If we were living in normal times, I would have met my friend and colleague Wojtek Pacula during the High End and together with him I would have presented the joint award of our magazines to Gryphon and Melco in a larger group the next day. We are not deterred by the current adversities and will make up for the handover – if necessary via Skype.

Shortly after the first award ceremony in Warsaw we agreed to present two awards again at the most important hifi show in Germany – if not internationally – again without much effort at a dinner to which we invite the winners. Even though there are four awards per year, the STATEMENT in High Fidelity should not become on of the inflationary scattered awards so quickly. Like the first time, we didn't 'talk each other into making our selection. In our opinion, the different points of view make the matter really interesting. On the one hand there is the supporter of unbalanced connections, on the other hand there is the advocate of balanced signal transport, one swears by CDs and the corresponding players, the other by streaming and HighRes files. And this is also reflected in the decisions for the first STATEMENTS in High Fidelity of the year 2020: Wojtek Pacula has chosen Gryphon's Ethos, a true high-end CD player with an almost prohibitive price tag, as the prize winner. Its converter section, which enables both PCM upsampling to 384 kilohertz and DSD128 conversion, can also be used by external data suppliers. The streaming fan – and author of this lines – has been most impressed by Melco's S100. This may not be the best-sounding switch in the world, but in my opinion it's the one with the best price/sound ratio.

The awards are now finished, well packed and already on their way to the receivers. As soon as they arrive there, there will be a video conference where you can at least have a virtual toast. Until then, I recommend reading Wojtek Pacula's very detailed review, which we are publishing today. According to his guidelines there will be chapter headings and pictures without explanations, unlike usual in hifistatement. Shortly more of the STATEMENTS in High Fidelity.

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder boulevard/20-06-05_sihf

Wir schreiben das Jahr 2020 und auf dem Aufmacher ist ein CD-Player abgebildet. Die CD ist ein digitales Format, das in die Jahre gekommen ist, als technisch veraltet gilt und von vielen Musikliebhabern als Sackgasse, ja sogar als Ende der echten Musik betrachtet wird. Aber wir stimmen einer schlicht Null-Eins-Behandlung von Audioformaten nicht zu.

Denn, seien wir ehrlich, jeder Audiophile hat sein eigenes, einzig „echtes“ Format, das er als die größte Annäherung an die Quelle betrachtet – normalerweise das analoge Masterband. Und ich werde es nicht ändern, weil man es nicht ändern kann. Die eindeutige und ausschließende Herangehensweise an dieses Thema ähnelt der Religion, und Religion ist nicht verhandelbar. Weil ich aber meine eigene Meinung habe, muss ich etwas hinzufügen: Ich denke, dass eine gut produzierte CD wahnsinnig gut klingen kann.

In der digitalen Welt bin ich mit dieser Meinung nicht allein. In der zweiten Hälfte der 1990-er Jahre begann Gryphon Audio Designs mit der Arbeit an seiner ersten digitalen Quelle, dem CDP-1-Tabu-Player. In der Gryphon-Monografie schrieb Albert L. Jones: „Die Entscheidung, die erste digitale Quelle von Gryphon in die Produktpalette aufzunehmen, war nicht einfach. Diese Entscheidung wurde auch nicht durch den Wunsch diktiert, den Absatz durch die Erweiterung des Markenportfolios zu steigern. Was passierte, war einfach das Ergebnis einer wachsenden Frustration aufgrund der großen Unterschiede in der Klangqualität, die die Designer und erfahrenen Mitglieder der Gryphon-Hörerpanels erlebten, als sie das analoge Original aus dem Gryphon-Archiv, Kopien von Masterbändern, mit einer typischen CD verglichen.“ (Albert L. Jones, Gryphon Unplugged. 25 Years of Gryphon Audio Designs, 2010, Seite 45)

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_ETHOS_8.jpg

Aus dieser Frustration entstand der Tabu-Player-CDP-1, der erste Upsampling-CD-Player der Welt. Es stellte sich heraus, dass das Problem nicht im Format selbst lag, sondern in der Art und Weise, wie es verwendet wurde. Und es ist kein Zufall, dass Flemming E. Rasmussen dem Format bis heute treu geblieben ist, obwohl die Geschichte des Unternehmens mit einem einzigartigen Phono-Vorverstärker, einem Step-up, begann, und die grundlegende Referenzquelle bei der Bewertung eines jeden Designs die genannten analogen Masterbänder sind.

Der Rest ist Geschichte: Tabu CDP-1 wurde 1998 auf den Markt gebracht, und es war, zumindest nominell, ein HDCD-, kein CD-Player. Er war mit synchronem 24/88,2-Upsampling ausgestattet. Erst im November 2001 wurde in einer Entwicklungsversion das asynchrone 24/96-Upsampling verwendet. Im September 2003 wurde der MIKADO eingeführt, in dem 32/192-Upsampling implementiert wurde; es war der erste Top-Lader-Player in der Gryphon-Reihe. Der nächste Schritt war eine spezielle Version dieses Geräts, Mikado Signature vom September 2008, und bereits im Januar des folgenden Jahres wurde das etwas preiswertere SCORPIO-Modell vorgestellt. Im Jahr 2017 wurde eine neue Version entwickelt, das Modell SCRORPIO S.


Der neueste, erstmals auf der High End 2019 in München gezeigte Player mit dem Namen ETHOS ist der fortschrittlichste und teuerste CD-Player dieses Herstellers. Zum ersten Mal hat das Gerät eine völlig andere Form als die übliche Kiste. Obwohl sich alle von Fleming entworfenen Produkte durch ihr ausgezeichnetes Design und ihre präzisen Linien auszeichnen, hebt sich der Ethos von ihnen ab. Er hat eine dreieckige Form. Sein Hauptkörper ist ein gleichseitiges Dreieck, aber das Display mit den Berührungsschaltflächen neigt sich leicht nach vorne, weshalb seine Abmessungen mit 480 mal 173 mal 453 Millimetern angegeben werden. Wir sehen nicht viele dreieckige Geräte im Audiobereich, was irgendwie überraschend ist. Am bekanntesten sind die Dreiecke, die mit den Firmennamen verbunden sind: Plattenspieler der amerikanischen Firma Triangle ART und des französischen Lautsprecherherstellers Triangle Manufacture Electroacoustique. Im letzteren Fall geht es vor allem um das Logo – Leema Acoustics hat auch ein dreieckiges Logo. Im Falle eines Plattenspielerherstellers ist diese Form viel stärker in der Technik verankert und es geht um eine Dreipunktauflage des Plattentellerfußes. Und diese Art der Abstützung ist, wie wir seit den Zeiten Leonardo da Vincis wissen, die bestmögliche.

Ich denke also, dass dies genau das ist, was die Konstrukteure von Ethos wollten: die Gewährleistung der mechanischen Integrität, die bei einem an drei Punkten abgestützten rechteckigen Chassis in gleichem Maße nicht erreichbar ist. Und es ist schwer zu verstehen, warum solche Lösungen im Audiobereich so selten sind. Abgesehen von einigen wenigen Fällen von kleinen Firmen könnte der einzige Vorgänger von Gryphon eine deutsche Firma sein, deren Namen ich leider vergessen habe, die vor etwa einem Dutzend Jahren Verstärker in solchen Gehäusen anbot.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1644.jpg

Technologie

Der Ethos ist ein CD-Player mit digitalen Eingängen. Es handelt sich um eine Top-Lader-Konstruktion, das heißt eine ohne klassische Schublade. Bei Top-Ladern wird die Disc wie beispielsweise auch bei C.E.C.-Playern direkt auf der Motorachse oder der Hauptlagerachse platziert. Das Ganze schließt normalerweise mit einer Klappe, außer bei den Playern von Ancient Audio, AcousticPlan und 47 Labs. Die Klappe kann zur Seite geschoben oder nach oben und unten bewegt werden – sowohl der ältere Mikado als auch der neue Ethos nutzen letztere Möglichkeit. Eine Ausnahme bilden die Abspielgeräte von Ayon Audio, bei denen man ein Art Deckel manuell abnimmt oder auflegt. Das klassische Beispiel für diese Art der Konstruktion war der Philips CD-Pro2 LF-Transport. Der Gryphon Ethos ist neben der Pro-Ject CD-Box RS2 T der erste CD-Player, der den neuesten CD-Mechanismus auf dem Markt verwendet, den StreamUnlimited Blue Tiger CD-Pro 8, der von denselben Ingenieuren entworfen wurde, die – damals noch für Philips – auch den CD-Pro2 entwickelt haben. Man erkennt das auf den ersten Blick.

Die DAC-Sektion des Ethos ist völlig anders als bei früheren Gryphon-CD-Playern. Die grundlegenden Lösungen kamen jedoch bereits im Kalliope-D/A-Wandler zur Anwendung. Dort wurden zum ersten Mal in der Firmengeschichte die DACs mit ESS-Technologie aus der Sabre-Serie, konkret das Modell ES9018, eingesetzt. Der Ethos ist ein Dual-Mono-Design, weshalb für jeden Kanal ein separater Chip verwendet wird, aber hier ist es der Typ ES9038Pro.


Auch die Upsampling-Sektion wurde geändert: Das PCM-Signal kann in 32 Bit und 384 Kilohertz konvertiert werden, was doppelt so hoch ist wie beim Kalliope. Zum ersten Mal kann das PCM-Signal auch in DSD128 umgewandelt werden – eine ähnliche Lösung wie bei meiner Referenz, dem geliebten Ayon Audio CD-35 HF Edition mit der Nummer 1/50. Der USB-Eingang unterstützt DSD-Signale bis zu DSD512 und PCM bis zu 32 Bit und 384 Kilohertz. Der D/A-Wandler dekodiert keine MQA-Signale. Zusätzlich zum Upsampling kann der Benutzer auch die Filter wechseln – digitale bei PCM und analoge nach der Umwandlung in DSD. Es gibt sieben verschiedene Filter für PCM und drei für DSD. Alle digitalen Schaltungen werden mit ultrapräzisen, temperaturkompensierten Taktgebern mit extrem niedrigem Jitter von 5 ppm getaktet. Das Gerät ist modular aufgebaut, so dass man in Zukunft einzelne Module wie den DAC oder den Upsampler austauschen kann.

Der Analogteil ist eine Dual-Mono-Konstruktion und funktioniert in Class-A ohne Rückkopplung. Es gibt keine Kondensatoren im Signalweg, also eine durchgängige Gleichstrom-Kopplung. Der Player verfügt sowohl über symmetrische als auch unsymmetrische Ausgänge. Die Ausgangsspannung ist etwas höher als beim CD-Format-Standard, denn sie beträgt 4,3 respektive 2,15 Volt; die Schaltung ist vollständig symmetrisch aufgebaut. Beim Ethos handelt es sich um ein bemerkenswert gut konstruiertes und gebautes Gerät mit einem Gewicht von 13,7 Kilogramm, das dem Benutzer eine breite Funktionalität bietet.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1625.jpg

Hörtest

Der Gryphon Ethos-Player wurde mit meinem Referenzgerät, dem Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD verglichen. Er stand auf der obersten Ebene des Finite Elemente Pagode Edition Racks auf seinen eigenen Füßen und wurde abwechselnd mit dem Hijiri SM2R „Sound Matter“ und Siltech Triple Crown Power mit dem Netz verbunden. Normalerweise teste ich Geräte im meinem System mit einer unsymmetrischen RCA-Verbindung. Meine Beobachtungen zeigen, dass damit fast immer bessere Ergebnisse erzielt werden. Dieses Mal habe ich meine beste Verbindung gewählt: die Siltech Triple Crown. Der Player ist mit Pads für Spikes ausgestattet, und obwohl ich bessere habe, beschloss ich, das Gerät so zu hören, wie es geliefert wird. Aber ich half ihm ein wenig, indem ich ihn auf die Acoustic Revive-Scheiben aus Bergkristall legte. Auf beiden Seiten habe ich Unterlegscheiben aus piezoelektrischem Material verwendet – ebenfalls aus dem Acoustic-Revive-Programm. Erinnern Sie sich an den Bericht über den Besuch von Alex Brady von Nordost, nach dem er vier QPoints da gelassen hat? Nun, schließlich habe ich sechs davon gekauft: zwei für zu testende Produkte. Einen davon habe ich unter den Gryphon gelegt.

Ich führte einen A/B-Test durch, wobei A und B bekannt waren. Die Musikbeispiele, die ich mir anhörte, waren zwei Minuten lang, aber ich hörte mir auch ganze Alben an. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass The Gryphon Ethos einer der besten digitalen Player ist, die ich je in meinem System gehört habe. Nein, nicht der beste, denn bei Top-High-End, bewegen sich die Klangunterschiede im Geschmacksbereich und entziehen sich einer absoluten Bewertung – aber eben: einer der besten. Der Klang ist eine Klasse für sich, er spiegelt alles wider, was in unserer Branche zum Besten zählt. Wichtig ist, dass der Klang nichts mit dem Stereotyp „digital“ zu tun hat. Im Vergleich dazu klingen viele Plattenspieler hell, scharf und spröde, und zudem nicht sehr hoch auflösend. Ähnlich verhält es sich auf der anderen Seite der Medaille: Die Audiodatei-Abspielgeräte, die ich kenne, egal wie teuer, mit welchen Upgrades und Verbesserungen und mit welchen Dateien auch immer, sie alle klingen im Vergleich zum Ethos dynamisch flach und differenzieren den Klang nur schlecht.


Nein, ich übertreibe nicht, ein Gerät dieses Kalibers konnte es vor zehn Jahren noch nicht geben. Zusammen mit dem Ayon CD-35, mit dCS-Playern wie dem Vivaldi One und mit dem Top-Player von Ancient Audio gehört es zum Club der digitalen Abspielgeräte, die so geschmeidig, so perfekt kohärent klingen, dass es schade ist, dass wir so viele Jahre auf sie warten mussten. Und wir warteten in erster Linie auf eine schöne Kombination von Farben, mit starker Sättigung und Differenzierung. Auf die Auflösung, in der Platz für Informationen ist, nicht für Details, sowie auf die Glaubwürdigkeit der Darstellung, also auf etwas Subkutanes, das schwer zu analysieren ist und die Grundlage für ein gutes Hörerlebnis bildet. Ohne diese Elemente ist die musikalische Darstellung fehlerhaft, nicht vollständig.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1642.jpg

Der Ethos spielt mit einem leicht warmen, vollen Klang. Ich hatte nicht erwartet, dass ich es eines Tages sagen würde, aber es ist geschehen, und ich muss es anerkennen: Dieser Gryphon klingt wärmer und voller als mein Referenzspieler, der bereits erwähnte Ayon. Er ist nicht schwärzer, kein digitales Gerät hat das je geschafft, das können nur analoge Tonbandgeräte, und darum geht es ohnehin nicht. Aber er hat eine weichere Intonation, einen wärmeren unteren Mitteltonbereich und ordnet die Informationen im Raum anders an, weshalb sie auf die eine und die andere Weise wahrgenommen wird. Der Ethos klingt – lassen Sie mich dieses Klischee verwenden – wie ein klassischer High-End-Plattenspieler.

Seine Farben sind satt und voll. Daher ist die Präsentation des Gesangs spektakulär. Ich begann mit „Wee Small Hours“ von Frank Sinatras 1955 veröffentlichtem Album das auf zwei 10-Zoll-, einer 12-Zoll- und vier 7-Zoll-EPs mit jeweils vier Liedern erschien. Es wurde in einer für das Capitol Studio A typischen Weise aufgenommen. Das heißt mit sieben RCA-44-Mikrofonen in unmittelbarer Nähe der Instrumente und mit dem Neumann U-47-Mikrofon für Sinatra, der in einer gedämpften Kabine gegenüber der Band stand. Das Signal aller Mikrofone wurde live auf ein monophones Band gemischt.

