Dienstag, 22 September 2015 02:00

CanJam Europe am Wochenende

Der Can Jam, Europas erste und größte Kopfhörer-Messe, bietet seinen Gästen am 26. und 27. September in Essen eine Auswahl wie noch nie: Besuchern können dort hunderte von Kopfhörern, Verstärkern, Playern und andere mobile Hifi-Geräte testen und vergleichen. 100 Marken hatten sich die Veranstalter zum Ziel genommen, mehr als 110 sind es geworden.

Viele Aussteller präsentieren auf dem CanJam Europe neue Produkte: Beim niederländischen Unternehmen Audioquest können Messebesucher den nagelneuen Kopfhörer Nighthawk testen. Die neuen, portablen Magnetostaten der EL-8-Serie von Audeze stellen sich auf dem CanJam Europe dem Publikum, ebenso wie Hifimans neuer Highend-Hörer HE-1000 und der portable HE-400s. Astell&Kern zeigt den mobilen Ultra-Highend-Player AK380, asiatische Marken wie Aune und Lotoo aus China sowie Phonon und radius aus Japan feiern auf dem CanJam Europe ihre Europapremiere.

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An vielen Ständen haben Besucher die Möglichkeit, mit den Entwicklern oder Produktmanagern der Aussteller zu reden und im kostenlosen Workshop- und Seminarprogramm den Vorträgen der Experten zu lauschen. Auf dem CanJam 2015 stellen neben Herstellern und Vertrieben von Personal Audio auch Initiativen und Wissenschaft aus: Hearsafe Technologies sensibilisiert für gehörschonendes Hören, während der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Universität Niederrhein Kopfhörerlayouts für den 3D-Druck und Geschäftsprozesse für die Kopfhörerproduktion präsentiert. Im zweitägigen Vortrags- und Workshop-Programm des CanJam Europe referieren Experten unter anderem über den 3D-Sound mit Stereo-Kopfhörern und die „Zukunft der Wiedergabe - Festplatte oder Cloud?“, das vollständige Programm findet sich unter www.canjam.de/program.

Die aktuelle Liste aller Marken und Aussteller ist unter www.canjam.de/expo/brands-and-exhibitors-2015 zu finden. Weitere Informationen zu Europas führender Messe für Kopfhörer werden unter www.canjam.de sowie unter www.facebook.com/canjam.europe veröffentlicht. Wenn alles klappt wie geplant, können Sie schon am Sonntagmorgen eine Fülle von Bildern der Messe auf hifistatement.net betrachten.

Veranstaltung
CanJam Europe
Datum 26. und 27. September 2015
Öffnungszeiten Samstag 10 - 18 Uhr
Sonntag 10 - 17 Uhr
Veranstaltungsort MESSE ESSEN, CONGRESS CENTER WEST
Norbertstraße, 45131 Essen
Parken Parkhaus P6
Anreise U-Bahn: Messe West/Süd/Gruga (U11)
Weitere Informationen zur Anreise unter www.canjam.de/travel
Eintrittspreis Tageskarte 5 Euro
Jeder Besucher erhält kostenfrei einen Gutschein über 5 Euro für hochwertige Audiosoftware der XiVero GmbH. Bitte beachten Sie, dass wir an der Tageskasse vor Ort nur Bargeld akzeptieren können.

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Weitere Informationen

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Montag, 21 September 2015 02:00

Matrix Audio Quattro DAC2

Der Quattro DAC2 gehört zu einer Gerätegattung, die es vor zehn Jahren noch gar nicht gab, die sich aber in kürzester Zeit etablierte und dafür gesorgt hat, dass Musik-Daten heute in extrem hoher Qualität genossen werden können, ohne dafür ein Vermögen investieren zu müssen. Es ist eine Kombination aus Wandler, digitaler Vorstufe und Kopfhörerverstärker.

Rein optisch hat der Quattro der zweiten Generation nichts mit seinem Vorgänger gemein. Der kam ohne Display aus, bot dafür aber einen analogen unsymmetrischen Eingang. Die Lautstärkeregelung konnte also nicht auf digitaler Ebene erfolgen. Beim Nachfolger lässt sich der Pegel digital in 128 Schritten je 0,5 Dezibel regeln, wenn sich das Gerät in der Vorstufen-Betriebsart befindet. Und nur in dieser sind die beiden auf der Frontseite angebrachten, parallel geschalteten 6,3-Millimeter-Klinken-Kopfhörerbuchsen aktiv. Da die Lautstärkeregelung vor der Wandlung passiert, ist es nicht möglich, sie für die Vorstufenausgänge zu deaktivieren und dennoch ein im Pegel geregeltes Kopfhörer Signal zu bekommen. Die Vorstufenausgänge werden übrigens stumm geschaltet, sobald ein Kopfhörer eingesteckt wird. Wird der Quattro als Wandler mit fixem Ausgangspegel betrieben, liegt an den Klinkenbuchsen – wie gesagt – kein Signal an und sie haben auch keine Schaltfunktion für den Line-Ausgang. Damit der Quattro DAC2 als digitale Vorstufe auch Endstufen oder Aktivboxen mit sehr geringer Eingangsempfindlichkeit voll aussteuern kann, lässt sich im Menu die Ausgangsspannung um zehn Dezibel erhöhen, so dass bei digitaler Vollaussteuerung am unsymmetrischen Ausgang bis zu sechs Volt zur Verfügung sehen. An den XLR-Buchsen sind es dann sogar bis zu zwölf Volt. Das dürfte in jedem Fall reichen.

Mit seiner gefrästen Frontplatte und den strukturieren Seitenprofilen macht der Quattro schon optisch richtig Eindruck
Mit seiner gefrästen Frontplatte und den strukturieren Seitenprofilen macht der Quattro schon optisch richtig Eindruck

Im Menu, das sich durch Druck auf den silbernen Dreh-/Druckknopfes während der Betätigung des Netz- oder Standby-Schalters aktivieren lässt, werden mithilfe des übersichtlichen Displays und des gerade erwähnten glänzenden Knopfes nicht nur – wie schon beschrieben – die Betriebsart Wandler oder Vorstufe und in letzterer eine Erhöhung des Ausgangspegels um zehn Dezibel eingestellt. Auch die absolute Phasenlage, die Steilheit des PCM-Filters und die Einsatzfrequenz des DSD-Filters sind hier wählbar. Weiterhin kann eine Schaltung zur Reduzierung des Jitters aktiviert und die Bandbreite des digitalen Phase-Lock-Loops in drei Schritten bestimmt werden. Leider wird weder im Manual und noch auf der Website von Matrix Audio erklärt, welchen Einfluss die jeweiligen Einstellungen auf den Klang haben, weshalb ich mit den werksseitigen Vorgaben gehört habe – auch wenn üblicherweise ein steiles PCM-Filter für bessere Messwerte sorgt, das flacherer für besseren Klang. Das Menu bietet auch eine Autosleep-Funktion, die den Quattro nach zwei oder fünf Minuten ohne Signal am Eingang in den Standy-Modus versetzt. Und obwohl eine handschmeichlerische, speziell für den Quattro konzipierte Fernbedienung mit Vollmetallgehäuse zum Lieferumfang gehört, kann man den DAC2 alternativ auf die Zusammenarbeit mit Apple-Fernbedienungen programmieren.

Dank des recht hochauflösenden Displays gelingt die Navigation im Menu des DAC2 auf Anhieb
Dank des recht hochauflösenden Displays gelingt die Navigation im Menu des DAC2 auf Anhieb

Weitaus spannender finde ich den zehnten Menu-Punkt: Hier lässt sich die DSD-Fähigkeit des Quattro DAC2 freischalten. Sie können ihn für knapp unter 1000 Euro erwerben und dann später eine Lizenz zur Aktivierung der DSD-Wiedergabe für weitere 200 Euro dazukaufen. Die Freischaltung können Sie ganz bequem selbst vornehmen. So sehr ich den Klang von nativen DSD-Files mag, so sicher bin ich mir, dass das meiste, was als DSD-Datei angeboten wird, zu irgendeinem Zeitpunkt der Produktion mal PCM war. Und was genau in den Wandler-Chips mit DSD-Material passiert, wird Ihnen auch niemand rückhaltlos mitteilen. Da das Ausgangssignal des Quattro im Vorstufen-Modus im Pegel variiert wird und dies auf digitalem Weg stattfindet, muss auch im DAC2 eine Wandlung von DSD in PCM stattfinden, da in DSD ja bekanntlich keine Lautstärkeveränderungen möglich sind. Aber darüber muss sich der potentielle Matrix-Audio-Käufer erst einmal keine Gedanken machen. Er kann sehr günstig einen hervorragend verarbeiteten Wandler erwerben und dann immer noch entscheiden, ob seine DSD-Sammlung eine weitere, durchaus überschaubare Investition rechtfertigt. Ein Konzept, das Schule machen sollte!

Sechs Eingänge machen den Quattro zu einer universell einsetzbaren digitalen Vorstufe
Sechs Eingänge machen den Quattro zu einer universell einsetzbaren digitalen Vorstufe


Dank einer neu entwickelten Architektur der Digitalschaltungen, die mit Mikroprozessoren und Field Programable Gate Arrays (FPGA) realisiert wurde, kann der Besitzer des Quattro DAC2 Firmware-Updates über den USB-Port vornehmen und so leicht neue Funktionen hinzufügen, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Der flexible FPGA macht es möglich, DSD-Signale über optische und koaxiale Eingänge sowie über den AES/EBU- und den USB-Anschluss zu empfangen und so sehr einfach verschiedene Abspielgeräte und Music-Server anzuschließen, die DSD ausgeben. Dabei werden mit DoP, dCS und Asio Native drei unterschiedliche Arten der DSD-Wiedergabe unterstützt. Die erweiterbare Plattform macht es möglich, in Zukunft auch noch andere Formate hinzuzufügen. In der neuentwickelten Digital-Architektur, von der Matrix-Audio im der Produktinformation spricht, finden aber auch wohlbekannte, bestens beleumundete ICs und Wandler-Chips ihren Platz. So kommen der Sabre32 Reference DAC ES9018S und das XMOS U Series Asynchronous USB-Interface zum Einsatz, hinter den Klinkenbuchsen sitzt ein Texas Instruments LME49600 Kopfhörerverstärker mit extrem geringen Verzerrungen sowie sehr niedrigem Ausgangswiderstand, und ein Texas Instruments LME49720 treibt den Line- respektive Vorstufen-Ausgang. Um die Stromversorgung kümmern sich ein Noratel-Audio-Trafo, 12 sogenannte Low Dropout Regulators – sehr effiziente Spannungsregler – und zwei extrem rauscharme, analoge Regler.

Im Recht kleinen Gehäuse herrscht eine hohe Packungsdichte. Der Drehgeber und das Display sind an der abgenommenen Frontplatte montiert
Im Recht kleinen Gehäuse herrscht eine hohe Packungsdichte. Der Drehgeber und das Display sind an der abgenommenen Frontplatte montiert

Da der Quattro gerade beim Vertrieb eingetroffen war, als ich ihn von dort mitnahm, stand erst einmal eine längere Einspielphase auf dem Programm. Natürlich habe ich bei den über 48 Stunden im Dauerbetrieb immer mal wieder kurz rein gehört: Auch kurz nach dem Einschalten gab es nicht den Anflug von Rauigkeit oder Härte. Gerade mal wohltemperiert spielt der DAC 2 schon sehr geschmeidig und offen. Die Raumdarstellung machte wirklich neugierig auf die Leistungen im eingespielten Zustand: Was sollte da noch mehr kommen?

Für eine Standortbestimmung vergleiche ich den Quattro DAC2 dann nach dem Dauerbetrieb mit dem M2TECH Young DSD, der vor allem mit dem van der Graaf-Netzteil zu klanglichen Höchstleistungen aufläuft, hier aber wieder mit seinem Steckernetzteil vorlieb nehmen muss, um in derselben Preisklasse zu bleiben wie der Matrix-Audio. Und diese Zurückstufung nimmt der Young DSD dann doch ein bisschen übel: Er lässt im Vergleich zum Quattro ein wenig Nachdruck im Bassbereich sowie einen Hauch Spielfreude vermissen und nimmt dem Aufnahmeraum ein Stückchen seiner Größe. Der M2TECH ist wirklich stark von seiner Stromversorgung abhängig. Wer sich nicht gleich das auch im Design passende van der Graaf-Netzteil zulegen möchte, ist übrigens rein klanglich mit dem SBooster BOTW P & P ECO Netzteil mindestens ebenso gut beraten.

Der große Chip in der Mitte ist der Spartan FPGA, der unter anderem die Verarbeitung der über AES/EBU, S/PDIF und TosLink angelieferten DSD-Daten ermöglicht. Der ES9018 sitzt links davon
Der große Chip in der Mitte ist der Spartan FPGA, der unter anderem die Verarbeitung der über AES/EBU, S/PDIF und TosLink angelieferten DSD-Daten ermöglicht. Der ES9018 sitzt links davon

Tuning-Maßnahmen dieser Art sind beim Matrix Audio Quattro weder möglich noch nötig: Er spielt so offen, dynamisch und detailliert, dass ohne Vergleich mit mehrfach teuren Wandlern nie der Wunsch nach mehr aufkommt. Natürlich braucht er dazu einen guten Datenlieferanten wie in diesem Falle den Melco und ein besseres Netzkabel als das beigepackte. Ein wenig Klangpotential habe ich allerdings bisher verschenkt, indem ich den Quattro mit den Werkseinstellungen betrieben habe. In einer E-mail-Korrespondenz bestätigte Yang Tao die Vermutung, dass das flachere PCM-Filter das besser klingende sei und eine möglichst geringe Bandbreite beim PLL denselben Effekt habe. Bei der Jitter-Reduzierung handelt es sich übrigens um eine im ESS-Chip integrierte Funktion, die nicht unwesentlich zum guten Ruf des ES9018 beigetragen hat. Ab jetzt höre ich den DAC2 also mit geringer Bandbreite des PLL und dem „Slow“-Filter für PCM. Die Jitter-Reduzierung war auch bisher aktiv.


