Donnerstag, 16 Februar 2023 07:51

Silent Angel: neue Streaming Produkte

Silent Angel, ausgewiesener Spezialist für digitale Audioübertragungstechnologien, stellt mit Genesis GX und Bonn NX eine Wordclock und einen Netzwerk-Switch für allerhöchste klangliche Ansprüche vor. Darüber hinaus sorgt der Standalone-Streamer Bremen B2 für noch mehr Komfort beim Musikgenuss per Internet.

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Bereits mit dem Netzwerk-Switch Bonn N8 Pro hat Silent Angel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welchen Einfluss Komponenten eines Netzwerkes auf die Audioqualität haben. Mit Bonn NX verfolgt der Hersteller die eingeschlagene Richtung konsequent weiter und präsentiert einen Switch, der bis zur letzten Schraube auf engelsgleichen Klang optimiert ist. Das akribisch auf perfekte Vibrationsdämpfung und ideale elektrische Abschirmungseigenschaften ausgelegte, zweiteilige Gehäuse aus galvanisiertem Stahl und einer Aluminiumlegierung beherbergt acht goldbeschichtete Ethernet-Ports. Die auf einem TXCO (Temperature Compensation Crystal Oscillator) basierende, ultrapräzise Wordclock sorgt für minimale Latenz- und Jitter-Werte an der Grenze des Machbaren. Gleichzeitig erlaubt der vergoldete Wordclock-Anschluss zusätzlich die Verwendung einer externen 25 Megahertz-Clock wie der Genesis GX von Silent Angel. Und auch bezüglich der Stromversorgung bietet der Bonn NX weitreichende Optimierungsmöglichkeiten: Steht das integrierte, sorgfältig abgeschirmte Schaltnetzteil bereits für eine herausragende Performance, so erlaubt die zusätzliche 12-Volt-Eingangsbuchse darüber hinaus die Verwendung von High-End Netzteilen der Silent Angel Forester Serie. Ein ebenfalls vergoldeter eigener Masseanschluss vermeidet Brumm-Einstreuungen aller Art wirkungsvoll und unterstreicht abermals die konsequent audiophile Ausrichtung des Bonn NX.

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Dass die Qualität einer digitalen Übertragung von Audiodaten mit der Präzision der Wordclock steht und fällt ist inzwischen allgemein Konsens, aber kaum ein Hersteller bietet ein akkurateres Taktgefühl als Silent Angel mit der Genesis GX: Während bisherige Konzepte auf einer 10 Megahertz Taktung beruhten, die ursprünglich für GPS-Systeme entwickelt worden war, fußt Genesis GX auf TXCO-Chips mit einer Taktung von überragenden 10- und 25 Megahertz, wie sie auch für anspruchsvollste wissenschaftliche Mess-Aufgaben zum Einsatz kommt. Dabei bietet Genesis GX nicht weniger als vier unabhängige Wordclock-Ausgänge, von denen zwei als 25 Megahertz-Varianten ideal zum Zusammenspiel mit High End Geräten wie dem Bonn NX Switch geeignet sind. 10-Megahertz-kompatible Geräte können an anderen beiden Ausgängen angeschlossen werden. Wie der Bonn NX verfügt auch die Genesis GX Clock über ein aufwändig vibrationsgedämmtes Gehäuse und wirkungsvolle Dämpferfüße, so dass die Taktgeber-Einheiten völlig frei von jeglichen Störfaktoren ihrer Präzisionsarbeit nachgehen können. Und auch die Genesis GX bietet ungeachtet ihres für höchste audiophile Ansprüche entwickelten Radar-Grade Schaltnetzteils die Möglichkeit zu Anschluss eines externen linearen Forester F2 Power Supply.

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Der konsequent auf Klang optimierte Standalone-Streamer Bremen B2 von Silent Angel macht High-Resolution-Streaming besonders flexibel und intuitiv, so dass er seine klangliche Faszination voll entfalten kann. Über analoge und digitale Audio-Ausgänge im S/PDIF- oder AES/EBU-Format beziehungsweise I2S verbindet sich Bremen B2 nahtlos mit Spielpartnern aller Art und kann in Verbindung mit Endstufen oder Aktivlautsprechern als völlig eigenständige HiFi-Anlage fungieren. Dabei empfängt der Bremen B2 seine Daten entweder per Ethernet oder über seine elegant ins Gehäuse integrierte Antenne mittels drahtloser WiFi-Übertragung, was seine Aufstellung erfreulich flexibel macht. Selbst NAS-Laufwerke lassen sich via DLNA problemlos und ganz ohne Konfigurationsaufwand einbinden. Die intuitiv bedienbare VitOS Lite App erlaubt die komfortable Verwaltung von Inhalten, darüber hinaus lässt sich Bremen B2 als erste Komponente von Silent Angel aber auch ganz ohne Mobilgerät direkt an der Frontplatte bedienen.

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Der Netzwerk-Switch Bonn NX, der Wordclock-Generator Genesis GX sowie der Standalone-Streamer Bremen B2 von Silent Angel sind ab sofort im Fachhandel erhältlich. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer betragen jeweils:

Bonn NX: 3.500 Euro
Genesis GX: 3.300 Euro
Bremen B2: 900 Euro

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail hifi@iad-gmbh.de

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Mittwoch, 15 Februar 2023 09:02

Ansuz Gold Signature Serie

Ansuz Acoustics stellt mit Stolz seine neue Flaggschiff-Serie von Audiokabeln und Stromverteilern vor: Ansuz Gold Signature. Michael Børresen, CTO von Ansuz Acoustics, hat in Zusammenarbeit mit seinem Ingenieur- und Entwicklungsteam diese neue Serie entworfen, die jedes Audiosystem auf ein nie zuvor erreichtes Leistungsniveau hebt.

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Die neue Gold Signature-Serie baut auf einem soliden Fundament bekannter Ansuz-Technologien auf, nutzt aber, wie der Name dieser Serie schon sagt, auch die Materialeigenschaften von Gold. Ansuz war schon immer ein Pionier in der Entwicklung von High-End-Audiogeräten und strebte stets nach der ultimativen, unverfälschten Klangqualität und musikalischen Authentizität. In diesem Bestreben, das volle akustische Potenzial von Musik zu erschließen, ist die jüngste Initiative die Verwendung von Gold. Gold hat schon immer eine fast mythische Anziehungskraft auf die Menschen ausgeübt. Seit Menschengedenken hat Gold aufgrund seiner Seltenheit und seines glänzenden Aussehens einen inhärenten Wert. Noch wichtiger für Ansuz ist jedoch, dass Gold auch wegen seiner verschiedenen einzigartigen Materialeigenschaften begehrt ist.

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Das Ansuz-Entwicklungsteam war sich der besonderen Eigenschaften von Gold und seiner erstaunlichen Wirkung auf die Klangqualität schon immer bewusst. Es war also nicht das “Goldfieber”, das Ansuz erfasste, sondern einfach eine natürliche Neugier, zu erforschen und zu untersuchen, wie man diese positiven Klangeigenschaften bei der Entwicklung neuer Audiogeräte am besten nutzen kann. Auf der Grundlage von Forschungen und systematischer Überprüfung durch empirisches Hören entdeckte man, dass Gold, wenn es in den richtigen Mengen und in Kombination mit Silber und Kupfer verwendet wird, das klangliche Potenzial aller Ansuz-Technologien drastisch verbessern kann. Das Ergebnis ist mehr Authentizität, die ein erstaunliches, lebensechteres, ganzheitliches Musikerlebnis ermöglicht.

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Zirkonium ist ein weiteres Material, das das Ansuz-Entwicklungsteam vor kurzem erforscht und in verschiedenen Ansuz-Produkten getestet hat. Die Materialeigenschaften von Zirkonium verleihen den Ansuz-Produkten ein noch nie dagewesenes Maß an Resonanzkontrolle. Daher war es nur natürlich, Zirkonium in die Entwicklung der neuen Gold Signature-Serie einzubeziehen. In der folgenden Übersicht werden alle innovativen Technologien vorgestellt, die in der neuen Gold Signature-Serie zum Einsatz kommen. Welche dieser Technologien in den verschiedenen Produkten der Gold Signature Serie integriert sind, variiert von Produkt zu Produkt. Das Ansuz-Entwicklungsteam hat schon immer gewusst, dass Gold das Potenzial hat, die Klangqualität erheblich zu verbessern, aber leider kann Gold auch das Gegenteil bewirken. Die Herausforderung bestand darin, die genaue Menge an Gold in Kombination mit Silber und Kupfer zu finden. Es wurden mehrere Varianten entwickelt und in verschiedenen Kabeltypen getestet. So entstand das neue Ansuz Gold Signature Kabel, das Musik mit einem außergewöhnlich klaren, natürlichen und authentischen Klang präsentiert. Das Gold Signature-Kabel von Ansuz wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt: als Leiter, als Erdungsdraht oder als Basisdraht für die Doppelspulentechnik in bestimmten Kabeltypen.

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Ansuz hat den Gold Signature-Draht in seine Doppelwendelspulen-Konstruktion für bestimmte Kabeltypen integriert. Dieser Zusatz hat zu einer weiteren Verbesserung der Resonanzkontrolle beigetragen und gewährleistet einen ungehinderten Signaltransport. Basierend auf der allgemeinen Neugier von Ansuz an den Eigenschaften verschiedener Materialien hat Ansuz einen Zirkoniumstab in sein Anti-Aerial-Resonanzspulendesign integriert. Dies ist eine weitere neue und beeindruckende Verbesserung der Anti-Luft-Resonanzspulen-Technologie von Ansuz. Die Eigenschaften dieses Zirkoniumstabs ermöglichen eine noch nie dagewesene Resonanzkontrolle, was zu einer herausragenden musikalischen Raffinesse führt, die eine natürliche Klangbühne schafft, die in ihrer Reinheit, Präzision und Aufmerksamkeit für musikalische Details unübertroffen ist.

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Auf der Grundlage ihrer Studien über die Eigenschaften von Zirkonium und ihrer jüngsten Erfahrungen mit der Verwendung von Zirkonium hat Ansuz die Technologie der aktiven Zirkonium-Tesla-Spule entwickelt. Das neue Design umfasst nicht weniger als drei Zirkoniumstäbe. Dieses innovative Design verbessert die Signalverarbeitung drastisch - sowohl in Bezug auf die Rauschunterdrückung als auch auf die Resonanzkontrolle - und sorgt für einen kristallklaren Klang. Die aktive Zirkonium-Teslaspule des Kabels ist direkt um den äußeren Teil des Kabels gewickelt und schützt so das Signal vor der Absorption von HF-Störungen aus der Luft. Alle störenden Geräusche werden in der Teslaspule absorbiert. Die aktive Version ist etwa drei- bis viermal effizienter als die passive Kabel-Tesla-Spule. Das Gehäuse der Kabel ist mit der Ansuz Signature Beschichtung oberflächenbehandelt. Diese Beschichtung sorgt für eine absolut natürliche Klangwiedergabe. Die Ansuz Signature-Beschichtung wird mit dem HiPIMS-Verfahren (High Power Impulse Magnetron Sputtering) auf das Gehäuse aufgebracht. Bei diesem Verfahren werden ultrafeine und gleichmäßige Schichten aus Zirkonium und Wolfram erzeugt, gefolgt von einer Schicht aus Aluminium-Titannitrid und schließlich einer weiteren Schicht aus Zirkonium.

