Freitag, 03 Mai 2019 08:23

Dynaudio Evoke 30

Als ich erfuhr, dass Hifistatement die brandneue Evoke von Dynaudio als erstes Hifi-Magazin bekommt, war ich natürlich besonders gespannt auf die komplett neu entwickelte 30-er, die die Lücke zwischen Emit und Contour bei gleichzeitigem Wegfall der Excite-Serie füllen soll. Einige Verzögerungen später, steht sie dann doch endlich bei mir.

Wenn ein Traditionshersteller wie Dynaudio einen komplett neuen Lautsprecher auf den Markt bringt, ist das natürlich etwas Besonderes. Da die Produktzyklen länger als bei den meisten Mitbewerbern sind, muss man immer außergewöhnlich lange warten, bis es etwas Neues gibt. So spektakulär das klingt, sieht die neue Evoke auf den ersten Blick aber aus wie ein typischer Dynaudio-Lautsprecher. Auf den zweiten eigentlich auch, erst beim dritten Hingucken wird es spannend. Rein äußerlich fällt erst mal das an den Seiten verrundete, sich nach hinten etwas verjüngende Gehäuse auf, das die Evoke von den größeren Modellen übernommen hat. Sieht nicht nur gut aus, hilft auch gegen stehende Wellen im Gehäuse. Dieses ist übrigens superb verarbeitet, die Chassis perfekt eingelassen, verklebt und verschraubt – nicht mit Gewalt ausbauen! Die Bohrungen und Schrauben vom Chassiskorb sind hinter einer Abdeckung verborgen. Auf mich wirkt das einfach nur untechnisch und ziemlich edel in Richtung eines wertigen Möbelstücks.

Perfekt gefertigt und mehr Möbel als Lautsprecher: Durch die elegante Abdeckung der Chassisverschraubungen wird der edle Charakter noch unterstützt
Perfekt gefertigt und mehr Möbel als Lautsprecher: Durch die elegante Abdeckung der Chassisverschraubungen wird der edle Charakter noch unterstützt

Die Evoke 30 ist das zweitgrößte Modell der insgesamt vier Hauptlautsprecher und einen Center umfassenden Reihe. Auch wenn einem die Bestückung des Zweieinhalb-Wege-Lautsprechers bekannt vorkommt, unterscheidet sich diese technisch doch erheblich von den anderen Modellen. Besonders der neue Cerotar-Hochtöner verdient eine nähere Betrachtung. Er verfügt über eine geprägte Kuppel mit Schaumstoff hinter der eigentlichen Membran, der Resonanzen den Garaus macht und den Frequenzgang des Hochtöners glättet. Dynaudio nennt das Hexis und betrachtet es als Schlüsseltechnologie, die direkt vom Esotar 3 aus der Confidence-Reihe stammt. Zwar nutzt der ebenfalls 28 Millimeter messende Esotar ein etwas anderes Gewebe für die Kalotte und den Antrieb erledigt ein Neodym-Magnet, dies soll aber einen wesentlich geringeren Einfluss auf die Perfomance haben als die Hexis. Der Cerotar verfügt über eine Neuentwicklung aus Strontiumcarbonat-Ferrit / Keramik als Antrieb, aber über die gleiche Hexis. Schön, wenn die kleineren Baureihen bei nur geringen Abstrichen direkt in den Genuss der Entwicklungen aus den teuren Baureihen kommen.

Die Hexis im ausgezeichneten Cerotar-Hochtöner verbessert Abstrahlverhalten und eliminiert Resonanzen und wurde für die teuren Confidence entwickelt
Die Hexis im ausgezeichneten Cerotar-Hochtöner verbessert Abstrahlverhalten und eliminiert Resonanzen und wurde für die teuren Confidence entwickelt


Die zwei 14-Zentimeter-Tiefmitteltöner der Dynaudio Evoke 30 hören auf den Namen Esotec+ und haben eine Membran aus MSP (Magnesium-Silikat-Polymer) wie alle Dynaudio-Tief- oder Mitteltieftonchassis. Klingt erst mal bekannt und nicht spektakulär. Aber zum einen kennen die Entwickler das Material inzwischen so gut, dass es für den jeweiligen Einsatzzweck optimiert werden kann, zum anderen wäre es sicher irgendwann gewechselt worden, wenn es nicht seit Jahrzehnten so gut funktionieren würde. Die Membran ist jeweils aus einem Stück gemacht, wobei die Dicke je nach Einsatzzweck und Modell variieren kann. Bei der Evoke 30 kommen - im Gegensatz zu den aus Aluminium gefertigten Schwingspulen in den anderen Modellen - welche aus Kupfer zum Einsatz. Diese Feinabstimmung und die in jahrelanger Arbeit gewonnenen Erkenntnisse haben noch andere positive Nebeneffekte. Wenn auch nicht dahingehend entwickelt, erlauben sie es, die heutigen Chassis mit einer moderneren Weichentopologie zu beschalten und führen zu einem höheren Wirkungsgrad. Die Zeiten, als man Dynaudio-Lautsprecher nur mit großen Endstufen über Zimmerlautstärke bekam, sind vorbei. Schon Excite und Emit liefen bei mir im Hörraum mit handelsüblichen Verstärkern, die allerdings mit vier Ohm klar kommen müssen, sehr gut, und auch die Evoke benimmt sich in der Richtung absolut praxistauglich. Dies bedeutet nicht, dass sie sich nicht über das eine oder andere Watt freuen würde. Getrennt wird zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner mittels Zwölf-Dezibel-Weiche bei 2300 Hertz, der Tieftöner wird ebenfalls mit einem Filter zweiter Ordnung bei 1200 Hertz aus dem Verkehr gezogen und damit eigentlich schon im Mitteltonbereich – eine ungewöhnliche Lösung.

Dank der Eigenproduktion aller Chassis kann die Schaltung der Evoke 30 simpel ausfallen. Wenige, aber gute Bauteile in der Frequenzweiche
Dank der Eigenproduktion aller Chassis kann die Schaltung der Evoke 30 simpel ausfallen. Wenige, aber gute Bauteile in der Frequenzweiche

Die Dynaudio Evoke 30 auszupacken und aufzustellen ist, im Gegensatz zu vielen anderen Lautsprechern, eine einfache Angelegenheit. Die wirklich gut gemachte sichere Verpackung gibt keine Rätsel auf und erlaubt die bruchfreie Entnahme des Lautsprechers. Damit wirklich nichts schiefgeht, sitzt vor dem Hochtöner eine extra Schutzkappe. Die mitgelieferten Füße oder Ausleger, auf denen die Evoke steht, sind einfach zu montieren; benötigtes Werkzeug liegt bei. Erwähnenswert die geriffelten Scheiben, die als Kontermuttern der Spikes verwendet werden. Hat man die richtige Höhe gefunden, lässt sich der Spike mit einem Griff fest kontern. Wer öfter mit Lautsprechern zu tun hat oder diese ab und zu umstellt, wird den Verzicht auf einen oder mehrere Maulschlüssel sehr begrüßen. Ein kleines Detail nur, aber in der Praxis sehr hilfreich.

Die Evoke 30 im Raum zu platzieren, ist an sich ganz einfach. Ordentlich Platz zu allen Seiten, die Basisbreite so groß wie möglich und am besten auch einen großen Hörabstand. In meinem Fall waren das jeweils drei Meter, mehr wäre auch möglich gewesen, aber eben nicht in meinem Hörraum. Über die beiliegenden Stopfen lassen sich die großen auf der Rückseite angeordneten Bassreflexrohre verschließen, um den Tieftonbereich auch in kleineren Räumen oder wandnaher Aufstellung anzupassen. Dies ist, wie so oft, nur eine Notlösung. Lieber den Raum groß genug wählen und/oder akustisch optimieren, um die Bassperformance nicht zu sehr zu beschneiden.
Aufgrund des sehr gleichmäßigen Abtrahlverhaltens der Cerotar-Hochtöner auch im Höchsttonbereich, ändert sich beim Einwinkeln auf den Hörplatz nicht viel. Meine bevorzugte Aufstellung war eine gedachte Linie des Hochtöners außen am Ohr vorbei. Ganz nebenbei ist man nicht sklavisch an eine Position beim Hören gebunden, da der Sweet-Spot weit ausfällt.

Die Spikes lassen sich an den stabilen Auslegern ganz simpel per Rändelrad festziehen. Eine wohltuend einfache Lösung
Die Spikes lassen sich an den stabilen Auslegern ganz simpel per Rändelrad festziehen. Eine wohltuend einfache Lösung


Nun ist es an der Zeit zu gucken, ob sich der enorme konstruktive Aufwand und die Entwicklungszeit auch in der Praxis bemerkbar macht. So viel vorab, es hat sich gelohnt. Gern wird Lautsprechern das Attribut „ausgeglichen“ angehängt. Das kann heißen: tonal keine Fehler, nichts zu laut oder leise, nichts Besonderes. Auch der Dynaudio Evoke 30 kann man vor allem Ausgeglichenheit bescheinigen. Wie sie diese aber umsetzt, ist aber auf einem sehr hohen Niveau. Ich versuche es mal mit „Somewhere Down The Crazy River“ von Robbie Robbertsen. Die immerhin drei Chassis spielen wie aus einem Guß, die Abbildung ist groß. In exakter räumlicher Anordnung mit sehr viel Druck spielt das Schlagzeug im Wechsel von Bassdrum und Tom plastisch im Raum, der relativ hohe Bass und Einsatz der String-Gitarre sind wunderbar nachzuvollziehen. Davor dann das markante, tiefweiche Organ des Sängers. Ok, das können viele Lautsprecher. Aber nicht in der – Achtung! – Ausgeglichenheit, wie die Dynaudio das hinbekommt. Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich spielen für sich genommen ganz ausgezeichnet in ihren jeweiligen Einzeldisziplinen. Diese werden aber zu einem großen Ganzen zusammengefügt, was nicht bedeutet, dass es nicht hier und dort noch mal herausragende Eigenschaften gäbe. Aber eben nichts, was einen anderen Bereich dann benachteiligt. Der neue Cerotar-Hochtöner macht seine Sache ganz hervorragend. Am besten gefällt mir, dass er nicht direkt auffällt. Er löst ganz ausgezeichnet auf, verleiht dem Hochtonbereich den richtigen Glanz und spielt farbig, aber eben nicht vordergründig. David Sylvians „When Poets Dream of Angels“ von der Secrets of the Beehive läuft mit furiosen akustischen Gitarrenläufen vor akustisch dynamisch vertracktem Hintergrund aus. Hier lässt die Evoke 30 noch Farbtupfer ganz oben erklingen, wo andere Lautsprecher schon lange nichts mehr aufzeigen. Im bereits angesprochenen „Somewhere Down The Crazy River“ wird einerseits der nicht allzu große Raum der Studioproduktion so genau aufgezeigt, dass man die Dynaudio durchaus als Monitor benutzen könnte, erlaubt dabei aber eben auch großen Genuss. Da die Abbildung groß, körperhaft und plastisch gerät, agieren sie bei aller Präzision nicht als akustisches Messer. Details und Feinheiten im Mitteltonbereich werden so nebenbei als Bestandteil des Ganzen präsentiert. Dem wohnt ein enormer Realismus inne, der durch die ausgeprägten feindynamischen Fähigkeiten noch gesteigert wird.

Räumlich geben sich die Dynaudio Evoke 30 unauffällig und der Aufnahme verpflichtet. Also keine epischen Weiten und Überbreiten, wo keine sind. Sehr selten geworden die Eigenschaft, auch mal einen Schritt auf den Höher zuzugehen, wenn das auf der Aufnahme drauf ist. Die meisten Hersteller präferieren eine Linie zwischen den Lautsprechern, von der aus es in die Tiefe geht. Aufgrund der – ich mag es gar nicht schreiben – Ausgeglichenheit der Evoke wirkt dies aber nicht aufdringlich oder offensiv, sondern nur echt.