Bei einer digitalen Version von „Trace Of Grace“, die Sie hier in CD-Qualität, in 192/24 und DSD kostenlos herunterladen können, verwöhnt mich der Quattro DAC2 mit vollen, warmen Klangfarben und einer realistischen Raumdarstellung. Und dann kann ich wieder nicht anders und schicke einen meiner Testklassiker, Michel Alperins „Heavy Hour“ aus dem Album Night von der Festplatte des Melco zum Matrix Audio: Der nimmt mit einer großzügigen Raumillusion, vehementer Dynamik und einem enorm sauberen, tiefen und gut definierten Bassfundament sofort für sich ein. Bisher stand der Quattro einfach nur auf einem Krion-Shelf des Artesania Audio Racks. Nun muss der M2TECH seine bFly Master 1 Füße kurz dem Matrix Audio ausleihen: Der honoriert die Aufmerksamkeit mit einem noch minimal größeren Raum und einer luftigeren Abbildung. Der Tiefbass erklingt zwar noch eine Spur differenzierten, büßt aber auch eine Winzigkeit Druck ein. Abhilfe schafft hier das Auflegen eines Artesania Diskus', der beim Rack zum Lieferumfang gehört. Jetzt kann man sich auch im Frequenzkeller an Definition und Druck erfreuen.

Auch die Siebkapazitäten von Nichicon beweisen, dass Matrix Audio bei den Bauteilen keinesfalls knausert
Auch die Siebkapazitäten von Nichicon beweisen, dass Matrix Audio bei den Bauteilen keinesfalls knausert

Inzwischen spiel der Quattro auf einem so hohen Niveau, dass ich traue ihn mit dem mehrfach teureren Chord Hugo TT zu vergleichen, dessen Gehäuse unfairerweise auch noch direkt über die Teflon-Kegel an die Rack-Struktur des Artesania angekoppelt wird, was ja gegenüber dem Krion-Shelf noch einen kleinen klanglichen Vorteil bringen soll. In Sachen Grobdynamik, Spielfreude und Tonalität ist der Matrix Audio dann wirklich unverschämt nahe am Chord. Bei der Größe und Differenzierung des Aufnahmeraumes und subtilen dynamischen Details zeigt der Hugo TT dann aber, warum die Entscheidung, FPGAs aufwendig selbst zu programmieren statt komplette Wandler-Chips zuzukaufen, durchaus ihre Berechtigung hat. Auch Hugo und Quattro bestätigen wieder einmal die alte Hifi-Erkenntnis, dass die Investitionen für die letzten paar Prozent unverhältnismäßig hoch sind. Und das gilt besonders, wenn das Niveau, von dem es hoch höher hinausgehen soll, so hoch liegt wie beim Quattro DAC2.

Diese schmucke Fernbedienung mit Vollmetall-Gehäuse gehört zum Lieferumfang
Diese schmucke Fernbedienung mit Vollmetall-Gehäuse gehört zum Lieferumfang

STATEMENT

Für so viel Wohlklang aus digital gespeicherter Musik hat bei mir kein anderer Wandler zum Einstandspreis von knapp unter tausend Euro gesorgt. Schon das macht den Maxtrix Audio zu einer kleinen Sensation. Darüber hinaus ist der Quattro DAC2 auch hervorragend verarbeitet, wandelt Dateien von bis zu 32 Bit und 384 Kilohertz und mit der für 200 Euro auch nachträglich zu erwerbenden DSD-Lizenz selbst vierfach DSD. Der Kopfhörerverstärker darf da gerne als Zugabe angesehen werden. Einfach Klasse!
Gehört mit
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
NAS Melco HA-N1A
D/A-Wandler M2TECH Young DSD und Van der Graaf, Chord Hugo TT
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kopfhörer Audeze LDC-X und EL-8 closed back
Kopfhörerverstärkter Bryston BHA-1
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
Matrix Audio Quattro DAC2
Digitale Eingänge  
AES PCM 16-24Bit/44.1-192 kHz, DSD DSD64 (DoP, dCS)
KOAXIAL PCM 16-24Bit/44.1-192 kHz, DSD DSD64 (DoP, dCS)
OPTISCH PCM 16-24Bit/44.1-192 kHz, DSD DSD64 (DoP, dCS)
USB PCM 16-32Bit/44.1-384 kHz, DSD DSD64 / DSD128 (DoP, dCS), DSD64 /DSD128 / DSD256 (ASIO Native)

Analoge Ausgänge
 
Fremdspannnungsabstand >-122dB 20Hz-20kHz A-bewertet
Harmonische Verzerrungen (THD+N) <0,0003% at 1kHz A-Weighting
Frequenzgang 20Hz-20kHz (+0.01dB/-0.02dB)
Übersprechen >-120dB at 1kHz
Ausgangsspannung 4Vrms bei 0dBFS (Betriebsart Wandler, XLR)
2Vrms bei 0dBFS (Betriebsart Wandler, Cinch)
0-4Vrms bei 0dBFS (Betriebsart Vorstufe, 0dB, XLR)
0-2Vrms bei 0dBFS ((Betriebsart Vorstufe, 0dB, Cinch)
0-12Vrms bei 0dBFS (Betriebsart Vorstufe, +10dB, XLR)
0-6Vrms bei 0dBFS (Betriebsart Vorstufe, +10dB, Cinch)

Kopfhörer-Ausgänge
 
Ausgangsimpedanz 0,3Ω
Ausgangsleistung 1000mW an 33Ω bei THD+N=0.01%
140mW an 300Ω bei THD+N=0.01%
80mW an 600Ω bei THD+N=0.01%

Sonstiges
 
Zubehör Fernbedienung, USB- und Netzkabel
Abmessungen (B/H/T) 232/49/205mm
Gewicht 1,83kg
Preis 1000 Euro, DSD-Aktivierung plus 200 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

Weitere Informationen

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Donnerstag, 17 September 2015 02:00

AudioMachina Maestro GSE

There are good reasons to review everything else other than loudspeakers. And the logistics is not even the worst reason. But there's a whole range of good reasons to look into AudioMachina's top of the range model. And that's why I've now lived with the Maestro GSE for several months.

This is the first reason why loudspeaker reviews are usually not so attractive: the time factor. When reviewing other components, provided that the respective components have been warmed up and connected long enough to the power supply – for a converter that can easily be over a week – then you can in one or two days make a very reliable assessment of the object in question. This is different for acoustic transducers. They interact more intensively with your own room and characterise the overall sound within an audio chain for a long time. This is why it's difficult to change from your usual loudspeakers, as you have usually had them for a long time, and gotten used to their strengths and weaknesses. Thus it takes some time until you're open-minded for an objective approach. And whilst after a while the advantages and disadvantages of the test objects become apparent, you don't trust yourself to evaluate other components with them, although the daily business should carry on in the meantime. If alongside you have to be clear for tonal changes for a remastering project as well, then you feel as though you are on thin ice with anything other than your own loudspeakers. But with AudioMachina it was different.

The AudioMachina Maestro GSE consists of three parts: the massive base, the subwoofer and the so-called monitor module which works from 100 Hertz
The AudioMachina Maestro GSE consists of three parts: the massive base, the subwoofer and the so-called monitor module which works from 100 Hertz

Volker Bohlmeier, Head of Einstein and Distributor for TechDAS and AudioMachina in Germany, wanted to present them to me briefly when he, to my regret, picked up the Japanese analogue monument Air Force One. What these seemingly delicate pillars then offered me in my listening room, even though we didn't move the Lumen White out of the room, but just pushed them quickly into the corner, then quickly convinced me to familiarise you with these exceptional loudspeakers. Even without a lot of moving around the Maestro GSE fascinated me with a spatial representation which belongs to the best of anything I was ever able to enjoy in my listening room. Even if this discipline used to be the most important for me up until now, with AudioMachina it wasn’t the only advantage. They produced a pressure in the bass range which was simply irresistible for me. But instead of enthusing about the sound perhaps I should explain what makes the AudioMachina technically so special. And that's a lot.

With a body depth of only 15 cm the AudioMachina can be integrated easily into any living room. But don't underestimate them: they sound a lot bigger than they seem
With a body depth of only 15 cm the AudioMachina can be integrated easily into any living room. But don't underestimate them: they sound a lot bigger than they seem

Before we get to the details perhaps I should tell you that all AudioMachina models were conceived and built by Dr. Karl Schuemann in Fort Collins, Colorado. To be able to ensure the desired quality he builds the loudspeakers exclusively by himself. He doesn't want to rely on employees for manufacturing even if this decision means the maximum number of loudspeakers produced is limited. His own standards of quality are much more important than commercial interests. Naturally the amplifier for the active subwoofer module as well as the driver units Dr. Karl Schuemann buys. However the assembly into the housing, produced on his own CNC machines, the developer does by himself. Volker Bohlmeier told me that Dr. Karl Schuemann generates the electricity for the energy-intensive aluminium CNC machining and his house himself by using a solar energy system.


The Maestro GSE is delivered in three seemingly easy to handle boxes which prove to be extremely heavy for their size. They include the massive base with well manageable spikes (one of the innovations which differentiates the GSE from its predecessor Maestro S), and the subwoofer as well as the monitor. All parts are made from thick aluminium solid blocks and the elements for the subwoofer and monitor are made up from two shells machined and screwed together. With this manufacturing process Dr. Karl Schuemann is free to choose the thickness of the material thanks to the respective programming of the CNC machines. According to his explanations on the homepage under the menu item "pearls," the highest load on the casing occurs in the corners, which is why the thickest material can be found there. The result is an aluminium construction which with the compulsory knock test only a very short and quiet "knock" can be heard. Thus the housing as a parasitical sound source should now be completely absent. It is characterised by gently chamfered edges and an acoustic baffle, which especially with the subwoofer is only minimally wider than the integrated driver units and is extremely close to theoretical ideal.

The mid-range driver and the ring radiator come from Skan-Speak just like all drivers in the monitor module
The mid-range driver and the ring radiator come from Skan-Speak just like all drivers in the monitor module

The two 26 centimetre bass in the subwoofer module are supplied by Peerless and were first choice for Dr. Karl Schuemann because of their perfect damping characteristics (Q-factor). Despite the disappearingly small housing volume, the subwoofers are driven by an amplifier module with 1000 Watts power. The upper frequency limit and the volume level of the subwoofer can be chosen by two control knobs which have nine steps respectively. The subwoofer obtains the signal via two thin copper rods, which connect the sockets in the woofer and monitor module with each other. The two housings are decoupled from each other by two rubber balls with a diameter of approximately one centimetre each. Four elastic sticky pads ensure that both elements cannot topple over. Naturally it's more elegant because no connection can be seen between the woofer and monitor. Putting together the monitor without bending the copper bars requires two people who, in addition to muscle power, should also have finesse as well. I would at least wish for slightly more stable rods. Admittedly I did dismantle and set up the AudioMachina one or two times to swap places with the Lumen White. This really tiny criticism naturally doesn't apply if you decide to buy a Maestro GSE which your dealer or salesperson then assembles for you and you leave it in that place. I really can't imagine that you would like to move the AudioMachina out of your listening room for acoustic reasons.

Two of these powerful woofers ensure the necessary sound pressure between 100 and 800 Hertz
Two of these powerful woofers ensure the necessary sound pressure between 100 and 800 Hertz

From 100 Hertz both woofers with a 15cm diameter take over, and are just like the other drivers in the monitor module from Scan Speak. They are the reference level for the rest of the driver units, as they are the only ones where the volume cannot be adjusted. From 800 to 3000 Hertz a mid-range driver takes over. Above this the known ring radiator begins to work. The bi-wiring terminals which were first introduced with the GSE allow separate control of the low mid-range driver units and the high frequencies. The crossover is only of first order (6dB/Oct), as Dr. Karl Schuemann dislikes higher order filters because of the bad phase response within the crossover range. He justifies this in detail, but not without side blows to competitors, under the topic "Pearls" on his website. The fixation to a first grade crossover also influenced the choice of the driver units. They must still work in a linear manner high above the crossover frequency as they are faded out very slowly and any nonlinear behaviour high above the crossover frequency will cause audible interference. This is why the Scan Speak Illuminators with their paper membranes were the first choice for Dr. Karl Schuemann. "Modern" membrane materials such as ceramics for example require a crossover of higher order, the developer explained during a telephone call.


A glance in the monitor module: it's muffled with felt. V-caps belong to the best that the American market has to offer
A glance in the monitor module: it's muffled with felt. V-caps belong to the best that the American market has to offer

It gives the Maestro a well-balanced phase behaviour which makes it easy to power even for a tube amplifier. But the greatest possible freedom in the choice of the amplifier is guaranteed by the so-called MAPS system. The abbreviation means "Monitor and Powered Subwoofer". As the integrated amplifiers in the subwoofers with their 1000 watts take care of both the powerful 26 centimetre subwoofer drive units, the stereo amplifiers only need to power the relatively easy to control monitors. And that should easily be possible with most good solid-state or tube amplifiers. Even more difficult to find and to finance, are the amps which manage to cover the range between enormous performance and control on the one hand and music and transparency on the other hand. But the Maestro GSEs don't require this thanks to their bass electronics. A further advantage of the active concept is the possibility using switches for the level and the upper frequency limit of the woofer which can be set to between 60 and 160 hertz, to tackle the bass problems of the room. Naturally that worked exceptionally well in my listening room. The setting of both switches quite a bit in the plus range could nearly entice me never to accuse my Lumen Whites of showing a breeze of severity and a slightly overdone reservation in the higher bass range again: in this range my room simply swallows part of the radiated power. But AudioMachina leaves them well behind: after turning up the bass control they deliver so much bass energy that you won't need any more.

Two of these 26cm subwoofers and an ICE power amplifier with 1000 watt generate real bass without even stressing the amplifiers in the slightest
Two of these 26cm subwoofers and an ICE power amplifier with 1000 watt generate real bass without even stressing the amplifiers in the slightest

This naturally tempted me to pull out one or other old test LP and just to bathe in the bass. What could be better than listening to Stevie Ray Vaughn's "Tin Pan Alley" from the album Couldn't stand the weather? Tommy Shannon's E-Bass rolls pleasantly and boldly through the room but still has the necessary outlines and definitions. You'll melt away! Even though I haven't listened to the LP for a few years I can't remember such a great echo / reverberation even if I try really hard. And the guitar playing fascinates sometimes with soft flowing melodies full of detail and other times with heavy attack. Admittedly part of the dynamics and details which are so important for the feeling of space might be able to be attributed to the Lumen White Mystere turntable, but they are in the end implemented by the AudioMachina. And that is absolutely fantastic.