Sinatras Stimme auf diesem Album klingt fantastisch: warm, groß, voll. Und die Band, die ihn begleitet, ist gut genug, um nicht zu dünn zu klingen. Der Gryphon gab dieses Album brillant wieder, er zeigte alles, wovon ich spreche, und formte den Höhenbereich fantastisch aus. Diese Aufnahme in der Version der 21 Discs umfassenden Ausgabe von The Capitol Years klingt phantastisch, weil die Höhen nicht betont werden und der Gesang kräftig, ja zum Greifen nahe ist. Trotzdem scheint bei anderen Playern das von Sinatra deutlich gesungene "t" meist lauter zu sein. Nicht hier, nicht bei Gryphon. Und das ist keine triviale Angelegenheit, besonders, wenn es um Alben geht, denen es nicht an Höhen mangelt, ja wo diese sogar — wie etwas in George Michaels Patience - bewusst betont werden. Der Ethos spielte Patience phantastisch, unterstützte Harmonie und Fülle, ohne zu vernachlässigen, dass das Becken mit der Akustikgitarre und der hohe Hall bei der Stimme dem Ganzen Charakter verleihen.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1623.jpg


Die räumliche Darstellung des Gryphon ist eine der besten, die ich kenne. Aber es gibt darin wichtige und wichtigere Dinge. Zum Beispiel ist der Vordergrund wichtiger als alles dahinter. Was auch immer hinter dem Gesang liegt, ist wärmer als beim Referenzspieler und klanglich weniger differenziert. Aber es wird nicht abgeschwächt, es verschwindet nicht. All diese Elemente unterstützen den Vordergrund. Daraus ergibt sich ein großes Volumen an reichem Klang, das nie zu dünn sein wird.

Das liegt auch daran, dass der CD-Spieler starke, rhythmische, farbige und volle Bässe liefert. Der Eröffnungstrack von Brian Enos Another Green World, den ich auf einer Master-CD-R-Kopie aus einem Mastering-Studio habe, hat das sehr gut gezeigt. Noch besser habe ich es beim Kontrabass aus We Get Request des Oscar Peterson Trios gehört, ebenfalls in einer Master-CD-R-Version. Es spielte keine Rolle, ob es eine Bassgitarre, ein Kontrabass oder Elektronik war – wie beim Soundtrack zum Blade Runner – jedes Mal gab es diese Fülle, diesen Reichtum des Basses mit dem richtigen Schwung, aber auch mir großen Kontrolle. Der aller tiefste Bassbereich wirkt leicht geglättet, aber das macht nichts.

Wie selten zuvor habe ich dem Gryphon mit einer Mischung aus Freude und Respekt zugehört. Ich weiß sehr gut, welche Fähigkeiten, welche Erfahrung, aber auch welcher Aufwand an Arbeit und Geld nötig ist, um ein solches Ergebnis zu erzielen. Und mit dem Ethos stehen wir an der Spitze der Audiowelt, wo das Format (LP, CD, SACD) weniger wichtig ist und die Qualität des Ausgangsmaterials dafür um so mehr. Im Falle dieses Geräts ist es nicht so schwierig, weil der Gryphon Musik auf eine geschmeidige Art und Weise abspielt, als ob er versuchen würde, sie möglichst natürlich anzubieten, auch wenn etwas nicht perfekt ist.

Dafür muss man natürlich bezahlen, aber der gerade beschriebene Effekt ist es wert. Der Preis ist eine etwas geringer Tiefe der Bühne. Zudem wird unsere Aufmerksamkeit stärker auf das, was alle Instrumente verbindet, als auf die Unterschiede zwischen ihnen gelenkt. Das sind kleine Verschiebungen, und für jemanden, der keine Erfahrung mit High-End-Systemen hat, werden sie eher unbemerkt bleiben. Sie sollten jedoch wissen, dass sie da sind. Vielleicht ist ja grade diese Form der Darbietung der Grund für den perfekt arrangierten, homogenen Klang. Und wie jede Art von Fülle hat auch diese ihren eigenen Charakter – wie oben beschrieben.

Ich habe den SACDs – genauer: Hybrid-Discs – eine separate Hörsession gewidmet. Es schien mir wichtig, die Frage zu beantworten, ob, und wenn ja, wie viel wir verlieren, weil Ethos ein CD- und kein SACD-Spieler ist. Antwort Nr. 1 ist einfach: Wenn Sie nicht viele SACDs haben, dann verlieren Sie nichts. Die CDs werden perfekt abgespielt, noch dazu, wenn Sie andere Musik als Jazz und Klassik hören. Wenn Klassik und Jazz jedoch für Sie die wichtigsten Genres sind und Sie viele SACDs dieser Art haben, dann werde ich die Frage etwas anders beantworten: Der Klang des Gryphon-Players mit DSD-Upsampling, der einen CD-Layer von einer Hybrid-SACD-Disc abspielt, ähnelt dem, was ich vom von Ayon abgespielten SACD-Layer gehört habe. Er ist nicht identisch, aber ähnlich genug, so dass die Unfähigkeit des Gryphon, SACDs abzuspielen, Ihre Wahl in keiner Weise beeinflussen sollte.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1627.jpg


Der Klang ist in beiden Fällen ähnlich dunkel, warm, glatt und leicht gerundet. Bei der SACD-Schicht ist der Effekt etwas stärker, aber der Unterschied war – zumindest in meiner Kette – nicht entscheidend. Ja, die SACD-Spur auf Ayon und anderen Top-Playern wie dem dCS bieten einen noch volleren Klang und das Klangbild ist noch besser strukturiert. Es gab minimal mehr Informationen über Texturen, Raum et cetera. Wenn ich zum Gryphon zurück wechselte, hatte ich nicht den Eindruck, dass mir etwas fehlte, weil der Ethos Instrumente mit starkem Hochtonanteil präziser fokussierte als der Ayon das von der SACD-Schicht tat.

Eines der Dinge, die Audiodesigner in den letzten Jahren in die Hände der Anwender gelegt haben, ist die Wahl des Digitalfilters, mit dem der Wandler arbeitet. Die klanglichen Veränderungen sind vielleicht nicht überwältigend, aber ich benutze sie immer, weil sie mir erlauben, das Tüpfelchen auf das „i“ zu setzen. Die Wahl des Filters kann einem schlechten Produkt ein wenig helfen, so etwas wie einen guten Klang zu erreichen, und bei den besten wird sie etwas aus den Discs herausholen, das bei anderen Filtern nicht vorhanden ist.

Im Fall von Gryphon Ethos ist die grundlegende Wahl eine andere: Man wählt zwischen PCM- und DSD-Upsampling. Beide sind im Gryphon gut implementiert, beide fügen dem Klang Fülle, Dichte und Mikro-Informationen hinzu. Aber ich entschied schnell, dass DSD128 meine Wahl war. Ob es daran lag, dass ich jeden Tag einen Player mit dieser Art von Upsampling – hier DSD256 – höre, oder vielleicht einfach nur daran, dass die Ingenieure endlich gelernt haben, wie man es richtig anwendet – ich weiß es nicht.

Ich weiß jedoch, dass das Upsampling des DSD128 zu einem viel natürlicheren Klang führt, wobei die tonale Balance etwas mehr zum Dunklen tendiert. Dies kann durch die Wahl des richtigen Filters noch verstärkt werden. Von den drei verfügbaren Filtern habe ich schließlich die Nr. 1 gewählt, aber ich könnte auch die Nr. 2 verwenden. Bei der Verwendung des PCM-Upsampling wählte ich Filter Nr. 4 oder 5.

Zusammenfassung

The Gryphon bietet mit dem Ethos alles, was man sich von einer modernen digitalen Quelle wünschen kann. Für Verwender von Audiodateien gibt es einen USB-Eingang. Sie können den internen DAC natürlich auch verwenden, wenn Sie Filme ansehen, Digitalradio hören und eine Spielkonsole nutzen. Ich bin sicher, dass das Spielen von Call of Duty mit einem DAC, der 34.000 Euro kostet, eine einzigartige Erfahrung sein wird!

Die Hauptfunktion des Ethos ist jedoch das Abspielen von Compact Discs. Es ist kaum zu glauben, wie viele Informationen auf diesen kleinen, technologisch veralteten Discs versteckt sind! In den letzten Jahren hat sich die Qualität dieser Art von Abspielgeräten unabhängig vom Preis stark verbessert. In der Stratosphäre, in der wir uns mit diesem Player befinden, erhalten wir jetzt Wärme, Lebendigkeit und Dynamik, wie man sie von den besten Plattenspielern kennt.


b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1634.jpg

Und wie hart meine ketzerische Zusammenfassung auch klingen mag, ich muss es sagen: Der Ethos präsentiert Spitzenklang unabhängig vom Format, es ist einfach ein fantastischer Klang an sich. Er ist einer der wenigen digitalen Player, die ich gerne in meinem Referenzsystem hätte – vielleicht nicht anstelle meines Ayon, aber daneben. Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm unseren GOLDEN FINGERPRINT zu verleihen, der den herausragendsten Audiogeräten vorbehalten ist.

Design

Ethos, Gryphons CD-Player, ist eine solide, durchdachte Konstruktion – sowohl in mechanischer als auch in elektrischer Hinsicht. Er besteht aus einer schweren Plattform in Form eines gleichseitigen Dreiecks, mit großen Füßen, die das Gerät von Vibrationen entkoppeln und in jeder der drei Ecken angebracht sind sowie der darunter „hängenden“ Elektronik. An der Vorderseite befindet sich ein großformatiges Bedienfeld mit einem Display und berührungssensitiven Knöpfen. Wir kennen diese Art von Design: So hat Ancient Audio seine Geräte entworfen, auch Orakel und einmal Goldnote mit dem Stibbert. Die Deckplatte ist aus Aluminium gefertigt, in der in der Mitte ein Loch ausgeschnitten wurde, das durch eine Klappe verschlossen wird. Diese ist an einem großformatigen Ausleger befestigt, den man von Hand anhebt oder absenkt. Es ist schade,

dass an den beiden Anschlägen des Mechanismus keine Gummidämpfer angebracht sind: So muss man die Klappe beim Absenken zum Schluss vorsichtig führen. In der CD-Öffnung sieht man eine vergoldete CD-Klemme. Die obere Platte ist mit einer CNC-gefrästen, dicken Platte aus einem Material verschraubt, das wie POM aussieht. Diese beiden Schichten sind durch einen Mikrogummi getrennt. Es handelt sich also um ein Schwingungsdämpfungssystem, das dem in Plattenspielern verwendeten sehr ähnlich ist.

Der Transportmechanismus ist nach dem Anheben der Klappe zu sehen - es handelt sich um den neuesten von StreamUnlimited entwickelten CD-Transport, den Blue Tiger CD-Pro 8. Er verfügt über einen aus Aluminium gefrästen Körper und einen Einsatz aus Glasfasergeflecht sowie einen Karbonrahmen, auf dem er aufliegt. Das Ganze wurde mit vier Elastomeren entkoppelt. Die Klemme passt ziemlich genau in die Ausschnitte eines Tellers, auf den man die CD gelegt hat. Allerdings ist sie etwas zu leicht: Wenn sich die Motorachse zu drehen beginnt, bleibt die CD für den Bruchteil einer Sekunde an ihrem Platz und beginnt sich erst dann zu drehen.

Die erwähnten Füße sind verstellbar, so dass der Benutzer das Gerät nivellieren kann. Zuerst muss man eine Inbusschraube herausdrehen und dann die Rändelmutter drehen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Im Set erhalten ist eine schöne Wasserwaage, aber ich habe diese Einstellung elektronisch mit einem Bosch PLR 50 C-Messgerät durchgeführt. Der mechanische Ein/Aus-Schalter befindet sich an der Unterseite, nahe der Vorderkante.


b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1635.jpg

Die gesamte Elektronik ist in einem „hängenden“ Gehäuse unter der Deckplatte montiert. Es besteht aus zwei Sektionen, einer analogen und einer digitalen. Die Eingänge von jedem von ihnen sind in einer leicht unterschiedlichen Tiefe angeordnet. Das Einstecken der Kabel ist nicht sehr einfach, aber wir machen es nicht oft, oder? Die Schaltungen finden auf einer großen Leiterplatte Platz, wobei kleinere Platten eingesteckt und von einem dicken Stahlschirm umschlossen wurden. Darunter befinden sich zwei Ringkerntransformatoren – einer für den Digital- und einer für den Analogteil – sowie Netzteile. Große, an den Seiten sichtbare Kühlkörper dienen zur Ableitung der Wärme von Transistoren und integrierten Spannungsreglern im Stromversorgungsteil.

Das Signal von den digitalen Eingängen geht zunächst an die Impedanzanpassungs-Transformatoren und dann an den Empfänger AKM AK4115. Der USB-Eingang verfügt über einen separaten Schaltkreis, aber er wurde auf der Unterseite angelötet, und ich hatte keinen Zugang dazu. In jedem Fall wird das ausgewählte Signal an eine kleine PCM/DSD-Wandlerkarte geschickt. Sie verfügt über eine gut aussehende Crystek-Clock mit Temperaturkompensation sowie über den AKM AK4137-Chip. Es handelt sich um einen „Abtastratenwandler“ oder Upsampler. Interessanterweise kann er PCM-Signale mit bis zu 768 Kilohertz und DSD in DSD256 umwandeln. Die Entwickler des Ethos haben jedoch beschlossen, nur die Hälfte dieser Fähigkeiten zu nutzen.

Der Wandler ist ein Dual-Mono-System: Jeder Kanal hat seine separate Platine. Es kommen Chips von ESS-Technologie aus der Sabre-Serie zum Einsatz: das Modell ES9038Pro. Auf jedem von ihnen ist eine Graphitplatte aufgeklebt, die hochfrequente und elektromagnetische Interferenzen reduziert. Es gibt dort eine weitere, noch hochwertigere Clock. An den Seiten befinden sich die analogen Ausgangsstufen. Sie werden mit klassischen, verdrahteten Bauteilen aufgebaut, wobei die Transistoren in Class-A und ohne Rückkopplung arbeiten. Auch gute passive Elemente ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_20-06-05_gryphon_3Y8A1639.jpg

Die Fernbedienung besteht aus Metall und hat eine gummierte Unterseite, damit sie nicht verrutscht. Auf ihr befinden sich viele gleich geformte Knöpfe und man braucht einen Moment, um sich daran zu gewöhnen. Das Display, auf dem auch das Upsampling angezeigt wird, erlischt nach einer Weile, und seine Stromversorgung wird ausgeschaltet, damit es keine Störungen erzeugt. Eine kleiner Schönheitsfehler ist die Tatsache, dass man die Taste zweimal drücken muss: Der erste Druck weckt die Anzeige auf, und erst der zweite sendet einen Befehl.