Die mit MSP-Membranen bestückten Tiefmitteltöner unterscheiden sich im Schwingspulenmaterial von den anderen Modellen aus der Evoke-Reihe
Die mit MSP-Membranen bestückten Tiefmitteltöner unterscheiden sich im Schwingspulenmaterial von den anderen Modellen aus der Evoke-Reihe

„Red Earth“ von Rain Tree Crow ist auch so eine vertrackte Geschichte. Der schwebende Synthieteppich am Anfang läuft so ein wenig rauf und runter – habe ich das tatsächlich schon mal bemerkt? Muss am Lautsprecher liegen. Auch hier gibt es am Ende eine richtig brutal und laut gespielte Akustikgitarre, die auf einigen Lautsprechern regelrecht künstlich klingen kann. Auch bei hohen Lautstärken bleibt die Dynaudio hier ganz ausgeglichen und souverän, wo etliche Konkurrenten längst vor Anstrengung zischen oder ticken. Dazu kommt ernst konstruiertes Schlagwerk über einem teilweise sehr tiefen Bass. Der bietet ein ausgeprägtes fast mächtiges Fundament, ohne fett drückend zu sein. Ich nenne das mal viel Schub ohne Gewalt. Trotzdem können die Evoke 30 richtig hinlangen, die Balance zwischen Fülle und Präzision schlägt dabei ein ganz kleines bisschen in Richtung rund aus. Der Informationsgehalt ist trotzdem enorm. Grobdynamische Strukturen schüttelt die Dynaudio so nebenbei aus dem Ärmel. Auch dies trägt einen Gutteil zur authentischen Wiedergabe bei. Vorsichtshalber noch einmal erwähnt: Will man wirklich in den Genuss dieser Eigenschaften kommen, ist ein kräftiger Verstärker Pflicht. Feinheiten, Farbe, Ausdruck auf hohem Niveau gehen auch mit kleinen Verstärkern, die Dampframme nur mit Leistung!

Den Nageltest mache ich mit „Signature“ und „New Ground“ von Andy Stotts Techno-Avantgarde-Album Passed Me By. Ist an sich keine Musik mehr, sondern eher eine subsonische Störung. Ja, das können die Evoke gut und auch sehr laut, kommen dabei auch nicht in die mechanische Begrenzung. Hier und nur bei solchen extremen Beispielen zeigt sich eine Grenze im Tieftonbereich auf. 14-Zentimeter-Tieftöner – auch die in der Evoke 30 – können nur begrenzt wirklichen Tiefbass. Es gibt da einfach physikalische Einschränkungen, die auch Dynaudio bei seinen Passivlautsprechern nicht aushebeln kann. Ist allerdings schon fast praxisfremd, soll aber mal erwähnt werden. Partys ohne Angst ums Material kann man trotzdem mit der Evoke feiern.


Hinter der für Dynaudio typischen Optik verbergen sich ausgefallene Lösungen, die sicher auch bald in weiteren Modellen zu finden sein werden
Hinter der für Dynaudio typischen Optik verbergen sich ausgefallene Lösungen, die sicher auch bald in weiteren Modellen zu finden sein werden

Ich habe selten einen Lautsprecher gehabt, der so exakt auf jede kleine Änderung bei der vorgeschalteten Elektronik reagiert. Das erste Reinhören mache ich immer mit billigem, mit Bananensteckern konfektioniertem 2,5 Quadratmillimeter OFC-Kabel. Geht schnell und ist einfach. Damit liegen die Dynaudio auf der etwas dunklen Seite der tonalen Skala und sind im Hochtonbereich eingeschränkt. Es ist zwar kaum davon auszugehen, dass jemand diese Lautsprecher mit Kabeln für 0,98 Euro pro Meter betreibt, ist mir aber aufgefallen. Sobald etwas Höherwertiges – ruhig hochauflösend und etwas schlanker in der Abbildung – im Spiel ist, profitieren alle Bereiche enorm, und die Tonalität steht neutral wie festgenagelt. Bei den ansteuernden Geräten gibt es kein Limit nach oben. Etwas Hingabe bei der Auswahl der auf jeden Fall hochwertigen Komponenten in der Kette danken die Dynaudio mit jeweils noch besseren Klang. Und merke: Leistung ist durch nichts zu ersetzen.

Beim Beschreiben von Einzeldisziplinen fällt vielleicht etwas unter den Tisch, dass mir die Auseinandersetzung mit den Evoke 30 außergewöhnlich viel Spaß gemacht hat und ich viele Stunden einerseits sehr entspannt, aber auch emotional angeregt Musik damit genossen habe. Die Stimmenwiedergabe ist exakt und mit genauer Phrasierung bei genau richtig dosiertem Brustkorb. Eine schöne Stimme ist nicht so, weil die Dynaudio sie dazu machen, sondern weil sie das neutral wiedergeben. Dazu eine selten gehörte Stabilität in der Abbildung, kein Verschwimmen bei hohen Pegeln – ein richtig souveräner Auftritt in allen Belangen.

STATEMENT

Hightech im Möbelstück. Ausgeglichen integriert auf sehr hohem Niveau mit Spaßfaktor, Fundament und Dynamik. Die Dynaudio Evoke 30 spielt jede Musik von Kammermusik bis zum Jazz-Livekonzert auf sehr hohem Niveau. Hervorragende Einzeldisziplinen ergeben hier ein ausgezeichnetes Ganzes.
Gehört mit
Analoglaufwerk Technics SL-151/II
Tonarme Roksan Tabriz, SME V
Tonabnehmer Technics EPC-205/III, Ortofon Jubilée
Phonopre ifi iPhono
CD-Laufwerk Denon DCD-1290, Technics SL-P471A
Wandler Phonosophie DAC1, Audioquest Beetle, Lindemann Limetree Network
Verstärker Creek 5350 SE, Thorhauge ST.ONE, Rotel RB-980BX
Lautsprecher PMC Twenty5 .22
Kabel TaraLabs, RG142, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest
Herstellerangaben
Dynaudio Evoke 30
Empfindlichkeit 88 dB (2,83 V/1 m)
IEC Belastbarkeit 200 Watt
Impedanz
Frequenzgang (±3 dB) 40 Hz bis 23 kHz
Ausführung Bassreflex rückseitig
Frequenzweiche 2,5-Wege
Übergangsfrequenz 1200/2300 Hz
Crossover-Typologie Zweite Ordnung
Tieftonlautsprecher 2 x 15 cm MSP-Lautsprechermembran
Hochtöner 28 mm Cerotar mit Hexis
Gewicht 15,5 kg
Abmessungen (B x H x T) 180 x 900 x 267 mm
Abmessungen mit Standfüßen und Abdeckung (B x H x T) 268 x 920 x 342 mm
Preis 3200 Euro

Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
E-Mail mail@dynaudio.de
Web www.dynaudio.de

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  • Social Introtext Als ich erfuhr, dass Hifistatement die brandneue Evoke von Dynaudio als erstes Hifi-Magazin bekommt, war ich natürlich besonders gespannt auf die komplett neu entwickelte 30-er, die die Lücke zwischen Emit und Contour bei gleichzeitigem Wegfall der Excite-Serie füllen soll. Einige Verzögerungen später, steht sie dann doch endlich bei mir.
Donnerstag, 02 Mai 2019 00:01

Aktiv-Lautsprecher von genuin audio

Unter dem Motto „Keine Frage der Größe“ präsentiert genuin audio den kompakten DSP-Aktiv-Lautsprecher ava. Er feiert seine Premiere auf der „High End“ in Halle 1 - Stand B 02 / C 03.

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Bei genuin audios neuer Lautsprecherkreation ava handelt es sich um die „Bookshelf“-Version der Standbox neo, die bei ihrer Präsentation im letzten Jahr durchweg begeistert aufgenommen wurde. Die kompakte DSP-kontrollierte ava basiert auf den gleichen Prinzipien, eignet sich jedoch besser für kleinere Räume oder Einrichtungskonzepte, wo ein High-End-Lautsprecher optisch weniger dominant auftreten soll.

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Ein 32-Bit-Digital Signal Processor ersetzt bei der genuin ava die konventionelle Frequenzweiche und stimmt darüber hinaus das vollaktive 3-Wege-System auch in seinem Zeitverhalten perfekt ab. Der für das räumliche Hören relevante Übertragungsbereich wird von einer koaxial aufgebauten, kohärent abstrahlenden Lautsprechereinheit wiedergegeben. Tiefton-Unterstützung erhält das 165-Millimeter-Koax-Chassis von dem 200-Millimeter-Basstreiber, der unterhalb von 170 Hertz agiert. Die integrierte Vierkanal-Endstufe in UMAC®-Technologie führt mit Hilfe ihrer potenten Stromversorgung dem System eine Gesamtleistung von 1.000 Watt zu. Dank analoger und digitaler Eingänge lässt sich der Lautsprecher in einer Vielzahl von Nutzungs-Szenarien einbinden. ava ist grundsätzlich neutral abgestimmt. Um aber in jedem Hörraum einen perfekten Klang zu erzielen, bietet die Control-Software neben drei Presets komplexe Möglichkeiten der Raumkorrektur.

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Die optimierte DSP-Kontrolle der Treiber, eine exakt zugeschnittene Leistungszufuhr über die internen Verstärker plus die Anpassung an räumliche Gegebenheiten führen zu einem Hörerlebnis, das traditionell passiv konstruierte Lautsprecher nicht mehr bereitstellen können. Der mit neo eingeleitete Generationswechsel im Lautsprecherbau erfährt mit ava seine nächste Stufe: Mehr klangliche Erfüllung soll nicht zu finden sein – insbesondere nicht in dem wohnraumfreundlichen Kompaktformat der ava.

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Der Lautsprecher ava wird in einer rein digitalen Kette mit dem Musikserver tars von genuin audio als Quelle vom 09.-12.05.2019 in München auf der „High End“ in Halle 1 - Stand B 02 / C 03 zu hören sein.

Die genuin audio ava ist im 3. Quartal 2019 zum Paarpreis von 19.900 Euro direkt über genuin audio erhältlich.

Vertrieb
Genuin Audio Vertrieb
Anschrift Thomas Wendt
Byhlener Straße 1
03044 Cottbus
Telefon +49 355 38377808
Fax +49 355 38377809
E-Mail thomas.wendt@mac.com
Web www.genuin-audio.de

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Dienstag, 30 April 2019 01:55

Transrotor Alto

Das Portfolio der Plattenspieler-Edelschmiede Transrotor bietet eine reichliche Auswahl wohlklingender optischer Highlights. Braucht es da noch ein Modell mehr? Der Transrotor Alto fällt mit seiner komfortablen Tonarm-Höhenverstellung im positiven Sinne aus dem Rahmen. Durch sie eröffnet sich zusätzliches musikalisches Potential.

Der Alto reiht sich auf den ersten Blick als eine weitere Variante zwischen die Transrotor-Augenweiden ein. Pate stand bei seiner Gestaltung der Fat Bob, wohl eines der erfolgreichsten Laufwerke aus dem Hause Räke. Preislich ist ein Transrotor meist nicht so einfach zu benennen, da es bei der Konfiguration vielfältige Möglichkeiten gibt. Dies gilt auch für den Alto, den ich zum Test mit dem Juniorchef Dirk Räke am Telefon zusammenstellte. Zuerst geht es beim Alto um einen passenden Tonarm. Da darf man nach Belieben aus den Transrotor-SME und den Transrotor-Jelco-Modellen wählen. Als ich vor gut zwei Jahren den Transrotor Jupiter in verschiedenen Ausbaustufen unter die Audio-Lupe nehmen konnte und in einem zweiteilige Testbericht (https://www.hifistatement.net/tests/item/1646-transrotor-jupiter-mit-ausbau-optionen-teil-1) beschrieb, gefiel mir der preisgünstige Jelco-TR-800 S Tonarm ausgesprochen gut. Dessen klangliche Schwachstelle war jedoch das zum Lieferumfang gehörende Anschlusskabel. Da sich in dem Testpaket seinerzeit auch ein SME-Transrotor 5009 als höhere Ausbaustufe befand, spendierte ich dem Jelco-Aschenputtel das Anschlusskabel des SME. Und siehe da, es klang um ein Vielfaches besser. Deshalb bat ich Dirk Räke um einen silberfarbenen Transrotor-Jelco-Arm seiner Wahl, aber mit einem hochwertigen Anschlusskabel mit Kupfer-Leitern. Es wurde ein TR-1200 S, ein Zwölf-Zöller, der von Hause aus ein wesentlich besseres Anschlusskabel besitzt und auch optisch schön zum Gesamtbild des Alto passt. Auch bei dem Tonarm von damals gibt es inzwischen diese klanglich weit bessere Verbindung.