If it's about deep bass, then Bela Fleck's The Flight of the Cosmic Hippo springs to mind. In the track Victor Wooten's e-bass rolls raspingly into the depths of bass and with a transparency and blackness which I have never heard from a passive acoustic transducer with a ported housing before. Banjo and the electronic drums provide lots of dynamic accents and the studio delay which surrounds the individual instruments can be heard very clearly. Everything's wonderful.

The interface between the subwoofer and monitor module (above): with these gap measurements, even car manufacturers will be envious. The cabinet consists of two shells which have been milled from thick aluminium and screwed together
The interface between the subwoofer and monitor module (above): with these gap measurements, even car manufacturers will be envious. The cabinet consists of two shells which have been milled from thick aluminium and screwed together


After listening to the Lumen White in the meantime, I missed a certain lightness with the AudioMachina, which in my experience depends on the frequency response. An acoustic transducer with solid, powerful bass foundation seems a little more sedate and less open than the one without. So I played a little bit with the Maestro GSE's upper limit frequency and the level of the subwoofer module. As soon as I reduced the level by one notch on the control knob the AudioMachina was clearly more open. In my excitement for the crisp bass I overdid it a little bit. That I didn't notice it before was due to the fact that the Maestro GSEs work in a very quick and agile way. Surprisingly even increasing the bass here does not lead to the expected complacency. With the control knobs you have control whether the AudioMachina should act a little bit lighter and more airy or with a lot of pressure in the low frequencies. Exceptional listening pleasure with an impressive spatial representation is definitely guaranteed. And joyful playback and speed don't suffer in the least under such an extra portion of bass energy.

The upper side of the subwoofer module: the copper pins which are endangered during assembly have already been inserted to transport the signals here. The rubber balls prevent the subwoofer vibration being transmitted to the monitor module. Before this is mounted, four double-sided sticky elastic pads are stuck to the corners which prevent the construction from toppling over and provide further damping of vibrations
The upper side of the subwoofer module: the copper pins which are endangered during assembly have already been inserted to transport the signals here. The rubber balls prevent the subwoofer vibration being transmitted to the monitor module. Before this is mounted, four double-sided sticky elastic pads are stuck to the corners which prevent the construction from toppling over and provide further damping of vibrations

Even if in the GSE generation the Maestro is equipped with bi-wiring terminals, I have only connected them with one loudspeaker cable with the Ayon-Mono-Amps. I'm not really a downright bi-wiring fan. Even though during his visit Volker Bohlmeier told me enthusiastically about the bi-amping operation of the AudioMachina with four of his Einstein Silver Bullet OTL mono amplifiers, I really couldn't imagine running four class-A heating modules in my really small listening room or even transporting them there. According to Volker the bi-amping operation with two Einstein The Poweramp hybrid stereo amplifiers is the second best solution. Not that anything in the least was missing during the operation of the Maestro GSE on the Ayon Epsilon bursting with energy with the KT 150, but I was still curious whether driving the higher mid-range range and the lower mid-range separately justifies the investment in a second amplifier tonally, as Dr. Karl Schuemann with his MAPS system has ensured that power amplifiers will have an easy job with the Maestro. However before I connect the two The Poweramp, then I will first swap a stereo amplifier for the two Ayons.

Thanks to the active subwoofers in the Maestro GSE, the 2x 90 Watt from the Poweramp are suitable even for louder volumes. To my amazement the hybrid amplifier suggested even larger virtual rooms than the Epsilons, or in other words: they radiated more detail and deeper dimensions. But I didn't select the Epsilon as a supplement for a partially active loudspeaker concept; I selected it because it has the necessary power to get the three bass driver units of a LumenWhite moving but still to keep them on a short lead. For the AudioMachinas there would certainly be a more sensitive solution in the Ayon range than the powerful Epsilon. But that would be another story. Before I switched over to bi-amping, I enjoyed the musical flow and the wide ranges from the interaction between The Poweramp and the Maestro GSE where the listener is truly pampered. It doesn't matter that there are songs in the Amarra playlist which I have been heard many times before, when I was comparing the Ayons and the Poweramp. Just like top-class jazzmen with acquainted standards can still take pleasure in entirely new facets, Einstein and AudioMachina have managed to present the old pieces in a new light.

Thanks to this well thought-out and accurately manufactured base construction, the AudioMachina's four spikes can be adjusted easily and are really stable
Thanks to this well thought-out and accurately manufactured base construction, the AudioMachina's four spikes can be adjusted easily and are really stable


First of all, with the changeover to bi-amping, nothing spectacular really happened. Yes, if you concentrated hard, then you would discover here and there a reverberation which lingers slightly longer and then dies away and also one or another detail might not have managed to reach the threshold of consciousness, but it's probably still there when I change back to just one stereo amplifier. As the amplifiers slowly warm up, then I notice a bit more space around the instruments. They seem to be more stable in the room, which now seems to be slightly larger. With the Cologne Concert Jarrett's playing now seems more flowing, it's easier to differentiate between the sound of the body and the strings, without this wanting to sound a tick too analytical, and the pianist's boisterous accentuation is easier to hear but without interfering.

Initially I was sure it wasn't worth connecting a second amplifier, but after roughly 15 minutes I doubted my spontaneous verdict and the longer I listen, the more certain I become that I don't want to miss the second The Poweramp any more. As I mentioned it's not about eye-catching effect here. With two stereo amplifiers the AudioMachina seem to be further behind the music, which is now even more natural, self-evident and somehow flows into the room better. Experienced high-end listeners should know something similar from the comparison between extremely good turntables with one of the few world-class examples. Initially you underestimate the differences, but once you have recognised the differences, then it is nearly impossible to be content with the second-best solution. But it's not about the advantages of the bi-amping here, but rather the Maestro GSE. It shows each improvement in the chain beforehand conscientiously, but also spoils you with an absolutely fascinating spatial representation even with a reasonably simple installation. I don't know any other acoustic transducer which shows itself so unpretentiously when setting up as the Maestro GSE. I still know exactly how long I needed to get a similarly spatial representation out of the Lumen White.

With the subwoofer you can set the upper frequency limit and the level. The bi-wiring terminals are from Cardas
With the subwoofer you can set the upper frequency limit and the level. The bi-wiring terminals are from Cardas

STATEMENT

Sound wise the AudioMachina fulfills all expectations which come from a glimpse at the price tag, and passes with flying colours. But with the Maestro GSE you are not only buying a nearly perfectly built loudspeaker, which can be integrated into virtually any living environment thanks to its minimalistic design. You are also getting as a bonus a rarely offered ability: Dr. Karl Schuemann has designed the Maestro GSE for all eventualities of possible locations. You don't need to set them up exactly down to the millimetre to be able to inspire with a terrific spatial representation. With four rotary controls the tone can be attuned to the room and a powerful amplifier isn't needed either. Plug'n'play at top-class level. A real discovery!
Listened to with
Digitalplayer Nagra VI
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.10.2
Audio player Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
CD-drive Wadia WT3200
DAC (D/A converter) Mytek 192-DSD-DAC, M2Tech Young DSD und Van der Graaf
Record player Brinkmann LaGrange with tube power supply, LumenWhite Mystere
Pick-up arm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V
Cartridge Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, Lyra Etna
Tape deck Studer A80
Phono circuit Einstein The Turntable‘s Choice (sym), Blue Amp
Pre-amp Einstein The Preamp
Power amplifier Ayon Epsilon mit KT150, Einstein The Poweramp (2x)
Loudspeakers LumenWhite DiamondLight Monitors
Cable Precision Interfacer Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Accessories PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Manufacturer's specifications
AudioMachina Maestro GSE
Construction enclosed 4 way reference standing loudspeakers
Housing made of aluminium sheets, modular MAPS system
Frequency range 15Hz - 30kHz
Sensitivity 89dB at 4 Ohms, good natured phase characteristics
Equipment 2 x 26cm bass, 2 x 15cm midbass, 12 cm mid-range, 2.5cm tweeter
Crossover frequencies Bass 100 Hz, Low-mid range 800 Hz, Mid-high range 3 kHz
Subwoofer enclosed, active, MSX filter, 1000W ICE power amplifier
Setting options Subwoofer: frequency and level can be adjusted
Mid-range and high range frequencies: level can be adjusted
Dimensions (H/W/D) 130 x 30 x 30 cm (including base)
Weight 80kg per speaker, assembled
Recommended amplifier power 100 - 500 W per channel at 4 ohms
Price 80000 Euro
Manufacturer / Distribution
Einstein Audio Components
Address Prinz Regent Straße 50-60
44759 Bochum
Phone +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de

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Mittwoch, 14 September 2005 02:00

MHW Audio

Vertrieb Standort 1
MHW Audio
Anschrift Bogenstraße 1
87527 Sonthofen
Telefon +49 8321 6078900
E-Mail info@mhw-audio.de
Vertrieb Standort 2
MHW Audio
Anschrift M. Reitz
Bubenhalde 6
74199 Untergruppenbach
Telefon +49 7131 8988425
E-Mail mrcc.markus.reitz@web.de

Der Kollege Robert H. Levi beschäftigte sich im Online-Magazin Positive Feedback mit den Grado GH1 Heritage Kopfhörern. Die Übersetzung aus dem Englischen besorgte Peter Banholzer.

„Ein Baum wächst in Brooklyn“ und wird kein Möbelstück, sondern ein Kopfhörer für Musikliebhaber rund um den Globus. Bei diesem in einer limitierten Sonderserie hergestellten Heritage Kopfhörern verwendet Grado erstmals amerikanisches Ahorn, ein hartes Holz, das zugleich musikalisch klingt. Damit feiert man drei Generationen in der Produktion von Kopfhörern, Tonabnehmern und weiteren Produkten. Das komplette Holz des Ahornbaumes wurde für die Produktion der GH1 benutzt, die sich nun auf dem Weg zu den Händlern weltweit befinden. Einmal verkauft wird es keine weiteren davon geben!

Der Grado GH1 Kopfhörer – Der Klang von Ahorn aus Brooklyn!
Der Grado GH1 Kopfhörer – Der Klang von Ahorn aus Brooklyn!

Der GH1 ähnelt seinen Kopfhörer-Brüdern mit einer Eigenimpedanz von 32 Ohm und einem extrem erweiterten Frequenzgang. Er wurde zunächst 50 Stunden eingespielt, bevor die kritischen Hörtests mit einem Astell AK240, E.A.R. HP4, E.A.R. Acute 3 CD Player und Kubala-Sosna Emotion und Elation! Kabeln begannen. Die Konstruktion ist sehr solide mit einem verstärkten Kopfhörerbügel aus echtem Leder für die Polsterung. Die nicht abnehmbaren Kabel sind circa 1,80 Meter lang und bestehen aus demselben Material, das in der Top Professionals Serie verwendet wird. Große Treiber-Schwingspulen aus hochreinen, langkristallinen Kupfer kommen zum Einsatz

John und Jonathan Grado mit dem Ahornbaum aus Brooklyn, der für die Produktion der Grado GH1 Kopfhörer verwendet wurde
John und Jonathan Grado mit dem Ahornbaum aus Brooklyn, der für die Produktion der Grado GH1 Kopfhörer verwendet wurde

An jedem Gerät, das ich ausprobierte, arbeiteten der limitierte Grado sehr effektiv. Der gebotene Tragekomfort ähnelt dem der Grado Referenz Serie. Der GH1 fühlt sich auf meinem Kopf an wie mein ehrwürdiger RS1. Der GH1 ist von offener Bauart mit moderatem Wärmeverlust. Das hellkolorierte Ahornholz hat ein natürliches Finish und sieht einzigartig und sehr edel aus.

Der Klang

Ich habe vier Grado Kopfhörer zu Hause. Der GH1 weist keine großen Familienähnlichkeiten auf. All meine Grado-Kopfhörer haben einen sehr homogenen Klang von den Höhen bis zum Bass, was jedem Modell einen kontrollierten und professionellen Klang verleiht. Sie klingen so, dass ein Toningenieur von ihrer Neutralität und Definition genauso verzaubert ist wie ein Musikliebhaber. Der GH1 ist anders: Er scheint nur für begeisterte Musikliebhaber gemacht zu sein. Vergessen Sie Frequenzgang und Kontrolle. Der GH1 bieten eine gigantisch blumige Wiedergabe und eine hervorragende Dynamikbreite. Sein Spaßfaktor sprengt alle Grenzen.

Der Bass ist reich und kraftvoll. Man kann Frequenzen unter 20 Hertz förmlich körperlich spüren. Der Reiz entwickelt sich von hier aus. Die Mittenwiedergabe ist sehr detailliert und extrem offen. Die luftige Wiedergabe hinterlässt einen starken Eindruck. Die Höhen sind bombastisch. Sie sind außergewöhnlich sowohl in puncto Frequenzausweitung als auch in der Detailwiedergabe. Mühelos und kraftvoll findet die Musik in und außerhalb des Kopfes statt.

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Vielleicht macht das Ahornholz den Klangunterschied aus. Vielleicht hat Grado aber auch einige nicht genannte Tricks angewandt. Wie auch immer, der GH1 klingt definitiv nicht so wie die Grados Ihres Vaters. Der GH1 macht Spaß und ist einfach fantastisch, mit wenigen Begrenzungen. Verbinde ihn mit Deinem Digital-Audio-Player und verdopple das Vergnügen, verdopple den Spaß. Ich bin ganz begeistert vom GH1. Er ist für mich erste Wahl oder kommt ganz knapp hinter dem Grado PS 1000. Ich genieße die offene Freiheit der Klangwiedergabe. Der GH1 rockt wie verrückt. Wenn man ihm mit dem fantastischen Astell&Kern AK240 verbindet, klingt er kraftvoll und fantastisch. Wenn der Holztyp der Schlüssel dafür ist, sollte Grado andere Holztypen erforschen und sehen, was machbar ist. Es gibt eine Menge nachhaltiger Holzsorten, aus denen man auswählen kann.