Gehört mit
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherständer Acoustic Revive
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III Linestage
SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition
Endstufe Soulution 710
Kabel Siltech Triple Crown (1m, NF), Acoustic Revive RCA-1.0 Absolute-FM, Siltech Triple Crown (2,5m, LS), Siltech Triple Crown Power (2m), Acrolink Mexcel 7N-PC9500, Acoustic Revive RTP-4eu Ultimate
Zubehör Finite Elemente Pagode Edition, Spec Real-Sound Processor RSP-AZ9EX (prototype), Asura Quality Recovery System Level 1, Acoustic Revive RPC-1 und RAS-14 Triple-C, Verictum Block, Acoustic Revive RAF-48H, Pro Audio Bono Ceramic 7SN, Franc Audio Accesories Ceramic Classic, TU-666M „BeauTone“ Million Maestro 20th Anniversary Edition
Herstellerangaben
The Gryphon Audio Designs Ethos
Ausgangsspannung 4,3V symmetrisch (XLR), 2,15V unsymmetrisch (Cinch)
Ausgangsimpedanz 30Ω
Fremdspannungsabstand < -120dB (A gewichtet)
Totale harmonische Verzerrungen 0.007%
Frequenzgang 0-120 kHz (-3 dB)
Stromaufnahme max. 39W max., <0,5W Standby
Abmessungen (B/H/T) 480/173/453mm
Gewicht 13,7 kg
Preis 34.000 Euro

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-06-05_gryphon
  • Social Introtext Wir schreiben das Jahr 2020 und auf dem Aufmacher ist ein CD-Player abgebildet. Die CD ist ein digitales Format, das in die Jahre gekommen ist, als technisch veraltet gilt und von vielen Musikliebhabern als Sackgasse, ja sogar als Ende der echten Musik betrachtet wird. Aber wir stimmen einer schlicht Null-Eins-Behandlung von Audioformaten nicht zu.
  • Awards Statement in High Fidelity

Die HIGH END SOCIETY Service GmbH verschiebt wegen der andauernden Corona-Krise die beiden für Oktober terminierten Messen HIGH END SWISS und WORLD OF HIFI in das Frühjahr 2021. Damit verschafft das Messeunternehmen insbesondere seinen Ausstellern rechtzeitig Planungssicherheit.

Mit den jeweiligen Veranstaltungsorten wurden entsprechende Vereinbarungen getroffen. Die HIGH END SWISS findet nun am 9. und 10. Januar 2021 im Mövenpick Hotel in Zürich-Regensdorf statt. Die regional etablierte WORLD OF HIFI wird am 6. und 7. März 2021 im Dorint Kongresshotel Düsseldorf/Neuss nachgeholt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-04_messen_Eingang2.jpg

Stefan Dreischärf, Geschäftsführer der HIGH END SOCIETY Service GmbH, hatte bereits nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa Ende Februar die weltweit größte HiFi-Messe HIGH END 2020 abgesagt. „Die exponentielle Entwicklung innerhalb der letzten Monate zeigt deutlich, dass wir frühzeitig die absolut richtige Entscheidung getroffen haben“, sagt er. „Gegenüber allen Beteiligten unserer Schweizer Messe und der regionalen Ausstellung in Neuss sehen wir uns in derselben Verantwortung und möchten darüber hinaus der wachsenden Unsicherheit hinsichtlich der Durchführbarkeit größerer Veranstaltungen entgegentreten.“

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-04_messen_Fahnen_Swiss.jpg

Zwar sind nach aktuellem Stand in Deutschland alle Großveranstaltungen zunächst nur bis zum 31.08.2020 untersagt. Jedoch zeichnet sich momentan nicht ab, wann sowohl nationale als auch internationale Messen wieder möglich sind. Selbst wenn diese durchgeführt würden, müsste mit einer sehr zurückhaltenden Besucherzahl gerechnet werden, ist Stefan Dreischärf überzeugt. Niemand weiß, wie sich die Pandemie in den nächsten Monaten entwickeln und ob es mit den momentan angewandten Maßnahmen zu einer Eindämmung kommen wird. Der Schutz der Gesundheit muss weiterhin im Vordergrund stehen, auch wenn natürlich ebenfalls wirtschaftliche Überlegungen berücksichtigt werden. „Mit einer Messe, bei der aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus die Fachwelt und Konsumenten fernbleiben, ist weder den Ausstellern noch uns geholfen“, erklärt Dreischärf. „Unsere Kunden und wir investieren viel Energie, Zeit und Geld in diese Veranstaltungen. Ohne ein breites Publikum wäre der gesamte Aufwand unwirtschaftlich und uneffektiv.“

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-04_messen_Vorfuehrung.jpg

An der HIGH END SWISS geht seit vielen Jahren in der Alpenrepublik für Liebhaber des anspruchsvollen Musikgenusses kein Weg vorbei. Im Mövenpick Hotel Zürich-Regensdorf präsentieren die .Aussteller ihre Neuheiten in einer wohnraumähnlichen Atmosphäre. Die WORLD OF HIFI hat sich in den vergangenen Jahren als regionale Audio-Messe etabliert. Sie wird von der HIGH END SOCIETY in Kooperation mit der Fachzeitschrift STEREO durchgeführt und fand 2019 erstmalig im Dorint Kongresshotel Düsseldorf/Neuss statt.

Informationen
HIGH END SOCIETY Service GmbH
Anschrift Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon +49 202 702022
E-Mail kazner@highendsociety.de
Web www.highendsociety.de

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-04_messen_messe-logos.png

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-06-04_messen
Mittwoch, 03 Juni 2020 09:12

English Electric by Chord: EE 8-Swith

Das EE 8-Switch ist das erste Produkt, das unter der Marke „English Electric by Chord“ auf den Markt gebracht wird und der Drei H Vertrieb kann jetzt auch einen Liefertermin nennen: kommende Woche! Der Preis liegt bei 530 Euro. Zum Lieferumfang gehört auch das bekannte C-Stream-Netzwerkkabel mit 0,75m Länge.

Warum ein eigenes Switch für Audio? In der Welt des Musik-Streamings gibt es die Überzeugung, dass digitale Signale von Natur aus immun gegen Fehler sind. Ganz so einfach ist es allerdings nicht, Selbst der hartgesottenste digitale Skeptiker wird überrascht sein, was mit einem für Audio angepassten Ethernet-Switch klanglich erreicht werden kann Beim Hören von gestreamter Musik geht es nicht nur um Messungen und nackte Zahlen. Diese Elemente spielen bei der Produktentwicklung, besonders in einer IT-Umgebung, eine wichtige Rolle. Musikliebhaber entscheiden in erster Linie danach, wie es sich anhört. Das 8-Switch von English Electric, einer Marke der Chord Company, ist ein 8-Port-GbE-Ethernet-Switch, das an die spezifischen Anforderungen für leistungsstarke Musik-Streaming-Netzwerke angepasst und modifiziert wurde.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-03_chord_content-01.jpg

Was steckt drin? Acht Audio-Grade 100/1000 Base-T-Gigabit-Ethernet-Ports ermöglichen den Anschluss selbst anspruchsvollster Streaming-Setups. Es stellen sich signifikante und hörbare Verbesserungen bei der Wiedergabe von gespeicherter Musik von NAS-Systemen sowie Streaming-Diensten ein. Das EE8-Switch verfügt über eine Abschirmung gegen nieder-und hochfrequente elektrische Störungen und sorgt damit für einen optimalen Datenaustausch. Das ist besonders bei der Wiedergabe von hochauflösender Musik wichtig.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-03_chord_content-02.jpg

Kerntechnologien: Angetrieben von einem angepassten TCXO (Temperature Compensation Crystal Oscillator) beträgt die Genauigkeit 0,1 ppm* – weitaus höherals bei normalen Kristallen und höher als bei einem normalen Oszillatoren. Dadurch kann das 8-Switch Netzwerksignale mit höherer Genauigkeit erzeugen, was wiederum zu einer stabileren Musikdatenübertragung beiträgt. Die Stromversorgungs-und Takterzeugungsschaltungen haben jeweils zwei elektrische Rauschisolationsschaltungen, die stabile Netzwerksignale gewährleisten.Ein EMI-Absorber trägt dazu bei, das Rauschen der digitalen Schaltung weiter zu reduzieren.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-03_chord_content-03.jpg

Gehäuse und Netzteil: Das Gehäuse aus bearbeitetem Aluminium bietet einen hervorragenden Schutz vor Störgeräuschen oder HF-Strahlung. Die minimale LED-Anzeige auf der Vorderseite zeigt die Stromversorgung, den Verbindungsstatus und Geschwindigkeit für jeden einzelnen der acht Ports an. Das Netzteil, das auch medizinische Spezifikationen erfüllt, wurde entwickelt, um elektrische Störungen durch das Schaltnetzteil zu reduzieren und gleichzeitig Einflüsse der Stromqualität auf das Netzwerksignale zu minimieren. Es zeichnet sich außerdem durch eine hohe Energieeffizienz, einen Leerlaufstromverbrauch von weniger als 0,075 Watt und einen einfachen Schutz vor Kurzschluss, Überlastung und Überspannung aus. Zum Lieferumfang gehört auch ein C-Stream Netzwerkkabel der Chord Company in 0,75 Meter Länge.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-06-03_chord_content-04.jpg

Das geht raus: Switches erfordern Hochgeschwindigkeitsnetzteile, so dass man sich aufgrund ihrer Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht für eine lineare Stromquelle entscheiden konnte. Als Lösung wurde das Stromsignal durch die Verwendung einer extrem hochwertigen Wandversorgung verbessert. Diese saubere Versorgung ermöglicht ein Netzwerksignal von optimaler Qualität, das von der hochgenauen TCXO-Technologie getaktet wird.

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-06-03_chord
Dienstag, 02 Juni 2020 02:45

Boulder 866

Bei mir stehen die Programmquellen und die Vorstufe in der Nähe des Hörplatzes, die Endstufe zwischen den Schallwandlern und lange, hochwertige Lautsprecherkabel besitze ich auch nicht: Keine guten Voraussetzungen für den Test eines Vollverstärkers, sollte man meinen. Beim auch ansonsten überraschenden Boulder 866 gilt das jedoch nicht.

Eigentlich hatte ich geplant, den Vollverstärker Wolfgang Kemper zum Test zu schicken, der ihn recht leicht in die Anlage in seinem oberen Hörraum einbauen könnte. Doch die Anmutung des Boulder, diese Kombination aus klassischem amerikanischem Verstärkerbau und Modernem wie dem großen Touch-Screen, und die Idee, im Extremfall von den Lautsprechern mal abgesehen mit einer oder zwei Komponenten im Hörraum auszukommen, machten ihn für mich so attraktiv, dass ich ihn erst einmal kurz probehören – und dann doch nicht mehr hergeben wollte. Und wie einfach der 866 auch in meine Kette zu integrieren ist, habe ich erst gemerkt, als ich damit begonnen habe: Den 866 auf eine gute Basis zur Entkopplung wie die SSC Big Magic Base oder die Finite Elemente Carbofibre°-HD stellen, die üblichen Lautsprecher- und das Netzkabel, das sonst die Endstufe versorgt, anschließen, noch eben ein Ethernet-Kabel verlegen und schon spielt eine Kette auf sehr hohem Niveau. Wer es noch bequemer haben möchte, steckt einfach einen Stick oder, wenn man ausreichend Geduld mitbringt, eine Festplatte in eine der vier USB-A-Buchsen. Für CD-Laufwerke stehen ein AES- sowie ein optischer Eingang bereit. Eine USB-B-Buchse, wie man sie zum Anschluss eines Computers benötigt, ist jedoch nicht vorhanden. Nach meinen Erfahrungen klingen Daten von einem NAS über Ethernet meist sowie besser als solche aus dem Computer – oder auch die von einer USB-Festplatte.

Das Farbdisplay, das hier die Bilder der Programmquellen anzeigt, ist ein Touch-Screen, über den unter anderem die Eingangswahl vorgenommen wird
Das Farbdisplay, das hier die Bilder der Programmquellen anzeigt, ist ein Touch-Screen, über den unter anderem die Eingangswahl vorgenommen wird

Um zu hören, ob das auch beim Boulder gilt, verbinde ich ihn über ein langes, alles andere als audiophiles LAN-Kabel mit dem Router in der Küche, so dass er anders als beim Audionetzwerk im Arbeitszimmer auch mit den Internet in Verbindung steht und schließe per USB eine Festplatte mit meiner Musiksammlung an. Bei über 1700 Alben braucht der 866 fast einen Tag, um alle Daten zu lesen und an Mconnect HD auf dem iPad weiterzumelden. Das ist das UPnP-Programm, das Boulder zur Bedienung des optional in den Vollverstärker integrierbaren Streamers samt Wandler empfiehlt. Aber wer seine Musik von der Festplatte hören will, braucht nicht nur Geduld, sondern muss auch auf einen Teil des Musikgenusses verzichten: Die Raumdarstellung ist hier gegenüber der Wiedergabe des gleichen Files per Streaming klar eingeschränkt, die Musiker scheinen mit angezogener Handbremse zu agieren. Da sollte man sich schon die Mühe machen, den 866 über Ethernet mit den Daten eines netzwerkgebundenen Speichers (NAS) zu versorgen. In diesem Falle ist das ein Melco N1A H60/2 im Wohnzimmer, der über einen TP-Link-Access-Point mit dem Router in Verbindung steht, also wirklich nicht der kürzeste Weg für die Daten zwischen Speicher und Boulder. Dennoch kann die direkt verbundene USB-Festplatte klanglich da nicht mithalten.

Mit diesen vier Bedienungselementen auf der leicht pultförmig ausgestellten Gerätefront und dem Touch-Screen lässt sich der 866 auch ohne Pad oder Fernbedienung steuern
Mit diesen vier Bedienungselementen auf der leicht pultförmig ausgestellten Gerätefront und dem Touch-Screen lässt sich der 866 auch ohne Pad oder Fernbedienung steuern

Dann vielleicht ein USB-Stick? Ich überspiele ein paar Alben vom WesternDigital-NAS auf einen solchen. Davon klingt's schon ein wenig besser als von der Festplatte, an die Atmosphäre und den Raum, den man per Ethernet und Melco-NAS erleben kann, kommt aber auch der Stick nicht heran. Viel wichtiger als die Differenzen zwischen den Datenspeichern ist aber, wie nah der 866 mit dem Streaming/Wandler-Modul meiner Anlage kommt. Aber die letzten fünf bis zehn Prozent Wohlklang erfordern ja – wie jeder Audiophile weiß – (un)verhältnismäßig viel technischen und pekuniären Aufwand.


Neben den oben erwähnten Digital-Eingängen bietet der 866 natürlich auch analoge, drei symmetrische, um genau zu sein. Unsymmetrische Quellen finden über Adapter oder spezielle NF-Kabel Anschluss. Neben dem Touch-Screen gibt es auf der Front noch vier Taster: einen für Standby, zwei zur Erhöhung oder Verminderung der Lautstärke sowie eine Mute-Taste. Ob diese den Verstärker komplett stumm schaltet oder lediglich eine Pegelabschwächung bewirkt, lässt sich im Menü per Touch-Screen ebenso einstellen wie die Start- und die Maximal-Lautstärke. Zudem hat man die Möglichkeit, sich den Pegel in Werten von Null bis 100 oder, wie im Studiobereich üblich, in Dezibel von -100 bis Null anzeigen zu lassen. Für jeden Eingang kann ein individueller Name, eine Lautstärkeabsenkung, der sogenannte „Theater Mode“, bei dem die Pegelregelung umgangen wird, und ein Bild gewählt werden, das dann im Farbdisplay des 866 angezeigt wird. Letzteres scheint mir zwar recht verspielt, zumindest für die Photos hier macht es sich aber recht gut. Weiterhin gibt es noch einen Netzschalter oberhalb der IEC-Buchse auf der Geräterückseite sowie die je zwei Klemmen für die Lautsprecher. Deren „Flügel“ sind allerdings so groß geraten, dass es bei dickeren Kabel unmöglich ist, die Gabeln vollflächig auf die Kontakte zu drücken.