Der silberfarbene TR-1200 S Tonarm passt optisch gut zum Alto. Die neue, höhenverstellbare Armbasis des Alto erlaubt die genaueste Einstellung des Vertikalen Spurwinkels (Vertical Tracking Angle) eines jeden eingebauten Tonabnehmers – sogar während des Spielens
Der silberfarbene TR-1200 S Tonarm passt optisch gut zum Alto. Die neue, höhenverstellbare Armbasis des Alto erlaubt die genaueste Einstellung des Vertikalen Spurwinkels (Vertical Tracking Angle) eines jeden eingebauten Tonabnehmers – sogar während des Spielens

Am TR-1200 S hatte man bereits in Bergisch-Gladbach das Figaro MC-System montiert. Das erspart nicht nur Arbeit, sondern auch stattliche 500 Euro vom Anschaffungspreis des Figaro. Diesen Vorteil gibt es im Transotor-Alto Komplettpaket. Das Figaro war mir aus dem Test damals in sehr positiver Erinnerung, und ich hatte Lust, dieses klangliche Kleinod in meiner inzwischen in vielen Details verbesserten Anlage noch einmal zu hören. Wenn Sie so wollen, war ich also sparsam beim Tonarm und investitionsfreudig beim Tonabnehmer. Denn das sonst häufig verwendete Transrotor Merlo Reference hätte wohl auch prima in das Gesamtkonzept gepasst. Dies hatte ich vor Jahren ebenfalls in meinen vier Wänden erleben dürfen, und auch dies hat einen für das Geld beachtlichen Eindruck bei mir hinterlassen. Das Figaro war ihm jedoch, so meine ich mich zu erinnern, deutlich klanglich voraus.

Zum Lieferumfang des getesteten Alto gehörte die elektronische Steuerung Transrotor-Konstant M 1 Reference
Zum Lieferumfang des getesteten Alto gehörte die elektronische Steuerung Transrotor-Konstant M 1 Reference


Um den edlen optischen Auftritt dieses Laufwerks zu krönen, entschieden wir uns für die Netzteil-Steuerung Konstant M 1 Reference mit elektronischer Geschwindigkeits-Wahl statt der Standard Steuerung Konstant Studio mit schwarzer Front. Sie ist nicht nur optisch angemessener, sondert steuert das Laufwerk auch noch ein wenig exakter. Das dürfte wohl die 300 Euro Aufpreis wert sein. Last not least vollendet die optionale Plattengewicht-Ablage, direkt am Laufwerk abnehmbar verschraubt, als praktisches Zubehör den Alto in seinem Gesamtbild. So ergibt dies alles zusammen nun eine ziemlich stattliche Hochglanz-Skulptur aus für Transrotor typischem, poliertem Aluminium. Zur eindrucksvollen Erscheinung trägt auch die Tonarmbasis bei. Sie gibt dem Plattenspieler seinen Namen: Alto. Der indiziert (lateinisch altus = hoch) die besondere Höhenverstellung, die der Alto als einziger Transrotor besitzt.

Der Alto macht in dieser Zusammenstellung optisch eine Menge her
Der Alto macht in dieser Zusammenstellung optisch eine Menge her

Tonarmbasis ist eigentlich nicht das passende Wort für diese Innovation. Vielmehr handelt es sich hier um einen Ausleger, der schwenkbar konstruiert wurde. Er ist gefertigt aus zwei massiven Schichten poliertem Aluminiums, zwischen denen sich eine Schicht aus Karbon-Acryl zur Resonanz-Eliminierung befindet, dem gleichen Material, aus dem auch die Plattentellerauflage des Alto gefertigt ist. Die beiden Begrenzungs-Positionen des schwenkbaren Auslegers liegen etwas unterhalb eines Neun-Zoll-Tonarmes einerseits und etwas oberhalb eines Zwölf-Zoll-Tonarmes andererseits. Alle denkbaren, weiteren Positionen, zum Beispiel für einen Zehn-Zoll-Tonarm, sind dazwischen möglich. Die Justierung ist unter einer abnehmbaren Abdeckung mit dem JR-Transrotor-Logo leicht zugänglich. Zum Einstellen löst man einfach drei Inbusse und bewegt dann den Ausleger, der sich stabil in drei Führungs-Langlöchern drehen lässt, in die Wunschposition. Die drei Führungsstangen werden als Aluminium-Säulen angeordnet um das Zentrale Hub-Gewinde, um so deutlicher von außen sichtbar, je weiter man den Tonarm-Ausleger nach oben justiert. Durch das dreifache Führungsgestänge und das Hub-Gewinde hat der Alto an dieser Stelle praktisch keinerlei unliebsame Toleranzen, die zu Ungenauigkeiten führen könnten. Übrigens, wem ein Tonarm am Alto nicht reicht, der kann bis zu drei Ausleger mit Tonarmen von jeweils bis zu zwölf Zoll montieren. Bei drei Armen entfällt dann allerdings aus Platzgründen die optionale Ablage für das Plattengewicht.

Die über ein inneres Kugellager drehbaren, drei neuartigen Füße des Alto sind zur Nivellierung des Laufwerks leichtgängig und genau zu handhaben
Die über ein inneres Kugellager drehbaren, drei neuartigen Füße des Alto sind zur Nivellierung des Laufwerks leichtgängig und genau zu handhaben

Zum eigentlichen Vergnügen, der stufenlosen, genauen Höhen-Justage während des Spielbetriebes komme ich später. Erst einmal gilt es, den Alto aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Meinen Brinkmann Bardo mit Musical Life Arm und und eingebautem Audio Technica ART 9 wollte ich auf dem Pagode Rack und der Acapella Basis zum eventuellen Vergleich stehen lassen. So stellte ich dann einen ausreichend breiten Ikea Tisch vor das Pagode und legte darauf eine Audio-Exklusiv-d.C.d.-Basis. Die Audio Exklusiv entkoppelte ich zusätzlich mit vier Räke-Jumbo-Pucks aus alter Zeit. Die wurden damals aus einem hochwertigen Materialmix hergestellt, der seine guten Dämpfungseigenschaften bis heute behalten hat. So hatte ich eine recht gute Trittschall-Entkopplung. Denn der Alto hat in sich keine absorbierenden Elemente, sondern ist insgesamt rigide, was typisch ist für Transrotor. Das Grundchassis des Alto mit seinem bekannten magnetischen, invertierten TMD-Lager ist sehr komfortabel in die Waage zu bringen. Denn die drei für den Alto neu entwickelten Chassis-Füße lassen sich leicht bewegen. Man hat jedem im Inneren ein Kugellager spendiert, das Präzision und Solidität fühlen lässt. So ist der Aufbau schnell getan. Denn sowohl Tonarm als auch Tonabnehmer wurden nicht nur im Werk eingebaut sondern auch justiert, so dass für den Benutzer nicht mehr viel zu tun bleibt.


Praktisch, dieser am Chassis des Alto angebracht Satellit zur Ablage des Plattengewichts
Praktisch, dieser am Chassis des Alto angebracht Satellit zur Ablage des Plattengewichts

Einzustellen sind am TR-1200 S lediglich Auflage- und Antiskatingkraft. Denn das Gegengewicht wurde für den Transport entfernt, um das sensible Spitzen-Tonarmlager nicht zu belasten. Nach dem problemlosen, ergänzenden Einstellen ergab meine Kontrollmessung bei knapp 2,0 Pond Auflagedruck 60µ Abtastung und ein Resonanzverhalten der Tonarm-System Kombination von erfreulich schwacher Ausprägung um die zehn Hertz. Die Tonarmhöhe hatte ich bei der Erkundung des Justage-Mechanismus verstellt und richtete sie nach Augenmaß waagrecht ein. Zum Einspielen und Einhören fiel mir Don McLeans Album American Pie in die Hände, keine schlechte Aufnahme aus den Siebzigern. Ich war aber ziemlich enttäuscht, denn das kannte ich besser. Es ist keine komplexe, schwer zu reproduzierende Musik, aber Gesang und Gitarre klangen leicht nervig. „Na gut, es ist ja alles noch nagelneu und muss sich erst einmal ein wenig einspielen. Das Figaro ist sicher auch nicht auf Betriebstemperatur.“ waren meine gedanklichen Erklärungsversuche. Als dies auch im Laufe folgender LPs nicht besser wurde, begann ich doch an der Qualität der Tonarmverkabelung zu zweifeln, die ich nicht wirklich einstufen konnte. Zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte.

Das invertierte, hydrodynamische Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD) sorgt für die Laufruhe des Alto
Das invertierte, hydrodynamische Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD) sorgt für die Laufruhe des Alto

Denn mit der nächsten LP, einer meiner Standard-Test-Platten, Strawinskys Pulcinella-Suite in der Einspielung von 1968 bei Decca mit Neville Marriner und der Academy of St.Martin-in-the-Fields, ging ich die Höhen-Justage an. Diese Musik bietet hinreichend feine Instrumentierung, um eine korrekte klangliche Einstellung vorzunehmen. Der feinfühlige Verstell-Mechanismus am Ausleger des Alto läuft satt und rund und vor allem ohne Spiel. Es gibt Tonarme, bei denen ebenfalls eine Höhen-Einstellung während des Spielbetriebes möglich ist. Aber ich habe nichts kennengelernt, das sich so genial und komfortabel wie Jochen Räkes Konstruktion justieren lässt. Eine deutliche Markierung am Tonarm-Ausleger macht es möglich, die Kerben-Positionen des Drehrades wiederzufinden, wenn man sie denn zählt. Eine richtige Messskala wünscht man sich, sie ist aber nicht nötig. Eine jede Markierung des Drehringes bedeutet eine Veränderung der Höhe um ein Zehntel Millimeter. Das ist fantastisch genau. So eine exakte Veränderung lässt sich an Tonarmen mit per Inbus verklemmten Arretierungen praktisch nicht machen. Die Markierung am fest stehenden Teil der Ausleger-Basis dient der Rekonstruktion einer gefundenen Einstellung. Das ist hilfreich, wenn man die Tonarmhöhe einmal verändern will. Denn dies ist durchaus angebracht, um die unterschiedlichen Dicken des Vinyl zu kompensieren.

Unter dem Motorblock liegt ein zusätzlicher Distanzring aus poliertem Aluminium zur richtigen Höheneinstellung des Riemenantriebes
Unter dem Motorblock liegt ein zusätzlicher Distanzring aus poliertem Aluminium zur richtigen Höheneinstellung des Riemenantriebes


Hat man die Justierung mit einer 180-Gramm LP vorgenommen, würde eine dünnere Schallplatte der Korrektur bedürfen, um perfekt und tonal stimmig abgetastet zu werden. Bei einem Millimeter dünnerem Vinyl, wie es bei alten Scheiben gern vorkommt, wird die Armbasis ganz bequem um zehn Kerben nach links gedreht und somit abgesenkt. Das lässt sich ohne Weiteres im Spielbetrieb machen und auf diese Weise nach Gehör einstellen. Und so sollte man es auch tun. Richtig ist nach meiner Auffassung der Einstellpunkt, wo die Höhen nicht mehr als solche auffallen, sondern ein Streichinstrument oder eine menschliche Stimme authentisch klingen und Übertriebenes und Lästiges verschwindet. Dafür gewinnt man bei musikalisch richtiger Einstellung Sauberkeit, seidige Obertöne, Glanz und sogar mehr Räumlichkeit. Für mich ist diese Option, die nur der Alto bietet, eine wirklich sinnvolle und musikalisch wertvolle Bereicherung. Für den alltäglichen Betrieb halte ich diese Einrichtung für so relevant, dass ich mir aktuell keinen anderen Plattenspieler kaufen würde. Es sei denn, ich besäße einen der wenigen Tonarme, der mir das Einstellen ähnlich leicht macht. Die komfortable und rekonstruierbare Höhen-Verstellung ist eine Einladung, mal eben, und sei es nur für eine einzige Schallplatte, den Arm optimal einzustellen. Ich habe das Figaro mal in meinen magnetisch Einpunkt-gelagerten Musical Life-Tonarm eingebaut und versucht, den beim Alto erzielten Wohlklang durch die richtige Höhenjustage zu kopieren. Das ist mir auch gelungen, aber fragen Sie nicht nach Zeit und Nerven.

