing.
17 years ago, at the Vienna Hifi-Show, a colleague and myself discovered the first product of the then-new company, Lumen White, their "White Light" 3-way monitor speakers. It didn't take long thereafter and a pair of "White Lights" found their way into my listening room for a review. To cut the story short: I was immediately smitten. After completing the review, I simply realised that I could not imagine living without these irresistible creations and ended up buying the review pair. A few updates and five years later, a pair of Lumen White "Diamond Light" monitors took their place and have been my personal and professional reference speakers ever since. Against this background it should be easy to imagine that when I first heard about the existence of a Lumen White turntable, that very information caused considerable anticipation. I immediately requested a unit for review.
I don't remember precisely how long it took from there forward—my guess is roughly three to four years—while, intuitively, it felt more like eight. The Mystere is indeed a rare good: the technologies it employs, by nature, make it a limited production item, while demand has been strong from the time of its introduction forward, with the majority of the units going to connoisseurs in the Far East. In the meantime, production could be expanded slightly, and a few weeks ago a Mystere finally arrived to do duty in my listening room. Visitors to the High End 2015 show also had the opportunity to listen to a Mystere, courtesy of Gerhard Hirt, Ayon CEO and Lumen White world-distributor, bringing his demonstration unit to the show.
Then, a Mystere alone won't do. Lumen White designer Hartmut Roemer, who already envisioned and developed the company's loudspeakers, naturally has some concrete ideas of what it takes to make his Mystere turntable perform at its best. While he currently sees no tonearm yet which fully matches the turntable's sonic potential, several top-class combinations come to his mind. For those, who love dynamics, aka maximum energy-transfer, the Helius Omega is a natural go-to, which, in my view, also offers a perfect visual match with the Mystere's strikingly organic platter and plinth design. To test two unknown components at the same time, however, is one too much for my taste, and hence I ordered the Mystere with a tonearm base for my Thales "Simplicity" tonearm. Hartmut Roemer recommends the Mystere's three diamond-tipped feet to rest on Shun Mook Mpingo discs and the Shun Mook record clamp as a first choice for his turntable. The latter being an item high in demand but very limited in supply, my review Mystere was delivered with a new Lumen White prototype record clamp. Its design employs a variable angle design which minimizes parallel surfaces, and is manufactured from several premium tonewoods to avoid standing waves.
All of the the Mystere's components and sub-assemblies follow a resonance-optimized, variable-curve and -angle design approach, which is most obviously exemplified in the turntable's elegant platter, with its unique shape devoid of nearly any parallel surfaces. The same design principles apply to the Mystere's interchangeable, high-gloss, solid-wood frame. As Hartmut Roemer mentioned on the side, considerable design efforts and multiple prototypes were necessary to integrate the turntable's complex technologies into such a compact and visually elegant envelope. Personally, I think that the extra effort which has been invested into this aspect of the Mystere's development has paid off more than well. After decades of handling countless turntables with their prevailing industrial "machine" designs, the Mystere's sophisticated beauty and harmonic finesse alone makes one want to have one.
The Mystere's high inertia platter is manufactured from a proprietary "balanced-spectrum alloy"™, which, in combination with its design, is said to reduce parasitic resonances, standing wave-, energy storage- and delayed-release-(memory) effects in the platter. The turntable's custom alloy is rumoured to contain titanium—as one of multiple metals. The Mystere features a proprietary air bearing, which was developed in cooperation with a leading technical university research laboratory. The turntable's custom, aerostatic platter bearing is built to molecular-mechanics research standards to secure, long-term consistency and the lowest technically possible bearing friction under all climate conditions.The bearing maintains the platter fully air-suspended with zero mechanical contact to the rest of the turntable, to provide ultimate immunity of the grove reading process from environmental mechanical impacts and chassis-to-platter energy feedback and feed-through effects. The platter's radial run out (spindle centering) and axial run out (planarity) are specified as well below one micron.
The turntable employs a non-cogging, multiple-pole, high-torque motor, again built to molecular-mechanics standards, which are devoid of disperse magnetic flux effects. Its very high spin capacity of up to 1.2 tons eliminates all groove-tracing "brake" and speed-variation effects from the platter rotation, and according to its designer hence provides dynamic signal tracing fidelity and timing precision well beyond belt drives, conventional direct drives and idler wheel drive technologies. The drive train implements a re-programmable "soft" algorithm, logic drive-controller with up to 16 million times per rotation resolution and is adjusted for a speed ripple of smaller than < 0,08. In addition, the Mystere implements a, new, proprietary "virtual-constant-counterforce" technology to eliminate the typical "after-the-fact" regulation time-lag and regulation-impulse overshoot effects found in alternative speed control systems.
The Mystere comes with a self-contained laboratory-standard compressor unit with integrated air-filter and reservoir, cooling, and moisture-extraction facilities. Its logic controller employs comprehensive safe-run and protection routines. Two digital displays on the compressor-controller unit inform about air pressure and system status. All components of the Mystere turntable system are generously oversized for 24/365 operation to provide long term reliability with the least maintenance requirements.
In his Mystere brochure and designer notes, Hartmut Roemer describes at length why the Mystere design explicitly does not employ conventional damping materials nor mass-damping principles often found in current high-end turntable designs. According to his research, these cause complex time-smearing and overtone deformation and obfuscating due to undesirable energy storage and delayed release effects. Information regarding the alternative technologies and materials employed in the Mystere towards this goal are unfortunately not publicised. Quite the opposite: we were kindly asked to not explicitly highlight certain technologies of the Mystere turntable system in our photos. Having followed the brand for over 15 years, I have come to make my peace with this information policy, as I have found Lumen White products to speak for themselves where it really counts—design excellence and sonic performance.