Diese schlichte USB-Fernbedienung legt der Vertrieb dem Vollverstärker kostenlos bei
Diese schlichte USB-Fernbedienung legt der Vertrieb dem Vollverstärker kostenlos bei

Eine Boulder-Fernbedienung wird nicht mitgeliefert, da die Entwickler versucht haben, den Preis des 2007 veröffentlichten Vorgängers, des 865, möglichst nicht zu überschreiten. Und das ist ihnen gelungen, wenn man die beiden Vollverstärker in der Grundausstattung vergleicht. Selbst mit dem zusätzlichen, neuen Streamer/Wandler-Modul ist der 866 nur geringfügig teurer als das Vorläufermodell. Sehr schön! Um nicht nur per Boulder-App oder Mconnect auf dem Phone oder Pad die Lautstärke regeln zu können, legt der deutsche Vertrieb eine kleine Fernbedienung bei, die über ein USB-Steckerchen mit dem Boulder verbunden wird und auch die Eingangswahl und die Aktivierung des Standby-Modus ermöglicht.

Nicht nur, was die nötige Peripherie anbelangt, ist der Boulder leicht zu integrieren: Sobald er mit einem Netzwerk verbunden und die Boulder-App auf iPhone oder iPad geladen ist, tippt man im Menü unter „System Settings“ auf „Network Settings“, und auf dem Touch-Screen erscheint ein großer QR-Code. Man aktiviert auf dem Apple oder Android-Gerät die Boulder-App, tippt auf das Kamera-Symbol, fotografiert den QR-Code und schon sind 866 und Pad oder Phone miteinander verbunden. Dazu braucht man wirklich kein Computer-Nerd zu sein! Letzteres sind Sie mit Gewissheit nicht, und ein Netzwerkanschluss in ihrem Hörraum kommt auch nicht in Frage? Auch kein Problem. Sie können Ihr Handy oder Pad einfach mit dem vom 866 bereitgestellten Netzwerk verbinden und auf Musik von der Festplatte oder einem USB-Stick zurückgreifen – was allerdings, wie oben erwähnt, mit klanglichen Einschränkungen verbunden ist.

Alle wichtigen die Lautstärkeregelung betreffenden Parameter lassen in diesem Menü per Touch-Screen einstellen
Alle wichtigen die Lautstärkeregelung betreffenden Parameter lassen in diesem Menü per Touch-Screen einstellen


Für das Streaming setzt Boulder einen „Rasberry Pi" ein. Wie Steve Huntley, Boulders Vertriebsleiter, ausführt, ist das im wesentlichen ein Linux-basierter Computer, der über USB-Laufwerks-Konnektivität, Netzwerk- und WiFi-Fähigkeit und Schnittstellen zum FP-Display und zur Boulder App verfügt. Er enthalte die Betriebssoftware und akzeptiere die SD-Karte mit den Informationen über das jeweilige Gerät. Auf dem Rasberry Pi laufe eine von Boulder in Colorado entwickelte Software, die eine unglaubliche Flexibilität und Freiheit ermögliche und es erlaube, den 866 viel einfacher zu aktualisieren, als Firmen dies könnten, die sich auf ein Software-Angebot von der Stange verlassen. Mein Wunsch für eines der Up-Dates: Es wäre schön, wenn der 866 nicht nur mit Mconnect HD kommunizieren würde, sondern auch mit anderen UPnP-Programmen wie etwa der Lumin-App. Das funktioniert bisher leider nicht. Der Rasberry Pi ist direkt hinter den Digital-Eingängen auf der Rückseite des Verstärkers montiert. Darüber befindet sich noch eine etwas größer Platine, das sogenannte Supervisor-Board, das für die Überwachung der Sensoren für die Gerätetemperatur sowie spezifische Schaltkreistemperaturen und -spannungen, den Empfang digitaler Eingänge, das analoge und digitale Signal-Routing, die System-Taktung und die allgemeine Systemsteuerung zuständig ist.

Einer der ganz wenigen Kritikpunkte: Bei dicken Lautsprecherkabeln mit Gabelschuhen sind die großen Flügel der Lautsprecherklemmen hinderlich. Cinch-Eingänge bietet der 866 nicht
Einer der ganz wenigen Kritikpunkte: Bei dicken Lautsprecherkabeln mit Gabelschuhen sind die großen Flügel der Lautsprecherklemmen hinderlich. Cinch-Eingänge bietet der 866 nicht

Natürlich habe ich Steve Huntley auch nach den verwendeten D/A-Wandler-Chips gefragt. Die säßen kanalgetrennt jeweils auf einer Platine, die oben auf jeder der beiden Signalplatinen für den rechten und linken Kanal montiert sei und auch die Schaltung zur Strom-/Spannungswandlung und die analoge Filterung enthalte. Das Schaltungsdesign sei von dem abgeleitet, welches Boulder für sein Flaggschiff, den 2120 DAC, entwickelt habe. Man habe sich für ziemlich ungewöhnliche Multi-Bit-Delta-Sigma-DACs entschieden, die eine Menge an externem Schaltungsdesign erforderten. Es seien nicht die üblichen "Plug-and-Play"-DAC-Chips, die man in Wandlern der Mitbewerber finde. Boulder schrecke aber nicht vor der Komplexität zurück, die erforderlich ist, den besagten Chip zu implementieren. Man spreche jedoch nicht über die Besonderheiten der DAC-Chips, weil man der festen Überzeugung sei, dass das klangliche Ergebnis von viel mehr als den verwendeten Chips abhänge. Darüber hinaus habe man keinen DAC-Chip gefunden, der besser dazu geeignet sei, Boulders Ansatz für den Digital-Analog-Wandlungsprozess zu realisieren, denn er ermöglichte es, das Boudler-eigene Digitalfilter anstelle eines der wenigen vorinstallierten Filter im Chip zu benutzen. Die DAC-Sektion verwende eigene, phasengenaue, analoge, mehrpolige Filter. Das Ausgangssignal sei völlig frei von den üblichen digitalen Artefakten und vollsymmetrisch. Alle Dateien würden vor der Wandlung einem Upsampling auf eine Datenrate von 356 Kilohertz unterzogen.

Rechts und links des Ringkerntrafos wurden die Signalplatinen für die beiden Kanäle montiert. Darauf sitzen die beiden Wandlerplatinen. An der Rückseite befinden sich das sogenannte Supervisor-Board zur Steuerung des 866
Rechts und links des Ringkerntrafos wurden die Signalplatinen für die beiden Kanäle montiert. Darauf sitzen die beiden Wandlerplatinen. An der Rückseite befinden sich das sogenannte Supervisor-Board zur Steuerung des 866

Da das Streaming/Wandler-Modul für einen Aufpreis von gerade einmal 3.000 Euro – wie gesagt – ausgesprochen überzeugend klingt, habe ich Steve Huntleys Erläuterungen dazu ein wenig mehr Platz eingeräumt. Das Innere des 866 ist voller Platinen und damit recht unübersichtlich. Deshalb habe ich noch kurz nach der Größe der Filterkapazität und der auf der Webseite erwähnten Boulder-Lautstärkeregelung gefragt. Laut Sales Director führe man die Pegelregelung mit einer digital gesteuerten analogen Dämpfungsschaltung durch. Diese habe eine extrem gute Genauigkeit und ein äußerst niedriges Verzerrungsverhalten. Es sei keine Lösung oder ein Chip von der Stange, sondern ein eigenständiges Boulder-Design. Der größte Teil der Filterkapazität befinde sich direkt auf den Endstufenplatinen: Die Filterung und Energiespeicherung sollte genau dort erfolgen, wo man sie für die Anforderungen der Musik benötigt. Jeder Kanal besitze eine Kapazität von fast 30.000 Mikrofarad, und die Netzplatine noch einmal zusätzlich 47.000 Mikrofarad. Das sollte ausreichen – sowohl was die Kapazität, als auch was die technischen Details anbelangt.


Einige Siebelkos sitzen ganz in der Nähe der Endstufentransistoren, die mit einer Aluleiste an die als Kühlkörper gestaltete Seitenwand gepresst werden
Einige Siebelkos sitzen ganz in der Nähe der Endstufentransistoren, die mit einer Aluleiste an die als Kühlkörper gestaltete Seitenwand gepresst werden

Ich habe den 866 nun über zwei Wochen im Hörraum mit den Epoque Aeon Fine gehört und zwar meistens nicht während der Arbeit, sondern beim abendlichen Musikstündchen. Dabei habe ich das Streaming/Wander-Modul seltener verwendet. Die Musik kam stattdessen aus der Rille und wurde nach der Aufbereitung durch Einsteins The Turntable's Choice über ein langes Göbel Lacorde Statement XLR, das üblicherweise die Vor- mit der Endstufe verbindet, an die XLR-Eingänge des 866 geleitet. Aber egal, ob der LaGrange mit Thales Symplicity II und Lyra Olympos SL oder das Boulder-eigene Digital-Modul das Signal lieferte: Auch mit dem Wissen, dass mit meiner Kette in der einen oder anderen Disziplin noch etwas mehr möglich wäre, war ich nie versucht, wieder zu den Einsteins und Chords zu wechseln. Der Boulder spielte einfach total stimmig. Er leistete sich nicht die geringste Schwäche. Da schien es recht unerheblich, ob man durch einfaches Umstecken vielleicht noch ein anderes Detail oder Zentimeterchen Bühnentiefe mehr genießen könnte. Der 866 nimmt einen mit seinem eher warmen Timbre und seiner scheinbar unbegrenzten Leistungsentfaltung in kürzester Zeit für sich ein. Und deswegen werde ich auch auf einen Vergleich mit den Einsteins oder etwa im Theatermode allein mit Einsteins The Preamp verzichten.

Die Leistungen des Streaming/DAC-Moduls sollte ich allerdings noch ein wenig genauer einordnen. Bisher bezog der 866 seine Daten über mein mit dem Internet verbundenes Heimnetzwerk, in das der Melco N1A 60HA/2 über einen TP-Link integriert ist. Nun schließe ich es an das Audionetzwerk aus Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, dem Melco N1Z H60/2 und einem Belkin Router an. Der 866 macht ganz klar deutlich, dass er nun feiner aufbereitete Daten bezieht: Er verwöhnt mit einem größeren Raum, noch etwas mehr Punch im Bass und einem Hauch mehr Dynamik. Das Streaming/DAC-Modul kann also noch deutlich mehr, als es an einem ganz normalen Heimnetzwerk zeigt. Auch hier führen ein für audiophile Anwendungen optimiertes Switch und ein ebensolches NAS zu mehr Wohlklang. An Auflösung mangelt es dem Boulder schon mal nicht.

Die Wandlerplatine eines Kanals: Sie enthält den DAC-Chip, der laut Boulder eine aufwändige externe Beschaltung erfordert. Die analoge Signalverarbeitung erfolgt vollsymmetrisch
Die Wandlerplatine eines Kanals: Sie enthält den DAC-Chip, der laut Boulder eine aufwändige externe Beschaltung erfordert. Die analoge Signalverarbeitung erfolgt vollsymmetrisch

Dass mich das Gesamtpaket aus Vollverstärker, Streamer und Wandler rundum glücklich macht, habe ich ja mehrfach anklingen lassen. Aber der DAC sollte seine Fähigkeiten auch noch einmal im Vergleich mit einem wohlbeleumundeten externen Wandler demonstrieren. Da fiel die Wahl nicht schwer: Das Boulder-Modul wird gegen den Mytek Brooklyn DAC+ antreten. Da dieser jedoch nicht Streaming-fähig ist, habe ich den Melco aus dem Wohnzimmer geholt, ihn per Ethernet mit dem Boulder und per USB mit dem Mytek verbunden. Der Vergleich mit einen Mytek Brooklyn Bridge wäre zwar noch aussagekräftiger gewesen, aber erstens ist dieser schon wieder beim Hersteller in Polen und zweitens läge der Preis inklusive guter Netz- und XLR-Kabel dann deutlich über dem des Boulder-Moduls. Also bleibt's beim Brooklyn DAC+. Aber noch bevor der ins Geschehen eingreift, fällt auf, dass der 866 klar davon profitiert, dass er nur direkt mit dem Melco verbunden ist. Zuvor ging es ja per langem Kabel zum Router und von dort per Wifi zum TP-Link-Access-Point und dann über ein weiteres Kabel zum Melco. Jedenfalls klingt das Streamer/DAC-Modul jetzt so gut, dass der Brooklyn nicht ganz mitkommt: Zwar begeistert er auch mit einem sehr großen und tiefen Raum, stellt die Instrumente aber kleiner dar und wirkt auch dynamisch ein wenig gebremst. Das dürfte zum Teil auch an der Ansteuerung des Mytek per USB liegen. Abhilfe brächte da bekanntermaßen eine Mutec MC-3+ Smart Clock USB, aber das ist eine andere Geschichte. Bleibt festzuhalten, dass Boulders Streaming/DAC-Modul besser klingt als ein externer Wandler zu einem vergleichbaren Preis.


Der kleine Trafo garantiert eine sehr geringe Leistungsaufnahme im Standby-Betrieb
Der kleine Trafo garantiert eine sehr geringe Leistungsaufnahme im Standby-Betrieb

Dann versuche ich es einfach mal mit einem teureren Wandler, dem Mytek Manhattan II. Auch bei diesem Vergleich macht das Boulder-Modul eine gute Figur: Es verwöhnt den Hörer mit einer noch platzgreifenderen Raumdarstellung. Gegen die ungeheure Spielfreude und das mächtige Tieftonfundament des Manhattan II kommt es allerdings nicht an. Da brauche ich mich gar nicht in Details verlieren: Das Streaming/Dac-Modul des 866 erreicht locker das Niveau deutlich teurerer D/A-Wandler, was aber nicht allein dem hervorragenden Boulder-DAC zu verdanken ist, sondern auch dem Weg, auf dem dieser die zu wandelnden Daten empfängt. Hier ist die Anlieferung per Ethernet der über USB klar überlegen. Boulders Entscheidung, dem 866 einen LAN-Anschluss statt des üblichen USB-B-Eingangs zu spendieren, ist in meinen Augen goldrichtig.

Über die intensive Beschäftigung mit dem optionalen Digital-Board möchte ich nicht versäumen, noch einmal die enorm hohe Qualität des Verstärkers in den Blickpunkt zu rücken: Nur weil der 866 so hoch auflöst, waren die Unterschiede zwischen den Datenlieferanten für den internen Wandler und auch die zwischen diesem und den externen DACs so klar auszumachen. Dass sich diese feine Durchzeichnung ungeheuer vorteilhaft mit einer Fülle an warmen Klangfarben verbindet, macht den Boulder für mich besonders attraktiv. Dazu kommt dessen spielerische Kraftentfaltung: Der 866 hat die nicht ganz so einfach zu treibende Göbel Epoque Aeon Fine bestens im Griff. Wie schnell und detailreich der Vollverstärker reagiert, fiel mir unweigerlich auf, als ich eigentlich nur zur Entspannung eine alte Scheibe aufgelegt hatte: Sol Do Meio Dia von Egberto Gismonti. Ich habe dann während des Schreibens noch einmal nachgehört und war von „Raga“ ebenso fasziniert wie beim abendlichen Musikgenuss. Die Sounds von Egberto Gismontis achtsaitiger Gitarre werden hier von der Percussion Nana Vasconcelos' und der Tabla Colin Walcotts umspielt. Die hart angerissenen Saiten und die heftig bearbeiteten Felle erzeugen ein Feuerwerk an Transienten, die trotz ihre ungeheuren Intensität nie rau oder nervig rüberkommen. Die Farbigkeit der Wiedergabe fasziniert bei diesem schnellen Stück ebenso wie bei Gismontis gefühlvollem „Coracão“. Man sollte sich viel mehr Zeit nehmen, lang vergessene ECM-Schätze wieder zu entdecken – besonders, wenn sie so gut klingen wie über den 866!