Wie hier beim TR-1200 S ist eine Armsäulen-Verklemmung mittels Inbus der gängige Weg zur Höhenverstellung bei den meisten Tonarmen und Plattenspielern: hakelig, unpräzise und enervierend
Wie hier beim TR-1200 S ist eine Armsäulen-Verklemmung mittels Inbus der gängige Weg zur Höhenverstellung bei den meisten Tonarmen und Plattenspielern: hakelig, unpräzise und enervierend

Nach der erfolgreichen Höhen-Ausrichtung des Tonarmes, oder besser des Tonabnehmers, am Alto wird die Drehmechanik mit einer griffigen Stellschraube arretiert. Bei der Präzision der Verstellmechanik zeugt diese im Grunde nicht notwendige Arretierung vom Perfektionismus im Hause Räke – es darf sich halt unter keinen Umständen etwas verstellen oder Resonanzen erzeugen. Ich weiß schon jetzt, dass ich diese geniale Vorrichtung am Alto vermissen werde, wenn er in wenigen Tagen wieder zurück geht. Aber die Höhenverstellung ist ja noch nicht alles, was den Alto ausmacht. Denn das Laufwerk selber klingt hervorragend, der Alto spielt mit dem Figaro in dem Zwölf-Zoll-Tonarm wirklich großartig. Als ich zum Vergleich mein ART 9 im Musical Life am Bardo dagegen hörte, stellte sich unweigerlich Besitzer-Frust ein. Man weiß natürlich, dass dieses in sehr großem Maße den Qualitäten des Figaro geschuldet ist. Es kostet ja auch das Doppelte eines ART 9. Aber so viel Klanggewinn für gut tausend Euro mehr ist anderswo schwer zu machen. Doch auch der Arm und der Alto leisten ihren klanglichen Beitrag, was nach dem Umbau meines ART 9 in den TR-1200 S am Alto sofort klar zu hören war. Der Alto entlockte nach schnell gefundener, klanglich richtiger Armneigung auch dem für sein Geld erstklassigen ART 9 sein ganzes dynamisches und farbenprächtiges Können. Der Alto löste ausgezeichnet auf und gefiel insgesamt durch ein sehr geordnetes Klangbild bei lebendiger Gangart.

Die Markierung am feststehenden Teil der Basis erleichtert das Rekonstruieren der richtigen Position. Darüber sieht man den gerändelten Feststeller
Die Markierung am feststehenden Teil der Basis erleichtert das Rekonstruieren der richtigen Position. Darüber sieht man den gerändelten Feststeller

Nach dem Rückbau des Figaro in den Transrotor habe ich meine Musik dann auf dem hohen Niveau genossen, das der Alto und das Figaro im TR-1200 S gemeinsam erreichen. Nur zwei Beispiele: Der Live-Mitschnitt von Deep Purples Concerto For Group And Orchestra von 1969 in der Drei-LP-Box von Parlophone habe ich wegen der Freude am bestechenden Klang komplett gehört. Es war wirklich ein audiophiles Erlebnis, wie filigran seidig, im ersten Satz aber auch gewollt bissig, die Streicher erklangen, wie Roger Glovers Bassgitarre sich konturiert und energisch abzeichnete und das Schlagzeug von Ian Pace kraftvoll dynamisch, aber dennoch wohl gestaffelt explodierte. Jon Lords Orgel malte ihre Klangbilder meist fein strukturiert im Hintergrund. Ritchie Blackmores virtuoses Gitarrenspiel gefiel auch wegen seiner kleinen, neckischen Ausschweifungen. Faszinierend war für mich jedoch die Stimme von Ian Gillan. Sie klang glaubhaft jugendlich, er war damals 24 Jahre jung. Bei „Child in Time“ ist in den Gesangpausen deutlich sein Atmen zu vernehmen und man spürt, wie er sich auf den nächsten Einsatz konzentriert und sich in seinem Atemrhythmus vorbereitet. Auch mit Gregory Porters Album Be Good konnte ich schönste Klangdimensionen erfahren. Die Farbigkeit der Instrumentierung zeigte sich besonders auffällig und packend bei der dynamischen und feingliedrigen, grandiosen Reproduktion der Schlagzeug-Becken, so im Stück „When Did I Learn“. Die räumliche Tiefe und Stabilität waren erstklassig. Die Akkuratesse in den tiefen Tonlagen war beachtlich. Bässe klangen klar strukturiert und plastisch. Der Alto verbindet eine angenehme innere Ruhe mit der Fähigkeit zur spektakulärer Explosivität. Er musiziert auf eine Weise, die den Hörer nicht belastet. Er lässt ihn in die Musik eintauchen. Gleichzeitig, und das ist die Kunst, unterbindet er mit seinem dynamischen Impulsverhalten jegliche Gleichförmigkeit und fesselt an das klangliche Geschehen, so dass zumindest ich nicht müde wurde, hinzuhören.


Ein Einblick in den Schwenkmechanismus des Auslegers
Ein Einblick in den Schwenkmechanismus des Auslegers

Der Alto ist so, wie er bei mir zum Test steht, eine traumhafte Musikmaschine. Aber so scheint er noch nicht am Ende der musikalischen Fahnenstange zu sein. In den letzten Monaten habe ich oft am Telefon mit Rolf Becker gesprochen, dessen erstklassige symmetrische Phono-Vorstufen ich in jüngster Vergangenheit testen konnte. Rolf Becker besitzt einen betagten Fat Bob und hat diesen von einen Antrieb mit zwei Motoren auf drei gleichmäßig im Dreieck angeordnete, externe Motoren aufgerüstet. Ich darf ihn hier zitieren, um anzudeuten, was da noch machbar sein kann: „ ...bis zu dem Tag an welchem ein Gespräch mit einem sehr erfahrenen Branchenhasen einen ganz neuen Aspekt in die verfahrene Situation brachte … versuch es doch mal mit einem dritten Motor – war sein lapidarer Rat – du wirst dich wundern, setze er nach und lachte in einer Art, mit der er nur zum Ausdruck bringen konnte, wie viele Ahnungslose doch immer noch rumlaufen würden …“ und weiter: „Es ist wie bei einer, sich über lange Zeiträume entwickelnden Liebe zu einem Partner …..eine souveräne Entspanntheit, Ruhe und Sicherheit sind entstanden und darauf will man auf keinen Fall mehr verzichten … und genau so ähnlich verhielt es sich nun mit den drei Motoren – dasselbe Laufwerk und nur ein Motor hinzugefügt, konvertierten akustische Magenverstimmungen in entspannte Zeitlosigkeit und ein breites Dauergrinsen – genauso muss es sich anhören – alles stabil und rutschfest im Raum positioniert … so einfach kann die Welt sein.“

Das macht doch neugierig. Ich kann mir gut vorstellen, den Alto in einigen Wochen noch einmal mit drei Motoren zu hören und an dieser Stelle darüber zu berichten. Aber zuerst muss mein Testexemplar leider zurück ins Werk, damit es auf der HighEnd bewundert werden kann.

Enorm musikalisch: das Transrotor Figaro
Enorm musikalisch: das Transrotor Figaro

STATEMENT

Der Transrotor Alto gibt sich optisch als ein typischer Transrotor. Ihm gelingt es, das Entspannende in der Musik mit ihrer dynamischen Lebendigkeit zu verknüpfen. Die komfortable Höhenverstellung hebt den Alto in der musikalischen Bewertung auf ein enorm hohes Niveau, weil mit ihr eine perfekte Einstellung eines jeden Tonabnehmers möglich ist. Das können andere nicht so bequem und klingen deshalb meist weniger richtig.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Musical Life Conductor 10 Zoll
Tonabnehmer Audio Technica ART 9
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC und NRG-X2 Netzkabel, Audioquest Niagara 5000, Swisscables Reference Plus Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Levin Design Vinyl-Bürste
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben (vom Autor ergänzt)
Transrotor Alto
Chassis aus massivem Aluminium
Plattenteller Aluminium 60 mm, ca. 9 kg
Lager hydrodynamisches Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD)
Netzteil Konstant Studio
Ausbaustufen auf bis zu drei Tonarmarme aufrüstbar, Tonarmbasen stufenlos verstellbar, auf Betrieb mit drei Motoren aufrüstbar
Zubehör Auflagegewicht aus poliertem Aluminium im Lieferumfang
Preise Alto mit Konstant Studio-Netzsteuerung und einem Tonarm-Ausleger: 5000 Euro
Aufpreis Konstant M 1 Reference: 300 Euro
Tonarm TR-1200 S: 1000 Euro (Einzelpreis 1250 Euro)
Tonabnehmer Transrotor Figaro: 2000 Euro (Einzelpreis 2500 Euro)
Plattengewicht-Ablage: 250 Euro
Zusätzlicher Tonarm-Ausleger mit Höhenverstellung: 1100 Euro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Das Portfolio der Plattenspieler-Edelschmiede Transrotor bietet eine reichliche Auswahl wohlklingender optischer Highlights. Braucht es da noch ein Modell mehr? Der Transrotor Alto fällt mit seiner komfortablen Tonarm-Höhenverstellung im positiven Sinne aus dem Rahmen. Durch sie eröffnet sich zusätzliches musikalisches Potential.
Montag, 29 April 2019 00:01

Röhrenvorverstärker der Referenzklasse

Nach über zwei Jahren intensivster Forschungs- und Entwicklungsarbeit präsentiert Audio Exklusiv auf der hifideluxe in München stolz die neue Röhrenvorstufe R 7 der Reference-Line: Musikreproduktion auf allerhöchstem Klangniveau.

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In dieser Zeit haben die Entwickler klanglich über 50 verschiedene Bauteile wie Widerstände, Kondensatoren, Innenverkabelungen als auch die zu verwendenden Röhren (ECC 82 und GZ 34) in aufwendigen und langwierigen sowie für das Klangergebnis entscheidenden Hörsitzungen getestet, berichtet Audio-Exklusiv-Chef Andreas Schönberg.

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Der Pegel wird ausgesprochen feinfühlig mit einem 4-fach Khozmo 63-Stufen-Lautstärkeregler eingestellt. Ein extrem aufwendiges separates Netzteil mit sechs Trafos und insgesamt 420 Watt Leistung sowie individuellen Siebstrecken mit teilweise besonders schnellen Gleichrichterdioden bietet eine überragende Arbeitsbasis für die Aufbereitung der Audiosignale.

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Ein massives Aluminiumgehäuse mit 10 Millimetern Materialstärke sorgt nicht zuletzt zusammen mit den Audio Exklusiv-typischen luftschall-, trittschall- sowie vibrationseliminierenden Maßnahmen für bestmögliche mechanische Arbeitsbedingungen des Audio Exklusiv-Vorverstärkers. Das Ergebnis soll nebst fantastischen Messergebnissen vor allem ein einzigartiges, unbeschreiblich perfektes und vor allem musikalisch mitreißendes Klangbild sein. Der Preis dafür: 25.000 Euro inkl. Lautstärke-Fernbedienung

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Audio Exklusiv präsentiert seine Produkte und Neuheiten vom 09.05 – 11.05. auf der hifideluxe 2019 in München im Raum 517.

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Hersteller/Vertrieb
Audio Exklusiv
Anschrift Andreas Schönberg
Sudetenstrasse 11
63691 Ranstadt
Telefon +49 6041 9624217
Fax +49 6041 9624218
E-Mail info@audioexklusiv.de
Web www.audioexklusiv.de

Weitere Informationen

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Mit der Boaacoustic Blueberry-Reihe möchte JIB-Germany High-End erschwinglich machen. Sie bietet sowohl dem Einsteiger als auch anspruchsvollen Nutzern ein attraktives Preis-/Leistungs-Verhältnis und gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Für meinen Test ersetze ich jedes Kabel in meiner Kette durch eines aus der Blueberry-Reihe.