Once the Mystere turntable and its controller/compressor unit had made it into my listening room, their assembly was a children's game: Simply connect the approximately 2 meter long combined air-pipe and control cable assembly to the corresponding three connectors on the compressor/controller unit, and you are ready to go. The length of the cable assembly suggests the latter was designed for placement in the listening room, which was confirmed in practice, as the compressor works extremely silently, or close to noiseless. The compressor-controller unit features a power switch above its IEC-power plug, while the turntable itself has a standby switch. After switch on, the system takes a moment to build the air-pressure while the system completes several test- and safety routines, before it indicates—via a color-change of the turntable's speed selection knobs—that its ready to play.
After the tonearm has been mounted, Lumen White's high tech machine is as easy to use as, for example, a Thorens TD126. The only thing the Mystere is choosy about is warped records. The turntable's clamp intentionally does not feature any screw-down mechanism and hence will not force-flatten strongly warped records. That said, forced clamping, as, for example, found on my LaGrange turntable, doubtlessly causes considerable tension in the records' material, which poses legitimate questions regarding possible sonic consequences. As regards warped records, I would expect any potential Mystere buyer to already own or be willing to acquire a record flattener to take care of them.
To warm up my system, I listened to Art Farmer and Jim Hall's Big Blues record and was immediately struck by the power which the Mystere, Thales, and Lyra Etna combination brought to the music's micro- and macro-dynamics, and by a so-far-unheard impact and precision in the reproduction of transients. This extra energy projection persisted after I exchanged the Etna cartridge for an Lyra Olympus. After having spent considerable time studying the Mystere's technical design, I tend to attribute these outstanding dynamic capabilities to its custom motor's enormous torque. That said, for a few years now I have made it a policy not to try and link specific sonic attributes of an audio component to a single one of its technical features as, fortunately, neither the reproduction nor the perception of music are mono-causal phenomena. Hence, I prefer to describe my listening impressions without the invocation of any such single-track technological interpretations. The Mystere simply excels in reproducing even intimately known records in a superior fashion by uncovering more of their dynamic and rhythmic content than pretty much all other turntables I know. Whether this capability is due to its high torque drive train or possibly the result of a superior freedom from parasitic resonances may have to remain an open question. Obvious however, is the pitch-black background of silence from which the Mystere makes all notes emerge.
While I am a great fan of dynamic and rhythmic performance, they only play a subordinate role when it comes to my evaluation of the Mystere's sonic capabilities. As mentioned before, they struck me as sonically remarkable when I had tried the Lyra Etna cartridge. Hence, I revisited the same records again after I had exchanged it with the Lyra Olympus in order to get a picture of the nature of the two cartridges. By that time I had already gathered quite some experience with the Mystere, enough to let me know that upon first contact, the turntable's sound appears completely unspectacular. If one, for example, has just listened to a record on another high-end turntable and then moves tonearm and cartridge over to the Mystere, one recognises right away that it does everything right and that it does not commit even the smallest sonic mistake. But this experience is foremost an experience of an absence of "sensations," as no single aspect, no specific frequency range or individual discipline sticks out or attracts the listener's attention more than any or all others. However, the longer one then listens to the Mystere, the more it invariably dawns upon the listener the extremely high level at which this turntable does in fact perform. The Mystere simply delivers edge of the art performance in all disciplines, while in other top turntables different areas of performance can often be found conflicting with each other. If we, for example, look at its performance from the "transparency vs. musicality" perspective, we find that while, on one hand, the Mystere possesses a exemplary level of transparency and retrieves an staggering wealth of sonic details from any recording, it, at the same time, always presents the music as a holistic, flowing, emotionally communicating wholeness. In an equally synergistic and natural way it combines authoritative bass with fast-footed agility, while in other turntables powerful bass more often than not comes at the cost of a pervasive reluctance or slowness in their overall sound. Hence, when I mentioned the Mystere's exemplary dynamic and rhythmic capabilities in the context of my cartridge tests, those specific performances are merely representative of the turntable's handling of all others disciplines. In addition, if we examine the Mystere's portrayal of sonic space, we will easily recognise increased "air" in one recording, a wider sound-field in others, or a deeper "soundstage" in still another track. But in order to be able to single out such individual qualities in the performance of the Mystere, one actually must make a considerable effort and concentrate on a specific area, in order to be able to extract such specific qualities from within the turntable's integrated and holistic performance. In a unique way, the Mystere literally forces the listener to experience music as the wholeness it is meant to be, instead of presenting it as an synchronicity of dissectible parts.
A major contribution to this exemplary performance certainly results from the fact that the Mystere adds no discernible mechanical artifacts to the sound, a quality which, besides in the Mystere, I have only found with the big Continuum and the Airforce One—and to a lesser extent, the Bergmann Sleipner decks. To illustrate the point: If one affords oneself the luxury and plays an original LP master-lacquer on the Mystere, the sound is clearly more representative of the sound of the original master-tape than when performing the same test on very good high mass turntables.
Keith Jarrett's Koeln Concert is a record I return to regularly, as Jarrett's improvisations never fail to fascinate me. For convenience sake, I usually listen to the 96kHz digital file played back via my computer & DAC setup. As I had reached a stage in the review, where any further search for individual strengths and weaknesses in the Mystere's sound had become obsolete, I selected the original white double LP version of Keith Jarrett's masterpiece for my last listening session before the Mystere was scheduled to leave my listening room. While I don't want to warm up the old analog-versus-digital discussion here again, there is no denying the fact that never before have I heard this fantastic recording reproduced even close to the emotionally gripping, musically fluid, and dynamically supercharged way in which the Mystere presented it—whatever the digital source, format and cost involved in those other auditions. And I like to add that, of the numerous turntables which I have come to know over my many years of reviewing them, more than 99.9% are unable to reproduce Keith Jarrett's masterpiece with the lifelike intensity it regains via the Mystere. If You listen to the Mystere fitted with a reference class tonearm and cartridge combination for only a short time, you may possibly get away from it "unendangered". If, however, you spent several hours with it, you will—as happened to me—become unsaveably addicted to it.
