Endlich ist er da – der Nachfolger des Aune S6 Pro: der leistungsstarke Aune S9c Pro Referenz DAC mit Kopfhörerverstärker mit zwei parallelen, Clock synchronisierten DAC-Chips, PLL-Clock-Synchronisation der zweiten Generation, synchronisiertem LDAC-AptX-HDBluetooth-Eingang und vielen weiteren technischen Feinheiten.
An dem PLL der zweiten Generation haben die Aune Techniker vier Jahre lang gearbeitet und präsentieren diesen nun erstmals im neuen S9c Pro, der von einem sehr natürlichem und lebendigen Klang profitiert. Der Aune S9c Pro DAC spielt Hi Res bis zu 768 Kilohertz und 32 Bit, DSD512 und MQA16x und das mit extrem niedrigem Jitter. Digitale Eingangssignale von Coax, Bluetooth und USB werden auf I2S gewandelt und mit der speziellen Onboard-I2S-Differenzialisolations-Übertragungstechnologie weiter digital verarbeitet, was zu einer von Interferenzen nahezu freien Übertragung führt und sich in einem äußerst sauberen Audiosignal zeigt.
Der 50-Watt-Ringkerntransformator mit geringer Restwelligkeit und 23.900 Mikrofarad Siebkapazität sorgt für ausreichend Leistungsreserven und einen besonders satten Klang. Der Aune S9c Pro D/A-Wandler-Kopfhörerverstärker bietet drei Kopfhörerausgänge: unsymmetrisch 6,35 Millimeter, symmetrisch XLR und 4,4 Millimeter. Mit 16 Transistoren einer voll diskreten Verstärkerschaltung, einem plus/minus-fünf-Volt-Netzteil und zwei JFETs pro Kanal leistet der Kopfhörerverstärker bis zu satten fünf Watt.
Der Aune S9c Pro bietet für End/Vorverstärker oder Aktivboxen analoge Line-Ausgänge mit Cinch- und symmetrischen XLR-Buchsen. Der S9c Pro kann auch als Vorverstärker eingesetzt werden. Mit dabei ist eine handliche Aluminium-Fernbedienung. Den Aune S9c Pro gibt es in schwarz oder silber mit zwei Jahren Garantie für 750 Euro
Besonderheiten:
Vertrieb
Aune-Store
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Adresse | Aune Audio Distribution Deutschland & Österreich Europaring 11 94315 Straubing |
Telefon | +43-6505605607 |
service@aune-store.com | |
Web | www.aune-store.com |
Im Vorfeld des Artikels über das WestminsterLab-Trio aus Vor- und zwei Mono-Endstufen gab sich Firmengründer Angus Leung überraschend auskunftsfreudig und ließ sogar einen Blick auf seine eigene Hifi-Historie zu. Er erwähnte auch, dass sich zwei Reis im Brückenbetrieb nutzen lassen, nicht aber, dass diese Variante die ursprüngliche Schaltung darstellt.
Das erfuhr ich erst, als mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb IAD kurz vor der High End ein zweites Mal besuchten. Die Rei wurde zu Beginn ihrer Entwicklung als Mono-Class-A-Endstufe in Brückenschaltung mit einer Leistung von 800 Watt an vier Ohm und der Hälfte davon an acht Ohm konzipiert. Allerdings schien es einigermaßen verwegen zu versuchen, mit einem Pärchen Monos für über 70.000 Euro eine neue Verstärker-Linie am Markt zu etablieren. Da auch schon eine Hälfte des Verstärkers die klanglichen Erwartungen der drei WestminsterLab-Inhaber zu einem Großteil erfüllte, entschied man sich, mit dieser deutlich erschwinglicheren Variante zu starten. So haben auch die Kunden die Möglichkeit, schrittweise ein extrem hohes Klang- und Leistungsniveau zu erreichen.
Angus Leung und Krey Baumgartl hatten nicht nur zwei weitere Mono-Endstufen dabei, sondern auch noch die für den Brückenbetrieb nötigen Kabel aus dem Westminster-Programm. Ein relativ kurzes Lautsprecherkabel verbindet die Minus-Klemmen der beiden Endstufen eines Kanals. Da eine jede sowohl einen XLR-Eingang als auch einen XLR-Ausgang besitzt, ist das Durchschleifen des Vorstufensignals sehr einfach: Man benötigt lediglich ein symmetrisches Kabel, das die Phase invertiert. Das Lautsprecherkabel wird dann an die jeweiligen Plus-Klemmen angeschlossen, der Plus-Leiter an die des Verstärkers, der sein Signal direkt von der Vorstufe bezieht, der Minus-Leiter an das Terminal des Rei, der mit dem invertierten Signal angesteuert wird.
Leider konnte ich für die vier Rei keine exakt gleichen Arbeitsbedingungen schaffen, denn die beiden bisher allein verstärkenden Monos beziehen ihre Energie über zwei sechs Meter lange Audioquest Tornado HC von einem Niagara 5000. Die beiden zusätzlichen Endstufen stehen über WestminsterLab Netzleitungen mit einer ungefilterten Netzleiste in Kontakt. Die Ungleichbehandlung der beiden gebrückten Endstufen eines Kanals sah Angus Leung glücklicherweise nicht als Problem. Er war sich sicher, dass die klanglichen Verbesserungen auch unter diesen Bedingungen deutlich sein würden. In Sachen Aufstellung gibt es keinerlei Unterschiede. Dank ihres kompakten Formats passen die beiden Rei eines jeden Kanals auf jeweils eine meiner beiden SSC Big Magic Base.
Nachdem die Endstufen ihren Platz gefunden haben, bereitet Angus Leung die Verkabelung so weit wie möglich vor. Doch erst hören wir noch ein paar Test-Tracks mit lediglich zwei Rei. Nach dem Wechsel auf zwei Endstufen pro Kanal, steht schell fest, dass es der wohlbekannten, sehr aussagekräftigen Stücke nicht bedurft hätte. Mit jeder halbwegs gut aufgenommenen Einspielung wäre ebenfalls klar geworden, dass zwei Endstufen pro Kanal mehr zu bieten haben als eine. Aber das musste nicht so ausgehen: Wenn man mit 130 Watt an vier Ohm, wie sie Einsteins The Poweramp liefert, auch sehr hohe Pegel realisieren kann, und die 200 Watt eines Rei noch besser klingen, ist der Wechsel zu Leistungsboliden mit 800 Watt nicht unbedingt empfehlenswert. Viele Kraftwerke in dieser Liga spielen deutlich grobschlächtiger und weniger filigran als kleinere Endstufen – natürlich immer vorausgesetzt, man strapaziert diese nicht über ihre Komfortzone hinaus. Doch das ist ja ohrenscheinlich weder beim Poweramp noch bei den beiden Rei der Fall. Und dennoch spielen zwei zusammengeschaltete WestminsterLab-Monos noch ein wenig entspannter und eine Spur filigraner. Der musikalische Fluss rückt stärker in den Fokus, Impulse erklingen noch selbstverständlicher, die Endstufen wirken noch einen Tick souveräner. Das schönste ist jedoch, dass die Vervierfachung der Leistung die klangliche Signatur der Rei nicht im mindesten verändert, man bekommt nur von allen positiven Eigenschaften noch ein wenig mehr.
Da die Verbesserungen durch die Brückenschaltungen so eindeutig waren, bin ich, solange das Mono-Quartett in meinem Hörraum verweilen durfte, nicht mehr zur einfachen Variante zurückgekehrt und habe auch keine Testscheiben mehr gehört. Rein zum Genuss habe ich wieder Ralph Towners neues Solo-Album At First Light von Qobuz gestreamt. Obwohl die klassische Gitarre beispielsweise bei „Fat Foot“ keine besonderen Leistungsanforderung an die Endstufen stellt, wirkten – soweit die Erinnerung nicht täuscht – die Klänge über die beiden 800-Watt-Duos noch ein wenig delikater, der imaginäre Raum schien ein wenig größer zu sein, hier und da blitzte ein Nebengeräusch mehr auf, und etwas dichtere Passagen wie im lebhaften „Little Old Lady“ waren noch einen Hauch feiner durchgezeichnet. Auch wenn es um subtile Klangnuancen geht, hat das WestminsterLab-Endstufen-Quartett noch das gewisse Etwas mehr zu bieten. Wirklich überzeugend!
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos, dCS Vivaldi Upsampler |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil, dCS Vivaldi Apex DAC |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 |
Wordclock | dCS Vivaldi Clock |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Forcelines, Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Gläss Vinyl Cleaner PRO X, Degritter Mark II, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Acapella Basis, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ifi Audio LAN Isolator, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20 |
Herstellerangaben
Westminsterlab Rei
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Leistung | 100W @ 8Ω, 200W an 4Ω, 400W @ 2Ω |
Leistung (gebrückt | 400W @ 8Ω, 800W @ 4Ω |
Frequenzgang | 5Hz bis 40kHz, ±0,1dB, 2Hz bis 52kHz, -1dB |
Verzerrung (100W @ 8Ω) | <0,1% @ 1kHz |
Signal-Rausch-Verhältnis | 104 dB, A-bewertet |
Eingang | 1 symmetrischer XLR-Eingang |
Ausgang | 1 symmetrischer XLR-Ausgang |
Eingangsimpedanz | 200 kΩ |
Ausgangsimpedanz | 0,018Ω |
Abmessungen (B/H/T) | 232/112/T320mm |
Gewicht | 16kg |
Paarpreis | ab 36.400 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
OWLs Bar & Restaurant und die IAD GmbH stellen in einer ausführlichen Listening-Session am 14. Juni allen interessierten HiFi-Enthusiasten die kürzlich erschienenen Vintage-Lautsprecher Wharfedale Dovedale vor. Ab 16 Uhr steht das Flaggschiff der Heritage-Serie des traditionsreichen, britischen Herstellers sowie die Wharfedale Aura Serie und der Audiolab 9000N Streamer im Fokus.
Jeder Besucher kann die Produkte live erleben, und währenddessen Drinks und gutes Essen in entspannter Umgebung genießen. Nach dem Event verbleiben die Lautsprecher im extra eingerichteten HiFi-Hörraum und können nach Terminabsprache ausgiebig gehört werden. Jeden Abend von Mittwoch bis Samstag ist der Hörraum des OWLs geöffnet. Doch auch im gemütlichen Wohnzimmer-Ambiente der weiteren Räume, samt Decken mit Stuckverzierung, legt das Team um Kai Mosdzen besonderen Wert auf eine hochwertige Musikwiedergabe. Auf bequemen Polstermöbeln im Vintage-Look können Besucher nach einem stressigen Tag zur Ruhe kommen und bei audiophilen Klängen eine gute Zeit haben. Wer nach einem spaßigen Abend Gefallen an bestimmten Lautsprechern oder der gesamten Anlage gefunden hat, kann diese dann auch direkt über das OWLs erwerben. Für noch mehr Abwechslung bietet die Listening-Bar auch eine Kegelbahn mit Musikanlage für die eigenen Lieblingslieder oder -Playlists. Doch auch hier heißt es schnell sein – gerade an den Wochenenden sind die Plätze heiß begehrt.
Bei der Listening-Session am 14. Juni stehen die Dovedale Lautsprecher des Traditionsherstellers Wharfedale im Mittelpunkt. Als neuester Zuwachs der Heritage-Serie führt der Drei-Wege-Lautsprecher als Flaggschiff die Produktfamilie an. Die Briten feiern mit dem klassischen, passiven Modell auch ihre eigene Firmenhistorie, die bis ins Jahr 1932 zurückreicht und einige Innovationen hervorgebracht hat, die mittlerweile beim Bau von guten Boxen einfach zum technischen Repertoire gehören. So war Wharfedale der erste Hersteller, der separate Bass- und Hochtoneinheiten nutzte und so das Zwei-Wege-Lautsprechersystem einführte. Beim neuen Modell im Vintage-Stil setzt das Unternehmen viele Traditionen fort und verwendet dabei aktuelle Technologien, Frequenzweichen und Membranmaterialien, um Klang sowie Finish auf ein neues Niveau zu heben.