Zusammenfassung

Der Grado Limited Edition GH1 Heritage Kopfhörer wird aus einem einzigartigen Ahornbaum aus Brooklyn gefertigt. Er ist eine klangliche Meisterleistung, von Musikliebhabern für genussvolles und herrliches Hören gemacht. Große Dynamik, eine unerhört blumige, definitionsreiche Wiedergabe und ein supertiefer Bass sind sein Markenzeichen. Wenn er bei Ihrem favorisierten Grado-Händler verfügbar ist, sollten Sie zugreifen, denn nach dieser limitierten Serie werden keine weiteren produziert. Der Baum aus Brooklyn wurde von einer in Brooklyn beheimateten, ehrwürdigen Firma konsumiert. Oh ja, genießen Sie ihn in vollen Zügen! Sehr zu empfehlen.

Vertrieb
High-Fidelity Studio
Anschrift Dominikanergasse 7
86150 Augsburg
Telefon +49 821 37250
Mobil +49 170 3303343
Fax +49 821 153634
E-Mail info@high-fidelity-studio.de
Web www.high-fidelity-studio.de

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Freitag, 11 September 2015 02:00

Portento Audio Incanto For Audeze

So musste es ja kommen: Nach edlen Kopfhörern und speziell dafür entwickelten Verstärkern zu Summen, die nicht Hifi-affine Menschen vielleicht gerade einmal für Fernseher und Musikanlage zusammen zu investieren bereit sind, wurden vor einiger Zeit auch hochwertige Kabel in diesem Bereich zum Thema. Eines davon ist das Incanto von Portento Audio.

Wie mir Carsten Hicking, Mitinhaber des audionext-Vertriebes und dadurch mit dem aktuellen Kopfhörer-Boom bestens vertraut, erzählte, sind auch einige Kopfhörer-Fans gegenüber den üblichen Hifi-Exzessen nicht immun: Da darf die gerade angesagte High-End-Strippe schon mal teurer sein als der ganze Kopfhörer. Aber es soll ja beim heimischem Hobby durchaus auch hin und wieder vorgekommen sein, dass der Gesamtpreis für die Verkabelung den der Gerätschaften überstieg. Zumindest Besitzer von Audeze-Schallwandlern laufen mit den Portento-Kabeln nicht Gefahr, die Verhältnismäßigkeit aus den Augen zu verlieren: Egal ob mit vierpoligem Neutrik- oder 6,3-Millimeter-Klinkenstecker von Furutech konfektioniert kosten zweieinhalb Meter Incanto 300 Euro. Da das andere Ende mit Mini-XLRs von Neutrik bestückt ist, passen die Kabel lediglich zu den größeren LCD-Modellen von Audeze und nicht zur neuen, deutlich erschwinglicheren EL-8-Serie, die ja mit einfacheren Steckverbindungen ausgestattet ist. Damit ist – wie gesagt – ein preisliches Missverhältnis zwischen Kopfhörer und Incanto schon mal ausgeschlossen, obwohl ich nach über 20 Jahren High End auch ein Kabel für 300 Euro für einen Schallwandler zum Preis von 850 Euro nicht unvernünftig fände, wenn es denn klanglich noch einmal einen enormen Fortschritt bringt.

Portento Audio bietet für Audezes LCD-Collection Kabel mit Klinken- und vierpoligem XLR-Stecker an
Portento Audio bietet für Audezes LCD-Collection Kabel mit Klinken- und vierpoligem XLR-Stecker an

Die Leiter des Portento sollen aus Kupfer und Silber bestehen, und die Stelle, bis zu der die Kabel gemeinsam geführt werden, bevor sie für die rechte und linke Ohrmuschel getrennt werden, wird von einem gedrehten Stück Aluminium verstärkt. Sehr praktisch sind die laut Produktinformation Laser-gravierten Kanalbezeichnungen auf den Mini-XLRs, die im Gegensatz zu den kleinen, nur in grellem Licht zu identifizierenden schwarz in schwarz herausgearbeiteten Buchstaben beim Original-Kabel gut zu erkennen sind. Material und Verarbeitung des Incanto machen einen sehr guten Eindruck. Kein Wunder, denn der italienischen Hersteller Portento Audio nimmt für sich in Anspruch, für seine handgefertigten Kabel nur sorgfältig ausgesuchte Materialien höchster Qualität zu verbauen. Dies geschehe, um den musikalischen Inhalten zu dienen und eine zu Herzen gehende, grundsolide und dennoch aufregende Wiedergabe zu bieten. Portento hat Lautsprecher-, NF-, Netz- und USB-Kabel im Angebot. Ein Netzfilter und ein Stromverteiler runden das Lieferprogramm ab, das seit kurzen eben auch individuell gefertigte Kabel für verschiedene Kopfhörer von Audeze, Sennheiser und AKG umfasst.

Für die Verbindung mit den Ohrmuscheln rechts und links verwendet Portento „Neutrik REAN RT4FC-B mini XLR 4 pin“-Stecker
Für die Verbindung mit den Ohrmuscheln rechts und links verwendet Portento „Neutrik REAN RT4FC-B mini XLR 4 pin“-Stecker

Um mich nicht auf eine Anschlussart festzulegen, schickte Audionext zwei Incantos, eines mit dem üblichen Klinkenstecker und ein zweites mit einem vierpoligen XLR-Stecker für den symmetrischen Betrieb. Für den Test lieferte der Melco-Audio-Player die digitalen Signale an den superben Chord Hugo TT, dessen symmetrische Ausgänge mit dem Bryston BHA-1 Kopfhörerverstärker verbunden waren. Zuerst hörte ich den LCD-X mit den unsymmetrischen Incantos: Es betreibt keinerlei Effekthascherei. Wer also auch einen Dr Dre Beats in seiner Sammlung hat, sollte vom Incanto lieber die Finger lassen. Denn es offenbart seine Fähigkeiten nicht beim ersten schnellen Umstöpseln. Ich habe die Kabel beim Köln Concert zwei Mal gewechselt, bis ich mir sicher war, dass das Portento das musikalische Geschehen vor einem schwärzeren Hintergrund präsentiert, vor dem feindynamische Nuancen dann deutlicher hervortreten. Tonal bewegt es sich eher auf der etwas dunkleren Seite, was langes Hören angenehmer macht. Dagegen wirken die Audeze-Kabel ein ganz klein wenig scharf, wie mit künstlich aufgesetzten Glanzlichtern versehen und minimal weniger feinzeichnend.

Den Klinkenstecker bezieht die italienische Kabelmanufaktur von Furutech, den XLR-Stecker für den symmetrischen Betrieb von Neutrik
Den Klinkenstecker bezieht die italienische Kabelmanufaktur von Furutech, den XLR-Stecker für den symmetrischen Betrieb von Neutrik


Da sich die Kopfhörerausgänge des Hugo TT beim Test als sehr gut erwiesen haben, verbinde ich den LCD-X auch noch einmal damit und wähle von der Festplatte den „Ritt der Walküren“ aus Acousence' Wagner-Album Der Symphonische Ring mit den Duisburger Philharmonikern in 24/192: Am Chord bestätigen sich die am Bryston gewonnenen Eindrücke. Trotz seines etwas helleren Timbres vermittelt das Audeze-Kabel nicht dieselbe hohe Informationsdichte wie das Portento. Letztere wirkt auch tonal ausgeglichener und stimmiger und hat in puncto Feindynamik ebenfalls leichte Vorteile. Hört man erst das Original-Kabel und dann das Incanto, könnte man die Unterschiede für nicht sehr groß halten. Genießt man einen Song aber zuerst über das Incanto und wechselt dann zum Original-Kabel, wirkt letzteres wie tonal minimal aus der Balance geraten.

Doch zurück zum Bryston, mit dem der Audeze diesmal über den symmetrischen Ausgang verbunden ist: Hier sind die tonalen Unterschiede zwischen den Kabeln etwas geringer, dafür macht sich die bessere Differenzierung des Incanto nun noch deutlicher bemerkbar. Auch wenn ich mit der räumlichen Darstellung von Kopfhörern so meine Probleme habe: Über das Portento klingen die Instrumente dreidimensionaler und einfach griffiger. Auch in dieser Betriebsart möchte ich keinesfalls zum Original-Kabel zurückwechseln. Das war bei Gianluigi Trovesis „Herbcap“ – einer feinen ECM-Aufnahme – so und ist auch bei Tom Waits rauhem und eckigen „Goin' Out West“ nicht anders. Um diesen Song wirklich genießen zu können, braucht man schon eine gewisse Lautstärke. Wenn ich die beim Incanto eingestellte habe und dann das Kabel tausche, muss ich den Pegel reduzieren. Über das Audeze-Kabel wirkt Wiedergabe weniger erdig und kippt leicht ins Nervöse. Nein, mehr Spaß macht – nicht nur – dieser dreckige Sound einfach mit dem Portento Incanto!

Hier die Mini-XLRs des Original-Kabels und die des Incanto im Vergleich: einmal mit fast nicht erkennbarer Kanalkennzeichnung, einmal mit gut leserlichem „L“ und „R“
Hier die Mini-XLRs des Original-Kabels und die des Incanto im Vergleich: einmal mit fast nicht erkennbarer Kanalkennzeichnung, einmal mit gut leserlichem „L“ und „R“

STATEMENT

Dass hochwertige Kabel auch bei Kopfhörern für mehr Genuss sorgen (können), werden Hifi-Kenner vorausgesetzt haben. Portento Audio bietet mit dem Incanto eine aus besten Komponenten aufgebaute Lösung, die preislich durchaus im Rahmen bleibt und dem Audeze zu noch besseren klanglichen Leistungen verhilft. Nicht erst, wenn das serienmäßige Kabel ersetzt werden muss, ist das Portento Audio Incanto für den Magnetostaten die richtige Wahl.
Gehört mit
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
NAS Melco HA-N1A
D/A-Wandler Chord Hugo TT, M2TECH Young DSD und Van der Graaf, Chord Hugo
Kopfhörer Audeze LDC-X
Kopfhörerverstärker Bryston BHA-1
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Diamond
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Artesania Audio Exoteryc,
Herstellerangaben
Portento Audio Incanto
Kabellänge 2,5 m
Preis 300 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Montag, 07 September 2015 02:00

QuadFest 2015

Im September treffen sich wieder Musikfreunde aus ganz Europa in der Eifel. Genau am 19./20. September findet in der Eifel das QuadFest 2015 in den Räumen der QUAD Musikwiedergabe in Gering statt.

Besucher erleben die klassischen QUAD Elektrostaten, angetrieben durch ebenfalls in der Eifel hergestellte Elektronik. Wie bereits mit den Elektrostaten ist es der QUAD Musikwiedergabe gelungen einer alten Verstärkerschaltung zu neuem Leben zu verhelfen. Analogfreunde können sich auf eine Auswahl perfekt restaurierter Garrard Laufwerke freuen. Wer auch ohne große Elektrostaten Musik auf natürlichste Weise genießen möchte, sollte sich unbedingt einmal den Jecklin Float QA anhören. Float QA bedeutet intime Musikwiedergabe ohne die Nachteile üblicher Kopfhörer. Neben Musikvorführungen, erleben die Besucher einen Vortrag von Jürg Jecklin zum Thema Konzertsaal. Und weil auch die Akustik des Wohnraumes über die Qualität der Musikwiedergabe entscheidet, bekommen Sie am QuadFest wichtige Tips und können sich von einem wirklichen Fachmann zu diesem Thema beraten lassen. Interessenten bringen einfach eine Skizze Ihres Hörraums mit zum QuadFest.

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QuadFest am 19./20. September bei QUAD Musikwiedergabe in der Eifel:

  • Musikvorführungen
  • klassische QUAD Elektrostaten
  • Jecklin Float QA Kopfhörer
  • Garrard Analoglaufwerke
  • neue Elektronik
  • Vortrag zum Thema „Konzertsaal“
  • Raumakustik zuhause und wie man die leicht verbessern kann

Wenn Sie uns Ihren Besuch im Vorfeld kurz ankündigen, erleichtert uns das die Vorbereitung. Wenn Sie das QuadFest als Anlass für einen Wochenendurlaub in der Eifel nutzen möchten, helfen wir gerne bei der Zimmersuche. Natürlich freuen wir uns ebenso über Spontanbesucher. Für weitere Informationen und Anmeldungen:

Informationen
Quad Musikwiedergabe GmbH
Anschrift Brunnenstrasse 57
56751 Gering
Telefon +49 2654 987977
E-Mail quad-gmbh@t-online.de
Web www.quad-musik.com 

Weitere Informationen

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Montag, 07 September 2015 02:00

Chord Hugo TT

Der Chord Hugo war für mich vor fast anderthalb Jahren die digitale Entdeckung überhaupt: Er wirkte wie ein zeitgeistiges, mobiles Gadget, beinhaltete aber Technik vom Feinsten. Statt eines Chipsatzes von der Stange übernehmen zwei Field Programmable Gate Arrays Wandlung und Filterung. Jetzt gibt es die Heimversion

Ein dezenter Hinweis darauf, dass im schmucken, handlichen Gehäuse des Hugo keine Allerweltstechnik stecken könnte, ist sein Preis. Das Aluminiumkistchen steht immerhin mit knapp 1800 Euro in der Preisliste. Allerdings korreliert der Preis leider nicht immer mit der gebotenen Qualität. Beim Hugo aber ist das Preis/Klang-Verhältnis hervorragend: Er kann sich selbst mit stationären Wandlern seiner Preisklasse locker messen. Und eine entsprechende A/D-Wandlung vorausgesetzt braucht er selbst den Vergleich mit Analogem nicht zu scheuen: Als ich einem Freund und Analogfan bei einem Besuch eine selbst aufgenommene und produzierte LP mitbrachte und er sie sofort auflegte, bat ich ihn kurz darauf um ein Cinch-Kabel, über das ich den Hugo mit seiner Kette verband. Die Daten – ein DSD-File, das vom selben Mastertape erstellt wurde wie die LP – bekam dieser aus einem iPhone, auf dem Onkyos HF Player lief: Die klanglichen Unterschiede waren überraschend gering. Dass der Hugo bisher keinen festen Platz in meiner Kette erobert hat, sondern fast ausschließlich unterwegs brilliert, liegt vor allem daran, dass er bevorzugt aus Akkus gespeist wird, was für den mobilen Einsatz ja auch sinnvoll ist, und keine XLR-Ausgänge besitzt.