Listened with
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Turntable | Brinkmann LaGrange with vacuum tube power supply |
Tonearms | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Cartridges | Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Einstein The Pickup |
Phonostage | Einstein The Turntable‘s Choice (balanced) |
Preamplifier | Einstein The Preamp |
Amplifiers | Ayon Epsilon, Einstein The Poweramp |
Loudspeaker | LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE |
Cable | Precision Interface Technology, Göbel Lacorde Statement, Audioquest Wild Blue Yonder and Wild Wood, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Accessories | PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Walloutlets, Acapella Bases, Acoustic System Feet & Resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty and Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet and Silentplugs, AHP Fuses |
Manufacturer's Specifications
LumenWhite Mystere
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Speeds | 33⅓, 45 RpM (78 and other on request) |
Finish | Solid ebony, palisander or rosewood (other woods and high-gloss, black piano lacquer on request) |
Dimensions | Turntable: 50 cm wide and 40 cm deep, weight 45 kg. Outboard compressor & controller unit: 54 cm long, 40 cm wide, 40 cm deep, weight 45 kg, Air supply and control cable: 2 meters (up to 10 meters on request) |
Retail | 62500 Euro |
Web | www.lumenwhite.com |
Manufacturer/Distribution
Ayon Audio
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Address | Hart 18 A-8101 Gratkorn |
Phone | +43 3124 24954 |
ayon@ayonaudio.com | |
Web | www.ayonaudio.com |
Bei Hifi-Ausstellungen im nicht deutschsprachigen Ausland konzentrierten wir uns meist auf die Recherchen für den Messebericht, der oft schon ab dem zweiten Veranstaltungstag online gehen konnte. In Warschau treffe ich heuer aber so viele Hersteller, Entwickler und Kollegen, dass es gerade mal für ein paar Appetithäppchen reicht.
Die Kooperation mit den Freunden von High Fidelity und die Tatsache, dass meine Gattin und ich nach der Präsentation unser Produktionen vor zwei Jahren von der Krakow Sonic Society zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, legt es zudem nahe, auch in diesem Jahr wieder die ein oder andere Veranstaltung zum Thema Aufnahmetechnik anzubieten. Schließlich wurden es sechs Termine, verteilt auf die beiden letzten Messetage. Deshalb haben wir uns schon recht früh am Freitag vor der offiziellen Öffnung der Ausstellungszimmer um 14 Uhr aufgemacht, um erste Eindrücke für Sie zu sammeln, die Sie vielleicht doch noch zu einem spontanen Besuch am Sonntag verleiten könnten. Eine Handvoll Bilder stammen aus dem Golden Tulip und dem Sobieski, die meisten aus der Ausstellung im Nationalstadion, in dem wir aber noch nicht alle Räume besuchen konnten.
Auf einen ausführlichen Bericht werden Sie noch ein wenig warten müssen, da ich nach der Rückreise am Montag erst am Dienstag zum Sichten der Bilder und Verfassen der Bildunterschriften kommen werde. Das heißt aber nicht, dass in der Zwischenzeit nicht der ein oder andere Artikel zu anderen Themen veröffentlicht würde…
Als Berichterstatter finde ich in den zwei Tagen des Analog-Forums nur selten Gelegenheit, mal einen Moment in Ruhe eine gelungene Darbietung zu genießen. Selbst bei meinen kleinen Hörproben habe ich stets den Notizblock in der Hand. Mitnehmen kann ich aber die Erinnerung an die Musik, die ich zu hören bekam.
Und so fand ich dann auch vorgestern Abend, nachdem ich meinen ersten Bericht an den Chefredakteur weitergeleitet hatte, bei Qobuz dieses wunderschöne Live-Album von Herman van Veen, Herz, aufgenommen im Dezember 1981. Auch in der digitalen Form machte es so viel Freude, dass die Mühen des Tages schnell vergessen waren.
Der zweite Tag in Krefeld beginnt traditionsmäßig eine Stunde später. Da in der Nacht dank der Zeitumstellung noch eine Stunde gewonnen war, lag der gefühlte Messebeginn schon beinahe zur Mittagszeit. Viele Aussteller waren aber bereits früher in ihren Räumen und hörten selber Musik hinter noch geschlossenen Türen. Oder sie bereiteten ihre Stände für den neuen Tag vor, bevor es offiziell losging. So nutzte meine Ehefrau die Gelegenheit, um sich über die Gehörfehler-korrigierenden In-Ears-Hörer von Zapletal-Akustik zu informieren
Eva Cassidy hatte ich bereits bei WOD mit ihrem Song „Autumn Leaves“ kurz gehört. Die Triaxia Whiteline ist ein Lautsprecher mit nur einem drei-Wege Koax-Chassis, das für die oberen Frequenzen einen Magnetostaten beinhaltet. Die Triaxia kann diesen Song auffallend wirklichkeitsnah reproduzieren, und zwar bei recht zurückhaltender Lautstärke. Diese ist mit Abstand die preiswerteste aller gehörten Anlagen. Dennoch kann sie auch bei den folgenden Stücken wie „The Great Pretender“ von den Platters oder dem „Limehouse Blues“ vom ATR-Proprius Klassiker Live At The Pawnshop durch ihr homogenes Klangbild beeindrucken. Sie wirkt unaufdringlich und gibt einen klaren Einblick ins Detail. Das Timing stimmt auch, so dass die Musik den Hörer rhythmisch mitnimmt. Das Vibraphon imponiert durch nuancierte, perlende Klangfarben und Dynamik. Mein positiver Eindruck bleibt auch bei der LP von Manhattan Transfer mit dem Stück „Tuxedo Junction“. In diesem Lautsprecher, auch in Kombination mit dem Entotem Plato und dem Pear Audio Plattenspieler, steckt noch eine Menge Potential, da bin ich mir ganz sicher. Denn die Aufstellung und auch die Akustik dieses Raumes sind suboptimal. Trotzdem klingt dieses Setup hier recht beeindruckend und verspricht noch erheblich mehr.