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Das Gehäuse der Verteilereinheiten der Gold Signature Serie ist die bisher ehrgeizigste Konstruktion. Ziel ist es, alle Schwingungen, die von der Elektronik und den Schaltkreisen absorbiert werden könnten, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und sicherzustellen, dass die Resonanzen als natürliche und organische Ergänzung zum Gesamtklang wahrgenommen werden. Das Gehäuse besteht aus zwei Teilen: Das Hauptgehäuse, in dem sich die gesamte Elektronik befindet, ist so konzipiert, dass Klangverzerrungen vermieden werden. Verschiedene Materialtests führten zu einer Lösung mit einem innovativen Verbundmaterial auf natürlicher Basis, das den mechanischen Einfluss, insbesondere die Hysterese, reduziert. Das klangliche Ergebnis ist deutlich hörbar: Dieses Hauptgehäuse ist mit einer Bodenplatte verbunden, die als Sandwich-Lösung konstruiert ist. Das Grundmaterial ist eine schwere, kompakte Laminatplatte mit Titanschichten auf der Ober- und Unterseite. Das Hauptgehäuse ist außerdem mit einer Ansuz Darkz-Resonanzkontrolle ausgestattet - und die Bodenplatte ist mit Ansuz-Füßen befestigt, die für die Montage auf der Ansuz Darkz-Resonanzkontrolle vorbereitet sind.

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Die analoge Dithertechnologie stammt aus dem Radarbereich, wo sie ein stärkeres Signal und damit eine viel größere Reichweite liefert. Aktive Teslaspulen senden pulsierende Signale mit genau definierten Frequenzen aus. Diese Signale werden gegenphasig gesendet. Dadurch wird das Musiksignal deutlich verstärkt und Hintergrundgeräusche werden eliminiert. Viele Ansuz-Audioprodukte sind mit dieser analogen Dithertechnik ausgestattet, da sie sich als erstaunlich klangverbessernd erwiesen hat. Kürzlich hat Ansuz die dritte Generation dieser Ansuz-Analog-Dither-Technik vorgestellt. Eine noch fortschrittlichere und ausgefeiltere Version, die diese Technologie durch eine noch genauere Kalibrierung der pulsierenden Frequenzen zu verfeinert. Das Ergebnis ist eine musikalische Authentizität, die sich in einem auffallend ausgewogenen und natürlichen Klangbild artikuliert. Natürlich verfügt auch die neue Gold Signature-Serie über diese neueste Version der analogen Dither-Technologie von Ansuz.

Diese innovative Audiotechnologie zielt darauf ab, so viel unerwünschtes Rauschen wie möglich aus jeder musikalischen Darbietung zu entfernen. Das Prinzip der Tesla-Spulen-Technologie basiert auf zwei gegeneinander gewickelten Spulen: einer Spule und einer Gegenspule. In Ansuz' Worten: „eine doppelte invertierte Spule“. Die beiden Spulen führen beide Spannung. Wenn die Teslaspule auf eine Spannungsspitze trifft, wird eine Gegenspule aktiviert, um das Rauschen zu eliminieren. Da Rauschspitzen reine Spannung sind und praktisch keine Ladung tragen, ist die Auslöschung recht gut, aber immer noch nicht 100 Prozent. Wenn jedoch mehrere P-TC-Spulen parallel geschaltet werden, erhöht sich die Fähigkeit zur Rauschunterdrückung erheblich, so dass der Rauschpegel auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesenkt wird. Dadurch wird die wahrgenommene Schwärze des Musikhintergrunds deutlich verbessert. Es war naheliegend, diese sehr effektive Tesla-Spulen-Technologie auch in der neuen Gold Signature-Serie einzusetzen.

Um die bestmögliche Signalübertragung zu gewährleisten, hat Ansuz diese Technologie in alle seine exklusivsten Serien integriert, zu denen auch die neue Gold Signature-Serie gehört. Die Idee hinter dieser Audiotechnologie basiert auf der elektrischen Ladung der Isolierschicht, die aus Teflon besteht. Teflon ist eines der stärksten dielektrischen Materialien und sorgt für die Erzeugung eines internen elektrischen Feldes, wodurch es nun möglich ist, die gleiche Ladung bei einer geringeren Spannung zu erreichen.

Hersteller
Audio Group Denmark
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web audiogroupdenmark.com

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Dienstag, 14 Februar 2023 01:22

Soulnote D-2 und Soulnote X-3

Die bei uns noch recht unbekannte japanische Marke Soulnote hat bei mir auf der letztjährigen High End einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Als mir dann unser Chef-Redakteur vor einiger Zeit angeboten hatte, den D-2 D/A-Wandler zu testen, habe ich mich nicht zweimal bitten lassen.

Wenn Ihnen Soulnote bislang nicht viel sagt, ist das nicht weiter schlimm, könnte sich aber mit dem Lesen der folgenden Zeilen ändern. Wer mehr über den Chefentwickler von Soulnote, Hideki Kato, erfahren möchte, dem empfehle ich das hoch interessante Interview in Hifistatement zur Lektüre. Wenn Sie sich noch tiefer mit der „Design-Philosophie“ des Entwicklers beschäftigen möchten, finden Sie einen in gutem Deutsch verfassten Bericht. Die Ideen und Erklärungen von Hideki Kato sind äußerst lesenswert und die praktischen Umsetzungen in aller Regel weit abseits ausgetretener Pfade. Doch was wirklich in der Praxis dahinter steckt, kann nur ein ausführlicher Hörtest klären. Machen wir uns an die Arbeit. Und die beginnt damit, die Geräte (!) aus der Redaktion in meinen Hörraum zu verfrachten. Unser Chef-Redakteur hat nicht erwähnt, dass die externe X-3-Master-Clock mit zum Lieferumfang gehört und der D-2 allein 17 Kilogramm auf die Waage bringt – mehr als so mancher ausgewachsene Verstärker.

Unten D/A-Wandler D-2 und oben Master-Clock X-3. Achtung: D-2 und X-3 sind für das Foto gestapelt. Im Betrieb soll nichts auf die Geräte gestellt werden, damit ihre Gehäusedeckel frei schwingen können
Unten D/A-Wandler D-2 und oben Master-Clock X-3. Achtung: D-2 und X-3 sind für das Foto gestapelt. Im Betrieb soll nichts auf die Geräte gestellt werden, damit ihre Gehäusedeckel frei schwingen können

Die Überraschung setzt sich zu Hause angekommen fort: ein „klapperndes“ Gehäuse – ja Sie lesen richtig. Nachdem ich beim Auspacken alle eingeklemmten Dämmstreifen entfernt habe, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass nicht alle Gehäuseteile wirklich fest miteinander verbunden sind. Ja geht’s noch? Doch dass die Verschraubungen der Deckplatte nicht festgezogen sind, ist ein Teil der Design-Philosophie. Im praktischen Betrieb klappert bei den Soulnote Geräten natürlich nichts, und stehen die Geräte erst einmal im Regal, ist diese Besonderheit schnell vergessen. Schneller anfreunden kann ich mich mit den Spikes, die in die Bodenplatte statt normaler Füße eingeschraubt werden können; auch dass ein Spike direkt unter dem Ringkerntransformator zur Ableitung möglicher Vibrationen platziert ist, überzeugt mich.

Die linke Hälfte der markanten Frontseite des D-2: Das Gerät ist eingeschaltet (blaue Leuchtdiode) und der NOS-Modus ist ausgewählt (grüne Leuchtdiode)
Die linke Hälfte der markanten Frontseite des D-2: Das Gerät ist eingeschaltet (blaue Leuchtdiode) und der NOS-Modus ist ausgewählt (grüne Leuchtdiode)


Der D-2 verfügt über einen USB-, zwei Cinch- (S/PDIF) und zwei XLR- (AES/EBU) Eingänge, also insgesamt fünf Eingänge. Der USB-Eingang akzeptiert PCM bis 32 Bit/ 768 Kilohertz und DSD512. Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64. Auf der analogen Ausgangsseite stehen entweder ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang zur Verfügung. Mit einem kleinen Schalter kann die Belegung der Kontakte 2 („positiv“) und 3 („negativ“) bei den XLR-Buchsen umgedreht werden, um unterschiedlichen Arten der Pin-Belegung in Europa und USA Rechnung zu tragen und damit immer die korrekte Phasenlage zu gewährleisten. Die Auswahl der digitalen Eingänge erfolgt mit einem Drehschalter auf der rechten Hälfte der Frontseite, wobei der gewählte Eingang über sechs kleine rote Leuchtdioden visualisiert wird. In der oberen Mitte des Geräts sehen wir ein Display, das bei Verwendung des USB-Eingangs die Abtastrate des Eingangssignals anzeigt. Die Einheit der Sampling-Frequenz – Megahertz oder Kilohertz – wird durch zwei kleine rote Leuchtdioden neben dem Display angezeigt. Das Display können wir mit einem kleinen Druck-Schalter auch abschalten.

Die rechte Hälfte der markanten Frontseite des D-2: über den Drehschalter ist der USB-Eingang ausgewählt
Die rechte Hälfte der markanten Frontseite des D-2: über den Drehschalter ist der USB-Eingang ausgewählt

Auf der linken Hälfte der Frontplatte finden wir drei weitere kleine Druck-Schalter. Der mit „INV“ beschriftete Schalter lässt uns die analoge Ausgangsphase invertieren. Mit dem daneben liegenden Schalter „LPF“ können wir einen einfachen analogen Tiefpassfilter über ein Relais zuschalten, der Signale bei 100 Kilohertz um acht Dezibel abschwächt. Allerdings kann dieser Schalter nur verwendet werden, wenn sich der Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite in der Position „MAN“ befindet. Dann wirkt der Filter aber auch bei der Wiedergabe von PCM-Daten. Wenn wir das nicht möchten, bringen wir den Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite des Geräts in die Position „ON (DSD)“; damit wird der analoge Tiefpassfilter automatisch nur dann eingeschaltet, wenn ein DSD Signal eingespeist wird. Über den Schalter „OSF“ können wir zwischen dem Oversampling (FIR)- und dem Non-Oversampling (NOS)- Modus wählen. Im NOS Modus leuchtet eine grüne und im FIR Modus eine rote Leuchtdiode.