So sind die Membranen der 10-Zoll Tiefton- und 5-Zoll Mitteltoneinheit aus gewebtem Kevlar gefertigt, das besonders leicht und gleichzeitig steif ist, um auch bei besonders dynamischer Musik mit bester Impulstreue und geringsten Partialschwingungen zu glänzen. Wie in der gesamten Heritage-Serie wurde auch in den Dovedale Lautsprechern eine 25-Millimeter-Hochtoneinheit mit Soft Dome und Keramikmagnet eingesetzt und für das Flaggschiff noch weiter optimiert. Das Ergebnis ist ein Lautsprecher im Vintage-Stil, der sich auch wunderbar in einer modernen Wohnlandschaft einfügt. Raumfüllender Klang samt präzisem Tiefton, musikalischer Lebendigkeit und großem Hörspaß lautet die Devise. Dank der mitgelieferten Standfüße sind die britischen Audioschmuckstücke nicht nur ein besonderer Blickfang, sondern auch bestens vom Boden entkoppelt.
Jetzt im Kalender vormerken und am 14. Juni dabei sein: Für Fragen rund zur Wharfedale Dovedale stehen zur Listening-Session das Team um Kai Mosdzen von OWLs Bar & Restaurant und Krey Baumgartl vom Vertrieb IAD zur Verfügung. Wer sicher einen Platz in der beliebten Bielefelder Location möchte, sollte vorab reservieren:
OWLs Bar & Restaurant
Arndtstraße 45
33615 Bielefeld
E-Mail: info@owls-bielefeld.de
Telefon: +49 521-92642380
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
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Vor knapp einem Jahr trafen meine Gattin und ich Pit Baumgartner, den Gründer von De-Phazz, in Ladenburg, wo wir das Band von Garage Pompeuse an die Analog Audio Association übergaben. Im Laufe des angeregten Gesprächs schlug Pit Baumgartner vor, ein Album mit De-Phazz-Klassikern im instrumentalen Jazz-Gewand aufzunehmen – rein analog für eine LP.
Vielleicht erinnern Sie sich ja an die erste Scheibe, die unsere kleine Plattenfirma sommelier du son für Edels Triple-A-Label von De-Phazz' dreitägigem Auftritt im Berliner A-Trane aufgenommen hat – eine kleine akustische Erinnerungshilfe zum kostenlosen Download in DSD256 und PCM384/32 finden Sie übrigens hier. Ein bisschen weniger hoch aufgelöst ist der Song ebenfalls verfügbar. Da alle Beteiligten an der ersten Produktion das Projekt in allerbester Erinnerung hatten, stand schnell fest, dass Pit Baumgartners Idee möglichst schnell realisiert werden sollte. Dazu traf er eine Vorauswahl an Songs, schlug ein Quartett Jazz-affiner Musiker aus dem De-Phazz-Pool – Marcus Bartelt, Ulf Kleiner, Oli Rubow und Bernd Windisch - vor und auch gleich einen Special Guest: Trompeter Joo Kraus.
Produktion und Aufnahme sollte sommelier du son übernehmen, das Mastering würde dann in den Händen von Christof Stickel liegen. Da fehlten nur noch ein geeigneter Aufnahmeort und ein Label, das die Schallplatten vertreiben würde. Wie es der Zufall so will, besuchte ich nach dem Treffen mit Pit Baumgartner die Villa Bevedere, die Markolf Heimann nicht nur zum Showroom der Vertriebsprodukte von ATR – Audiotrade, sondern auch zu einem Treffpunkt kultureller Ereignisse rund um die Musik gestaltet hat. Als er von der möglichen Aufnahme einer De-Phazz-LP hörte, schlug er spontan vor, die Villa zum Aufnahmeort zu machen und das ATR-Label wiederzubeleben. Schnell waren mit Dirk Mahlstedt, dem Manager von De-Phazz alle organisatorischen Fragen geklärt. Als es dann auch noch gelang, die Termine aller Beteiligten zu koordinieren, konnte es losgehen. In der Woche nach der High End wurde der Flügel in die Villa in Eltville geliefert, während in Gröbenzell das lange nicht genutzte Aufnahmeequipment getestet wurde. Glücklicherweise waren die Studer-Maschinen und Acousta-Pulte auch nach Jahren voll funktionstüchtig. Ergänzt um eine Nagra VI, mit der als Backup auch digital mitgeschnitten werden kann, verschiedene Elektronik zur Abhöre, Kabel, Lautsprecher und Kopfhörer war das Aufnahmematerial vervollständigt. Als Aufnahmetage wurden der 31. Mai und 1. Juni auserkoren. Während Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer den ersten Aufnahmetag alleine bestritten, gesellte ich mich am zweiten Tag dazu, um dem mitgeschnittenen Konzert am Abend beizuwohnen. Bereits am Nachmittag kamen die Musiker nochmals mit dem Aufnahmeteam zusammen, um die Aufnahmen des vorherigen Abends zu studieren, kleine Änderungen zu besprechen und einige ausgewählte Stücke außerhalb des Konzertrahmens bereits am Nachmittag einzuspielen, um in jedem Fall einen sicheren Take auf Band zu bannen. Die Produktion erfolgt schließlich vollständig analog. Der Sound der fertigen Aufnahme wird hauptsächlich geprägt vom Live-Sound vor Ort in den Räumlichkeiten von ATR. Durch die Mikrofonwahl und ihre Position wird der Charakter der Aufnahme gestaltet, die Acousta-Konsole dient ausschließlich des Lautstärkeangleichs der verschiedenen Instrumente. Davon abgesehen wird die Dynamik nicht mit Kompressoren, Limitern oder dergleichen beeinflusst. Somit haben die Musiker selbst volle Kontrolle über die Lautstärkespannungsverhältnisse während des Spiels. Die Band klingt im akustisch behandelten Hörraum von ATR sehr ausgewogen: wunderbar angenehm, warm und angemessen druckvoll. Klänge wie der Hall des Fender Rhodes, höhere Klaviertöne oder Becken klingen trotzdem lebendig und energiereich. Der Raum bremst die Instrumente keinesfalls aus und der Hochton bleibt schön luftig. Diese treibende Charakteristik mit ihrem tollen Fundament bei gleichzeitig offenen Höhen konnte ich bereits am Nachmittag bei der ersten Hörsession mit der Band auf der Aufnahme ausmachen. Nach der anschließenden Probe kamen erste Besucher, waren sichtlich an der Aufnahmetechnik interessiert und der Wunsch einer Bandausgabe des Mitschnitts wurde ebenfalls kundgetan. Bisher ist wie eingangs geschrieben jedoch nur eine Veröffentlichung auf Platte vorgesehen. Am Abend folgte dann das mit Spannung erwartete Konzert. Anschließend ließen Musiker, Techniker, Presse und Gäste den Abend gemeinsam ausklingen. Toll, wenn HiFi in einer derart zwanglosen Umgebung gemeinsam zelebriert werden kann. Von der Aufnahme zur LP – einen Großteil dieses Prozesses konnten einige HiFi-Fans hautnah miterleben.
Die in 2021 gegründete AudioHome GmbH mit Sitz in Aying bei München hat den Vertrieb für diebestens beleumundeten Vor- und Endstufen des Herstellers ABSOLARE übernommen. Diese Produkte gehören weltweit zu den Entdeckungen der letzten Jahre, und sind nun endlich auch direkt in Deutschland erhältlich.
Kompromissloses Streben nach realistischer Klangperformance und ästhetischem Design haben ABSOLARE zu einem Hidden Champion gemacht. Zahlreiche weltweite renommierte Auszeichnungen und Best-of-Show Awards untermauern den Erfolg dieser außergewöhnlichen Komponenten. Jede ABSOLARE Elektronik, egal ob Pure Tube oder Hybrid Design, ist ein wahres Meisterwerk „to get old with“. Exquisite und bestklingendste Signalbauteile mit handverlöteten Punkt-zu-Punkt Verbindungen und direkter Chassisanbindung sind die Basis für Musikalität, Realismus und eine emotionale Performance. Sämtliche ABSOLARE Verstärker verkörpern die Ideale von Ultra-High-End Exzellenz. Reinheit und Verkürzung des Singalwegs – weniger ist mehr.
Das Sortiment umfasst Röhren-Vorstufen, Röhren-Endstufen sowie Vollverstärker und Endstufen im Hybrid-Design, eine vorteilhafte Kombination aus Röhren-Eingangssektion mit Solid-State-Endverstärkung. Die von Grund auf eigen entwickelten Präzisions-Aluminium-Gehäuse mit optimierter Resonanzplattform sind Standarddesigns klanglich überlegen, und in Verbindung mit dem farblich wählbarem Ledergewand eine Augenweide in jeder Hörumgebung. Alle Modelle stehen in verschiedenen upgradefähigen Ausbaustufen und Preisklassen zur Verfügung.
ABSOLARE begann zunächst mit der Entwicklung eigener Kabel der Marke ECHOLE, die auch bei der internen Verkabelung der Komponenten Verwendung finden. Das Alleinstellungsmerkmal des ECHOLE Kabeldesigns ist die Verwendung von Innenleitern aus proprietären Silber-Gold-Palladium-Legierungen, ein fertigungstechnisch extrem aufwändiger Prozess. Dieses Design mit herausragender klanglicher Performance ist auch als Verkabelung der Komponenten in allen gängigen Kabeltypen erhältlich: Analog, Phono und Digital-Interconnects, Lautsprecherkabel, Stromkabel und Stromverteiler. Unabhängig vom Vertrieb von ABSOLARE, ECHOLE und den ergänzenden STABILIAN Racks, Gerätebasen und Tuning-Feet, bietet AudioHome passionierten Musikliebhabern zudem die zielgerichtete Entwicklung und Optimierung der bestehenden High-End Anlage zuhause an. Das war und ist der Antrieb der Gründung der AudioHome GmbH.
Hauptansatzpunkte sind vor allem die (Neu-)Entdeckung von Synergieeffekten der bestehenden Anlage, aber auch gezielte Maßnahmen von abgestimmten Entwicklungsschritten für eine noch ergreifendere und umfassendere Musikwahrnehmung in den eigenen vier Wänden. Besonders wichtig ist den beiden Gründern und Inhabern der AudioHome GmbH eine möglichst realistische Wiedergabe und nachhaltiger Hörgenuss unter den beim Kunden gegebenen Wohnraumbedingungen.
Marc Steuer und Norbert Alt sind passionierte Musikliebhaber mit weit über 30 Jahren vielfältiger Erfahrung mit Livemusik und Passion zu High-End Audio. Nachdem sie seit Kindheitstagen selbst aktiv Musik in verschiedensten Genres gemacht haben, wissen sie unmittelbar wie Instrumente, Stimmen, Bands und Orchester live klingen. Mit Freude helfen sie allen interessierten Musikliebhabern eine möglichst natürliche Wiedergabe in Ihren eigenen vier Wänden nach persönlichem Geschmack zu erreichen. Das hat unabhängig von den verwendeten Komponenten vor allem mit den oftmals leider nicht ausreichend betrachteten aber extrem wichtigen Themen Stromversorgung, Aufstellung, Resonanzkontrolle, Sauberkeit im Digital-Netzwerk, Raumakustik und zielgerichtetem Feintuning zu tun.
Detailinformationen zu den Services von AudioHome und allen ABSOLARE und ECHOLE Komponenten sind auf der Website zu finden.
Vertrieb
AudioHome GmbH
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Anschrift | Höhenkirchener Str. 15a 85653 Aying Deutschland |
Telefon | +49 8102 777432 |
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HifiPilot feiert die Einführung der brandneuen HiFi-Marke Econik Speakers mit einmaligen Einführungspreisen mit bis zu 950 Euro Rabatt. Dazu kommen nochmals 100 Euro Cashback als Dankeschön für Feedback (In Form einer kurzen Umfrage) nach dem Kauf.