Nun möchte ich zum musikalischen Höhepunkt dieses Tages kommen. Zumindest für mich ist das Klangerlebnis bei Stereokonzept – KlangwellenManufaktur ein ganz Besonderes. Stereokonzept Mitinhaber Oliver Leuvering legt auf und hat schon bei der Musikauswahl ein Händchen für spannendes Material. Die erste LP war The Obscure Department von Robert Coyue und Jaki Liebezeit. Die hart angeschlagenen Gitarren-Rhythmen „Delicate Flower“ erklingen nah und echt, Robert Coyes Gesang wirkt faszinierend artikuliert. Die Vokalversion von Agnes Obels „The Curse“ imponiert durch die greifbar im Raum stehende, körperhafte Stimme, ergänzt durch lautmalerische, teils schmeichelhafte, gleichzeitig konturierte Streicher. Gleichzeitig ist die Audio-Kette fähig, den Hörer das Timing mitfühlen zu lassen. Der sonore Gesang von John Grant in seinem Song „Glacier“ fügt sich harmonisch in das großartige Klanggemälde, was auch in räumlicher Tiefe wunderschön durchgezeichnet und vielschichtig erscheint. Die einzelnen Instrumente sind dank der bestechenden Transparenz leicht zu verfolgen. Der Song „Alexander“ von Dillon erklingt ebenfalls ausgezeichnet in der Tiefe gestaffelt und außergewöhnlich nuancenreich und farbenfroh, selbst bei den teils impulsartigen synthetischen Tönen. So einnehmend habe ich dieses Stück nie zuvor gehört. Das abschließende „The Hall OF The Mountain King“ aus „Peer Gynt“ bleibt packend und fein strukturiert selbst bei der dynamischen orchestralen Explosion. Diese gar nicht so kostspielige Anlage ist für mich die musikalische Krönung dieses Tages.
Wie wir schon in unserer kleinen herbstlichen Messevorschau in der zweiten Septemberhälfte erwähnt hatten, findet vom 4. bis einschließlich 6. November die Audio Video Show in Warschau statt – und die ist, wie unser Besuch vor zwei Jahren zeigte, allemal eine kleine Reise wert.
Bei der 2014-er Ausgabe der Messe waren wir zuerst einmal von der Fülle des Angebots in den Räumen des Radisson Blu Sobieski, dem Golden Tulip und des Bristol ungemein positiv überrascht, das sich in einigen Bereichen deutlich von dem unterschied, was auf den hiesigen Ausstellungen zu sehen ist. Das vor allem einheimische Publikum war ausgesprochen interessiert – und nicht nur an Geräten, sondern auch an Musik und Aufnahmetechnik, wie wir selbst bei einem Vergleich verschiedener Tonträgerformate unserer Produktionen feststellen durften, der von unserem Kooperationspartner High Fidelity und der Krakow Sonic Society organisiert worden war. Im letzten Jahr, in dem schon Räume im National Stadion statt im Bristol für eine beträchtliche Ausweitung der Ausstellungsfläche sorgte, ging es sich für uns terminlich leider nicht aus. Aber mit Freude reisen wir in diesem Jahr wieder in die polnische Hauptstadt. Inzwischen hat sich die Audio Video Show, bei der der Video-Anteil erfreulich gering ist, laut Veranstalter zur zweitgrößten Veranstaltung dieser Art in Europa entwickelt – gleich nach der High End in München. Und für einen nicht geringen Teil unserer Leser dürfte Warschau näher liegen als die bayrische Landeshauptstadt.
Mit Englisch kommt man in Warschau gut zurecht, was auch die Liste der Seminare und Vorträge zeigt, die in Englisch gehalten halten. So wird etwa Rob Watts an drei Tagen über seine Digital-Entwicklungen für Chord referieren. Englisch ist auch für uns die Sprache der Wahl: Meine Gattin und die eine Hälfte unseres LP-Labels sommelier du son wird im Golden Tulip bei Göbel High End am Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr einen Querschnitt unser Aufnahmen vorstellen – per Nagra IVS direkt vom Tonband. Das wird übrigens die einzige Gelegenheit sein, die Göbel-Kette mit einer analogen Quelle zu genießen. Um 13 Uhr werde ich dann an den denselben Tagen ebenfalls im Golden Tulip im Raum von Nautilus mit eigenen Aufnahmen von Verdis „La Notte“ den Einfluss verschiedener Mikrofonierungen auf den Klang demonstrieren. Um 15 geht’s dann im National Stadion bei Mytek weiter: Hier kann man anhand von vier HiRes-Files erfahren, wie ein Analog-Wandler den Klang bei der Digitalisierung eines Mastertapes prägt. Eine Band-Kopie des Masters steht zum Vergleich bereit. Vielleicht sehen wir uns ja bei der Audio Video Show!
Eine Liste der Aussteller und Marken finden Sie hier. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.
Die Ausstellung ist an den folgenden Tagen und Zeiten geöffnet:
Freitag, den 4.11. von 14.00 bis 20.00 Uhr
Samstag, den 5.11. von 10.00 bis 20.00 Uhr
Sonntag, den 6.11. von 10.00 bis 18.00 Uhr
Ein Tagesticket inklusive 64-seitigem Katalog kostet umgerechnet knapp 7 Euro, das Dreitagesticket nicht einmal 11 Euro: Go East!
Empfangen werde ich genauso freundlich wie im Vorjahr mit der Vinyldekoration vor dem Eingang des Mercure Hotels, die bei vorhandenem Sonnenschein natürlich weit schöner reflektiert als bei verhangenem Himmel. Die Damen am Empfang verteilen freundlich lächelnd die hilfreichen Flyer zur besseren Orientierung.