Bei der Metallbearbeitung scheut Chord schon fast traditionell weder Kosten und Mühen. Das Gehäuse des TT wurden aus dem Vollen gefräst
Bei der Metallbearbeitung scheut Chord schon fast traditionell weder Kosten und Mühen. Das Gehäuse des TT wurden aus dem Vollen gefräst

Das ist beim Hugo TT anders: Chord spendierte ihm eine vollsymmetrische Ausgangsstufe mit XLR-Buchsen. Die Namensergänzung TT ist übrigens die Abkürzung für „Table Top“, was suggeriert, dass dieser Hugo seinen Platz auf dem (Schreib-)tisch in der Nähe des Computers findet. Für ein wenig Computer-Hifi während der Arbeit ist er aber viel zu schade. Noch einmal kurz zur Stromversorgung: Auch der TT wird von Akkus gespeist, die hier die doppelte Kapazität wie beim mobilen Hugo besitzen, und auch mit demselben Steckernetzteil wie dieser ausgeliefert. Zusätzlich integrierte Chord im TT einen Energiespeicher mit 10.000.000µF bei 1,2 Volt. Die sogenannten „Supercapacitors“ sind elektrochemische Kondensatoren, die die Lücke zwischen Akkus und Kondensatoren schließen, wobei ihre Kapazitätswerte pro Bauelement etwa 10000-fach höher sind als die von Elektrolytkondensatoren. Die Leistungsdichte der Ihnen vielleicht eher aus dem Kers-System in der Formel 1 bekannten Energiespeicher liegt etwa um den Faktor 10 bis 100 über der von Akkus. Nicht zuletzt dadurch ist die Stromversorgung des TT auch dann sehr gut vom Netz entkoppelt, wenn man ihn wie in der Bedienungsanleitung empfohlen beständig mit dem Steckernetzteil verbunden lässt. Beim Hugo TT sollen die Superkondensatoren die Lebensdauer der Akkus verlängern und die Dynamik der Wiedergabe verbessern.

Das alphanumerische Display zeigt den Eingang und die Intensität des Crossfeeds an
Das alphanumerische Display zeigt den Eingang und die Intensität des Crossfeeds an

Seit nun mehr über 20 Jahren verlässt sich Chord bei der Wandlung digitaler Signale zurück in Musik nicht länger auf die Chipsätze einschlägiger Hersteller, sondern programmiert Field Programmable Gate Array oder kurz FPGAs, die dann die Wandlung übernehmen. Bei einem Besuch in Gröbenzell wies Chord-Chef John Franks noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass Entwickler von Wandler-Chips nach der Fertigstellung ihres Produktes seine klanglichen Eigenschaften nicht mehr verändern könnten. Dafür sei der Produktionsaufwand einfach viel zu groß. Wenn aber Chords Digital-Spezialist Rob Watts meint, den Klang hier und da noch minimal verbessern zu können, ändert er die Rechenvorschriften für den FPGA und kann sich schon kurz darauf anhören, ob die vermeintliche Verbesserung auch wirklich dem Klang zugute kommt. Solch klangliches Feintuning ist bei fertigen Chipsätzen einfach nicht möglich.

Die Buchsen für Kopfhörer mit 6,3- respektive 3,5-Millimeter-Steckern
Die Buchsen für Kopfhörer mit 6,3- respektive 3,5-Millimeter-Steckern


Ohne hier zu tief in die Materie einsteigen zu wollen – dazu ist ein Treffen mit Rob Watts bei der Auslieferung seiner neusten Kreation, dem „großen“ Chord-Wandler Dave, fest verabredet –, möchte ich versuchen, Ihnen kurz zu erklären, warum Rob Watt ungeduldig auf jede neue, leistungsfähigere Generation von FPGAs wartet: Es sei seit langem bekannt, dass das menschliche Ohr und das Gehirn in der Lage seien, Phasen- und Klangunterschiede zwischen den Ohren im Bereich von Mikrosekunden zu differenzieren, um hochfrequente Töne zu lokalisieren. Wenn Transienten bis hinunter zu Mikrosekunden erkannt werden könnten, müsste folglich auch ein ideales Aufnahme/Wiedergabe-System in der Lage sein, bis in den Mikrosekundenbereich hinunter aufzulösen. Man bräuchte also eine Abtastrate von einem Megahertz. Dem entspreche ein „1.000.000 tap length filter“, das mit den momentan erhältlichen FPGAs aber nicht realisierbar sei, Bisher besäßen Filter in den kommerziell angebotenen Chips gerade einmal 256 taps. Der Hugo TT mit seinen beiden extrem leistungsstarken Spartan 6 FPGAs bringe es hingegen schon auf 26.000 taps und der noch in diesem Jahr erhältliche Dave auf ein Vielfaches davon. Mehr dazu – wie gesagt – nach dem Gespräch mit Rob Watt. Natürlich sind intelligent programmierte FPGAs in D/A-Wandlers ein Fortschritt gegenüber Wandlern von der Stange, zu einem möglichst perfekten Aufnahme/Wiedergabe-System fehlt aber auch dann noch ein im Zeitbereich ebenso fein auflösender Analog/Digital-Wandler. John Franks wollte es nicht ausschließen, dass Rob Watts in naher Zukunft auch auf diesem Gebiet seine Expertise einbringen wird. Ich bin gespannt!

Der leuchtende Lautstärkeregler oben und die farbigen LEDs informieren über den eingestellten Pegel, gewählten den Eingang, die Akkuladung und die Intensität des Crossfeeds
Der leuchtende Lautstärkeregler oben und die farbigen LEDs informieren über den eingestellten Pegel, gewählten den Eingang, die Akkuladung und die Intensität des Crossfeeds

Der Hugo TT bietet mit seinen XLR-Ausgängen nicht nur auf analoger Seite mehr Anschlussvielfalt: Bei den USB-Eingängen ist man nicht länger auf Kabel mit Micro-B-Stecker angewiesen. Die Standard- und der HD-USB-Eingang sind nun mit der üblichen Typ-B-Buchse ausgestattet, was für mich bedeutet, dass ich auch extrem hochwertige Kabel wie das Audioquest Diamond verwenden kann. Beim HD-Eingang, der Signale mit einer Abtastrate von bis zu 384 Kilohertz akzeptiert, werden jetzt auch die Signale vomangeschlossenen Zuspieler, was in den meisten Fällen ja ein Computer mit seiner alles andere als sauberen Stromversorgung sein dürfte, galvanisch getrennt. Daneben gibt es wie bei Hugo noch einen Bluetooth-„Eingang“, einen optischen TOSlink- und einen S/PDIF-Eingang, der beim TT aber nicht als Cinch- sondern als BNC-Buchse ausgelegt wurde. Die Cinch- und XLR-Ausgänge liegen beim Hugo fürs Heim erfreulicherweise so weit auseinander, dass man auch hochwertige Kabel mit raumgreifenderen Steckern verwenden kann.

Für Kopfhörer gibt es nun zwei 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen und eine für 3,5-Millimeter-Stecker. Dank einer Ausfräsung in der massiven Aluminiumfront können sogar abgewinkelte Stecker in die recht tief versenkt montierte Buches gesteckt werden, die dann aber am Kabel wieder herausgezogen werden müssen. Die Verstärkerstufe für die Kopfhörer wurde überarbeitet und soll nun auch niederohmige Lasten mit extrem geringen Verzerrungen treiben können. Zum Lieferumfang gehört eine handlich Fernbedienung aus Aluminium, die aber weitaus mehr Tasten hat, als zu Eingangswahl, Lautstärkeregelung und Stummschaltung des Hugo TT nötig sind. Die Pegeleinstellung für die Line-und Kopfhörer-Ausgänge sowie die Eingangswahl lassen sich natürlich auch am Gerät vornehmen. Für letztere gibt es an der Front einen Taster, für die Lautstärke einen Drehgeber der recht weit hinten versenkt in die Geräteoberseite eingebaut ist. Wie beim Hugo vermitteln wechselnde Farben ein ungefähre Vorstellung von der Höhe des eingestellten Wertes. Auch die Abtastrate und die Intensität des Crossfeeds, einer Schaltung, die das Übersprechen der beiden Lautsprecher in einem Raum für die Kopfhörerwiedergabe simuliert, werden durch Farbwechsel signalisiert. Dazu braucht es aber zumindest im Fall des Crossfeeds einen fast senkrechten Blick durch das typische Chord-Fenster auf die entsprechende LED. Da der nicht immer gegeben sein dürfte, wird die Crossfeed-Intensität auch im kleinen alphanumerischen Display angezeigt, das auch über die Eingangswahl informiert.

Die Rückseite des TT: Schade, dass dort kein Platz mehr für einen AES/EBU-Eingang ist
Die Rückseite des TT: Schade, dass dort kein Platz mehr für einen AES/EBU-Eingang ist


Will man den Hugo TT ganz klassisch als Wandler an einer analogen Vorstufe betreiben, braucht man beim Einschalten nur den Croosfeed-Knopf zu drücken und schon steht ein – recht hohes – ungeregeltes Line-Level-Signal an den Ausgängen bereit. Hätte ich zwei Wünsche frei, wären dies ein eigener Schalter für die Umgehung der digitalen Pegelregelung statt der gerade beschriebenen Einschaltprozedur und die Anzeige der Abtastrate im Display. Ich kann mir einfach die Bedeutung der einzelnen Farben nicht merken. Aber wenn man einmal mit dem Manual zum Vergleichen der Farben im Blick kontrolliert hat, ob der Hugo TT alle zugespielten Abtastraten und DSD sicher erkennt, sieht man die Anzeigen eher als nette farbliche Illumination des Racks.

Zum Glück gelang es mir noch vor dem Test, den Melco HA-N1A vom Kollegen Roland Dietl als Zuspieler loszueisen. Bei meiner vorherigen Beschäftigung mit dem NAS musste ich feststellen, dass dieselben Dateien statt wie bisher über iMac und Amarra, Pure Music oder Audirvana vom Melco bezogen einfach noch freier, luftiger und teils auch dynamischer klangen. Und der Hugo TT hat den besten Zuspieler verdient, den ich auftreiben kann.

Auch die Fernbedienung zeugt von Chords Faible für Metallverarbeitung
Auch die Fernbedienung zeugt von Chords Faible für Metallverarbeitung

Doch bevor ich ihn über meine Kette höre, sollte ich kurz seine Qualitäten als Kopfhörerverstärker ausloten. Als Vergleich dient der hervorragende Bryston BHA-1, den ich über seine XLR-Eingänge mit dem Hugo verbinde. Dabei aber ist ein wenig Vorsicht geboten: Für diese Verbindung sollten die Ausgänge des TT den vollen Line-Pegel liefern, was aber auch bedeutet, das auch an dessen Kopfhörerausgängen der Maximalpegel anliegt. Ein Umstecken des Audeze vom Bryston zum TT bei dieser Einstellung wäre den Wandlern des LCD-X bestimmt nicht zuträglich. Zum Glück brauche ich nicht häufig zwischen den beiden 6,3-Millimeter-Buchsen hin und her zu wechseln: Die Unterschiede zwischen den beiden Verstärkern sind recht gering, allein wenn es um die Fülle an Details geht, hat der Bryston ein ganz kleines bisschen mehr zu bieten. Erstaunlicherweise wirkt das Klangbild des Hugo mindesten genauso offen, luftig und druckvoll, obwohl er minimal weniger Informationen über die Bewusstseinsschwelle hebt: Hat man sie beim Bryston erst einmal entdeckt, findet man sie dann anschließend auch beim Hugo, über den sie einem aber beim ersten Hören nicht aufgefallen sind. Ich kann jedenfalls mit dem Chord auch über den LCD-X, der recht sensibel auf die Qualität des ihn treibenden Verstärkers reagiert, stundenlang wunschlos glücklich Musik genießen. Dass vielleicht in puncto Feininformation noch ein ganz klein bisschen mehr gehen könnte, ändert daran nicht das mindeste.

Unter dem schwarzen Halbrund dürfte sich der Bluetooth-Empfänger verbergen
Unter dem schwarzen Halbrund dürfte sich der Bluetooth-Empfänger verbergen

Noch befindet sich auf dem Melco neben meinen Test-Alben nur eine recht überschaubare Menge HiRes- und DSD-Files, die schon vor der Anlieferung vom Vertrieb aufgespielt worden waren. Aber erfreulicherweise besitzt der N1A ja eine „Expansion“ überschriebene USB-Buchse, an die man eine externe Festplatte andocken kann. Zum Einspielen habe ich da eine Sammlung eigener Produktionen ansteckt, die sofort von der Linn Kinsky Software erkannt wird. Schon bei der ersten Songs wird klar, dass der Hugo TT einer der besten Wandler ist, den ich je in meiner Kette gehört habe: Nie zuvor durfte ich mich einer luftigeren, weiträumigeren und realistischeren Raumdarstellung erfreuen. Und dann die Feinauflösung! Den Teppich einer Snare-Drum differenziert der Hugo einfach fantastisch, aber trotz dieser Informationsfülle spielt er völlig entspannt, flüssig und homogen. Einfach Klasse.


Der Spartan 6 ist das oft erwähnte sehr leistungsfähige Field Programmable Gate Array
Der Spartan 6 ist das oft erwähnte sehr leistungsfähige Field Programmable Gate Array

Den Reigen meiner Teststücke wollte ich mit der „Improvisation Patrice Heral“ vom Album Le Concert de Parfums beginnen, habe aber mit dem ersten Stück begonnen, und das begeistert mit einer so glaubwürdigen Raumillusion, dass ich mich entschließe, das gesamte Album durchzuhören. Die stimmige Tonalität der teils mittelalterlichen Instrumente, die Atmosphäre der hallligen Räume habe ich vorher nie so intensiv erlebt. Das alles klingt absolut fantastisch, ist aber weit von einem Spektakel entfernt. Der Hugo ist einfach näher an der Musik. Da kann ich mir die sonst unvermeidlichen A/B-Vergleiche getrost schenken. In den letzten Jahren war ich lange Zeit mit dem Mytek und dem Young DSD vollkommen zufrieden, obwohl ich auch einige teurere Wandler gehört habe. Die konnten sich jedoch nie soweit von Young und Mytek absetzten, dass ich größere Investition dafür für gerechtfertigt hielt. Das ist nun anders: Für mich spielt der Hugo TT einfach in einer anderen Liga – was mich um so neugieriger auf den Dave macht.

