Montag, 16 Dezember 2019 00:01

Dynamique Audio Shadow 2

Von Dynamique Audio erhielt unsere Redaktion ein Set aus zwei Netzkabeln, einer Cinch-Verbindung und einem Paar Lautsprecherkabel zum Test, alles aus der Dynamique Shadow 2 Linie. Der Material-Mix dieser Kabel ist hochwertig und lässt auf ein beachtliches klangliches Niveau hoffen.

Dynamique Audio ist im englischen Brighton ansässig und mit dem umfangreichen Kabel-Sortiment in den USA und vielen Ländern Asiens am Markt etabliert. Für Europa finden sich auf der Dynamique Audio Ltd.-Website keine Vertriebspartner, da Dynamique seine Kabel direkt an den Endverbraucher liefert und somit Handelsspannen einspart. Wer die Kabel erst in aller Ruhe zuhause probieren möchte, dem gibt man dafür dafür 30 Tage Zeit, also doppelt so lange, wie es das EU-Fernabsatzgesetz vorsieht. Dynamique Audio gewährt dem Erstbesitzer, der online ab Werk bestellt, eine Garantie von zehn Jahren auf Herstellungsfehler. Jedenfalls scheinen die Kabel von Dynamique Audio aktuell durchaus preisgünstig, wenn man einen Blick auf die verwendeten Materialien wirft und auch Preise der Mitbewerber kennt. Schön ist zudem, dass Dynamique Audio ein komplettes Angebot aller für Audio erdenklichen Typen und Ausführungen anbietet und somit Phonokabel, Digitalkabel, symmetrische und Cinch-Leitungen und anderes in bis zu sechs verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich sind. Die Shadow 2-Linie liegt im oberen preislichen Mittelfeld. Dank der Vielfalt ist es möglich, eine Anlage im gewünschten Preisrahmen komplett mit Dynamique auszustatten. Diese Idee der ganzheitlichen Verkabelung aus einer Hand halte ich in den meisten Fällen für eine sehr gute Lösung. Eine musikalisch erfreuliche Erfahrung machte ich vor einigen Monaten mit der kompletten Netzverkabelung meiner Anlage mit Audioquest. Seit dem spielt diese auf einem weit höheren Niveau. Alle zuvor getätigten Versuche mit verschiedenen Kabeln waren nicht oder nur partiell zielführend. Der Austausch einzelner Netzkabel kann durchaus Erfolg bringen, ist aber kaum vorhersehbar und von individuellen Gegebenheiten bestimmt. Damit sind wir schon mitten im Klang-Thema. Eines der mir zur Verfügung stehenden Dynamique Shadow 2 Netzkabel habe ich an meinem Audio-gd Vorverstärker installiert und somit die Audioquest-Gesamtheit durchbrochen. Das Shadow 2 Power Cable zeigte durchaus erfreuliche Charakterzüge, jedoch geriet die tonale Balance in meiner Anlage aus dem Gleichgewicht. Bei meinem Freund, ebenfalls Besitzer der gleichen Audio-gd Vorstufe, ging mit dem Shadow 2, wenn ich das mal so sagen darf, die Sonne auf. Es schien, als könnten erst jetzt seine Brinkmann-Monos, die wie der Rest der Audio-Kette mit günstigen Supra-Kabeln an einer soliden, einfachen Netzleiste angeschlossen waren, ihre ganze Klangpracht entfalten. So unterschiedlich kann die Wirkung eines einzigen Kabels am gleichen Gerät sein. Im Fall meines Freundes hat auch eine Vielzahl anderer an seinem Vorverstärker ausprobierter Netzkabel nicht annähernd für so viel Musikalität seiner gesamten Anlage gesorgt, wie sie das Shadow 2 bewirkte.

Das massige Anti-Resonanz-Element ist im Cinch-Kabel besonders gewichtig
Das massige Anti-Resonanz-Element ist im Cinch-Kabel besonders gewichtig

Ähnlich verhielt es sich mit meiner Anlage, wo ich versuchsweise das Cinch-Kabel zur Spectral-Hochton-Endstufe, mein In-akustik 1302, gegen das Shadow 2 Silberkabel wechselte. Wieder zeigten sich positive Merkmale, vor allem der Glanz in den Höhen gefiel mir. Hier hätte das Shadow 2 durchaus verbleiben können, da die Tonalität sich zwar leicht änderte, jedoch nicht aus dem Gleichgewicht geriet. Das gleiche erlebte ich mit dem Lautsprecherkabel von Dynamique. Das neueste Album des Cécile Verny Quartet Of Moons and Dreams erfreute mit dem Shadow 2 Speaker Cable an der Spectral mit klanglicher Ausgewogenheit, wobei besonders der klare und farbig fein nuancierte Nachhall der Schlagzeug-Becken imponierte. Alle drei Shadow 2 hatten in meiner Anlage, wo sie nur an einzelner Stelle zum Zuge kamen, etwas gemeinsam. Sie brachten zusätzlich Licht ins Spiel, zeichneten transparent zarte Strukturen in den hohen Tonlagen. Stimmen wurden ein klein wenig schlanker. Über alles schien mir die Darbietung etwas straffer, ein wenig dynamischer und in erfreulicher Weise etwas direkter. Wirklich Aufschluss über die klanglichen Fähigkeiten der Dynamique Shadow 2 sollte dann aber meine zweite Anlage bringen, wo die fünf Kabel einen höheren Anteil am Gesamten haben. Aber zuerst ein wenig über die technischen Aspekte und den Aufbau der Shadow 2.

Der Masse- und Minus-Leiter im Cinch-Kabel hat im hier roten Kunststoff einen schmalen, bewusst massearmen Kontakt
Der Masse- und Minus-Leiter im Cinch-Kabel hat im hier roten Kunststoff einen schmalen, bewusst massearmen Kontakt


Dynamique Audio konstruiert und fertigt seine Kabel selbst und benutzt, bis auf wenige Ausnahmen, keine Kabel, die von anderen Herstellern nach Dynamique-Spezifikationen zugeliefert werden. So ist eine kontinuierliche Qualitätskontrolle und gleichbleibende Fertigungsgüte gewährleistet. Alle Dynamique Audio Verbindungen werden mit verwandtem Klangcharakter entwickelt. Steigt man in der Produkt-Hirachie von einem preiswerten Einsteiger-Kabel auf ein teureres, höherwertiges auf, erhält man die gleiche Tonalität, bekommt aber einen Zugewinn an Detailauflösung und Klarheit, so die Aussage von Dynamique Audio. Die tonale Ausrichtung bleibt stets gleich, so dass sich keine Veränderungen ins Dunkle oder Hellere ergeben sollen. Alle Kabel sind auf der Website von Dynamique Audio in ihrem technischen Aufbau weitgehend beschrieben. Hier gibt man sich nicht geheimnisvoll. Designs, die allein einer optischen oder haptischen Aufwertung dienen, sind bei Dynamique Audio nach eigener Aussage nicht zu finden. Bei der Konstruktion wird jedoch neben dem Klang sehr wohl Wert auf eine gute Handhabung gelegt. Alle Dynamique-Leitungen sind sehr flexibel. Reines Silber oder versilbertes, hochreines Kupfer ist das überwiegend verwendete Leiter-Material. Um zu vermeiden, dass die Silberleiter unmusikalisch hell klingen und partiell überbetonen, werden Reinheit, Geometrie, Leiterstärke und Dialektrika miteinander in Einklang gebracht und aufeinander abgestimmt. Die Versilberung der Kupferleiter ist mindestens 100 Mikrometer dick. Man ist in Brighton davon überzeugt, dass mit hochwertigem Silber beste Detailtreue, Dynamik und Musikalität realisierbar sind. Überwiegend und bevorzugt verwendet man keine Litzen-Leiter, sondern Massivleiter. Die Teflon-Umhüllung wird im Fertigungsprozess erst übergezogen, nachdem die Leiter schonend chemisch von Verschmutzungen befreit wurden. Die Teflon-Isolierung der Shadow 2-Linie ist eine übergroße Röhre, sodass der Leiter im idealen Isolator, nämlich der Luft, beinahe schwebt. Auch mechanische Material-Resonanzen sollen durch die Lufthülle vermieden werden. Die unterschiedlichen Leiter-Geometrien in einem Kabelstrang werden so gestaltet, dass bestmögliche Ergebnisse im Hinblick auf Radiofrequenz- und elektromagnetische Unterdrückung erreicht werden. Bei verschiedenen Kabeln sind Resonanzdämpfer-Elemente integriert und äußerlich deutlich sichtbar. Bei unseren Testkabeln ist dies beim Strom- und beim Cinch-Kabel der Fall. Die Lautsprecherkabel haben kleinere, nicht ganz so aufwändige Elemente in der Weiche, wo die Leitung sich in Plus und Minus teilt und somit zwei Stück pro Kabel. Diese Dämpfer sollen mikrofonischen Verzerrungen im Kabel entgegenwirken. Zwar ließe sich eine ähnliche Resonanzunterdrückung auch mit Baumwoll-Füllungen zwischen den Leitern erzielen, nachteilig wäre jedoch deren Wirkung als dielektrische Schicht, denkt man bei Dynamique Audio. Der Dynamique-Resonanzdämpfer ist ein aus massivem Aluminium CNC-gefräster Block, der poliert und eloxiert wird. Entscheidend für seine Wirksamkeit sei seine Befestigung am Kabel mit einem Vibrationen und Resonanzen absorbierenden Elastomer-Klebstoff. Von besonderer Bedeutung sei die Auffüllung dieser Dämpfer mit elektromagnetische Interferenzen schluckenden Füllungen, einer Mixtur, die von Dynamique Audio eigens erforscht wurde. Sie ist eine Mischung aus Nichteisen-Materialien. Durch diesen Aufbau des Resonanz-Dämpfers sollen die grundlegenden elektrischen Parameter unbeeinflusst bleiben, jedoch das Hochfrequenz-Rauschen effektiv absorbiert werden.

Die Lautsprecherkabel Shadow 2 besitzen jeweils in den Weichen Resonanzdämpfer aus Metall und Carbon-Fiber
Die Lautsprecherkabel Shadow 2 besitzen jeweils in den Weichen Resonanzdämpfer aus Metall und Carbon-Fiber

Die meisten der bei Dynamique Audio verwendeten Stecker sind Eigenentwicklungen. Es werden aber auch Stecker von WBT, Neutrik und Wattgate verbaut. Das Shadow 2 Cinchkabel ist mit Steckern bestückt, die den Minuspol massearm, nur durch einen schmalen Gold-Kontakt im Kunststoff leiten. Dies kennen wir von WBT nextgen und es dient der Vermeidung von Verwirbelungen in einer zu großen Kontakt-Masse, wie sie bei üblichen Cinchsteckern auftreten können. Laufrichtungen der Kabel werden bei Dynamique nur in wenigen Fällen gekennzeichnet. Sie wird lediglich angegeben, wenn die Abschirmung nur an einem Ende des Kabels mit einem Cinch-Stecker verbunden ist. Ansonsten ist man der Auffassung, dass sich ein Kabel selber im Laufe der Benutzung in eine Richtung einspielen wird. Wird die Richtung zwischenzeitlich vertauscht, könne es zu Klangeinbußen kommen, jedoch spiele sich das Kabel dann erneut ein. Eine Einspielzeit benötigen die Leitungen jedoch schon, und zwar aufgrund des Silbers länger als übliche Kupferkabel. 50 bis 75 Stunden bei Signal- und 100 bis 150 Stunden bei Lautsprecher- und Strom-Kabeln seien ausreichend, um eine anfängliche, leichte tonale Unausgewogenheit zu eliminieren. Weiteres Einspielen stabilisiere die erreichte Qualität. Zu den ausgesuchten, unterschiedlichen verwendeten Leitergeometrien vertritt man bei Dynamique die Auffassung, das deren jeweiligen abweichenden elektrischen Eigenschaften sich positiv ergänzen und zu einer stimmigen Klangbalance führen sollen. Gleichförmige Leiter hingegen würden ihre Eigenschafte ins Negative addieren. Diese Technologie wird in den mittleren und hochwertigen Signal- und Lautsprecherkabeln angewandt, zu denen auch die Shadow 2 gehören. Bei Lautsprecher-Leitungen werden neuerdings auch Multicore-Leiter eingesetzt, eine Mischung aus Solid-Core und Litze. Dies bringe noch einmal einen zusätzlichen Klangvorteil. Auch das Shadow 2 ist so aufgebaut.