STATEMENT

Natürlich hat der 866 einen stolzen Preis. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass es enorm schwer, wenn nicht unmöglich sein dürfte, für dieselbe Investition eine andere Verstärker/Streamer/DAC-Lösung zu finden, die auf ebenso hohem klanglichen Niveau agiert. Boulders 866 ist die absolute High-End-Version der momentan so angesagten All-In-One-Kombinationen. Unbedingt anhören, selbst wenn das Budget noch mehr hergeben würde!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Ortofon 309, Thales Simplicity II
Tonabnehmer Ortofon SPU Century, Lyra Olympos SL
NAS Melco N1Z H60/2, Melco N1A 60HA/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE, Mytek Brooklyn DAC+ und Manhattan II
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3,, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Herstellerangaben
Boulder 866 Vollverstärker
Dauerleistung 200W an 8Ω
400W an 4Ω
Spitzenleistung 250W an 8Ω
400W an 4Ω
700W an 2Ω
Analogeingänge 3 x symmetrish (XLR)
Optionale Digitaleingänge Ethernet, 4 x USB, Toslink, AES3
Outputs 6-mm-Kabelklemmen
Totale harmonische Verzerrungen 0,01%
Ersatzgeräuschpegel 2 μV (20kHz)
Eingangsimpedanz 100kΩ symmetrisch
Frequenzgang 20Hz bis 20kHz (+0.00dB, -0.04dB)
0,015Hz bis 150kHz (-3dB)
Maximale analoge Verstärkung 40,4dB
Lautstärkeregelbereich 100 dB
Lautstärkeschritte 1,0 dB (±0,01dB)
Netzspannung 100V, 120V, 240V, 50 bis 60Hz
Leistungsaufnahme 1000W max
Abmessungen (B/H/T) 44/19/38cm
Gewicht 24,5kg
Preis 15.900 Euro,
18.900 Euro incl. Streaming/DAC-Modul

Vertrieb
Highendscout
Anschrift Gottschalk & Pietersen GmbH
Gervinusstr. 21
10629 Berlin
Telefon +49 30 22015093
E-Mail info@highendscout.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-06-02_boulder
  • Social Introtext Bei mir stehen die Programmquellen und die Vorstufe in der Nähe des Hörplatzes, die Endstufe zwischen den Schallwandlern und lange, hochwertige Lautsprecherkabel besitze ich auch nicht: Keine guten Voraussetzungen für den Test eines Vollverstärkers, sollte man meinen. Beim auch ansonsten überraschenden Boulder 866 gilt das jedoch nicht.
Freitag, 29 Mai 2020 00:57

Cayin MT-35MK2 Bluetooth

Cayin ist ja mittlerweile ein regelmäßiger Gast in meinem Wohnzimmer. Der Vollverstärker Cayin MT-35MK2 Bluetooth baut dank moderatem Preis und entsprechender Schnittstelle zur Kommunikation mit Handy und Co. eine Brücke für die jüngere Generation, um in das Röhrenverstärkerlager zu wechseln. Gelingt dieser technische Spagat?

Zugegeben, ich fand es zunächst schon etwas befremdlich, dass ausgerechnet ein Röhrenverstärker mit einer Bluetooth-Schnittstelle daherkommt. Braucht doch eigentlich kein Mensch, sowas: Ein zusätzlicher in den Röhrenverstärker integrierter Wandler kommuniziert mit modernen digitalen Geräten, zum Beispiel mit Smartphones, um deren in aller Regel datenreduzierte Signale zu empfangen und mithilfe von Röhren zu verstärken. Aber die Hersteller müssen mit der Zeit gehen, um sich neue, junge Käuferschichten ohne Affinität zu Produkten mit klassischer Audiotechnik zu erschließen – so auch Cayin. Jedenfalls „kann“ der Cayin die Bluetooth-Standards UAT, LDAC, AAC und SBC. Apple zum Beispiel verwendet AAC, meine ich; mit LDAC kann man sogar in die Nähe von CD-Qualität kommen. Ich selbst habe diese Bluetooth-Schnittstellen-Option gedanklich zunächst etwas unbehaglich bei Seite geschoben, um mich dem eigentlichen Gerät zuzuwenden. Gleichwohl hatte ich meine Tochter bereits zu meiner Unterstützung für den Test im Hinterkopf, doch dazu später mehr.

Nettes Feature: Der Cayin verfügt über eine Bluetooth-Schnittstelle mit bis zu zehn Metern Reichweite
Nettes Feature: Der Cayin verfügt über eine Bluetooth-Schnittstelle mit bis zu zehn Metern Reichweite

Der Cayin MT-35MK2 Bluetooth, kurz: Cayin MT-35MK2 BT, ist ein kompaktes Schnuckelchen von knapp 14 Kilogramm Lebendgewicht und, wie bei Cayin üblich, blitzsauber verarbeitet. Nichts klappert, es gibt keine scharfen Kanten und auch das abnehmbare Röhrenschutzgitter sitzt passgenau. Die Bedienelemente rasten und laufen sauber. Alle Funktionen sind gut leserlich und logisch beschriftet, das ist längst nicht bei allen Herstellern eine Selbstverständlichkeit. Die Potis zur Bias-Einstellung der Röhren per kleinem Schraubendreher sind auf der Chassisoberseite gut zugänglich, kleine Kippschalter dienen der Anwahl der einzustellenden Endröhre und das Bias-Anzeigeinstrument in der Mitte der Front unterstützt den Abgleichvorgang. Das leicht melierte Metallic-Grau des Chassis sieht übrigens sehr edel aus. Nach Abschrauben des Bodendeckels freut sich das Bastlerherz über größtenteils freie Verdrahtung, die rein handwerklich wieder sehr gut ausgeführt wurde. Es gibt lediglich wenige kleine platinengestütze Baugruppen. Chapeau, liebe Cayins! Damit ist das Pflichtenheft nicht nur angesichts des Preises an dieser Stelle aus meiner Sicht übererfüllt, denn einen so hohen Aufwand und eine derartige Fertigungsqualität gibt es zu diesem Kurs andernorts eher selten.

Sowohl optisch als auch dank seiner kompakten Abmessungen weiß der Cayin zu gefallen
Sowohl optisch als auch dank seiner kompakten Abmessungen weiß der Cayin zu gefallen

Zum Schutz vor Haustieren oder kleinen Kindern gibt es eine Abdeckhaube
Zum Schutz vor Haustieren oder kleinen Kindern gibt es eine Abdeckhaube


Rein schaltungstechnisch gibt es nichts Aufregendes zu berichten, sondern eher solide, aber gut gemachte Hausmannskost: Zwei EL34-Pentoden pro Kanal arbeiten im Class-A/B-Ultralinearbetrieb. Diese Anordnung verwendet eine Gegenkopplung zwischen Anode und Schirmgitter der Gegentakt-Endpentode, was rein technisch etliche Vorteile mit sich bringt, die hier aber nicht weiter vertieft werden sollen. Jedenfalls beruht dieses Prinzip darauf, dem Schirmgitter der Endpentode einen Teil der Anodenwechselspannung zuzuführen, entweder über die Anzapfung der Primärwicklung oder aus einer Drittwicklung. Durch Wahl der Anzapfung der Primärwicklung respektive der Drittwicklung lässt sich die Einstellung der Röhren zwischen Trioden- und Pentodenbetrieb variieren. Beim Cayin MT-35MK2 BT sitzt ein solcher Umschalter in der Mitte der Chassisoberseite gleich hinter der Frontblende. Im Ultralinearbetrieb stehen an den Lautsprecherausgängen 35 Watt Ausgangsleistung pro Kanal zur Verfügung, im Triodenbetrieb immerhin noch 18 Watt. Die Eingangs- respektive Treiberstufen werden von einer ECC83 und zwei ECC82 gebildet. Der Vollständigkeit halber sei noch die Kopfhörerausgangsbuchse auf der Vorderseite erwähnt, eine Fernbedienung gibt es nicht. Außerdem verfügt der Verstärker neben der Bluetooth-Schnittstelle über drei Line-Eingänge sowie Lautsprecherausgänge mit vier und acht Ohm.

Die Eingangs- und Treiberröhren: eine 12AX7 (ECC83) beziehungsweise zwei 12AU7 (ECC82)
Die Eingangs- und Treiberröhren: eine 12AX7 (ECC83) beziehungsweise zwei 12AU7 (ECC82)

Die Pentode EL34 kann sowohl im Pentoden- als auch im Triodenmodus betrieben werden
Die Pentode EL34 kann sowohl im Pentoden- als auch im Triodenmodus betrieben werden

Bevor ich mit meinem eigentlichen Hörtest begonnen habe, benötigte ich familiäre Unterstützung. Meine Tochter stellte ihr Apple iPhone 11 Pro zur Verfügung und streamte ihre Musik via diverser Dienste, die ich selbst alle auf meinem Smartphone nicht nutze. Diese Streamingdienste erlauben die spontane Wahl beliebiger Titel aus einem fast unendlichen Pool an Musikstücken. So war ich zum Glück nicht dazu verdonnert, die Musik meiner Tochter hören zu müssen… Jedenfalls klappte die Verbindung zwischen Smartphone und Cayin MT-35MK2 BT problemlos und es klang insgesamt anständig. Ein belastbareres Urteil möchte ich an dieser Stelle nicht fällen, denn datenreduzierte, gestreamte Musik via Bluetooth kann letztlich einer „amtlichen Quelle“ mit verkabelter Verbindung nicht das Wasser reichen. Meine Tochter jedenfalls hatte nichts zu bekritteln – na also.

Das Umschalten zwischen beiden Betriebsarten Pentode und Triode erfolgt einfach per Kippschalter
Das Umschalten zwischen beiden Betriebsarten Pentode und Triode erfolgt einfach per Kippschalter

Mithilfe eines kleinen Schraubendrehers lässt sich der Bias für die Endröhren einstellen
Mithilfe eines kleinen Schraubendrehers lässt sich der Bias für die Endröhren einstellen

Also ging es jetzt für den Cayin richtig los, befeuert vom Duo bestehend aus Rega Planar 8 und Clearaudio Charisma V2, die die Signale via Phonostufe EAR Yoshino 834P zuspielten. Wieder einmal habe ich mir für den Hörtest bewusst oft gehörte „Lieblinge“ aus dem Plattenregal gezogen, die mir als Standard dienen, zum Beispiel Automatic for the People von R.E.M.,Warner Bros. Records, 1992. „Man on the Moon“, „Everybody Hurts“ und „Nightswimming“ klangen lebendig und sehr druckvoll. Wieder erkannte ich diese für Cayin typische, gute Grobdynamik, die ein grundlegendes Merkmal fast aller Cayin-Verstärker zu sein scheint. Trotz gegenüber dem Ultralinearmodus nominell nahezu halbierter Leistung im Triodenmodus brach diese tolle Dynamik kein bisschen ein, eher im Gegenteil: Der Tiefton kam sogar leichter, farbiger, federnder und authentischer rüber. Das ist jedoch gewiss ein Effekt, der grundsätzlich sehr stark vom angeschlossenen Lautsprecher abhängen dürfte. Faustregel: Leicht zu treibende Lasten mit hohem Wirkungsgrad wie zum Beispiel stramm aufgehängte Breitbänder oder kleine Zweigwegsysteme mit wenig komplexem Filternetzwerk dürften eher vom Triodenmodus profitieren, schwierigere Kandidaten mit geringerem Wirkungsgrad und der Erfordernis eines höheren Dämpfungsfaktors eher vom Ultralinearbetrieb.


Die erstklassige Fertigungsqualität zeigt sich auch im Geräteinneren mit der sauberen Point-to-Point Verdrahtung
Die erstklassige Fertigungsqualität zeigt sich auch im Geräteinneren mit der sauberen Point-to-Point Verdrahtung

Im Weiteren hörte ich daher ausschließlich im Triodenbetrieb. Eine meiner Lieblingsscheiben aus den 1980er-Jahren ist The Queen Is Dead von The Smiths, Rough Trade Records/Sire Record, 1986. Ein Meilenstein des Indie-Rock mit Klassikern wie „Bigmouth Strikes Again“ oder „Some Girls Are Bigger Than Others“. Morrisseys charakteristische Stimme kam feindynamisch sehr gut zur Geltung. Insgesamt spielte der kleine Cayin wie aus einem Guss, ohne bestimmte Instrumente oder Frequenzbereiche besonders hervorzuheben. Wenn ich es wollte, konnte ich in die Musik „hineinhören“ und ohne Probleme bestimmten Instrumenten oder feinen Untermelodien folgen. Aber der Vollverstärker präsentierte mir niemals auf nervige Art und Weise etwaige Details auf dem Präsentierteller, er ist also ein „Integrierter“ im besten Sinne.

Die aufgeräumte Rückseite mit den drei Line-Eingängen, dem Anschluss für die Bluetooth-Antenne sowie den Lautsprecheranschlüssen
Die aufgeräumte Rückseite mit den drei Line-Eingängen, dem Anschluss für die Bluetooth-Antenne sowie den Lautsprecheranschlüssen

Das atmosphärisch dichte Album The Joshua Tree von U2, Island Records, 1987, kam natürlich auch wieder auf den Plattenteller. Stücke wie „Red Hill Mining Town“, „One Tree Hill“ oder „Mothers of the Disappeared“ gab der Cayin sehr spannend wieder. Ich konnte gut in die teilweise düstere Grundstimmung des Albums eintauchen, sehr präzise und mit schönen Klangfarben folgte der Cayin allen Melodienbögen. Auch Timing und Rhythmusgefühl stimmten.

STATEMENT

Der Cayin MT-35MK2 BT ist ein toller Allround-Verstärker ohne Schwächen. Gemessen am Preis dürfte es wenig Konkurrenten am Markt geben, die ein derart attraktives Gesamtpaket aus Fertigungs- und Klangqualität bieten können. Ein gelungener Einstiegs-Röhrenverstärker, der mit seiner Bluetooth-Schnittstelle über ein zusätzliches Feature verfügt, um die junge Generation an die Welt der Röhrentechnik heranzuführen.
Gehört mit
Plattenspieler Rega Planar 8
Tonabnehmer Clearaudio Charisma V2
Phono-Vorstufe EAR Yoshino 834P
Digitalquelle Apple iPhone 11 Pro
Lautsprecher Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Reson LSK Lautsprecherkabel, StraightWire Symphony II NF-Kabel, Netzleiste AudioQuest PowerQuest 3
Möbel DIY, Rega Wandhalterung für Rega Planar 8
Herstellerangaben
Cayin MT-35MK2 Bluetooth
Geräteart Vollverstärker
Netzspannung 230V AC/50Hz
Frequenzbereich 8Hz bis 55kHz (+/-3dB)
Klirrfaktor (THD) 1% (1kHz)
Fremdspannungsabstand 89dB
Eingänge 3 x Line, 1 x Bluetooth
Eingangsimpedanz 100kOhm
Eingangsempfindlichkeit 300mV
Impedanz Lautsprecherausgänge 4 Ohm, 8 Ohm
Ausgangsleistung 2 x 35 Watt (Ultralinear)
2 x 18 Watt (Triode)
Röhrenbestückung 1 x 12AX7/ECC83, 2 x 12AU7/ECC82, 4 x EL34
Ausstattung Integriertes Bias-Messinstrument
Schaltung Class A/B
Prozessor CSR8670
DAC Chipsatz ES9018K2M SABRE32
Bluetooth-Standards UAT, LDAC, AAC, SBC
Bluetooth-Version V5.0
Reichweite 10 Meter
Gehäusefarbe Anthrazit Metallic
Frontblende Silber
Abmessungen (B x T x H) 326 mm x 272 mm x 184 mm
Gewicht 13,5kg
Maximale Leistungsaufnahme 270VA
Preis 1.700 Euro

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-05-29_cayin
  • Social Introtext Cayin ist ja mittlerweile ein regelmäßiger Gast in meinem Wohnzimmer. Der Vollverstärker Cayin MT-35MK2 Bluetooth baut dank moderatem Preis und entsprechender Schnittstelle zur Kommunikation mit Handy und Co. eine Brücke für die jüngere Generation, um in das Röhrenverstärkerlager zu wechseln. Gelingt dieser technische Spagat?