Jeder der beiden blauen Supercapacitors besitzt eine Kapazität von 5 Farrad
Jeder der beiden blauen Supercapacitors besitzt eine Kapazität von 5 Farrad

STATEMENT

Der Hugo verblüffte dadurch, dass er als für den mobilen Einsatz konzipierte Komponente mit stationären Geräten locker mithalten konnte. Die klanglichen Vorzüge – oder sollte ich es wagen, von Überlegenheit zu sprechen? – der Wandlung mit FPGAs macht aber erst der Hugo TT mit seinen symmetrischen Ausgängen wirklich deutlich. Für mich ist der Hugo TT schlicht der beste D/A-Wandler, den ich in den letzten Jahren hören durfte.
Gehört mit
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana, Pure Music
NAS Melco HA-N1A
D/A-Wandler M2TECH Young DSD und Van der Graaf, Chord Hugo
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kopfhörer Audeze LDC-X und EL-8 closed back
Kopfhörerverstärkter Bryston BHA-1
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild und Diamond, Swiss Cable Reference Plus
Zubehör PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly Basen und Füße
Herstellerangaben
Chord Hugo TT
Besonderheiten fortschrittliche digitale Lautstärkeregelung, Crossfeed Filter für Kopfhörerwiedergabe, Akku-Stromversorgung zur Trennung vom Netz, alphanumerisches Display zur Eingangsanzeige, Lautstärkeanzeige durch LEDs wechselnder Farbe, Abtastratenanzeige durch LEDs wechselnder Farbe, „26K tap-length filter“
Harmonische Verzerrungen 140dB
Kopfhörerausgang 110dB SPL an 300Ω
Eingänge 1 x TOSLink (optisch, 24bit/192KHz)
1 x BNC (koaxial, 32bit /384kHz)
1 x HD/SD USB (B-type, 32bit/384kHz)
Ausgänge 1 x 3,5-Millimeter-Klinken-Buchse (Kopfhörer)
2 x 6,3-Millimeter-Klinken-Buchse (Kopfhörer)
1 x Cinch (unsymmetrisch, Hochpegel, geregelt)
1 x XLR (symmetrisch, Hochpegel, geregelt)
Abmessungen (B/H/T) 235/45/225 mm
Gewicht 3 kg
Preis 4240 Euro

Vertrieb
G8 & friends GmbH
Anschrift Werner Möhring
Ferdinand-Poggel-Str. 17
59065 Hamm
Telefon +49 5254 660188
E-Mail info@g8friends.de
Web www.g8friends.de

Weitere Informationen

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Der Vollverstärker The Tune der Bochumer Edelschmiede ist die preiswerteste Option, einen Einstein-Verstärker zu besitzen. Macht er musikalisch eine ebenso gute Figur wie die edlen Großen? Und wie gut ist der brandneue, integrierte DAC, den wir als erste testen?

Ein Kompromiss muss es sein. Wie sonst kann der musikalische Anspruch der kreativen Entwickler im Hause Einstein umgesetzt werden? Dort zeichnet Uwe Gespers vor Volker Bohlmeier und Rolf Weiler für The Tune verantwortlich. Im Unterschied zu den kostspieligeren Einstein-Verstärken ist The Tune ohne Röhren aufgebaut. Schon das Entpacken des Vollverstärkers wird zum Erlebnis. Weiße Handschuhe mit Strickmanschette gehören zur Ausstattung, ebenso wie ein Pad zum Ablegen der schweren und hochwertigen Fernbedienung. Der Auspack-Vorgang weckt durchaus die Assoziation zum In-Empfang-Nehmen eines lang erträumten Neuwagens in einem noblen Autohaus. Besitzerstolz ist programmiert. Hat man die Schaumstoff-Hülle von The Tune abgelegt, gefällt das fein gearbeitete mattierte Aluminium-Gehäuse mit der traditionellen Einstein Acryl-Front. Der Einstein-Schriftzug ist dezent aber unübersehbar mittig in die Gehäuseabdeckung graviert. Die besteht aus einem Aluminium-Sandwich, um Resonanzen zu unterbinden. Auch unter Vernunft-Aspekten ist das matte, edle Aluminium-Kleid gegenüber den verchromten Chassis der großen Einsteins sicher im Vorteil – wenn es um die Pflege geht.

Nicht ganz die gewohnte Einstein Optik, aber dennoch unverkennbar Einstein
Nicht ganz die gewohnte Einstein Optik, aber dennoch unverkennbar Einstein

Man kann hinschauen, wohin man möchte: Allein die gediegen glänzenden, justierbaren Füße mit Gummi-Stellfläche zeugen von Liebe zum Detail. Die Lautsprecher-Anschlüsse für Bananas, Gabelschuhe oder freie Kabelenden sind auffällig solide. Sogar der Schraub-Anschluss für ein Erdungskabel (Phono) ist von ungewohnter Größe und Griffigkeit. Unterhalb der vier Lautsprecher-Anschlüsse befindet sich der harte Netzschalter. Im späteren Umgang wird sich zeigen, dass The Tune nur mit ihm ein- oder ausgeschaltet werden kann. Eine Betriebsart Standby haben die Bochumer nicht implantiert. Die Platzierung des Schalters empfinde ich als etwas unkomfortabel, wenn der Verstärker nicht frei aufgestellt sein kann. Also frage ich doch gleich mal nach und bekomme von Firmenchef Volker Bohlmeier dazu diese Erklärung: „Ja, natürlich hat das auch einen Grund. Wir haben die Netzverdrahtung bewusst so kurz wie möglich gehalten, um Störeinstrahlungen aus dem Lichtnetz weitgehend zu vermeiden. Es wurde darum auch ein Netzschalter mit eingebautem Netzentstörfilter verwendet. Ferner baut das gesamte Verstärkerkonzept auf eine spezielle Anlaufschaltung auf, die einen weichen, Bauteile schonenden Einschaltvorgang ermöglicht. Da wir kein Ausgangsrelais im Lautsprecherpfad haben, muss das auch so sein, um ein Einschaltknacken über den Lautsprecher zu verhindern oder extrem zu minimieren. Prinzipiell wäre eine Fernsteuerung des Netzschalters möglich, jedoch müssten dazu Schaltungssektionen im Gerät dauernd in Betrieb gehalten werden und dementsprechend Verschleiß unterliegen. Ferner fordert der Gesetzgeber heute, dass die Leistungsaufnahme in diesem Betriebszustand unter einem Watt liegen muss, was bei Verwendung des Touch Panels nicht realisierbar ist.“ Demnach dient also die Position des Schalters einem höheren Ziel. Hätte man ihn nach vorn, beispielsweise unter die Fronplatte gelegt, wären Kabelumwege zwingend nötig gewesen. Und genau dies soll vermieden werden. Volker Bohlmeier empfiehlt denjenigen The-Tune-Besitzern, die mit dem rückwertigen Kippschalter nicht zu Recht kommen, eine schaltbaren Netzleiste. Auch ich schalte meine Anlage über eine MudrAkustik Max Netzleiste und empfinde schon deshalb den Vorschlag als sehr praxisgerecht.

Das Touch Panel, erlaubt eine komfortable Bedienung für Eingangswahl und Lautstärke. MU zeigt an: der Verstärker ist stumm geschaltet
Das Touch Panel, erlaubt eine komfortable Bedienung für Eingangswahl und Lautstärke. MU zeigt an: der Verstärker ist stumm geschaltet

Die Rückseite von The Tune beherbergt natürlich sämtliche Anschlüsse für die Peripherie-Komponenten. Die Eingänge sind allesamt in Cinch ausgeführt. Symmetrische Eingänge offeriert The Tune nicht. Folgende vier RCA Eingänge sind vorhanden: Phono-MC-(high Output) oder -MM, CD, Tuner und Line. Letztere drei sind gleichwertige Hochpegel-Eingänge. Ein Paar Cinch Ausgänge namens Output ist wahlweise konfigurierbar. Mittels entsprechendem Umsetzen je eines Jumpers pro Kanal im Inneren des Gerätes ist wahlweise eine feste Ausgangsxpannung oder ein vom Lautstärkeregler abhängiges Ausgangssignal (Ausliefer-Zustand) einstellbar. Das ist leicht zu machen, wenn man weiß, wo sich die beiden Jumper befinden. Die Bedienungs-Anleitung gibt dies nicht an. Der Fachhändler oder der Kontakt zu Einstein bringt da bei Bedarf Klärung. Die Werkseinstellung (Lautstärkeregler-abhängig) ist ohnehin wohl die gebräuchlichere. So kann ein Subwoofer oder eine weitere Endstufe für das horizontale Bi-Amping (eine Endstufe Bass links und rechts, eine Endstufe Mittel-Hochton links und rechts) angesteuert werden. Ein Umschalten der Output-Charakteristik auf nicht geregelten Pegel macht Sinn für ein Aufnahme-Gerät.


Dann haben wir da noch die digitalen Eingänge. Denn unser Test-Gerät ist mit dem neuen DAC bestückt, der über USB, SPDIF koaxial und Toslink Daten empfängt. Angelehnt ist der DAC an den hochkarätigen CD-Spieler The Source und weckt allein deshalb hohe Erwartungen. Bestückt ist er mit einem Burr-Brown 1794 Wandler-Chip und somit fähig, PCM-Signale bis 192 Kilohertz zu analogieren. Grundsätzlich rechnet er alle Signale auf 192 Kilohertz hoch. Dies Upsampling ist fest eingestellt. Besonderes Merkmal ist ein hoch qualitativer Strom-/Spannungs-Konverter und die besonders aufwändige Nachfilterung, wie mir Uwe Gespers sagte.

Die Alternative zur Bedienung per Touch Panel ist die wertvoll gestaltete Infrarot-Fernbedienung
Die Alternative zur Bedienung per Touch Panel ist die wertvoll gestaltete Infrarot-Fernbedienung

Volker Bohlmeier schrieb mir zur neuen DAC-Stufe: „Grundsätzlich verwenden wir eine Schaltung, die aus unseren „The Source“ CD Player abgeleitet ist. Upsampling auf 24 Bit und 192 Kilohertz und D/A-Wandler mit symmetrischem Stromausgang sind identisch. Der I/U-Konverter ist wie beim „The Source“ diskret mit einer Basisstufe aus parallelgeschalteten Transistoren realisiert. Im Gegensatz zu Operationsverstärkern, die sonst an dieser Stelle oft zum Einsatz kommen, hat diese Schaltung keine Probleme mit den steilen Flanken, die das ungefilterte Ausgangssignal des Wandlers enthält. Das Analogfilter ist symmetrisch aufgebaut, das Signal wird erst am unsymmetrischen Ausgang zusammengefasst, damit sich geradzahlige Klirranteile des Filters aufheben. Der USB-Eingang unterstützt 192/24 und verwendet einen XMOS-Prozessor. Der SPDIF-Eingang verwendet einen dedizierten, Jitter-armen Schaltkreis von Texas Instruments. Insgesamt zehn stabilisierte Versorgungsspannungen im Digitalteil sorgen dafür, dass sich die Schaltungsteile nicht gegenseitig stören. So haben die Quarze für den Takt des USB-Prozessors, die verschiedenen Sampling-Frequenzen und für die Master-Clock des DACs je eine eigene Spannungsstabilisierung, um möglichst Jitter-arme Clock-Signale zu erzeugen.“ Das optionale DA-Wandler Modul findet sich mit 1500 Euro in der Einstein-Preisliste. Für dieses Geld gäbe es alternativ eine beachtliche Auswahl externer Geräte. Dass die Einstein-interne Lösung schon mal ein hochwertiges Verbindungskabel und damit einige Geldscheine einspart, ist der erste Pluspunkt. Auf den Klang darf man gespannt sein.

Deutlich ist das Aluminium Sandwich von Gehäuse-Front und Abdeckung zu sehen. Bodenplatte und Rückseite bestehen aus massivem Aluminium
Deutlich ist das Aluminium Sandwich von Gehäuse-Front und Abdeckung zu sehen. Bodenplatte und Rückseite bestehen aus massivem Aluminium

Das Touch Panel inmitten der Front des The Source erlaubt die Eingangswahl, die Lautstärke-Einstellung und eine Mute-Funktion. So lässt sich die Wiedergabe stummschalten und später wieder leicht dieselbe Lautstärke rekonstruieren. Die gleichen Funktionen finde ich auch auf der haptisch und optisch bestechend gelungenen Infrarot-Fernbedienung. Nur sind am Touchpad die Eingänge direkt anwählbar, auf der Fernbedienung mittels rauf-runter-Taster. Ein Schaumstoff-Pad mit Einstein Schriftzug liegt dem Verstärker zur Ablage der Fernbedienung bei, damit die Edelstahl-Schrauben der Rückseite empfindlichen Untergrund unbeschädigt lassen. Das bläulich-grau-grundige Touch Panel zeigt etwa zwei Sekunden nach dem Einschalten des Verstärkers seine Bereitschaft zum Musizieren an, indem der gewählte Eingang und die werkseitig programmierte Grundlautstärke 25 mit schwarzen Lettern angezeigt werden. Die Lautstärke Einstellung funktioniert aufwändig über per Relais gesteuerte Festwiderstände. So ist über den gesamten Regelbereich Präzision gewährleistet. Es kann losgehen.