Hochwertige Stecker, überwiegend aus eigener Fertigung, sind bei Dynamique Audio wichtiger Bestandteil eines jeden Kabels
Hochwertige Stecker, überwiegend aus eigener Fertigung, sind bei Dynamique Audio wichtiger Bestandteil eines jeden Kabels

Das Test-Setup meiner Anlage sah folgendermaßen aus: Die Air-Tight-Monoendstufen erhielten jeweils ein Shadow 2 Netzkabel. Das Shadow-2-Cinch-Kabel verband die Antelope-DAC-Vorstufe und die Air Tights. Das Lautsprecherkabel war ebenfalls im Spiel. Ich habe den Kabeln einige Einspielzeit gegönnt. Was ich in dieser Konfiguration zu hören bekam, war ein ungewohnt schönes Klangbild. Denn die Tiefe des Raumes und die Leichtigkeit und Offenheit hatte ich so noch nicht an den Epsilon-Bändchen-Lautsprechern gehört. Die Musik war klar strukturiert. Im ersten Satz von Camille Saint-Saëns Orgel-Symphonie mit Charles Munch können Streicher und Bläsersatz schon mal untypisch aggressiv klingen, wenn Präsenz oder Höhen zu ausgeprägt sind. Nicht so mit den Shadow 2 Silber-Kabeln. Weich war das Klangbild anderseits auch nicht gezeichnet, vielmehr klar und präzise. Hier war entspanntes Zuhören ein vergnügliches Erlebnis. Beim Austausch nur der Cinch-Verbindung zwischen Vor- und Endstufe gegen mein etatmäßiges In-akustik-NF-1302 wurde das Klangbild runder und verlor an Glanz. Das Shadow 2 hatte vergleichsweise eine leicht strengere Diktion, was in Abhängigkeit von Musikart und Aufnahme stets zu mehr Licht, aber keinerlei Schatten führte. Der positive Effekt der Shadow-2-Verkabelung insgesamt geriet noch deutlich ausgeprägter, als ich die Anlage statt über meine Mudra-Trenntrafo-Netzleiste über den sündhaft kostspieligen PS-Audio-P20-Netzstrom-Regenerator anschloss, der just zum Test eingetroffen war. Der Spaß kostet mit Analysis Plus Stromkabel zur Wandsteckdose an die 16.000 Euro und beweist leider einmal mehr: Geld klingt. Doch das nur am Rande. Auch die Mudra-Leiste ließ die klare, räumliche und filigrane Klangqualität der Shadow 2 nicht nur durch, sondern den Wunsch aufkommen, das gesamte Setup mit Shadow 2 Netzkabeln zu bestücken. Aber die Zuleitung zur Max-Leiste und auch das Steckernetzteil vom Antelope mussten sich mit dem preisgünstigen Mudra-Kabel begnügen. Der Primare CD-Player hingegen profitierte von den Klangfarben, die das Audioquest Hurricane Source zu generieren pflegt. Über all dies ist das Hören mit den Dynamique Shadow 2 ein Genuss, weil der musikalische Fluss stimmt, der Rhythmus den Zuhörer mitnimmt und die Dynamik vor allem im Feinen immer wieder überrascht. Dabei registrierte ich stets mit Freude, wie homogen die Musik auf der imaginären Bühne dargestellt wird. Das musikalische Ganze wird nicht zerpflückt, aber wunderschön analysiert, und mit Leichtigkeit kann man den Tonfolgen der Instrumente nachspüren. Auch im Tieftonbereich spielt das Shadow-2-Dreierset exzellent. Da ist wirklich gar nichts eingedickt und dennoch kommen Drums, E-Bässe, Orgel und andere tiefe Lagen imposant mächtig, vor allem aber mit klarer Zeichnung. Kari Bremnes Album Løsrivelse mit Vertonungen der Gedichte von Edward Munch zu fünfzehn seiner Gemälde ist ein Beispiel für eindrucksvolle Raumtiefe, aus der teils abgrundtiefe Bässe, erzeugt von Schlagwerk oder von Saiten, sich plastisch im Raum ausbreiten.


Top verarbeitet trägt jedes Shadow-2-Kabel zum klanglichen Mehrwert bei
Top verarbeitet trägt jedes Shadow-2-Kabel zum klanglichen Mehrwert bei

Weiter geht´s. Ich lasse das NF-1302 im Spiel, weil ich mich Schritt für Schritt wieder meiner üblichen Verkabelung nähern möchte, und tausche nun das Shadow-2-Speaker-Cable gegen mein QED-Silver-Spiral. Das führt zu einem regelrechten Zusammenbruch in Sachen Dynamik, Weiträumigkeit und Grandezza. Von Langeweile zu sprechen, ist zwar übertrieben, aber in diese Richtung geht es, nachdem das Shadow-2-Speaker-Cable nicht mehr mit im Spiel ist. Deutlich wahrnehmbar ist dies beim Album Roots Revisited von Marceo Parker (Minor Music 801015). Da fehlt die klangfarbenstarke Attacke vor allem von Saxophon, Posaune und Orgel. Die Musik reißt mich nicht mehr in der Weise mit, wie es zuvor unvermeidbar war. Etwas weniger ausgeprägt erfahre ich die gleiche dynamische Zurückhaltung und Blässe in den Klangfarben auch beim Album The Afro Eurasian Eclypse von Duke Ellington von 1975. Schon bei der witzigen Rede des Maestros zu Beginn spürt man den enger gewordenen Raum. Also muss das Shadow-2-Speaker wieder ins Spiel, bevor ich die Netzkabel von Dynamique Audio gegen meine Mudra wechsele. Auch durch das Fehlen der Shadow-2-Power geht mitreißender Schwung im Vortrag verloren. Die Klangfarben sind jetzt eindeutig stumpfer. Je länger man hört, desto deutlicher fällt die Zurückhaltung als Defizit auf. Auch wenn es nicht schlecht klingt, ist das Großartige und Begeisternde zu einem Gutteil auf der Strecke geblieben. Ich möchte jetzt wissen, ob das Shadow-2-Cinch da was retten kann und integriere es anstelle des 1302. Ja, es kann, zumindest in Hinsicht auf Dynamik und Punch legt die Musik wieder etwas zu. Der Hörspaß, den die Shadow-Netzkabel an den Mono-Röhren-Endstufen machten, wird aber nicht erreicht. Ich versuche nun das Netzkabel am CD-Player, wo das wesentlich teurere Hurricane bislang sehr gut seinen Dienst verrichtete. Der Charakter, der alle drei Shadow 2 auszeichnet, ist klar zu vernehmen. Die Musik ertönt präzise, etwas schlanker, mit ansprechendem Drive und erfreulich viel Pep. Das gefällt mir, dennoch möchte ich diesen Wechsel eher als Geschmackssache bewerten. Das Audioquest glänzt durch mehr Fülle, was ebenso gefallen kann.

Jedem Kabel von Dynamique Audio liegt ein manuell ausgefülltes Zertifikat bei
Jedem Kabel von Dynamique Audio liegt ein manuell ausgefülltes Zertifikat bei

So ergibt sich für mich das nicht wirklich überraschende Ergebnis, dass es am besten klingt, sobald die gesamte Anlage im Rahmen des Verfügbaren mit Shadow 2 verkabelt ist. Vor allem das Netz- und das Lautsprecherkabel haben es mir angetan. Beim Cinch-Kabel hängt es sicher auch vom Klangcharakter der gesamten Kette ab, ob seine Straffheit und Präzision in den hohen Tonlagen das gewisse Etwas an Glanz mitbringt oder ob es seiner nicht bedarf. Die Kabel von Dynamique Audio haben ihren Charakter: Sie klingen erfreulich dynamisch, sehr schön und durchsichtig und gestalten die Musik lebendig. Neben den klanglichen Meriten verdient zudem ihre mechanische Flexibilität lobende Erwähnung. Diese dürfte in der Praxis oft sehr bedeutsam sein: Im Gegensatz zu sehr vielen Top-Kabeln haben wir es hier nicht mit steifen Schläuchen, sondern mit gut verlegbaren, einwandfrei verarbeiteten Verbindungen zu tun. Man sollte sie probieren, selbst wenn der Brexit den Zugriff künftig etwas erschweren sollte. Ich möchte jedenfalls gern weitere Dynamique Kabel kennenlernen.

STATEMENT

Zu fairen Preisen im Direktvertrieb bietet Dynamique Audio ein umfassendes Portfolio an Audio-Kabeln aller Art. Die hier getesteten Shadow 2 versprechen Hörspaß und dürften so manche Anlage auf ein besseres Niveau steigern. Ihr straffes, nuanciertes Klangbild ist farbenprächtig und von packender, mitreißender Dynamik.
Gehört mit
DA-Wandler-Vorverstärker Antelope Zodiac plus
CD-Player Primare DVD 30
Endstufe Air Tight ATM-3
Lautsprecher Analysis Audio Epsylon
Strom PS Audio P20
Zubehör JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic oder Sommer Carbokab AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Audio Exklusiv d.C.d. Basis; Ikea Lack
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Netzkabel
Conductors Pure silver (4N), Silver-plated OFC (7N)
Insulation PTFE Teflon super air-spaced
Construction Helical Array, Distributed Gauge
Damping 1 x resonance filter
Terminations Dynamique gold over copper IEC, US & EU
Preise 1 m - 600 £
1,5 m - 680 £
2 m - 760 £
2,5 m - 840 £
3 m - 920 £
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Analogue Interconnect RCA oder XLR
Conductors Pure Silver (4N) solid-core
Gauge 6 x 24 AWG
Insulation PTFE Teflon air-spaced
Construction Helical array, triple-balanced
Damping 1 x resonance filter per channel
Terminations Dynamique low-mass RCA
Stereo-Paarpreise 1 m - 575 £
1,5 m - 665 £
2 m - 755 £
2,5 m - 845 £
3 m - 935 £
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Lautsprecherkabel
Conductors 2 x 18 AWG Silver-plated OFC (7N) solid-core, 2 x 22/3 AWG Silver-plated OFC (7N) multicore, 2 x 20 AWG Pure silver (4N) solid-core
Gauge 11 AWG per channel equivalent
Insulation PTFE Teflon, air-spaced
Construction Counter-balanced helical twist, Distributed gauge
Damping 2 x resonance dampers per channel (metal & carbon-fiber)
Terminations Dynamique low-mass banana plug (gold over phosphor bronze, PTFE Teflon), Dynamique low-mass spade plug (gold over pure copper, PTFE Teflon) oder gemischt
Stereo-Paarpreise 2 m - 795 £
2,5 m - 910 £
3 m - 1025 £
4 m - 1255 £
5 m - 1485 £

Hersteller/Vertrieb
Dynamique Audio Ltd
Anschrift Vantage Point
New England Road
Brighton, East Sussex, BN1 4GW
E-Mail info@dynamiqueaudio.com
Web www.dynamiqueaudio.com

Weitere Informationen

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Dienstag, 15 Dezember 2009 22:31

Dynamique Audio Ltd

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Anschrift Vantage Point
New England Road
Brighton, East Sussex, BN1 4GW
E-Mail info@dynamiqueaudio.com
Web www.dynamiqueaudio.com
Dienstag, 15 Dezember 2009 22:28

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Brighton, East Sussex, BN1 4GW
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Freitag, 13 Dezember 2019 01:33

Hiby R6 Pro

Wir bewegen uns in eine neue, mobile HiFi-Welt, ob wir das nun mögen oder nicht, es wird sich nicht mehr ändern lassen. Ich weiß, Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen. (Mark Twain)

Apple ist an allem Schuld, der iPod hat die ganze Chose ins Rollen gebracht. Kennt den eigentlich noch jemand? Damit konnte man früher unterwegs Musik hören mit den dazu gelieferten weißen Ohrhörern. Gibt es nicht mehr, dafür aber etwas viel Besseres: den digitalen Audio Player, der sogar Hi-Res Formate abspielen kann. Heute geht es um den DAP Hiby R6 Pro. Schon wieder ein Asiate, wird sich so manch einer denken! Nun ist es mittlerweile so geworden, dass eigentlich alle Geräte in den asiatischen Ländern entwickelt und gebaut werden. Einzig und allein fällt mir da die Chord Mojo-Poly Kombination ein, die zumindest in die Richtung Digitaler Audio Player geht.

Der chinesische Hersteller Haibei ist hierzulande wohl weniger bekannt, die Firma ist aber seit über 10 Jahren im Geschäft, in erster Linie als OEM Zulieferer für andere bekannte Marken. Mit der dabei gesammelten Erfahrung entschloss man sich, unter dem Namen Hiby ein eigenes Produkt zu entwickeln. Das Vorgängermodell, der Hiby R6 wurde 2017 vorgestellt und nun durch die Pro-Version ergänzt. Eines der Hauptprobleme beim alten R6 war der relativ hohe Ausgangswiderstand von zehn Ohm. Dieser kann bei einigen hochempfindlichen Ohrhörern zu Verfärbungen führen. Mit nunmehr 0,24 Ohm (unsymmetrisch) beim Pro-Modell dürfte es keine Probleme mehr geben.