Zu Beginn stehen mit FOUR, SIX und SEVEN drei Lautsprecher für unterschiedliche Einsatzzwecke zur Auswahl. Alle drei bestechen durch äußerst präzisen und natürlichen Klang mit einem beinahe unglaublichen Bassfundament, das auch Liebhaber großer Standlautsprecher beeindruckt. Für die vollaktiven WiSA-Wireless-Lautsprecher werden feinste Komponenten und modernste Technologie mit nachhaltigem Design und Fertigung in Deutschland vereint. Dazu gehört unter anderem die Chassis-Bestückung aus der norwegischen Edelschmiede SEAS gemeinsam mit der digitalen Hochleistungs-Frequenzweiche. Entwickler Berthold Daubner zeigt sich begeistert über deren Möglichkeiten: „Der verwendete Chipsatz erlaubt uns eine perfekte Gestaltung von Frequenzgang, Impulsverhalten und Phase zugleich, sodass wir eine sehr neutrale und zugleich extrem musikalische Abstimmung erreichen konnten.“
Als besonderes Schmankerl gibt es für die Lautsprecher verschiedene Klang-Presets zum Download. Damit kann der Lautsprecher optimal auf den Anwendungszweck und persönlichen Geschmack zugeschnitten werden. Auch raumakustische Probleme lassen sich auf diese Weise minimieren. Es stehen beispielsweise Klang-Presets für eine wandnahe Aufstellung, hallige Räume, die Platzierung auf dem Schreibtisch oder für den Einsatz in einem Studio zur Verfügung. Mit Hilfe der Klang-Presets lässt sich der 2,5-Wege-Lautsprecher sogar in eine waschechte 3-Wege Box mit nochmals verbesserter Stimmwiedergabe verwandeln.
Darüber hinaus besitzen die Econik Lautsprecher eine automatische, lautstärkeabhängige Frequenz-Anpassung im Tieftonbereich. Der Hintergrund: Bei geringer Lautstärke werden tiefe Frequenzen vom Gehör verhältnismäßig weniger stark wahrgenommen. Die Folge: Der Bass wird als schwach und der Klang als dünn und blechern erlebt. Die Lösung: Die dynamische Bassanpassung korrigiert diesen Effekt, um bei der Wiedergabe mit niedriger Lautstärke einen ähnlichen Klang zu erzielen wie bei Originallautstärke. Bei geringen Lautstärkepegeln ist die Korrektur am stärksten und wird mit zunehmender Lautstärke weniger. Das gilt bis zu einer Lautstärke von 70 Dezibel im Raum, oberhalb derer keine Anpassung mehr erfolgt. Die Korrektur orientiert sich an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Norm ISO 226:2003. Durch die dynamische Bassanpassung klingen die Lautsprecher auch bei niedriger Lautstärke sauber und druckvoll, so dass auch zu später Stunde das volle Klangpotenzial erlebt werden kann.
Fast alle eingesetzten Komponenten stammen aus Deutschland. Damit lassen sich eine hohe Produktqualität und kurze Transportwege gewährleisten. Lautsprechergehäuse und -Abdeckungen werden beispielsweise im Erzgebirge gefertigt und auch die interne Verkabelung von inakustik trägt das Siegel „Made in Germany“. Um die Lautsprecher nochmals nachhaltiger zu gestalten, besteht die Verpackung primär aus recycelten Materialien oder aus nachwachsenden Rohstoffen. So wird beispielsweise das sonst übliche Styropor durch ein innovatives Verpackungsmaterial aus 100 Prozent biobasierten, nachwachsenden Rohstoffen ersetzt.
Wer die Lautsprecher mit einem der beiden optionalen Hubs kombiniert, erhält dazu noch eine vollwertige Vorstufe mit integriertem Streaming, App-Steuerung und zahlreichen DSP-Funktionalitäten. Dazu gehört unter anderem auch ein automatisches Einmesssystem, um den Einfluss der Raumakustik zu minimieren.
Technische Highlights:
Merhr Informationen finden Sie hier.
Vertrieb
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
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Web | www.hifipilot.de |
Die Larson Mono-Endstufen zeigten Marco Manunta und sein Team bereits auf der HighEnd 2022. Ihr ungewöhnliches Design sprach mich an, und auch die technischen Informationen machten mich neugierig, so dass sie nun hier bei mir zum Test stehen. Die ersten Eindrücke waren jedoch nicht nur überraschend, sondern beinahe schockierend.
Manunta ist eine Marke von M2Tech. Der Name wird eigentlich für preiswerte Komponenten des italienischen Unternehmens verwendet, so die interessante wie günstige Evo-Linie. In Deutschland ist der Markenname M2Tech aus rechtlichen Gründen, so erfuhr ich schon anlässlich meines Tests über den D/A-Wandler Manunta Young MKIV von AudioNext Geschäftsführer Carsten Hicking, nicht verwendbar. Also heißen hierzulande alle Geräte von Marco Manunta und seinem Team aus Pisa eben Manunta, auch die hochwertigsten und teuersten. In diese Kategorie gehören die Larson Monos, die der M2Tech Rockstar-Linie angehören. Kennen Sie einen Rockstar namens Larson? Ich nicht und frug deshalb in Italien nach, wer hier gemeint sei. Marco Manunta widmet seine teuerste Komponente der einstigen Backgrounnd- oder auch Solo-Sängerin bei verschiedenen großen Namen wie Linda Ronstadt, Emmylou Harris oder den Doobie Brothers, der amerikanischen Sängerin Nicolette Larson, die mit ihrer 1978 veröffentlichten Interpretation des Neil-Young-Songs „Lotta Love“ erfolgreich war. Neil Young selbst sang das Lied auf seinem Album Comes a Time im selben Jahr.
Die mich ansprechende 0ptik der Larson Monos ging beim Auspacken der Endverstärker nicht mit einer adäquaten Haptik einher. Auch wenn dies nicht weiter schlimm ist, so sind hier doch die recht harten Kanten der Kühlrippen zu spüren. Diese welligen Kühlkörper sind vom Aluminiumgehäuse an allen vier Seiten umgeben und liegen somit nur oben und unten frei. Damit ist die Belüftung per Kamin-Durchzug gewährleistet. Denn die Larson entwickeln Wärme, wie es sich für einen gestandenen Class-A Verstärker gehört. Mit elf Kilogramm je Endstufe ist Larson kein Schwergewicht. Der Grund dafür liegt in der Stromversorgung. Ein adäquates aufwändiges Linear-Netzteil passte nicht in das Konzept, vermutlich auch hinsichtlich der Preisgestaltung nicht. Die Lösung ist ein externes 48 Volt, fünf Ampere lieferndes Schaltnetzteil, was auf mich erst einmal in hohem Maße befremdlich wirkte. Auf meine Anfrage bei Marco Manunta, der wegen seines audiophilen Anspruchs branchenweit hohes Ansehen genießt, weshalb er diese Elektronik nicht integriert habe, erfuhr ich, dass ein optionales hochwertiges Linear-Netzeil in der Entwicklung sei, in einem ähnlich großen Gehäuse wie die Larson selber. Es wird sich demnach künftig an dieselbe Anschlussbuchse, die jetzt dem Schaltnetzteil dient, alternativ eben dieses Linearnetzteil anschließen lassen. Marco Manunta betonte, dass die aktuelle Version jedoch bereits musikalisch Besonderes darstelle. Das beinahe würfelförmige Gehäuse entspricht mit seiner Breite von 22 Zentimetern gerade gut der Hälfte des Hifi-Komponenten-Standardmaßes von 43,5 Zentimetern und so können zwei Gehäuse nebeneinander auf einem üblichen Gerätebord problemlos Platz finden, sei es das künftige optionale Linearnetzteil oder jetzt die zwei Monos. Letzteres dürfte eher die Ausnahme sein, da Monoendstufen besser dicht am Lautsprecher platziert werden, um die Lautsprecherkabel kurz zu halten. Das ist sinnvoll, denn längere Zuleitungen – beim Larson hat man die Wahl zwischen XLR-symmetrisch und Cinch-asymmetrisch – haben häufig weniger nachteilige Einflüsse als lange Lautsprecherstrippen. Ein Kippschalter auf der Rückseite des Larson ermöglicht die Wahl zwischen den beiden Eingangsarten. Der Schalter ist dreistufig und schaltet in der Mittelstellung auf Mute, also keinen von beiden Eingängen. Prima! Nachgedacht! Denn so vermeidet man Schäden durch fahrlässiges Umstecken. Neben den Polklemmen für die Aufnahme der üblichen Bananas, Gabelschuhe oder auch blanken Kabelenden finden sich noch zwei kleine Klinkenbuchsen für Triggerleitungen, so dass sich die Larsons über ein anderes Gerät mit zwölf Volt Triggersignal ein- oder ausschalten lassen, wie beispielsweise den Young MKIV oder auch ein Fremdfabrikat. Auf der Front befindet sich ein kleiner Taster, mit dem man, wenn man wie ich nicht die Trigger-Fernsteuerung nutzt, den Endverstärker aus dem Standby, den eine blaue LED signalisiert, in den Betriebsmodus schaltet, dann markiert durch eine weiße LED.
Marco Manunta hat sich hinsichtlich der Musikalität des Larson ein hohes Ziel gesetzt: In diesem Endverstärker sollen die besten Eigenschaften von Transistor und Röhre zueinander finden, und zwar mittels einer reinen Class-A Schaltung. Mit seiner Ausgangsleistung von 20 Watt an acht Ohm und 30 Watt an vier Ohm ist der Larson eine Option für Lautsprecher mit hohem bis mittlerem Wirkungsgrad. An meinen Analysis Audio Bändchen-Dipol-Lautsprechern mit ihren 86 Dezibel Wirkungsgrad und fünf Ohm werden die Larson es also nicht leicht haben. Mal sehen, ob die Larsons auch sie zum „singen“ bringen, wie es auf der M2Tech Website versprochen ist. Das Schaltungskonzept der Endverstärker soll dem Eindruck limitierter Leistung entgegenwirken. Marco Manunta schrieb mir folgendes dazu: „Die „Quasi-Single-Ended“-Ausgangsstufe des Larson ist nämlich für einen Oberwellenabfall verantwortlich, der dem eines Trioden-Single-Ended-Verstärkers sehr ähnlich ist. Dass es sich beim Larson um einen Verstärker mit geringer Rückkopplung handelt, erkennt man daran, dass der Klirrfaktor mit zunehmendem Pegel ansteigt: Während bei Verstärkern mit hoher Rückkopplung der Klirrfaktor mit zunehmendem Pegel abnimmt, bis hin zu einer abrupten Übersteuerung, verhält sich der Larson anders. Nach anfänglich niedrigen Werten bei der THD+N-Messung bei ansteigendem Pegel, was hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass das Testsystem tatsächlich das Grundrauschen des Verstärkers misst, steigt der THD mit zunehmendem Pegel leicht an, um bei etwa ein Prozent THD eine sehr sanfte Übersteuerung zu erreichen. Dieses Verhalten, das eher auf eine leichte Kompression als auf echtes Clipping hindeutet, ist dafür verantwortlich, dass der Eindruck entsteht, die Leistung sei höher als angegeben, genau wie bei Röhrenverstärkern. Andererseits handelt es sich hier um einen Transistorverstärker, weshalb sein Frequenzgang nicht auf die Impedanzkurve des Lautsprechers reagiert und seine dynamische Leistung nicht durch die Verwendung eines Ausgangsübertragers beeinträchtigt wird, wie dies bei Röhrengeräten der Fall ist.“ (Übersetzung aus dem Englischen vom Autor leicht gekürzt und verändert)
Dass Aufwand getrieben wird, der den stattlichen Preis begründet, indizieren die Lundahl-Übertrager zur Ankopplung des symmetrischen Eingangs. Man betont, dass es sich bei Larson um ein perfektes Class-A Konzept-handelt, bei dem die Endstufentransistoren niemals abschalten, egal wie Ausgangsleistung und Strom sich verhalten. Dies unterscheide, so die Italiener, den Larson von den heute üblichen Class-A Verstärkern, die meist A/B-Schaltungen mit sehr hohem A-Bereich seien. So ist auch die Leistungsentfaltung an acht, vier und zwei Ohm zu erklären. Von Marco Manunta erfuhr ich: „Die maximale Leistung bei einer bestimmten Lastimpedanz hängt mit dem maximalen Strom zusammen, den der Larson an die Last liefern kann. Da es sich um eine „Quasi-Single-Ended“-Schaltung handelt, ist der maximale Strom leicht mehr (0,7-mal) als die Hälfte des Bias-Stroms, der 3,6 Ampere beträgt. Dies führt zu 20 Watt an 8 Ohm und 40 Watt an 4 Ohm, aber nur zu 30 Watt an 2 Ohm, da der Strom, der benötigt wird, um 60 Watt an 2 Ohm zu erreichen, weit über dem maximalen Strom liegt, den der Larson liefert. Das liegt daran, dass seine Endstufe nicht auf Klasse AB umschaltet.“ Verwendet werden zwölf D44H8 Leistungstransistoren von STMicroelectronics und einige besonders rauscharme MMBT5087/89 Transistoren von Onsemi-Fairchild in den Eingangs- und Treiberstufen.