Unterhalb der erstklassigen Lautsprecheranschlüsse ist der Netzschalter platziert
Unterhalb der erstklassigen Lautsprecheranschlüsse ist der Netzschalter platziert


Im ersten Hördurchgang widme ich mich The Tune als HochpegeL-Verstärker, um so seinen Charakter auszuloten und später die Einflüsse der Phonostufe und des DA-Wandlers daran zu messen. Also kamen zuerst mein Kenwood-Plattenspieler mit Audio-Technica Tonabnehmer an der Plinius Koru Phonostufe respektive über den Antelope-Wandler der CD-Spieler und der Rechner zum Einsatz. Es liegt erst wenige Wochen zurück, dass ich sehr viel Freude mit dem nur 2000 Euro kostenden neuen Vollverstärker von Audio Exklusiv hatte. Im genannten Preis sind die optional erhältlichen Phonostufe und Fernbedienung allerdings nicht enthalten. Rechnet man die hinzu, ist der Einstein immer noch mehr als doppelt so teuer. Entsprechend erwartungsvoll, aber auch mit einer gewissen Sorge bezüglich dieser Erwartung, beginne ich den Hörtest. Wie heißt doch das Sprichwort? „Das Teuere ist des Guten Feind“ oder so ähnlich. Genauso ist es. Denn der Einstein besticht auf Anhieb durch erheblich mehr Atem. Er holt mit Leichtigkeit die Klangkörper aus der Tiefe des Raumes und zaubert sie konturenscharf und standfest auf die Bühne. Die Flüssigkeit seine Darbietung und das auf den Hörer überspringende Gefühl für Rhythmus machen sofort klar: Hier wird in einer höheren Liga gespielt. Auch die Auflösung im Obertonbereich erledigt The Tune mit seidig-samtener Transparenz. Ich bin beeindruckt. Aber um allzu subjektive Einschätzungen möglichst auszuschließen, wird der Einstein zu meinem nicht so weit entfernt wohnenden kollegialen Freund J.S. gefahren und an dessen Myro Rebell angeschlossen. Das Ergebnis bestätigt in jeder Hinsicht meine heimischen Erfahrungen.

Wieder zuhause gibt es ein entspannendes Abendprogramm: George Harrisons und Ravi Shankars sechs LP-Seiten des Benefiz Konzerts The Concert for Bangladesh. Dieses habe ich wohl 30 Jahre nicht mehr gehört, aber mit dem Einstein die Atmosphäre und die Auftritte von Dylan, Clapton, Russel und den Anderen genossen, auch wenn ich mich in der Reihenfolge der Seiten vertat – wegen dieser dämlichen Plattenwechsler Nummerierung (1/6, 2/5, 3/4).

Der Einstein ist kein Spezialist. Er kann jede Art von Musik. Er kann es auch krachen lassen. Das ist sowohl an den Quadrals als auch an den Myros für The Tune ein Leichtes. Jedoch so richtig zeigen, was er zu leisten fähig ist, kann er bei Jazz und Klassik. Nicht weil er das besser könntr, sondern weil sich hier die Feinheiten und natürlichen Klangfarben anbieten, von ihm bestechend schön herausgearbeitet zu werden. Dieses gilt in gleichem Maße bei Stimmen jedes Genres, die er extrem glaubhaft darstellt.

Die Rückseite ist übersichtlich
Die Rückseite ist übersichtlich

Kommen wir zur eingebauten MM- oder High-Output-MC-Phonostufe. Ein Verstärker dieser Klasse ohne MC-Option, irritierte mich etwas. Gut, mein eigenes Benz Glider gäbe es auch als High Output Variante und vom kürzlich getesteten Acoustic Signature Plattenspieler lag noch das schön musizierende Soundsmith Carmen, ein pegelstarkes Moving Iron System, in unserem Fotostudio. Also bitte ich um Rücksendung und montiere es diesmal im bewährten Kuzma 4-Point Tonarm auf meinem brandneuen Brinkmann Bardo. Die Phonostufe des The Tune ist intern auf einen Abschlusswiderstand von 200 Ohm oder 47 kOhm anpassbar. Auch ist eine Empfindlichkeits-Veränderung um sieben Dezibel möglich. Dies geschieht wieder mittels Jumpern, kanalgetrennt, also vier Stück. Da dies in der sonst gut erklärenden Bedienungsanleitung des The Tune nicht bebildert ist, griff ich Telefon und fragte Uwe Gespers. Der erklärte mir auch, warum ich in seinem The Tune auf die Möglichkeit verzichten muss, leise MC-Tonabnehmer anzuschließen. Durch die Peripherie innerhalb des Vollverstärkers ist es technisch nahezu unmöglich, einen Fremd- oder Geräuschspannungsabstand zu erzielen, der ein leises MC System brummfrei und rauscharm musizieren lässt. Dies ist aber der Anspruch bei Einstein, und nicht nur unter diesem Aspekt gehören Einstein-Phonostufen zu dem Besten auf dem Weltmarkt. So begründet ist die Beschränkung auf Tonabnehmer mit höherer Ausgangsspannung absolut sinnvoll und respektabel. Wer leise MC-Tonabnehmer betreiben möchte, dem sei die Einstein Phonostufe The Little Big Phono nahegelegt. Sie passt mit 3000 Euro preislich und musikalisch zum The Tune.

Nachdem ich die richtige Anpassung für das Soundsmith-System vorgenommen hatte, war das Carmen sofort wiederzuerkennen, der Charakter derselbe wie beim Acoustic-Signature-Test. Genauso feindynamisch und farbenprächtig klang es, jedoch zu meiner Überraschung mit mehr räumlicher Weite. Insgesamt ein sehr stimmiges Zusammenspiel, wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, dass dazu auch der Bardo und der 4-Point ihren Beitrag leisteten. Diese Kombination zeigt ihr Können besonders bei natürlichen Instrumenten, weil Farbenpracht und Feindynamik auffallende Stärken des Carmen sind. Folglich möchte ich die Phonostufe durchaus als sehr gelungen bewerten. In Verbindung mit dem richtigen Tonabnehmer klingt sie ebenso exzellent wie die Line-Eingänge und sorgt so für jede Menge Hörvergnügen.

Unter den analogen Cinch-Anschlüssen ist das Digital-Analog-Wandler Modul eingesetzt
Unter den analogen Cinch-Anschlüssen ist das Digital-Analog-Wandler Modul eingesetzt


Sehr neugierig bin ich auf den neuen integrierten Digital-Analog-Wandler. Vor der musikalischen Betrachtung möchte ich ihm attestieren, dass er sehr sensibel auf Kabel reagiert. Eigentlich an AES/EBU-Verbindungen gewöhnt, haben mein Freund und ich mit diversen koaxialen SPDIF-Kabeln (30 Euro bis 2000 Euro)experimentiert, um das bestmögliche Setup zu finden. Der Einstein DAC reagierte jeweils mit deutlichen Klangunterschieden. Sowohl am reinen CD-Laufwerk von North-Star-Design von J.S. als auch an meinem Primare waren dies jeweils wirklich Welten. An dieser Stelle ist Sorgfalt bei der Kabelwahl enorm wichtig. Übrigens war nicht das teuerste Kabel das beste. Über die SPDIF-Schnittstelle spielt der DAC klanglich mindestens auf Augenhöhe mit dem Line-Verstärker-Teil. So standen die Chor-Stimmen in den Carmina Burana auf der bekannten Telarc-Aufnahme mit Robert Shaw plastisch im Raum und wurden sowohl in der Tiefe als auch im Nebeneinander sehr klar differenziert. Überhaupt ist die fransenfreie, standgenaue Abbildung von Stimmen und Instrumenten eine besondere Stärke des feinsinnigen The Tune.

Übersichtlich ist der Innenaufbau: Zwischen den Lautsprecher-Anschlüssen befindet sich das Netzfilter. Die Platine dahinter beherbergt die Anpassung der Netzspannung für alle Optionen weltweit, zwei Opferwiderstände, um den Verstärker zu schützen und die Stromabgriffe für die einzelnen Gruppen.
Übersichtlich ist der Innenaufbau: Zwischen den Lautsprecher-Anschlüssen befindet sich das Netzfilter. Die Platine dahinter beherbergt die Anpassung der Netzspannung für alle Optionen weltweit, zwei Opferwiderstände, um den Verstärker zu schützen und die Stromabgriffe für die einzelnen Gruppen.

Die Punch Brothers mit The Phosphorescent Blues wurden so spannungsvoll reproduziert, dass ich mich mit geradem Rücken auf der Sesselkante sitzend wiederfand statt entspannt zurückgelehnt. Da ist es interessant, die gleiche Musik über den Rechner zu hören. Auch hier wird schnell klar, dass The Tune deutlich hörbar auf das USB Kabel und den Musik-Player reagiert. Der Unterschied zwischen den Player-Softwares von Amarra und Audirvana Plus war extrem deutlich, und zwar ganz klar zum Vorteil der Kalifornier. Amarra passte hervorragend, mit Audirvana 2.2 war das Klangbild im Grundtonbereich leicht üppig. Die überzeugendste digitale Signalverarbeitung bietet der Einstein-DAC natürlich mit entsprechenden Highres-Files. Auffällig sind der harmonische Fluss und immer wieder der ansteckende Rhythmus. My History of Jazz von Iiro Rantala auf dem Label ACT als Download in 88,2 von highresaudio.com mit seinem klassisch-jazzigen Arrangement zu Bachs Goldberg-Variationen ist ein Album, das ich gern immer wieder höre. Aber selten habe ich es als so ansprechend empfunden. Betörend schön, fein durchgezeichnet und realistisch intoniert waren Stan Getz' Saxophon und Astrud Gilbertos Stimme im „Girl From Ipanema“ zu genießen. Die klaren Konturen, das Gespür für Rhythmik und die authentischen Klangfarben des Einstein ermöglichen so ein Erlebnis. Bei dieser hervorragenden Wandler-Platine braucht man keinen Gedanken an einen preisähnlichen externen DAC zu verschwenden.

Ein Paar feine Handschuhe gehören zum Lieferumfang
Ein Paar feine Handschuhe gehören zum Lieferumfang

STATEMENT

The Tune ist ein Vollverstärker, der wertvoll aussieht und auch sehr gut verarbeitet ist, aber das Hören zur Hauptsache macht. Er klingt seidig auflösend, räumlich präzise, feindynamisch begeisternd und ist über die hochwertige Fernbedienung zudem mit Vergnügen zu bedienen. Der neue optional integrierte DAC präsentiert sich als stimmige Ergänzung fürs Digitale.
Gehört mit
Computer Apple MacMini mit Yosemite 10.10.4 und Audirvana Plus 2.2, Amarra 3.0.3
CD-Player Primare DVD 30 mit Antelope Zodic+
Plattenspieler Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststeinauflage, Brinkmann Bardo und Kuzma 4-Point
Phono-Vorverstärker Plinius Koru
Tonabnehmer Audio-Technica AT33PTG/II, The Soundsmith Carmen
Lautsprecher Quadral Platinum M 50
Zubehör Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Einstein Audio The Tune mit DA-Wandler
Leistung 80 W/8 Ohm, 130W/ 4 Ohm
Störabstand an den Line-Eingängen >95 dB
Störabstand an Phono MM > 70 dB
Störabstand an USB 95 dB
Störabstand an SPDIF 95 dB
Besonderheiten Bedienung über Touchscreen und Fernbedienung, umschaltbarer Vorverstärker Ausgang
Gehäuse resonanzoptimiertes Sandwichgehäuse, thermostabilisierende massive Kühlkörper, massive Bodenplatte und Backpanel aus Aluminium
Abmessungen 43 x 40,5 x 13 cm
Preis 6500 Euro inklusive Phono
Aufpreis für DAC-Modul 1500 Euro
Garantie 3 Jahre

Hersteller / Vertrieb
EINSTEIN Audio Components GmbH
Anschrift Prinz Regent Straße 50-60
44795 Bochum
Telefon +49 234 9731512
E-Mail info@einstein-audio.de
Web www.einstein-audio.de

Weitere Informationen

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Montag, 31 August 2015 02:00

Rosso Fiorentino Giglio

Wer bei italienischen Manufakturen nur an Möbel oder handgefertigte Automobile denkt, verpasst mit Rosso Fiorentino eines der schönsten Beispiele für moderne handgearbeitete Klangkörper in Reinkultur.

Bei aller Schlichtheit fallen die Lagen Hirschleder an Front und Seiten erst auf den zweiten Blick auf
Bei aller Schlichtheit fallen die Lagen Hirschleder an Front und Seiten erst auf den zweiten Blick auf

Rosso Fiorentino, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Was für ein Name für eine Lautsprecherfirma. Sprechen Sie es drei Mal aus, und dann sagen Sie genauso oft hintereinander Canton, Elac oder Langerton – was selbstverständlich noch nichts über die klanglichen Fähigkeiten aussagt. Natürlich stammen die Lautsprecher aus Italien, genau genommen aus der Nähe von Florenz, und sind in Deutschland mal wieder weitestgehend unbekannt. Vielleicht liegt es daran, dass die Firma erst seit 2006 Lautsprecher produziert und der Name erst mal mit Rotwein assoziiert wird. Ist natürlich fast komplett falsch. Italien stimmt, aber Rosso Fiorentino war ein Maler des frühen 16ten Jahrhunderts aus Florenz, dessen Künstlername sich übrigens auf seine Haarfarbe bezog. Heute wird er in der Nähe von Michelangelo oder Leonardo gesehen, aber mit eigenem expressiven Stil.

Was immer das für die Reproduktionsqualität von Lautsprechern zu bedeuten haben mag – mit kleinen italienischen Firmen, die Hifi in Handarbeit inhabergeführt herstellen, habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Das auf den ersten Blick eher konservativ anmutende Pärchen Zwei-Wege-Lautsprecher, die perfekt verpackt nebst Ständern aus demselben Haus bei mir anlanden, hören auf den Namen Giglio, also Lilie.