Diese fällt nicht schwer, wenn man das Analog-Forum häufiger besucht. Denn die Aussteller buchen überwiegend dieselben Räume wie im Jahr zuvor. Dazwischen, vor allem in der Erweiterung im unteren Geschoss, finden sich auch neue Anbieter. Und so ist die Messe noch einmal ein Stück gewachsen. Dieser Erfolg passt wunderbar zum Jubiläum. Denn in diesem Jahr feiert das Analog-Forum sein dreißigstes Mal und die Analogue Audio Association ihr 25-jähriges Bestehen. Zusätzlich zu den Fotos, die wie im Vorjahr meine Frau machte, habe ich mir heuer ein paar kurze Hörproben gegönnt, von denen ich Ihnen berichten werde.
Zuerst besuche ich WOD. Dort darf man immer Besonderes erwarten, von ganz teuer bis so preiswert und interessant, dass man gleich sein Portemonnaie öffnen und es mitnehmen möchte. Die Anlage bei WOD war dann auch später am Tage die erste, die ich mir anhörte. Grund dafür waren die Lautsprecher von Thrax, die Lyra, die vor einem Jahr auf dem Analog-Forum Premiere hatten und mir schon damals ausgesprochen gut gefielen. Sie ist ein zwei-Wege-D´Appolito Konzept mit zwei Seas-Excel-Chassis mit Magnesium-Membran und einem ein-zölligen Horn-Hochtöner von BMS im Aluminium-Gehäuse. Platziert ist sie auf Ständern von Track Audio.
Als ich zur Hörprobe in den WOD-Raum kam, lag die Opus Testrecord 4 auf dem Plattenteller des Bergmann Audio Galder. Es lief Mendelssohn „Capriccio“, interpretiert vom Stockholm Guitar Quartet. Angenehm ruhig, mit viel Instrumenten-Körper wird die Musik plastisch abgebildet. Das anschließende „Concertino“ von L-E Larssons Clarinet Concertos besticht durch die unaufdringliche Darstellung und Farb-Intensität. Dabei zeichnet die Kette keineswegs zu weich und zaubert die feine Dynamik lässig in den Raum. „Stompin´ At The Savoy“ vom Erstrand Lind Quartet lässt noch viel deutlicher erkennen, zu wieviel Farbenpracht diese Kette in der Lage ist. Weiträumig platziert sie die Solo- und Rhythmus-Instrumente. In L-E Larsons kleinem Konzert für Kontrabass erhält dies Instrument glaubhafte Größe und Energie mit strukturierter klanglicher Zeichnung. Die Lyra kann die einzelnen Instrumente sehr schön auffächern, frei von jeglicher Härte. Im folgenden „Tequilla Sunrise“ vom Hell Freezes Over-Album der Eagles überrascht positiv der Stimm- und Obertonbereich, weil er in bestechender Weise Nuancen-Vielfalt mit angenehmen farbenreichem Klang verbindet. Beim „Hotel California“ erstaunen zudem die tieffrequenten Percussions. Diese Anlage liefert ein traumhaftes Hörerlebnis. Die Lyra kostet aber auch 16000 Euro zuzüglich Ständer. Diese wird man in naher Zukunft durch Subwoofer-Unterbauten ersetzen können, die der Thrax Lyra noch mehr Kraft in den tiefen Lagen ermöglichen werden. So oder so: hörenswert.
Im relativ großen Raum Zukunft hatte Thomas Wendt seine Genuin-Audio-Kette aufgebaut. Als ich eintrete, liegt gerade Patricia Barbers packende Interpretation von Peter Greens „Black Magic Woman“ auf dem Genuin-Plattenspieler. Ich werde gleich mit einem bombastischen Dynamik-Feuerwerk empfangen. Auch die folgende Mazurka aus dem ersten Akt von Delibes Coppelia imponiert durch mit Wucht und Feinsinn inszenierter Dynamik. Plakativ groß bildet die Anlage das Klangbild im Hörraum ab. Der „Home Lovin´Man“, vorgetragen von Eric Bibb, wird stimmlich vordergründig mit mitreißendem Timing aufgeführt. Lebendig und swingend ertönte „Big Foot“ von Diana Kralls Stepping Out-Album mit John Clayton am Bass und Jeff Hamilton am Schlagzeug. Die drei Musiker waren beinahe live im Raum zu spüren. Dieser live-Charakter ist eine der Stärken der Genuin-Kette, wobei sie niemals aufdringlich ertönt. Der Spaß an lebendiger Performance steht hier im Vordergrund, weniger die filigrane, detailverliebte Zartheit, mit der etwa die WOD Kette bestach. Seine Trümpfe spielt das Genuin-Setup mit geeignetem Material in faszinierender Weise aus. So bei Herman van Veens Live-LP Herz, und zwar beim Rausschmeißer-Stück „Spetter Pieter Pater“. Hier glaubt man, dabei zu sein, und wünscht sich, das ganze Konzert von vorn genießen zu können. Ein von Spannung geprägtes, lächelndes Gesicht bei den Zuhörern erzeugte die Darbietung von Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt mit Anneliese Rothenberger als Eurydike und Theo Lingen als Hans Styx. Sein „Prinz von Arkadien“ war ein köstlicher Hörgenuss, weil er, gefühlt greifbar vor uns Zuhörern sang – ein tolles Erlebnis.
Abschließend für heute möchte ich ein Ereignis erwähnen, das im vergangenen Jahr erstmals stattfand: In den Räumlichkeiten von Eternal Arts fand gegen Ende der beiden Tage das LiLa, ein einstündiges, exklusives Listening for Ladies statt. Firmenchef Dr. Burkhardt Schwäbe startete nur die Bandmaschinen mit Songs von Barbara Streisand. Ehefrau Astrid Schwäbe moderierte, und die Damen waren begeistert und gerührt, wie meine Gattin zu berichten wusste. Die Musik traf die Herzen.