Gerade liegt die Premiere der letzten Theaterproduktion, an der ich beteiligt war, hinter mir und schon steht das Paket für meinen nächsten Test zu Hause bereit. Der Zusammenhang erschließt sich natürlich nur, wenn ich Ihnen den Titel der Theaterproduktion verrate: „Bluets“ nach gleichnamigem Buch von Maggie Nelson. Wie zu erwarten, dreht sich hier alles um die Farbe Blau. So auch bei meinem Testensemble aus dem Hause JIB-Germany, der Blueberry getauften Produktreihe. Ihr Name spiegelt sich in der Designsprache der Serie wieder und alle Kabel sind einheitlich mit nicht ganz blaubeerblauem Baumwollmantel mit schwarzen Akzenten überzogen. Sämtliche Gehäusebauteile der Stecker sind hingegen silbrig weiß. Es ergibt sich bereits optisch eine starke Einheit, ob das auch klanglich der Fall ist, gilt zu prüfen. Ebenso prägnant wie ihre Farbe sind die Namen der sauber verpackt bei mir angelieferten Kabel. Auf mich warten STROM.schuko, KLANG.passend, SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr. Im Grunde selbsterklärend. So war das laut York Dettmers, dem Sales & Marketing Manager von JIB-Germany, auch gedacht, zusätzlich soll die Namensgebung der Reihe eine stärkere Identität verleihen. Für meinen Test war es mir wichtig, meine Kette ausschließlich mit Kabeln der Blueberry-Serie auszustatten. Ihre Konzeption war von Anfang an auf Nutzer mit Anlagen im oberen vierstelligen, bis unteren fünfstelligen Bereich zugeschnitten. Vier Netzkabel kommen zum Einsatz an Netzleiste, Endstufe, Server und Sbooster-Netzteil meines Wandlers. Das SIGNAL.cinch2 soll die Verbindung zwischen DAC und Endstufe herstellen und das KLANG.passend wird meine Lautsprecher beliefern. Das XLR-Kabel setze ich zwischen DAC und meinen Studiomonitoren ein, die ich sowohl zum Mischen als auch Musikgenuss verwende.

Alle vier Kabeltypen in gleichem Design und mit vergoldeten Kontakten in 24 Karat
Alle vier Kabeltypen in gleichem Design und mit vergoldeten Kontakten in 24 Karat

Ich beginne mit dem Auspacken der für die Stromlieferung zuständigen mit europäischem Schutzkontaktstecker ausgestatteten Leitungen. Gegenüber dem namensgebenden SchuKo-Stecker wird eine C15-Buchse eingesetzt. Sie sieht minimal anders aus als handelsübliche Kaltgerätestecker, passt dennoch an jedem Kaltgeräteanschluss. Wie alle anderen Boaacoustic Kabel auch, werden die Blueberries in einer Pappschachtel mit kleinem Schnappverschluss und einer kurzen „Anleitung“ geliefert. Der kleine Beipackzettel weist lediglich auf die dem Transportschutz dienenden Plastikabdeckungen auf allen Steckern und Y-Auflösungen hin, empfiehlt die Kabel in nur einer Laufrichtung einzusetzen und des Weiteren eine Einspielzeit von etwa 100 Stunden. Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen konnte ich ein STROM.schuko bereits in Augenschein nehmen, jetzt da ich es in Händen halte, wird mir nochmals der hohe Anspruch und die tadellose Verarbeitungsqualität von JIB-Germany bewusst. Sowohl die Leitung selbst als auch die verwendeten Stecker sind extrem massiv und mit 3,862 Quadratmillimetern Querschnitt der mehrlitzigen OFC-Leiter ist es wirklich nicht dünn und mittelmäßig widerspenstig beim Verlegen. Die Kontakte der ebenfalls sehr großen und massiven Stecker sind zum Korrosionsschutz mit 24 Karat Gold beschichtet – die Stecker aller anderen Kabel im Test übrigens auch. In meinen Augen qualifiziert sich Kandidat STROM.schuko alleine schon durch den betriebenen Materialaufwand nicht nur als Einsteigermaterial, sondern ich kann mir durchaus vorstellen, dass es eine solide Grundlage für so ziemlich jede HiFi-Kette mit Wachstumspotential ist und vor allem eine ganze Weile bleiben wird. Der positive Eindruck besteht durchgängig, auch beim Öffnen aller weiteren Kabel. Zwar fällt der Leiterquerschnitt beim ungeschirmten Lautsprecherkabel KLANG.passend mit 1,289 Quadratmillimeter OCC-Litze deutlich geringer aus als noch beim Kollegen STROM, aber selbst bei drei Metern Kabellänge dürfte der Leitungswiderstand zu vernachlässigen sein. Dennoch gilt wie immer, die benötigte Länge genau zu wählen und lieber einmal mehr abzumessen, als schlussendlich zu viel Kabel herumliegen zu haben. Für die Terminierung muss man sich nicht entscheiden, denn zum Lieferumfang gehören sowohl vergoldete Kabelschuhe als auch Bananenstecker, die auf die Kabelenden aufgeschraubt werden können. Man ist für die Zukunft und etwaige Neuanschaffungen also bestens gerüstet – genial und bequem. SIGNAL.cinch2 und SIGNAL.xlr verfügen beide über einen Leiterquerschnitt von 0,2407 Quadratmillimetern, liegen somit in einem für Signalkabel sehr üblichen Bereich und sind durch eine Kombination aus Alufolie und Kupfergeflecht, welches gleichzeitig als Masse dient, geschirmt.

Zum Lieferumfang des Lautsprecherkabels KLANG.passend gehört ein Satz aus Bananensteckern und Kabelschuhen
Zum Lieferumfang des Lautsprecherkabels KLANG.passend gehört ein Satz aus Bananensteckern und Kabelschuhen


Für meinen Hörtest mache ich sozusagen einen Reset und tausche alle bisher in meiner Anlage verwendeten Kabel gegen ihr Äquivalent aus und lasse das Ganze erst mal anständig einspielen. Meist höre ich in dieser Phase nie bewusst hin, um vollkommen unvoreingenommen an den Hörtest zu gehen. Natürlich lässt es sich trotzdem nicht vermeiden, dass sich ein erstes, wenn auch unbewusstes Meinungsbild im Kopf festbrennt. Als Test-Einstieg höre ich mit Selah Sues „Reason“ vom gleichnamigen Album eine sehr moderne Produktion in 24 Bit, 44,1 Kilohertz. Sie liefert einige interessante Sound-Elemente und unbekannte Samples, besonders was im Bassbereich passiert, macht Freude. Die Samples breiten sich wie eine angenehme Welle aus und zählen zu meinen liebsten Klängen in Sachen elektronische Bässe. Nicht zuletzt übt die – mal wieder sehr spezielle – Soulstimme, der in Deutschland meines Wissens nach relativ unbekannten Belgierin, eine große Anziehung auf mich aus. Der Track ist zwar nicht übermäßig anspruchsvoll für die Wiedergabekette, allerdings passiert ausreichend viel, um verschiedene klangliche Ebenen zu entdecken und zu beurteilen. Mit der Blueberry-Serie ist es ein Leichtes, die verschiedenen Elemente zu lokalisieren. Das Klanggeschehen ist sehr transparent und differenziert. Die bereits angesprochenen Bässe sind sauber akzentuiert und haben eine schöne, flächige Komponente. Im Allgemeinen fällt auf, dass das gesamte Klanggeschehen eher zurückhaltend wirkt, aber dennoch nicht unpräsent oder gar unbeteiligt. Gerade die Stimme erhält einen leichten Fokus und steht vor dem Reverb-Effekt, dessen Stereobreite deutlich umrissen wird. Die Raumkomponente der Wiedergabe ist weder sonderlich groß noch auffallend klein. Mit anderen Worten, ich habe nicht das Gefühl, dass das Stereobild künstlich aufgeblasen wird. Die sehr hohen, beckenartigen Effekte im Chorus fallen ebenso wie das Tamburin etwas weniger schneidend auf als bei anderen Kabelkombinationen. Die Auslegung der Serie ist im Hochtonbereich demnach recht gutwillig. Auch Stimmen entwickeln kein zischelndes Eigenleben, solange sie nicht sollen. Meine Erwartungen waren von Anfang an sehr hoch gesteckt und zugegeben, im ersten Moment war ich schon ein bisschen enttäuscht. Ich erwartete ein höchst spezielles Klangbild mit einer auffälligen Charakteristik. Das Gegenteil ist der Fall. Die Gesamtausstattung mit der Blueberry-Reihe hat praktisch keinen Eigenklang. Und genau das macht sie zur perfekten Basis für jede Kette. Für das Geld, das man problemlos in ein einziges Kabel investieren könnte, kauft man bei JIB-Germany mit der Blueberry-Serie ein ganzes, perfekt aufeinander abgestimmtes, Kabelarsenal. Das ist schon sehr beeindruckend.

Die Cinch-Stecker haben einen perfekten Sitz: Weder zu locker, noch zu fest
Die Cinch-Stecker haben einen perfekten Sitz: Weder zu locker, noch zu fest

Als nächstes widme ich mich einem Musikstück, das ich schon lange mal in einem Hörtest anbringen wollte, schließlich hat die Bandgeschichte von Schandmaul in Gröbenzell, gar nicht so weit entfernt vom „Redaktionshauptsitz“, angefangen. Mit „Stunde des Lichts“ von ihrem Album Anderswelt in CD-Qualität entführen sie in eine fantastische Welt voller Magie und mittelalterlichem Flair. Dudelsack und Geige vermischen sich mit E-Gitarren und Drums. Eine tolle Aufnahme mit natürlichem, akustisch anmutendem Klang ohne zu viel Kompression und einer simplen, sauberen Mischung ohne viele Effekte. Dieses Stück möchte ich nutzen, um Kabel hin und her zu tauschen, rauszufinden, ob ich mit meiner Einschätzung zum Klangcharakter der Blueberries richtig liege und vor allem, ob ich bestimmte Charakteristika bestimmten Kabeln zuweisen kann. Nach einigem Umgestöpsel kann ich mit Sicherheit sagen, dass sich die verschiedenen Merkmale wie Natürlichkeit, Räumlichkeit und Frequenzverlauf der Wiedergabe mit der Blueberry-Serie sehr ausgewogen zueinander verhalten. Es gibt Kabel, die einen bestimmten Bereich eindrucksvoller zur Geltung bringen. Das Gleichgewicht der verschiedenen Disziplinen, das die Kombination aus Strom-, Lautsprecher- und Signalleitung aus identischer Serie in die Wiedergabekette, bringt ist allerdings eine echte Referenz. Aufgeräumt, kontrolliert und gleichzeitig differenziert in der Wiedergabe, ganz egal bei welchem Musikgenre. Mein persönlicher Favorit ist hierbei das SIGNAL.cinch2, das auch mit anderen Lautsprecherkabeln wunderbar harmoniert, jedes Mal das gewisse Etwas an Ruhe und Ordnung in die Wiedergabe bringt und Stimmen einen angenehm prominenten Platz einräumt, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Auch das KLANG.passend macht seinen Job im Vergleich sehr gut, ist aber für mich innerhalb der Serie das schwächste Glied. Mir fehlt ein Quäntchen Lebendigkeit, Dynamik und Strahlkraft im Hochton, allerdings schiele ich hier auch zu Kabeln, die locker doppelt so teuer sind. Das ist ein wenig ungerecht, denn für den aufgerufenen Preis von 300 Euro für 1,5 Meter mit austauschbaren Steckern und der hohen Verarbeitungsqualität bekommt man schon eine Menge geboten. Das STROM.schuko hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und wie ich finde dem Rest der Serie weit voraus. Ein soliderer Aufbau ist kaum möglich und ein größerer Querschnitt absolut nicht notwendig. Rüstet man seine Komponenten systematisch immer weiter auf, wird dieses Kabel wahrscheinlich so ziemlich das letzte sein, dem man Beachtung schenken muss, bevor man in weit höhere Preiskategorien aufbricht. Ein direkter Vergleich gestaltet sich mit diesem Testkandidaten zugegebenermaßen am schwierigsten. Vom Ausschalten aller Komponenten, übers Wechseln aller vier Kabel, bis zur Betriebsbereitschaft aller Geräte vergeht eine ganze Menge Zeit, was einen direkten Vergleich im Grunde genommen unmöglich macht. Dennoch gewinne ich mit den STROM.schuko in der Wiedergabekette den subjektiven Eindruck von etwas größerer Souveränität, Dynamik und Ruhe. Der Hauptkaufgrund ist für mich persönlich bei einem Stromkabel ein anderer, es geht mir um eine Langzeitkonstante in meiner Kette. Natürlich will ich sichergehen, nichts unversucht zu lassen für den perfekten Musikgenuss, sehe allerdings an anderen Stellen mehr Verbesserungs- respektive Klangtuningpotential als bei einem Netzkabel. Nichtsdestotrotz finde ich es ungemein befriedigend, eine optisch angemessene und vor allem haltbare Stromzuleitung mit großem Querschnitt zu verwenden. STROM.schuko: Check!