Der D-2 ist ein klassisches Doppel-Mono-Design mit vollständig getrenntem Aufbau. Die Trennung geht soweit, dass es auf der Rückseite einen kleinen Schalter gibt, mit dem von Stereo auf Mono links oder Mono rechts umgeschaltet werden kann für den Fall, dass man die Kanaltrennung mit einem zweiten D-2 auf die Spitze treiben möchte. Pro Kanal ist die Signalführung von Anfang bis Ende symmetrisch aufgebaut. Das Herzstück des D-2 ist der ESS9038 PRO Wandler-Chip von ESS Technology. Sie runzeln die Stirn: Habe ich nicht gerade etwas von jenseits ausgetretener Pfade geschrieben. Ja es stimmt, der ESS9038 PRO ist weit verbreitet, aber es kommt immer darauf an, was man aus so einem komplexen Bauteil macht. Im D-2 kommen gleich vier Exemplare dieses Chips zum Einsatz: jeweils ein kompletter ESS9038 PRO für den positiven und einer für den negativen Zweig der symmetrischen Signalführung, macht zwei Chips für den linkem und zwei für den rechten Stereo-Kanal.

Der symmetrische Aufbau des D-2 ist klar ersichtlich. Links und rechts außen die Analog-Stufen, in der Mitte die Wandler-Sektion. Die grüne Platine enthält den USB-Teil
Der symmetrische Aufbau des D-2 ist klar ersichtlich. Links und rechts außen die Analog-Stufen, in der Mitte die Wandler-Sektion. Die grüne Platine enthält den USB-Teil


Eigentlich würde dafür ein einziger ESS9038 PRO locker ausreichen, da dieser acht integrierte Wandler enthält. Soulnote steuert dagegen alle acht internen Wandler parallel an und führt deren Ausgangsströme zusammen. Damit erhält man satte 120 Milliampere am Ausgang. So kann Soulnote die folgende Strom-Spannungswandlung mit einem simplen Widerstand ausführen und die puristisch, vollkommen diskret aufgebaute Ausgangsstufe ohne globale Gegenkopplung direkt ansteuern. Kürzer und einfacher kann man den Signalweg nicht designen. Zum puristischen Konzept passt auch, dass auf eine wie auch immer geartete Lautstärkeregelung auf digitaler oder analoger Ebene verzichtet wurde. Dafür ist nach Meinung von Soulnote ein Vorverstärker zuständig. Ach ja, auf eine Fernbedienung müssen wir ebenfalls verzichten.

Das Herzstück des D-2, die vier ESS 9038 PRO Wandler-Bausteine, ist gut zu erkennen
Das Herzstück des D-2, die vier ESS 9038 PRO Wandler-Bausteine, ist gut zu erkennen

Aber der Purismus geht noch wesentlich weiter. Im D-2 wird nur ein Bruchteil der im ESS9038Pro enthaltenen Funktionalitäten genutzt. So beschränkt man sich bei den angebotenen Oversampling-Filtern auf ein Fast Roll-Off Linear Phase Filter (FIR1) und ein Fast Roll-Off Minimum Phase Filter (FIR2), die nur über den „FIR“-Schalter auf der Rückseite des Geräts umgeschaltet werden können. Häufiges Wechseln der Filter ist also nicht vorgesehen und macht nach meiner Erfahrung auch keinen Sinn. Die eigentliche Besonderheit aber ist der NOS-Modus (Non-Oversampling), bei dem die internen Digital-Filter umgangen werden. Diese Variante war mir beim ESS9038 PRO bisher nicht geläufig, doch ein Blick in das Datenblatt zeigt, dass es diese Möglichkeit tatsächlich gibt.

Durch das Weglassen der Digitalfilter wird nach Meinung von Hideki Kato die zeitliche Präzision der Musikwiedergabe hörbar verbessert. Der Vorteil liegt sozusagen darin, dass die (unvermeidbaren) Nachteile der Digitalfilter, wie Ringing-Effekte, eliminiert werden. Damit werden Artefakte vermieden, die im Ursprungssignal nicht vorhanden sind. Im Endergebnis soll sich so ein Wandler-Konzept mit minimalem Bauteileaufwand, kürzesten Signalwegen und geringst-nötiger Signalbeeinflussung realisieren lassen. Es soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden, dass die Messdaten von NOS-Konzepten direkt aus dem Gerät kommend und ohne die letzte Filterstufe, das menschliche Gehör, gemessen naturgemäß schlechter sind als die von Konzepten mit Oversampling, insbesondere was den Signal/Rausch-Abstand und Verzerrungen betrifft. Der Hörtest verspricht spannend zu werden. Ein weiterer Nachteil des NOS-Modus und dem damit einhergehenden Verzicht auf jegliche Filter ist, dass die Präzision des Wandler-Chips noch weit mehrals sonst von der Präzision des Taktgebers abhängt. Auch darauf werde ich im Hörtest gleich noch einmal zurückkommen.

Die analoge Ausgangsstufe ist vollständig diskret aufgebaut
Die analoge Ausgangsstufe ist vollständig diskret aufgebaut


Der interne Taktgeber des D-2 basiert auf einem hochleistungsfähigen TCXO mit 10 Megahertz Taktfrequenz und sehr niedrigem Phasenrauschen. Um aus dem 10-Megahertz-Takt die für den D/A-Wandler benötigten Taktfrequenzen zu erzeugen, benötigt man einen „Umwandler“. Hier kommt ein digitaler Frequenz-Synthesizer zum Einsatz, dessen Funktion besteht darin, eine beliebige Taktfrequenz auf der Grundlage eines Referenztaktes zu erzeugen. Es ist unmittelbar einleuchtend, dass der dem D/A-Wandler auf dieser Basis zur Verfügung gestellte Takt nicht nur von der Präzision der Clock selbst, sondern eben auch von der Qualität der Synthetisierung abhängt. Gerade Jitter und das daraus resultierende Phasenrauschen sind stark von der Leistung des digitalen Frequenz-Synthesizer abhängig. Im D-2 kommt deshalb an dieser kritischen Stelle ein ganz spezieller Synthesizer-Baustein von Texas Instrument zum Einsatz, der hauptsächlich in der Mobilfunk-Infrastruktur, in Radar-Anwendungen sowie in Test- und Messgeräten eingesetzt wird und der mit ultraniedrigen Jitter-Werten glänzt.

Das Anschlussfeld des D-2 ist klar gegliedert in Analog-Ausgänge links und rechts außen und Digital-Eingänge in der Mitte
Das Anschlussfeld des D-2 ist klar gegliedert in Analog-Ausgänge links und rechts außen und Digital-Eingänge in der Mitte

Darüber hinaus bietet der D-2 die Möglichkeit zum Anschluss einer externen 10-Megahertz-Masterclock. Bei Verwendung eines externen Taktgebers wird die interne Taktversorgung des D-2 abgeschaltet, um mögliche Vibrationen und das Risiko einer gegenseitigen Beeinflussung vollständig auszuschließen. Die Umschaltung erfolgt mit einem kleinen Schiebeschalter auf der Geräterückseite. Da man aber Frequenzen im Megahertz-Bereich nicht mal einfach so mit jedem x-beliebigen Schalter schalten kann, erfolgt die eigentliche Umschaltung über ein spezielles Hochfrequenzrelais. Soulnote bietet auch eine passende externe 10-Megahertz-Masterclock, den Taktgenerator X-3, an. Hier ist der Purismus auf die absolute Spitze getrieben. Das Gerät besteht nur aus einem großen Netzteil und einer kleinen Platine mit dem Takt-Generator. Alle unnötigen Schaltungsteile wie LEDs, Relais, wurden entfernt, um mögliche Störquellen auszuschalten. Deshalb gibt es auch nur einen einzigen Ausgang mit einer Buchse in SMA-Ausführung mit einer Spezifikationen bis über 20 Gigahertz. Das Herzstück des X-3 ist ein SC-Cut-OXCO (Thermostatic Bath Type Crystal Oscillator) mit extrem niedrigem Phasenrauschen, der für seine außergewöhnliche Klangqualität ausgewählt worden sein soll. Für die Ausgangswiderstände, die ebenfalls einen großen Einfluss auf die Klangqualität des Taktgebers haben sollen, werden extrem hochwertige Präzisions-Folienwiderstände ohne Gehäuse (naked foil resistor) verwendet. Der für den Quarzoszillator benötigte Strom wird von einem überdimensionierten 200VA-Ringkerntransformator, extrem schnellen Gleichrichterdioden und einer Vielzahl kleiner, parallel geschalteter Kondensatoren geliefert. Der Spannungsregler ist ein Design ohne Gegenkopplung ganz im Sinne der Philosophie von Soulnote.

Der „schwebende“ Deckel des D-2
Der „schwebende“ Deckel des D-2

Ich habe den D-2 über USB und das SOt-USB-Hub tX-USBultra an meine Diretta Lucia Piccolo Bridge angeschlossen, welche die Musikdaten über ein eigenes LAN-Netzwerk von meinem bewährten Windows-Server mit JPLAY bezieht. Als erstes geht es mir um die Frage: Oversampling oder Non-Oversampling. Für derartige Fragestellungen greife ich immer wieder gerne auf das „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) zurück. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte werden mit verschiedenen Filtern mit mehr oder weniger Strahlkraft und Schärfe gezeichnet, die Bläser erklingen mal mehr oder weniger diffus im Raum stehend oder sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester klar umrissen und die Räumlichkeit der Aufnahme kommt mehr oder weniger tief mit Klarheit und Prägnanz oder eben ohne.


Der Master-Clock-Ausgang mit SMA-Buchse und das dazugehörige Clock-Kabel RCC-1 mit Adapter auf BNC
Der Master-Clock-Ausgang mit SMA-Buchse und das dazugehörige Clock-Kabel RCC-1 mit Adapter auf BNC

Mit „FIR 1“ (Fast Roll-Off, Linear Phase) ergibt sich eine große räumliche Tiefe und die Bläser stehen gut geordnet im Raum. Den Streichern fehlt vielleicht ein Tick Geschmeidigkeit, aber das ist Geschmackssache. Mit dem „FIR 2“-Filter (Fast Roll-Off, Minimum Phase) dagegen klingt der D-2 jetzt etwas klangfarbenstärker sowie rhythmisch und dynamisch mit der gewissen Portion Feingeist. Die räumliche Tiefe ist in etwa die Gleiche wie mit dem „FIR 1“-Filter, nur dass sich in den musikalisch dichten Passagen nun eine gewisse Luftigkeit um die einzelnen Instrumente einstellt, die den D-2 stets durchhörbar, aber niemals aufdringlich klingen lassen.

