Freitag, 18 Oktober 2019 00:01

Nordost QPoint

Ich schäme mich manchmal dafür, wie wenig wir über Audio wissen, wie wenig wir davon verstehen. Wir fliegen zum Mond, wir bereiten uns auf den Flug zum Mars vor, wir haben ziemlich gute Kenntnisse darüber, wie sich das Universum verändert und was seine Struktur ist, wir haben Tausende von Planeten gefunden, die der Erde ähnlich sind, und wir haben endlich ein schwarzes Loch „gesehen“, aber wir können immer noch nicht verstehen, welche oft negative oder manchmal positive Auswirkungen ein wenig Draht, ein Stück Holz oder Aluminiumfolie et cetera auf den Klang von Aufnahmen hat.

Vielleicht liegt das Problem in unserem Stolz. Ingenieure „wissen“ genau, was Auswirkungen auf den Klang hat und Wissenschaftler „verstehen“ perfekt, wie eine Audio-Schaltung funktioniert. Sie müssen also keine weiteren Anstrengungen unternehmen, denn das Wissen, das ihnen vermittelt wurde, reicht aus. Audiophile schauen auf beide herab, da nur sie es wirklich „wissen“. Glücklicherweise gibt es immer noch Ingenieure und Wissenschaftler, die beschlossen haben, das Wissen mit der Realität zu konfrontieren. Darüber hinaus suchen sie, wenn sie mit dem unglaublich reichen Spektrum an Möglichkeiten konfrontiert werden, das die nach Perfektion strebende Audio-Welt bietet, nach neuen Wegen und frischen Lösungen. Viele von ihnen finden schließlich Arbeit bei den besten Unternehmen, die High-End-Produkte anbieten.

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Es gibt eine ganze Reihe solcher Unternehmen auf dem Markt, wobei man nicht sofort merkt, wie sie sich von anderen Unternehmen unterscheiden, die ebenso glaubwürdig agieren, aber eher bewährte – oder man könnte sagen, konventionelle – Lösungen verwenden. Nordost ist ein leuchtender Stern unter den ersten und erregt unsere Aufmerksamkeit durch eine fantastische Kombination aus zuverlässigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und ebenso zuverlässigen Audiokenntnissen. Also präsentieren sie von Zeit zu Zeit Lösungen, die anderen Menschen nie in den Sinn kommen würden und die selbst erfahrenen Audiophilen ein wenig bizarr erscheinen. Das neueste Produkt des Unternehmens ist der QPoint, ein kleines Gerät, das unter oder auf einem Audiogerät platziert wird, um elektromagnetische Störungen zu beseitigen: „Der QPoint Resonanz-Synchronizer sendet ein spezielles Feld aus, das alle elektromechanischen Resonanzen in unmittelbarer Nähe so manipuliert, dass sie im Gleichklang miteinander resonieren. Durch die Synchronisation dieser Resonanzen eliminiert der QPoint interne elektrische Störungen und verbessert so die Kohärenz und das Timing, die typischerweise selbst bei den meisten High-End-Audiosystemen fehlen.“ Soweit die Erklärung auf der Nordost-Website.

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Was also ist ein QPoint? Um es kurz zu machen: Es ist ein Generator elektromagnetischer Wellen, auch wenn Nordost ihn als „Resonance Synchronizer“ bezeichnet.
Wellenfrequenz, Intensität und Verteilung sollen auf der Grundlage von Messungen und anschließenden Hörsitzungen ausgewählt worden sein. Die theoretische Grundlage wird vom Hersteller nicht genannt und ist, wie ich es verstehe, Teil des „Wissens“, das vor Kopien geschützt werden soll. Es wäre jedoch sinnvoll, so etwas wie ein Whitepaper zu haben, das uns mehr Informationen liefert. Einige Tipps finden wir online auf der FAQ-Seite des Unternehmens, aber das ist nicht dasselbe wie eine wissenschaftliche Abhandlung.

Wie auch immer, der QPoint ist ein kleiner Aluminiumzylinder mit einem Durchmesser von 127 und einer Höhe von 26 Millimetern mit einer Acrylabdeckung, der von einem Fünf-Volt-Steckernetzteil gespeist wird. Es ist nicht das erste Gerät dieser Art, das auf dem Markt erhältlich ist: Die Firma Acoustic Revive bietet seit vielen Jahren das Modell REM-8 an, einen batteriebetriebenen Generator, der unter dem Transformator einer Komponente platziert wird. Es wird seit vielen Jahren von Janusz, dem Gastgeber der Treffen der Krakauer Sonic Society, genutzt. Das Unternehmen Synergistic Research bietet ebenfalls eine Version einer solchen aktiven Schaltung an: die Tranquility Base Plattform.

Der QPoint ist jedoch ein komplexeres Produkt. Um den Einsatz mit allen handelsüblichen Audiogeräten einschließlich Transistor-, Röhren-, Digital- und Analogkomponenten zu ermöglichen und die Wirkung auf die Bedürfnisse eines einzelnen Benutzers abzustimmen, verfügt das System über zwei Betriebsarten – I und II –, die spezifische Arten eines elektromagnetischen Feldes emittieren, den Rauschpegel auf unterschiedliche Weise senken und so verschiedene Elemente im Klang hervorheben. Nordost beschreibt es wie folgt: „Diese Modi ermöglichen es, Felder zweier leicht unterschiedlicher Art zu emittieren". Ein Benutzer kann zwischen ihnen wechseln und so den Klang beeinflussen. Im Modus I leuchtet an der Vorderseite eine blaue Mikro-LED-Leuchte, während im Modus II eine grüne LED leuchtet.

Das Gerät ist sehr schön aus sandgestrahltem, eloxiertem Aluminium gefertigt und hübsch verpackt. Dabei wurde auf Details wie die Verbindung zwischen dem Kabel des Netzteils und dem Gerät selbst geachtet: Es handelt sich um die wohl beste auf dem Markt erhältliche Verbindung. Stecker und Buchse werden von der Schweizer Firma LEMO hergestellt. Es ist ein echtes Vergnügen, den QPoint aus der Box zu nehmen – wie man sieht, haben einige Audiounternehmen ihre Hausaufgaben gemacht und wissen, wie wichtig es ist, wie das Produkt aussieht, und dass wir Kunden uns davon geschmeichelt fühlen wollen, als ob wir ein Geschenk bekommen würden. Genau so hat es Steve Jobs es auch in der Audiowelt vorgemacht.

Der QPoint gehört zu einer Produktfamilie, die von der Firma Nordost QRT genannt wird. Es ist ein modulares System. Das bedeutet, dass wir mit einem Produkt, zum Beispiel dem QPoint, beginnen und dann weitere Elemente zum System hinzufügen können. Der erste Schritt zur Erreichung dieses Ziels könnte der Kauf von einem, zwei oder sogar drei weiteren QPoint-Geräten sein. Im nächsten Schritt werden die mitgelieferten kostengünstigen Netzteile durch die QSource ersetzt, ein Netzgerät für sechs QRT-Komponenten. Als nächstes können wir die künstliche Erde, ein Produkt namens QKore, mit Hilfe spezieller QLine-Masseleitungen mit der Erdungsklemme in der QSource verbinden. Schließlich können wir die QSource und QKore auf Sort Kone Anti-Vibrationsfüßen platzieren. Ein solches System wurde während der High End 2019 in München eingesetzt.

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Im Lieferumfang des perfekt verarbeiteten Geräts ist eine runde Ledermatte enthalten. Man kann das Gerät darauf platzieren, wenn man die Oberfläche darunter nicht zerkratzen will. Ich wollte es nicht, also habe ich sie während des Tests benutzt. In der Bedienungsanleitung schlägt Nordost vor, das Gerät zuerst auf oder unter einen Vorverstärker oder einen integrierten Verstärker zu stellen. In der Hierarchie geht es von digitalen Quellen über eine analoge Quelle schließlich zum integrierten Verstärker. Es wird darauf hingewiesen, dass die Effekte je nach System unterschiedlich sein können, so dass sie ausprobiert werden sollten. Man kann auch mehrere QPoint-Geräte unter einem Produkt verwenden – die Effekte sollen sich summieren.

Da Hifi Fidelity das Nordost-Gerät als Teil seiner Sonderausgabe für CD-Player testet, habe ich ausprobiert, wie es mit meiner digitalen Quelle funktioniert, dem SACD Ayon Audio CD-35 HF Edition Player, der auf der pneumatischen Acoustic Revive RAF-48H-Plattform steht, die auf der oberen Ebene des Finite Elemente Pagode Edition Racks liegt. Ich habe den QPoint natürlich in beiden Modi getestet.

Die Auswirkungen, die dieses kleine Gerät auf den Klang hat, sind offenkundig, in dem Sinne, dass man recht gut hören kann, dass sich der Klang ändert. Es ist jedoch weniger offenkundig, wie der QPoint das macht. Er ist weder ein Produkt, das dramatische Veränderungen bewirkt, noch ein Produkt, das eine Anlage mit Problemen in eine Anlage ohne Probleme verwandelt. Nach dem, was ich höre, wurde der QPoint entwickelt, um das bereits Gute zu ergänzen und zu vervollständigen. Wenn wir es so angehen, mag der QPoint eine der wertvollsten Verbesserungen unserer Kette sein, ja praktisch etwas Unentbehrliches. Als ich ihn unter den Ayon-Spieler legte, wurde der Klang erhabener. Nicht, dass ich in dieser Hinsicht etwas vermisst hätte – im Gegenteil, ich denke, dass diese Erhabenheit etwas ist, was meiner Kette nicht im mindesten fehlt. Doch mit dem blauen Nordost LED-Licht, das unter dem Spieler leuchtete, war der Klang des Klaviers auf Bogdan Holownias Album Chwile... viel tiefer und weicher. Es war eine Weichheit, die sich aus dem natürlichen Klang des Klaviers ergab, das mit starker Betonung bei niedergedrücktem Pedals gespielt wurde – mit dem QPoint wurde dies deutlicher, als wenn das Gerät nicht in der Anlage war.

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Die Erhabenheit, die ich erwähnt habe, entsteht dort, wo Klänge miteinander in Kontakt kommen, nicht in den Klängen selbst. Der QPoint ändert den Klang als solchen nicht, das heißt, wir erhalten damit nicht mehr Bass, Höhen, Dynamik oder Raum – was auch immer Ihrer Anlage fehlt. Das Gerät hat Einfluss darauf, wie Töne zusammen klingen, wie sie interagieren. Aus diesem Grund scheint es, dass es mehr von allem gibt und dass alles geordneter ist als vorher. Nachdem ich mich an den Klang meines Players mit dem QPoint gewöhnt hatte, erschien mit der Klang jedes Mal, wenn ich ihn ausschaltete, chaotischer, kleiner und heller.