Mit seinem handlichen Format passt der Hiby in jede Hosentasche
Mit seinem handlichen Format passt der Hiby in jede Hosentasche

Das Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt, hat etwa die Größe einer Packung Skatkarten und trägt damit zu dem etwas höheren Gewicht bei, allerdings mit 285 Gramm bei weitem kein Schwergewicht. Alles macht einen tadellos verarbeiteten Eindruck. Zum Schutz für den DAP wird eine durchsichtige Silikon Hülle mitgeliefert. Rechts oben findet man den ins Gehäuse eingelassenen konkaven Einschaltknopf. Dieser enthält zudem eine mehrfarbige LED, die neben Play, Laden, auch noch während des Betriebs die verschiedenen Hi-Res Formate anzeigt. Im 44,1-Kilohertz-Format beispielsweise leuchtet sie blau, bei DSD weiß. Geht die Akkukapazität dem Ende zu, wechselt sie auf rot. Darunter drei weitere Tipp-Tasten für Pause, Vorwärts und Zurück. Auf der linken Seite befinden sich zwei konkave Tipp-Tasten für die Lautstärkeregulierung (+/-). Diese lässt sich damit auch im Dunkeln und bei abgeschaltetem Monitor einstellen. Sofern man im Dunkeln die Tasten findet. Betätigt man nun einen der Knöpfe lässt sich die Lautstärke auch auf dem Touchscreen mit Hilfe einer Wischbewegung regulieren. Aber Vorsicht, das kann rasend schnell ins Auge gehen. Äh, ins Ohr. Der interne Speicher mit 32 Gigabyte ist nun nicht unbedingt der Wahnsinn, wie üblich lässt sich der Speicherplatz mit Hilfe einer Micro-SD-Karte erweitern. Die Kapazität nach oben hin ist unbegrenzt, so dass mit einer der neuen Ein Terabyte-Karten erst einmal Ruhe sein sollte.


Die Wandlung übernehmen zwei ESS-ES9028Q2M-Chips. Diese Q2M-Version ist für den mobilen Bereich gedacht und benötigt etwa fünfmal weniger Strom als die Acht-Kanal-Pro-Version. Das Gerät kann DSD bis DSD256 und PCM bis 384 Kilohertz und 32 Bit decodieren. Anschließend dienen vier MUSES 8920 J-Fet Operationsverstärker des japanischen Herstellers New Japan Radio als I/V Converter, die Leistungsverstärkung und den Lowpassfilter übernehmen zwei SSM 6322 Chips von Analog Devices. Damit erreicht der R6 Pro eine Ausgangsleistung von 235 Milliwatt an 32 Ohm unsymmetrisch und 750 Milliwatt am symmetrischen Ausgang. Das sind schon ganz beachtliche Werte. Der Ausgangswiderstand wurde auf 0,24 Ohm (unsymmetrisch) und 0,28 Ohm (symmetrisch) reduziert. Mit dem relativ großen Akku von 4000 Milliamperestunden sollte der R6 Pro laut Hersteller im unsymmetrischen Betrieb zwölf Stunden und symmetrisch betrieben noch acht Stunden durchhalten. Über die Qualcomm 3.0 Schnellladefunktion lässt sich der Akku in 60 Minuten auf 70 Prozent aufladen, für eine Vollladung benötigt er 150 Minuten.

Beim Demo-Modell waren bereits einige Titel vorinstalliert, wenn man eigene Songs laden möchte, benötigt man einen Windows Rechner. Oder eine Mikro SD Karte
Beim Demo-Modell waren bereits einige Titel vorinstalliert, wenn man eigene Songs laden möchte, benötigt man einen Windows Rechner. Oder eine Mikro SD Karte

Der R6 Pro läuft auf Android Basis, hier in der Version Android 8.1. Mit Hilfe der sogenannten Direct-Transport-Audio-Technologie umgeht Hiby die Android-eigene Sample Rate Konvertierung und gewährleistet damit ein bit-genaues Ausgangssignal. Das gilt übrigens auch für Streaming-Apps wie Tidal und Konsorten. Der R6 Pro unterstützt alle gängigen Hi-Res Formate, aber natürlich auch MP3. Eine Aufzählung erspare ich ihnen an dieser Stelle. Eine Bluetooth Funktion ist natürlich ebenfalls vorhanden. Im R6 Pro ist die Übertragung mittels aptX, aptX HD, LDAC (24 Bit und 96 Kilohertz) und HWA auch hoch aufgelöst möglich. HWA ist übrigens ein von Hiby entwickeltes Format. Für den Betrieb damit wäre allerdings ein spezieller Bluetooth Kopfhörerverstärker wie beispielsweise der Hiby W5 erforderlich. Die Haupt-Musik-App auf dem R6 Pro ist die Hiby Music App, man kann aber über das vorinstallierte Googleplay auf Apps von Drittanbietern wie beispielsweise Tidal oder Qobuz zugreifen. Oder auch Musik von Radiosendern hören. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis wir mit den Dingern auch telefonieren können.

Für den koaxialen Digitalausgang wird ein passendes Kabel mitgeliefert
Für den koaxialen Digitalausgang wird ein passendes Kabel mitgeliefert

Ein Nachteil für Apple-Besitzer ergibt sich jedoch aus der Androidkonfiguration: Der Mac erkennt den Hiby nicht – oder will ihn nicht erkennen. Um trotzdem Daten auf den internen Speicher zu spielen, existiert eine Datei im Internet, mit der dies ermöglicht wird. Habe ich jedoch nicht ausprobiert. Bei dem Monitor handelt es sich um einen 4.2-Zoll- großen Touchscreen mit einer Auflösung von 768 mal 1280 Punkten. Die Reaktionsgeschwindigkeit des Touchscreens auf Eingaben ist hervorragend, dank des Qualcomm-Snapdragon-425-Prozessors und drei Gigabyte RAM-Speicher. Das Scrollen läuft flüssig, wie bei einem modernen Handy. Was ja auch kein Wunder ist, die Android-Basis stammt schließlich aus dem Handy Bereich und ist millionenfach bewährt.


Wie allgemein üblich kann man einzelne Tracks über die Rubrik Titel, Album, Künstler oder Genre abrufen. Die Rubrik Komponisten fehlt allerdings. Auch eine Wiedergabeliste kann man sich zusammenstellen. Das alles funktioniert rasend schnell, auch die Cover werden blitzschnell geladen. Wobei die Anwahl eines Künstlers zunächst etwas umständlich erscheint, hier werden nämlich sämtliche Tracks in gemischter Form angezeigt und nicht einzelne Alben. Aber nach Betätigen eines Icons werden die Alben sortiert angezeigt. Zu dem Icon gelangt übrigens man nur über trial and error; in dem eher spartanischen Manual sind nur die überlebensnotwendigen Dinge aufgeführt. Beim Scrollen erscheint am rechten Rand ein alphabetisches Register, mit dem man einzelne Buchstaben direkt anwählen kann. Hat man nun einen Titel ausgewählt, so erscheint nicht nur das Cover, sondern man kann über das Anwählen eines Icon mit drei kleinen Punkten – nein, keine drei schwarzen Punkte auf gelbem Untergrund – weitere Informationen abrufen. Ist das Gerät an WLAN angeschlossen, so kann man beispielsweise Liedertexte oder auch fehlende Cover abrufen. Apropos WLAN, der R6 Pro kann neben dem 2,5-Gigahertz-Band auch das 5.Gigahertz-Band verarbeiten.

Der Einschaltknopf zeigt über eine mehrfarbige LED auch das Datenformat an
Der Einschaltknopf zeigt über eine mehrfarbige LED auch das Datenformat an

Wie bei allen modernen Digitalen Audio Playern dieser Preisklasse üblich existieren hier ebenfalls Möglichkeiten, den Klang zu verbiegen. Neben einem Zehn-Band-Equalizer gibt es noch eine Spielwiese namens MSEB, mit der man beispielsweise unter dem Begriff Basserweiterung zwischen tief und leicht wählen kann. Hier gibt es zehn Regler, die an unterschiedlichen Stellen eingreifen. Nix für HiFi Puristen. Über den USB-C Ausgang lässt sich der R6 Pro auch hervorragend als Transport verwenden, beispielsweise als Zulieferer für den Hugo 2. Es ist interessanterweise nicht egal, aus welcher Quelle die digitalen Daten kommen, der Transport hat einen starken Einfluss auf den Sound. Beispielsweise liegen zwischen einem iPhone und dem R6 Pro Welten. Aber auch mit einem Cayin N8 als Transport klingt es anders als mit dem R6 Pro. An Kopfhörerausgängen bietet der Hiby zum einen den unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Standardausgang, sowie einen symmetrischen 4,4-Millimeter-Ausgang an. Dabei handelt es sich um einen neuen Standard der Japanischen Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA), der speziell für mobile Geräte entwickelt wurde. Man verspricht sich davon eine bessere Klangqualität gegenüber dem 2,5-Millimeter-Anschluss.

Vergessen wir einmal alles oben gesagte und kommen zum wesentlichen Teil: Wie klingt das Ding denn eigentlich? Hierzu muss wieder gesagt werden, dass das Klangergebnis vom Synergieeffekt zwischen DAP und In-Ear abhängig ist. Der unten beschriebene Sound ist letztlich das Ergebnis, das ich mit meinen speziellen In-Ears höre. Ach ja, eingespielt habe ich das Gerät auch ausgiebig. 100 Stunden sind hier Minimum. Fangen wir erst einmal mit dem unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Ausgang an. Gehört wurde mit dem Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, Vision Ears VE8, oBravo Cupid und dem betagten Shure SE 500. Der Ärmste muss, sozusagen außer Konkurrenz, immer mal ran. Der erste Eindruck ist sehr vielversprechend: Was da aus dem etwas übergewichtigem „Handy“ herauskommt ist schon beeindruckend und klingt sehr erwachsen.

Eine Schutzhülle aus Silikon wird ebenfalls mitgeliefert
Eine Schutzhülle aus Silikon wird ebenfalls mitgeliefert


Der Hochtonbereich erscheint sanfter, ein bisschen zahmer, ohne Härten und ohne diesen artifiziellen, technischen Aspekt, der manchmal anzutreffen ist. Trotzdem bleibt eine hohe Durchzeichnung. Hörer, die empfindlich auf Härten im Hochtonbereich reagieren, sollten sich den R6 Pro einmal anhören. Aus der Mitte kommt die Musik. Sagt man. Hier klingt der Mitteltonbereich sehr neutral und detailliert. Wie der Hochton ein Tick auf der wärmeren Seite, was aber Stimmen sehr natürlich und mit dem nötigen Volumen erscheinen lässt. Ohne dass das Ganze ins süßliche, romantische abdriftet. Gut zu hören bei alten Aufnahmen mit Jimmy Hendrix oder Deep Purple, hier wird nichts romantisch, der R6 Pro langt hier schon richtig hin. Alles andere wäre ja auch geschäftsschädigend. Hervorragend ist die Wiedergabe von akustischen Saiteninstrumenten wie beispielsweise Laute, Oud oder Flamenco-Gitarre. Bei geeigneter Aufnahme und geschlossenen Augen kann man sich den Musiker samt Instrument sehr gut vorstellen. Dieser sitzt nun unmittelbar vor einem, bei einem Konzert wären das dann die teuersten Plätze.

Der Bass geht sehr tief mit einem eher organischen, analogen Sound. Allerdings ist der Bassbereich stark abhängig vom angeschlossenen In-Ear. Mit dem sehr basskräftigen und mit zwei großen dynamischen Treibern ausgestattete Legend X fehlt mitunter etwas die Kontrolle. Hier hat der Chord Hugo 2beispielsweise alles im Griff. Mit BA-Treibern sieht die Sache gleich wieder ganz anders aus. Durch die kürzere Ausschwingzeit dieser Treiber kommt der Bass jetzt sehr kompakt und tight. Trotzdem bleibt ein Kontrabass sehr körperhaft mit natürlichem, akustischen Ton und sehr feinen Nuancen.

Sämtliche technischen Angaben zu einem Track können abgerufen werden
Sämtliche technischen Angaben zu einem Track können abgerufen werden

Für den symmetrischen 4,4-Millimeter Anschluss benötige ich einen Adapter, weil keiner meiner Hörer über einen Pentaconn-Stecker nach JEITA-Standard verfügt. Zunächst einmal muss man etwas leiser drehen, weil der Pegel etwas höher ist. Mit diesem Ausgang bekommt die Musik mehr Wumms im Bass- und Mittenbereich. Nicht unbedingt überraschend. Aber auch die Dynamik hat deutlich zugelegt. Ein großer Kontrabass wird noch glaubwürdiger dargestellt. Wobei der akustische Ton dieses Instruments sehr natürlich wiedergegeben wird. Generell erhalten die Instrumente etwas mehr Volumen. Auch große Symphonieorchester profitieren bei lauten und komplexen Passagen von dieser Schaltungsart. Die Bühne bekommt in dieser Betriebsart etwas mehr Tiefe.