Damit könnte man wirklich zufrieden über viele Stunden Musik hören - wenn, ja wenn da nicht der NOS-Modus wäre. Denn damit wirkt die räumliche Abbildung im Intermezzo das „Intermezzo from Goyescas“ auf mich noch einmal wesentlich natürlicher, gerade die Bläser-Einsätze in der Mitte des Stücks sind plötzlich dermaßen klar zu verorten, wie ich es so nicht gewohnt bin. Hinzu kommen Feinheiten, die ich bisher so klar nicht gehört habe. Klingt der D-2 im NOS-Modus deshalb „analytischer“, also etwas kälter und härter, als mit den Oversampling-Filtern? Nein, das pure Gegenteil ist der Fall! Die Streicher höre ich ungemein strahlend, aber ohne den geringsten Anflug von Härte, Celli und Kontrabässe erklingen sonor und mit viel Körper und die Bläser wirken kräftiger und klarer umrissen. Allerdings scheint mir der Oversampling-Modus einen Tick dynamischer. Bei dem ruhig getragenen Intermezzo spielt dieser Unterschied eher keine Rolle. Bei der Live-Aufnahme von „Heart Still/Beating - 2 The Night“ von Otmar Liebert und seiner Begleitband Luna Negra (Ottmar Liebert & Luna Negra – Viva!) empfinde ich das etwas anders. Die Live-Version klingt ziemlich anders als die Studio-Aufnahme und gerade das Schlagzeug steht mehr im „Vordergrund“ und treibt das Stück nach vorne. Hier hat der Oversampling-Modus etwas mehr „Attacke“ zu bieten, was dem Charakter des Stücks für meinen Geschmack besser entspricht. Doch ganz gleich, für welchen Modus ich mich entscheide, Fakt ist, dass ich plötzlich viel mehr von all den kleinen Feinheiten höre, die der Aufnahme erst richtig den Live-Charakter verleihen. Interessant ist, dass dieser Unterschied bei Aufnahmen mit höherer Sampling-Frequenz vollständig verschwindet. Hören wir die exzellente Aufnahme der „Habanera: Fantasia From Carmen“ (2L), die mir in 352 Kilihertz vorliegt. Von fehlender Dynamik im NOS-Modus kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Der Klang wird als Ganzes gestrafft und nochmals runder und der räumliche Eindruck ist superb. Das Wechselspiel zwischen den vielfältigen Schlaginstrumenten und dem übrigen Orchester wird so zu einem spannenden Erlebnis.

Die Master-Clock X-3 von innen: unten großer Ringkerntransformator, darüber die große Netzteilplatine und ganz oben die kleine Clock-Platine
Die Master-Clock X-3 von innen: unten großer Ringkerntransformator, darüber die große Netzteilplatine und ganz oben die kleine Clock-Platine

Und dann passiert etwas Faszinierendes. Ich habe zwischenzeitlich die Clock X-3 mit dem D-2 über das speziell dafür vorgesehene Soulnote RCC-1 Kabel verbunden und sitze staunend vor meiner Anlage. Der NOS-Modus ist eingeschaltet und der D-2 erklingt völlig unspektakulär, aber von den ersten gespielten Tönen an fließt die Musik mit einer nie gehörten Leichtigkeit durch meinen Hörraum, die süchtig macht. Der zuvor noch wahrgenommene Unterschied in der Dynamik bei Aufnahmen in Red-Book -Qualität, wie dem gerade gehörten „Heart Still/Beating - 2 The Night“, ist vollständig verschwunden. Ich frage mich unwillkürlich, ob das denn noch die gleiche Aufnahme sein kann, was sie natürlich ist. Und so langsam dämmert mir, warum der Top DAC D-3 von Soulnote nur den NOS-Modus anbietet und ohne externe Clock überhaupt nicht betrieben werden kann.


Doch was fasziniert mich an der D-2/X-3-Kombi so? Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich mit den üblichen Klangbeschreibungen, wie Bass- und Höhenwiedergabe oder Räumlichkeit nicht weiter komme. Diese Bereiche sind mit dem D-2 herausragend, aber irgendwie anders. Lassen Sie mich am Beispiel Bass exemplarisch beschreiben, was ich meine: Bei dem Intro zu dem All-Time-Hit „Hotel California“ von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) beeindrucken viele DACs mit einem wuchtigen Bassbereich. Im Vergleich dazu empfinde den Bass beim D-2 als etwas schlanker, dafür aber wirklich abgrundtief. Natürlich ist der Frequenzgang bei allen DACs gleich, so dass eigentlich kein Unterschied bestehen dürfte. Das kann auch nicht mit einem höheren Pegel an meinen Subwoofern ausgeglichen werden, da dies offensichtlich keine Frage der Lautstärke ist. Hier geht es ganz ohne Zweifel um „Timing“. Auch im Intro zu „Cold Cold Heart" (Norah Jones: ’Til We Meet Again (Live)) kommen Bass und Schlagzeug mit dem D-2 dermaßen druckvoll in den tiefsten Lagen, dass ich fast glaube, die Musiker säßen vor mir.

Die mit der Bestückungsseite nach unten eingebaute Clock-Platine
Die mit der Bestückungsseite nach unten eingebaute Clock-Platine

Genauso beeindruckend ist, wie mit dem D-2 in der Einleitung zu „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß (Richard Strauss - Michel Schwalbé / Berliner Philharmoniker · Herbert von Karajan - Also sprach Zarathustra) die tiefen Bassinstrumente zu einem eindrucksvollen Bassteppich verschmelzen und welchen kraftvollen inneren Druck der große Paukenwirbel entfaltet. Was die Räumlichkeit dieser Aufnahme angeht, vermittelt der D-2 nicht wesentlich mehr Ausdehnung in der Tiefe als andere DACs und trotzdem ist der Raumeindruck ein völlig anderer. Das kommt mir so vor, als käme man nicht über die Eingangstür zum Konzertsaal hinaus, bestenfalls zu einem der hinteren Plätze. Mit dem D-2 sitzen wir dagegen auf einem hervorragenden Platz mitten im Saal. Jetzt können wir hören und fühlen, wie im Teil „Das Grablied“ die anschwellenden ersten Geigen aus dem Körper des Orchesters heraus zu schweben scheinen und ihre Geschmeidigkeit dann durch das übrige Orchester mit beachtlicher Robustheit durchbrochen wird. Das können Sie sich in etwa so vorstellen, wie wenn man sich in einem 3D-Film eine 3D-Brille aufsetzt und damit die räumliche Tiefenwirkung sichtbar wird.
Hören wir zum Abschluss den dritten Satz aus dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo in der exzellenten Aufnahme mit Narciso Yepes als Solist und dem Orchester Orquesta Sinfónica De La R.TV. Española unter der Leitung von Odón Alonso (Joaquín Rodrigo: De Aranjuez & Fantasía Para Un Gentilhombre - HDTT5307/352kHz). Mit dem D-2 ergibt sich eine Dreidimensionalität, die alle Instrumente auf der Bühne greifbar werden lässt. Gerade in den wundervollen Dialogen der Solo-Gitarre mit den anderen Soloinstrumenten des Orchesters befördert dies den Eindruck einer besonders großen Tiefe der Aufnahme. Die Substanz und Farbe der Instrumente, insbesondere die der zehnsaitigen Konzertgitarre von Yepes, begeistern. Einfach großartig!

STATEMENT

Ein solcher DAC begegnet einem wirklich nicht alle Tage! Die Kombination aus Soulnote D-2 D/A-Wandler und Soulnote X-3 Clock / Taktgenerator ist eine phantastische Musikmaschine. Klanglich ein Traum und weit abseits des üblichen Mainstreams!
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Stax DA-80m, Omtec CA 25
Lautsprecher Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
D-2 D/A-Wandler
Digital-Eingänge S/PDIF (AES/EBU, RCA bis 24/192kHz und DSD64); USB-PC “B” Type (bis 24/768kHz und bis DSD512)
Clock Eingang 10MHz (BNC50 Ohm)
Analog-Ausgänge 1x XLR symmetrisch, 5,6 Vrms; 1x RCA unsymmetrisch, 2,8 Vrms
Gewicht 17 kg
Abmessungen 430(B) × 160(H) × 405(T)mm
Preis 8.500 Euro
Herstellerangaben
X-3 Clock / Taktgenerator
Clock Ausgang 1 x SMA
Ausgangsfrequenz 10MHz
Ausgangsimpedanz 50 Ohm
Ausgangspegel 1,0Vp-p
Gewicht 7,5 kg
Abmessungen 430(B) × 111(H) × 376(T)mm
Preis 5.000 Euro

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail hifi@iad-gmbh.de

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  • Social Introtext Die bei uns noch recht unbekannte japanische Marke Soulnote hat bei mir auf der letztjährigen High End einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Als mir dann unser Chef-Redakteur vor einiger Zeit angeboten hatte, den D-2 D/A-Wandler zu testen, habe ich mich nicht zweimal bitten lassen.
Montag, 13 Februar 2023 09:32

Norddeutsche HiFi–Tage 2023

Seit den letzten, Pandemie bedingt verspäteten Norddeutschen Hifi-Tagen sind knapp sieben Monate vergangen und schon stehen die nächsten an: Am kommenden Wochenende, den 18. und 19. Februar, findet die diesjährigen Veranstaltung im Steigenberger Hotel Treudelberg statt.

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Ivonne Borchert und ihr Team haben eine neue Heimat für ihre Messe gefunden, die sie so beschreiben: „Im wunderschönen Naturschutzgebiet Alstertal gelegen finden Sie das Steigenberger Hotel Treudelberg. Citynah, mit guter Anbindung zum Flughafen, und doch im Grünen. Sie erreichen es dank einer Bushaltestelle direkt vor dem Hotel sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Anreise mit dem Auto stehen Ihnen Parkplätze im Außenbereich zur Verfügung.“ Aber der neue Ort ist nicht der einzige Veränderung in Sachen regionale Hifi-Messen. Die Süddeutschen Hifi-Tage, die am 16. & 17. September stattfinden werden, ziehen heuer von Stuttgart nach Karlsruhe um, und zwar in das Radisson Blu Hotel in Karlsruhe. Und damit nicht genug: Am 28. und 29. Oktober 2023 werden erstmalig die Frankfurter HiFi-Tage 2023 im Kempinski Hotel Frankfurt am Main veranstaltet.