Die durchsichtigen Steckerenden machen einen sehr eleganten Eindruck
Die durchsichtigen Steckerenden machen einen sehr eleganten Eindruck

Zum Abschluss wende ich mich noch dem bisher gar nicht behandelten SIGNAL.xlr zu. In meiner HiFi-Anlage gibt es keine symmetrischen Verbindungen, deshalb habe ich meine Studiomonitore zum Spielpartner der JIBs auserkoren. XLR-Verbindungen kann ich ausreichend gut löten und nutze deshalb an den Monitoren selbstgebaute Sommer CarboKab 225 mit Neutrik-Steckern in edler XX-HE-Ausführung. Interessanterweise verlasse ich mich in diesem Bereich auf einen Branchenstandard und experimentiere weit weniger als in meiner HiFi-Kette. Veränderung kann ich letztendlich an einem Abhörlautsprecher, der als Referenz dienen soll, auch nicht wirklich gebrauchen. In erster Linie muss er ein vertrautes Werkzeug sein, das Tag für Tag identisch abliefert. Dennoch bin ich gespannt, wie sich die XLR-Strippe von JIB im Vergleich zum gehobenen Studiostandard macht. Es zeigt sich ein ähnliches Bild wie bisher. Die Lokalisationsschärfe einzelner Instrumente wirkt mit dem Kabel von JIB-Germany größer. Beispielsweise ist die nach links gemischte Geige leichter von dem rechts spielenden Dudelsack zu unterscheiden. Die Raumtiefe ist mit dem Selbstbau wiederum besser zu beurteilen. Auch die Natürlichkeit der einzeln angeschlagenen Gitarrensaiten und Trommeln gefällt mir ein bisschen besser mit meinem Kabel. Die Stimme hingegen gewinnt mit dem SIGNAL.xlr wieder leicht an Präsenz und Schönklang. Einen entscheidenden Vorteil muss man allerdings dem nicht von mir gefertigten Kabel zusprechen: Es ist mit Sicherheit deutlich haltbarer. Sind alle Verbindungen erst einmal verlötet, wird das JIB-Produkt, wie alle anderen Mitstreiter der Blueberry-Serie auch, steckerseitig komplett mit Kunststoff vergossen. Dort kann dann definitiv nichts mehr oxidieren und eine Zugentlastung ist auch gegeben. Auf Dauer beruhigt es sehr, ein Kabel im Einsatz zu wissen, dessen Wiedergabequalität nicht durch oxidierende Kontakte abnehmen wird. Einen Nachteil der männlichen XLR-Stecker am Blueberry möchte ich dennoch nicht verschweigen: Es weigert sich, an, auch im HiFi-Bereich weit verbreiteten, Neutrik-Buchsen mit Sicherungsnase einzurasten und ist somit nicht vor versehentlichem Herausziehen geschützt.


Sogar für die XLR-Stecker greift JIB-Germany auf eigenes Design zurück
Sogar für die XLR-Stecker greift JIB-Germany auf eigenes Design zurück

Die Blueberry-Serie schafft es tatsächlich, sich in einer von JIB-Germany bisher nicht abgedeckten niedrigen Preiskategorie zu positionieren, ohne es sich haptisch oder klanglich anmerken zu lassen. Gleichzeitig etabliert sie eine eindeutige Designsprache und soll, soviel sei verraten, zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Schauen Sie doch auf der High End mal am Boaacoustic-Stand der sympathischen Berliner vorbei.

STATEMENT

JIB-Germany macht es sich selbst nicht leicht, wenn bereits eine Einstiegsserie die Messlatte derartig hoch legt. Gleich auf mehrere Produkte der Serie mag diese Bezeichnung so gar nicht passen – sie können viel mehr sein als nur ein Einstieg. Verarbeitung, Sound, Aussehen und Preis, es stimmt einfach alles. Vor allem die Cinch-Variante hat mich begeistert und darf bei der Suche nach neuen Kabeln auch durchaus mal gegen teurere Mitbewerber antreten.
Gehört mit
Computer ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000)
Router TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460
Server Melco N1 AH 60/2
Speicher LaCie Rugged Mini 2 Terabyte, SanDisk SDCZ88-128G-G46
DAC Mytek Brooklyn Bridge mit Sbooster BOTW (mk I)
Endstufe NAD C 275BEE
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO X7 Mark II mit AM3A (FiiO Music App, BubbleUPnP)
Smartphone Motorola X 4th Gen, 32GB, 3 GB RAM, Android 9 (Apps: BubbleUPnP, TIDAL, Spotify, Roon)
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, Shure SE-535-V, ifi IE-Match
Kabel Sommer, Vovox, Cordial, Intona, Furutech
Herstellerangaben
Blueberry STROM.schuko (BB-007-EU)
Signalleiter Kupfer OFC (4N)
12AWG 128/0.196mm
Ummantelung 15.0±0.15 mm schwarzes CPE + Baumwollgewebe
Stecker SCHUKO EU Version (24k-vergoldet)
Gehäuse Messing (vernickelt, perlweiß lackiert)
Längen 1 Meter: 250 Euro
1,5 Meter: 275 Euro
2 Meter: 300 Euro
Weitere Längen auf Anfrage
Herstellerangaben
Blueberry KLANG.passend (BB-008)
Signalleiter Kupfer OCC (6N) + Baumwollgeflecht
16AWG 6*19/0.12+6/0.19mm
Ummantelung 8.0±0.15 mm schwarzes PVC + Baumwollgewebe
Stecker austauschbare Gabeln + Bananas (24k-vergoldet)
Gehäuse Messing (vernickelt, perlweiß lackiert)
Längen 1,5 Meter, 1 Paar: 300 Euro
2,5 Meter, 1 Paar: 400 Euro
3 Meter, 1 Paar: 450 Euro
Weitere Längen auf Anfrage
Herstellerangaben
Blueberry SIGNAL.cinch2 (BB-005)
Signalleiter Kupfer OCC (6N)
24AWG 19/0.127mm
Schirmung 2-fach
Ummantelung 6.0±0.15 mm perlsilber-graues PVC + Baumwollgewebe
Stecker Cinch (24k-vergoldet)
Gehäuse Messing (vernickelt, perlweiß lackiert)
Längen 1 Meter: 150 Euro
1,5 Meter: 170 Euro
2 Meter: 190 Euro
3 Meter: 230 Euro
5 Meter: 310 Euro
Weitere Längen auf Anfrage
Herstellerangaben
Blueberry SIGNAL.xlr (BB-006)
Signalleiter Kupfer OCC (6N)
24AWG 19/0.127mm
Schirmung 2-fach
Ummantelung 8.0±0.15 mm schwarzes PVC + Baumwollgewebe
Stecker XLR (m/w) (24k-vergoldet)
Gehäuse Messing (vernickelt, perlweiß lackiert)
Längen 1 Meter, 1 Paar: 200 Euro
1,5 Meter, 1 Paar: 250 Euro
2 Meter, 1 Paar: 300 Euro
3 Meter, 1 Paar: 400 Euro
Weitere Längen auf Anfrage

Hersteller/Vertrieb
JIB-Germany Technology GmbH
Anschrift Am Großen Rohrpfuhl 25
12355 Berlin
Telefon +49 30 70762768
E-Mail kontakt@jib-germany.de 
Web www.jib-germany.de 

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/19-04-26_jib
  • Social Introtext Mit der Boaacoustic Blueberry-Reihe möchte JIB-Germany High-End erschwinglich machen. Sie bietet sowohl dem Einsteiger als auch anspruchsvollen Nutzern ein attraktives Preis-/Leistungs-Verhältnis und gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Für meinen Test ersetze ich jedes Kabel in meiner Kette durch eines aus der Blueberry-Reihe.
Donnerstag, 25 April 2019 00:10

CD Box RS2 T: Der revolutionäre CD-Spieler

Wie Sie sich vielleicht erinnern: Pro-Ject war schon immer etwas verrückt und macht gerne Produkte und Investitionen, die nicht besonders Mainstream sind. Zu der Zeit, als alle auf CD aufgesprungen sind, fing man mit Plattenspielern an! Jetzt, da alle mit Streaming beginnen, investiert Pro-Ject in einen neuen revolutionären CD-Spieler.

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Lassen wir Heinz Lichtenegger, Pro-Jects CEO, selbst erklären, warum er sich gerade jetzt dazu entschloss, einen CD-Spieler auf den Markt zu bringen: „Ich persönlich glaube daran, bewusst Musik zu hören. Ich glaube auch, dass eine bestimmte Gruppe das physische Medium einfach in der Hand haben will. Das gilt für analoge Platten. Aber ich denke, das gilt auch für die CD! Ich bin mir sicher, dass viele Leute die Mehrheit ihrer CDs auf eine Festplatte oder in ihre Keller stecken werden, wie es bei analogen Schallplatten auch der Fall war, und ansonsten hauptsächlich Streaming-Services hören.

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ABER: Viele möchten ihre besten CDs behalten und dafür einen richtigen CD-Player haben. Sehr gute Qualität, aber nicht zu teuer. Wie auch bekannt, sind echte RedBook-CD-Player selten geworden, High-End-Mechanismen gibt es nicht mehr. Die Industrie verwendet DVD- oder PC-Laufwerke mit viel Servotechnik und Software, um die CD zum Laufen zu bringen. Mehr oder weniger gut, aber nicht der beste Weg. Wir wissen heute, dass das Laufwerk für das Lesen aller 16Bits der CD unerlässlich ist, und die meisten CD-Player sind leider so schlecht, dass sie nie mehr als 10Bits gesehen haben. Kein Wunder, dass die CD im Laufe der Zeit im Vergleich zu Vinyl und zum Streaming einen etwas schlechteren Ruf erhalten hat. Deshalb wird es Zeit, wieder einen perfekten CD-Transport der Spitzenklasse zu schaffen.

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Warum Transport? Da die meisten heutigen Besitzer eines Hifi-Stereo- oder AV-Systems bereits über einen sehr guten DAC verfügen, brauchen wir nicht unbedingt einen DAC in unseren CD-Player einbauen und so das Produkt 50 Prozent teurer machen? Also konzentrierten wir uns auf einen CD-Transport - THE BEST EVER. Glücklicherweise lebe ich in Wien, und Wien war eine der Städte, in denen Philips eine Entwicklungsabteilung hatte. Hier wurden viele CD-Player und -Mechanismen entwickelt. Zum Glück sind die Herren, die an dieser epochalen Erfindung beteiligt waren, immer noch in der Firma StreamUnlimited tätig.

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Wir können heute mit Stolz sagen, dass der Papst des CD-Players - Herr Michael Jirousek – mitgeholfen hat, den ultimativen CD-Player zu entwickeln. Unsere neue CD Box RS2 T basiert auf dem neuen ultimativen CD Pro 8-Laufwerk mit hochentwickelten, hochpräzisen, neuen mechanischen Qualitäten, um das perfekte BIT-Signal auszulesen. Wir haben ein sehr robustes Chassis und Elektronik für dieses Laufwerk entwickelt, der das perfekte Signal Jitter-frei an die Vielzahl der Ausgänge liefert. Wir können leichten Gewissens sagen, es ist der beste CD-Transport aller Zeiten und der perfekte Partner für so viele DACs in Premium-Qualität.“

Die CD Box RS2 T ist für 2.499 € UVP (inkl. MwSt.) erhältlich.

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Vertrieb
PRO-JECT Audio Systems
Anschrift PRO-JECT AUDIO SYSTEMS
a division of AUDIO TUNING GMBH
Margaretenstrasse 98
A-1050 Wien
Österreich
Telefon +43 1 544 858 0400
E-Mail info@project-audio.com
Web www.project-audio.com/de

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Donnerstag, 23 April 2009 19:57

Audio-Optimum GmbH

Hersteller
Audio-Optimum GmbH
Anschrift Hochlarmarkstr. 43
45661 Recklinghausen
Telefon +49 2361 890260
E-Mail info@audio.ruhr
Web www.audio.ruhr
Mittwoch, 24 April 2019 00:01

Ein Besuch bei Audio Optimum

Während der Norddeutschen Hifi-Tage entdeckte ich den aus dem Pro-Audio-Bereich stammenden Hersteller Audio Optimum, dessen Hifi-Linie hierzulande von G8 & Friends vertrieben wird. Nicht nur der Klang im Ausstellungszimmer war Grund für meine spontane Zusage, als G8-Geschäftsführer Helmut Oltersdorf einen Besuch im Revier vorschlug.