Klaus Esterer kündigt die nächste Generation seines Konzertmeister Audio Beton-Schallplatten-Pucks an. Dabei handelt es sich weniger um eine schlichte Weiterentwicklung, sondern vielmehr um eine nahezu komplette Neukonstruktion des Konzertmeister Audio Schallplattengewichtes.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-27_konzertmeister_KMA-Puck-Anwendung.jpg

Wie bisher besteht der Konzertmeister Audio Stabilizer aus einem kleinen Stahlkern, der von Beton umschlossen ist. Neu ist, dass jetzt so genannter Selbstverdichtender Beton (SVB) nach einer eigens für Audio-Anwendungen entwickelten Rezeptur Verwendung findet. Dieser SVB bietet eine besonders homogene Struktur mit nur minimalen Lufteinschlüssen sowie eine hohe Festigkeit. Die ohnehin schon hervorragenden Resonanzeigenschaften des Werkstoffes Beton werden so nochmals entscheidend verbessert, so dass dem Klang abträgliche Schwingungen des Plattentellers – die etwa vom Plattenspieler-Antrieb verursacht werden können – noch effektiver bedämpft werden.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-27_konzertmeister_KMA-Puck-oben-unten.jpg

Das Gewicht des Pucks gibt Klaus Esterer mit etwa 350 Gramm an, wovon gut zwei Drittel auf den Beton entfallen. Damit ist der Konzertmeister Audio Schallplatten-Puck eher ein leichterer Vertreter seiner Gattung. Esterer argumentiert, dass dieses Gewicht völlig ausreicht, um Schallplatten sicher auf den Teller zu pressen und für eine Planlage von dünnerem, leicht gewelltem Vinyl zu sorgen, gleichzeitig aber das Tellerlager nicht übermäßig belastet. Die Anpresswirkung werde zudem dadurch erhöht, dass das Konzertmeister Audio Schallplattengewicht nicht vollflächig, wie andere Konstruktionen, sondern lediglich ringförmig aufliegt.

Ebenfalls neu beim Konzertmeister Audio Beton-Schallplatten-Puck ist die Aufnahme des Zentrierdorns. Statt auf eine Messingbuchse setzt Klaus Esterer hier jetzt auf eine aus Silikonkautschuk gegossene Ausführung. Das soll für einen optimalen Sitz des Pucks und eine maximale Schonung des Zentrierdorns sorgen. Darüber hinaus wird mit der neuen Generation auch ein geändertes Design eingeführt: Passend zur schwarzen Filz-Unterseite ist die Oberseite des Plattengewichtes jetzt schwarz lackiert, während die Flanken weiterhin mit Klarlack versiegelt sind.

Wie gehabt wird der Konzertmeister Audio Beton-Schallplatten-Puck komplett von Hand gefertigt: vom Gießen der Zentrierdorn-Aufnahme bis zum finalen Anbringen der Filz-Unterseite. Ebenso produziert Klaus Esterer in der Regel weiterhin nur auf Bestellung mit einer Lieferzeit von circa vier Wochen. Der bisherige Preis von 130 Euro inklusive Versand innerhalb Deutschlands gilt unverändert.

Kontakt:
Klaus Esterer
KE@konzertmeister.net
Telefon: 08642/596801

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-05-27_konzertmeister
Dienstag, 26 Mai 2020 04:15

LAB 12 DAC 1 Reference

Aus der HighEnd-Schmiede LAB 12 von Stratos Vichos in Athen kommt ein bemerkenswerter, neuer D/A-Wandler mit einer Röhren-Ausgangsstufe. Das technische Layout zielt auf einen möglichst analogen Klangcharakter.

Es ist nicht das erste LAB 12-Gerät, mit dem ich mich beschäftigen darf. Seinerzeit hatte der Gordian Netzfilter-Stromaufbereiter mit seiner ungewöhnlichen, ja einzigartigen Ausstattung mir viel Aufschlussreiches zum Thema Strom vermittelt. Ein Netzfilter ist bekanntlich in seiner Wirkung sehr abhängig von den Gegebenheiten an seinem Einsatzort. Das verhält sich bei dem nun zum Test anstehenden DAC 1 Reference Digital-Analog-Wandler völlig anders. An diesen Test gehe ich mit einer bisher nie dagewesenen Voraussetzung heran. Denn mir hat bislang niemand mitgeteilt, was der DAC 1 Reference kostet. Auf der Website des deutschen Importeurs CM-Audio ist der Reference nicht zu finden. Dort sieht man aktuell nur den inzwischen nicht mehr lieferbaren DAC 1 SE, der aus diesem Grunde auch nicht ausgepreist ist. Wie die Internetseite des Herstellers Lab 12 selbst vermittelt, ist der Reference eine aufwändigere Weiterentwicklung des SE. Man hat an vielen Punkten im technischen Konzept angesetzt, um musikalisch den Vorgänger zu überbieten: Das beginnt bei den sechs separaten Stromversorgungen für die einzelnen Baugruppen.

Der Lab 12-Dac 1 ist bei klassischer 43 Zentimeter Breite auf seiner Front ungewöhnlich gestaltet
Der Lab 12-Dac 1 ist bei klassischer 43 Zentimeter Breite auf seiner Front ungewöhnlich gestaltet

Die digitalen Eingangsstufen wurden ebenso wie die Signalwege optimiert, um vor allem das Jitter-Verhalten zu perfektionieren. Das Ziel ist laut Stratos Vichos der möglichst analoge Klang des neuen DAC 1 Reference. Mit diesem Begriff des analogen Klanges tue ich mich immer etwas schwer, weil analog nicht die Wahrheit an sich bedeutet. Ich erlaube mir, dieses analoge Ziel als musikalisches Ziel zu interpretieren. Damit verbindet sich ein Anspruch, der näher zu beschreiben ist. Das Ideal von Stratos Vichos besteht in einem eher warmen, angenehmen Klangcharakter, der auch schon dem Vorgänger SE nachgesagt wurde, in Verknüpfung mit möglichst großer Detailtreue und Transparenz. Der Schwerpunkt liegt auf der angenehmen Intonation im Gegensatz zu manch anderem Digital-Analog-Wandler, der zwar das Klanggeschehen durchleuchtet und auch tonal ausgewogen musiziert, aber dennoch mit einer beim Hören unangenehmen bis lästigen Kühle aufwarten kann. Seine Vorliebe für den analogen Klang bringt Stratos Vichos im Gerät durch einen Sinnspruch in origineller Weise zum Ausdruck (siehe letztes Foto).

Die Anzeige-Instrumente für den Ausgangs-Pegel sind in ihrem Retro-Look vorwiegend ein Design-Element
Die Anzeige-Instrumente für den Ausgangs-Pegel sind in ihrem Retro-Look vorwiegend ein Design-Element


Selbst bei meinem PS-Audio DirectStream-DAC verwende ich peripher Kabel, die den Wandler in Präsenz und Höhen eher etwas milder stimmen, ohne etwas an Auflösung wegzunehmen. Daran beteiligt ist in hohem Maße und mit beachtlicher Wirkung vor allem das JIB-Boaacoustic-Silver-Digital-Krypton-XLR-Digitalkabel zwischen dem Mutec Reclocker und dem DAC, aber auch eine Purist-Audio-Design-Verbindung zwischen dem PS Audio und meinem Vorverstärker. Den Lab 12 Reference habe ich mit einem etwas heller klingenden, sehr viel preisgünstigeren S/PDIF-Kabel von DH Labs Silversonic ebenfalls mit dem Mutec USB-Reclocker verbunden. Für die Verbindung zur Vorstufe wählte ich ein, für mein Empfinden recht ausgewogenes In-akustik NF 1302. Das Boaacoustic Krypton konnte ich am Lab 12 auch deshalb nicht verwenden, da der Reference keinen AES/EBU-Eingang besitzt. Dafür bietet er jedoch zwei koaxiale S/PDIF-Anschlüsse neben dem USB-2-Eingang und dem optischen Toslink-Zugang.

Die Informationen an dieser Stelle geben Auskunft über die Taktfrequenz des digitalen Signals
Die Informationen an dieser Stelle geben Auskunft über die Taktfrequenz des digitalen Signals

Mit dieser Anschluss-Konfiguration konnte ich bequem zwischen den beiden DACs umschalten, die ja vom Mutec das sauber getaktete Signal vom USB-Ausgang des Apple oder Windows Rechner bekamen. Um es gleich zu sagen: Der 7500 Euro teure Wandler von PS Audio klingt besser. Die höhere Auflösung im oberen Frequenzspektrum macht ihn transparenter und auch etwas offener in der Darbietung. Gleichzeitig ist er schlanker im Grundton und Bass. Das ist evident, wenn man beide DA-Wandler zum Vergleich umschaltet, selbstverständlich gleich laut eingepegelt, was am Audio-gd Vorverstärker möglich ist, weil er den gewählten Pegel eines Einganges speichert. Dieser klangliche Unterschied wird jedoch beinahe unbedeutend, sobald man sich mit dem Lab 12 Dac 1 Reference alleine beschäftigt.

Die Rückseite ist nur in soweit erklärungsbedürftig, als dass die XLR-Ausgänge nicht symmetrisch sind
Die Rückseite ist nur in soweit erklärungsbedürftig, als dass die XLR-Ausgänge nicht symmetrisch sind

Bislang ging bei Testgeräten, die im Vergleich zu meinem Referenz-Gerät musikalische Defizite hatten, auch stets Hörvergnügen verloren, ganz einfach, weil etwas fehlte. Beim Lab 12 Dac 1 Reference ist das merkwürdigerweise anders. Nach vielen Hörsitzungen bin ich davon überzeugt, dass es daran liegt, dass er zum Ausgleich auch partiell etwas besser macht. Das nimmt mich dann als Hörer für den Reference ein und lässt die Boni des teureren Wandlers vergessen. Nehmen wir einige Beispiele: Auf dem Album Nightfall von Dieter Ilg und Till Brönner sind in vielen Stücken eindeutig Anblasgeräusche und die Instrumenten-Mechanik zu hören. Dies bringt der DirectStreamDac genauer zu Gehör als der Reference. Zur Musik gehören diese Nebengeräusche aber nicht. Und so gefällt mir die abgemilderte Darbietung des Lab 12 bei gleichzeitig authentisch wirkenden, üppigen Klangfarben nicht weniger gut. Auch wenn der PS Audio an dieser Stelle detailreicher zeichnet, ist der Gesamteindruck im Sinne der Musik bei beiden Wandlern nicht identisch, aber auf vergleichbaren Genuss-Niveau. Melody Gardots faszinierendes Live-Album Live in Europe zeichnen beide D/A-Wandler mit etwas anderer Räumlichkeit. Während der Amerikaner den Raum durch klare, detail-feine Mitten und Höhen wunderschön öffnet, verleiht der Grieche mit vergleichsweise dezenterer Auflösung in diesen Tonlagen durch seine Grundtonwärme, die aber in keiner Weise dicklich wirkt, dem Konzert eine tiefe Bühne. Das ist ebenso auffällig wie schön zu hören und gleichermaßen realitätsnah.

In der neuzeitlichen Interpretation von Prokofievs Peter und der Wolf Peter and the Wolf in Hollywood ist das Plus an Durchzeichnungsfähigkeit beim PS Audio auch in den tiefen Tonlagen leicht nachvollziehbar. Denn der Sprecher der englischsprachigen Version ist Alice Cooper, und dessen Stimme, die ich mir einbilde, seit „School´s Out“ zu kennen, klingt mit dem Reference durchaus lebensnah, aber doch eine Spur runder und nicht so fein artikuliert wie beim amerikanischen Wandler. Nehme ich dagegen das Album der Fairfield Four Standing in the Safety Zone von 1992, dann hat der Dac 1 Reference die Nase vorn, weil er den Gospelgesang mit soviel stimmlicher Fülle und Farbe, Energie und Ausstrahlung inszeniert, dass man glauben mag, die Herren stünden vor mir im Zimmer. Das ist schlichtweg begeisternd.


Ein aufgeräumtes, übersichtliches Innenleben mit ausgesuchten und hochwertigen Bauteilen
Ein aufgeräumtes, übersichtliches Innenleben mit ausgesuchten und hochwertigen Bauteilen

Nach meiner Erinnerung liegt der Lab 12 musikalisch sehr nahe bei dem Merason DAC-1, der ebenfalls von CM-Audio vertrieben wird und 4500 Euro kostet. Vielleicht glänzt der Reference mit etwas mehr Luftigkeit und weniger tonaler Üppigkeit, wessen ich mir jedoch nach so langer Zeit nicht mehr ganz sicher bin. Ich möchte sagen, er liegt tonal zwischen dem Merason und dem von mir zum Vergleichsmaßstab gewählten PS Audio, nicht in der Mitte einer imaginären Skala, sondern eher etwas näher am angenehmen, gefälligen Merason.

Die Bestückung der Wandler-Platine lässt gewollt nicht jedes Bauteil erkennen
Die Bestückung der Wandler-Platine lässt gewollt nicht jedes Bauteil erkennen

Merason DAC-1 und Lab 12 Dac 1 Reference verbindet neben der klanglichen Verwandtschaft auch die Akzeptanz von Sample-Rates. Beide Wandler verarbeiten PCM bis 192 Kilohertz, entschlüsseln kein MQA, und DSD ist auch nicht ihr Ding. Technische Fähigkeiten geben – und das gilt hier ganz besonders – oft wenig Aufschluss über das klangliche Können. Mich begeistert dieser Wandler aus Athen und ich würde, wäre ich auf der Suche nach einem überzeugenden Wandler, ihn nicht wieder hergeben. Denn inzwischen habe ich im Rahmen meiner Recherche bezüglich einiger technischer Details auch den Preis bei CM-Audio erfahren. Mit 2920 Euro ist der Reference äußerst attraktiv und sicher ein Primus seiner Klasse. Ich werde nicht müde, mit ihm zu hören und möchte noch einige wenige Klangbeschreibungen anschließen. Denn nicht jeder wird dem Dac 1 Reference einen Mutec Reclocker spendieren wollen – auch wenn dies klanglich empfehlenswert ist, im wirklichen Leben spielt die Qualität des Wandler-eigenen USB-Eingangs eine entscheidende Rolle.