Meine Larson haben zuvor nie gespielt, eine von Ihnen diente der Präsentation, so dass ich den Endstufen ein wenig Zeit gab, sich einzuspielen. Dabei bemerkte ich sofort den besonderen tonalen Charakter dieser Endverstärker. Im Zusammenspiel mit meinem Wadia CD-Laufwerk, dessen S/PDIF-Signal im Mutec M-3+ neu getaktet und dann zum Antelope Zodiac Plus Wandler-Vorverstärker geführt wurde, ebenfalls vom Word-Clock-Ausgang des Mutec getaktet, empfand ich das Klangbild als angenehm warm und gleichzeitig fein gezeichnet. In der Einspielphase experimentierte ich ein wenig mit den Signalleitungen, um Klangeinflüsse zu ermitteln. Auch wollte ich wissen, ob musikalische Unterschiede zwischen dem symmetrischen XLR-Eingang und einer Cinch-Verbindung hörbar sind. Eigentlich sollten da keine sein, weil ja der symmetrische Anschluss über den erwähnten Lundahl Transformator adaptiert wird. Und ich konnte auch wirklich keine Unterschiede wahrnehmen, die ich in der Lage wäre zu beschreiben oder gar zu bewerten. Die Eingänge sind für mich gleichwertig. Da sind die Klangmerkmale von unterschiedlichen Kabeln relevanter. So klingt ein Siltech Legend 680 insgesamt straffer und mit mehr Energie am oberen Ende des Frequenzspektrums als ein Kabel von Audio-gd. Die Einspielzeit der Larson war sehr kurz. Bereits nach weniger als zwei Stunden entfalteten die Monos aus der Toskana unglaubliche Fähigkeiten, die schon nach wenigen Musikstücken bei mir die ungeliebten Schaltnetzteile und das nicht gar so perfekte Finish vergessen machen. Aus dem Standby in den Betriebsmodus hochgefahren, klingen die Larson in den folgenden Testwochen auch in der Aufwärmphase stets schon beinahe so wie im warmen Idealzustand, der sich rasch einstellt. Auch die Leistungsangaben scheinen durch den kraftvollen, dynamischen Auftritt der Verstärker konterkariert. Eine derartige Wucht, Schwärze und Präzision habe ich an meinen Dipol-Bändchen bislang mit keinem Verstärker erlebt, auch nicht annähernd mit meinen mehr als doppelt so teuren Air Tight ATM-2 Monos. Die Larson musizieren absolut packend und mitreißend. Dieser Eindruck ist um so höher zu bewerten, weil der Wadia-Transport und der Antelope Zodiac nicht als Ausbund von Feinzeichnung und räumlicher Tiefenstaffelung zu sehen sind. Aber selbst mit diesen in die Jahre gekommenen Zuspielern entfaltet der Larson ein Klanggeschehen, wie kein anderer zuvor. Die erste CD, der ich kritisch zuhörte, war Marceo Parkers Studioalbum Roots Revisited, erschienen 1990 bei Minor Music. Diese Musik erlebte ich mit enormer Dynamik und Farbenpracht der Bläser und einer Detailzeichnung, die mir Inhalte in diesem Album offenbarte, an die ich mich nicht erinnern kann, sie jemals bemerkt zu haben. Der von Marco Manunta beschriebene Oberwellenabfall führt keineswegs zu einem dunklen oder gar gedeckten Klangbild. Vielmehr geraten die Klangfarben glaubwürdig wirklichkeitsnah, auch beim Metall von Bill Stuarts Drum-Set. Natürlich reizte es mich, den Pegel auf ein der Musik angemessenes maximales Maß hochzuziehen. Auch jetzt wirkten die Larson nicht limitierend und ich konnte trotz des bescheidenen Wirkungsgrad meiner Vollbereichs-Bändchen keine Einbußen registrieren. Der Hörabstand von weniger als drei Metern begünstigt in meinem Hörraum mit knapp zwanzig Quadratmetern allerdings auch das Lautstärke-Empfinden. Lautstärke-Probleme habe ich auch beim folgenden Album von Abdullah Ibrahim & Ekaya: Sotho Blue nicht gehabt, obwohl ich Live-Pegel genoss. Der Bass in „Calypso Minor“ hört sich unglaublich nah an, steht ungewohnt nuanciert und packend im Raum. Überhaupt und nicht nur bei diesem Album begeistern Spielfreude und musikalischer Fluss in Kombination mit großartiger Feinzeichnung ohne jegliche Aufdringlichkeit. Die Wiedergabe ist rhythmisch mitreißend – fantastisch. Da wundere ich mich spätestens bei dem immer wieder gern gehörten Album The In Crowd vom Ramsey Lewis Trio wirklich, was ich in der Vergangenheit über die Bändchen-Lautsprecher alles nicht gehört habe. Ich muss jetzt mal aufhören zu schwärmen. Wenn Sie hinsichtlich der externen Netzteile tolerant sind und das nicht perfekte Finish der Kühlkörper egal ist, dann probieren Sie die Larson bitte. Gut, es sind Wärme spendende Klasse-A Endstufen mit höherem Stromverbrauch als moderne Klasse-D Verstärker, wobei die angegebenen 168 Watt pro Endstufe so viel nun auch nicht sind, wenn man sie mit Röhren-Amps oder dem Maximalwert großer A/B-Verstärker vergleicht. Nur: Sie machen Musik wie kaum eine andere Endstufe. Das will ich nun mit orchestraler Musik weiter hinterfragen, obwohl ich nach den Jazz-Alben von der Existenzberechtigung der Larson bereits mehr als überzeugt bin.
Die hervorragend aufgenommene und gemasterte dritte Sinfonie von Gustav Mahler mit dem Symphonieorchester des bayrischen Rundfunk mit Mariss Jansons überzeugte im Qobuz-Highres-Streaming durch ihre authentische Klangpracht und Dynamik. Der Druck und das Nachschwingen der Pauken hinten im Orchester gleich zu Beginn nach der Eröffnung des ersten Satzes ebenso, wie der dank der hervorragenden Arbeit der Tonmeister fantastisch farbenprächtig eingefangenen Bläser, war eindrucksvoll intensiv zu erleben. Das Können der Larson überraschte mich auch im Folgenden: Der Flügel bei Emil Gilels Einspielungen von Schuberts Klaviersonate in D-Dur von 1960 und Liszts h-Moll Sonate, aufgenommen 1964 für das Living Stereo-Label, beide von Sony Classics digital aufgearbeitet, klingt sowohl von CD als auch im Qobuz-Streaming meist körperlos. Nur auf sehr guten und meist auch sehr kostspieligen Anlagen wird der Flügel voluminös und mit räumlicher Tiefe dargestellt. Die Manunta Larson stellten den Flügel plastisch in den Raum, verliehen ihm Größe und Kontur. Andererseits gibt es da diese schöne Einspielung von Clara Schumann-Werken, Romance The Piano Music of Clara Schumann mit Isata Kanneh-Mason, die meist sehr gedeckt bis sumpfig klingt. Nicht so mit den Larsons. Die Endstufen durchleuchten das musikalische Geschehen und bringen es strukturiert auf die imaginäre Bühne. Die Fähigkeit, einerseits dem Flügel von Emil Gilels sein Volumen zu geben, andererseits dem etwas breiigen Sound der Clara Schumann Aufnahme Transparenz zu verleihen, scheint mir widersprüchlich. Für die Larson ist das offenbar kein Problem, ganz im Gegenteil. Genrewechsel: Rockmusik können die Larson in diesem Setup sehr packend in Szene setzen. Bob Geldof klang mit seinem Album Sex, Age & Death jedenfalls so, wie ich solche Musik hören will: aggressiv, doch nicht nervig, auf wohl geordneter Bühne, mit glaubwürdiger Stimmkoloratur, wie ich sie vom Live-Konzert in Erinnerung habe, und dynamischer Instrumentierung. Wirklich großartig klang die Stimme von Birgit Minichmayr auf ihrem Album As an Unperfect Actor. Ihre Stimme erlebte ich betörend schön und detailreich artikuliert, ohne jegliche Rauheit – einzigartig.
Nach dem derart positivem Eindruck von Marco Manuntas Larson sollte ich diesen anderswo hinterfragen. Darum besuchte ich meinen Freund T. Der besitzt ein sehr aufwändiges Lautsprechersystem mit Feldspulenantrieb von Wolf von Langa mit insgesamt acht solcher Tief- und Mitteltöner – nachempfunden dem Modell Chicago von Wolf von Langa. Üblicherweise betreibt T. diese mit Air Tight Monoendstufen ATM-2211 mit jeweils 32 Watt. Diese waren bislang jedem zum Vergleich herangezogenen Transistor-Endverstärker musikalisch überlegen. Und ich bin an diesen Wettbewerb auch durchaus ängstlich herangegangen. Der Wirkungsgrad von deutlich mehr als 90 Dezibel des Lautsprecher-Systems kommt beiden Endstufen-Paaren gleichermaßen entgegen. Die Leistung der Larson war an den vier Ohm des Systems fast identisch mit den teuren Air Tights, die wir als Referenz zuerst spielen ließen. Auf dem Plan standen drei Musikstücke, die wir von Qobuz streamten. Zum Einhören wünschte ich mir das Live-Album The In Crowd vom Ramsey Lewis Trio. Nach dem Wechsel auf die Larson, die absolut identisch verkabelt waren, waren wir beide überrascht: Ich erleichtert und erfreut, mein Freund T. ein wenig erschreckt. Denn die Larson erstaunten durch ein bei dieser Musik sehr stimmiges, präziseres Bassspiel. Auch die oberen Tonlagen vor allem des Schlagzeugs erstrahlten im Titelstück mit zusätzlichem Glanz, den die ansonsten farbenprächtigen Air Tights in dieser Intensität nicht zu bieten hatten. Unterm Strich hatten beide Mono-Endstufen-Paare hier ihre Vorzüge, wobei die Air Tight mehr als viermal so kostspielig sind. Als nächstes spielten wir „Body& Soul“ vom Nnenna-Freelon-Album Live. Hier zeigten die Air Tight, was man für ihren stolzen Mehrpreis an klanglichem Bonus bekommt. Nnenna Freelons Gesang ließ die Person auf der Bühne erkennen, dagegen wirkten die Larsson ein wenig blass. Die Air Tight hauchten Stimme und Instrumenten etwas mehr Farbigkeit ein, verliehen ihnen eine wohltuende Aura und umrissen auch die Bühne tiefer. Dieser Punkt geht an die edlen Japaner. Für Mahlers Symphony No.3 mit Marris Jansons und dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks erwartete ich nun nichts Gutes für die italienischen Monos. Aber so schlimm war´s nicht. Zwar triumphierten auch hier wieder die Air Tight mit ihren Klangfarben bei den Bläsern gleich zu Anfang wie auch mit der wuchtigeren Intonation der Paukenschläge und brachten ihre musikalische Seele ein. Aber die Larsons konnten das alles ähnlich eindrucksvoll, nur etwas straffer, was ja durchaus angemessen empfunden werden kann, aber auch mit nicht ganz soviel Farbdifferenzierung im Bläsersatz. Somit war mein Freund dann doch beruhigt und glücklich ob seiner teuren Anschaffung. Beide waren wir uns einig: Für den Preis sind die Manunta Larson phänomenal. Und, wer weiß, möglicherweise bedeuten die zukünftigen Linearnetzteile, an denen Marco Manunta arbeitet, ja den Anschlusstreffer. Wenn´s soweit ist, werde ich den Test sehr gern wiederholen.