Nachdem ich das Gerät unter den Spieler gelegt hatte, war der Klang des Systems ausgereifter und ruhiger. Ich spreche nicht von einer Ruhe, die frei von Emotionen ist, sondern von einer Ruhe, die voller Erwartung ist. Ich saß vor den Lautsprechern und hörte Musik, und es war einfach eine angenehmere und schönere Erfahrung mit dem QPoint. Es scheint mir, dass es hier vor allem darum geht, etwas zu beruhigen, was früher als Geräusch präsent war, eine Unruhe, die den Hintergrund ein wenig verwischt und von den Ereignissen vor mir abgelenkt hatte. Der QPoint veränderte es so, dass ich besser hören konnte, was hinter den Instrumenten steckt – etwa der Nachhall auf Holownias Album oder das Orchester hinter Nat 'King' Coles großer Stimme auf dem Album Love Songs.


Die interessanteste Veränderung betrifft jedoch die Klangfarben. Ich habe zwar gerade gesagt, dass der QPoint den Klang nicht verändert – und das ist wirklich so. Er beeinflusst jedoch die Art und Weise, wie wir Geräusche wahrnehmen. Es ist durchaus hörbar, dass die musikalische Botschaft mit dem Nordost-Gerät in der Anlage dunkler, aber gleichzeitig klarer ist. „Aber was bedeutet das?“ werden Sie sich fragen. Nun, es bedeutet, dass der Klang tiefer wird und die Transienten weniger betont werden, aber die Differenzierung ist besser. So wird einerseits der Klang dunkler und andererseits offener.

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Ich würde sagen, dies ist ein Effekt, der dem ähnelt, der eintritt, wenn wir ein gewöhnliches Stromkabel durch ein besseres ersetzen, eines mit gutem Leitermaterial, einer Abschirmung und mit ordentlichen Steckern. Mit einem speziellen Kabel wird alles sofort dunkler und voller. Es mag für einige Zeit den Eindruck vermitteln, dass irgendwo Dynamik verloren ginge, da der neue Klang ruhiger zu sein scheint und nicht so funkelt. Nach einiger Zeit, wenn die Entgiftung anfängt zu wirken, werden wir feststellen, dass das, was wir als Dynamik angesehen hatten, ein simples Spektakel war, während das, was wir als Detail betrachtet hatten, einfach nur Geräusch war.

Sehr ähnliche Veränderungen, wenn auch in etwas kleinerem Umfang, finden in einer Anlage statt, in der der QPoint platziert ist. Der Klang wird sororer, tiefer und nuancierter. Die Höhen sind fließender, dunkler, aber viel besser artikuliert – wir brauchen nicht allzu genau hinhören, um kleine Elemente in der musikalischen Botschaft zu unterscheiden. So war es bei Chet Bakers schönem Album Baker's Holliday und bei einer Musik, die scheinbar solche Nuancen gar nicht kennt, nämlich Depeche Modes Construction Time Again. In beiden Fällen konnte ich die Wirkung des Nachhalls auf den Gesang besser nachvollziehen, während die Instrumente im Hochtonbrereich seidiger klangen.

Schließlich gibt es noch den Raum. Es ist eine Sache, auf die wir wahrscheinlich erst am Ende unsere Aufmerksamkeit richten werden, aber es ist einer der wichtigsten Bereiche bei diesem Produkt: Weil der QPoint Ordnung in die Welt der Aufnahmen bringt, eine Art Ruhe bringt, aber das ist eine Ruhe, die auf einer Gewissheit basiert und nicht darauf, dass man schläft. Was auf den weiter von uns entfernten Klangflächen dargestellt wird, wie etwa das Orchester hinter Nat 'King' Coles Gesang, Gahans und Gores Stimmen oder die Perkussion auf dem Album Holownias – das alles war mit dem QPoint noch weiter entfernt, aber gleichzeitig präziser und klarer. Der Qpoint verbessert auch den Fokus im Bass: Die Klangbühne wirkt größer und solider.

Der QPoint bietet zwei Betriebsarten, die uns helfen sollen, ihn an ein bestimmtes Gerät anzupassen. Man kann den Unterschied zwischen ihnen hören: Nachdem ich gehört habe, was der QPoint mit dem Klang meines SACD-Spielers gemacht hat, habe ich nicht einmal für einen Moment daran gezweifelt. Trotzdem war ich überrascht über das Ausmaß dieser Unterschiede. Weil nämlich im Modus II, das heißt bei grün leuchtender LED, der Klang gedämpfter wurde, so als ob jemand einen Kompressor in die Anlage eingeschleift hätte. Es dürfte klar sein, dass ich hier übertreibe, aber nur, weil der Unterschied für mich enorm war.


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Der Klang war dann noch dunkler, noch eleganter, aber nicht dynamisch genug. Den gesamten Test habe ich also im Modus I durchgeführt. Bei Ihnen kann es aber genau umgekehrt sein: Es gibt hier keinen guten oder schlechten Mode. Es gibt ein Setup, das mit unserem Gerät kompatibel ist und ein Setup, das weniger kompatibel ist – außerhalb der Kategorien von gut und schlecht.

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Knapp 800 Euro für ein Produkt, das zur Kategorie Zubehör zählt, ist viel Geld. Wir könnten dafür einen sehr ordentlichen Vollverstärker, einen schönen Plattenspieler oder coole Lautsprecher kaufen. Wenn wir jedoch alle so denken würden, gäbe es keinen Fortschritt und wir würden uns immer noch mit den grundlegenden Problemen befassen und Angst davor haben, was die Leute sagen. Glücklicherweise gibt es Unternehmen wie Nordost, die Risiken eingehen und uns neue Wege aufzeigen: Wege, die wir gehen können, um solchen Teufelskreisen zu entkommen. Also, ich betrachte den QPoint als ein vollwertiges Gerät, so wertvoll wie Anti-Vibrationsfüße, eine Steckdosenleiste, Basen et cetera. Dies sind keine Ergänzungen, sondern so wichtige Elemente des Audiosystems wie alle anderen. Wenn wir in dieser Weise über den Nordost-Generator nachdenken, kann es man den Eindruck haben, dass das Hören ohne ihn nicht möglich ist. Ich habe mich so schnell und so heftig daran gewöhnt und daran, was er mit dem Klang meines Players macht, dass ich fast körperliche Schmerzen hatte, als ich das Gerät wieder in seine Verpackung zurückstellte.

STATEMENT

Wenn Sie eine wirklich großartige Anlage mit hoher Auflösung haben, leihen Sie sich einen Qpoint. Danach werden Sie ihn kaufen. Und dann kauften Sie sich noch einen und noch einen weiteren. Ersetzen Sie schließlich das Netzteil durch die QSource. Auf diese Weise bauen Sie ein parallele Anlage, die Ihre Geräte konditioniert – eine, die jede Änderung in Ihrer Hauptanlage überlebt. Der QPoint ist ein schönes Beispiel für rationale Technik im Dienste der Musik.
Gehört mit
SACD Player Ayon Audio CD-35 HF Edition
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III Linestage
Endstufe Soulution 710
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherfilter Spec Real-Sound Processor RSP-AZ9EX
Kabel Siltech Triple Crown, Acoustic Revive RCA-1.0 Absolute-FM, Acoustic Revive RPC-1 und RAS-14 Triple-C Power Conditioner, Acoustic Revive Power Reference Triple-C and RTP-4eu ULTIMATE, Verictum Block passiver EMI/RTF-Filter, Acrolink Mexcel 7N-PC9500
Zubehör Acoustic Revive Lautsprecherständer, Finite Elemente Pagode Edition Rack, Acoustic Revive RAF-48H, Pro Audio Bono, Franc Audio Accesories Ceramic Classic, Harmonix TU-666M „BeauTone“ Million Maestro 20th Anniversary Edition, Asura Quality Recovery System Level 1
Herstellerangaben
Nordost QPoint
Gleichstromeingang 5V / 1A
Gewicht 0,4kg
Abmessungen 127/26mm (Durchmesser/Höhe)
Preis 780 Euro

Vertrieb
Connect Audio Vertrieb GmbH
Anschrift Neue Strasse 11
65520 Bad Camberg
Telefon +49 6434 5001
E-Mail info@connectaudio.de 
Web www.connectaudio.de

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  • Awards Statement in High Fidelity
Samstag, 17 Oktober 2009 22:37

Bassocontinuo Audio Systems Snc

Hersteller
Bassocontinuo Audio Systems Snc
Anschrift via S. Alessandro
88 Bergamo
Bergamo, Lombardia 24122
Italien
E-Mail info@bassocontinuo.it
Web bassocontinuo.biz
Freitag, 18 Oktober 2019 00:01

Bassocontinuos Referenz-Linie

Hier gibt Bassocontinuo einen tiefen Einblick in seine Referenz-Linie: Statistiken, Merkmale, Zahlen und vieles mehr, um die Produkte und deren Herstellung besser zu verstehen. Reference ist die älteste und meistverkaufte Linie überhaupt. Sie wurde in der zweiten Generation aktualisiert und verbessert und soll so einen neuen Standard schaffen.

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Bassocontinuos Referenz-Linie ist Premium-Produktlinie, bei der Leistung und Ästhetik aufeinandertreffen. Ein Chamäleonrack, in dem der Kunde mit den „Steinen“ (Metallteilen) spielen kann, um jederzeit verschiedene Strukturen zu schaffen.