Allerdings wird der Klang im Vergleich zum unsymmetrischen Betrieb etwas gröber. Bei Instrumenten, wie beispielsweise einer Laute, die nicht so sehr auf Grobdynamik angewiesen ist, klingt das Instrument unsymmetrisch etwas feiner, zumindest über den Erlkönig gehört. Dieser kann natürlich eine fulminante Auflösung bieten. Auch erscheint der Single-Ended-Betrieb hier etwas transparenter, ob das nun an dem beiliegenden Pentaconn-Adapter liegt kann ich nicht sagen. Ich habe überwiegend mit dem SE-Ausgang gehört, aber das ist natürlich Geschmackssache, es wird sicher viele Hörer geben, die den symmetrischen Ausgang bevorzugen. Zudem ist dies auch von dem eingesetzten In-Ear abhängig, der oBravo Cupid beispielsweise profitiert eindeutig vom symmetrischen Anschluss.


Auf jeden Fall ist der 3,5-Millimeter-Ausgang der neutralere von beiden und spielt auch etwas emotionaler. Insgesamt eine hervorragende Leistung des R6 Pro, der mit einem geeigneten Ohrhörer ein tolles Klangbild abliefert. Wobei geeignet sich natürlich auf den eigenen Geschmack bezieht und auf das Zusammenspiel In-Ear-DAP. Es ist schon erstaunlich, zu welch hohem klanglichen Niveau die heutigen Digitalen Audio Player fähig sind. Wer nun glaubt, nur weil das Ding so aussieht wie ein Handy, dann klingt das auch so, der hat noch nie einen guten DAP gehört. Der R6 Pro lässt jedes Smartphone alt aussehen.

Ein Equalizer darf natürlich nicht fehlen. Die Frequenzbänder oberhalb von ein Kilohertz werden auf der nächsten Seite angezeigt
Ein Equalizer darf natürlich nicht fehlen. Die Frequenzbänder oberhalb von ein Kilohertz werden auf der nächsten Seite angezeigt

Abschließend lässt sich sagen, es handelt sich um einen weitgehend neutralen DAP, aber nicht auf der analytisch, klinischen Seite, sondern mit wärmeren Klangfarben. Damit klingt der R6 Pro weniger aggressiv, etwas entspannter, weniger digital. Bei den Klangfarben könnte ich mir schon noch etwas mehr vorstellen, aber wollen wir einmal die Kirche im Dorf lassen, in dieser Preisklasse wohl eher nicht. Der R6 Pro bietet eine sehr gute Auflösung, der Applaus in einem Konzertsaal wird sehr natürlich wiedergegeben. Das ist offensichtlich gar nicht so einfach; manchmal klingt das, als würden die Zuhörer Holzscheite aneinander klopfen. Die Bühne ist mehr breit als hoch und nicht sehr tief. Die Musiker werden allerdings sehr gut voneinander getrennt. Auch werden Unterschiede zu hochauflösenden Formaten sehr deutlich dargestellt. Zudem vermittelt der Hiby ein sehr gutes Gefühl von Pace, Rhythm and Timing. Ok, da haben wir wieder den vom Naim-Marketing in die Welt gesetzten Begriff, mit dem kein Musiker im Zusammenhang mit HiFi etwas anfangen kann. Und die müssten es eigentlich wissen. Gemeint ist wahrscheinlich das Zusammenspiel der Musiker. Hat aber mit HiFi nichts zu tun. Deshalb sagen wir einfach, die Musik wird sehr lebendig und packend wiedergegeben, mit allen rhythmischen Feinheiten.

STATEMENT

Ein Top-Player in seinem Preissegment. Wer hier mehr will, muss erheblich tiefer in die Tasche greifen. Und damit ist noch immer nicht gewährleistet, dass das Ergebnis auch überzeugend besser wird.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF und LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Astell&Kern SP2000, Audioquest Dragonfly, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, oBravo Cupid
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Hiby R6 Pro
Digitaler Wandler 2x ES 90282QM
CPU Snapdragon 425 SoC
I/V 4x Muses 8920
Ausgangsverstärker 2x SSM6322
Unterstützte Formate DSD (DSF, DFF,DIFF), SACD-ISO, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, APE, WMA, WMA Lossless, MP3, AAC, OGG
Ausgangsleistung 245mW, unsymmetrisch, 32 Ohm, 750mW, symmetrisch. 32 Ohm
Speicher intern 32 GB, + >512 GB mit Micro SD Karte
Ausgänge 3,5mm-Klinke, 4,4mm-Pentaconn, 3,5mm Klinke Line out
Bluetooth LDAC, apt X, apt X HD, HWA
Akku-Kapazität 4000mAh
Abmessungen (L/B/H) 119,8/66,9/15,7 mm
Gewicht 285g
Preis 900 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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  • Social Introtext Wir bewegen uns in eine neue, mobile HiFi-Welt, ob wir das nun mögen oder nicht, es wird sich nicht mehr ändern lassen. Ich weiß, Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen. (Mark Twain)
Mittwoch, 11 Dezember 2019 09:12

Cambridge Audio Trade-In-Programm

Aus alt mach neu: An der Referenzserie Edge und des Ausnahme-Plattenspielers Alva TT von Cambridge Audio interessierte Kunden können jetzt beim Kauf der genannten Audio-Geräte sparen, wenn sie ihre alten Hi-Fi-Komponenten in Zahlung geben.

Teilnehmende Cambridge Audio Fachhändler gewähren für begrenzte Zeit bis zu 20 Prozent Preisnachlass bei Inzahlungnahme von Hi-Fi-Altlasten zukünftiger Edge und Alva TT Besitzer. Die Aktion ist gültig bis einschließlich 31. Januar 2020. Der nächstgelegene Cambridge Audio Fachhändler lässt sich einfach über die Fachhändler-Suche auf der Website des britischen Unternehmens finden.

Mit der Edge-Serie haben die Entwickler von Cambridge Audio dem „Great British Sound“ anlässlich des 50. Firmenjubiläums ein Denkmal gesetzt. Das Ergebnis: unverwechselbarer Klang, bei dem nichts hinzugefügt und nichts weggelassen wird, kombiniert mit einer progressiven und zugleich zeitlosen Formensprache. Der Edge A vereint hohe Leistungsreserven mit einem auf die wesentlichen Bauteile reduzierten Vollverstärkerdesign. Mit der Vor-/Endstufen-Kombination aus Edge NQ und Edge W lässt sich nahezu jeder Lautsprecher auf dem Markt mühelos antreiben. Hörern des High-End-Bundles eröffnet sich dank des integrierten, firmeneigenen StreamMagic-Moduls die volle Welt des Musikstreamings mit bis zu 384 Kilohertz und 32 Bit.

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Der Alva TT von Cambridge Audio bringt neuen Schwung in das Thema Vinyl und befördert das schwarze Gold ins digitale Zeitalter. Dank der Integration des hochauflösenden Bluetooth®-Standards aptX™ HD gelangt der Klang drahtlos zu jedem passenden Empfängergerät. Zusammen mit einem Tonabnehmer aus eigener Entwicklung und einem verlässlichen Direktantrieb bringt der Alva TT alles mit, um direkt mit dem Erlebnis Vinyl loszulegen. Der Plattenspieler wird mit vormontiertem Tonarm ausgeliefert und ist mit nur wenigen Handgriffen einsatzbereit.

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Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 5.000 Euro für den Edge A, 4.000 Euro für den Edge NQ und 3.000 Euro für den Edge W. Der Alva TT ist für 1.700 Euro erhältlich.

Hersteller/Vertrieb
Cambridge Audio Deutschland 
Anschift Alter Wandrahm 15 
20457 Hamburg 
Telefon +49 40 94792800
Web www.cambridgeaudio.com/deu/de
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Dienstag, 10 Dezember 2019 00:01

Pro-Ject CD Box RS2 T

Pro-Ject offeriert mit der CD Box RS2 T ein reines CD-Laufwerk für den Anschluss an einen hochwertigen, externen DA-Wandler. Im „Streaming-Zeitalter“ ist dieses Angebot an einen eher kleinen Kundenkreis gerichtet. Lohnt solch eine Investition aus klanglicher Sicht?

Die Zielgruppe für die CD Box RS2 T ist eindeutig der anspruchsvolle Musikfreund, der über eine CD-Sammlung verfügt, die er nicht auf ein Speichermedium rippen oder konvertieren möchte, um sie dann per USB oder über das Netzwerk an seinen D/A-Wandler weiterzuleiten. Allein schon die Preisstellung mit 2500 Euro für die Pro-Ject-CD-Box-RS2-T spricht den Besitzer eines qualitativ erstklassigen D/A-Wandlers an. Wenn ich mich in meinem Freundeskreis der Hifi-Anlagen-Besitzer umhöre, sind da einige, die die CD aus klanglichen Gründen gegenüber der Alternativ-Version als Datei in originaler Auflösung, im Wav- oder AIFF-Format oder auch als Flac verpackt, vorziehen. Das Klangbild sei lebendiger, ist dann die stets zu vernehmende Beschreibung des Vorzuges der CD. Als physisches Medium bietet sie darüber hinaus auch den Vorteil, etwas in den Händen zu haben und eventuell ein Booklet zu lesen zu können, wenn dieses nicht in kaum lesbaren, kleinen Lettern gedruckt ist. Allerdings gibt es in den Software-Audio-Playern auch komfortablen Zugang zu Informationen. Roon ist da sicher ein herausragendes Beispiel.

Im Laufe meines Testredakteur-Lebens habe ich erfahren, dass die Qualität eines Musik-Files sehr stark vom Speichermedium und auch dessen Software-Konfiguration abhängt. So erlebe ich über Windows10 mit dem aktuellen Audirvana Plus gegenüber der Alternative mit meinem in die Jahre gekommenen Apple MacMini mit El Capitan und ebenfalls Audirvana Plus einen deutlichen musikalischen Mehrwert, seitdem auf dem Windows-Rechner AudiophileOptimizer 3.0 installiert ist. Dies bringt einen Klanggewinn dank besserer Auflösung und Feinzeichnung und beschert mehr Vergnügen an der Musik. Auch die Wiedergabe während des Tests des auch mechanisch imposant gefertigten Streaming-Servers Antipodes EX hat mich beeindruckt. Was ich damit sagen will: Klangliche Unterschiede darf man genauso, und zwar abhängig vom sinnvollen Aufwand, bei Computer-Hifi, CD-Spieler und sogar beim puristischen CD-Transport erwarten.

Die mechanische Qualität des CD-Laufwerkes ist bekanntlich von erheblicher Bedeutung für das musikalische Ergebnis. Es geht um das möglichst perfekte Auslesen der CD, so dass im Idealfall keine Fehlerkorrektur in das Audio-Signal eingreifen muss, die zu neuen, anderen Störungen im Datenstrom führen kann. Im Hause Pro-Ject in Wien ist das Wissen darum selbstverständlich. Ehemals entwickelte nämlich Philips in der österreichischen Hauptstadt seine hervorragenden Audio-CD-Laufwerke. Aus diesem Team rekrutierte sich die Kreativ-Abteilung von StreamUnlimited. Dazu gehörte auch Mastermind Michael Jirousek, der, so kann man bei Pro-Ject erfahren, das Laufwerk in der CD Box RS2 T maßgeblich mitgestaltete.

Viel Stellfläche benötigt Pro-Jects Top-Lader-CD-Spieler nicht
Viel Stellfläche benötigt Pro-Jects Top-Lader-CD-Spieler nicht


Dieses reine Audio-CD-Laufwerk wurde auf der Basis des StreamUnlimited CD-Pro-8 Top-Laders in Verbindung mit dem Servosystem CD-84 entwickelt. Das Laufwerk-Gehäuse selber ist aus einem massiven Aluminium-Block gefräst. Der Blue-Tiger-CD8-4-Servo ist hierbei im Alu-Block integriert. Durch einen ausgeklügelten Materialmix aus Aluminium und Elementen aus reinem Karbon sowie einer neuen Aufhänge-Mechanik und Vibrationsdämpfern auf dem steifen Kohlefaser-Chassis ist die Player-Einheit sehr stabil und gleichzeitig mechanisch wirksam isoliert. Pro-Ject spricht in diesem Zusammenhang von einem Gravitations-Design mit zentralem Massepunkt. Ein Aluminium-Magnet-Puck klemmt die CD im Spielbetrieb fest auf das Laufwerk. Auf der Website des Herstellers ist der Aufbau des Laufwerkes recht ausführlich beschrieben und auch anschaulich bebildert.