Gehört mit (Anlage 2)
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Roon und Qobuz |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler und Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Habst USB Ultra-3, Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, DH-Labs D-750 Coax, Siltech Classic Legend 680i Cinch und XLR, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Manunta Larson
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Produkttyp | Mono Endstufen |
Dauerleistung | 20 Wrms an 8 Ω, 40 Wrms an 4 Ω, 30 Wrms an 2 Ω |
Eingänge | Single-ended (RCA), Balanced (XLR), Trigger (in und Bypass, 2 x 3.5mm Klinke) |
Ausgänge | Lautsprecherklemmen für Bananstecker, Gabeln, blanke Kabel |
Eingangs-Impedanz | 33 kΩ |
Verstärkung | 23 dB |
THD+N | 0.1% (Volllast, 8 Ohm) |
Signal/Rausch-Abstand | 105 dBA (Volllast, 1kHz) |
Stromaufnahme | 168 VA |
Versorgungsspannung | 48 V DC |
Abmessungen | 220 x 210 x 220mm (B x T x H) |
Gewicht | 11 kg |
Paapreis | 8.558 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Dies war mein erster Besuch der HIGH END in München für Hifistatement. Die Vorfreude war entsprechend groß. Dort angekommen, war ich schier überwältigt von der großen Anzahl der Stände und der Vielfalt der Ausstellungsstücke. Vom feinsten Plattenspieler bis zur Stereoanlage im Design eines Lamborghini war einfach alles zu sehen, was das Herz begehrt.
Gemeinsam mit den Kollegen Dirk Sommer, Finn Corvin Gallowsky und Dave Marras Grünwalds machten wir uns auf den Weg zum Messegelände. Finn hatte einen großen Teil der Organisation übernommen und hat die zu besuchenden Hallen und Stände unter uns aufgeteilt. Meine Kollegen gaben mir noch entsprechende Tipps, so dass ich mich gut gerüstet unter die Menge der Besucher mischte.
Auf der HIGH END 2023 gab es viele neue Eindrücke, gute Gespräche und zahlreiche Inspirationen. Zusammen mit meinen Kollegen freue ich mich auf die HIGH END 2024 vom 9. bis 12. Mai im MOC München.
10.860 Besucher aus 71 Ländern, 10.746 Fachbesucher aus 90 Ländern, 529 Medienvertreter aus 43 Ländern addieren sich insgesamt zu genau 22.137 Besuchern. Dies bestätigt meinen Eindruck: Nachdem sich die Rückkehr der High End letztes Jahr noch etwas holprig anfühlte, ist die Messe dieses Jahr mit voller Stärke zurück.
Es würde mich wundern, wenn jemand die Messe in einer anderen Laune als der Oktopus auf meinem Cover-Foto verlassen hat. Die Stimmung dieses Jahr war ausgezeichnet gut. Während 2022 noch die bedrohliche Pandemie-Wolke über den Köpfen von Besuchern und Austellern schwebte, herrschte dieses Jahr Sonnenschein. Schon beim ersten Betreten der Hallen war eine deutlich positivere Stimmung als letztes Jahr wahrzunehmen – der Optimismus kehrt zurück. Dennoch hat sich das Erscheinungsbild der Messe verändert. Auch hier lassen sich große Marken dieses Jahr nicht blicken. Dynaudio und Bowers & Wilkins fehlen beispielsweise vollständig. Dafür ist China endlich wieder mit dabei. Auf der einen Seite freue ich mich darüber, dass einige chinesische Hersteller zeigen, wie innovativ und hochwertig in China auch eigenständig und nicht nur als Auftragsfertiger gearbeitet werden kann. Andererseits sorge ich mich ein wenig darum, wie gerade deutsche Firmen dem Preisdruck standhalten sollen. Trotz guter Stimmung hat High End Audio gerade eine schwere Zeit und die Messe zeigt nochmals eindrücklich, dass der Nachwuchs fehlt. Das Geld ist knapp und mit Systemen jenseits mehrerer Tausend Euro werden Einsteiger nicht gelockt. Die Sounds-Clever-Initiative möchte dem entgegenwirken und lädt dazu ein, Anlagen zu einem Gesamtpreis von maximal 5.000 Euro auszustellen. Leider muss man diese Anlagen oft suchen. Die Hersteller stellen verständlicherweise ihr Maximalmögliches in den Mittelpunkt. Deshalb halte ich Lokalmessen und HiFi-Studios als enorm wichtige Schnittstelle zum Nachwuchspublikum. Es ist so gesehen also durchaus in Ordnung, dass die High End eben diesem vorbehalten ist. Lediglich die Musikauswahl hat für meinen Geschmack dieses Jahr definitiv einen Tiefpunkt erreicht. Als positiv wahrgenommen habe ich die stärkere Verflechtung von Pro-Audio mit unserer Szene. Zum einen war das Treffen der Redaktion mit Christoph Stickel für mich unheimlich spannend. Es war erfrischend, unsere Szene durch seine Augen zu sehen und gleichzeitig aufschlussreich einen Einblick in die Musikindustrie zu bekommen. Zum anderen wurde auf der High End selbst am Donnerstag eine Podiumsdiskussion vom Verband Deutscher Tonmeister abgehalten. Gäste waren die Vorsitzende des Verbandes Ulrike Schwarz, der Produzent Jim Anderson (ihr Mann) und Michael Fremer.
Es wurde schnell klar, dass Ulrike und Jim sehr wohl Wert auf kompromisslos hochwertige Wiedergabe legen. Es gibt folglich definitiv Menschen in der Musikindustrie, denen Soundqualität am Herzen liegt. Je lauter ihre Stimme wird, desto eher können große Labels dazu bewegt werden, umzudenken und Klasse statt Masse produzieren. Auch wir können sicher dazu beitragen. Laden sie doch einfach mal eine Freundin oder einen Freund, die sonst nichts mit HiFi am Hut haben zu einer Hörsession ein. Lassen sie dabei dann aber keinesfalls ihre Anlage und die Technik im Mittelpunkt stehen, sondern die Musik. Denn am Ende des Tages ist sie es, die dieses Hobby für uns so lebendig und wunderbar macht. Sie ist ein Stück Lebensqualität, die wie alle schönen Dinge – ein köstliches Essen, ein stimmungsvoller Theaterabend, ein spannendes Buch, ein guter Wein, geschmackvolle Kleidung, ein langer Spaziergang durch den Wald oder ein Bad im erfrischenden Meer – gepflegt, zelebriert und geteilt werden sollte. Diese Dinge wertzuschätzen, muss manchmal erst gelernt werden. Andere haben die Chance von uns über unser Spezialgebiet zu lernen und wir von anderen beispielsweise, wo der Ärmel eines Sakkos enden sollte. Als High Ender sind wir definitiv nicht allwissend, das dürfen wir manchmal nicht vergessen. Ich wünsche mir von der High End Szene ein noch größeres gemeinsames Miteinander, in dem auch einander zugehört wird, andere Ansichten und Geschmäcker nicht für nichtig erklärt werden und eine offene Diskussionskultur gepflegt wird. Ich habe in diesem Jahr nochmals realisiert, dass es nicht um das Preisschild der eigenen Anlage geht, sondern wie viel Spaß man mit ihr hat. Die sündhaft teuren, ausgestellten Anlagen, von denen ich mir 90 Prozent sowieso nie leisten können werde, verstehe ich einfach als Anregung und freue mich gleichzeitig für diejenigen, die das nötige Kleingeld dafür übrig haben, und wünsche Ihnen, dass sie genauso viel Spaß mit ihrer Anlage haben wie ich mit meiner oder jemand anderes mit seiner, der als Einsteiger gerade erst ein paar hundert Euro investieren konnte. Freude lässt sich letztendlich nicht durch Geld aufwiegen oder quantifizieren. Deshalb lade ich sie jetzt dazu ein, mit mir einen Messerundgang von erschwinglich bis unbezahlbar zu genießen. Viel Spaß!
Ich möchte mit der beeindruckendsten, verrücktesten und gleichzeitig unerreichbarsten HiFi-Erfahrung beginnen, die ich bisher machen durfte. Ich danke der Firma ESD Acoustic aus China dafür, ihren Hörpalast mit uns geteilt zu haben. Die junge Marke hatte ihren ersten Messeauftritt 2019 und existiert auch erst seitdem. CEO David Dai führte selbst vor. Der CD-Player mit abhebbarem Deckel machte aus dem CD-Wechsel eine Art Zeremonie. Das monströse 6-Wege-Hornsystem besteht überwiegend aus Kohlefaser, wurde aber mit einer traditionellen chinesischen Lackierung versehen. Alle Treiber basieren auf dem Feldspulenprinzip. Hierbei befindet sich die Schwingspule nicht im Zentrum eines Permanentmagneten, sondern eine geladene Spule übernimmt den Job des Magneten. Die Speisenetzeile der Spulen verfügen über einen Rückkopplungskreis, um induktive Effekte während der Audiowiedergabe auszugleichen. Für den Bereich bis zu 50 Hertz waren zwei Subwoofer mit jeweils drei Treibern zuständig. Drei Hörner spielen bis 140, 800 und 8.000 Hertz. Die Hochtonhörner sind pro Seite jeweils zwei Mal vorhanden und spielen über Kreuz angeordnet, damit ihre Abstrahlung mit dem oberen Mittenhorn zentriert wird. Die an eine Verstärkerwand erinnernde Elektronik war gleichermaßen ein seltener Anblick. Neben den für die Feldspulen benötigten Netzteilen standen hier ein CD-Player, zwei DACs, zwei aktive Frequenzweichen und mehrere single-ended Class-A-Röhrenverstärker. Interessanterweise schwört ESD auf Schaltnetzteile. Richtig gemacht, können sie Linearnetzteilen durchaus voraus sein. Ein Standpunkt, den auf der High End mehr und mehr Hersteller vertreten. Der vollkommen irrationale Maßstab des Super Dragon Systems bei ESD lässt sich kaum in Fotos oder Worte übersetzen. Allein der Preis von 3,6 Millionen ist astronomisch hoch. Mit welcher Macht, Autorität und raumgreifender Größe Orchester abgebildet wurden, werde ich allerdings nie mehr vergessen. Nach 18 Uhr wurde täglich zu einer EDM-Party geladen. Aufgrund anderer Termine konnte ich leider weder überprüfen, ob diese tatsächlich stattgefunden hat, noch erfahren, wie ein System dieser Größe mit elektronischer Musik umgeht.
Eine 300B Röhre muss ich wohl niemandem mehr vorstellen. Seit 2020 wird sie wieder bei Western Electric in Amerika gefertigt. Ein Matched Pair kostet 1.500 Dollar. Der single-ended Vollverstärker 91E war für mich ein Röhren-Erweckungserlebnis. Er ist ab 15.000 Dollar erhältlich. Sicherlich hat er einen großen Teil zur wunderbar emotionalen, durchhörbar warmen und doch fantastisch detaillierten Wiedergabe des Vorführsystems beigetragen. Der eigentliche Star war der noch namenlose Lautsprecher im Vorserienzustand. Sein Herzstück ist ein neuer Air-Motion-Transformer-Mitteltöner rAMT 777 mit rückseitiger Absorptionskammer. Er spielt von 150 bis 2.000 Hertz und wird von einem AMT-Höchtöner und Push-Pull-Bass unterstützt. Der Lautsprecher arbeitet mit Filtern 1. Ordnung und wird um die 80.000 Dollar kosten. Nicht nur seine unheimlich luftige Wiedergabe, sondern die dank der 180-Grad-Abstrahlung überall im Hörraum ungewöhnlich stabile Stereoabbildung mit weitestgehend gleichbleibendem Frequenzverlauf war außergewöhnlich. Stellte ich mich wie auf einem der Fotos zu sehen, kurz hinter den hinteren Rand des AMT des linken Lautsprechers, hörte ich den rechten, weiter zu mir eingedrehten Lautsprecher deutlich lauter. Die Abstrahlung nach hinten ist dementsprechend sehr gut kontrolliert. Selbst der Bassbereich funktionierte in der für einen Lautsprecher dieses Kalibers kleinen Schallkabine gut. Sein sich in größeren Räumen zweifelsohne entfaltendes Potential war auch unter Messebedingungen unüberhörbar. Für mich eine der besten Vorstellungen der ganzen Show.