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Doch zurück nach Hamburg. In 50 Räumen werden Produkte folgender Marken vorgestellt: Aavik, Absolue Créations, Acapella Audio Arts, Acousence, Acoustic Quality (Aqua), Airtech, Ansuz, Apertura Audio, ARAKAS Akustische Spiegel, Aries Cerat, ASCENDO, Atelier Rullit, Atoll, Audes, Audia Flight, AUDIAZ, Audio Analogue, audioquest, Audiovector, audium, AUDREAL, AVM, Axmann Audio, Ayon, B.AUDIO, Balanced Audio Technology (BAT), Bassocontinuo, Benchmark Media, Bergmann Audio, Børresen Acoustics, Bricasti Design, Bruder Jacob Kabel, C.E.C., Canton, Cardas Audio, Cessaro, Chord Company, Chord Electronics, Circle Labs Audio, Cito-Audio, Clic, Creek Audio, Cube Audio, Dan D’Agostino, DARTZEEL, David LaBoga, Deutsches Schallplattenmuseum, Diapason, Econik-Speakers, Einstein Audio, ELAC, Electrocompaniet, ESOTERIC, Fabs-fabulous earphones, Fenn Music, FEZZ, Fischer & Fischer, Graham Audio, Grandinote, Gutwire, Harbeth Audio, Hegel, HiFi Studio Bramfeld, Horns, iFi Audio, in-akustik Kabel, Innuos, INTRADA, KAD AUDIO, KEF, Kleeny, KLEI, Krell, Kubala Sosna, Lange Loudspeakers, Lehmannaudio, LEHR | AUDIO SOLUTIONS, LinnenberG Audio, Lumin, Luxman, Lyngdorf Audio, Lyravox, Manger, Manley Laboratories, MBL, Melco Audio, Meridian Audio, Meters Music, Millennium Audio Vision, Miller & Kreisel, Miyajima Lab, Moonriver Audio, Mudra Akustik, MUSIC HALL, MUSICAL FIDELITY, Neo High End, Nessie Vinylcare, nextgen, Nordost, NuPrime, Oephi, Parasound, Perlisten Audio, Phonar, Phonosophie, PMC, PowerGrip, Pre Audio, Prima, Luna, Primare, Puritan, Pylon Audio, QLN, Quadraspire, Qualio Audio, RCM, Reed, REKKORD, Rogers HiFi, Sbooster, Scheu Analog, SETA-AUDIO, Silberkabel, Silberstatic, Skyanalog, SME, Soulnote, Spendor Audio, SPL, Starke Sound, Stereo, STS-digital, STUdo, SUPRA CABLES, SYMANN SoundBoards, Symphonic Line, ThivanLabs, THORENS, ToneTool, TOP Wing, Transrotor, TRIANGLE, TRIGON, TW Acustic, Uberlight Flex, Ultraudio.de, Valeur Audio, Veddan, Velodyne Acoustics, Vicoustic, Vitus Audio, VPI, VTL, WBT-PlasmaProtect, Weiss Engineering, Westminsterlab, Westone Audio, Wilson Audio, Wilson Benesch, WireWorld, WS Audio, Ypsilon Electronics

Information
Norddeutsche HiFi–Tage 2023
Ort Steigenberger Hotel Treudelberg
Lemsahler Landstraße 45
22397 Hamburg
Telefon +49 40 608220
E-Mail info@treudelberg.com
Web www.treudelberg.com

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  • Social Introtext Seit den letzten, Pandemie bedingt verspäteten Norddeutschen Hifi-Tagen sind knapp sieben Monate vergangen und schon stehen die nächsten an: Am kommenden Wochenende, den 18. und 19. März, findet die diesjährigen Veranstaltung im Steigenberger Hotel Treudelberg statt.

Ob bei Tonabnehmern, die so unspektakulär und homogen spielen, weil sie in allen Disziplinen auf allerhöchstem Niveau agieren, eine Auswahl von nur drei Stücken ausreicht, um ihre Vorzüge zu dokumentieren? Aber beim Lyra Atlas habe ich mich auch nicht gescheut, die drei Aufnahmen für die Klangbibliothek zu machen. Hier die des Ortofon MC Diamond.

Falls Sie sich fragen, wie ich ausgerechnet auf das Atlas komme, ist das schnell erklärt: Es ist auch eines der raren Tonabnehmersysteme, die so stimmig klingen, dass man sie leicht unterschätzen kann. Ein Tonabnehmer der nur in einem Teilbereich Herausragendes leistet, drängt sich damit weitaus mehr in den Vordergrund und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Zu dieser Kategorie zählen weder das Atlas noch das MC Diamond. Sie stehen für High Fidelity im besten Sinne und garantieren langen Musikgenuss: einerseits, weil sie auch bei ausgedehnten Hör-Session nicht im geringsten ermüden, und andererseits, weil man ihrer auch nach Jahren nicht überdrüssig werden wird.

Im Bericht über das Ortofon hatte ich ja darüber berichtet, dass ich einige meiner Lieblings-, nicht aber Test-Stücke benötigte, die enormen Fähigkeiten des MC Diamond zu erkennen. Nein, ich werde sie jetzt nicht noch einmal nennen, um Sie nicht zu beeinflussen. Aber obwohl die Files nur mit 96 Kilohertz aufgezeichnet wurden – beim Start der Klangbibliothek konnten nur sehr wenige Wandler Abtasten von 192 oder mehr Kilohertz verarbeiten – und ich für die Wiedergabe weder meinen modifizierten DAVE noch den M-Scaler verwendet habe, sondern einfach den Analogausgang der Nagra VI mit der Vorstufe verbunden habe, waren die vielen Vorzüge der MC Diamond auch in den Files leicht zu entdecken. Wenn sich Ihnen die Ausnahmestellung des Ortofons nicht beim ersten Hören erschließen sollte, geben Sie ihm eine zweite Chance. Ich bin sicher, dass Ihre Mühen mit einem außergewöhnliche Musikerlebnis belohnt werden.

b_850_0_16777215_10_images_content_basics_23-02-10_klangbibliothek_content.jpg Zur Klangbibliothek...

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Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer Ortofon MC Diamond
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 111,8mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Ortofon MC Diamond
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 155mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer Ortofon MC Diamond
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 127,8mb
Recorder Nagra VI
 
Donnerstag, 09 Februar 2023 00:01

dCS Audio bei Audio Reference

Audio Reference übernimmt den Vertrieb für dCS und stellt die neueste Generation des Bartòk APEX vor. Die dCS-Ingenieure erforschen kontinuierlich, wie bestehende Produkte verbessert werden können. Dieser Prozess ist durch das Bestreben motiviert, unübertroffene Messwerte und das beste daraus resultierende Musikerlebnis zu liefern.

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Oft kommt die Innovation in Form von Software. Mit dem jüngsten Bartók 2.0 Software-Update hat dCS das DSD-Upsampling verbessert und neue Filteroptionen hinzugefügt. Mapper, die ursprünglich für Vivaldi APEX und Rossini APEX entwickelt wurden, sind jetzt im Bartók verfügbar. Die Mapper steuern, wie die Daten dem Ring DAC™ präsentiert werden. Bartók enthält nun drei Mapper-Einstellungen. Bartók bietet auch DSD128-Fähigkeit und eine zusätzliche Filtereinstellung für DSD.

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Darüber hinaus zeichnen sich die dCS-Produkte durch eine modulare Bauweise aus. Das Design ermöglicht eine zukünftige Aufrüstbarkeit, was dCS in die Lage versetzt, neue Hardware für bestehende Besitzer anzubieten. Das war bereits beim Vivaldi APEX und Rossini APEX der Fall. Jetzt freut sich dCS, den Besitzern die Möglichkeit zu geben, ihre Bartóks aufzurüsten. Die zum Bartók APEX aufgerüsteten Geräte sind in jeder Hinsicht identisch mit dem neuen Modell, einschließlich des APEX-Schildes auf der Rückseite.

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Der Bartók APEX behält die kraftvolle, dynamische und detaillierte Klangwelt des Originals bei und verfeinert die Auflösung auf ein Niveau, das bisher nur mit dem Rossini oder Vivaldi APEX erreicht werden konnte. dCS hat den Bartók APEX entwickelt, um zu informieren und zu inspirieren. APEX setzt einen neuen Maßstab für Transparenz. Es löst die feinsten Details organisch auf und deckt nie zuvor gehörte Texturen und Feinheiten auf. Von den größten dynamischen Schwankungen in der Lautstärke bis hin zu subtilsten Klangveränderungen offenbart der Bartók APEX jeden Aspekt einer Aufnahme mit einem Gefühl von müheloser Raffinesse und Kontrolle.

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Der dCS Ring DAC ist integraler Bestandteil aller dCS DACs und integrierten Musikplayer. Diese neuartige Erfindung – eine von mehreren maßgeschneiderten Technologien, die von dCS entwickelt wurden – ist einer der Gründe, warum dCS-Systeme weltweit für ihre Transparenz und Wiedergabetreue gelobt werden. Sie wurden von Grund auf von dCS entwickelt und sind eine Kombination aus proprietärer Hardware und Software, die über drei Jahrzehnte hinweg sorgfältig verfeinert wurde, um eine überlegene klangliche Leistung zu erzielen. Im Jahr 2022 brachte dCS APEX heraus, ein bedeutendes Update der Ring DAC-Hardware, mit dem man die musikalische Leistung des Vivaldi DAC, Rossini DAC und Rossini Player weiter verbessern konnte. Das Bestreben, stets an der Spitze der Mess- und Musikleistung zu bleiben, bedeutete, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis man ein APEX-Upgrade für Bartók-Besitzer entwickeln würden. Die neueste Generation der Ring DAC APEX-Hardware bringt mehrere Vorteile mit sich. Rauschen und Verzerrungen wurden weiter reduziert, und die Linearität wurde um über 12 Dezibel erhöht. Hörer erleben damit verbesserte Dynamik, Rhythmus und Timing, eine größere Auflösung der Klangbühne und Detailschärfe, schwärzere Hintergründe und einen gesteigerten Sinn für Realismus.

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Für APEX hat das Entwicklungsteam umfangreiche Änderungen an der Hardware des Ring DACs vorgenommen. Mit Ausnahme des Widerstandsarrays, das unverändert bleibt, ist die Hardware des Ring DAC der neuesten Generation komplett neu. Die Verbesserungen umfassen:

  • modifizierte Referenzversorgung des Ring DAC, was zu einer niedrigeren Ausgangsimpedanz führt
  • verbesserte Filter-, Summier- und Ausgangsstufen des Ring-DACs
  • verbesserte Symmetrie der Summierstufen
  • Schaffung einer völlig neuen Ausgangsstufe
  • Neukonfiguration der Hauptplatine des Ring DAC
  • Ersetzen einzelner Transistoren auf der Platine durch ein zusammengesetztes Paar

Bartók APEX ist das Ergebnis akribischer Handwerkskunst, gründlicher Entwicklung und obsessiver Liebe zum Detail – ein Streben nach musikalischer Reinheit, das dCS dazu inspiriert hat, die Grenzen der Klangwiedergabe neu zu definieren. Mit der gleichen Elektronik wie die Vivaldi- und Rossini-Systeme ausgestattet, verfügt es über die neuesten Generationen des Ring DAC™ APEX, der Clocking-Architektur und der digitalen Verarbeitungsplattform – eine einzigartige Kombination aus Hard- und Software, die in ihrer klanglichen und technischen Leistung konkurrenzlos ist.