Genuin – den Namen haben Sie schon mehrmals in der Vergangenheit bei uns in Verbindung mit hochwertigen Kabeln lesen können. Genuin – hinter dem Firmennamen steht ein sehr rühriger Vertriebsmann und Musikliebhaber. Zusammen mit Swisscables schuf er das neue Kabel-Sortiment Genuin Direct.
Thomas Wendt kümmert sich seit Jahren engagiert um die Verbreitung ausländischer HiFi-Marken hier in Deutschland. Das sind unter anderem AudioSolutions Lautsprecher aus Lettland, von denen wir bereits zwei Modelle getestet haben, oder Perreaux Verstärker aus Neuseeland – ein wohlklingender Name in der Branche. Auch Swisscables gehörten lange Zeit zum Sortiment des Genuin Audio Vertriebs. Der HiFi Enthusiast Wendt ersann dann aber zusätzlich zu seinen Vertriebs-Marken ein eigenes, anspruchsvolles Geräte-Sortiment, welches er in Zusammenarbeit mit kreativen und technisch qualifizierten Partnern entwickelte und fertigt. Diese Geräte tragen alle den Marken-Namen Genuin. Da gibt es den Subchassis-Plattenspieler Drive, den Ein-Punkt-Tonarm Point, den Moving-Coil Tonabnehmer Sting und den Stand-Lautsprecher Pulse mit interessanten Detail-Lösungen. Eigene Genuin-Elektronik wird in ganz naher Zukunft auch zu bekommen sein. Eine Genuin Phonostufe und ein Genuin Endverstärker werden auf dem Analog Forum der Analogue Audio Association ihre Premiere feiern.
Swisscables-Eigner und -Chefentwickler Anton Suter entschied sich vor einiger Zeit, seine Produkte in Deutschland selbst zu vertreiben. Thomas Wendt und Anton Suter fanden aber gemeinsam einen Weg, die geschätzten Kabel aus der Schweiz weiterhin im Genuin Audio Vertrieb anbieten zu können. Man ersann eine eigene Serie von Kabeln für die Marke Genuin und gab ihr den Namen Direct. Das Genuin Direct Sortiment wird komplett von Swisscables gefertigt. So ist auch der Markenname Swisscables neben Genuin auf den Kabeln oder Steckern zu lesen. Selbstverständlich ähneln sie nicht nur den Originalen, sondern sind in gleicher Weise sehr hochwertig konzipiert. Über die Qualität der Top-Kabel von Swisscables kann, wer mag, bereits drei Testberichte in Hifistatement lesen. Thomas Wendt hat sein Genuin Direct Sortiment preislich günstiger angesiedelt. Bis jetzt handelt es sich um diese drei Typen: das Netzkabel, das Lautsprecher-Kabel und Cinch-NF-Leitungen für analoge Verbindungen. Diese sind in beliebigen Längen erhältlich. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass auf Bestellung auch XLR-Kabel gefertigt werden. Es gibt sie noch nicht serienmäßig und somit sind sie auch nicht Bestandteil dieses Berichts.
Wie leider bei Kabeln häufig üblich, kann man von außen wenig erkennen; die Konstruktion bleibt verborgen. Man sieht an allen Kontakten die Vergoldung. Aufgrund der massiven inneren Leiter sind die Kabel etwas steif, aber nicht mehr als andere auch, die einen massiven Innenleiter verwenden. Schwer sind die Kabel auch nicht. Das ein Meter lange Cinchkabel mit seinen hölzernen Steckern empfand ich als federleicht.
Swisscables ist in Entlebuch ansässig. Das liegt westlich von Luzern und am Rande der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Hier wird gemeinsam mit der Bevölkerung für die Erhaltung der natürlichen Vielfalt des Lebensraums nachhaltiges Wirtschaften praktiziert, verbunden mit daran orientierten Innovationen und Projekten. Hierzu passt die technologische Philosophie von Swisscables in nahezu perfekter Weise. Denn Anton Suter besteht bei seinen Kabel-Kreationen auf der Verwendung natürlicher Materialien. Dies resultiert aus akustischer Forschungsarbeit, die über lange Zeit betrieben wurde und immer noch wird. So fertigt er Teile der Kabel, wie die Cinch-Stecker nicht aus Kunststoff, sondern aus Holz. Als Isolator um den massiven Leiter aus hochreinem Kupfer verwendet er Naturfaser. Als äußere Ummantelung benutzt er einen Stoff-Schlauch, der die isolierende Luft hermetisch einschließt. Letztere kommt aus der Schweiz und nicht aus Japan, wo die Kupferleiter in einem Präzisions-Betrieb aufwändig gezogen werden. Um bestmögliche Leitfähigkeit zu gewährleisten, werden die massiven Drähte aus kupferbasierten Speziallegierungen bei hohen Temperaturen gefertigt. Wichtig ist, dass sie ganz langsam im kontinuierlichen Gießverfahren unter Schutzgas entstehen. „Sie sind dadurch frei von den Materialspannungen, die durch konventionelles, mechanisches Drahtziehen entstehen. Dadurch werden auch molekulare Kristallbrüche vermieden, die bei gewöhnlichen Drähten zu Interface-Verzerrungen und, daraus resultierend, zu klanglichen Beeinträchtigungen führen. Um die Audio-Signale auf optimale Art zu übertragen, wird bei der Herstellung der Leiter auf optimierte Materialhärtung und Oberflächenvergütung großen Wert gelegt. Nur mit diesem extrem hohen Aufwand bei Materialauswahl und Kabelfertigung ist eine neutrale Wiedergabequalität der Kabel zu garantieren. Eine spezielle Leitergeometrie innerhalb der Direct-Kabel optimiert das dynamische Verhalten der elektromagnetischen Felder, die um die