Für ihre Server-Motherboards, arbeitet Antipodes eng mit den Motherboard-Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass die Spezifikationen für die Audiowiedergabe ideal sind. Alle Verbindungen werden direkt mit dem Motherboard ohne Umwege über PCIe oder andere Schnittstellen gemacht. Dies wird bei Antipodes als die audiophilste Lösung angesehen. Verschiedene Bauteile werden gezielt mit verschiedenen Takten angefahren, um ihr Grundrauschen jeweils in Bereiche zu verschieben, in denen andere Bauteile weniger Grundrauschen haben. So kann das Gesamtrauschen reduziert werden. Antipodes ist einer der Hersteller, der in seinen Produkten bewusst Schaltnetzteile einsetzt. Sowohl K50 als auch Oladra waren bereits bei Hifistatement im Test. Die Racks von AGLifter kommen ebenfalls aus Neuseeland. Ihre Einlegeböden werden mit höchster Präzision aus Acrylglas gefertigt. Die Racks kosten zwischen 3.600 und 22.000 Euro.
Am Stand von AudioNEXT war der Lotoo Mjölnir zu bestaunen. Der portable Kopfhörerverstärker samt integriertem DAP und DAC dürfte der Traum eines jeden Kopfhörer-High-Enders sein. Als Wandlerchip kommen einige der wohl letzten AKM 4499EQ zum Einsatz. Dies wird Mjölnir unfreiwillig zu einer limitierten Auflage von ungefähr 600 Stück machen. Der Preis steht noch nicht gänzlich fest, wird aber sicher im oberen vierstelligen Bereich liegen. Die eigene Benutzeroberfläche von Lotoo ist zwar enorm schnell, lässt den Nutzer aber leider nicht in den Genuss von Streaming kommen. Dies soll sich mit Mjölnir jetzt ändern. Aktuell wird an einer roon-Zertifizierung gearbeitet. Mjölnir wird folglich kabellos aus roon angesteuert werden können. Auch an Streaming-Möglichkeiten für Qobuz oder Tidal wird gearbeitet. Leider aber nach wir vor nicht direkt im Player, sondern lediglich von außen zugespielt. Außerdem konnten mir die Kollegen auf der Messe einen Prototyp eines Smartphone-Adapters zeigen, der ein eigenes hochauflösendes Stream-Protokoll von Lotoo verwendet, um den Mjölnir direkt aus jeder Quelle vom Smartphone aus anzustreamen. Nebenan in der Hörkabine wurde Dan Clarks neuer Elektrostat Corina vorgestellt. Er verfügt über eine ungewöhnlich große Membran von 88 Millimetern. Ihre Entwicklung war nicht leicht. Ihre Auslenkung in den Griff zu bekommen, ohne dass sie an den Statoren „kleben“ bleibt, hat beispielsweise gut ein Jahr gedauert. Der Kopfhörer ist mit gängigen STAX-Verstärkern kompatibel und kostet 5.400 Euro. Wie bereits im Stealth und Expanse kommt ein AMTS-Modul zwischen Treiber und Ohr zum Einsatz. Es soll Resonanzen zwischen Treiber und Ohr reduzieren und den Frequenzgang glätten. Auf dem Foto erkennt man seine Gitterstruktur auf der Innenseite der Ohrmuschel sehr gut.
Das neue Davis Modell The Wall hatte ich bei meinem Besuch der Manufaktur in Troyes bereits im Prototypengehäuse hören können. Schon da hat mir seine dynamisch packende und gleichzeitig wunderbar offene Spielweise sehr gefallen. Für das Serienmodell hat Olivier Visan nur noch kleine Änderungen vorgenommen. Beispielsweise wurde die Impedanzkurve bei etwa 100 Hertz leicht angehoben, sodass sie nicht mehr unter 4 Ohm fällt. Hiervon profitieren weniger leistungsstarke Endstufen und insbesondere Röhren wie die von Austellungspartner Jadis. Der Mitteltöner der The Wall spielt nahezu als Breitbänder. Unterstützt wird er von Davis Konushochtöner und zwei Bässen, die im inneren des Gehäuses in Push-Pulll-Konfiguration arbeiten. Für mich eine der erfrischendsten Vorführungen der Messe. Nicht zuletzt aufgrund der gespielten Musik und absolut makellosen Verarbeitung der Lautsprecher, aber vorrangig wegen ihrer unheimlich impulsiven Ansprache.
Bei Göbel High End gab es auf der High End diese Jahr nichts neues zu sehen. Trotzdem war Oliver Göbel im letzten Jahr alles andere als untätig. In Landshut entstand das neue Hauptquartier seiner Firma. Das gesamte Gebäude wurde entsprechend den Anforderungen von Oliver Göbel gebaut. Es beherbergt einen großen Hörraum von etwa 110 Quadratmetern und einen kleineren Raum, der bereits etwa 50 Quadratmeter groß ist, außerdem natürlich, Büro-, Fertigungs-, Lager- und Messräume. Nach dem Messedonnerstag lud Oliver Vertriebe, Geschäftspartner und Presse in sein neues Firmengebäude ein. Dieser Besuch war nicht weniger beeindruckend als die Göbel-Lautsprecher selbst – ein außergewöhnlicher Firmensitz für eine außergewöhnliche Marke. Ein umfangreicher Bericht über einen Firmenbesuch durch Dirk Sommer dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Nachdem Ferrum bereits mit dem Hybridnetzteil Hypsos Aufsehen erregt hatte, folgte der Kopfhörerverstärker OOR und der Kopfhörerverstärker/DAC ERCO. Auf der Audio Video Show Warschau war mit Projekt 060 endlich ihr Digital-Analog-Wandler im Vorserienstadium zu sehen, aber noch nicht zu hören. Auf der High End konnte der WANDLA endlich Premiere feiern. Mit Touchdisplay und einem butterweich agierenden Encoder macht er bereits haptisch einen tollen Eindruck. Das Herzstück des WANDLA ist ein ESS Sabre ES9038PRO, der mit einem speziellen I/V-Converter versehen wurde. Für ein besonderes Feature des WANDLA wurde sich Hilfe bei Jussi Laako von Signalyst geholt. Seine Filter gelten als die Besten, die die Szene zu bieten hat. Alternativ zu den Standard-Tiefpassfiltern, die im ESS-Chip integriert sind, bietet WANDLA einige spezielle Filter von Jussi zur Auswahl. Die Lautstärkekontrolle der für den WANDLA angepassten Vorverstärker-ICs kann entweder analog oder digital erfolgen. Der vorhandene Analogeingang wird konsequent analog behandelt und kann dementsprechend nur analog geregelt werden. Der WANDLA kostet 2.795 Euro. Ich freue mich riesig auf einen detaillierten Test.
Natürlich haben wir während der High End auch Leif Johansen, Ortofons Chief Officer of Acoustics and Research, getroffen, der uns die beiden neuen Tonarme gezeigt hat, die in Kürze erhältlich sein werden. Die Neun-Zoll-Variante, der AS-212R, wird 3.000 Euro kosten, weitere drei Zoll werden zum kundenfreundlichen Aufpreis von gerade einmal 100 Euro angeboten. Den AS-309R haben wir für einen Test bestellt. Beide Arme werden mit einem zweiten Gegengewicht geliefert, um auch besonders schwere Tonabnehmer ausbalancieren zu können. Das ist natürlich kein Zufall: In der zweiten Jahreshälfte werden zwei neue SPUs lieferbar sein, das SPU GT E und das SPU GT S. „E“ steht für einen elliptischen Nadelschliff, „S“ für einen sphärischen. Die Besonderheit der neuen Modell sind eingebaute Trafos, die die Signale auf ein Niveau bringen, das mit MM-Phono-(Röhren-)Eingängen kompatibel ist. Die Step-Up-Transformatoren hat Ortofon gemeinsam mit Lundahl entwickelt. Das hat selbstverständlich seinen Preis. Die beiden neuen dürften die bisher kostspieligsten SPUs sein, auch wenn noch kein konkreter Betrag feststeht. Die hier gezeigten Exemplare sind zwar voll funktionstüchtig, entsprechen aber nicht dem endgültigen Erscheinungsbild.
Die Audio Group Denmark mit den Marken Ansuz, Aavik, Børresen und neu Axxess stellte auf der High End in gleich drei Hörkabinen aus. Dass es gleichzeitig am oberen und unteren Ende der Preisskala Neuheiten gab, zeigt wie umtriebig die Dänen sind. Im ersten Raum spielte die neue X6 (20.000 Euro), neben der die bereits große X3 (10.000 Euro) klein aussieht. Im mittleren Raum spielte das mittelgroße Modell M3 (250.000 Euro) der Flaggschiff-Serie. Lars Kristensen demonstrierte ihre akustischen Fähigkeiten eindrucksvoll und sprach über die Vorteile der in den Aavik-Verstärkern eingesetzten UMAC-Technologie von Pascal. Die auf Pulsweitenmodulation basierenden Class-D-Verstärker nutzen eine Sinuswelle statt der üblichen Dreieckswelle, weswegen deutlich weniger Filterung erforderlich ist. Auch die Netzteile in Aavik-Elektronik basieren auf Pulsweitenmodulation einer Sinuswelle und können laut Lars um ein Vielfaches impulsiver agieren als ihre Transformatorpendants. Beide Technologien finden sich auch in Axxess. Die Vollverstärker/Streamer/DAC Kombi ist in drei verschiedenen Ausbaustufen erhältlich. Alle drei Modelle, Forté 1 bis 3 verfügen über identische Grundkomponenten und unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der eingesetzten Filterglieder. Sie kosten 5.000, 7.500 und 10.000 Euro und liefern 2 x 100 Watt an acht Ohm. Ein Forté 3 konnte im dritten Raum an einer X3 zeigen, was er kann.
Eine Marke deren Ankündigungen mich persönlich besonders angesprochen haben, ist Silent Angel. Ich selbst nutze einen Munich M1T und schätze ihn sehr für sein Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dem Switch Bonn NX (3.500 Euro) und der Clock Genesis GX (3.300 Euro) wurde bereits in ein höheres Preissegment vorgedrungen. Jetzt möchte Silent Angel mit dem Munich MU im dritten Quartal auch einen verbesserten Streamer in diesem Segment anbieten. Er verfügt über sechs CPU-Kerne und 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Er besitzt außerdem einen Eingang für eine 10 Megahertz Clock. Hochspannend dürfte ebenfalls der voraussichtlich im letzten Quartal des Jahres erscheinende Verstärker Cologne AU werden. Er soll 150 Watt an vier Ohm liefern und auf einer eigens von Silent Angel entwickelten Class-D-Sektion basieren. Ob er mit oder ohne DAC verfügbar sein wird, ist noch offen. Das Konzept ist noch nicht gänzlich spruchreif. Was auf der High End zu sehen war, verspricht allerdings schon jetzt eine interessante Erweiterung des Silent Angel Produktportfolios.