Die passenden Ständer hieven die Größe der Lautsprecher wieder auf das Niveau eines Standlautsprechers. Unbedingt empfehlenswertes Zubehör in passendem Finish und perfekter Verarbeitung
Die passenden Ständer hieven die Größe der Lautsprecher wieder auf das Niveau eines Standlautsprechers. Unbedingt empfehlenswertes Zubehör in passendem Finish und perfekter Verarbeitung

Die Giglio sind aus der Classic Line und markieren den Einstieg in das Programm von Rosso Fiorentino und sind mit 1800 Euro sehr zurückhaltend ausgepreist. Auf den ersten Blick sehen die Giglio, die es in schwarz oder weiß gibt, wie handelsübliche Zwei-Wege-Bassreflexlautsprecher aus. Auf den zweiten ist das alles schon ganz anders. Das Gehäuse ist nicht rechteckig, sondern verjüngt sich von vorne nach hinten minimal, die Seiten sind mit Hirschleder beklebt. Um Resonanzen zu vermeiden und einen neutralen Klang, den sich Rosso Fiorentino auf die Fahnen geschrieben hat, zu realisieren, wird ein erheblicher Aufwand getrieben. Das Gehäuse besteht aus mehreren Schichten und zwar Aluminium, Gummi, HDF und Leder und ist in Manufakturqualität verarbeitet. Die Chassis entstammen der Zusammenarbeit mit Scan-Speak und sind hochwertig. Die 25-Millimeter-Kalotte mit Doppelmagnet hat eine getränkte Seidenmembran mit breiter Sicke, um das Abstrahlverhalten und Übergangsverhalten zu optimieren, der 165-Millimeter-Tieftöner verfügt über eine Fiberglasmembran. Getrennt wird mit einer Punkt-zu-Punkt handverdrahteten Weiche mit sehr hochwertigen Bauteilen, die Innenverkabelung erfolgt mittels versilberten hochreinen Kupferkabeln von Van den Hul. Natürlich sind die Chassis mit Schrauben in Senkgewinden befestigt. Und damit man nicht denkt, es wäre genug an Materialeinsatz, ist das Anschlussterminal aus purem Kupfer ohne Nickelsperrschicht, natürlich handgearbeitet und lederbeschichtet, sieht ja auch schöner aus. Allerdings finden nur Klemmen oder Bananenstecker richtig Anschluss, auf eine Bohrung zur Durchführung des Lautsprecherkabels wurde verzichtet. Sehr sympathisch die Aussage zum Single-Wiring-Terminal: „We don't offer the bi-wiring opportunity because we think that everyone have to listen to Giglio as our project, without variations.“


An alles gedacht: Das Zubehör für Aufstellung und Ausrichtung der Ständer ist komplett
An alles gedacht: Das Zubehör für Aufstellung und Ausrichtung der Ständer ist komplett

Richtig so! Dazu kommen noch sehr stabile makellos verarbeitete Holzständer (mit passendem Lederbezug vorne) für 650 Euro, die auf der Unterseite Einsätze für die beiliegenden massiven Spikes haben, eine Feineinstellung erlaubt der beiliegende Inbusschlüssel. Der Zusammenbau ist selbsterklärend und schnell. Die Giglio selbst stehen auf Gummifüßchen, der Purist kann auch dem High-End-Standesdünkel frönen und dafür Blu-Tack nehmen.

Nach der Begutachtung hatte ich keinerlei Probleme mit dem kolportierten Preis und war dann etwas hilflos, als sich herausstellte, dass die verlangten 1800 Euro der Paarpreis sind. Bevor ich die Giglio das erste Mal anschließe, halte ich einen Moment inne. Eigentlich kann man diese Lautsprecher zu diesem Preis gar nicht bauen – unabhängig davon, wie sie klingen. So viel Liebe zum Detail und der Einsatz von Materialien hätten eben auch einem doppelt so teuren Lautsprecher gut zu Gesicht gestanden. Sicher wäre das ohne den Wissenstransfer aus der vorherigen Entwicklung der größeren Modelle auch nicht möglich gewesen. Aber trotzdem.

Die ersten Töne sind dann etwas ernüchternd. Sehr klare und kräftige Höhen auf der einen stehen einem etwas kompakten dichten Bassbereich auf der anderen Seite gegenüber. Dazwischen gibt es ein kleines Loch, dünne Stimmen und wenig Substanz. Kann nicht sein, die werden die Abstimmung doch nicht so vergurkt haben bei dem ganzen Aufwand? Sicher klingt das nicht schlecht, aber doch weit von dem entfernt, was ich jetzt erwartet habe. Die Anfrage bei WOD-Audio ergibt die ernüchternde Diagnose: brandneu, brauchen noch ein Bisschen.

Reinstes Kupfer ohne Nickelsperrschicht für besten Kontakt. Sogar das Lautsprecherterminal wird im eigenen Haus gefertigt
Reinstes Kupfer ohne Nickelsperrschicht für besten Kontakt. Sogar das Lautsprecherterminal wird im eigenen Haus gefertigt

Also einspielen. Das war in diesem Fall gar nicht so schlimm wie sonst. Da die Kinder gerade Ferien haben, dudelt sowieso den ganzen Tag irgendeine Kinder-CD oder ein Hörspiel über die Lautsprecher. Trotzdem werden sie zwischendurch verpolt Stirn an Stirn gestellt und richtig durchgeknetet. Nach ungefähr zwei Wochen verändern sie sich nicht mehr, und ich kann konzentriert mit dem eigentlichen Hörtest beginnen. Ein Wort zur Aufstellung: Am besten hat mir eine Basisbreite von zweieinhalb Metern gefallen, Hörabstand bis drei Meter. Die Lautsprecher standen dabei mindestens 40 Zentimeter weg von jeder Wand und wurden nicht eingewinkelt. Und tatsächlich klingen die Giglio jetzt ganz anders. Die anfängliche Unausgewogenheit ist einer bemerkenswerten Homogenität und Neutralität gewichen. Na gut, neutral und homogen. Da sitzt man manchmal davor wie mit einem Klemmblock: „Neutralität? Da!“ Kriegt 'nen Häckchen. „Homogenität? Da!“ Am Ende stehen da dann ganz viele Sachen auf der Habenseite, und man macht gelangweilt die Anlage aus.

Keine halben Sachen: Die Innenverkabelung ist mal nicht aus dem eigenen Haus, aber standesgemäß hochwertig von van den Hul dazugekauft
Keine halben Sachen: Die Innenverkabelung ist mal nicht aus dem eigenen Haus, aber standesgemäß hochwertig von van den Hul dazugekauft


Das passiert einem mit den kleinen von Rosso Fiorentino ganz sicher nicht. Trotz einer sehr ausgeprägten Ausgeglichenheit hat jeder Bereich auch seine Eigenart. Obwohl im Grundtonbereich sauber ausbalanciert, bringen sie beispielsweise eine Fülle mit, die man von so einem kleinen Lautsprecher nicht erwartet hätte. Eine alte lieblose Überspielung von RCA mit Brahms Symphonien mit der Staatskapelle Dresden unter Sanderling aus den frühen 70-ern klingt gern etwas substanzlos und unsauber muffig. Die Giglio füllen untenrum auf, ohne dick zu sein und hauchen der Aufführung fast zeitgemäßen Klang ein. Die Streicher werden dabei hervorragend differenziert, und der Hochtonanteil lässt auch diese alte CD fast modern klingen. Und auf eine ganz besondere Weise scheinen die Musiker just bei der Aufnahme einen ganz besonders guten Tag gehabt zu haben. Das bedeutet im Umkehrschluss übrigens nicht, dass moderne Aufnahmen höhenbetont oder schrill klingen. Die Giglio schöpfen ihre Spielfreude dabei aus einer Gelassenheit, die mich ein wenig an meine alten Rogers erinnert. Das aufwändige Gehäuse trägt sicher zur bemerkenswerten Sauberkeit und Resonanzarmut bei, bewirkt in seiner Wahl wohl auch eine charakteristische klangliche Ausrichtung, die man wohl nicht messen kann. Wie schreibt Rosso Fiorentino? „Reproducing reality“ und davon scheinen die Entwickler ein klare Vorstellung zu haben. Bleiben wir im unteren Bereich. Ein ganzes Orchester, eine Big Band oder ein Bühne voller Schlagwerk in den Raum zu stellen, bereitet der Giglio keinerlei Mühe. Klang und Resonanzkörper füllen mühelos den Raum und das auch mit dem gebotenen Nachdruck und viel Luft auf der virtuellen Bühne.

Moderne Konstruktion. Der in Zusammenarbeit mit Scan-Speak entwickelte Tieftöner mit Fiberglasmembran, das auch den Lautsprecherkorb verstärkt
Moderne Konstruktion. Der in Zusammenarbeit mit Scan-Speak entwickelte Tieftöner mit Fiberglasmembran, das auch den Lautsprecherkorb verstärkt

Glücklich, wer ordentlich Leistung zur Verfügung hat. Pumpt man diese in die kleinen Lautsprecher, werden sie souverän laut und ungemein dynamisch. Lediglich im Basskeller ist irgendwann Schluss, was bei dem enorm sauberen und differenzierten Oberbass aber nur bei elektronischer Musik richtig ins Gewicht fällt. Geht aber auch. Delikat wird es dann, wenn beispielsweise ein im Takt mittappender Fuß aufgenommen wurde und die Giglio dies als Tieftonschwingung besonders frei und ansatzlos zu Gehör bringen. Sind aber Spielereien, wie sie auf Messen gern genutzt werden, um mal wieder High-End zu zelebrieren.

Nein, da kann die Giglio viel mehr. Björk mit „Oh so quiet“ hat alles, was man braucht, um einen Lautsprecher zu testen. Fein- und Grobdynamik, eine Frauenstimme, Big-Band und ein Glockenspiel. Das ist schon ganz großes Kino wie Frau Gudmundsdottir ihre Kapriolen schlägt und die Band nochmal eine Schippe drauf legt – das geht im schnellen Teil mächtig los, um dann in den ruhigen Parts richtig intim zu sein. Wenn es das ist, was „Reality“ meint, dann ist die Giglio nah dran. Vielleicht sind Stimmen manchmal etwas zu direkt und etwas mehr Mund als Brustkorb, aber so klingt das live ja an sich auch fast immer. Bei Chören wird ohne jede Analytik ausgezeichnet differenziert, und wenn da Obertonschwingungen fast lästig drücken, reicht die Rosso Fiorentino das auch so durch. Das gleiche bei Klavier, das extrem gespielt wird. Obwohl: Ohne jede Betonung des Hochtonbereichs gehen Becken niemals unter, wird auch das Blecherne nicht unterschlagen. Und das, ohne jemals lästig zu werden. Es macht richtig Spaß, mit den Lautsprechern auch mal Vollgas zu geben – unabhängig von der Musikrichtung. Dabei bleiben die mittleren Lagen ausdrucksvoll und detailliert. Nichts geht unter und im großen Getümmel geht nicht nur nichts unter, sondern wird fast aufreizend souverän an die richtige Stelle gestellt oder im Raum kreiseln gelassen. Das hat hier bisher nur die PMC DB1 Gold so schön hingekriegt, die aber weder so laut und dynamisch kann noch im Bassbereich mitkommt und auch diese Magie nicht verbreiten kann. Dafür hat sie etwas schönere Stimmen. Irgendwas ist ja immer. Räumlich gibt es an sich gar nichts zu meckern. Durch die präzise Staffelung und die enorme Differenzierungsfähigkeit ist das richtig, wenn auch nicht überbordend ausladend. Mir ist jedenfalls nichts Kritikwürdiges aufgefallen. Sie merken schon, ich hatte richtig Freude mit den Dingern.


Kunstwerk. Die Spulen werden auf den richtigen Wert handgewickelt, als Kondensatoren kommen in den Lautsprechern von Rosso Fiorentino ausschließlich Bauteile von Jantzen, Mundorf und Clarity Cap zum Einsatz
Kunstwerk. Die Spulen werden auf den richtigen Wert handgewickelt, als Kondensatoren kommen in den Lautsprechern von Rosso Fiorentino ausschließlich Bauteile von Jantzen, Mundorf und Clarity Cap zum Einsatz

Jazz ist ein Genuss über die Giglio, die Live-Qualitäten so beachtlich, dass man einfach immer weiter hört. Da wird jeder Ton getroffen, das Ganze in sich gelassen und trotzdem mit Energie aufgeladen und subtil vorangetrieben. Sehr schön. Pop und richtig hartes Zeug geht natürlich auch, wobei bei massivem Einsatz elektronischer Kickdrums auch eine Giglio irgendwann die Segel streichen muss, im Tieftonbereich etwas aufweicht und komprimiert. Dazu muss ich aber hinzufügen, dass das mit normalem Mitwohnalltag nichts mehr zu tun hatte. Genau genommen habe ich meine Frau nicht gehört, als sie ins Zimmer kam und anfing zu reden (brüllen), aber der Gesichtsausdruck sprach Bände und sagte: „Bist Du völlig bekloppt, hier so einen Lärm zu machen?“

Natürlich geht es mit der Giglio auch ganz leise sehr gut. Dann sollte aber die Umgebung auch ruhig sein, sonst verpasst man zu viel von den Feinheiten, die im großen Ganzen verpackt mit auf den Weg gebracht werden. Der oft beschworene musikalische Fluss findet auch hier seinen Ursprung aus einer Ruhe, die am ehesten vergleichbar ist mit dem Effekt, den große Plattenlaufwerke an sich haben. Sie lässt die Musik erst richtig durch und ist damit Basis für Lebendigkeit und zwingenden Rhythmus. Oft erwartete ich am Ende eines Stückes instinktiv den Applaus des Publikums, dem ich mich innerlich schon angeschlossen hatte um dann festzustellen, dass die Hörkonserve ja aus dem Studio kommt.

STATEMENT

Wie machen die Italiener dass bloß? Perfekt verarbeiteter Lautsprecher mit involvierend echtem Klang. Dabei neutral und ausgewogen und trotzdem mit Spielfreude, Auflösung, Bass und musikalischem Fluss gesegnet. Dies zu einem Preis, der ihn bei aller Exklusivität zu allem Überfluss auch noch wie ein Sonderangebot dastehen lässt.
Gehört mit
Plattenspieler Pro-Ject RPM-6.1 SB / SE, Yamaha MC 9
Phonopre AMR ifi iPhono
PC Fujitsu Siemens, Dual Core 1.60 GHz, 2 GB RAM
Software Foobar2000, JRiver 2.0
CD-Laufwerk Denon DCD-1290
Wandler Teac UD-501 S
Verstärker Unison Unico, Muse 20X
Lautsprecher Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor
Kabel TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest
Herstellerangaben
Rosso Fiorentino Giglio
Wirkungsgrad 88 dB (2,83 V/1 m)
Scheinimpedanz 8 Ohm
Frequenzgang (-3dB) 50 Hz – 30 KHz
Abmessungen (HxBxT) 42 x 24 x 29 cm
Gewicht 13 kg
Paarpreis 1800 Euro
Preis Ständer Giglio 650 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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