Die kleine Fernbedienung aus Aluminium bietet sinnvollen Komfort
Die kleine Fernbedienung aus Aluminium bietet sinnvollen Komfort

Werfen wir erst einmal einen Blick auf das Gerät, das im funktionalen Design mit klaren, harten Linien und Kanten dank geringer Abmessungen zur Aufstellung nur wenig Platz benötigt. Auf der Front nimmt das Display den größten Raum ein. Im Spielbetrieb kann man hier die Titelnummer, die Zeit und, falls in den Metadaten der CD vorhanden, auch den Titel des jeweiligen Musikstückes in Laufschrift lesen. Links davon befindet sich der kleine aber solide Kippschalter, mit dem das Gerät eingeschaltet wird. Mit der beiliegenden Fernbedienung lässt sich die CD-Box in der On-Position des Kippschalters ins Standby versetzen. Das externe Schaltnetzteil besitzt einen Euro-Anschluss, so dass sich das mitgelieferte Netzkabel problemlos gegen ein höherwertiges – in meiner Kette ein Audioquest NRG – austauschen lässt. Rechts vom Display befinden sich vier Taster für die Basis-Steuerung: Start, Stopp, Pause, Vor und Zurück. Mehr gibt es am Gerät nicht. Denn den eigentlichen Bedienungskomfort liefert die hübsche kleine Fernbedienung aus Aluminium. Mit ihr kann das Display in zehn Helligkeitsstufen eingestellt werden. Auch ist weiße Schrift vor schwarzem Hintergrund oder andersherum wählbar. Beim Abspielen einer CD ist der Deckel des Gerätes zu schließen. Ein Mikroschalter aktiviert dadurch den Einlesevorgang. Der erwähnte Puck muss nicht zwingend aufliegen, sollte es aber wegen der beruhigenden Arretierung der CD. Rückseitig wartet Pro-Jects große CD-Box mit vier Ausgängen auf. Das sind SPDIF-koaxial-Cinch, optisches Toslink und das symmetrische AES/EBU. Eine weitere Schnittstelle ist mit I2S beschriftet und als HDMI-Buchse ausgeführt. Dieser Anschluss ist entgegen meiner Hoffnung nicht kompatibel mit meinem PS-Audio DirectStream-DAC, der seinerseits zwei solcher Eingänge besitzt. Nach Auskunft von Pro-Ject in Wien ist aktuell hier einzig die Pro-Ject-Pre-Box-RS2-Digital anschließbar, die dann auch mit einem Masterclock-Signal den Wandler der Pre Box synchron taktet. I2S ist halt nicht genormt und somit das Zusammenspiel von fremden Fabrikaten schon wegen der Kontaktbelegung ungewiss.

Ein Blick auf das federnd aufgehängte, neu entwickelte Laufwerk
Ein Blick auf das federnd aufgehängte, neu entwickelte Laufwerk

Deshalb lasse ich I2S außer Acht und stelle für diesen Test folgende drei Fragen: Wie klingt der Pro-Ject RS2 T im Vergleich zu meinem Wadia-Laufwerk? Wie bewährt er sich im Vergleich mit gerippten Computer-Files unter Windows 10 Pro mit AudiophileOptimizer und Audirvana Plus? Ist mit dem Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB auch hier noch eine Verbesserung möglich? Als erstes schließe ich den RS2 T zum Vergleich mit dem Wadia Transport, der mit einem Philips CDM-1-Laufwerk auch nicht schlecht ausgestattet ist, an den Mutec Reclocker an. Denn der Wadia profitiert eindeutig von der Regeneration durch den Mutec und begegnete dem Pro-Ject somit auf höherem Niveau. Die Fairness gebietet daher, den Österreicher ebenfalls an den Mutec anzuschließen. Später klären wir dann den Einfluss des Mutec auf die CD-Box. Der Unterschied ist in dieser Konfiguration recht ausgeprägt. Der Wadia sieht dabei bezüglich seines klanglichen Gesamteindrucks und seiner Tonalität durchaus gut aus. Dennoch zeigt ihm der Pro-Ject seine Grenzen. Als Beispiel nehme ich das Album Memory Lane des Cécil Verny Quartets: Die CD-Box klingt wie von Schlacke und Schleier befreit, präzise, klar, konturiert und artikuliert. Irgendwie scheint es, als ließe man helles Tageslicht in den Hörraum fluten. Aus dieser Exaktheit resultiert dann auch der Eindruck von gesteigerter Feindynamik und zusätzlicher Tiefe im Raum. Trotz der Fähigkeit, das Klangbild sozusagen pixelgenau zu malen, überzieht diese analytische Wiedergabe nicht ins Lästige. Die Klangfarben und die Größenzeichnung von Cécil Vernys Stimme, die Ihrer Background-Sänger sowie die Instrumente – Kontrabass, Drums, Percussion, Piano, Keyboard – klingen glaubhaft realistisch und gefallen auch wegen der Offenheit und der Luft, die sie umgibt. Die Leichtigkeit in der Zeichnung geht einher mit dem rhythmisch packendem Fluss der Jazz-Live-Darbietung. Weitere CDs bestätigten diesen Eindruck in gleicher Weise, mal mehr, mal weniger ausgeprägt.


Der Blick von oben ins Innere erklärt den Aufbau des RS2 T
Der Blick von oben ins Innere erklärt den Aufbau des RS2 T

Nun gilt es, den Einfluss des Mutec-Reclockers zu verifizieren Das Klavier-Konzert Nr. 1 von Ludwig van Beethoven, interpretiert von Ronald Brautigam und dem Norköping Symphony Orchestra, sollte da Aufschluss bringen. Zum Vergleich wurde der Pro-Ject per symmetrischer Verbindung direkt an den DA-Wandler angeschlossen. Zusätzlich lieferte er den Datenstrom vom koaxialen SPDIF-Ausgang an den Mutec zur Aufarbeitung. Theoretisch wäre die symmetrische Kabelverbindung direkt an den Wandler etwas höherwertiger. Dennoch konnte der Mutec die Musikalität noch leicht steigern, indem er den Streichern zusätzlich Schmelz und den Instrumenten einen wärmeren, angenehmen Charakter verlieh. Es klang so authentischer. Überrascht hat das nicht. Warum sollte das Reclocking des Mutec nicht auch auf hohem Niveau zu noch mehr Musikalität führen? Im Testbericht von Roland Dietl lässt sich lesen, dass sogar ein kaskadierter zweiter Mutec noch einmal den Klang verbessert. Auch die AES/EBU-Verkabelung zwischen Pro-Ject und D/A-Wandler sollte nicht unterschätzt werden. Denn als ich das DH-Labs Silver Sonic zum D/A-Wandler gegen ein Boaacoustic Krypton wechselte, geriet Beethovens Werk noch eindrucksvoller. Das Orchester musizierte noch homogener und die Klangfarben waren minimal prächtiger als mittels des Mutec. Die Pro-Ject CD-Box spielt jetzt auf einem Niveau, wie ich CD ewig lange bei mir zuhause nicht erlebt habe.

Das Netzteil ist nicht abschaltbar. Der Netzschalter am Gerät schaltet nur die CD-Box selber aus
Das Netzteil ist nicht abschaltbar. Der Netzschalter am Gerät schaltet nur die CD-Box selber aus

Bleibt noch die spannendste Frage zu beantworten: Wie schlägt sich die Pro-Ject-CD-Box im Wettstreit mit Windows 10 und AudiophileOptimizer 3.0 samt Audirvana plus? Um gerechte Verhältnisse bei der Verkabelung zu schaffen, schließe ich die RS2 T wieder mit dem Silver Sonic-Kabel an den Mutec an und verbinde diesen mit dem D/A-Wandler mittels des Boaacoustic Krypton. Der Rechner wird per Audioquest Diamond USB mit dem Mutek verknüpft. So profitieren beide Quellen von der für meine Anlage stimmigen, wärmeren Zeichnung des Boaacoustic-Kabels. Der klangliche Unterschied fällt auch jetzt wieder zugunsten der Pro-Ject-CD-Box aus, wenn auch nicht ganz so eindeutig. Nehmen wir Telarcs Aufnahme der Carmina Burana mit Robert Shaw, und zwar den vierten Teil „The Court of Love“. Die wurde seinerzeit in CD-Auflösung per dB-Poweramp mittels eines Plextor-Laufwerks von mir ins AIFF-Format konvertiert. Das Computer-Setup tönt wärmer, jedoch vergleichsweise verhangen. Die Streicher, Holzbläser und das Klavier zu Beginn zeichnet der Pro-Ject konturierter und umgibt sie und auch die folgende Triangel und den Knabenchor mit etwas mehr Raum. Mir gefällt das besser, weil das Klangbild klarer wirkt und etwas mehr Licht und Raum im Spiel sind. Jennifer Warnes´ Album The Well offenbarte dann die Stärken des Pro-Ject noch überzeugender als Carl Orffs Carmina Burana: Die Genauigkeit und Konturenschärfe sind die Stärken der CD Box. Offenheit und Präzision sind ihr positives Merkmal, gepaart mit musikalischem Fluss und jeglicher Abwesenheit von unerquicklichen Artefakten.

Der Blick auf die Rückseite: Da gibt’s eigentlich keine Fragen. Die I2S-Schnttsteller ist nur mit Pro-Ject-Geräten kompatibel
Der Blick auf die Rückseite: Da gibt’s eigentlich keine Fragen. Die I2S-Schnttsteller ist nur mit Pro-Ject-Geräten kompatibel


Es gibt noch eine Option zur klanglichen Aufwertung des RS2 T. Wer, wie ich, das Schaltnetzteil skeptisch betrachtet, kann es mit einem der beiden Pro-Ject-Linear-Netzeile versuchen. Laut Ingo Trebing vom deutschen Vertrieb ATR - Audio Trade gewinnt die CD Box dadurch noch einmal deutlich. Die Power Box RS Uni 1-way kostet 450 Euro. Besitzt man mehrere Pro-Ject-RS-Komponenten, kann die Version 4-way mit vier Strom-Ausgängen für 650 Euro interessant sein. Mal sehen, vielleicht machen wir dazu noch einen ergänzenden Bericht.

STATEMENT

Die CD hat als Medium zweifelsfrei ihre Existenzberechtigung. Die Pro-Ject CD-Box RS2 T beweist dies überzeugend. Den Vergleich mit hochwertiger Computer-Reproduktion braucht sie sicher nicht zu scheuen. Im Gegenteil: Was der Pro-Ject klanglich bietet, ist bei dem aufgerufenen Preis mehr als angemessen.
Gehört mit
Digital-Analog-Wandler PS-Audio DirectStream-DAC mit Snowmass 3.0
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
CD-Transport Wadia WT-3200
Computer Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana Plus
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer für den Bass: LA Audio EQ231G
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, PAD Alzirr XLR, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, DH-Labs Silver Sonic AES/EBU und SPDIF, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Pro-Ject CD Box RS2 T
Unterstützt CD, CD-R, CD-RW (finalized) and Hybrid-SACD
Digitalausgänge 1 x balanced (AES/EBU) XLR, 1 x koaxial SPDIF (RCA), 1 x optisch (TOSlink®), 1 x HDMI I2S + Master Clock
Externes Netzteil 20V/3000mA DC; 100 - 240V, 50/60Hz
Optionales Netzteil Power Box RS Uni 1-way oder 4-way
Stromverbrauch 600mA DC, < 0,5W im Standby
Ersatzbatterien für Fernbedienung 1 x CR2032 / 3V oder 1 x CR2025 / 3V
Maße B 206 x H 78 x T 200 ( T 210 mit Buchsen) mm
Gewicht 3 kg ohne Netzteil
Ausführungen Silber, Schwarz
Preis 2495 Euro

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Pro-Ject offeriert mit der CD Box RS2 T ein reines CD-Laufwerk für den Anschluss an einen hochwertigen, externen DA-Wandler. Im „Streaming-Zeitalter“ ist dieses Angebot an einen eher kleinen Kundenkreis gerichtet. Lohnt solch eine Investition aus klanglicher Sicht?

Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) haben ihre besten Endstufen entscheidend weiterentwickelt: Die Monoendstufen TAD-M700 und die Stereo-Version TAD-M700S lösen ab Januar 2020 ihre Vorgänger M600 ab und perfektionieren deren Performance mit zahlreichen Neuerungen.

„Die beiden Endstufen TAD-M700 und TAD-M700S sind raumgreifend, groß und schwer. Sie stellen aber eine Kombination aus Genauigkeit, Leistung und Musikalität bereit, die bislang so nicht möglich war – und auf die sich Musikliebhaber und Toningenieure weltweit als gemeinsamen Standard einigen können“, sagt Jürgen Timm, Marketing Director Europe bei Technical Audio Devices Laboratories, Inc. zu den neuen Verstärker-Flaggschiffen.

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Die M700-Modelle basieren wie ihre Vorgänger auf einer patentierten Schaltung, die mit großem Aufwand letztlich extreme Einfachheit ermöglicht: einen extrem geradlinigen Signalweg mit einem Minimum an separaten Verstärkungsstufen und klangschädlichen Korrekturmaßnahmen. Die Spannungsverstärkung benötigt nur eine einzige Gain-Stufe, mit entsprechend minimierten Auswirkungen auf das Musiksignal. Umgesetzt wird die TAD-Schaltung mit sehr hochwertigen Bauteilen, die häufig speziell für die Ansprüche des japanischen Unternehmens angefertigt werden mussten. Die beiden 1,4-kVA-Trafos etwa werden für eine besonders innige Kopplung zwischen Primär- und Sekundärwicklung Lage um Lage manuell aufgebaut. Die vier Netzteil-Siebkondensatoren mit jeweils 33.000 Mikrofarad Kapazität gibt es so nur bei TAD, ebenso die nichtmagnetischen Emitter-Widerstände der Endtransistoren sowie zahlreiche andere Zutaten.