Aus meiner Affinität für Studioequipment habe ich ja noch nie einen Hehl gemacht. Und zu einem Besuch in der – weiteren – alten Heimat braucht mich auch niemand zu überreden. Später kam dann noch des Kollegen Wolfgang Kempers ausgesprochen positive klangliche Beschreibung der Vorführung in seinem Messebericht hinzu. Spätere Recherchen auf der Audio-Optimum-Website ergaben, dass ein Grund für die klanglich überzeugende Präsentation Audio Optimums patentierter SINCOS®-Verstärker sein dürfte: Hier geht es also nicht einfach um einen aktiven Studiomonitor, sondern um eine sehr eigenständige technische Lösung. Übrigens ergab die Google-Suche auch, dass sich die Firma eine Internet-Adresse gesichert hat, die mich fast ein wenig neidisch machen könnte: audio.ruhr. Noch sympathischer ist, dass ein ebenso begnadeter Jazzer und vor keiner Abstrusität zurückschreckender Komödiant Audio Optimums Monitore nutzt und sich per Video dazu auch öffentlich bekennt: Helge Schneider.

G8-&-Friends-Geschäftsführer Helmut Oltersdorf (links) und ein Teil des Audio-Optimum-Teams: Die beiden Vertriebler waren unterwegs…
G8-&-Friends-Geschäftsführer Helmut Oltersdorf (links) und ein Teil des Audio-Optimum-Teams: Die beiden Vertriebler waren unterwegs…

An einem recht trüben, regnerischen Morgen holt mich Helmut Oltersdorf dann in Essen ab. Das Wetter kann meine gute Laune aber nicht trüben, denn wenn man im Hotel Alte Lohnhalle übernachtet, sieht man sofort nach dem Aufstehen den Förderturm der ehemaligen Zeche Holland/Bonifacius: zumindest für mich ein erbaulicher Anblick. Durch den dichten Verkehr geht es dann über die vertraute A40 und A43 in den Hof eines Wohngebietes in Recklinghausen: In einer großen, teils mehrgeschossigen Halle liegen die Büros, die Fertigung, das Lager und der Hörraum von Audio Optimum. Dort werden Helmut Oltersdorf und ich von der Betriebsleiterin Alexandra Mittelbach und Stefan Wehmeier, der für Forschung und Entwicklung verantwortlich zeichnet, begrüßt. Aber das trifft es nicht ganz: Stefan Wehmeier widmet sich hier nicht nur den gerade genannten Aufgabenbereichen, er ist Audio Optimum oder zumindest der Kopf der Firma. Er begann mit ersten Lautsprecherbasteleien im Alter von zwölf Jahren und baute gerade mal vier Jahre später seine erste komplette Hifi-Anlage. Folgerichtig studierte er dann Nachrichtentechnik an der Ruhr Universität in Bochum.

Entwickler Stefan Wehmeier vor Computern und Bauteilen zur Prototyp-Fertigung
Entwickler Stefan Wehmeier vor Computern und Bauteilen zur Prototyp-Fertigung


Noch mehr Energie steckte er die Konstruktion von Car-Hifi-Komponenten. Für alle unter Dreißigjährigen: Car Hifi war in den 70-ern und den folgenden Jahrzehnten ein ganz heißes Thema. Da kombinierte man fröhlich Receiver, Endstufen und Lautsprechersysteme und ersann individuelle Einbaulösungen, wie sich der Autor noch gut erinnern kann – auch wenn ihn das Thema eher peripher interessierte. Das Problem war vor allem die auf zwölf Volt begrenzte Spannung des Bordnetzes, die hohe Leistungen verhinderte. Daher ersannen findige Köpfe Schaltspannungswandler, die höhere Spannungen als die üblichen zwölf Volt für die Leistungsverstärker generierten. Einer dieser findigen Kreativen war Stefan Wehmeier, der auch heute noch ins Schwärmen geraten kann, wenn er sich an die Clarion-Receiver mit hochwertigen Potentiometern statt Lautstärke-Chips und allerbesten CD-Laufwerken erinnert. Sein Spezialgebiet waren damals Hochfrequenz-Spannungswandler. Kurz darauf folgte die Gründung der ersten eigenen Firma. Im Jahre 2004 fand er dann einen Investor, der ihm bei seinen Basisentwicklungen völlig freie Hand ließ. 2014 gründeten Friedrich Wilhelm Bussieweke – heute Geschäftsführer der GmbH – und der Entwickler die Firma Audio Optimum.

Alexandra Mittelbach leitet den Betrieb
Alexandra Mittelbach leitet den Betrieb

Die aktiven Monitore Audio Optimums unterscheiden sich durch zwei in wichtigen Ländern patentierte Entwicklungen Stefan Wehmeiers von denen der Mitbewerber. Zum einen ist es eine aktive analoge Frequenzweiche, die die akustischen Übertragungsfunktionen nach Linkwitz/Riley berücksichtigt und im Übertragungsbereich phasenparallel arbeitet. Dabei geht es nicht um Phasenlinearität der Summe. Nur wenn die Phasenparallelität zwischen den einzelnen Wegen nicht nur grob angenähert, sondern im Rahmen der Genauigkeit aller frequenzbestimmenden Bauteile der Aktivweiche mathematisch exakt ist, verhalten sich Mehrwegesysteme akustisch wie „ideale Breitbandsysteme“ mit vollkommen natürlicher Musikwiedergabe, erläutert Stefan Wehmeier. Die Entwicklung einer passiven Weiche sein für ihn eher Kunst als Wissenschaft. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem sei der Artikel „Die natürliche Musikwiedergabe“ auf Audio Optimums Website empfohlen.

Czeslaw Pawlas arbeitet in der Fertigung
Czeslaw Pawlas arbeitet in der Fertigung

Dort finden sich auch Informationen über den SINCOS®-Modulator, die Vollbrückenendstufe, für die das US-Patent 9.287.826 erteilt wurde. Sie soll die Vorteile von selbstschwingenden und getakteten Pulsweiten-Verstärkern miteinander verbinden. Bei dieser Kombination von um 90 Grad versetzten Recht- und Dreiecksgeneratoren sei die Schaltfrequenz vom Modulationsgrad unabhängig, es entstünden keine nennenswerten Wärmeverluste und es gebe bis zur maximalen Lautstärke keine hörbaren Verzerrungen, führt Stefan Wehmeier aus. Damit seien die SINCOS®-Verstärker allen klassischen analogen Leistungsverstärkern – unabhängig davon, ob sie mit Röhren oder Transistoren arbeiten – prinzipiell überlegen. Auch in Sachen D/A-Wandler-Technologie bezieht der Entwickler klar Stellung. Für ihn kommen aus klanglichen Gründen nur Non-Over-Sampling-DACs in Frage, eine Ansicht, die beispielsweise auch die Entwickler von Digitale Audio Systeme teilen. Bei der Wandler/Vorstufen-Kombination Audio Optimum NOS-DAC2 muss das Rekonstruktionsfilter für Frequenzen größer/gleich 88,2 Kilohertz übrigens manuell umgeschaltet werden.


Steven Sandkühler ist Auszubildender und arbeitet hier an einer Phonostufe
Steven Sandkühler ist Auszubildender und arbeitet hier an einer Phonostufe

Außer den NOS-DACs mit und ohne Vorstufe hat Audio Optimum noch Phonovorstufen für MM und MC, eine Mono-Endstufe und zwei aktive Standboxen sowie zwei ebenfalls aktive Kompakt-Lautsprecher auf Ständern im HiFi-Programm, wie auf der Website zu sehen ist. Aber Stefan Wehmeier beschäftigt sich aktuell auch mit der Stromversorgung und Erdung der Geräte. Neben speziellen Netzverteilern bietet er auch einen durchkontaktieren sternförmigen Stromverteiler an, dessen Prinzip an Naims Power-Igel erinnert. Bei meinem Besuch noch nicht serienreif, aber ungemein spannend sind die Erdungsmodule, die mit den Netzverteilern verbunden werden können – aber dazu später mehr. Abgerundet wird das Angebot durch Signal-, Lautsprecher- und Netzkabel. Bei den Signalkabeln sind die einfacheren Modelle mit einem Baumwollschlauch ummantelt, die teureren mit einem Basaltgeflecht. Dies umgibt auch die Lautsprecherkabel, die mit Leitern in verschiedenen Durchmessern erhältlich sind. Der Komposition einer Komplettanlage – vom Plattenspieler und Streamer einmal abgesehen – mit Audio-Optimum-Komponenten steht also nichts im Wege. Laut Stefan Wehmeier soll eine Kette aus seinen Geräten keinen eigenen Sound aufweisen. High End hingegen sei für ihn „kreatives Sounding“, die Kompensation von Fehlern.

Eine Stereo-Drei-Kanal Endstufe mit aktiven, phasenparallelen Frequenzweichen
Eine Stereo-Drei-Kanal Endstufe mit aktiven, phasenparallelen Frequenzweichen

Nach jeder Menge Firmengeschichte, komplexen technischen Ausführung, klarer Meinung und intensivem Gedankenaustausch geht es dann von der gemütlichen Sitzecke in der Fertigung durch das Lager in den Hörraum. Der ist moderat akustisch behandelt und wird von einem mächtigen Holzofen bestens temperiert. Vor dem Hörsofa steht eine Vielzahl von Lautsprechern, darunter auch ein oder zwei Fremdfabrikate. Im Zentrum thront ein Flachbildschirm: Stefan Wehmeier ist Filmfan und genießt die Soundtracks seiner DVD-Auswahl auch gerne über seine Lautsprecher-Kreationen. Für unsere Hörsession ist eine FS82E an der optimalen Position aufgestellt. Der aktive Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher ist mit zwei Acht-Zoll-Tiefmitteltönern und einer 30-Millimeter-Seidenkalotte bestückt. Die Elektronik – die analoge, phasenparallele Frequenzweiche und die drei SINCOS® Vollbrückenendstufen – sind in einem recht zierlichen externen Holzgehäuse untergebracht. Um einmal kurz vorzugreifen: Gegen Ende unserer Hörsitzung haben die FS82E bewiesen, dass sie Soundtracks ebenfalls adäquat wiedergeben: Auch Heimkino braucht keinen Subwoofer, wenn die Hauptlautsprecher derartige Bassqualitäten besitzen wie die Audio Optimum.

Zwei Weichen-Module mit Steckplätzen zur Bestückung mit Bauteilen für die gewünschten Übergangsfrequenzen
Zwei Weichen-Module mit Steckplätzen zur Bestückung mit Bauteilen für die gewünschten Übergangsfrequenzen


Auch bei den ersten Stücken, von denen die meisten von der Festplatte über Stefan Wehmeiers Laptop, einige wenige per Onkyos HF Player von meinem iPhone kommen, hat mich die Tieftonwiedergabe völlig begeistert. Was die Audio Optimum da zu Gehör bringen, liegt weit über dem, was man in ihrer Preisklasse erwarten darf: Sie verbinden scheinbar grenzenlose Energie mit nahezu perfekter Kontrolle. Genießt man mit geschlossenen Augen, meint man, einen deutlich größeren Lautsprecher vor sich zu haben. Aber ich muss jetzt wirklich aufpassen, dass kein falscher Eindruck entsteht: Trotz allen überschwänglichen Lobes für den Tieftonbereich musizieren die FS82E wie aus einem Guss. Da ist kein Frequenzbereich überbetont oder unterbelichtet. Die Standboxen musizieren tonal völlig ausgewogen, der Klang löst sich bei den entsprechenden Aufnahmen vom Gehäuse, die Instrumente und Stimmen stehen frei im Raum.