Features:

  • DSD mit Stoßdämpfer für eine perfekte Entkopplung vom Boden
  • einstellbare Spikes
  • Präzisions-CNC-gefräster massiver Edelstahl, voll modular und nachrüstbar.
  • Gummiartige Entkopplungsscheibe zwischen Regalböden und dem Gerüst
  • Abgestimmter massiver Massendämpfer aus Edelstahl zur Reduzierung von Resonanzfrequenzspitzen auf der Rückseite
  • NFC-Technologie in jedem Regal, um Ihr Smartphone anzuschließen und zusätzliche Informationen herunterzuladen

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REFERENZ Verkaufszahlen:

  • Weltweiter Verkauf: 38% Stealth, 23% California, 20% Nighthawk, 9% andere Veredelungen
  • 480 verkaufte Einheiten in den ersten neun Monaten des Jahres 2019
  • der Exportpreis für drei Tragböden (Accordeon XL4 2.0 Nighthawk) bteträgt 952 Euro
  • 100 kg ist die Tragfähigkeit jedes Regals (Accordeon XL4 2.0).
  • zwei Entkopplungsebenen: die erste am Boden, die zweite unter jedem Regal
  • 6 bis 8 Schichten matte Polyesterlackierung

Versionen:

Sechs verschiedene Materialkombinationen. Sechs Finishes, inspiriert von weltweiten Schönheiten: Bassocontinuo hat die neuen Trends des Luxusmarktes – Architektur, Innenarchitektur, Automobile – sorgfältig untersucht und dem entsprechend nicht nur Farben, sondern auch Konzepte ausgewählt: Neue Texturen und Mischungen, jede inspiriert und abgeleitet von unerwarteten visuellen Einflüssen.

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Hersteller
Bassocontinuo Audio Systems Snc
Anschrift via S. Alessandro
88 Bergamo
Bergamo, Lombardia 24122
Italien
E-Mail info@bassocontinuo.it
Web bassocontinuo.biz

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Dienstag, 15 Oktober 2019 00:01

SPL Phonitor xe

Hersteller von professionellen Audiogeräten haben es traditionell schwer in der HiFi-Szene. Warum weiß ich eigentlich auch nicht so recht, vielleicht, weil keine audiophilen Bauteile verbaut werden und nur das zum Zug kommt, das die Spezifikationen optimal erfüllt. Ohne Guru-Effekt.

Die Firma Sound Performance Lab aus Niederkrüchten – der Name könnte von Loriot stammen! – stellt seit 30 Jahren Geräte für den professionellen Bereich, mittlerweile aber auch für die HiFi-Szene her. Einige Inventionen, die im Profibereich nicht mehr wegzudenken sind, gehen auf das Konto dieser Firma. Zum Beispiel der De-Esser, mit dem bei Aufnahmen die Zisch-Laute über eine Phasenkorrektur eliminiert werden können. Dies interessiert uns aber als HiFi-Freak nur am Rande, hier geht es deshalb um einen Kopfhörerverstärker aus diesem Hause. SPL bietet vier verschiedene Modelle an, bei dem hier vorgestellten Phonitor xe handelt es sich um einen bis an die Zähne bewaffneten Verstärker. Dieser kann zusätzlich noch mit einem selbstentwickelten DAC Modul ausgerüstet werden.

Ursprünglich hatte der Phonitor in der HiFi-Szene gar nichts verloren, er war für den Toningenieur entwickelt worden, um damit Musik mit dem Kopfhörer mischen zu können. Allerdings haben die Fans mittlerweile festgestellt, dass man damit auch im häuslichen Umfeld hervorragend Musik hören kann. Wer nun bereits im Vorfeld meint, dass diese Geräte nur sachlich nüchtern und völlig uninspiriert Musik machen können, macht einen großen Fehler. Deshalb dieser Bericht.

Die Farbe der Frontplatte kann ausgewählt werden, zur Verfügung stehen schwarz, rot und silber
Die Farbe der Frontplatte kann ausgewählt werden, zur Verfügung stehen schwarz, rot und silber

Rein äußerlich kann der Phonitor xe seine professionellen Gene nicht verbergen. Das sieht man schon allein an den Ausstattungsdetails, die man sonst bei keinem HiFi-Kopfhörerverstärker zu sehen bekommt. So existiert eine extra für den HiFi-Bereich optimierte Matrixschaltung. Dahinter verbergen sich mehrere Einstellmöglichkeiten, mit denen die veränderte räumliche Abbildung bei Kopfhörern denen einer Lautsprecherwiedergabe angepasst werden kann. Im Gegensatz zum reinen Profimodell Phonitor 2 entfallen hier diverse Einstellmöglichkeiten, die lediglich für das Abmischen von Aufnahmen benötigt werden. Zunächst einmal finden wir einen sechsstufigen Crossfeed-Schalter. Mit dieser Schaltung kann der extreme links/rechts-Effekt bei Kopfhörerwiedergabe vermindert werden. Der rührt daher, dass über den Kopfhörer das linke Ohr die leiseren und zeitlich verzögerten Schallanteile vom rechten Kanal nicht mitbekommt und umgekehrt. Schaltet man nun den Crossfeed-Effekt dazu, werden frequenzkorrigiert Anteile des linken Kanals dem rechten in geeignetem Verhältnis dazu gemischt und umgekehrt. Das Ergebnis kann man in etwa mit dem Einfluss verschiedener Raumgrößen auf eine feste Lautsprecheraufstellung vergleichen.


Zweitens gibt es einen Schalter mit der Bezeichnung Angle, mit dem die Bühnenbreite schmaler dargestellt werden kann. Bewirkt wird dies dadurch, dass die zeitliche Verzögerung des Signals vom gegenüberliegenden Kanal – bei aktiviertem Crossfeed – in vier Stufen verändert werden kann. Damit lässt sich der Blickwinkel auf die Musiker zwischen 22 und 55 Grad variieren. Die Musiker rücken mehr zusammen und mehr in die Mitte. So, wie man es in Natura auch hören würde. Insgesamt soll sich dadurch auch eine verbesserte Fokussierung in der Mitte ergeben.

Den professionellen Charakter erkennt man auch daran, dass die Beschriftung der Eingänge auch spiegelverkehrt angebracht ist und man somit gut von oben lesen kann. Das Gerät bietet sechs unterschiedliche Eingänge und zusätzlich zwei Kopfhörerausgänge
Den professionellen Charakter erkennt man auch daran, dass die Beschriftung der Eingänge auch spiegelverkehrt angebracht ist und man somit gut von oben lesen kann. Das Gerät bietet sechs unterschiedliche Eingänge und zusätzlich zwei Kopfhörerausgänge

Praktischerweise lässt sich die eingestellte Matrix mit einem Schalter auch komplett abschalten, so dass man sehr schnell vergleichen kann. Grundsätzlich sind diese Effekte nicht von der Hand zuweisen, da die Musik generell für die Wiedergabe mit Lautsprechern produziert wird und nicht für Kopfhörer. Bei der Schaltung handelt es sich übrigens um eine rein analoge Schaltung. Zum professionellen Äußeren tragen auch die beiden VU-Meter bei, die sich zudem in ihrer Empfindlichkeit umschalten lassen. Man kann also auch bei geringen Lautstärken sehen, wie die Zeiger im Takt mitschwingen. Nun ja, für den HiFi-Bereich ist das eher eine Spielerei. Auf der linken Seite gibt es noch einen Regler mit der Bezeichnung Lateralität. Bei genauerem Hinschauen handelt es sich hierbei um einen stinknormalen Balanceregler. Mit einer Bezeichnung aus dem medizinischen Bereich. Wenn wir aber schon einmal dabei sind: Für die Oldies unter uns gibt es also die Möglichkeit über diesen Regler einseitig nachlassendes Hörvermögen geringfügig auszugleichen. Aber natürlich auch minimale Lautstärkeunterschiede bei den Kopfhörern lassen sich damit korrigieren.

Was gibt es noch zusehen? Für den Kopfhörer gibt es jeweils einen symmetrischen XLR-4-Anschluss, sowie einen unsymmetrischen 6,3-Millimeter Klinkenanschluss. Diese beiden Anschlüsse existieren sowohl an der Frontplatte, als auch an der Rückseite. Es können somit zwei Kopfhörer gleichzeitig angeschlossen werden, allerdings nur symmetrische oder nur unsymmetrische. Der benachbarte Ausgang wird automatisch stumm geschaltet. Mit dem Kippschalter an der Front kann zwischen vorne und hinten umgeschaltet werden. Bei einem Feature bin ich nicht so ganz im Klaren, was das Ganze eigentlich soll, der Lautstärkeregler an dem Gerät kann auch ferngesteuert werden. Dazu kann man jede beliebige Fernsteuerung benutzen und den Phonitor entsprechend programmieren. Allerdings ist man durch das Kabel am Kopfhörer zwangsläufig immer in Reichweite des Reglers. Nun ja, irgendetwas werden sich die Jungs von SPL schon dabei gedacht haben. Aber was?

Die beiden Kopfhörer-Ausgänge können sowohl vorne, als auch hinten belegt werden. Zum Umschalten dient der kleine Schalter
Die beiden Kopfhörer-Ausgänge können sowohl vorne, als auch hinten belegt werden. Zum Umschalten dient der kleine Schalter


Die Verstärkerschaltung bietet auch etwas, was ich bisher im Audiobereich noch nicht gesehen habe, die von der Firma so bezeichnete Voltair-120-Schaltung. Dabei werden die OP-Amps mit einer Versorgungsspannung von ±60 Volt versorgt, also mit einem Spannungshub von 120 Volt. Normalerweise sind hier ±15V üblich, normale OP-Amps würden bei ±60 Volt sofort abrauchen. Deshalb hat SPL für diesen Zweck eigene, diskrete OP-Amps entwickelt. Wozu nun das Ganze? Man verspricht sich von dieser Technologie einen deutlich gesteigerten Dynamikumfang, mehr Headroom, bessere Auflösung und weniger Verzerrungen. Das wollen wir doch irgendwie alle, oder? Zudem ist der Phonitor xe mit dem neuentwickelten DAC Modul 768 ausgerüstet. Das Gerät kann auch ohne diesen Wandler geordert werden, der Preis verringert sich dann auf 2100 Euro. Eingangsseitig verfügt der Phonitor über einen USB-, einen koaxialen und optischen Eingang, sowie einen AES/EBU-Eingang, der das symmetrische S/PDIF-Signal aufnimmt.

Das Wandlermodul setzt auf den AK-4490-Chip des japanischen Herstellers Asahi Kasai. Damit können PCM Abtastraten bis 768 Kilohertz bei einer Wortbreite von 32 Bit unterstützt werden. DSD wandelt er bis zu DSD 256. Das Innovative an diesem Modul ist aber nicht der Wandler-Chip, da gibt es vom gleichen Hersteller bereits neuere Modelle. SPL setzt beim I/V Konverter und beim Tiefpassfilter ebenfalls die 120-Volt-Technologie ein. Zwar wären bei dem AK 4490 fünf verschiedene Digitalfilter wählbar, SPL hat sich aber für den erwähnten, eigenen Tiefpassfilert in 120-Volt-Technologie entschieden. Dieses Modul ist auch der beste Beweis dafür, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, den allerletzten Wandlerchip einzusetzen, sondern dass die Implementierung entscheidend ist.