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Wichtig für die Anwender der bisherigen M600, zu denen neben audiophilen Musikliebhabern auch zahlreiche prominente Tonstudios gehören: Abstimmung, technische Arbeitsweise und Kompatibilität bleiben grundsätzlich erhalten. Ein 700er Modell kann also seinen Vorgänger ersetzen und all seine klanglichen Vorteile ausspielen, ohne jedoch die subtile Balance etwa eines Mastering-Abhörsystems zu gefährden. Die TAD-M700 stellen für jede Halbwelle vom Ein- bis zum Ausgang eine perfekt symmetrische Verarbeitung sicher, mit separaten Netztransformatoren, handselektierten Feldeffekt-Transistoren, absolut spiegelbildlichen Platinen-Layouts und Verdrahtungs-Schemata. So wird garantiert, dass positive wie negative Auslenkungen des Musiksignals in perfekter Balance an den Schwingspulen des angeschlossenen Lautsprechers ankommen. Als mechanische Grundlage für elektronische Höchstleistungen besitzen die TAD-M700 und TAD- M700S Chassis aus massivem Alu-Guss, die gegenüber ihren gusseisernen Vorgängern in der 600er- Serie nicht nur merklich leichter, sondern auch signifikant resonanzärmer ausfallen und wegen der besseren Leitfähigkeit des Aluminiums eine noch bessere Schirmwirkung aufweisen. Die Formgebung des Chassis wurde überarbeitet, um die strukturelle Festigkeit zu erhöhen und den Schwerpunkt zu senken – selbst höchste Schallpegel perlen an den pro Stück fast 75 Kilogramm schweren TAD-M700 ab wie am sprichwörtlichen Fels in der Brandung.

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Die zahlreichen Detailverbesserungen und ihre um 40 Prozent auf nunmehr insgesamt 2,8 kVA vergrößerten Trafos führen nicht nur zu noch unverfälschterem Klang, sondern erhöhen auch die Leistung der TAD-M700 auf 700 Watt pro Kanal an vier Ohm sowie auf exakt die Hälfte dieses Werts an acht Ohm. Die Stereoendstufe TAD-M700S produziert 175 Watt an acht und 350 Watt an vier Ohm bei nahezu identischer klanglicher Abstimmung und ist nicht nur wegen ihres geringeren Preises attraktiv, sondern eignet sich auch perfekt für Bi-Amping-Konzepte sowohl in passiver als auch aktiver Konfiguration.
Die TAD-M700 Mono-Endstufen sind ab Januar 2020 bei ausgewählten, qualifizierten Fachhandelspartnern zum Paarpreis von 90.000 Euro erhältlich. Die Stereo-Endstufe TAD-M700S wird ebenfalls ab Januar 2020 zum Stückpreis von 56.000 Euro verfügbar sein. Sie stellen die ideale Ergänzung zum Referenz-Lautsprecher TAD-R1TX dar.

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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Jürgen Timm,
Marketing Director Europe Technical Audio Devices Laboratories, Inc.
juergen.timm@tad-europe.com
Tel. +49 (0) 173 512 9958
www.tad-europe.com

Weitere Informationen

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Freitag, 06 Dezember 2019 00:01

LAB 12 Melto2

Vor einigen Jahrzehnten fürchteten Analogfans um die Zukunft ihres Hobbys. Heute gibt es glücklicherweise nicht nur jede Menge Neuerscheinungen auf Vinyl – wenn auch fast ausschließlich von digitalen Mastern – und eine Vielzahl von gelungenen Reissues, sondern auch feine Röhren-Phonostufen mit hohem Bedienungskomfort wie den Melto2 von LAB 12.

Wer hätte sich damals träumen lassen, dass er heute bequem im Hörsessel sitzend per Fernbedienung die Lastwiderstände und -kapazitäten für MC- und MM-System bei einem Entzerrer in Röhrentechnik umschalten würde? Über das Menü, das im auch aus größerer Entfernung gut ablesbaren Display angezeigt wird, kann man für MCs zwischen 58 und 64 Dezibel Verstärkung wählen. Nicht nur in der High- oder Low-Gain-Einstellung werden je elf Widerstandswerte angeboten, nein, ebenso viele stehen für MM-Systeme bereit. Natürlich lassen sich die Ausgänge auch auf Mono schalten. In Sachen Bedienungskomfort und Flexibilität braucht der Melto2 also keinen Vergleich zu scheuen. Bevor ich mit der Beschreibung der Phonostufe fortfahre, sollte ich vielleicht noch anmerken, dass LAB 12 in Deutschland von CM Audio vertrieben wird. Wer Wolfgang Kempers ausgesprochen positiven Test des Antipodes EX gelesen hat, weiß, dass der Vertrieb an Interessenten sogenannte Testpakete verschickt, die nicht nur das Gerät, sondern auch diverse Anschlusskabel enthalten. Beim Melto sind ein Cinch- und ein XLR-Kabel von Viablue und eine Netzleitung von LAB 12 dabei, doch dazu später mehr. In seinem Bericht über den Netzfilter Gordian hat der Kollege auch ein wenig zur Firmengeschichte von LAB 12 geschrieben, was ich hier nicht wiederholen will.

Das Display informiert über die gewählten Einstellungen
Das Display informiert über die gewählten Einstellungen

Während der Audio Video Show in Warschau habe ich LAB-12-Chef Stratos Vichos getroffen, ihm vom geplanten Test des Melto2 berichtet und ihn um die Preisgabe einiger technischer Details gebeten, die nicht im Netz zu finden sind. Der Bitte hat er bereitwillig entsprochen: „Wie in allen unseren Geräten verwenden wir auch beim Melto2 hochwertig geschirmte Transformatoren aus den besten Materialien, um elektromagnetische Wechselwirkungen mit den sehr rauscharmen Vorverstärkerstufen mit ihrem hohen Verstärkungsfaktor auszuschließen. Das Netzteil verfügt über mehr als 1000 Mikrofarad Siebkapazität aus hochwertigen Nichion-Kondensatoren und eine selbst hergestellte 0,2-Microhenry Netzdrossel. Es folgen zwei Spannungsstabilisierungen. Alle Röhrenheizungen werden mit geregeltem und stabilisiertem Gleichstrom gespeist. Pro Kanal werden zwei Doppeltrioden eingesetzt. Wir verwenden eine zweistufige Spannungsverstärkung und zwei Kathodenfolger. In der ersten Stufe kommen zwei 6922 von Electroharmonics zum Einsatz, in der zweiten zwei 6n2p von Voskhod. Zwischen diesen beiden Spannungsverstärkern liegen die passiven Filter für die Entzerrung nach RIAA, DECCA oder Columbia. Sobald man in den MC-Modus schaltet, gelangt das Signal vom Tonabnehmer auf einen Eingangsübertrager von Lundahl.

Die Kapazität zum Abschluss von MM-Systemen lässt sich per Menü ebenso wählen wie die ohmsche Last für MCs
Die Kapazität zum Abschluss von MM-Systemen lässt sich per Menü ebenso wählen wie die ohmsche Last für MCs


Die Platinen werden in einem speziellen Verfahren geschnitten und Leiterbahnen mit einer Dicke von 35 Mikron aus hochwertigem Kupfer aufgebracht. Alle Leiterbahnen und das Layout der Platinen wurden so gestaltet, dass sie für die beiden Kanäle identisch sind und die Kupferbahnen exakt dieselbe Länge aufweisen. Die kritischen Bauteile der Filter wie die MKP-Kondensatoren und die einprozentigen Widerstände werden einzeln per Hand so selektiert, dass die Messwerte und die Frequenzgänge der beiden Kanäle so gut wie gleich sind. Die MKP-Kondensatoren im Signalweg werden von einem sehr bekannten Hersteller nach unseren strengen Spezifikationen produziert und perfekt paarweise selektiert. Alle übrigen MKP-Kondensatoren stammen von Panasonic. Wir verwenden Reed-Relais von Coto und Omrom, um die über das Menü vorgenommenen Einstellungen umzusetzen. Damit lassen sich die Parameter völlig geräuschlos verändern. Ein Acht-Bit-Mikroprozessor mit selbst geschriebener Software kontrolliert alle Einstellungen und Funktionen des Melto2. Die Geräte werden in Handarbeit in unserer Fabrik in Athen hergestellt.“

Trotz Stratos Vichos' Auskunftsfreudigkeit stellt sich mir noch eine Frage: Wie funktioniert die sehr kleinschrittige Impedanzanpassung? Auf Nachfrage blieb der Entwickler auch diese Antwort nicht schuldig: „Alle elf jeweils für die Einstellungen MM, MC-Low- und MC-High-Gain in der Bedienungsanleitung genannten Werte sind die wirklichen Eingangsimpedanzen. Der Tonabnehmer arbeitet in jedem Fall direkt auf die Primärwicklung mit 1,2 Ohm. Die genannten Impedanzen werden mit Widerständen und verschiedenen Anzapfungen auf der Sekundärseite realisiert. Das Übersetzungsverhältnis des Übertragers liegt bei 1:20. In der Bedienungsanleitung rate ich dazu, mit einem Wert nahe an der Empfehlung des Tonabnehmer-Herstellers für Übertrager zu beginnen und dann solange zu experimentieren, bis die Einstellung am besten mit der Kette und den persönlichen Präferenzen harmoniert.“

Der Melto2 bietet Entzerrungen nach RIAA und für alte Deccas und Columbias
Der Melto2 bietet Entzerrungen nach RIAA und für alte Deccas und Columbias

Bevor ich den Melto kritisch gehört habe, verbrachte er zwei, drei Wochen in meiner Kette im Arbeitszimmer. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich vom Vertrieb ein Neugerät bekommen habe, konnte ich sicher sein, dass der LAB 12 schon eine Reihe von Betriebsstunden gesammelt hatte, als er bei mir eintraf: Nach seinem Termin im Fotostudio war er nämlich einige Zeit Teil der Anlage von Roland Dietl. Auch wenn dieser sich in Hifistatement vorrangig kenntnisreich um Digitales kümmert, ist er privat bei der Quellenwahl alles andere einseitig, wie der Besitz einer Platine Verdier dokumentiert. Aus organisatorischen Gründen haben der Kollege und ich dann aber je eines unserer Themen getauscht. Bei der Übergabe des Melto war sich Roland Dietl jedenfalls sicher, dass ich mit dem LAB 12 jede Menge Spaß haben würde. Und er hat Recht behalten.

Ich habe die Phonostufe mit dem firmeneigenen Netzkabel mit einem der Ausgänge des Audioquest Niagara und mit dem Viablue-XLR-Kabel mit einen der symmetrischen Eingänge von Audio Exklusivs R7 verbunden und ab und an während des Schreibens und an so manchem Abend zu Entspannung mal wieder alte Scheiben gehört – und zwar mit Genuss. Ohne direkten Vergleich habe nicht das Mindeste vermisst – und das, obwohl ich ansonsten seit über einem Jahrzehnt von Einsteins deutlich teurerem The Turntable's Choice verwöhnt werde. Die Zufriedenheit mit der Phonostufe aus Griechenland dürfte daran gelegen haben, dass sie wie aus einem Guss musiziert und nicht unbedingt Wert auf das kleinste Detail oder die letzten paar Zentimeter Bühnentiefe legt, sondern die Spielfreude der Musiker in den Blickpunkt rückt. Mit dem Melto geht es nicht um Höchstleistungen in audiophilen Kategorien, sondern um die Freude an der Musik – und deswegen kann er locker in diesem doch reichlich überdimensionierten Umfeld bestehen.


Die Einstellungen lassen sich per Drehrad oder Fernbedienung vornehmen
Die Einstellungen lassen sich per Drehrad oder Fernbedienung vornehmen

Bevor der Melto dann ins Wohnzimmer umsiedelt, muss er sich noch direkt mit den Einsteins messen. Die durchgängig symmetrisch aufgebauten, transistorisierten Mono-MC-Phonostufen besitzen einen etwas besseren Fremdspannungsabstand. Sie erfreuen auch mit etwas mehr Luft um die Instrumente, wobei der Unterschied allerdings recht stark zusammenschrumpft, wenn beide Phonostufen über Göbels symmetrisches Lacorde-Statement-Kabel mit der Vorstufe verbunden sind. Viel wichtiger als ein Hauch Luftigkeit mehr oder weniger oder eine minimal tiefere Bühne ist aber, dass der Melto dem Einstein bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ in Sachen Spielfreude und rhythmischer Faszination in nichts nachsteht. Auch die Klangfarben der Instrumente lassen keine Wünsche offen. Sehr überzeugend!