Der Bartók APEX verbindet Präzisionstechnik mit einer eleganten und zeitlosen Ästhetik. Bartók APEX liefert bei allen Lautstärkeeinstellungen und an allen Ausgängen zuverlässig hervorragende Klangqualität. Dank flexibler und aufrüstbarer Soft- und Hardware kann Bartók APEX mitwachsen und sich weiterentwickeln und so über Jahre hinweg ein hochmodernes Hörerlebnis bieten.

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

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Mittwoch, 08 Februar 2023 08:10

Lyravox Karlos

Der Lyravox Karlos ist der preisgünstigste Lautsprecher der Hamburger Manufaktur, jedoch nicht der kleinste. Das typische, eigenwillige Design von Lyravox in Verbindung mit dem aktiven Konzept und einem DSP zur Raumanpassung macht neugierig. Es wird sich zeigen, dass bei Lyravox noch etwas Besonderes hinzukommt, das viel zum Klangerlebnis beiträgt.

Erinnern Sie sich noch an den Testbericht des kompakten Lyravox Karlsson, der meinem Kollege Finn Corvin Gallowsky, der im Hauptberuf täglich mit professionellem Audio und Akustik zu tun hat, ausnehmend gut gefiel? Der Karlsson unterscheidet sich durch seine kleinen Abmessungen und seinen Monitor-Charakter vom Karlos, einem reinrassigen, aber dennoch in den Abmessungen nicht wirklich großen Hifi-Lautsprecher für normale Wohn- und Hörräume bis etwa 40 Quadratmeter, wie auf der Lyravox Website zu lesen ist. Die optisch wahrgenommene Größe ist bei allen Lyravox Modellen abgesehen von dem kleinen Karlsson allerdings nicht gering. Denn bei recht wenig Tiefe ist das 40 Zentimeter breite Gehäuse unseres Testkandidaten durchaus auffällig. Dies allerdings in recht sympathischer Art, wie ich finde, da der Ständer den Karlos nach hinten neigt und so zur gefälligen Optik beiträgt. Technisch und akustisch ist der Standfuß aus Esche, einem Holz, das auch im Instrumentenbau gern genutzt wird, ebenfalls von Bedeutung, da sich unten im Gehäuse eine Belüftungsöffnung für die Aktiv-Elektronik und der Bassreflex-Ausgang befinden.

Karlos in seiner extravaganten Schönheit
Karlos in seiner extravaganten Schönheit

Eigentlich wollte man mir eines der großen Modelle zum Test zur Verfügung stellen, aber mein Hörraum unter dem Dach mit einer Grundfläche von gut zwanzig Quadratmetern bietet Karlos beste Voraussetzungen. Hinzu kommt, dass ich mich sehr gerne mit nicht allzu kostspieligen Komponenten beschäftige. Karlos kostet immerhin 13.800 Euro inklusive der Einmessung im Hörraum durch einen Lyravox-Experten. Dieser Preis beinhaltet praktisch ein komplettes Audio-System abgesehen von der oder den Tonquellen. Eine wertvoll anmutende Fernbedienung aus Metall für alle wichtigen Funktionen und auch einige Anschlusskabel sind im Preis enthalten. Egal, ob Sie analoge oder digitale Tonquellen anschließen möchten, es stehen etliche Eingänge an den Lautsprechern zur Verfügung. Je ein analoger Cinch- und XLR-Eingang erlauben die direkte Verbindung von einem CD-Spieler, Phono-Vorverstärker, Bandgerät oder, wenn man es denn doch möchte, auch einem analogen Vorverstäker. Digitale Eingänge warten in Form von S/PDIF Koax, Toslink oder AES/EBU zum Beispiel auf die Verbindung mit einem Musikplayer oder Streamer. Bis vor einiger Zeit bot Lyravox den Karlos als Modell Karlos-Komplett mit integriertem Streamer an, wovon man inzwischen wieder Abstand genommen hat. Denn die recht schnellen technischen Entwicklungen bei Streaming-Hardware machen eine Produkt-Konstanz beinahe unmöglich, wenn man nicht veraltete Module verwenden will. Die hier zum Test stehenden Karlos tragen noch immer die Zusatzbezeichnung Pure, was jedoch inzwischen keine Bedeutung mehr hat.

Aus dieser Perspektive sind alle drei Chassis zu sehen
Aus dieser Perspektive sind alle drei Chassis zu sehen


Das serienmäßig weiße Gehäuse aus schwerem MDF ist nur 18,5 Zentimeter tief. Die Tiefe über alles von 35 Zentimetern ergibt sich aus der Neigung durch den fest verschraubten Standfuß. Dank der geringen Tiefe braucht der Karlos nur wenige innere Versteifungen, um einen stabilen und ruhigen Korpus zu haben, wie Chefentwickler Jens R. Wietschorke und sein Partner Dr. Götz von Laffert erläutern. Zur Optimierung wurde das MDF-Gehäuse an bestimmten Stellen doppeltschichtig verarbeitet. Wer jemals Lyravox Lautsprecher gesehen hat, weiß, dass ein nach oben abstrahlender Hochtöner zum Konzept gehört. Er ist dank der Schallentfaltung gegen die Raumdecke und deren diffusen Reflektionen verantwortlich für eine räumliche Darstellung, die das Klangbild gänzlich von der recht breiten Gehäusefront löst und Karlos in der Darstellung der musikalischen Bühne in seiner Ortbarkeit verschwinden lässt. Im Karlos erfüllt ein mittig oben im Gehäuse montierter AMT L50 diese Aufgabe. Wie positiv seine Wirkung ist, kann man leicht herausfinden, indem man die beiden AMTs mit einer aufgelegten CD-Hülle oder ähnlichem an ihrer Aufgabe hindert. Der Unterschied hinsichtlich räumlicher Tiefe, Losgelöstheit und auch der Größenzeichnung dürfte auch für gänzlich ungeübte Ohren nicht zu überhören sein.

Auch das Schutzgitter vor dem Basschassis trägt das Firmenlogo, bestehend aus einem J für Jens und einem G für Götz
Auch das Schutzgitter vor dem Basschassis trägt das Firmenlogo, bestehend aus einem J für Jens und einem G für Götz

Nun mag man denken, dass die breite Gehäusefront nachteilig auf das Abstrahlverhalten wirkt. Denn allgemein sind schmale Gehäusefronten angesagt und dies auch aus gutem Grund. Denn sie bieten dem Schall weniger Reflektionsfläche. Einmal abgesehen von der mehr als kompensierenden Wirkung des Ambience-Hochtöners, hat die Breite des Korpus auch positive Auswirkung. Dr. Götz von Laffert schilderte mir, dass bei entsprechender Auswahl geeigneter Chassis das Schallerlebnis direkter und lebendiger würde. So sei denn auch der Accouton Keramik-Hochtöner mit seinem Neodym-Antrieb wegen seines Waveguide-Hornvorsatzes hier genau richtig. Das Tiefmittelton-Spektrum bedient ein ScanSpeak-26W-Zehn-Zöller mit Aluminium-Membran. Besonders dieses Chassis profitiert von der vergleichsweise ausladenden Front, denn es besitzt die Eigenschaft, sehr schnell, beinahe ansatzlos anzusprechen und sei somit für die im positiven Sinne anspringende Dynamik des Karlos mitverantwortlich. Das ScanSpeak-Serien-Chassis erfährt bei Lyravox ein Feintuning hinsichtlich seines Resonanzverhaltens. Die Membran ist mit wenigen an relevanten Stellen aufgeklebten Pads beruhigt. Der Accouton-Hochtöner agiere wegen seines Waveguides aber auch deshalb mit dem Tiefmitteltöner sehr harmonisch, weil er nach Lyravox-Spezifikationen bei Accouton gefertigt wird. Hier handelt es sich also nicht um ein Standard-Chassis. Er wird ohne Waveguide auch in einem höherpreisigen Lyravox-Modell eingesetzt. Dazu kommt die aktive DSP-Weiche, die es ermöglicht, eine exakte Feinabstimmung der Anpassung vorzunehmen, was passiv gar nicht oder nur mit mehr oder weniger leistungsbremsenden Bauteilen möglich ist. Verstärkerleistung ist hinreichend vorhanden, um die zwei frontalen Chassis anzutreiben und auch große Pegel zu realisieren. Eine Class-D Endstufe vom Typ Hypex NCore® der vierten Generation mit 400 Watt treibt den ScanSpeak an. Eine 100-Watt-Class-D gleichen Typs bedient den Keramikhochtöner. Hieran ist der AMT Diffus-Hochtöner passiv angekoppelt. Er arbeitet ab 5000 Hertz praktisch als Superhochtöner. Der DSP ist mit Wandlerchips von AKM bestückt. Bei Lyravox hat man es geschafft, den langen Lieferengpass, der durch den Brand der Produktionsstätte von Asahi Kasei entstanden war, zu überbrücken, so dass man nicht, wie viele andere Hersteller, auf andere Wandlerchips umstellen musste.

Der Ständer aus Holz ist fest verschraubt und neigt Karlos nach hinten. Unten ist die Elektronik eingebaut
Der Ständer aus Holz ist fest verschraubt und neigt Karlos nach hinten. Unten ist die Elektronik eingebaut

Der digitale Signalprozessor erfüllt drei Aufgaben: Erst einmal fungiert er als digitale Frequenzweiche. Dabei trennt er die Frequenzbereiche nicht nur präziser als eine passive Weiche, sondern tut dies mit einer Phasenreinheit, die analog nicht machbar ist. Dr. Götz von Laffert ist selbst begeisterter Vinyl-Hörer- Für ihn steht die für den Einsatz eines DSPs nötige Analog/Digital-Wandlung analoger Signale nicht im Widerspruch zu seine Vinyl-Begeisterung – im Gegenteil, er sieht sie als ideale Ergänzung. Auch der französische Vertrieb, so erfuhr ich, verkaufe neben Lyravox ausschließlich analoge Audio-Komponenten.
Die zweite Aufgabe des DSP ist die Linearisierung des Wiedergabefrequenzganges und die Optimierung der Phase im Raum durch das Einmessen mithilfe eines externen Mikrofons. Dieses wird stets von einem Lyravox-Experten durchgeführt. Das gilt übrigens auch für den Export: Die Vertriebe im Ausland besitzen diesbezüglich umfassende Kenntnisse. Und dann kommt der dritte Aspekt: die klangliche Feinabstimmung durch den Experten vor Ort nach Gehör. Die ist meiner Erfahrung nach das Entscheidende. Darüber wird noch mehr zu sagen sein, weil es musikalisch so bedeutsam ist.