Signalleiter herum entstehen. Außerdem werden sämtliche geometrischen Elemente vermieden, die stehende Leiter- und Feld-Resonanzen sowie ihre signalverändernden Wirkungen erzeugen. Die Leiter sind von der externen Hülle durch Luft entkoppelt. Durch diese quasi freiliegende Konstruktion ist das Direct-Kabel außerordentlich gut gefeit vor klangmindernden Außeneinflüssen. Folgerichtig besitzt es eine hervorragende Trittschall-Dämpfung. Die Kabel von Genuin Audio setzen auf ein fortschrittliches Air-Dielektrikum-Design, das die signifikant klangverschlechternden MDI-Verzerrungen und Signalreflektionen an den Isolationsgrenzen eliminiert. Der bewusste Verzicht auf die hierfür verantwortlichen Polymere und die konsequente Nutzung von Spezial-Gewebe als Isolation ist ein entscheidender Baustein für die natürlich timbrierte, lebendige Wirkung der Genuin Audio-Kabel.“ So wird der Entstehungsprozess vom Hersteller beschrieben und ich darf ergänzend Anton Suter zitieren: „Schon ein einziger falscher Werkstoff oder eine ungeeignete Herstellungsmethode können ein vielversprechendes Design in der Praxis untauglich machen. Die Auswahlkriterien unserer Kabelkomponenten und Technologien sind allein ihr Beitrag zu einem besseren Klang.“
Thomas Wendt machte mich auf die besondere Konstruktion des Cinch-Steckers aufmerksam. Zehn federnde Lamellen stellen mit optimalem Anpressdruck den Kontakt des äußeren Leiters, also Minus und Masse, zur Cinch-Buchse am Gerät her. So ist der Stecker in hohem Maße entkoppelt und mechanische Schwingungen können sich weit weniger weder in die eine noch in die andere Richtung fortpflanzen.
Ein Hörtest von Kabeln ist nach meiner Erfahrung ein schwieriges Unterfangen. Üblicherweise ist die Verkabelung der Anlage, in der die Probanden ihr Können unter Beweis stellen sollen, nicht willkürlich, sondern sorgfältig nach dem Geschmack des Hörers ausgewählt. So war dann auch der erste Hörversuch an meinen Quadral Platinum M50, die seit langem bei einem Freund in einer hervorragend abgestimmten Kette ihren musikalischen Beitrag leisten, nicht in jeder Hinsicht überzeugend. Obwohl das komplette Genuin-Setup mit Netz-, Cinch- und LS-Kabeln ein angenehm stimmiges, großflächiges Klanggemälde in den Raum stellte, fehlte ihm ein wenig die Lebendigkeit der gewohnten Konfiguration. Diese hatten mein Freund und ich mit viel Fleiß in etlichen Hörtests über Tage herausgearbeitet.
An den mehrfach teureren Analysis Audio Epsilon Vollbereichs-Bändchen in meinem zweiten Hörraum sah die Sache auch gleich ganz anders aus. Hier habe ich Schritt für Schritt die Genuin Direct Leitungen eingebracht und die Veränderungen sind gut zu hören und bewertbar. Zuerst ersetzte das Direct LS ein hochpreisiges Shunyata Andromeda Lautsprecher-Kabel. Die Alben von Lizz Wright The Orchard sowie Maceo Parker Roots Revisited lieferten geeignete Musik für die erste Beurteilung. Bei beiden Alben ist die Darstellung mit dem Genuin Direct imposant großflächig und etwas weniger in die Tiefe abgebildet. Es erscheint mir tonal ausgewogener, etwas ruhiger und eine Spur weniger anstrengend. Der Grundtonbereich wirkt akkurat und das Musik-Geschehen im Detail einsehbar. Das Direct LS verleiht Marceo Parkers Alt-Saxophon einen farbintensiven, kraftvollen und nuancierten Klang.
Dieses Album hörte ich noch einmal, jetzt zusätzlich mit den Genuin Direct Netzkabeln an CD-Spieler, Antelope-Wandler-Vorstufe und Spectral Endverstärker anstelle der bisherigen, sehr ordentlichen Netzkabel von MudraAkustik. Der Unterschied, besser gesagt, der klangliche Gewinn war nicht zu überhören. Die Darstellung erhielt jetzt zusätzlich Rauminformationen und macht die Einbuße, die ich beim Wechsel der LS Kabel von Shunyata auf Direct LS bezüglich Dreidimensionalität hinnehmen musste, mehr als wett. Eine leicht wärmere Tonalität ergibt sich aus einem voluminöseren, gleichzeitig aber mit Leichtigkeit daherkommenden Tief- und Grundtonbereich. Die Klangfarben des Saxophons verändern sich nicht und das Klangbild wird keineswegs dunkler. Nun aber sind mehr Energie und Spannung in der Musik, gepaart mit einer Ruhe, die bei längerem Hören den Genuss steigert und immer wieder diesen Wunsch nach einem weiteren Musikerlebnis aufkommen lässt, den gut abgestimmte Audio-Ketten auszulösen vermögen. Mit anderen Worten: Hier sorgt das Genuin Direct LS, gepaart mit den Genuin Direct Netz-Leitungen für richtig viel Hörvergnügen. Denn auch der Obertonbereich ist nie aufdringlich, sondern sehr gut aufgelöst. Das beeindruckt und gefällt vor allem bei Musik mit Streichern wie der Symphony No. 3 von Camille Saint-Saёns. In der betagten, gelungenen Einspielung mit Charles Munch erklingen sie transparent und samtig. Ebenso glänzend wird die Sinfonietta von Leoš Janáček dargestellt, hier in der Einspielung mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin unter Heinz Rögner. Farbenprächtige, exakt platzierte Bläser eröffnen, und im Folgenden baut sich ein dynamisches, herrlich strukturiertes Klangbild auf.