Der große Messeraum von Audio Reference war wie immer durchgängig rappelvoll. Als besonderen Besucher durfte Mansour Mamaghani Al Di Meola begrüßen. Umringt von Presse und Fans ließ er sich die Hauptanlage des Hörraums vorführen. Die Wilson Audio Chronosonic XVX in der Sonderlackierung „4 Seasons Winter“ spielte an Elektronik von Dan D’Agostino und dCS gemeinsam mit dem neuen VPI Titan Direct und FB Gimbal Tonarm. Im Eingangsbereich war der monströse Relentless 1600 von Dan D‘Agostino zu bestaunen. Die Relentless 800 Monos in der Hauptanlage wirkten im Größenvergleich fast wie Spielzeuge. Beide Verstärker sind jetzt in verbesserter Epic-Ausführung verfügbar. Normale Relentless-Modelle können nachgerüstet werden. dCS bekam auf der diesjährigen High End den Statement-In-High-Fidelity-Award für ihren Vivaldi APEX Ring DAC verliehen. Ausgewählt wurde er von Wojciech Pacuła von unserem Partnermagazin High Fidelity. Der DAC wusste aber auch Dirk Sommer im Test zu begeistern. Neben einer Perlisten-Kette, spielten bei Audio Reference noch weitere Wilson Audio Modelle. Der Alexia V tauchte bei Audio Reference und im Hörraum von VTL auf. Hier spielten zwei Prototyp Monos mit jeweils acht Röhren. Das Modell Reference 450 soll ebenso viele Watt an fünf Ohm liefern, über eine automatische Bias-Anpassung und ein fault sensing zur Erkennung fehlerhafter Röhren verfügen und etwa 60.000 bis 70.000 Dollar pro Paar kosten. Klanglich solle es sich sowohl am Topmodell Siegfried, auf dessen Netzteil es zurückgreift, aber auch an der Stereoendstufe S-400 orientieren und wie üblich mit zero global feedback ausgestattet sein. Ein Feintuning steht noch an. Das Vorserienmodell in S-400-Gehäusen wusste jedoch bereits sehr überzeugend zu musizieren.
Bei Amphion lernte ich Firmenchef Anssi Hyvönen endlich persönlich kennen, nachdem ich beim Test der Argon 7LS nur Kontakt per Mail und Telefon hatte. Auf der High End zeigte er den ersten aktiven Dreiwege-Studio-Monitor von Amphion, den One25A. Ein Auftritt, der mir unheimlich gefallen hat. Anssi versteht es einfach, sowohl den Tontechniker als auch den HiFi-Fan glücklich zu machen. Der Lautsprecher basiert auf zwei voneinander durch Dämmmaterial entkoppelten, geschlossenen Gehäusen. Die Elektronik ist in einem eigenen Gehäuse auf der Rückseite untergebracht. Einige große Lautsprecherhersteller im Studiobereich bieten neue Modelle inzwischen ausschließlich mit DSP an. Davon hält Anssi nicht viel. Ihm war es wichtig, den Signalweg von einem hochwertigen DAC oder Preamp in den Lautsprecher so verlustfrei wie möglich und somit analog zu gestalten. Denn auch wenn wir High Ender uns gerne mal einbilden, dass es in Studios keine vernünftige Elektronik gibt, ist dem nicht so. Die Entwicklung des Lautsprechers lief bereits seit 2019, es wurden beispielsweise 14 verschiedene Endstufen und Netzteile getestet, bis die ideale Lösung gefunden wurde. Die Überlast-Überwachung, wird überhaupt erst in den Schaltkreis genommen, wenn der Lautsprecher in Bereiche getrieben wird, in denen es kritisch wird. Solche Details zeigen, wie hoch der Stellenwert von Wiedergabequalität bei Amphion ist. Der für seine Leistung verhältnismäßig kleine Lautsprecher ist mit 700 Bass-Watt und jeweils 205 Watt für Mitten und Höhen ausgestattet und spielt bis zu 22 Hertz bei -3 Dezibel.
Gryphon präsentierte den Diablo 333. Mit 2 x 333 Watt an 8 Ohm liefert er insgesamt 666 teuflische Watt. Er arbeitete im Class-A/B-Betrieb, mit hohem Bias, somit in vielen Situationen ausschließlich in Class A. Er verfügt über zwei Einschübe für eine Doppel-Mono-Phono-Karte und einen auf dem neusten ESS Sabre ES9039PRO Chip basierenden Class-A-DAC. Mit seinen gut 70 Kilogramm und einem riesigen Transformator machte der Vollverstärker mächtig Eindruck. Mit 21.800 Euro wird ein entsprechend stolzer Preis aufgerufen.
Einen interessanten Messetand fand ich in Halle 4. Hier stellten 3 Marken aus Taiwan mit Endstufen von JAVA Hi-Fi aus Neuseeland aus. Die Endstufen von JAVA Hi-Fi verwenden Transistoren auf Basis von Galliumnitrid anstatt des sonst üblichen Siliziums. Die neuen Transistoren, genannt GaN-FET sollen traditionellen Transistoren weit überlegen sein. Bisher verwenden nur sehr wenige Hersteller diese Technologie. JAVA bietet Vor- und Endstufen oder Vollverstärker in zwei Leistungskategorien: Das Modell Single Shot mit zweimal 200 Watt oder Double Shot mit zweimal 400 Watt. Die Single Shot Endstufe kostet 7.000 Dollar, der Vollverstärker 9.000 Euro, Die Double Shot Modelle 9.000 und 13.000 Dollar. Leider gibt es in Deutschland noch keinen Vertrieb. Aufgrund der spannenden Technologie und der eindrucksvollen Vorführung, wollte ich ihnen diesen Messeauftritt nicht vorenthalten. Auch der symphytische Rox von Lu Kang Audio, einem Familienunternehmen, möchte seine Lautsprecher langfristig am deutschen Markt positionieren. Das ausgestellte Modell Spoey 200 kostet 4.500 Dollar ohne Steuern. Die Elektronik kam von COS, die Racks von Myst[J].
Abschließend möchte ich Ihnen noch einige interessante Produkte mit Bildunterschrift vorstellen.
Selbst bei vorausschauender Planung der Preisvergabe kann so einiges schiefgehen: So fehlte trotz fester Zusage bei unsrer Party in Warscheu einer der Teilnehmer aufgrund einer Magenverstimmung, weswegen Wojciech Pacuła und ich übereinkamen, gar keine Bilder von der Übergabe des Awards zu veröffentlichen. Diesmal hat glücklicherweise alles geklappt.
Das stellte sich bei der Einladung der Preisträger erst ganz anders dar. Gerhard Hirt, der Inhaber und Kopf von Ayon, hatte beschlossen, nicht an der Messe in München teilzunehmen – in Warschau wird er aber wieder dabei sein. Da die Gewinner der Awards aber aus den Test der letzten sechs Monate vor der jeweiligen Hifi-Show ausgewählt werden, war eine Verschiebung der Übergabe auf Ende Oktober ausgeschlossen. Der Ayon-Chef, der vor langen Jahren einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Zustandekommen der Kooperation von High Fidelity.pl und hifistatement.net hatte, entschied sich aber spontan, für den Samstagabend mit seiner Gattin nach Gröbenzell zu reisen. Für dCS gestaltete sich die Teilnahme leichter, da die Engländer mit einer ganzen Reihe von Mitarbeitern in die bayrische Landeshauptstadt gekommen war, um den eigenen Vorführraum, und die Kabine bei der World Of Headphones zu bespielen und einige ihrer internationalen Vertriebe zu unterstützen.
Doch nun zu den ausgezeichneten Komponenten: In diesem Jahr entschied sich Wojciech Pacuła für den dCS Vivaldi APEX DAC: „Er bietet einen perfekt weichen, flüssigen und kohärenten Klang. Seine Räumlichkeit, oder vielmehr die stereoskopische Illusion von Raum, ist von absoluter Spitzenqualität. Bei den Klangfarben wird die Aufmerksamkeit auf die Mitten gelenkt. Die werden nicht künstlich aufgewärmt, sondern vielmehr illuminiert, was diese Quelle auch von den meisten Plattenspielern unterscheidet. Der Bass ist perfekt nachzuverfolgen und gut kontrolliert. Der unterste Bereich ist weicher und ein wenig weniger energisch als bei den anderen genannten Quellen. Dies ist jedoch Teil des stimmigen „Pakets“, in dem jeder Bereich gut ausbalanciert und gut durchdacht präsentiert und in dem nichts betont oder maskiert wird. Kurz gesagt, der Vivaldi APEX DAC ist eine digitale Quelle der Spitzenklasse, eine der besten der Welt.“
Die Wahl von Hifistatement für the Statement in High Fidelity | German Edition 2023 ist der Ayon Crossfire Evo, den Carsten Bussler getestet hat: „Der Crossfire Evo ist ein technisch bis ins letzte Detail ausgereifter Röhrenvollverstärker, der klanglich zu den besten Geräten auf dem Weltmarkt zählt. Im Wesentlichen liegt der Schlüssel in der cleveren Auslegung sowohl der Eingangs- als auch der Treiberstufe, bestehend aus einer Doppeltriode und einer Verbundröhre, damit die von einem kleinen, feinen Team ehemaliger Tesla-Mitarbeiter gefertigte Leistungstriode AA62B ihre 25 Watt voll zur Geltung bringen kann. Diese von Ayon selbst entwickelte Röhre fußt auf dem Konzept einer 300B und kann schon fast brutal zu nennende vier Ampere Strom liefern! Der Ayon überzugt durch bestechende elektrotechnische Ingenieurskunst sowie ein sehr tiefes Verständnis dafür, worauf es beim Röhrenverstärkerbau wirklich ankommt.“
Die bisherigen Statements in High Fidelity:
2022 POLISH EDITION
Crystal Cable Da-Vinci-Serie
Raidho X1t
2022 GERMAN EDITION
Børresen 05 Silver Supreme Edition
Soulnote P-3 SE
2021 POLISH EDITION
Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01
2021 GERMAN EDITION
Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono
2020 POLISH EDITION
Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9
2020 GERMAN EDITION
2019 POLISH EDITION
Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
Even with foresighted planning of the awarding of prizes, some things can go wrong: For example, despite a firm commitment to attend our party in Warsaw, one of the participants was absent due to an upset stomach, which is why Wojciech Pacuła and I agreed not to publish any pictures of the award presentation at all. Fortunately, this time everything worked out.
The situation was quite different when the award winners were invited. Gerhard Hirt, the owner and head of Ayon, had decided not to attend the fair in Munich - but he will be there again in Warsaw. Since the winners of the Awards are selected however from the test of the last six months before the respective Hifi show, a shift of the delivery to end of October was impossible. The Ayon boss, who had a not inconsiderable share in the realization of the cooperation of High Fidelity.pl and hifistatement.net long years ago, decided however spontaneously to travel with his wife to Gröbenzell for the Saturday evening. For dCS the participation turned out more easily, since the Englishmen had come with a whole set of coworkers into the Bavarian capital, in order to play the own demonstration area, and the booth with the World OF Headphones and support some of their international distributors too.
But now to the excellent components: This year Wojciech Pacuła chose the dCS Vivaldi APEX DAC: “It offers a perfectly smooth, fluid and coherent sound. Its spaciousness, or rather the stereoscopic illusion of space, is of absolutely top quality. In timbre, it draws attention to the emphasis on the midrange. Not warmed up, mind you, but illuminated, which differs this source from most turntables. The bass is perfectly readable and well controlled. Its lowest range is smoother and a hair less energetic than with the other mentioned sources. However, this is part of the "package", in which we get the whole range properly balanced and well thought out, in which nothing is overemphasized or masked. Simply put, it is a top digital source, one of the best in the world.“
Hifistatement's choice for the Statement in High Fidelity | German Edition 2023 is the Ayon Crossfire Evo, that Carsten Bussler reviewed: “The Crossfire Evo is a tube integrated amplifier that is technically mature to the last detail and is one of the best units on the world market in terms of sound. Essentially, the key lies in the clever design of both the input and driver stages, consisting of a double triode and a composite tube, so that the AA62B power triode, made by a small, fine team of former Tesla employees, can show its 25 watts to full advantage. This tube, developed by Ayon itself, is based on the concept of a 300B and can deliver an almost brutal four amps of current! The Ayon excels in captivating electrical engineering as well as a very deep understanding of what really matters in tube amp design."