Die beiden Hauptakteure Crossfeed und Angle können wahlweise dazu geschaltet werden
Die beiden Hauptakteure Crossfeed und Angle können wahlweise dazu geschaltet werden

Die 2800-Euro-Frage ist natürlich: Wie klingt das Ding denn nun? Hm, räumen wir das Hauptproblem gleich einmal aus dem Weg: Fantastisch! Damit ist eigentlich alles gesagt. Mit diesem Einzeiler wäre Kollege Sommer wohl weniger einverstanden, deshalb hören wir uns das Ganze einmal genauer an. Allerdings wird es jetzt auch schwieriger, denn so richtig zu fassen bekommt man den Phonitor nämlich nicht. Wie immer möchte ich auch darauf hinweisen, dass das Gehörte vom Zusammenspiel mit den eingesetzten Hörern abhängt. In diesem Fall die Audeze-LCD-X- und Audioquest-NightOwl-Kopfhörer, sowie Empire Ears Legend X und Vision Ears Erlkönig In-Ears. Praktischerweise wird der Audeze-Kopfhörer sowohl mit symmetrischen als auch unsymmetrischen Kabeln geliefert. Somit kann man auf einfache Weise beide Ausgänge überprüfen.

Als Quelle diente mein mechanisch stark modifiziertes Ayon CD-T Laufwerk, mein Laptop mit Audirvana sowie ein Hiby R6 Pro DAP als Transport geschaltet. Der Cayin N8 stand leider nicht mehr zur Verfügung. Spaßeshalber habe ich ein iPhone ebenfalls einmal probiert, um wieder festzustellen, dass diese Signalquelle allenfalls für den Betrieb in der U-Bahn geeignet ist. Fangen wir einmal mit dem unsymmetrischen Ausgang an: Zunächst einmal ist die Wiedergabe – wie bei einem professionellen Gerät zu erwarten – völlig neutral und transparent. Egal welcher Hörer angeschlossen wird oder welche Quelle gerade läuft, die tonalen Eigenarten der einzelnen Geräte werden einfach durchgereicht. Auch ist sehr leicht zu hören, ob die CDs mit dBpoweramp, XLD oder zusätzlich mit dem Melco-Laufwerk geripped wurden.


Sauberer Aufbau des Verstärkers. Auch ein analoges Netzteil ist erfreulicherweise zu finden
Sauberer Aufbau des Verstärkers. Auch ein analoges Netzteil ist erfreulicherweise zu finden

Als nächstes fällt die unheimliche Souveränität der Wiedergabe auf, das Gerät scheint irgendwo versteckte Power ohne Ende zu haben. Insbesondere großorchestrale Aufnahmen werden mit einer Wucht wiedergegeben, die man einfach einmal gehört haben muss. Und alles vollkommen leichtfüßig und unbeschwert. Im Vergleich zum Hugo2 – und der ist wahrhaftig kein Kind von Traurigkeit, was Dynamik anbelangt – zeigt der Phonitor, dass da einfach noch mehr geht. Insgesamt spielt der Hugo2 etwas cremiger, was sehr angenehm zum Hören, aber für den Toningenieur eher nicht zu gebrauchen ist. Das soll aber in keinster Weise heißen, dass der Phonitor irgendwie unangenehm klingt, im Gegenteil. Auch feindynamische Unterschiede werden hervorragend aufgelöst. Wenn sich ein Musiker eine sündhaft teure Stradivari Violine gekauft hat und es dann klingt wie die Fidel vom Musik Meier um die Ecke, dann macht die Anlage etwas falsch. Sie ahnen es schon, diese Blöße gibt sich der Phonitor natürlich nicht. Ob es sich nun um Feinheiten in der Artikulation von Gesangsstimmen oder um unterschiedliche Anschlagstechniken bei Konzertgitarristen handelt, alles wird sauber wiedergegeben.

Der Bass ist sehr kräftig und hervorragend kontrolliert. Die akustischen Eigenschaften eines Kontrabasses werden exakt abgebildet und sehr strukturiert wiedergegeben. Aber auch der Unterschied zwischen einem Fender Jazzbass und einem Fender Precision ist leicht zu hören. Das ist sicher auch eine der Stärken des Audeze-Kopfhörers. Aber auch der Erlkönig macht hier eine hervorragende Figur. Solange man vorsichtig mit dem Lautstärkeregler ist. Trotzdem ist diese Kombination für einen hochempfindlichen In-Ear natürlich der totale Overkill. Der Präsenzbereich erscheint zunächst etwas zurückhaltender, was aber primär am Audeze liegt, der wirkt in diesem Bereich ein bisschen schaumgebremst. Tonal meine ich, nicht dynamisch. Mit dem NightOwl oder den In-Ears klingt alles wieder wie gewohnt detailliert und präsent. Oder sagen wir einmal fast wie gewohnt. Auch hier ist die gebotene Transparenz und Neutralität wieder verblüffend. Neutralität hat ja manchmal eine etwas nichtssagende Attitüde, das umgeht der Phonitor sehr geschickt, indem er trotzdem eine emotionale Wiedergabe bieten kann. Die Stimme von Mirella Freni in der Oper La Bohème kommt mit der gleichen Emotionalität, wie ich sie in München live gehört habe. Auch werden die Sänger sehr plastisch abgebildet. Das Gerät mischt hier keine zusätzliche Wärme oder sonst irgendetwas dazu, es bleibt alles so, wie es auf der Aufnahme gespeichert ist. Trotzdem ermöglicht der Phonitor hier, den ganzen technischen Kram zu vergessen und sich in die Handlung zu versetzen.

Wegen der Servicefreundlichkeit sind die einzelnen Module in Steckkartenform eingebaut und können so im Ernstfall leicht gewechselt werden
Wegen der Servicefreundlichkeit sind die einzelnen Module in Steckkartenform eingebaut und können so im Ernstfall leicht gewechselt werden

Der Hochtonbereich vervollständigt den hervorragenden Eindruck, er ist flüssig, ohne dass dabei irgendwelche Details verloren gehen. Er ist einfach nahtlos an den ebenfalls detaillierten Mittenbereich angeschlossen. Im Grunde genommen gibt es hier über Bass, Mitten und Höhen nicht viel zu sagen, der Phonitor macht alles richtig und gibt sich nirgends eine Blöße. Wenn man nun auf den symmetrischen Ausgang wechselt, werden die einzelnen Hörer mit jeweils zwei Endstufen angetrieben, also mit der doppelten Leistung. Das macht sich primär in einer nochmals kontrollierteren Basswiedergabe bemerkbar. Die Musik wirkt voller, bei größeren Besetzungen erscheinen die einzelnen Instrumentengruppen besser voneinander getrennt und erscheinen etwas plastischer. Wenn man nun nichtsahnend bei besagter La Bohème die CD2 mit dem dritten Akt auflegt und am Anfang feststellt: Ich hör’ nix, dann fliegt man kurz darauf bei der Tutti-Passage am Anfang förmlich aus dem Sessel. Zumindest ist man dann hellwach. Der Verstärker hat die Fähigkeit, die größten Dynamiksprünge mit einer unglaublichen Leichtigkeit wiederzugeben, ohne dabei die Abbildungs-Präzision zu verlieren.


Kann der Phonitor auch rocken? Kann er, insbesondere mit den In-Ears habe ich noch nie so eine Greifbarkeit bei der Interaktion einer Bassdrum mit meinem Trommelfell gehört. Zumindest, was eine Konserve angeht. Mein Schlagzeuger kann das trotzdem noch besser. Dann gibt es ja noch die Einstellmöglichkeit mit den beiden Reglern Crossfeed und Angle. Diese hatte ich zunächst einmal außer Acht gelassen, weil mein Hugo2 ebenfalls einen Crossfeedschalter besitzt, der aber bei Weitem nicht so viel verändert, wie es hier der Fall ist. Durch die Kombination der beiden Schalter Crossfeed und Angle kann das Bühnenbild doch deutlicher verändert werden, so dass ich überwiegend mit diesen Einstellungen gehört habe. Vor allem dieser extreme links/rechts-Stereoeffekt und in der Mitte nichts, lässt sich hier sehr gut kompensieren. Was mich bei der ganzen Geschichte dann doch überrascht hat, ist die Tatsache, dass man mit dem Studiogerät sehr gut Musikhören kann, ohne dass man von irgendwelchen aufnahme-technischen Details abgelenkt wird. Wenn wir wollen, zeigt uns der Phonitor alles, was auf der Aufnahme drauf ist. Wenn wir uns nur auf die Musik konzentrieren wollen, dann geht das mit dem Gerät genauso gut. Und das alles ohne audiophile Bauteile.

Der AKM Wandler-Chip ist zwischen den roten Elkos leicht erkennbar, bei dem großen Chip in der Mitte will sich SPL nicht in die Karten schauen lassen
Der AKM Wandler-Chip ist zwischen den roten Elkos leicht erkennbar, bei dem großen Chip in der Mitte will sich SPL nicht in die Karten schauen lassen

Irgendwelche Schwächen konnte ich bei dem Phonitor beim besten Willen nicht ausmachen. Die Musikwiedergabe ist faszinierend, um einmal Mr. Spock zu bemühen. Eingangs hatte ich gesagt, der Phonitor xe klingt fantastisch, mittlerweile bin ich am Überlegen, ob er überhaupt klingt. Wobei mir da immer ein Satz des Japaners Susumu Sakuma einfällt: Viele glauben, dass ein klarer und akkurater Ton das Wesen der Musik ausdrücken kann. Zumindest scheint es nicht hinderlich zu sein, wenn ich da an den Phonitor denke. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein ausgesprochener Röhrenliebhaber bin. Und das auch bleibe. Aber dass ich mich einmal mit einem professionellen Transistorgerät anfreunden kann...