Bei dieser Musik tauschte ich die Audio-gd Cinch-Verbindung zwischen Antelope und Spectral gegen das Genuin Direct RCA. Die obersten Tonlagen gewinnen mit ihm noch ein wenig an Auflösung und zeichnen einen Hauch feiner. Die Darstellung insgesamt wird entspannter. Jennifer Warnes singt den Titelsong ihres Albums The Well dank des Direct RCA eine Spur gelassener. Dieser Unterschied war aber bei weitem nicht so greifbar wie die vorherigen Wechsel der Lautsprecher- und Netzkabel. Beim Rückbau der Verkabelung, um das Ganze noch einmal zu verifizieren, bestätigt sich der zuvor gewonnene Klangeindruck. Zuerst ersetzte ich das Direct LS wieder durch das Shunyata. Dadurch verliere ich etwas an Abbildungsgröße, erhalte im Gegenzug etwas mehr Tiefenstaffelung. Dafür klingt das Shunyata eine Prise dünner. In diesem Versuch haben die Netzkabel für mich den imposantesten klanglichen Mehrwert gebracht. Hier war in meiner Konfiguration aber auch der preisliche Sprung am größten. Die Ergänzung der Netzleitungen durch die Direct-Lautsprecher- und Cinch-Kabel führt zu einem Zugewinn an Harmonie und wünschenswerter Gleichmäßigkeit und Stimmigkeit.
Um diese eigentlich recht klare Erfahrung an anderer Stelle zu überprüfen, integriere ich das Cinch-Kabel und die Netz-Leitungen in meine große Anlage an den Triangle Grand Concert Lautsprechern. Mit den Direct LS geht das leider nicht, weil ich wegen der aktiven Ansteuerung drei Paar Kabel gebraucht hätte. Auch kann ich nur einen Teil der Verbindungen ersetzen, weil mir insgesamt nicht genug Kabel zur Verfügung stehen. Der erste Schritt ist der Austausch der MudraAkustik Netzkabel an den zwei Primare Endstufen, die den Tieftonbereich der Triangle bis 300 Hertz bedienen. Die Pulcinella Suite unter der Leitung des kürzlich verstorbenen, großartigen Neville Marriner gewinnt an Wärme, der Grundtonbereich wirkt intensiver und kraftvoller, ohne dabei einzudicken oder Transparenz einzubüßen. Hier empfinde ich einen deutlichen Gewinn an Authentizität und es klingt sehr, sehr schön.
Nun tausche ich das Inakustik NF-1302 zwischen Plinius Koru Phono-Stufe und Vorverstärker gegen die Cinch-Leitung Genuin Direct. Dazu kommt Joni Mitchells LP Ladies Of The Canyon unter die Nadel des Clearaudio Da Vinci. Mit Deutlichkeit bestätigen sich die Eindrücke, die ich zuvor machen konnte: Joni Mitchells Stimme bekommt mehr Körper. Die Instrumente gewinnen einen Hauch Wärme, was das Zuhören angenehmer gestaltet. Hier wird deutlich, was die Qualität des Genuin Direct Sortiments ausmacht: Ein tonal ehrlicher, transparenter, ausgewogener Klang mit schönen Farben und wohltuender Wärme, die insbesondere bei natürlichen Instrumenten und Stimmen begeistert. Das Klangbild malt Genuin Direct plakativ und farbenprächtig ohne dabei zu sehr in den Raum zu zeichnen. Das hat seinen Reiz – nicht zuletzt wegen des stressfreien Hörens. An Detailreichtum mangelt es nie und einzelne Stimmen oder Instrumente treten nicht unrealistisch in den Vordergrund.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll, Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II, Clearaudio Da Vinci |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru oder Primare R-20 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32 für Mittel-Hochton: Air Tight ATM-3, Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert, Analysis Audio Epsilon, Quadral Platinum M50 |
Zubehör | Audioquest Diamond, Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Audio-gd LS und NF, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Genuin Direct AC Netzkabel
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Länge | 1,5 m Standard-Länge, auf Wunsch beliebig in 0,5 m-Schritten |
Preis | 490 Euro Standard-Länge |
Herstellerangaben
Genuin Direct LS Lautsprecherkabel
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Länge | 2,5 m Standard-Länge, auf Wunsch beliebig in 0,5 m-Schritten |
Preis | 890 Euro Standard-Länge mit Hohl-Bananas |
Herstellerangaben
Genuin Direct RCA Cinchkabel
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Länge | 1 m Standard-Länge, auf Wunsch beliebig in 0,5 m-Schritten |
Preis | 590 Euro Standard-Länge |
Vertrieb
Genuin Audio Vertrieb
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Anschrift | Thomas Wendt Byhlener Straße 1 03044 Cottbus |
Telefon | +49 355 38377808 |
Fax | +49 355 38377809 |
thomas.wendt@mac.com | |
Web | www.genuin-audio.de |
Am Wochenende vom 29. und 30. Oktober findet das 30. Analog-Forum wie seit Jahren üblich in Krefeld statt. Der Veranstalter, die Analogue Audio Association, besteht heuer 25 Jahre: Wenn das keine Gründe zum Feiern sind!
Ausstellungsort ist wieder das Mercure Tagungs- und Landhotel Krefeld-Traar, Elfrather Weg 5 - Am Golfplatz, 47802 Krefeld. Für einen bequemen Weg vom Parkplatz zur Ausstellung ist ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet. Das Analog Forum 2016 ist am Samstag von 10 bis 18 Uhr und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist wie immer frei.
Selbstverständlich gibt es wieder Ausstellungen und die beliebten Workshops im Raum „Ausdauer“, das wichtigst dürften aber die Vorführungen der Aussteller sein. Bisher sind gemeldet:
Den Katalog zur Ausstellung können Sie hier herunterladen.