Die Ventilieröffnung der Bassreflex-Konstruktion befindet sich unten im Gehäuse und ist normalerweise nicht zu sehen
Die Ventilieröffnung der Bassreflex-Konstruktion befindet sich unten im Gehäuse und ist normalerweise nicht zu sehen

Der Autor hatte in seiner beruflichen Vergangenheit schon in den 90er Jahren sehr viele Gelegenheiten, digitale Lautsprechersysteme in Wohnräumen einzumessen. Die Vorzüge der Berücksichtigung einer individuellen Raumakustik sind unüberhörbar, aber nicht immer musikalisch von Vorteil. Automatische Korrektur-Systeme kompensieren in der Regel mit hörbarem Erfolg den welligen und tonal verfälschten Frequenzgang in den tiefen Tonlagen und auch im Grundtonbereich. So wird den Raummoden effektiv begegnet. Diese Prozedur kann jeder Laie durchführen, dazu bedarf es keiner besonderen Kenntnisse, sondern nur einer Bedienungsanleitung und des fast immer zum Lieferumfang gehörenden Messmikrofons. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass das Ergebnis sehr oft ein zwar messtechnisch lineares, aber irgendwie steriles, unmusikalisches Klangbild zeigt. Ich möchte sogar behaupten, dass dabei das Emotionale, das Berührende der Musik auf der Strecke bleiben kann. Das hat auch etwas damit zu tun, dass diese Systeme das gesamte Frequenzspektrum zu linearisieren versuchen. Wir brauchen zum Genuss jedoch keinen linearen Frequenzgang, sondern eine tonale Ausgewogenheit, die zum Hörraum und auch zu unserem Hörempfinden passt. Dafür ist die Linearität einer Einmessung nur eine Prämisse. Dies gilt insbesondere, wenn dank der verwendeten Filter mit der Frequenzgang-Verbesserung bezüglich des Raumes auch gleichermaßen eine Phasen-Optimierung einhergeht, wie dies bei Lyravox Lautsprechern stets der Fall ist. Diese Linearisierung ist zwar Voraussetzung, jedoch nicht genug, um musikalisch wirklich zu überzeugen und beim Hören Emotionen und Spaß zu vermitteln.

Der AMT-Superhochtöner sorgt für das großartig offene Klangbild und die ansprechende Bühnendarstellung
Der AMT-Superhochtöner sorgt für das großartig offene Klangbild und die ansprechende Bühnendarstellung

Was Lyravox-Lautsprecher zusätzlich so wertvoll macht, ist das Know-How des Experten. In meinem Falle waren es gleich beide genannten Herren, die die zwei werksseitig eingespielte Karlos bei mir anlieferten. Ich wohne halt nicht weit von Hamburg entfernt, und man überzeugt sich bei Lyravox auch gerne von einer tauglichen Test-Umgebung. Jens R. Wietschorke nahm die Einmessung zur Linearisierung mit Hilfe wobbelnder Signaltöne vor. Anschließend erzählte ich den Beiden etwas über meine Hörgewohnheiten, wie zum Beispiel, dass ich es nicht mag, wenn ich bei Streichern, sei es eine Violine oder ein Cello, nur die Saiten, jedoch nicht den Korpus des Instrumentes wahrnehme. Und da geht’s schon los. Das ist nämlich gar nicht einfach. Der kräftige, warme Körperschall eines Cellos wird ausgeprägter, wenn die Höhen zurückgenommen werden. Aber gerade das will man ja nicht. Denn dann würden im nächsten Musikstück ein Ride-Becken oder Hi-Hat stumpf und ohne jeglichen Glanz ertönen, vom Strahlen des Metalls ganz zu schweigen. So eine Feinabstimmung setzt Erfahrung und Wissen um die Wirkung von verschiedenartigen Filtern innerhalb des Frequenzspektrums voraus. Eine einfache Wahrheit ist allein schon, dass es fast immer sinnvoll ist, Spitzen im Frequenzbild abzuschwächen statt das benachbarte Tal aufzufüllen. Und da ist noch etwas Relevantes, was auch mein Kollege Finn Corvin Gallowsky in seinem Bericht über den Erlkönig xMeMs Montara berichtete: Audiophiles Material in welcher Form auch immer, ob CD, Vinyl oder HighRes-File, ist nur wenig hilfreich. Denn hier hat bereits der Tontechniker oder Mastering-Ingenieur Entscheidendes geleistet, um für ein Maximum an Musikalität zu sorgen. Hiermit lassen sich die nuancierten Schwächen eines Systems nur schwerlich entlarven. Weniger perfekte Aufnahmen sind besser geeignet, solche feinen Schwachstellen auszuloten. Die Wiedergabe audiophiler Aufnahmen leidet anschließend nicht darunter, weil diese ohnehin in sich stimmig sind und sich durch die Feinabstimmung daran nichts ändert.

Der spezielle Keramik-Hochtöner koppelt über ein Waveguide an den Raum an
Der spezielle Keramik-Hochtöner koppelt über ein Waveguide an den Raum an


Hier eine Ansicht auf den speziell für Lyravox bei Accuton gefertigten Keramik-Hochtöner
Hier eine Ansicht auf den speziell für Lyravox bei Accuton gefertigten Keramik-Hochtöner

Zuerst arbeiteten beide meiner Lyravox-Gäste an der Feinjustage nach der Linearisierung gemeinsam, was ungefähr so ablief: Dr. G.v.L.: „Nimm mal bitte bei 750 Hertz zwei Dezibel zurück“ J.R.W.: „Ja, aber vielleicht etwas flacher und leicht breitbandiger“. So in etwa ging das hin und her, über das gesamte Frequenzspektrum bis Jens.R. Wietschorke uns verließ, weil er noch einem Kunden in Hannover einen Besuch versprochen hatte. Ich nahm nun seinen Hörplatz ein und wir lauschten dem ersten klassischen Stück. Und einem Zweiten. Ich beschrieb Dr. Götz von Laffert, was mir noch nicht so richtig gefiel. Kein Problem für ihn, der jetzt das Notebook von Jens Wietschorke vor sich hatte und zielführend mit zwei, drei leichten Veränderungen meinen Wünschen entsprach. Respekt! Wie gesagt, hier ist Wissen und Erfahrung wertvolle und unabdingbare Voraussetzung, um derart effektiv im Dienste der Musikalität einzugreifen. Mithilfe der Fernbedienung konnte ich durch Umschalten die lineare Raumeinmessung und die Experten-Abstimmung vergleichen. Der Unterschied ist nicht riesig, wenn man nur schnell hin- und herschaltet. Aber er ist hörbar und entscheidend und bringt das gewisse Etwas. Ich war geradezu erschreckt bei dem Gedanken, was man üblicherweise an Klangqualität verschenkt, wenn man so ein Potential nicht nutzt – und das ist ja leider meist der Fall. Ist es da nicht konsequent und erlaubt, zu fragen, ob es beim Kauf eines Lyravox-Lautsprechers nicht in erster Linie um diese beeindruckende Dienstleistung geht? Für dieses Einmessen und Optimieren auf Raum und Höranspruch verlangt Lyravox 1000 Euro, für den Karlos selber 12.800 Euro. Hinsichtlich des aus der Feinabstimmung nach Gehör resultierenden musikalischen Mehrwerts dürften sich nach meinem Eindruck diese Preise tendenziell auch anders gewichten.

Das Elektronik-Panel bietet reichlich Anschlüsse und zeigt auch die auf der Fernbedienung gewählte Einmessung an
Das Elektronik-Panel bietet reichlich Anschlüsse und zeigt auch die auf der Fernbedienung gewählte Einmessung an

Für den Betrieb wird ein Karlos – in diesem Fall war es die linke Box – per S/PDIF-Leitung mit dem digitalen Ausgang des Musikplayers verbunden. Das mitgelieferte Kabel verbindet diesen als Master fungierenden Karlos mit dem rechten, der im Slave-Modus auf diese Weise sowohl das digitale Musiksignal als auch die Steuerungs-Informationen erhält. Beide Lautsprecher beinhalten komplett die gleiche Technik, also auch DSP und Endstufen. Man könnte die Master/Slave-Zuordnung ebenso andersherum machen. Bei analoger Ansteuerung werden beide Lautsprecher in klassischer Weise links wie rechts direkt angesteuert. Als Tonquelle diente mein Wadia CD-Transport. Alternativ spielte der im anderen Hörraum stehende Antipodes Oladra als reiner Roon-Server, der per WLan mit einem brandneuen Lyravox Custom Streamer verbunden war. Letzterer ist ein nach Kundenanforderung in Hard- und Software konfigurierbarer Universal-Streamer mit ausschließlich digitalen Ausgängen, in diesem Fall konfiguriert als Roon Endpoint. Diese Version hat ein doppeltes Linearnetzteil für Prozessor und Audiosektion, beide mit Supercap-Pufferbank und ein internes Subchassis aus Bronze für die Elektronik.

Dieser Screenshot zeigt die nach der Linearisierungs-Einmessung für meinen Hörraum vom Lyravox-Experten zur musikalisch idealen Abstimmung gesetzten Filter
Dieser Screenshot zeigt die nach der Linearisierungs-Einmessung für meinen Hörraum vom Lyravox-Experten zur musikalisch idealen Abstimmung gesetzten Filter


Wenn ich nun Klang und musikalisches Können des Karlos zu beschreiben versuche, geschieht dies anhand der Abstimmung, wie ich sie mir in meinem Hörraum wünschte. Es gab diesbezüglich zwischen Dr. Götz von Laffert und mir keine Meinungsverschiedenheiten. Er war mit meinen Klangvorstellungen durchaus einverstanden. Aber: Wenn jemand eine etwas andere Abstimmung vorzieht, vielleicht weil er eine bestimmte Musikrichtung präferiert und deren Charakter tonal unterstreichen möchte, ist das kein Problem. Sollte sich im Laufe der Zeit daran etwas ändern oder auch im Falle eines Umzugs, ist eine erneute Experten-Einmessung für derzeit eintausend Euro in Deutschland möglich. Eine gute Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass die Fernbedienung drei Programmierungen abrufbar macht, von denen eine der Linear-Einmessung vorbehalten ist. Auf Platz drei darf man also durchaus noch eine weitere, den persönlichen Gegebenheiten Rechnung tragende Einstellung einrichten lassen. Dr. Götz von Laffert sagte mir, es gäbe immer wieder Kunden, die Lyravox Lautsprecher auch in ihrem Heimkino-Setup nutzen wollen. Es sei kein Problem, eine entsprechende Abstimmung mit hierfür optimaler Charakteristik und Fokussierung, um vielleicht einen Center-Speaker zu vermeiden, abzuspeichern.