Unterhalb der Hauptplatine ist noch Einiges mehr verbaut
Unterhalb der Hauptplatine ist noch Einiges mehr verbaut


Zuvor jedoch will ich ein paar Informationen zur Technik des Dac 1 Reference loswerden. Das wichtigste zuerst: Der Dac 1 wandelt von Digital zu Analog ohne Oversampling. Die geschieht mit acht Philips-TDA1543-Multibit-Chips. Sie sind direkt nach der digitalen Eingangsstufe miteinander verschaltet. Non-Oversampling (NOS) bringt ein sehr geringes Rauschen und einen großen Dynamik-Headroom mit sich und ist, so Stratos Vichos, den herkömmlichen Delta-Sigma-Upsampling-Konzepten überlegen. Die parallele Konfiguration der TDA1543 liefert einen hohen Strom, einen sehr guten Fremdspannungsabstand und minimiert Fehler in der Signalverarbeitung. Keinerlei digitale Filter, die ja stets auch mit klanglichen Effekten verbunden sind, kommen zum Einsatz. Wirksam ist allein das Filter der analogen Röhren-Stufe mit den beiden 6922-Doppel-Trioden, eine für jeden Kanal. Im Vorgängermodell, dem Dac 1 Special Edition, kam nur eine Doppel-Triode zum Einsatz. Die Röhren sorgen auch für die niedrige Ausgangs-Impedanz und bestimmen den klanglichen Charakter des Reference mit. Dass dieser D/A-Wandler nicht allein nach technischen Kriterien, sondern maßgeblich in Hörsitzungen musikalisch abgestimmt wurde, ist bei dem Anspruch von Stratos Vichos naheliegend. Denn die Details der Anordnung und die individuelle Qualität der Bausteine sind klanglich nicht ohne Auswirkung. Wichtig ist dabei auch die Stromversorgung mit ihren sechs Wegen. Der Reference ist optisch identisch mit seinem Vorgänger Dac 1 SE. Auf der Alufront nimmt man als erstes die zwei Retro-Design-Instrumente zur Anzeige des Ausgangspegels wahr. Diese sind in ihrer optischen Präsenz so dezent, dass ich mich – und ich bin da sehr sensibel, außer wenn es ein McIntosh ist – zu keiner Zeit gestört fühlte, obwohl ich beim Hören stets den Lab 12 vor mir sah. Vielen mag es gefallen. Links neben dem VU-Meter für den linken Kanal befindet sich der dauerhaft per roter LED markierte Standby-Taster, der den Dac-1 in den Spielbetrieb holt und die rote Power-LED aktiviert. Ein harter Netzschalter befindet sich auf der Rückseite. Rechts vom rechten VU-Meter dient ein Taster gleicher Art zur Wahl eines der vier Eingänge, der dann im Zentrum per zugehöriger, ebenfalls roter LED angezeigt wird. Neben den vier Inputs, die senkrecht untereinander angeordnet sind, zeigt in gleicher Weise eine weitere LED-Reihe die Sample-Rates 44,1/48, 88,2/96 und 176,4/192 Kilohertz, sobald der DAC das Signal verinnerlicht hat, oder ansonsten „unlocked“.

Hochwertiges Material garantiert Klangqualität und langes Leben
Hochwertiges Material garantiert Klangqualität und langes Leben

Inzwischen habe ich auf meinem Windows-Rechner den passenden Asio-Treiber von der Lab 12 Website installiert und ihn per USB direkt mit dem Reference verbunden. Nach einem ersten Hörcheck mit Till Brönner & Dieter Ilgs Nightfall, entschied ich mich, das Habst USB-III-Kabel gegen das nur halb so kostspielige Audioquest Diamond USB zu tauschen. Denn dies lieferte einen trockeneren, etwas knackigeren Bass, was mir bei diesem Album besser gefiel. Damit haben wir wieder mal ein Beispiel, dass es mit der absoluten Qualität so eine Sache ist. Denn am Mutec mit dem PS-Audio-Wandler überzeugt der seidig-feine Klang des Habst-USB. Zwei Audioquest Jitter-Bugs werteten die USB-Ausgänge am Rechner auf, einer im Signalweg, einer in einem freien USB-Port. Ich muss gestehen, dass ich in dieser Konfiguration nicht das Gefühl hatte, dass ich klanglich auch nur einen Hauch an Qualität verloren hatte. Vielleicht musizierten die Herren Ilg und Brönner mit dem Mutec ein wenig entspannter. Demzufolge groovte Nightfall jetzt richtig und bereitete packendes Hörvergnügen. Als ich anschließend aus dem Techno-Pop-Album This Silence Kills von Dillon den Titelsong spielte, war ich erstaunt, ja angetan ob dieser üppigen Klangfarben und deren Feinzeichnung im sphärischen Raum. Der musikalische Fluss genauso wie die explosive Dynamik, mit denen der Lab 12 diesen Song darbot, war absolut faszinierend. Denn die Fülle der Klangfarben widerspricht keineswegs der Transparenz des musikalischen Bildes. Dies Erlebnis muss ich mit komplexerer Musik hinterfragen.

Diese Doppel-Trioden haben entscheidenden Einfluss auf den Klangcharakter
Diese Doppel-Trioden haben entscheidenden Einfluss auf den Klangcharakter


Carl Orffs Carmina Burana in der Telarc-Einspielung mit Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Orchestra und Chor scheinen mir da gut geeignet. Schon bei der Hymne auf Fortuna gefällt die räumliche Ordnung, die Sortierung der Stimmen, der Schmelz der Streicher und vor allem die Impulsfreudigkeit beim tiefen Schlagwerk. Auch die Bläser strahlen farbenprächtig im Hintergrund, klar und blechern. Da kann man zuhören und genießen. Ist der Lab 12 Dac 1 aber auch fähig, Gitarrensound und Rock-Feeling in den Hörraum zu transportieren? Schon die Conga-Felle beim Intro von „Sympathy for the Devil“ der Rolling Stones von Beggars Banquet ertönen ungemein plastisch. Farbenreichtum ist auch hier auffälliger und erfreulicher Bestandteil der Darbietung und das, ohne den angemessenen Schuss Aggressivität dieses Songs mit Schönklang zunichte zu machen. Richtig eindrucksvoll gerät „In-A-Gadda-Da-Vida“ von Iron Butterfly wegen der von mir nicht erwarteten Transparenz und Detailzeichnung. Einfach toll, wie die Instrumente einzeln verfolgt werden können, der Bass dickflüssig unter der schrammeligen Gitarre groovt und die Hammond-Orgel ihre Klangfarben vorführt. Das berühmte Schlagzeug-Solo lässt keinen Wunsch offen. Das gilt für die Studio-Aufnahme ebenso wie für die Live-Version. Lassen wir es dabei und konstatieren, dass der Lab 12 Dac 1 Reference ein klangfarbenstarker Allrounder ist. Wenn man nicht gerade Chirurg ist und die Musik sezieren möchte oder zu den ewig Suchenden nach dem Allerbesten zählt, kann der Reference glücklich und süchtig machen. Ich bedaure, ihn übermorgen an unser Fotostudio abgeben zu müssen. Aber ein paar musikalische Stunden mit ihm bleiben mir ja noch.

Stratos Vichos vermittelt seine musikalische Anschauung auch auf diese Weise
Stratos Vichos vermittelt seine musikalische Anschauung auch auf diese Weise

STATEMENT

Lab 12 hat mit dem Dac 1 Reference für einen mehr als fairen Preis einen genial abgestimmten D/A-Wandler kreiert. Mit ihm lässt sich Musik gefühlvoll, farbenprächtig und authentisch erleben. Wer einen hochwertigen D/A Wandler sucht, kann mit dem Reference seinen Glücksgriff machen.
Gehört mit
Computer Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana Plus für Windows 10 3.5. und Qobuz oder Apple MacMini mit OS X El Capitan, Roon oder Audirvana Plus 3 und Qobuz
CD-Laufwerk Wadia WT 3200
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Habst USB III, Audioquest Diamond USB und Jitter-Bugs, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton XLR, DH Labs Silversonic SPDIF, In-akustik Black&White NF 1302, Purist-Audio-Design XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Synergistic Research Feinsicherungen, Raumabsorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
LAB 12 DAC 1 Reference
Eingänge 2 x SPDIF koaxial RCA, 1 x optisch Toslink, 1 x USB 2
Ausgänge Je 1 Paar RCA uns XLR, beides unsymmetrisch
Frequenzgang 20 Hz bis 20 kHz + 0 dB / - 1 dB
THD < 0,15 %
Ausgangs-Pegel 2,5 Volt rms bewertet
Röhrenbestückung 2 x 6922 Doppel-Triode
Akzeptierte Sampling-Rates Bis 24 bit / 192 kHz
Non-Oversampling 8 x Multibit Philips DACs
Stromversorgung 6 separat regulierte Stromversorgungen
Optional Symmetrische Ausgänge
Leistungsaufnahme Maximal 70 Watt
Anzeige-Instrumente Analog-Retro Nissei VU-Meter
Netzspannung 210 - 240VAC 50Hz
Gehäusenfarben Glasstrahl-eloxiertes Matt Schwarz oder Frozen-Silber (Mattsilber)
Abmessungen (B/H/T) 43 x 11 x 29 cm
Gewicht 7,5 kg
Garantie 5 Jahre
Preis 2920 Euro

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/20-05-26_lab
  • Social Introtext Aus der HighEnd-Schmiede LAB 12 von Stratos Vichos in Athen kommt ein bemerkenswerter, neuer D/A-Wandler mit einer Röhren-Ausgangsstufe. Das technische Layout zielt auf einen möglichst analogen Klangcharakter.

Den Grundstein für die erfolgreiche HiFi-Tradition legte Yamaha bereits vor 66 Jahren. Mit den HiFi-Verstärkern A-S1200, A-S2200 und A-S3200 erneuert das Unternehmen jetzt das eigene Bekenntnis an kompromisslosen Klang für Musikliebhaber.

Dabei ließ sich Yamaha vom Motto des „True Sound“ leiten: Instrumente werden absolut akkurat und dynamisch wiedergegeben, so wie sie auf der Bühne oder im Studio klingen. Dazu greifen die Entwickler auf eine einzigartige Expertise zurück. Vom Instrument über das professionelle Studioequipment bis hin zur hifidelen Wiedergabetechnik begleitet Yamaha die Musik bei jedem Schritt. Diese unvergleichliche Beziehung zur Musik ist auch in den neuen HiFi-Komponenten zu hören – mit Gefühl, Offenheit und Tiefgang.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-25_yamaha_trio.jpg

Mit den HiFi-Verstärkern A-S1200, A-S2200 und A-S3200 präsentiert Yamaha ein neues Line-up für anspruchsvolle Musikgenießer. Als klares Bekenntnis an die eigene HiFi-Tradition wurden die Komponenten kompromisslos für den Yamaha „True Sound“ entwickelt. „Wir wollen Musikliebhabern eine packende und authentische Wiedergabe ihrer Lieblingsstücke bieten. Für eine unverfälschte und emotionale Wiedergabe ist das Zusammenspiel vieler Komponenten nötig“, erklärt Andreas Rieckhoff, Produktspezialist bei Yamaha Music Europe. „Die neuen Verstärker sind das Ergebnis vieler Jahre, in denen wir Kunden-Feedback gesammelt, geforscht und entwickelt haben. So entstand eine neue Generation von HiFi-Komponenten, bei denen auch zahlreiche Technologien und patentierte Features unserer überragenden 5000er Flaggschiff-Serie zum Einsatz kommen.“

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-25_yamaha_front.jpg

Musik ist Gefühlssache – und will auch so gehört werden. Deshalb ist es absolut essentiell, dass die neuen Verstärker der A-S Serie Instrumente und Gesang mit beispiellosem musikalischen Ausdruck und jeder emotionalen Nuance transportieren. Ein wichtiger Faktor hierfür ist der massive und überaus leistungsfähige Ringkerntransformator, der in den HiFi-Verstärkern seinen Dienst verrichtet. Minimaler Übertragungsverlust sowie das direkt aus dem gewickelten Kern gezogene Kupferkabel erwecken die Musik voller Gefühl zum Leben. Auch alle anderen Komponenten wurden sorgfältig im Hinblick auf authentischen musikalischen Ausdruck ausgewählt. So nutzt die A-S Serie etwa hochwertige SHINYEI-PP-Folienkondensatoren, beim A-S3200 kommen darüber hinaus TOSHIN-PPSO-Folienkondensatoren zum Einsatz. Für die Signalübertragung setzt der A-S1200 auf hochreine OFC-Kupferkabel, A-S2200 und A-S3200 sogar auf PC-Triple-C-Kabel mit einer von Natur aus lineareren Struktur für eine gleichmäßigere Signalübertragung.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-25_yamaha_front-2.jpg

Die A-S HiFi-Verstärker erschaffen vor dem Hörer eine offene, natürliche Klangbühne und bringen ihm damit den Künstler noch näher. Hierfür ist im Verstärker eine niedrige Impedanz wichtig. Zu diesem Zweck verfügen alle A-S Modelle über Kabel mit besonders großem Durchmesser für die Masseverbindungen. Bei A-S2200 und A-S3200 sorgt die vollsymmetrische Schaltung von Eingang bis Ausgang zudem für verbesserte Kanaltrennung und einen überragenden Signal-Rausch-Abstand. Beim A-S3200 verwendet Yamaha Messingschrauben für die Blockkondensatoren. Das gewährt ihnen zusätzlichen Headroom und trägt so zur breiten und offenen Klangbühne bei.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-25_yamaha_front-3.jpg

Die komplette Konstruktion der HiFi-Verstärker ist auf packenden, unverfälschten Klang ausgelegt. Das zeigt sich an den massiven Schraubklemmen für die Lautsprecher ebenso wie an den großen VU-Metern. Sanft beleuchtet vermitteln sie auch visuell die Dynamik und den Puls der Musik. Dank maximierter Steifheit trägt das gesamte Gehäuse zu ausdrucksstarken, präzisen Bässen bei. Insbesondere das mechanische Erdungskonzept eliminiert unerwünschte Vibrationen und verleiht der Musik einen ausdrucksstarken Groove. Hierfür sind der große Leistungstransformator, die Blockkondensatoren und der Kühlkörper direkt mit dem Chassis verschraubt. Außerdem sind die Schrauben der Standfüße direkt mit dem Hauptgehäuse verschweißt. Die robusten, versilberten Standfüße selbst bilden das passende Fundament für den exzellenten Klang der A-S Serie. Beim A-S2200 sind die Füße aus Messing gefertigt, beim A-S3200 kommt zudem eine spezielle Konstruktion zum Einsatz, so dass die Füße auch als Spikes verwendet werden können.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_20-05-25_yamaha_interior.jpg

Die neuen Yamaha HiFi-Verstärker A-S1200, A-S2200 und A-S3200 sind ab Mai 2020 im Handel erhältlich. Die Preisempfehlungen betragen 2.000 Euro für A-S1200, 3.000 Euro für A-S2200 und 5.500 Euro für A-S3200,. Weitere Informationen sowie die vollständigen technischen Daten sind auf den jeweiligen Produktseiten zu finden: A-S1200, A-S2200 und A-S3200.

Hersteller
Yamaha Music Europe GmbH
Anschrift Siemensstrasse 22-34
D-25462 Rellingen
Telefon +49 4101 3030
E-Mail info@yamaha.de
Web de.yamaha.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/20-05-25_yamaha
Freitag, 22 Mai 2020 02:33

Soundspace Systems Pirol

As far as I remember, there has never been anything like it in Hifistatement: a loudspeaker system with a sensitivity of 97 decibels, a weight of over 200 kilograms and an amplifier power of 500 watts per speaker for the two twelve-inch woofers in each cabinet: Prepare yourself for a close encounter of the Soundspace Systems Pirol kind.

By the way, the Pirol is the entry-level model into the world of Soundspace Systems. For the first time a loudspeaker of this manufacturer appeared in our trade fair reports about the High End show in 2018, when the only model available at that time was presented: the Aidoni with a sensitivity of more than 100 decibels, an amplification of 1000 watts, a weight of more than 300 kilograms and a price starting at 300.000 euros. Although the Pirol is conceptually and also with regard to the built-in components strongly oriented towards the top model, a pair is already available as from 50,000 euros. But before we go into detail, I would like to briefly introduce Soundspace Systems' developer and owner: Dr. Michael Plessmann. As he acknowledges on record, he built his first pair of speakers almost 50 years ago, at that time just for fun, of course. He studied biophysics and, after completing his doctorate, started his career with the planning, design, construction and operation of biotech plants. Later he worked with a global consultancy firm. And after 25 years of management consulting, he needed to take on a new challenge.