The previous Statements in High Fidelity:
2022 Polish Edition
Crystal Cable Da-Vinci-Serie
Raidho X1t
2022 GERMAN EDITION
Børresen 05 Silver Supreme Edition
Soulnote P-3 SE
2021 POLISH EDITION
Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01
2021 GERMAN EDITION
Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono
2020 POLISH EDITION
Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9
2020 GERMAN EDITION
2019 POLISH EDITION
Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
„Musik ist die Sprache der Leidenschaft“ – dieses Zitat von Richard Wagner zeigt unmissverständlich die Gefühlswelt unzähliger HiFi- und Musikliebhaber auf. Die HIGH END ist die wichtigste Bühne dieser Passion und ihr Gastgeber, die HIGH END SOCIETY, begrüßte ihr Publikum professionell und herzlich mit dem diesjährigen Markenbotschafter Al Di Meola.
Um sich für die anstehende Messe ein- und abzustimmen traf sich das HIFISTATEMENT-Redaktionsteam bereits am Mittwochabend in München. Bei einem gemeinsamen Essen mit Christoph Stickel, dem für den Grammy nominierten Mastering-Ingenieur, konnte sich die Redaktion über Trends und Entwicklungen der HiFi-Szene und die Schnittstellen zwischen professioneller Audioproduktion und passionierter Audioreproduktion mit einem Profi austauschen. Pünktlich um 09:17 Uhr am nächsten Morgen starten wir voller Vorfreude unsere Fahrt zur Messe und treffen zu unserer aller Überraschung ohne Stau am MOC ein. Neben meinen erfahrenen Kollegen Dirk Sommer und Finn Corvin Gallowsky ist dieses Jahr als neuestes Redaktionsmitglied Klaus Schrätz dabei und wird Ihnen seine Eindrücke schildern.
Im Jahr Zwei nach der Pandemie-Pause präsentiert sich die HIGH END von ihrer besten Seite. Gut informierte und freundliche Mitarbeiter bieten jederzeit bei Fragen Ihre Hilfe an. An den zwei Fachbesuchertagen wirken die Hallen nicht überfüllt, im Gegensatz zu letztem Jahr sind die Standflächen jedoch voll belegt. Lediglich die Atrien wirken zu Stoßzeiten voll, doch es bleibt genügend Raum und Zeit sich Neuheiten zeigen zu lassen und die ein oder andere Vorführung entspannt genießen zu können. An den für alle Besucher offenen Tagen soll sich dies ändern und sowohl die Hallen als auch die Atrien sind voll, als hätte es nie eine Pandemie gegeben. Generell ist die Stimmung von Seiten der Hersteller und Vertriebe sehr positiv.
Nach einer letzten Lagebesprechung begeben Finn und ich uns zur offiziellen Presskonferenz der HIGH END SOCIETY ins Atrium 2.1. Charmant eröffnet die PR-Managerin der Society Claudia Kazner mit dem Nietzsche-Zitat „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ die diesjährige Konferenz und übergibt nach einer prägnanten Einleitung das Wort an Vorstandsvorsitzenden Jürgen Timm. Nach kurzer Begrüßung der Medienvertreter folgt ein kurzer Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre seit der Gründung der HIGH END SOCIETY im Herbst 1982 und die Entwicklung zu inzwischen 69 Mitgliedsfirmen. Es geht unter anderem auch um die junge Hörer-Gemeinschaft mit dem deutlichen Trend zum Mehrkanal-Streaming und wie eine Verbindung zu den etablierten Stereo-Hörern geschaffen werden kann. Stefan Dreischärf, Geschäftsführer der HIGH END Society Service GmbH, welche für die HIGH-END-Messe zuständig ist, übernimmt nun wie gewohnt mit Zahlen und Fakten zur diesjährigen Ausstellung. Waren es 1982 im Hotel Intercontinental noch 20 Aussteller, finden sich nun auf 30.000 Quadratmetern im MOC 550 Aussteller mit über 800 Marken ein.
Nach weiteren Fakten und Zahlen zu Besuchern und Medienvertretern und einem Überblick der letzten drei Markenbotschaftern Kari Bremnes (2018), Steven Wilson (2019) und Alan Parsons (2022) folgt nun unter frenetischem Applaus die Vorstellung des Jazz- und Fusion-Ausnahmegitarristen und diesjährigen Markenbotschafters Al Di Meola. Nachdem die Pressekonferenz, sowie das Pressezentrum dieses Jahr von Raum K1A/B ins Atrium 2.1. verlegt wurde ist das Flair aufgrund des hellen und offenen Atriums sehr angenehm, doch die Akustik erinnert doch eher an ein Kirchengewölbe, was bei den folgenden Worten des „Gitarrengottes“ Di Meola doch ein wenig passend ist. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Alan Parsons fällt auf, dass Mr. Di Meola doch mehr auf Seiten des Musikers, statt des Produzenten, respektive Audio-Engineers steht. Persönlich, als begeisterter Gitarrero, genieße ich die Schilderungen des Maestros über die hochqualitativen Aufnahmen bei Impex Records und wie er im Studio auf eine puristische Effektkette ohne Wireless-Elemente wert legt. Dies begründet er entschlossen mit dem „Loss of Punch“ weniger puristischer Setups. Auf die Nachfrage, wie er denn unterwegs neue Song-Ideen aufnehme, antwortete Al Di Meola mit Voice-Memo seines Mobiltelefons und erntete daraufhin ein wenig ungläubige Blicke. Humorvoll und mit einem Augenzwinkern ergänzte er, dass er es begrüßen würde, wenn man diese Aufnahmen gleich für das Studio verwenden könne.
Als schöne Anekdote erzählte der Ausnahmegitarrist und nach eigener Angabe Beatles-Fan aus New Jersey von einer Aufnahme in den weltberühmten Abbey Road Studios. Inzwischen ist dort auch mit der Zeit gegangen worden und es kommt Pro-Tools zum Einsatz. Da Mr. Di Meola die alten Aufnahmen der Fab Four so sehr schätzt, wollte er auch seine eigenen komplett analog durchführen und brachte somit die im Abbey Road ansässigen Ton-Ingenieure doch ein wenig ins Schwitzen. Im Bezug auf Streaming-Angebote hält der Künstler sich mit seiner Meinung nicht zurück. Er könne die praktische Seite für den Verbraucher zwar nachvollziehen, aber die monetäre Situation der heutigen Musiker aufgrund der verringerten Einnahmequellen, nicht zuletzt durch Ungleichverteilung von Streamingerlösen, kritisierte er deutlich.
Im Großen und Ganzen ist der Auftritt von Al Di Meola ein guter Opener für die Messe, er nahm sich die Zeit für alle Fragen auch wenn ein wenig der Bezug zur HiFi-Szene fehlte. Nach dem obligatorischen Fototermin mit dem Vorstand der HIGH END Society war noch Zeit für Autogramme und ich machte mich auf den Weg zu den ersten Ausstellern in Atrium 3.1. Bei Transrotor von Jochen und Dirk Räke ist der Bellini neu im Programm. Philipp Sigmund nahm sich gerne die Zeit und erklärte, dass der für 9-Zoll-Tonarme ausgelegte Plattendreher sich im Produktportfolio in ein Preissegment unterhalb des Stratos einfügt. Ausgestattet mit einem TMD-Lager und fein justierbaren Füßen ist Nachrüstung aufgrund der vorgebohrten Löcher an der Acrylbasis jederzeit möglich.
Wie bereits 2022 findet sich gleich nebenan die britische Edelschmiede Chord Electronics. Brandneu auf der Messe ist der 125 Watt Vollverstärker Ultima Integrated. Der in schwarz und silber erhältliche Amp beinhaltet eine Fehlerkorrektur-Funktion, die Signale vor der Ausgangsstufe überwacht und falls nötig sofort korrigiert.
Der Prodigy1 und der Prodigy5 haben denselben 27-mm-Soft-Dome-Hochtöner und 130-mm-Mitteltieftöner. Der Hochtöner ist eine Weiterentwicklung des PMC result6, eines der beliebten professionellen Monitore des Unternehmens, während der Tiefmitteltöner aus der CI-Linie von PMC stammt. Bei AVM neu dabei der All-in-One-Streamer AVM CS 30.3. inklusive CD-Laufwerk.
Weiter geht es ins Atrium 4.1 zu den Mannen um Mika Dauphins Vertrieb Drei H. Neben den einzigartig designten Produkten von Chord Electronics finden sich hier die Marken Chord Cables Company, Melco, Steinway Lyngdorf und Spendor.
Als Neuheit für die Messe bietet Spendor neben dem Wallspeaker DS1 auch den Center Speaker A1C an und pirscht nun in die Gefilde der Heimkino-Enthusiasten.
Als Premiere zur High End präsentiert Melco den N5-H50. Der Musik-Server verfügt über eine jitterarme Clock von NDK, einen LAN–Anschluss, RJ45–Anschlüsse, und einen Player–Port für UPnP-Netzwerk-Player.
Eines der Vorführungshighlights war sicherlich Birds von Dominique Fils-Aimé. In beiden Hörräumen von Audioquest bekam ich nicht nur Gänsehaut, sondern auch goldene Ohren.
In Halle 2 ging es weiter zur norddeutschen Speaker-Manufaktur Phonar. Als neuestes Highlight wurde hier die Veritas P9.2 SE präsentiert.
Auch die erlesenen Strippen von Wireworld sind im Vertrieb bei Phonar. David Salz, Mastermind und Präsident von Wireworld erklärte mir seine Innovationen im Kabel-Design.
Zu den optischen Highlights der HIGH END zählt wie jedes Jahr das Portfolio von HiFi Rose. Der Netzwerkstreamer RS130 verfügt über ein 40 Zentimeter großes Display.
HiFi Rose Chef Designer Sinhyung Cho vor den Prototypen des RA280.
Die wunderschönen Racks von Quadraspire und die Plattenlaufwerke von tw-acoustic „Made in Germany“ sind bei Sieveking Sound im Vertrieb.
Klarer Platzhirsch in Halle 3 ist ATR. Neben den zahlreichen Produkten rund um die Plattendreher von Pro-Ject und das wunderschöne Design Konzept von Dark Side of the Moon, finden sich hier illustre Marken wie unter anderem Cabasse, Copeland und West End mit Ihren Vollverstärkern Leo und dem Röhren-DAC Servus.
Für die roon-Erweiterungsbox ROOEXTEND gibt es jetzt mit ROOAIDJ für Apple-User die künstliche Intelligenz CHATGPT integriert, sie macht beispielsweise Songvorschläge auf Grundlage einer Beschreibung der eigenen Stimmung.
Bei AMG von Julian Lorenzi gibt es neben dem freundlichen Empfang den Ausblick auf drei neue Kabel in verschiedenen Qualitätsstufen für die edlen Laufwerke aus Franken.
Die kompakten Verstärker, Übertrager und Netzteile der italienischen Manufaktur AUDIODINAMICA stellen mit ihrer fantastischen Optik, ihrem Bedienkomfort und ihrem hervorragenden Klang eine echte Alternative zum klassischen High End dar.
Nach zwei wundervollen und eindrucksreichen Tagen verabschiede ich mich, wünsche Ihnen viel Freude beim traditionellen und bildhaften Messerundgang mit Helmut Baumgartner, den folgenden Berichten meiner Kollegen Finn Corvin Gallowsky und Klaus Schrätz. „Servus“ und „Auf Wiedersehen“ bei der HIGH END 2024.
Der erste Messerundgang mit Helmut Baumgartner ist mittlerweile schon liebgewonnene Tradition geworden, so ermöglicht dieser auch den Hifi-Freundinnen und Freunden, die vielleicht nicht persönlich anreisen konnten, eine umfangreiche Gesamtschau auf das Dargebotene. Aber auch alle, die vor Ort waren, laden wir herzlich ein, die Füße auszustrecken und den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen.
Helmut Baumgartners Bilder sind unkommentiert und sollen Sie, liebe Leser und Leserinnen, erst einmal einstimmen. Die Kollegen Dave Marras Grünwalds, Finn Corvin Gallowsky und Klaus Schrätz werden Sie in den nächsten Tagen mit Fotos und Wortbeiträgen über ihre persönlichen (Klang)erlebnisse informieren. Für heute wünschen wir viel Vergnügen mit diesem fullminanten Überblick über eine große Zahl von Einzelkomponenten und Anlagen-Konfigurationen.