STATEMENT

Wer gerne mit Kopfhörern hört und dieses Gerät links liegen lässt, nur weil es aus der Studioszene kommt, macht einen großen Fehler. Wenn einer aber wissen will, was heutzutage bei der Kopfhörerwiedergabe möglich ist, sollte sich das Ding unbedingt anhören!
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Cayin N8, Hiby R6 Pro, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, Vision Ears VE8
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
SPL Phonitor xe
Digitaler Wandler AKM AK4490
Digitale Eingänge Coaxial S/PDIF (RCA), Optisch Toslink, USB (B), AES
Analoge Eingänge RCA, XLR
Ausgangsleistung 2 x 2.7 W an 32 Ohm, 2 x 1 W an 600 Ohm
Ausgangsimpedanz 0,18 Ohm unsymmetrisch, 0,36 Ohm symmetrisch
Ausgänge 6.3 mm Klinke unsymmetrisch, Neutrik 4 Pin XLR symmetrisch
Abmessungen (L/B/H) 335/278/100 mm
Gewicht 4,3 kg
Preis 2.800 Euro mit DAC Modul 768, 2.100 Euro ohne Modul

Hersteller
SPL electronics GmbH

Anschrift Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten

Telefon +49 2163 98340

Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Hersteller von professionellen Audiogeräten haben es traditionell schwer in der HiFi-Szene. Warum weiß ich eigentlich auch nicht so recht, vielleicht, weil keine audiophilen Bauteile verbaut werden und nur das zum Zug kommt, das die Spezifikationen optimal erfüllt. Ohne Guru-Effekt.
Montag, 14 Oktober 2019 01:09

World of Hifi

Im Dezember letzten Jahres hat die High End Society die World of Hifi in Kooperation mit der Stereo erfolgreich wiederbelebt. Heuer findet sie deutlich früher statt und zwar am kommenden Wochendende in Neuss. Viel Zuspruch erhielt die Aktion „Sound Clever“, bei der Anlagen im Gesamtwert bis 5.000 Euro präsentiert werden.

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Kein Wunder also, dass auch für das Wochenende in Neuss die Vorstellung von gekonnt zusammengestellten, erschwinglichen Ketten angekündigt wurde. Für Vinyl-Liebhaber gibt es aber noch einen weiteren Grund für die Fahrt nach Neuss: Die World of Hifi wird diesmal um eine Schallplattenbörse mit über 30 Ausstellern erweitert. Auch für diese Veranstaltung ist der Eintritt frei. Neben Herstellern und Vertrieben werden auch Händler aus der Region vertreten sein.

Hier das Ausstellerverzeichnis:

  • Audio-Technica Deutschland GmbH
  • Audiodata Elektroakustik GmbH
  • AudioQuest
  • Audio Reference GmbH
  • Avantgarde Acoustic
  • Backes & Müller - B&M High End Audio Produktions GmbH
  • Canton Elektronik GmbH + Co. KG
  • CM-Audio - Digital Audio Competence Center
  • DREI H Vertriebs GmbH
  • Einstein Audio Components
  • Exclusive Hifi-Technik
  • GEKO
  • Hifi-Palast
  • HiFi Center Liedmann
  • HMS Elektronik GmbH
  • in-akustik GmbH 6 Co. KG
  • Lyravox Gerätemanufaktur GmbH & Co. KG
  • MRV Matthias Roth Vertrieb
  • Nubert Electronic GmbH
  • Phonosophie/ I.Hansen Vertriebs GmbH
  • Progressive Audio / PADIS Progressive Audio Distribution
  • RAP - HIFI auf dem Gutshof
  • Roterring Möbelmanufaktur GmbH
  • Sieveking Sound GmbH & Co. KG
  • Silent Wire GmbH
  • Sintron Vertriebs GmbH
  • sonoro audio GmbH
  • T+A elektroakustik GmbH & Co. KG
  • XANDRIE SA / QOBUZ
Information
WORLD OF HIFI
Datum 19. + 20. Oktober 2019
Ort Dorint Kongresshotel Düsseldorf Neuss
Selikumer Straße 25
41460 Neuss
Öffnungszeiten Samstag, 19. Oktober 2019 von 10:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag, 20. Oktober 2019 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Eintritt frei

Weitere Informationen finden Sie hier.

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Weitere Informationen

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Freitag, 11 Oktober 2019 00:00

AudiophileOptimizer – Teil 2

Ich habe es in Teil 1 meines Berichts über AudiophileOptimizer bereits angekündigt: Die Klangqualität eines Windows Systems lässt sich noch erheblich steigern, wenn wir auf eine Version von Windows Server als Betriebssystem zurückgreifen. Wir begeben uns jetzt zu den Wurzeln von AudiophileOptimizer.

Die Idee von Philipp Hobi, ein Windows Server Betriebssystem anstelle des üblichen Windows Client Betriebssystems zu verwenden, war vor einigen Jahren revolutionär und ist auch heute noch zumindest außergewöhnlich. Die dahinterstehende Überlegung ist folgende: Wie Sie gesehen haben, müssen wir unserem Windows 10 System mit AudiophileOptimizer erst einmal eine knackige Schlankheitskur verpassen, um anständige Ergebnisse erzielen zu können. Allerdings gibt es hier Grenzen und aus einem Windows 10 wird niemals der „vollschlanke Supersportler“. Server-Betriebssysteme haben naturgemäß einen ganz anderen Fokus und sind bereits von Haus aus wesentlich schlanker ausgelegt. Für die Audio-Wiedergabe muss man diese Systeme im Gegenteil sogar etwas aufpäppeln. Und das war die Geburtsstunde von AudiophileOptimizer – die Funktionalitäten für Windows 10 kamen erst viel später auf vielfachen Kundenwunsch dazu.

Das Auswahlmenü des ServiceTools
Das Auswahlmenü des ServiceTools

Bevor Sie jetzt aussteigen und aufhören weiterzulesen, weil Sie der Meinung sind, dass ein Windows Server Betriebssystem nur etwas für Spezialisten ist, kann ich Sie beruhigen. Die Installation von Windows Server 2012 R2, Windows Server 2016 oder Windows Server 2019 ist nicht komplizierter als die von Windows 10. Entscheiden wir uns bei der Installation dann noch für die Variante mit grafischer Benutzeroberfläche (Server with a Gui oder Desktop Experience), dann ist die Ähnlichkeit in der Bedienung zu einem Windows 10 System sehr hoch. Die serverspezifischen Teile brauchen uns ja nicht zu interessieren und für alles weitere haben wir AudiophileOptimizer an unserer Seite. Dieser installiert die für die Audio-Wiedergabe benötigen Komponenten automatisch nach, sofern sie nicht bereits vorhanden sind, und das ServiceTool hilft uns in schwierigen Fällen bei der Treiberinstallation. Bleibt der Preis – natürlich ist eine Server-Lizenz teuer. Aber wir High Ender sind ja mitunter schon auch ein seltsames Völkchen: Wir haben kein Problem für Hardware – und sei es nur für ein Kabel – vier- oder gar fünfstellige Beträge auszugeben, aber Software darf nichts kosten. Die Essential Editions von Windows Server sind durchaus erschwinglich, auf dem Gebrauchtmarkt – ja den gibt es auch für Software – lässt sich das eine oder andere Schnäppchen machen und Microsoft stellt uns großzügig eine vollständige Trial-Version für 180 Tage sogar kostenlos zum Testen zur Verfügung. Mit der letzteren Alternative sollte einem Einstieg nichts mehr im Wege stehen.

Auf meinem Sony Notebook habe ich eine dritte Partition eingerichtet und darauf zunächst Windows Server 2012 R2 installiert und zu Beginn diesen Jahres dann auf Windows Server 2016 umgestellt. Doch kaum war alles wieder installiert und optimiert, kam die Nachricht von Philipp Hobi, dass die kommende Version 3.0 von AudiophileOptimizer auch Windows Server 2019 unterstützen werde und ich doch unbedingt diese Version ausprobieren solle. Also alles wieder plattgemacht, Windows Server 2019 installiert, nun mit AudiophileOptimizer 3.0 optimiert und wieder die in Teil 1 genannte Audio-Software aufgespielt, damit alles vergleichbar bleibt. Sie können sich jetzt sicher den dahinter stehenden zeitlichen Aufwand lebhaft vorstellen und verstehen, warum ich solange für den Bericht gebraucht habe. Doch der ganze Aufwand hatte auch eine positive Seite, konnte ich doch – wenn auch mit einem gewissen zeitlichen Abstand – alle drei Server-Versionen miteinander vergleichen. Aktuell habe ich auf der gleichen Hardware mit der gleichen Audio Software die Vergleichsmöglichkeit zwischen Windows 10 Pro einerseits, sowie den mit AudiophileOptimizer behandelten Versionen von Windows 10 Pro und Server 2019 andererseits.


Das Boot-Menü auf meinem Sony Notebook mit der Möglichkeit zwischen drei Betriebssystemen zu wählen
Das Boot-Menü auf meinem Sony Notebook mit der Möglichkeit zwischen drei Betriebssystemen zu wählen

Das Ergebnis kann ich an dieser Stelle gleich vorwegnehmen. Windows 10 Pro mit AudiophileOptimizer macht gegen die Server-Varianten, natürlich ebenfalls mit AudiophileOptimizer, keinen Stich. Instrumente gewinnen nochmals an Wärme und Körperhaftigkeit. Alles klingt wesentlich entspannter. Damit einher geht ein deutlicher Zugewinn an Transparenz und Klarheit. Hören wir das berühmte Konzert für Gitarre und Orchester, das „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo, in der Aufnahme mit Pepe Romero und dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics). Die Sologitarre ist zu jeder Zeit klar vor dem Orchester platziert. Im ersten Satz mit seinen farbigen Rhythmen kontrastieren die hart angeschlagenen Saiten des Soloinstruments mit den kraftvollen Streichereinsätzen des Orchesters. Im langsamen zweiten Satz erklingt der nachdenkliche Dialog zwischen Soloinstrument und dem Englisch-Horn herrlich rund und einfühlend. Mit Windows 10 Pro an der einen oder anderen Stelle vorhandene Härten und unnatürlicher Glanz sind jetzt weitgehend verschwunden. Vergleicht man die Server-Versionen untereinander, tendiere ich an dieser Stelle klar zu Windows Server 2019, wobei die Unterschiede zwischen den Server-Versionen wesentlich kleiner sind als die gerade beschriebenen Unterschiede zu Windows 10 Pro. Deshalb kann man sich bei der Entscheidung durchaus davon leiten lassen, welche Server-Version man zu einem erträglichen Preis erstehen kann.