The price for a pair of Pirol starts at 50.000 euros. The enclosure is made of a three-layer composite material. The design of the outer shell in solid Rhodesian teak wood and the wooden horn are subject to additional surcharges, but are intended to also benefit the sound
The price for a pair of Pirol starts at 50.000 euros. The enclosure is made of a three-layer composite material. The design of the outer shell in solid Rhodesian teak wood and the wooden horn are subject to additional surcharges, but are intended to also benefit the sound

As he puts it, his passion for the world of music made him a nomad in search of the holy grail of hi-fi systems. It was the emotional divergence he experienced when listening to preserved and live music that always bothered him. This was followed by 20 years of trial and error, during which some achievements could certainly be made, but Michael Plessmann still found reproduced music to be somewhat grainy and blurred. Then, incidental rather than intentional, he came across a highly efficient speaker system of  exceptional quality, whose timing he considered to be perfect. As he had just completed his professional career, he went out, inspired by the said speaker system, to create and build the best possible loudspeaker according to his personal taste. He managed to establish a network of technology partners, experts and gifted craftsmen – and Soundspace Systems was born.

There is a small pressure chamber in front of the mid-woofer
There is a small pressure chamber in front of the mid-woofer


After establishing initial contact by phone, I met the developer during the fair in Warsaw, where he demonstrated the Pirol in a rather small hotel room. While the speakers saw their woofers radiating to the side walls of the room and the walls standing too close anyway, the lows in the end sounded a bit too euphonic for my taste, making me doubt that the Pirol would ever feel comfortable in my listening room. And when I asked for their physical weight I felt that a review was beyond any means. But despite my objections, the developer remained thoroughly relaxed and explained to me that he was in possession of an electric stair lift for completing such transport activities, and also readily admitted that the level of the bass had been set a bit too lavishly, in order to still make enough impact even when giving the system only that cursory listening very common at trade fairs. Less than five minutes and some typing on trackpad and keyboard of his laptop computer later, the Pirol proved that, despite its opulent membrane surface and its placement close to the walls, it could perform very accurate, controlled and melodious in the low frequency ranges even in a rather small room: I therefore invited Michael Plessmann and his Pirol to my listening room.

The mid-woofer operates on this opening on the rear side. Soundspace Systems refers to this as an open baffle. The adjustable ribbon tweeter is supposed to provide more airiness
The mid-woofer operates on this opening on the rear side. Soundspace Systems refers to this as an open baffle. The adjustable ribbon tweeter is supposed to provide more airiness

But when he arrived at my front door with his companion, the aforementioned electric stair lift and two huge flightcases, I wasn't so sure anymore whether the invitation had really been a good idea. But the closely-knit duo – or trio, if one may include the stair lift – managed the transport up to the third floor, though bridging the first two by an elevator, not particularly in style, but with routine and skill. Now that these whoppers arrived in my listening room, their active modules get their power from two Audioquest Tornado, while the two preamp outputs of the fantastic Audio Exklusiv R7 supply both the Einstein power amplifier and the bass electronics of the Pirol.

Shown here is the Supravox mid-woofer without dust cover
Shown here is the Supravox mid-woofer without dust cover

The moment, or better, minutes of truth are approaching: In the case of previously unknown components or components that have only been heard under trade fair conditions, the first few minutes decide whether testing them is an obligation or a pleasure. Regardless of conscientious fine-tuning, a familiar test track will quickly reveal if a transducer fits the room as well as your own preferences. After just a few tones the Pirol has won me over: There are no tonal anomalies and despite the pleasantly intense bass foundation the speakers play very lively and captivating. You are well aware of the phenomenon: If a speaker indulges you with a lot of low frequency energy, it often seems a bit sluggish and rhythmically less exciting. Not in the case of the Pirol: It performs extremely enthusiastic and doesn’t leave the listener indifferent. By now it's clear to me: Michael Plessmann must have thought through some matters extremely well. But that doesn't necessarily mean, that the Pirol wouldn't positively respond to some fine-tuning or even more profound modifications. But more on that later. At least I am sure that the further occupation with the Soundspace Systems will pan out to be the more sensual part of my work.


For all those who, like me, have never seen a heavy-load stair lift in operation before.

When asked about what lets his loudspeaker stand out of the crowd, the developer proves to be surprisingly supportive: By copy and paste, I could enumerate the linear excursions of the individual drivers and the distortion values at certain levels – as well as provide the respective translation of this information, which I oddly received in English. However, in my opinion this all says little about the qualities of the loudspeaker. What I find much more exciting in this context is Michael Plessmann’s statement of having combined what he believes to be the best loudspeaker technologies for the three frequency ranges to create a full-range transducer that operates at a level of highest grade in the disciplines of dynamics, linearity, velocity, high efficiency, three-dimensional imaging, time coherence and low distortion. For him, these technologies comprise a horn-loaded tweeter, an open baffle in the midrange and a pulse-compensated, sealed woofer, combined with a crossover of first-order.

The tweeter has been placed beneath the mid-woofer
The tweeter has been placed beneath the mid-woofer

I have already mentioned that the Pirol offers a high degree of sensitivity. According to Michael Plessmann, it converts ten percent of electrical energy into acoustical energy, which is much more than most other loudspeakers are capable of. Conductive thoughts upon the subject of efficiency can be found in the respective article written by Jürgen Saile. Still the question remains as to what happens to the remaining 90 percent of the electrical energy generated within the Pirol. At Soundspace Systems they have intensively dealt with how to dissipate excess energy in a harmonic and trouble-free way, the developer remarks. The cabinet is manufactured from a rigid three-layer composite material with a core made from bamboo. The interior is a ceramic shell that ensures the elimination of unwanted resonances. The outer shell can be individually selected in piano black or other colours, as well as veneered or solid wood, which is referred to here as resonant wood. The shape of the cabinet is intended to prevent standing waves and strictly follows principles of Feng Shui and the golden ratio. The Pirol features three main and two supporting modules: the tweeter module with its Tractrix horn, the midrange module, which is executed as an opened baffle, the sealed woofer module, the passive crossover module and, finally, the bass management module, which accomodates for the DSP and the amplifier. All five modules are seamlessly integrated into the enclosure, but functionally autonomous.

Here to be seen is an Air Motion Transformer from Mundorf and a Tractrix horn variant
Here to be seen is an Air Motion Transformer from Mundorf and a Tractrix horn variant


Michael Plessmann's penchant for unusual solutions is in particular evident in the mid-woofer unit. The Supravox has an exponentially shaped, lightweight paper cone, and is said to have a high sensitivity and low distortion. These ought to be further reduced by removing the dust cap. The small pressure chamber in front of the driver helps to improve linearity and also eliminates resonance and distortion, which is an unintentional by-product of the surround. An opening in the rear wall of the cabinet, which has approximately the same diameter as the driver, allows it to breathe freely, while its activity is not even restricted by a crossover. The designer wants to get by with as few components as possible in and around the signal path. That's why the Pirol gets away without any drain circuits and impedance linearisations.

The high frequencies are entrusted to an Air Motion Transformer from German specialist Mundorf, which is assisted by a Tractrix horn – in the test sample made of solid wood – that allows for a low lower crossover frequency. The crossover features a slew rate of six decibels and is built with Mundorf capacitors. Silver/gold and silver/gold-oil types are used. The required value is realised by a parallel connection. A ribbon tweeter is located on the rear, covering the frequency range from four to 22 kilohertz, in order to provide more airiness in the sonic image. Its level can be adjusted depending on individual tastes or room situations.

The two woofers, each mounted on a side wall, are tried-and-tested PA drivers
The two woofers, each mounted on a side wall, are tried-and-tested PA drivers

If the outward dimensions of the speaker have to be kept at a reasonable room friendly level without waiving the frequencies down to 30 Hertz by at the same time following up with the efficiency of 97 decibels specified by tweeter and mid-woofer, then an active solution taking care of the low frequency range is indispensable. Soundspace Systems settled on two side-radiating twelve-inch woofers with carbon fibre cones provenient from the professional sector. DSP technology is used for both linearising the frequency response of the drivers in their sealed enclosure below 100 hertz and implementing the low-pass filter for coupling the mid-woofer. The DSP operates at a sampling rate of 96 kilohertz and could also be used to defeat room modes. Following Michael Plessmann's purist approach, we admittedly dispensed with room calibration in my listening room. Notwithstanding the many adjustment possibilities offered by the DSP, the developer contented himself with a filter of first-order for the lows as well. With a slope of only six decibels, the two woofers still radiate energy far into the fundamental range – a truly unconventional solution. As already mentioned before, the bass range is managed by a 500 watts Class D amplifier originating from the PA sector. So, there is absolutely no need to worry about control respectively damping factor and reliability.

Soundspace Systems manufactures the internal cabling, which is individually adapted to each driver, by hand. The standard version features solid wiring made of cryogenically treated copper, while a silver version is also available as an extra-cost option. Solid wood is used for routing the cables. Even though I probably may have given a lecture on only less than half of the information provided to me on the Pirol so far, it should have become clear that there is almost no detail that Michael Plessmann hasn’t pondered about – and that in some areas he has chosen solutions way beyond from the mainstream.


The rear side of the Pirol showing the active bass module: The bass level can be adjusted via the rotary knob at the bottom left. The ribbed knob further up determines to which extent the rear-radiating ribbon tweeter interferes with the sound
The rear side of the Pirol showing the active bass module: The bass level can be adjusted via the rotary knob at the bottom left. The ribbed knob further up determines to which extent the rear-radiating ribbon tweeter interferes with the sound

After the Pirol had made its very first, very positive impression, we got a start on the fine tuning. As already mentioned, there wasn’t any need to worry about tonality and dynamics. However, as the Kawero Classic and the Goebel entry-level model Epoque Aeon Fine had previously indulged me with a much deeper soundstage, I asked Michael Plessmann to tease somewhat more out of his creations in this regard. Giving the speakers a more precise alignment, he was able to achieve marginal improvements. But, however, after connecting his laptop to the active electronics of the two speakers one by one and shifting the frequency at which the first-order filter stepped in from a surprisingly low 50 hertz to an even more surprising 27 hertz, the sound immediately isolated itself entirely from the cabinets and the imaginary soundstage enlarged a good deal further into the deep. This would have left me happy all around – if the DSPs would have been capable of saving these settings. But to achieve this, Michael Plessmann had to first commission a software update from his German DSP supplier.

The internal cabling is individually hand-tailored by Soundspace Systems to the connected drivers and fixed with cable ducts made of (resonant) wood
The internal cabling is individually hand-tailored by Soundspace Systems to the connected drivers and fixed with cable ducts made of (resonant) wood

While waiting for the update to arrive, I had enough time to gain initial experience with the Pirol. As long as a loudspeaker isn’t as demanding on power amplifiers as the "previous", somewhat amplifier-killing Goebel Epoque Fine, I am not necessarily interested in the efficiency of a transducer. Be that as it may, the representatives from Soundspace Systems made it obvious that after all I ought to somehow think about it: Even when listening to the most familiar records, there suddenly was fine detail to be more clearly audible than with transducers whose efficiency lies around 90 decibels. Although this will not have the effect of me ordering the one or other low power amplifier for reviewing right away, it makes me better understand the preferences of my colleagues Saile and Bussler. Efficiency is something that's not to be sneezed at – even when the power amps in play then have power in abundance. Actually, I could get used to the active bass of the Pirol in the long run. Even if the bass level is clearly set to joyful listening, the lows of the Pirol remain rhythmically thrilling, resilient, nimble, fast and outlined. And such a constellation is a very difficult thing to achieve with pure passive concepts. One usually has to decide between the earmarks just described or immersing in pleasant low bass waves.

Midwoofer and tweeter were positioned as close to each other as possible to allow for rather small listening distances
Midwoofer and tweeter were positioned as close to each other as possible to allow for rather small listening distances


As already mentioned in the review about the Melco switch, I rapidly became familiar with the Pirol suchlike that I ventured to make use of it to evaluate other components as well: A speaker doesn’t have to be analytical to the highest degree to enable reliable statements about reviewed components. Even a somewhat more forgiving set-up is suitable to clearly carve out differences. The Pirol skilfully combines enlightment with enjoyment. Of course, this assessment proves only fully true after Michael Plessmann from afar Berlin having used Teamviewer to install the new DSP software for the bass modules and set the frequency for the bass roll-off to 27 hertz. After that I was given the choice to adjust the low frequency range in steps of one decibel according to my taste. However, there is no need anymore for the help of the developers or a laptop to perform these adjustments. Turning the knob on the module itself is now sufficient to adapt the bass to the mood of the day. With every day, I like the solution with the active bass increasingly better. Needless to say, that I decided to opt for the more enjoyable variant – one decibel too much rather than too little.

Of course, I couldn't avoid myself comparing the Pirol with the much more expensive Epoque Aeon Fine: Even after having implemented the update of the Pirol, the Epoque still offers a touch of more depth on the imaginary stage, and focuses singers and musicians somewhat sharper. Certainly, this works out as the more accurate tool for the evaluation of components. But tell me, which music lover needs tools to wallow in melodies and rhythms?

STATEMENT

Thanks to equally exceptional and autonomous solutions, Michael Plessmann has succeeded in creating a genuine full-range transducer with high sensitivity, which combines playfulness, resolution, dynamics and – if desired – comforting bass in the finest of ways. But don't let the efficiency mislead you: The Pirol plays much too coherent and thrilling to be left solely to lovers of small power amplifiers. A discovery!
Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with tube power supply
Tonearm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Cartridge Lyra Olympos SL, Transrotor Tamino
Phono amp Einstein The Turntable‘s Choice (bal)
Tape recorder Studer A80
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler with Poweradd
D/A converter Chord Electronics DAVE
LAN switch SOtM sNH-10G i with Keces P8, Melco S100 with SBooster
10 MHz clock SOtM SCLK-OCX10 with Keces P8
Pre amp Audio Exklusiv R7
Power amp Einstein The Poweramp
Loudspeaker Göbel Epoque Aeon Fine
Cables Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) and NRG-Z3, SOtM dCBL-BNC
Accessoires AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella bases, SSC Big Magic Base, Acoustic System feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Manufacturer's specifications
Soundspace System Pirol
Principle 3-way
Power handling 100/ 300 W
Frequency range 20 - 35.000 Hz
Impedance 8 ohms nominal, 4 ohms minimum
Sensitivity 97 dB/W/m
Max. SPL 115 dB
Dimensions (H/W/D) 124/44/48 cm
Weight 240 kg per speaker
Price per pair as from 50,000 euros, 82,000 euros incl. enclosure in solid Rhodesian Teak wood and wood horn

Hersteller
SoundSpaceSystems GmbH
Anschrift Dr. Michael Plessmann
Sensburger Allee 5A
14055 Berlin
Telefon +49 30 91459973
E-Mail info@soundspacesystems.com

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder tests/20-03-10_soundspace
  • Social Introtext As far as I remember, there has never been anything like it in Hifistatement: a loudspeaker system with a sensitivity of 97 decibels, a weight of over 200 kilograms and an amplifier power of 500 watts per speaker for the two ten-inch woofers in each cabinet: Prepare yourself for a close encounter of the Soundspace Systems Pirol kind.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.