Der Melto2 besitzt drei Eingänge für Tonabnehmer und bietet symmetrische und unsymmetrische Ausgänge
Der Melto2 besitzt drei Eingänge für Tonabnehmer und bietet symmetrische und unsymmetrische Ausgänge

Auch bei Dick Schorys Bang Baaroom And Harp fasziniert der LAB 12 mit seiner Dynamik, der plastischen Raumdarstellung und dem mitreißenden Drive. Dass der Einstein die Illusion einer noch tieferen Bühne erzeugt, wenn der Rest der Kette auf sehr hohem Niveau agiert, sei ihm gegönnt. Aber das ändert nichts an dem Spaß, den gute Scheiben mit dem Melto machen: Er bietet eine Menge Musikgenuss zum vergleichsweise moderaten Preis. Das macht einfach Lust auf mehr – nicht nur mehr LPs, sondern auch unterschiedliche Tonabnehmer. Probieren wir es einmal mit den Signalen aus den deutlich hochohmigeren Spulen eines Brinkmann EMT ti. Den Angaben in der Bedienungsanleitung folgend habe ich wegen der relativ hohen Ausgangsspannung des EMT die Einstellung „Low Gain“ gewählt, dazu die niedrigst mögliche Impedanz von 100 Ohm. Überraschenderweise klingt das EMT so aber ein wenig gebremst, offenbart nur geringe Spuren von der sonst üblichen Dynamik und Bassgewalt. Also versuche ich es einmal noch einmal mit „High Gain“ und 60 Ohm. Und das scheint ein Glücksgriff zu sein: Die Eingangstufe des Melto verkraftet die kräftige Ausgangsspannung des EMT auch bei hoher Verstärkung locker. Nicht einmal der Anflug einer Übersteuerung ist zu hören. So kann man die Schokoladenseiten dieses speziellen Abtasters unbeschwert genießen: unbändige Spielfreude und eine hervorragende Impulswiedergabe. Aber damit noch nicht genug: Soviel Luftigkeit bei einer solch großen Bühne habe ich beim EMT einfach nicht erwartet. Phonostufe und Tonabnehmer scheinen wie füreinander gemacht: große Klasse!

Lab 12 lässt Kondensatoren mit dem eigenen Firmennamen für sich fertigen, die Schaltungen für den rechten und linken Kanal sind spiegelsymmetrisch aufgebaut
Lab 12 lässt Kondensatoren mit dem eigenen Firmennamen für sich fertigen, die Schaltungen für den rechten und linken Kanal sind spiegelsymmetrisch aufgebaut


Da fällt mir ein weiterer Abtaster ein, der ebenfalls seine Wurzeln im Rundfunkstudio hat und den ich schon lange nicht mehr gehört habe, das Ortofon SPU. Allerdings gibt es einen triftigen Grund dafür, dass der passende Arm, Ortofons 309, beinahe seit Ewigkeiten nicht mehr auf dem LaGrange aufgebaut war: Er lässt sich dort nicht ohne weiteres montieren und benötigt eine spezielle, dreiteilige, exzentrische Basis, die mir AMG fertigte. Später bekam ich dann eine weitere Top-Platte für diese Basis zur Installation von Einsteins The Tonarm. Dessen Zwölf-Zoll-Variante verlangt nämlich ebenfalls einen so großen Montageabstand, wie er mit einer normalen LaGrange-Basis nicht zu realisieren ist. Als sich dann nach längerer Schrauberei die Nadel eines SPU Royal in die Rille senkt und ein paar Runden absolviert hat, steht fest, dass sich der Aufwand gelohnt hat: Milt Buckners Trio kommt von der hervorragend klingenden I Gigianty Del Jazz-Billig-Pressung mit so viel Energie und Drive, dass es unmöglich ist, bei dieser Scheibe unbeteiligt zu bleiben. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so fette Bass-Drum über die Göbel Epoque Aeon Fine gehört zu haben. Der Melto bringt in High-Gain-Stellung und mit einer Last von 25 Ohm die wohlbekannten Vorzüge des SPU sehr eindrucksvoll rüber. Beim SPU geht es weder um das letzte Quäntchen Luft, noch um feingeistige audiophile Details. Dafür bringt es einen ungemein nah an die Musik, hier hat die Wiedergabe – selbst bei Studioaufnahmen – einen starken Live-Charakter. Aber über die Schwärmerei vom Royal sollte ich nicht vergessen, dass der Melto an diesem großartigen Erlebnis ebenso stark beteiligt ist.

Die 6n2p ist eine Doppeltriode
Die 6n2p ist eine Doppeltriode

Der Wechsel zum SPU ermöglich es mir auch, kurz den MM-Eingang des LAB 12 auszuprobieren, denn für das MC-System habe ich den passenden Übertrager in meinem Fundus, den Ortofon SPU T-100. Der stand vor knapp 20 Jahren mit 4600 DM in der Preisliste. Wenn es ihn heute noch gäbe, wäre also mindestens derselbe Betrag in Euro dafür fällig. Zudem ist er ja anders als die Lundahl-Übertrager im Melto speziell auf das SPU abgestimmt. Ich kann mich erinnern, dass ich schon beim Test des T-100 ganz entgegen meiner sonstigen Vorlieben die SPU-System/Übertrager-Kombination meiner übertragerlosen MC-Vorstufe vorgezogen habe. Da verwundert es nicht, dass der T-100 auch in Kombination mit dem MM-Eingang des Melto beim Concierto Andaluz in der Interpretation der Los Romeros und der Acadamy Of St. Martin-In-The-Fields unter Neville Marriner für eine etwas größere Bühne und etwas mehr Durchzeichnung sorgt als die bordeigenen Übertrager des Melto. Dessen MM-Stufe ist problemlos in der Lage, die Unterschiede zwischen den Übertragern deutlich zu machen. Gut so.

Nach leichten Verzögerungen zieht der LAB 12 nun aber wirklich in die Kette im Wohnzimmer um, in ein preislich passenderes Umfeld also. Aber es war – wie ich finde – sehr aufschlussreich, ihn in einer sehr hochauflösenden Anlage mit einem extrem teuren Tonabnehmer wie dem Tamino oder dem Rein-Silber-Übertrager T-100 zu hören: Er kann sich auch hier problemlos beweisen. Im Wohnzimmer nimmt der Melto dann über das Swiss Cable Reference Kontakt mit der Vorstufe auf. Für das Lyra Titan i lasse ich die Einstellungen des Eingangs Numero 1 des LAB 12 erst einmal, wie sie sind: High Gain bei 25 Ohm. Und wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, habe ich über diese Kette „Malinye“ vom Album Codona 2 nie so offen und lebendig gehört. Die Klangfarben der wohlbekannten und exotischen Instrumente strahlen nur so um die Wette. Und die Tiefe der imaginären Bühne erreicht beinahe die, die ich aus dem Arbeitszimmer kenne.

Die Signale aus bewegten Spulen werden mit der Primärwicklung des Lundahl-Eingangsübertragers verbunden
Die Signale aus bewegten Spulen werden mit der Primärwicklung des Lundahl-Eingangsübertragers verbunden


Auch wenn ich mit der klanglichen Leistung des Melto in dieser Kette hochzufrieden bin, probiere ich noch einmal einen anderen Abschlusswiderstand aus: Bei 60 Ohm bekommen die Becken einen intensiveren Glanz, zwischen den Instrumenten scheint mehr Luft zu sein, dynamisch ist es noch spannender geworden, das Klangbild tendiert aber insgesamt eher ins Helle. Deshalb höre ich den Song noch einmal und zwar mit einer Last von 40 Ohm für das Lyra. Da besitzen die Instrumente wieder ein wenig mehr Körper, während die Becken intensiver rüberkommen als bei 25 Ohm. Für mich sind 40 Ohm beim Melto für das Titan i die Last der Wahl. Aber jetzt höre mit dem Experimentieren auf und genieße einige weitere LPs – besser als je zuvor an dieser Stelle: An den Melto2 in der Kette im Wohnzimmer könnte ich mich gewöhnen – nein schlimmer: habe ich mich schon gewöhnt.

STATEMENT

Im Melto2 verbindet LAB 12 auf's Feinste ungemein spielfreudige Röhrentechnik, enorme Vielseitigkeit in Sachen Tonabnehmeranpassung und jede Menge Bedienungskomfort. Das macht ihn für Besitzer eines Plattenspielers ungemein attraktiv. Für Betreiber von zwei oder drei Tonarmen gilt das doppelt und dreifach: eine analoge Entdeckung!
Gehört mit (Arbeitszimmer)
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 12, SME V, Ortofon 309
Tonabnehmer Transrotor Tamino, Brinkmann EMT ti, Ortofon SPU Royal
Step-Up Transformer Ortofon SPU T-100
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp, Audio Exklusiv R7
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine, Kaiser Acoustic Kawero! Classic
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Thunder, Tornado (HC), Dragon HC
Zubehör Audioquest Niagara 5000 und 1000, Clearaudio Matrix, AHP Klangmodul IV G, HMS-Wandsteckdosen, Synergistic Research Active Ground Block SE, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, SSC Big Magic Base, Audio Exklusiv Silentplugs
Gehört mit (Wohnzimmer)
Laufwerk Brinkmann Avance
Tonarm Breuer Dynamic 8
Tonabnehmer Lyra Titan i
Phonostufe Keces Sphono
D/A-Wandler Mytek Manhattan II und Brooklyn DAC+
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, AHP Klangmodul IV G, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
LAB 12 Melto2
Features MM/MC, Vollröhrenschaltung, Lundahl-Eingangsübertrager, anpassbar an das Tonabnehmerprinzip in Verstärkung, Impedanz, Kapazität und Entzerrungskurve, Mono/Stereo-Schalter, Fernbedienung, Ringkern-Netztransformator, Schaltung ohne Feedback, eine Minute Hochlaufzeit, fünf Millimeter dicke Aluminium-Frontplatte, fünf Jahre Garantie
Netzspannung 230V, 50Hz
Leistungsaufnahme 100W max.
Verstärkung MM 38dB
Verstärkung MC 58/64dB
Eingangsimpedanz 25 bis 47K
Eingangskapazität 0-300pF, einstellbar
Entzerrungskurven RIAA, DECCA, Columbia
Röhrenbestückung 2 x E88CC Doppeltriode, 2 x 6n2p-EV Doppeltriode
Eingänge 3 x Phono (Cinch)
Ausgänge 1x symmetrisch (XLR), 1 x unsymmetrisch (Cinch)
Gehäusenfarben matt schwarz, Frozen Silver
Abmessungen (B/H/T) 43/11/29 cm
Gewicht 8kg
Garantie 5 Jahre
Preis 3750 Euro

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net

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  • Imagefolder tests/19-12-06_lab12
  • Social Introtext Vor einigen Jahrzehnten fürchteten Analogfans um die Zukunft ihres Hobbys. Heute gibt es glücklicherweise nicht nur jede Menge Neuerscheinung auf Vinyl – wenn auch fast ausschließlich von digitalen Mastern – und eine Vielzahl von gelungenen Reissues, sondern auch feine Röhren-Phonostufen mit hohem Bedienungskomfort wie den Melto2 von LAB 12.
Donnerstag, 05 Dezember 2019 00:01

Vincents neue Phonostufe PHO-300

Suchen Sie ein günstiges und klanglich hervorragendes Gerät um Ihren Plattenspieler an einem Verstärker mit gewöhnlichem Line-Eingang zu betreiben? Dann könnte der neue PHO-300 aus dem Hause Vincent genau die richtige Lösung sein.

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Wie schon bei den großen Brüdern PHO-701 und PHO-500 kommt auch hier ein aufwändig konstruiertes, externes Netzteil zum Einsatz. Negative Einflüsse seitens der Stromversorgung, die bei einem Phonovorverstärker großen Einfluss nehmen können, sind dadurch passé. Auch hält das Netzteil die Stromversorgung des eigentlichen Phonoteils immer konstant – Schwankungen aus dem öffentlichen Stromnetz können somit keinen Einfluss nehmen.

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Der Phonoteil wurde selbstredend mit ausgewählten Bauteilen bestückt, um eine rauscharme Wiedergabe sicherzustellen. Es ist zwischen Moving Magnet (MM) und Moving Coil (MC) umschaltbar und somit für eine große Bandbreite an Tonabnehmern geeignet. Netzteil und Phonoteil wurden in hochwertigen Aluminiumgehäusen verbaut und reihen sich nahtlos in das Design der PowerLine ein.

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Herstellerangaben
Vincent PHO-300
Übertragung 10 Hz – 20 kHz ±0.5 dB 10 Hz – 50 kHz ±2 dB
Klirrfaktor < 0.05% (20 Hz - 20 kHz)
Eingangsempfindlichkeit MM: 58 mV, MC 6,8 mV
Signal-Rauschabstand MM: > 83 dB, MC: > 70 dB
Eingangsimpedanz MM: 47 kOhm, MC: 100 Ohm
Ausgangsimpedanz 250 Ohm
Verstärkungsfaktor MM: 40 dB, MC: 60 dB
Eingänge 1x Stereo (Cinch), 1x 5pol DIN (DC IN)
Ausgänge 1x Stereo (Cinch), 1x 5pol DIN (DC OUT)
Max. Leistungsaufnahme 10 Watt
Gewicht 0,6 kg, 0,9 kg (Netzteil)
Farbe Schwarz oder Silber
Abmessungen (BxHxT) je 112x60x126 mm
Preis 300 Euro

Vertrieb
Sintron Vertriebs GmbH
Anschrift Christian Fröhling
Südring 14
76473 Iffezheim
Telefon +49 7229 182931
E-Mail info@sintron.de
Web sintron.de

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  • Imagefolder news/19-12-05_vincent
Mittwoch, 04 Dezember 2019 00:01

Lindemann Limetree Network Bridge

In the past few years I had lost track of the Lindemann company and their audio products. This was despite the fact that I had only the finest memories of the products from Bavaria since the early days, and whenever I passed by a Lindemann demonstration at some trade show, I was greatly impressed. But somehow, we never got together.