AudiophileOptimizer installiert auf Wunsch bei Windows Server 2019 wichtige Komponenten zum Betrieb von Roon nach
AudiophileOptimizer installiert auf Wunsch bei Windows Server 2019 wichtige Komponenten zum Betrieb von Roon nach

Ich will Ihnen an dieser Stelle nicht verschweigen, dass es bei allen drei Server-Versionen noch eine weitere Optimierungsstufe gibt. Das ist der der sogenannte Core Mode, bei dem die gesamte grafische Benutzeroberfläche nicht installiert wird. Die Vorteile dieser Magervariante sind mehr Sicherheit aufgrund der geringeren Angriffsfläche und ein geringerer Ressourcenverbrauch. Gerade letzteres macht den Core Mode auch für die Audio-Wiedergabe interessant.

Die spartanische Kommandozeilenebene im Core Mode
Die spartanische Kommandozeilenebene im Core Mode


Aber die Konfiguration ist spaßbefreit nur auf Kommandozeilenebene über das Tippen komplizierter Befehle möglich, und wenn die Installation einer Anwendung einen kompletten grafischen Desktop erfordert, dann ist das Thema im Core Mode erledigt. Wir befinden uns da im absoluten Expertenmodus. Ohne die Unterstützung von AudiophileOptimizer kommt man hier in keinem Fall weiter. Interessant ist vielleicht am ehesten noch Windows Server 2012 R2, bei dem mit Hilfe von AudiophileOptimizer softwaremäßig zwischen Grafik Mode und Core Mode wechseln kann. Das hat den großen Vorteil, dass man sein System mithilfe der grafischen Benutzeroberfläche vollständig konfigurieren und austesten kann und dann erst in den Core Mode umschaltet. Bei den neueren Server-Versionen 2016 und 2019 gibt es diese Möglichkeit nicht mehr und man muss sich bereits bei der Installation für eine der beiden Varianten entscheiden.

Die Audiophile Shell ist gerade im Core Mode eine große Hilfe
Die Audiophile Shell ist gerade im Core Mode eine große Hilfe

Auf meinem Musikserver mit XEON Prozessor und mehreren linearen Netzteilen sind Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2019 im Core Mode installiert. Ja, der Core Mode bringt für mein Empfinden noch einmal eine hörbare Verbesserung. Noch vorhandene Härten und unnatürlicher Glanz sind jetzt vollständig verschwunden. In die Wiedergabe kehrt noch größere innere Ruhe und Leichtigkeit ein, die mir besonders bei der Wiedergabe menschlicher Stimmen sehr gut gefällt. In „Don't know why“ kommt die gefühlvolle Stimme von Norah Jones (Norah Jones: Come Away With Me; 96KHz) so klar, rund und voll und gleichzeitig mit so großer Intensität aus der Mitte der Lautsprecher, dass es einfach Spaß macht. Ein ähnlicher Eindruck ergibt sich bei „Temptation“ in der Interpretation von Diana Krall (Diana Krall: Girl in the other Room): auch hier beeindruckend, wie die charakteristische Stimme glasklar im Raum steht. Interessant ist, dass der klangliche Vorteil des Core Mode von Windows Server 2012 R2 über Windows Server 2016 zu Windows Server 2019 tendenziell kleiner wird. Soll heißen: Eine Windows Server 2019 Installation mit grafischer Benutzeroberfläche kommt klanglich schon recht nah an eine Core Mode Installation von Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2016 heran. Dies ist auch ein klarer Beweis für die These von Philipp Hobi, dass es mit der Deaktivierung von Prozessen allein nicht getan ist, sind doch auf einem Windows Server 2012 R2 im Core Mode signifikant weniger Prozesse aktiv als bei einer Windows Server 2019 Installation mit grafischer Benutzeroberfläche. Vor diesem Hintergrund lautet meine Empfehlung nun ganz klar: verzichten Sie auf den Core Mode und verwenden Sie Windows Server 2019 mit grafischer Benutzeroberfläche. Sie ersparen sich so die ganze Frickelei im Core Mode und damit programmierte Frustrationserlebnisse und sind klanglich trotzdem sehr nahe am Optimum.

Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 1
Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 1

Beschäftigen wir uns lieber mit einer anderen interessanten Optimierungsmöglichkeit: dem Shell Replacement. Was bitte schön, ist das nun wieder? Im Grafik Mode ist der bekannte Windows Desktop Ihre Shell. Im Core Mode ist die Shell die simple Eingabeaufforderung. Anstatt den Desktop oder die Eingabeaufforderung als Shell zu starten, können Sie die Shell durch die Oberfläche Ihres bevorzugten Media-Players, beispielsweise JRiver, ersetzen. Dies hat zum einen Auto-Start-Charakter und spart zum anderen wieder einiges an Ressourcen; gerade im Grafik Mode ist das besonders interessant. Im Extremfall, beispielsweise bei Roon Server, haben wir dann einen leeren schwarzen Bildschirm vor uns. Das Ergebnis ist ein nicht zu verachtender Zugewinn an Klangqualität, den man nicht liegen lassen sollte. Sie können einen solchen Shell-Ersatz mit Hilfe des ServiceTools aktivieren und konfigurieren. 18 verschiedene Shell Replacements stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Wichtig dabei ist, dass das ServiceTool über eine integrierte Prüfroutine verfügt, die sicherstellt, dass Sie keinen Shell-Ersatz konfigurieren können, der nicht funktioniert.


Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 2
Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 2

Es gäbe noch so einiges über AudiophileOptimizer und die verschiedenen Funktionalitäten zu berichten, aber mit den beiden Teilen meines Berichts habe ich bereits sämtliche Vorgaben zum Umfang eines Artikels bei weitem überschritten. Probieren Sie AudiophileOptimizer doch einfach selbst aus: das Risiko ist gering. Das Programm arbeitet absolut zuverlässig und der finanzielle Einsatz bleibt sehr überschaubar. Sie werden auf AudiophileOptimizer nicht mehr verzichten wollen!

STATEMENT

AudiophileOptimizer ist für die Optimierung von Windows Betriebssystemen für die Audio-Wiedergabe ein unentbehrlicher Helfer. Einfacher, besser und schneller kommt man nicht zum Ziel – eine ganz dicke Empfehlung!
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Windows Home Server mit Intel Atom Prozessor
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
AudiophileOptimizer
Unterstützte Betriebssysteme Windows 10 (All Editions)
Windows Server 2012 R2 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Windows Server 2016 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Windows Server 2019 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Preis 129 CHF (119 Euro)

Vertrieb
Highend-AudioPC GmbH
Postfach Postfach
8810 Horgen
Schweiz
Telefon +41 44 5051150
E-Mail info@highend-audiopc.com‬‬‬‬‬‬‬‬
Web www.highend-audiopc.com

Weitere Informationen

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Mittwoch, 09 Oktober 2019 00:01

IsoAcoustics DELOS

IsoAcoustics DELOS entkoppelt Plattenspieler und HiFi-Komponenten mit innovativer Kombination aus Standfüßen und massivem Holz und verbindet die patentierte Technologie aus Produkten wie den GAIA-Lautsprecherfüßen oder den OREAEntkopplern mit einem schweren Holzblock.

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High-End-HiFi-Komponenten können ihre ganze Klangbrillanz nur im richtigen Umfeld voll ausreizen. Dazu gehört auch, dass vor allem empfindliche Elemente wie Plattenspieler physisch von ihrem Untergrund entkoppelt sind, damit sich keine störenden Resonanzen übertragen können. IsoAcoustics stellt mit DELOS ein System vor, das für die Isolation von Plattenspielern und anderen Komponenten optimiert ist. Zusätzlich bietet der kanadische Hersteller mit dem F1 Speaker Jack ein spezielles Zubehör für die Montage von Lautsprecher-Füßen.

IsoAcoustics ist bekannt für innovative Technologien und Produkte zur akustischen Entkoppelung von Audio-Komponenten. Mit DELOS stellt der kanadische Hersteller ein System vor, das vor allem auf den sicheren und resonanzfreien Stand von Plattenspielern spezialisiert ist. Dazu kombinieren die Entwickler von IsoAcoustics ihre patentierte Isolations-Technologie, die auch in Entkopplern wie OREA Verwendung findet, mit einem schweren Holzblock zu einem Gesamtsystem für besonders wirkungsvolle Resonanzunterdrückung. Für unterschiedliche konkrete Anwendungsfälle und persönliche Vorlieben gibt es DELOS in zwei verschiedenen Plattengrößen und jeweils zwei verschiedenen Stärken.

Das Holzelement des IsoAcoustics DELOS verbreitet bereits optisch einen edlen Charme. Vor allem aber handelt es sich um einen akustisch bedeutsamen Bestandteil des Systems: Die Masse des soliden Vollholz-Blocks stellt Vibrationen einen angemessenen Widerstand entgegen. Die solide Platte ist nur schwer anzuregen, und was sich dann doch überträgt wird von den vier oder sechs Isolationsfüßen wieder absorbiert. So werden Resonanzen wirkungsvoll geschluckt und die Lieblingsmusik erstrahlt in ungekannter Klarheit.

Bei der Entwicklung von IsoAcoustics DELOS lag der Fokus vor allem auf der Entkopplung von Plattenspielern. Zum einen sind die Vinyl-Abspielgeräte generell empfindlicher gegen Vibrationen, die eine makellose Übertragung von der Rille auf den Tonarm stören können. Zum anderen können die Schwingungen, die von der mechanischen Bewegung eines Plattenspielers erzeugt werden, wiederum als Vibrationen auf den Untergrund übertragen werden. Auch andere HiFi-Komponenten können durch eine Entkopplung mit DELOS klanglich gewinnen und in ihrer klanglichen Leistung optimiert werden.

Neben DELOS präsentiert IsoAcoustics auch ein neues Zubehör, das die Montage von Lautsprecherfüßen wie IsoAcoustics GAIA erleichtert. Der F1 Speaker Jack ist inspiriert von den Wagenhebern aus dem Motorsport und bietet eine komfortable Möglichkeit, auch besonders große und schwere Lautsprecher anzuheben, um die Füße auf der Unterseite anzubringen. Damit wird der Boxenumbau zum Boxenstopp, vor allem für Dienstleister, die sich häufiger mit der Anbringung von Lautsprecherfüßen befassen. Die hochwertigen Materialien des F1, seine hervorragende Verarbeitung und der fein austarierte Schwerpunkt ermöglichen eine besonders unkomplizierte Montage.