Die riesige Bauteilesammlung zur Bestückung der Frequenzweichen
Die riesige Bauteilesammlung zur Bestückung der Frequenzweichen

Genau genommen ist meine bisherige Beschreibung nicht ganz zutreffend, denn ich höre ja nicht nur die aktiven Audio-Optimum-Schallwandler, sondern auch die Wandler/Vorstufen-Kombination NOS-DAC2 samt firmeneigener Signal- und Netzkabel. Natürlich ist es unmöglich, in einer unbekannten Anlage klangliche Phänomene mit Gewissheit einer einzelnen Komponente zuzuschreiben. Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass der Non-Over-Samling-Wandler einen guten Teil dazu beträgt, dass die Wiedergabe völlig frei von Schärfe und Nervosität ist. Was ich für die Lautsprecher schon formuliert habe, gilt also für die gesamte Kette: Sie ist ihren Preis allemal wert, ja bietet in einigen Bereiche deutlich mehr, als man für diesen gemeinhin erwarten darf.

Messequipment im Büro des Entwicklers
Messequipment im Büro des Entwicklers

Dass er sich aktuell mit dem Thema Erdung beschäftigt, hatte Stefan Wehmeier ja schon angesprochen. Im Hörraum geht er ein wenig ins Detail und demonstriert auch den Stand seiner Entwicklungen. Da nicht jeder einen einen Meter langen Stahlstab tief im Erdreich verbuddeln kann, um darüber idealerweise die Störung auf dem Erdleiter abzuführen, suchen einige Firmen nach praktikableren Lösungen für Hifi-Fans. Audio Optimums Entwickler setzt auf eine sogenannte „Ground Box“: ein Kistchen aus Holz, das mit Turmalinen gefüllt ist, zwischen denen sich Kupferplatten befinden, die mit dem Erdleiter einer Steckdosenleiste verbunden werden können. Turmalin weist einen elektrokalorischen Effekt auf: Er reagiert auf die Änderung der elektrischen Feldstärke mit Abkühlung oder Erwärmung. Nachdem wir uns gründlich mit unserem Teststück vertraut gemacht haben, verbindet Stefan Wehmeier die Groud Box mit dem Erdleiter seines sternförmigen Stromverteilers: Der imaginäre Raum scheint nun minimal größer, der Hintergrund schwärzer und die Wiedergabe insgesamt noch einen Hauch dynamischer. Und damit hätten die FS82E auch ihre Monitorqualitäten unter Beweis gestellt: Sie machen die Wirkung des Erdungsmoduls deutlich hörbar. Leider haben sich die Autoren dieser Publikation bisher noch nicht mit der spannenden Erdungsproblematik beschäftigt. Nach einer kürzlich eingegangenen Leseranfrage zum Thema hat mich nun auch Stefan Wehmeier weiter dafür sensibilisiert. Und nicht nur das: Er hat mir auch freimütig seine bisherigen Lösungsansätze vorgestellt. Dafür gebührt ihm mein Dank.


Kleinserienfertigung von Lautsprechern und der dazugehörenden Elektronik in den quaderförmigen Gehäusen dahinter
Kleinserienfertigung von Lautsprechern und der dazugehörenden Elektronik in den quaderförmigen Gehäusen dahinter

Bei so intensiven Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug. So ist es an Helmut Oltersdorf, ein wenig auf den Aufbruch zu drängen. Schließlich steht noch ein kurzer Besuch in seinem privaten Hörraum auf dem Programm. Der rundet den Blick auf Audio Optimum ab, dann auch hier steht eine nahezu komplette Kette des Recklinghäuser Herstellers. Die erhält hier ihre Daten von einem eigentlich recht unspektakulären und preisgünstigen Yamaha CD-Player, dessen Laufwerk aber von Manfred Diestertich aufwändig entkoppelt wurde. Obwohl der recht aufwendig getunte Raum wegen seiner geringen Deckenhöhe akustisch nicht unbedingt ideal ist, überzeugt mich die Optimum-Audio-Kette hier sogar noch ein wenig mehr. Und mir wird dadurch auch nachträglich klar, was ich im Demoraum unterschwellig vermisst habe: ein paar zusätzliche Details und eine noch feinere Durchzeichnung des Hochtonbereich. Ich werde mich hüten, hier wieder den Antagonismus Pro Audio / Hifi heraufzubeschwören. Aber vielleicht ist an der Idee der „Single Speaker Demonstration“ doch etwas dran.

Die Lautsprecher- und Elektronikgehäuse bezieht Audio Optimum von Zulieferern
Die Lautsprecher- und Elektronikgehäuse bezieht Audio Optimum von Zulieferern

Wie dem auch sein: Ich bin sicher, Sie werden Audio Optimum in Hifistatement bald häufiger begegnen. Der Test einer FS82E war schon vor dem Besuch im Revier vereinbart, und nun macht mich Helmut Oltersdorf mit der Ankündigung der kurz nach der High End lieferbaren Ground Boxes schon ein wenig unruhig.

Der Blick vom Hörsofa auf die Lautsprecher
Der Blick vom Hörsofa auf die Lautsprecher


Die Seitenwände mit Akustikelementen: Der Raum klingt lebendig und ist keinesfalls überbedämpft
Die Seitenwände mit Akustikelementen: Der Raum klingt lebendig und ist keinesfalls überbedämpft

Der NOS-DAC2 mit umschaltbarem Rekonstruktionsfilter, Eingangswahlschalter, Alps-Poti und Kopfhörer-Ausgang
Der NOS-DAC2 mit umschaltbarem Rekonstruktionsfilter, Eingangswahlschalter, Alps-Poti und Kopfhörer-Ausgang

Netzverteiler mit Anschluss für die hölzerne Ground Box und eine Dose mit Turmalinen
Netzverteiler mit Anschluss für die hölzerne Ground Box und eine Dose mit Turmalinen

Die originelle Heizung des Hörraums
Die originelle Heizung des Hörraums

Hersteller
Audio-Optimum GmbH
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45661 Recklinghausen
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Vertrieb
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59065 Hamm
Telefon +49 5254 660188
E-Mail info@g8friends.de
Web www.g8friends.de

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Dienstag, 23 April 2019 00:01

MFSL: Ultradisc One-Step Vinyl

Die „Ultradisc One-Step“-LP-Boxen von Mobile Fidelity Sound Lab sind das Maß der Dinge im Bereich der audiophilen Vinyl-Reissues, sagt Jan Sieveking, MFSLs deutscher Vertrieb: Exzellent remastert, aus speziellem „Super Vinyl“ gefertigt und in aufwendigen Boxen verpackt, werden die Ausgaben zu begehrten Sammlerstücken.

Mit Stevie Ray Vaughans Texas Flood und Marvin Gayes What's Going On sind nun erstmals Titel der Reihe in einer Stückzahl nach Deutschland geliefert worden, mit der Sieveking Sound die hiesige Nachfrage zumindest zeitweilig wird abdecken können. „Ultradisc One-Step“-LPs werden aus „Super Vinyl“ gepresst, einem neuen Vinyl-Granulat ohne Kohlenstoff-Farbmittel, das beim Presswerk RTI in Camarillo verwendet wird. „One Step“ bezieht sich auf den Prozess der LP-Fertigung, mit dem man so nah an den Klang des Masterbandes kommt wie selten: Bei regulären LP-Produktionen wird der Lackschnitt in einen ersten „Vater“-Stempel mit invertierter Rillenstruktur verwandelt. Von diesem wird dann ein „Mutter-Stempel“ mit korrekter Rillenstruktur erstellt. Erst im nächsten Schritt entsteht der eigentliche Press-Stempel, der für die Herstellung der LP benutzt wird. Mit einem Lackschnitt können auf diesem Weg fast beliebig viele LPs gepresst werden.

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Im One-Step-Verfahren entfallen zwei dieser drei Schritte und der Lackschnitt wird direkt zum Press-Stempel, also dem „Vater“, weiterverarbeitet. Der Nachteil: mit jedem Lackschnitt können nur wenige Hundert LPs gepresst werden. Sollen also mehr als wenige Hundert LPs hergestellt werden, werden dementsprechend mehrere Lackschnitte benötigt. MFSL lässt mit einem Press-Stempel 500 Ultradisc-Exemplare herstellen. Bei einer Auflage von 7.500 Exemplaren werden entsprechend 15 Sets der jeweils vier Lackschnitte verwendet. Da in der Fertigung aber auch mal Dinge schiefgehen, werden in der Regel gleich 18 Sätze erstellt. Unterm Strich werden daher für eine Doppel-LP 72 Lackschnitte im Half-Speed-Mastering-Verfahren vom Masterband erstellt. Von Hand, eine nach der anderen. Für jeden dieser Lackschnitte, die täglich per Express vom Masteringstudio zu RTI geflogen werden, wird dann eine Testpressung erstellt, die wiederum bei MFSL angehört wird. Ein zeitaufwendiger und auch teurer Prozess, der zu einem Luxusprodukt mit hoher Sammlernachfrage führen dürfte. Die Lieferung erfolgt in einer aufwendigen Box. Die Seriennummer wird von Hand auf der Rückseite eingetragen. MFSL erklärt, dass es keine weiteren Nachpressungen geben wird.

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Bisher verfügbare Titel:
UD1S 2-005 – Stevie Ray Vaughan and Double Trouble – Texas Flood
UD1S 2-008 – Marvin Gaye – What's Going On
Preis: jeweils 199,-

Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
Ansprechpartner Jan Sieveking
Anschrift Plantage 20
28215 Bremen
Telefon +49 421 6848930
E-Mail kontakt@sieveking-sound.de
Web www.sieveking-sound.de

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Donnerstag, 18 April 2019 00:01

Welt-Premiere für Referenz-Kopfhörer APERIO

Warwick Acoustics präsentiert das Referenz-Kopfhörer-System APERIO auf der HIGH END. Der Name APERIO – lateinisch für aufdecken, öffnen, enthüllen – entspricht wörtlich dem Designziel von Warwick Acoustics: alle aufgenommenen Audioinhalte definitiv und unverändert zu reproduzieren.

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APERIO wurde für den anspruchsvollen professionellen Audiomarkt entwickelt, als Referenz-Studiomonitorsystem für hochauflösende Audioproduktionen, Mastering, Mixing und Recording-Anwendungen. Darüber hinaus ist das APERIO aber auch so konzipiert, dass es in privaten High-End-Audio-Systemen eingesetzt werden kann.

Warwick Acoustics hat das APERIO Referenzkopfhörersystem darauf ausgerichtet, mit Hilfe einer eigens entwickelten planaren elektrostatischen Technologie ein Höchstmaß an Audioleistung zu erreichen. Es wurde hier die Methodik des Complete System Design eingesetzt, die die Entwicklung und Optimierung aller Elemente im Signalweg des Klangwiedergabesystems von der ersten Zuspielung des Audioinhalts bis zum endgültigen Klang beim Hörer beinhaltet. Das Ziel: ein Wiedergabesystem, das den Audioinhalten keinen eigenen Klangcharakter verleiht. Alle Daten, ob analog oder digital, sollen unverfälscht wiedergegeben werden. APERIO stellt den Höhepunkt dieser Designphilosophie dar, indem es Kompromisse für jedes Element des Systems eliminiert. APERIO wurde für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt, die eine extrem hohe Auflösung und höhere Ausgangspegel erfordern - optimiert für die Analyse kleinster, leiser Details, die auf jeder Art von Audiomaterial vorhanden sind.

APERIO verfügt über eine breite Palette von Eingängen, darunter symmetrische und unsymmetrische Analogeingänge sowie auf digitaler Seite AES/EBU, S/PDIF-Koaxial, USB und Ethernet (LAN). Innerhalb des Kopfhörersystems werden alle Audiosignale in ihrer ursprünglichen Domäne und ihrem ursprünglichen Format beibehalten: Analog bleibt immer analog; DSD bleibt DSD bis zu seiner endgültigen Umwandlung in Analog; PCM-Abtastraten werden nie konvertiert. Der Signalweg ist rein, so direkt wie möglich und absolut unverfälscht.

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Ebenso verfügt APERIO über einen außergewöhnlichen Line-Ausgangsbereich zum Ansteuern anderer Elektronik- und Tonwiedergabekomponenten, einschließlich externer Verstärker und Lautsprecher. Die Line-Ausgangsfunktion in Verbindung mit einem kompromisslosen Digital-Analog-Wandler (DAC), Vorverstärkerfunktionalität und hervorragender Audioqualität ermöglichen es dem APERIO, als zentraler Knotenpunkt eines hochmodernen Studio-Monitoringsystems oder eines Ultra-High-End-Heim-Audiosystems optimal zu agieren.

Warwick Acoustics finden Sie auf der HIGH END in Halle 1, Stand C11

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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