One reason for my distance may have been their price policy at that time, and the bulky devices which, admittedly, earned the highest accolades both nationally and internationally, but were a little out of my financial reach. Already since the end of the last millennium they were working on upsampling there, using high-res formats could be played back since 2001 on their own SACD player. This know-how in the digital domain, built up over decades, led to the introduction of the Musicbook series in 2013, which handled the music via network. The enclosures are smaller now, and so are the prices. Even smaller is their latest incarnation, the brand-new Limetree series by Lindemann. It currently comprises four devices for different applications, and more are in the pipeline. The Limetree Headphone represents a high-quality analog headphone/preamp combo; the Limetree Phono is a phono preamp with discrete inputs for moving coil and moving magnet pickups; the Limetree Bridge is a network player for local storage media and streaming services without a converter; and, the subject of my evaluation here, the Limetree Network, which is basically a Bridge with an on board converter and a preamp. All devices are housed in little aluminum boxes of merely 107 x 40 x 107 mm in size.

A glance at the front panel will not fully reveal the scope of functions of the streamer/converter. The SR lamp indicates the resolution of the incoming data with a total of 7 colors
A glance at the front panel will not fully reveal the scope of functions of the streamer/converter. The SR lamp indicates the resolution of the incoming data with a total of 7 colors

Well, owing to SMD technology, we are now used to see ever smaller and lighter high-quality hifi gear. But still I have to swallow, reminiscing of the massive ancestors, when unpacking the little box with its well-crafted, neatly coined standard aluminum body. One small toggle switch, three LEDs and one ⅛" jack output for a headphone embellish the front, which hardly offers any more free space. The rear panel looks equally tidy: one USB input and a LAN interface are sitting beside an RCA out, a socket for a W-LAN antenna and the power connector, including a little push button to make contact with the wireless home network. But if you take a look inside, the minimalism is soon gone. One AK4452 DAC is used per channel, an AK4137 takes care of the re-sampling, and to keep the jitter permanently low, a MEMS FemtoClock has been installed.

All common music file formats with a maximum resolution of 384 kilohertz for PCM files – via W-Lan "only" 192 kilohertz – or DSD256 respectively are supported (via W-Lan, at least DSD128). The Limetree Network is ready for the most popular streaming providers of high-res music material. Customers can choose between TIDAL, Qobuz, Deezer, HighResAudio, and Spotify, and also have access to countless internet radio stations and podcasts. Of course, one can also access a music server over the network via UPnP and DLNA and locally connect a USB hard disk to play back locally stored music. Owners of a Roon player can use it with the Lindemann Limetree Network. It's "Roon ready" and may be used with Roon Core and Roon software. Oh yes, streaming is also possible via Bluetooth, of course. However, the player should support the A2DP Bluetooth audio transfer protocol. The incoming signals are processed bit-perfect according to the source, a 7-color LED indicates the given resolution in each case. Pressing the on/off switch a little longer will cause the converter to switch into re-sampling mode, which is also indicated by an LED. Now the signals are converted to DSD 256. Compared to PCM, Lindemann attributes a more transparent and more natural sound in this operation mode. Did I say anything it about being small?


The rear panel of the Lindemann Limetree Network looks rather tidy. Nevertheless, the device offers a remarkable range of functions
The rear panel of the Lindemann Limetree Network looks rather tidy. Nevertheless, the device offers a remarkable range of functions

In order to benefit from all these features, the Lindemann app must first be installed on a smartphone or a tablet. It's available at Google Play for Android or at the App Store for iOS. For all users of a Google-free smartphone with Android, the web also offers sources with the APK file, which can be installed and used at one's own risk. After the easy installation the Limetree Network is ready to be accessed. However, I could make it work only after several attempts. But once the connection has been established, it's reliable and could only be thwarted by fluctuations in your personal W-Lan. But the software can't be blamed for this. The Lindemann app is pleasantly calm and, luckily, not too colorful and easy to use. The respective providers of streaming, internet radio or hard disk are quickly selected; for the services you can enter various search parameters, and thus narrow the results accordingly. This is really simple and intuitive to do and, in almost all cases, will lead to the desired results.

At my place, Qobuz and TIDAL are available as streaming providers for high-res material, and also Spotify in its basic version, so I can check out the functions extensively. One word about the supply: it's true that the providers promise us that we may confidently sell off our CD collection at the flea market since everything is available online. But this isn't quite true. Some of the—what I would call "side repertoire"—is not listed. A lot of notably older pop productions, often exist only in remastered versions, and sometimes you just want to have the original. But nine times out of ten you will have bought such things anyway and, as the case may be, they may be ripped onto hard disk; then network streaming will work for you. And the old LPs should be kept anyway; there are indeed quite a few gaps. But that's not our point here. Rather it's great fun to get inspired in your search by the app recommending similar artists and then simply take another road for a change. You will certainly discover new and unknown music here and there.

The main menu of the Lindemann app allows the user to select from different sources
The main menu of the Lindemann app allows the user to select from different sources

Unavailable in good time for a test, a new firmware version is out now, which enables one to address a CD drive via USB. This is very practical for those who want to continue using physical data carriers also in the future. After several attempts I was using the Lindemann Limetree Network as a streamer/converter. As a mere preamp it sometimes didn't deliver enough output level in my chain. On the other hand, the Lindemann is an excellent partner for connecting high-class active loudspeakers with adjustable input sensitivity. In the first round, just to get an idea of the Limetree Network's character, I was playing from hard disk without re-sampling, competing against a CD player through the Audioquest Beetle with the same material. In spite of its drier bass, the—in absolute terms—very good Audioquest had to admit defeat here.


A targeted search can be refined at will within the app
A targeted search can be refined at will within the app

Showing more substance, enhanced clarity, and a great deal of inner coherence, the Lindemann is quick to reveal its higher ambitions. With the re-sampling function activated, the difference becomes even more obvious. Older recordings now have flow, and homogeneity as well. Brilliance, structure in the bass, and a transparent room imaging round off the soundscape. The reproduction gets – it's hard to describe – richer. However, with some recordings, which have accompanied me for many years, it's over the top for my taste, and I prefer the harder and edgier sound of the original resolution. Maybe it's just the long habit? In my view, the better the recording and production quality of the source material, the less re-sampling is needed. Since with the average listener this doesn't apply to the vast part of the music collection, I simply leave the re-sampling mode permanently on; the advantages prevail with 90 per cent of the music. Well, how does the little Lindemann sound? It's not easy to pick an individual audio virtue. It's very complete, big, colorful, and, as already mentioned above, homogeneous on a truly high level. But there is more: an immense tidiness which has nothing to do with clinical purity. Despite the complete absence of artifacts and grain, the Network sounds never cold or hard. Au contraire, there's always a dash of warmth in it while offering a palpable flow and substantial smoothness.

The power supply comes from the medical sector and is specifically tuned to the Limetree, which is why it shouldn't be replaced carelessly for something else. The extra onboard filtering ensures a particularly low interference
The power supply comes from the medical sector and is specifically tuned to the Limetree, which is why it shouldn't be replaced carelessly for something else. The extra onboard filtering ensures a particularly low interference

On async remodels, an album where Ruichi Sakamoto personally produced the interpretations of his album async by other artists, "life, life" by Andy Stott features an absurd initial bass gong that reverberates forth in space, lots of different subsonic tones, and a kaleidoscope of reverberating synthesizer layers, which effortlessly bridge the gap between the true acoustical room and the virtual one. Though everything is totally synthetic, the Lindemann manages to not only give power and punch to the deep initial strike, but also to model the reverb tail in a wonderful manner without detaching it from its origin or leaving it wavering in the empty space. It's a little more on the voluminous side, without brutality, yet with full emphasis and a tad bit more volume than structure. Actually, the entire bass range already becomes manifest here: very deep, structured and yet lush, also nicely balanced between volume and resolution and with just the right amount of impact. "Organic," this word comes to my mind, so real does the inherently synthetic bass figure sound. Certainly intended by the artist, but it takes quite a bit for a component to perform in such a convincing manner!

By the way: I need to admit that, due to the cornucopia of choices, I was in fact listening randomly, and now I can't remember too many names of outstanding examples. The search for high-resolution material was good fun. Including songs by Schubert, recorded at 24-bit/96 kilohertz. On the first album a pinpoint imaging in a very large room, a precisely contoured piano with an extremely transparent body, in front of it the vibrant singer whose voice is unraveled in all facets. Beauty that makes you want to get down on your knees. This is high-res, I was thinking by myself. On the second album a piano, the room slightly diffuse, the voice a little reserved. Pretty well known and normal. Also with high-res after all, it really matters who's sitting at the controls.


Ridiculed not so long ago, the miniaturization using SMD technology points the way into the future. Such performance out of such a small unit can hardly be reconciled with popular notions
Ridiculed not so long ago, the miniaturization using SMD technology points the way into the future. Such performance out of such a small unit can hardly be reconciled with popular notions

And what about the Lindemann? It gets across everything just the way as it has been taken from the web. In spite of all neutrality, it's also fully present in the treble range and accomplishes the feat of never getting on your nerves, but without smoothening top-end sparkle on the other hand. Here it benefits from a pronounced talent for fine dynamic structures. But also, in the field of coarse dynamics, the Limetree nails its colors to the mast. It falls already in a category of devices which do not just make the tympani and trumpets sound louder with an orchestra tutti, but release some serious energy and punch into the generous, very stable room. In doing so it foregoes the analytical quirk of numerous components, which build up an additional blackness around the instrument groups; it rather allows the music to decay or interweave in these rooms. I nearly forgot the headphone output, whichcan keep up the high level. However, with very high-Z headphones, one will eventually hit upon a limitation in volume. After all, the Lindemann gave me such a good time that I'm considering getting one for myself, too. It sounds great, eats no space and can do so much. From now on I will definitely never again lose sight of Lindemann.

STATEMENT

The Limetree Network by Lindemann is not just a universal digital control center which hardly leaves anything to be desired—it also sounds almost shockingly mature, especially for its price tag. Things can barely get better, not even in very heavy boxes.
Listened with
CD drives Denon DCD-1290, Technics SL-P471A
Converters Phonosophie DAC1, Audioquest Beetle
Amplifiers Creek 5350 SE, Thorhauge ST.ONE, Rotel RB-980BX
Loudspeakers PMC Twenty5 .22, Buchardt-Audio S400
Cables RG142, Wireworld, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest
Manufacturer's Specifications
Lindemann Limetree Network
D/A converter  
Resolution 384 kHz/32bit and DSD 256
Dynamic range > 120 dB
THD & Noise < 0,001% (@ 0 dB FS)
Clock Ultra-Low-Jitter MEMS FemtoClock
Re-Sampling bit-perfect or DSD
Converter architecture two AK4452 DACs in dual differential mono mode, AK4137 re-sampler
Output voltage 2,0 V @ 0 dB FS
Output impedance line output 100 ohms
Headphone connector 3.5 mm mini jack socket
Recommended headphone impedance 32 -200 ohms

Network player
 
Ethernet 100 Mbit/s
WLAN dual-band 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, A2DP USB 2.0 high-speed host interface, max. output current 1.5 A
Supported codecs WAV, FLAC, AIFF, ALAC, MP3, AAC, Ogg Vorbis, WMA, DSD, UPnP und DLNA support
PCM resolution 44.1 kHz up to 384 kHz, 24 bit
DSD resolution DSD 64 up to DSD 256
Streaming services TIDAL, Qobuz, Deezer, HighResAudio, Spotify, Internet radio and Podcast

Power consumption

0.1 W standby, 3.5 W operation, 11 W max.
Dimensions 107 x 40 x 107 mm (W x H x D)
Weight 300g
Power supply 5V DC
Retail 895 Euro
Manufacturer
Lindemann audiotechnik GmbH
Address Am Anger 4
82237 Wörthsee
GERMANY
Phone +49 8153 9533390
Web lindemann-audio.de
Social www.facebook.com/lindemann.audiotechnik

Weitere Informationen

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  • Imagefolder tests/19-06-28_lindemann
  • Social Introtext In the past few years I had lost track of the Lindemann company and their audio products. This was despite the fact that I had only the finest memories of the products from Bavaria since the early days, and whenever I passed by a Lindemann demonstration at some trade show, I was greatly impressed. But somehow, we never got together.

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