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IsoAcoustics DELOS ist ab sofort in vier Versionen verfügbar. Die unverbindlichen Preisempfehlungen inklusive Mehrwertsteuer betragen:

  • DELOS 1815M1 (45,5 x 38 x 4,5 cm): 520 Euro
  • DELOS 1815M2 (45,5 x 38 x 7,6 cm): 650 Euro
  • DELOS 2216M1 (56 x 40,5 x 4,5 cm): 780 Euro
  • DELOS 2216M2 (56 x 40,5 x 7,6 cm): 900 Euro

Der F1 Speaker Jack ist ab sofort verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 600 Euro.

Vertrieb
cma audio GmbH
Anschrift Münchener Straße 21
82131 Gauting
E-Mail gmbh@cma.audio
Web www.cma.audio

Weitere Informationen

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Dienstag, 08 Oktober 2019 09:16

AudiophileOptimizer – Teil 1

Meist dauert es mehrere Wochen, um einen Testbericht zu schreiben, manchmal auch länger – dann wird unser Chefredakteur unruhig. Am Bericht über AudiophileOptimizer, eine Programm-Suite zur Optimierung von Windows-Betriebssystemen für die Musikwiedergabe, habe ich mehrere Monate gearbeitet und unseren Chefredakteur in die Verzweiflung getrieben!

Neue Betriebssystem-Versionen und die erst vor kurzem veröffentlichte Version 3.0 von AudiophileOptimizer während des Testzeitraums haben immer wieder zu Verzögerungen geführt. Beta-Versionen wollte ich nicht vorstellen, und alles sollte weitgehend ausgetestet sein. Am Ende erwies sich das ganze Vorhaben als wesentlich komplexer, als ich zu Anfang gedacht hatte.

Der Startbildschirm von AudiophileOptimizer
Der Startbildschirm von AudiophileOptimizer

Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass auch das Betriebssystem entscheidenden Einfluss auf die mit einem Musik-Server zu erzielende Klangqualität hat. Auf einem normalen Computer muss sich die Audio-Wiedergabe die vorhandene Rechenleistung mit vielen anderen Programmen und Prozessen teilen. So laufen auf einem modernen Windows PC locker mal 80 oder mehr Prozesse und oft über 1000 Threads. Die Prozesse werden jedoch von der CPU des Computers nicht simultan verarbeitet, sondern jeder Prozess wird nach einer bestimmten Abarbeitungszeit unterbrochen. Dann ist der Prozess inaktiv und andere Prozesse sind an der Reihe. Erhält der Prozess nach einer Weile wieder seine CPU-Zuteilung, ist er erneut aktiv und setzt seine Arbeit fort. Das Hin- und herschalten zwischen den einzelnen Prozessen geschieht so schnell, dass wir davon nichts merken und glauben, die Prozesse würden gleichzeitig ausgeführt. Nur wenn mehrere Prozessorkerne vorhanden sind, können Prozesse und Threads echt gleichzeitig ausgeführt werden. Es bedarf keiner allzu großen Fantasie, sich vorzustellen, dass ein Computer umso besser für die digitale Audio-Wiedergabe geeignet ist, je weniger Rechenarbeit er für Prozesse aufwenden muss, die nichts mit Audio zu tun haben. Die Linux-Gemeinde hat das schon sehr frühzeitig erkannt und so gibt es eine ganze Reihe spezieller Linux-Versionen, wie zum Beispiel AudioLinux, die diesem Gedanken Rechnung tragen. Auch für Windows 10 ist das Internet voll mit Hinweisen und Anleitungen, das Betriebssystem entsprechend zu modifizieren und zu verschlanken. Um alle für die Audio-Wiedergabe unnötigen Prozesse in Windows 10 zu eliminieren, benötigen Sie nicht nur tiefgreifende Kenntnisse des Windows-Betriebssystems, sondern auch sehr viel Zeit. Grundsätzlich ist hier große Vorsicht geboten, denn wenn Sie den falschen Prozess in Windows 10 deaktivieren, kann ihr Computer instabil werden oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr funktionieren. Man muss also schon sehr genau wissen, was man tut. Und wenn das nicht der Fall ist, dann fängt man damit besser erst gar nicht an, sondern überlässt diese Arbeit jemanden, der etwas von der Sache versteht – sprich einem Profi!

AudiophileOptimizer bietet drei verschiedene Modi zur Optimierung an
AudiophileOptimizer bietet drei verschiedene Modi zur Optimierung an


Und genau hier kommt das Programm AudiophileOptimizer ins Spiel. Sein Entwickler Philipp Hobi aus der Schweiz – im Netz auch unter AudioPhil bekannt – ist ein ausgemachter Computer-Spezialist mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung im Windows Server Bereich. Er besitzt über 40 Zertifizierungen im Server- und Virtualisierungs-Umfeld von Microsoft, VMWare, Citrix und vielen weiteren Herstellern. Mit diesem Erfahrungshintergrund in Verbindung mit seiner Passion für Musik ist AudiophileOptimizer vor mittlerweile fünf Jahren entstanden. Philipp Hobi ist es gelungen, hier ein Stückchen Software zu programmieren, wozu nur wenige überhaupt in der Lage sind, und wobei die, die es könnten, die Zusammenhänge zur Musik-Wiedergabe eher nicht im Blickfeld haben. Doch AudiophileOptimizer geht weit über die Deaktivierung von einzelnen Diensten hinaus. Philipp Hobi schätzt, dass die Deaktivierung von Diensten und Treibern höchstens zehn Prozent dessen ausmacht, was AudiophileOptimizer an einem System für die Musik-Wiedergabe optimiert. AudiophileOptimizer kümmert sich um die Festplatteneinstellungen, die Optimierung des Dateisystems, der Speicherverwaltung und des CPU-Managements, der Energie- und Leistungseinstellungen, das TCP/IP-Tuning, die IRQ-Priorisierung, die Deaktivierung aller visuellen Effekte, die Anpassung der Benutzeroberfläche und der Taskleiste, das Tuning der Registry und vieles mehr.

AudiophileOptimizer bietet drei verschiedene Modi zur Optimierung an
AudiophileOptimizer bietet drei verschiedene Modi zur Optimierung an

Das Schöne daran ist, für all diese Maßnahmen muss man kein Computerfreak sein und kann trotzdem sicher sein, dass der Computer anschließend perfekt optimiert ist sowie stabil und vor allem sicher läuft. AudiophileOptimizer stellt uns nach der Installation ein paar Fragen, bei deren Beantwortung wir selbstverständlich mit entsprechenden Empfehlungen unterstützt werden, und dann laufen im Hintergrund über 400 Optimierungen ab. Die dahinter stehenden, unheimlich komplexen Vorgänge und Funktionen sind damit auch für Laien praktisch auf Knopfdruck verfügbar. Die gesamte Optimierung ist nach zwei bis drei Minuten erledigt und – mindestens genauso wichtig – sie ist jederzeit mit stets gleichbleibender Qualität reproduzierbar. Das kriegt man so von Hand niemals ein zweites Mal genau gleich hin, mal ganz abgesehen vom Zeitaufwand! AudiophileOptimizer bietet aber noch mehr: Mit dem ServiceTool gibt es ein komplettes Set an nützlichen Werkzeugen obendrauf, wie unter anderem den Strip down von Windows 10 Apps, Hilfe bei der Treiberinstallation und eine Vielzahl verschiedener Shell Replacements – dazu später noch mehr. Nicht zu vergessen, die kostenlosen PDF-Guides, die Gold wert sind. Wer dies alles liest, profitiert von der Erfahrung Philipp Hobis und vieler tausend AudiophileOptimizer-Kunden. Darüber hinaus gibt es noch die detaillierten „how-to guides“, die viele Dinge noch genauer erklären. Einzig – lesen sollte man schon können.

Das Auswahlmenü zur Einstellung der Digital-Filter
Das Auswahlmenü zur Einstellung der Digital-Filter

Für den Einstieg habe ich auf meinem Sony Notebook mit Windows 10 Pro eine zweite Partition eingerichtet und darauf nochmals Windows 10 Pro installiert, das ich dann mit AudiophileOptimizer optimiert habe. Als Software für die Musikwiedergabe habe ich auf beiden Installationen JRiver 24 sowie JPlay 6.2 mit MinimServer verwendet. Beim Booten des Notebooks kann ich auswählen, welches System gestartet werden soll. Damit ist es sehr einfach möglich, die Unterschiede zwischen beiden Systemen herauszuarbeiten. Ach ja noch ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Bitte optimieren Sie auf keinen Fall – ich wiederhole niemals – Ihr Windows-System, das Sie für die tägliche Arbeit verwenden, mit AudiophileOptimizer! Philipp Hobi empfiehlt mit Nachdruck, Windows 10 Pro und nicht Windows 10 Home zu verwenden. Der Grund dafür ist, dass AudiophileOptimizer sehr stark mit Gruppenrichtlinien arbeitet und diese Komponente bei der Home-Version im Standard nicht verfügbar ist, so dass deshalb weniger Potenzial für die Optimierung vorhanden ist. Gruppenrichtlinien (Group Policies) ermöglichen Administratoren die Vorgabe bestimmter Einstellungen zentral für einen oder eine Vielzahl von Rechnern, auf denen Windows installiert ist. Gruppenrichtlinien arbeiten vor allem mit speziellen Registry-Schlüsseln, die zu keinen permanenten Änderungen der Registry führen. Hier kommt wieder ganz der Computer-Profi durch. Wer also ein Windows 10 Pro besitzt, ist fein raus. Doch bevor die anderen jetzt loslaufen, um sich eine Windows 10 Pro Lizenz zu beschaffen, warten Sie noch etwas und lesen erst einmal weiter. Ich habe möglicherweise noch eine Alternative für Sie.


Ein Beispiel für die Aktivierung/Deaktivierung von Funktionalitäten mit entsprechenden Empfehlungen von AudiophileOptimizer
Ein Beispiel für die Aktivierung/Deaktivierung von Funktionalitäten mit entsprechenden Empfehlungen von AudiophileOptimizer

Nach der Installation und Aktivierung von AudiophileOptimizer sehen wir auf unserem Desktop zwei Programmsymbole, „AudiophileOptimizer“ und „ServiceTool“. Wir starten „AudiophileOptimizer“ und sehen drei Modi für die Optimierung des Betriebssystems. Im Express Mode läuft die Konfiguration vollautomatisch, im Advanced Mode erhält der Anwender die Möglichkeit verschiedene Einstellungen selbst zu wählen und der Ultimate Mode bietet schließlich die meisten Möglichkeiten der individuellen Konfiguration. Ich empfehle bei Windows 10, im ersten Schritt erst einmal den Express Mode automatisch durchlaufen zu lassen. Dann starten wir das „ServiceTool“ und wählen die Option „Strip down Windows 10“. Dieses Feature entfernt die meisten vorinstallierten Windows 10 Apps, die für die Audiowiedergabe völlig unnötig sind. Anschließend starten wir „AudiophileOptimizer“ ein zweites Mal und wählen jetzt den Advanced Mode oder den Ultimate Mode aus.