Ein Blick auf die üppig bestückte DSP und Verstärker-Einheit
Ein Blick auf die üppig bestückte DSP und Verstärker-Einheit

Wenn ich Musik mit Karlos höre, egal ob von meinem Wadia-Laufwerk oder dem besser klingenden Setup aus Antipodes Oladra und dem neuen Lyravox Streamer, gefällt es mir schon in der Linear-Einstellung. Mit jedem so klingenden passiven Lautsprecher in Kombination mit einem geeigneten Voll- oder Endverstärker wäre ich wahrscheinlich halbwegs zufrieden. Aber nicht wirklich glücklich, weil in meinem Raum der Bass etwas zu zurückhaltend und der Präsenz-Bereich für mein subjektives Empfinden zu ausgeprägt wäre: das Ergebnis der Linearisierung. Dafür habe ich keine Überbetonungen durch Raummoden mehr im Tief- und Grundton, was zu hervorragender Durchhörbarkeit führt, auch ein Ergebnis der Linearisierung. Gänsehaut spüre ich da nur bei wenigen Musikstücken, die mir ohnehin stets unter die Haut gehen. Wenn ich nun auf der Fernbedienung die musikalische Feinabstimmung durch den Lyravox-Experten aufrufe, ändert sich zwar das Klangbild nicht enorm, aber die Musikalität in einem Maße, dass ich auf keinen Fall auf Linear zurückschalten will. Jetzt fangen auch meine Füße an, sich im Rhythmus mitzubewegen. Ich merke, dass Stimmen mehr Körper bekommen, ohne dass das Klangbild zusammenschmilzt und seinen Nuancen-Reichtum verliert. Die Musik bleibt nicht nur transparent, sie gewinnt an Authentizität und das Klanggeschehen bildet sich auf der großen Bühne homogener und ansprechender ab. Die Standorte einzelner Instrumente sind klar umrissen und wirken wie angenagelt. So vermittelt Karlos emotional ein weit schöneres, packenderes Erlebnis und überzeugt rational mit Wahrheitstreue.

Der Tief-Mitteltöner ist ein Serienchassis von ScanSpeak®
Der Tief-Mitteltöner ist ein Serienchassis von ScanSpeak®

Die Pads auf der Membran sind beim Tief-Mitteltöner nicht serienmäßig. Lyravox verbessert auf diese Weise das Resonanzverhalten
Die Pads auf der Membran sind beim Tief-Mitteltöner nicht serienmäßig. Lyravox verbessert auf diese Weise das Resonanzverhalten


Egal ob Blasinstrument, Streichinstrument oder Schlagwerk: Sie alle vermittelt Karlos mit einem sehr hohen Maß an Echtheit. Wir dürfen bitte nicht vergessen, dass wir es hier mit dem preisgünstigsten Modell der Hamburger Manufaktur zu tun haben. Ich weiß, dass noch mehr Auflösung und Klangfarbe möglich ist. Auch wenn der hier aufgerufene Preis mehr als Kleingeld ist: Die Musikalität des Karlos liegt deutlich über dem, was man für den Preis erwarten darf. Denn zu den eben genannten Eigenschaften kommt ein dynamische Verhalten und die in dieser Weise nur bei Breitbändern oder Hornlautsprechern zu findende losbrechende Energie, die selbst bei kleinen Besetzungen mit natürlichen Instrumenten deutlich spürbar ist. Cecilias Bartoli erlebte ich mit ihren Liedern vom Album St. Petersburg enorm kraftvoll und ansprechend. Ihr Mezzosopran geriet dabei niemals überzeichnet oder gar nervig, auch nicht bei hoher Lautstärke. Nach meiner Erfahrung liegt das große Defizit aller Hifi-Anlagen im Vergleich zur Live-Musik gleich welchen Genres darin, dass die Direktheit und Körperlichkeit von Instrumenten nicht wirklich vermittelt wird. Das kann Karlos auch nicht voll umfänglich. Aber Karlos fasziniert auch deshalb, weil er es schafft, dieses Defizit kleiner zu machen, ohne die konstruktiven Nachteile von Breitbändern und Hornsystemen einzubringen. Karlos klingt ehrlich. Das ist schon sehr viel und rechtfertigt seinen Kaufpreis. Was er aber bei optimaler Einstellung an Hörvergnügen bereitet, hebt ihn aus dem Gros der Konkurrenz hervor. Vergesst den Rest der Welt und genießt Musik mit ihm, möchte ich sagen. Aber Wermutstropfen gibt es dennoch: Karlos macht klar hörbar, wie gut die Tonquelle ist. Man kann einen Bluetooth-Empfänger anschließen und per Smartphone Musik zuspielen. Für den Anfang mag´s gehen, aber es geht eben viel mehr. Was Karlos sehr gut kann, ist leise spielen. Schon bei sehr niedrigen Hörpegeln ist spürbar, dass auch am unteren Frequenzband-Ende Dynamik da ist. Das ist wichtig, weil es möglicherweise schwer fällt, zu später Stunde den Karlos durch einfachen Tastendruck auf der eleganten Metall-Fernbedienung auszuschalten.

Die Fernbedienung ist elegant und funktioniert einwandfrei
Die Fernbedienung ist elegant und funktioniert einwandfrei

STATEMENT

Der Lyravox Karlos ist eine musikalisch gelungene Synthese aus Gehäusekonzept, zueinander stimmigen Chassis mit dem für Lyravox typischen Ambiente-Hochtöner, modernen Class-D Endstufen und dem DSP. Nach Linearisierung im Hörraum und der musikalischen Feinabstimmung nach Gehör durch den Lyravox-Experten spielt Karlos ungemein begeisternd, und zwar alles, was Sie erleben möchten.
Gehört mit
CD-Laufwerk Wadia WT 3200
Musikserver Antipodes Oladra
Musikplayer Lyravox Custom Streamer mit doppeltem Linearnetzteil
Zubehör MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Boaacoustic Evo.black Power für Karlos, Puritan Ultimate Mains für Lyravox Streamer, SPDIF.Kabel Lyravox LyraLink Coax (identisch mit der zum Lieferumfang gehörenden digitalen Verbindung zwischen Karlos Master und Slave), DH-Labs D-750 Coax, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters
Herstellerangaben
Lyravox Karlos
Bauart Dynamisch, 2 Wege plus Diffusfeld-Hochtöner, Bassreflex (downfire), vollaktiv 2 x Class D mit DSP-Signalverarbeitung und integrierter Vorstufe. Master-Slave-Konfiguration mit digitalem Interlink
Frequenzgang 28 – 28.000 Hz raumabhängig
Konstruktionsprinzip 2 Wege plus Ambience-Tweeter, Bassreflex (unten)
Elektronik 1 x 400 Watt und 1 x 100 Watt Class D NCore® der 4. Generation. Mehrkanal- Hi-Res-DSP mit integrierter, fernbedienbarer Vorstufe für digitale und analoge Quellen (update-fähig)AES digital XLR (über Hauptlautsprecher)
SPDIF digital RCA Koax (über Hauptlautsprecher)
Toslink digital Lichtleiter (über Hauptlautsprecher)
XLR analog symmetrisch (jeweils rechts / links)
RCA analog (‚Cinch‘) (jeweils rechts / links)
Anschlüsse AES digital XLR (über Hauptlautsprecher)
SPDIF digital RCA Koax (über Hauptlautsprecher)
Toslink digital Lichtleiter (über Hauptlautsprecher)
XLR analog symmetrisch (jeweils rechts / links)
RCA analog (‚Cinch‘) (jeweils rechts / links)
Gehäusekonzept Gehäuse aus Schwer-MDF, teilweise gedoppelt, gezielt versteift, mehrkomponentige Schallkammerdämmung. Baßreflex bodenseitig. Standkufen (verschraubt) aus Stativholz (Esche), tiefschwarz geölt. Oberfläche Mehrschicht-Nanocoating matt ultrasmooth (ringfest, Möbelqualität) in Reinweiß NCS-S 0500N. Individuelle RAL- oder NCS-Farbtöne gegen Aufpreis
Klangeinstellungen Bis zu drei Custom-Klangpresets nach Experten-Einmessung im Hörraum. Z.B. zusätzliche Presets für ältere Quellen, historische Aufnahmen oder Kino-Ton mit virtuellem Center.
Hochtöner Accuton® Vollkeramik 30 mm Neodym
Diffusfeld-Hochtöner AMT L50
Tiefmitteltöner Tiefmitteltöner ScanSpeak® 26W Aluminium 10“
Innenverkabelung Reinstkupfer OCC mit jeweils angepassten Querschnitten
Empfohlene Raumgröße 12 - 40 m2 (bei normaler Wohnraumhöhe bis 2,8 m)
Empfohlener Hörabstand 2 - 5 m
Empfohlener Wandabstand 0,5 - 1,5 m (mit Raumeinmessung ab 0,15 m)
Maße (B/H/T) 40 x 87,5 x 37cm mit Ständer
Gewicht 22 Kilogramm
Garantie 3 Jahre auf Elektronik, 5 Jahre auf Mechanik, 10 Jahre Ersatzteilgarantie
Preis 13.800 Euro inklusive Einmessung (innerhalb Deutschlands) und Fernbedienung
Lieferumfang Aluminium-Fernbedienung zur Steuerung aller Funktionen inkl. Quellenwahl und Klang-Presets; 2 x Netzkabel; 4,5 m Lyra-Link SPDIF-Verbindungskabel Haupt- und Sekundärlautsprecher; Staubschutzhüllen; Bedienungsanleitung
Produktvarianten Karlos Analog nur mit analogen Eingängen, zum Betrieb an externen Vorstufen, ohne Fernbedienung und Interlink-Kabel. Karlos Monolith mit Massiv-Kunststeingehäuse und Accuton® Cell® C25 Hochtöner

Hersteller
Lyravox Gerätemanufaktur GmbH & Co. KG
Anschrift Jaffestraße 6
21109 Hamburg
Telefon +49 40 320897980
E-Mail info@lyravox.de
Web lyravox.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-02-08_lyravox
  • Social Introtext Der Lyravox Karlos ist der preisgünstigste Lautsprecher der Hamburger Manufaktur, jedoch nicht der kleinste. Das typische, eigenwillige Design von Lyravox in Verbindung mit dem aktiven Konzept und einem DSP zur Raumanpassung macht neugierig. Es wird sich zeigen, dass bei Lyravox noch etwas Besonderes hinzukommt, das viel zum Klangerlebnis beiträgt.

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