Ein Beispiel dafür, wie tief AudiophileOptimizer in das Betriebssystem eingreift – die Option ist klanglich sehr empfehlenswert, die Absicherung muss dann anderweitig erfolgen
Ein Beispiel dafür, wie tief AudiophileOptimizer in das Betriebssystem eingreift – die Option ist klanglich sehr empfehlenswert, die Absicherung muss dann anderweitig erfolgen

In beiden Modi bietet uns AudiophileOptimizer nun zusätzlich die Einstellungen „Sound Signature“ und „Digital-Filter Mode“. Hier gibt es jeweils vier Einstellungen, die beliebig miteinander kombiniert werden können. Ich sehe ganz deutlich, wie Sie beim Begriff „Digital-Filter“ erschrocken sind. Aber keine Sorge: AudiophileOptimizer arbeitet garantiert außerhalb des Signalwegs. Mit diesen Funktionen beeinflussen wir, wie das Betriebssystem das CPU- und das Memory-Ressource-Scheduling macht. Diese Einstellungen haben einen deutlich hörbaren Einfluss auf den Klang, sind aber immer zu 100 Prozent bit-perfekt. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, dass AudiophileOptimizer ja nie und zu keinem Zeitpunkt Teil des Signalpfads ist. Zur Erinnerung: Wir befinden uns ausschließlich auf der Ebene des Betriebssystems. Diese Funktionalität ist meiner Meinung nach eine der herausragenden Funktionen von AudiophileOptimizer. Denn im Gegensatz zur Deaktivierung von Prozessen werden mit diesen Einstellungen Dinge im Betriebssystem geändert, die wirklich erheblichen Einfluss auf die Klangqualität haben. Ich vermute, dass es sich hier im Ergebnis um eine geniale Form des Managements von Störgeräuschen des gesamten Computer-Systems handelt.

Ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Optimierungen
Ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Optimierungen


Die klanglichen Unterschiede der verschiedenen Kombinationen von „Sound Signature“ und „Digital Filter“ sind ohne große Anstrengungen hörbar, können aber nicht losgelöst von der individuellen Anlagenkonfiguration gesehen werden. Dennoch besitzen die verschiedenen Einstellungen eine gewisse Grundtendenz, die auf den unterschiedlichsten Systemen in gleicher Art und Weise zu hören ist. Mein Teststück für schwierige Fälle ist das „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Decca Legacy Volume ONE – FIM UHD). Mit den Filtereinstellungen A oder B klingen die massiven Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte des Stücks klar und analytisch, neigen allerdings auf vielen Systemen zur Schärfe, wohingegen die Einstellungen C oder D den Streicherklang wärmer, runder und mit mehr Körper wiedergeben. Die verschiedenen Sound Signatures wiederrum beeinflussen recht deutlich die räumliche Tiefe und die Platzierung der Instrumente auf der imaginären Bühne zwischen oder hinter den Lautsprechern. Mit Sound Signature 1 oder 2 hat die Aufnahme eine gewaltige räumliche Tiefe, wobei gerade die Bläser dann dazu neigen, eher etwas diffus im Raum zu stehen und mit den hinteren Instrumentengruppen des Orchesters in der Tiefe des Raums zu verschwimmen. Bei Sound Signature 3 oder 4 ist die absolute räumliche Tiefe nicht ganz so extrem ausgeprägt, dafür rückt das Klangbild mehr nach vorne zwischen die Lautsprecher und wirkt dadurch präsenter und klarer gestaffelt. Auch bei gut aufgenommen Stimmen ist dieser Effekt deutlich zu hören. Wählt man Sound Signature 4, steht Emi Fujita bei „The Rose“ (Best Audiophile Voices V) klar umrissen auf der Linie zwischen den Lautsprechern, während Sound Signature 2 die Sängerin weiter nach hinten in den Raum rückt, wodurch für meinen Geschmack die livehaftige Präsenz der Sängerin im Hörraum leidet – aber keine Frage, das ist sicher auch Geschmackssache.

Wenn man sich hier für die Deaktivierung von Treibern und Diensten entscheidet, sollte man wissen, was man tut
Wenn man sich hier für die Deaktivierung von Treibern und Diensten entscheidet, sollte man wissen, was man tut

Zusammenfassend kann man sicherlich sagen, dass die Kombination von Sound Signature 1 und Filter A sehr transparent und analytisch klingt verbunden mit enormer räumlicher Tiefe, während Sound Signature 4 mit Filter D die Musik runder und mit mehr Körper wiedergibt. Auf hardwareseitig nicht optimierten Systemen, wie beispielsweise einem Notebook, habe ich mit der Kombination 4 D sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei, beispielsweise mit einem linearen Netzteil, optimierten Systemen sind auch die Kombinationen 3 C oder 2 C durchaus eine Überlegung wert. Hier sollten Sie unbedingt probieren, die für Ihr System und Ihre persönlichen Vorlieben am besten geeignete Kombination zu finden. Hier gibt es kein richtig oder falsch!

Die Deaktivierung der Netzwerk-bezogenen Dienste bringt einen schönen klanglichen Zugewinn, allerdings ist dann beispielsweise der Zugriff per Remote-Konsole nicht mehr möglich
Die Deaktivierung der Netzwerk-bezogenen Dienste bringt einen schönen klanglichen Zugewinn, allerdings ist dann beispielsweise der Zugriff per Remote-Konsole nicht mehr möglich

Doch zurück zum Vergleich zwischen unverändertem Windows 10 Pro und dem mit AudiophileOptimizer optimierten System mit der Einstellung 4 D im Advanced Mode. Die klanglichen Verbesserungen sind sofort deutlich zu hören. Die räumliche Abbildung wird breiter und wesentlich tiefer. Die Musik spielt vor einem schwärzeren Hintergrund, klingt entspannter und Härten im Mitten- und Hochtonbereich sind weit weniger ausgeprägt. Im bereits erwähnten „Intermezzo from Goyescas“ entfalten die Streicher nun genau die Strahlkraft und Intensität, die diese Aufnahme so auszeichnet. Der Ultimate Mode legt dabei noch eine Schippe drauf. Im „Klavierkonzert in A-Moll“ von Edvard Grieg mit Radu Lupu als Solisten und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von André Previn (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) klingen die Streichinstrumente wesentlich voller und runder ohne dabei an Transparenz zu verlieren und die Anschläge des Konzertflügels sind klarer und mit mehr innerem Nachdruck zu hören. Bisher noch vorhandene Härten und unnatürlicher Glanz sind weitgehend verschwunden. Das ist so augenfällig – Verzeihung – ich meine natürlich ohrenfällig, dass sich eine Rückkehr zum nicht optimierten Windows 10 Pro schnell erübrigt.


Mit diesem tollen Ergebnis legen wir jetzt ein Päuschen ein und freuen uns über das Erreichte. Aber wir sind noch nicht am Ende – bitte bleiben Sie dran. Gehen Sie mit mir im zweiten Teil der spannenden Frage nach, wie sich mit einem Windows Server Betriebssystem und AudiophileOptimizer das doch schon recht überzeugende klangliche Ergebnis in eine nochmals ganz andere Dimension steigern lässt. Ich verspreche Ihnen, Sie werden staunen.

Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Windows Home Server mit Intel Atom Prozessor
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
AudiophileOptimizer
Unterstützte Betriebssysteme Windows 10 (All Editions)
Windows Server 2012 R2 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Windows Server 2016 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Windows Server 2019 (Standard, Essentials, Foundation & Datacenter)
Preis 129 CHF (119 Euro)

Vertrieb
Highend-AudioPC GmbH
Postfach Postfach
8810 Horgen
Schweiz
Telefon +41 44 5051150
E-Mail info@highend-audiopc.com‬‬‬‬‬‬‬‬
Web www.highend-audiopc.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/19-10-08_audiopti
  • Social Introtext Meist dauert es mehrere Wochen, um einen Testbericht zu schreiben, manchmal auch länger – dann wird unser Chefredakteur unruhig. Am Bericht über AudiophileOptimizer, eine Programm-Suite zur Optimierung von Windows-Betriebssystemen für die Musikwiedergabe, habe ich mehrere Monate gearbeitet und unseren Chefredakteur in die Verzweiflung getrieben!
Donnerstag, 08 Oktober 2009 09:21

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Die Headphone Company lädt zum 12.10.2019 ins Herz der Heidelberger Altstadt, Märzgasse 18, zum ersten Headphone Camp ein. Ein Voranmeldung ist notwendig.

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Ab 10 Uhr können die Gäste nach belieben die besten In-Ears und Over-Ears testen. Die Auswahl ist riesig, von Abyss bis ZMF sind alle Over-Ear Pretitiosen vorhanden. Auch bei den In-Ears gibt es eine Riesenauswahl: Von Astell&Kern bis Westone ist alles vorhanden, was Rang und Namen hat. Zudem kann man während der Session mit diversen Experten fachsimpeln. Die Location befindet sich in einem stilvoll restaurierten, 600 Jahre alten Kreuzgewölbekeller mitten in der Altstadt. Angeboten werden zwei Sessions: von 10 bis 14 oder von 14 bis 18 Uhr.

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Zudem lädt die Headphone Company ab 18:30 Uhr zu einer Wein- und Craft-Bier-Probe ein, zusammen mit kleinen Köstlichkeiten, versteht sich. Die Teilnahme an den Headphone Sessions ist kostenlos, lediglich für das Abend-Event wird ein Unkostenbeitrag von 25 Euro pro Person berechnet. Da die räumlichen Gegebenheiten begrenzt sind, können nur angemeldete Besucher empfangen werden. Deshalb bittet die Headphone Company um eine Anmeldung unter headphonecompany.com.

Information
Headphone Camp
Ort der Veranstaltung Heidelberg-Altstadt
Märzgasse 18
Termine 12.10.2019 10 – 14Uhr
14 – 18Uhr
Veranstalter Headphone Company
Ingrimstr. 34
Telefon +49 6221 889211

Weitere Informationen

  • Imagefolder events/19-10-07_headphone

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