Dienstag, 22 April 2008 00:00

Handelsvertretung Werner Möhring

Vertrieb
Handelsvertretung Werner Möhring
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Während meines Tests der Purist-Audio-Design-Kabelfamilie Genesis haben mich zwei Digitalkabel von Transparent Audio erreicht: das Reference und das Reference XL. Wie es die Namen schon vermuten lassen, handelt es dabei um die beiden hochwertigsten und teuersten Varianten. Transparent Audio bietet die digitalen Verbindungen für S/PDIF und AES/EBU an.

Ich habe zum Testen die 75-Ohm-S/PDIF-Versionen in jeweils 1,5 Meter Länge bekommen. Ein wenig blass wurde ich, als mir der deutsche Vertrieb G8 & friends die Preise mitteilte: Das günstigere der beiden Kabel, das Reference XL kostet 2.360 Euro, das Reference liegt bei 4.490 Euro. Da kommt man schon ins Grübeln und ich gebe zu, dass meine Erwartungshaltung nicht klein war. Aber bevor es ans Hören geht, etwas zum technischen Aufbau der beiden digitalen Verbinder: Es wird hochreines langkristallines Solid-Core-Kupfer verwendet, das im teureren Reference XL dann aber noch einmal deutlich länger ist als beim Reference. Beide Varianten haben einen zweifache Abschirmung, die ebenfalls aus hochreinem OFHC-Kupfer besteht. Die Schirme werden durch eine Mylarfolie voneinander getrennt. Laut Transparent Audio war es Ziel der Konstruktion, Jitter zu reduzieren.

Ich muss zugeben, dass ich dermassen hochwertige und teure Digitalverbindungen bisher nicht in meiner Anlage verwendet habe. Daher war ich regelrecht angespannt, als die ersten Töne aus meinem Kopfhörer kamen. Das Reference und Reference XL habe ich zwischen meinem CD-Laufwerk von North Star Design und meiner Vorstufe von Audio-gd eingesetzt. Die Audio-gd enthält einen sehr guten D/A-Wandler und auch einen hochwertigen, diskret aufgebauten Kopfhörerverstärker. Aufgrund seiner hochauflösenden Wiedergabe erschien mir ein AKG 812 für diesen Test besonders geeignet. Das sollte sich auch so bewahrheiten.

Hier sind beide Kabel zu sehen, das Reference mit rotem Mantel und das Reference XL mit grauer Ummantelung
Hier sind beide Kabel zu sehen, das Reference mit rotem Mantel und das Reference XL mit grauer Ummantelung

Die beiden Testkabel bekam ich von meinem Kollegen Wolfgang Kemper, der sich schon vor mir einige Tage damit beschäftigt hat. Seine Eindrücke können Sie am des Hörtests ebenfalls lesen. Ich kannte seine Höreindrücke nicht. Er hat sie mir erst nach Ende meines Tests mitgeteilt.


Als ich das Reference XL in meine Anlage integriert habe, war diese noch mit den hervorragenden analogen Genesis-Kabeln von Purist Audio Design bestückt. Das tönte so ausgewogen und harmonisch, dass ich gespannt war, was passierte, wenn ich ein dermassen hochwertiges, teures Digitalkabel zwischen CD-Player und D/A-Wandler verwendete. Wie war es denn nun? Einfach grandios! Das Transparent Audio Reference XL fügte sich nahtlos ein. Über meinen Kopfhörer wurde dann so richtig deutlich, was mit einem kompromisslos aufgebauten Digitalkabel möglich ist: Das Maß an Feinauflösung war für mich schier unglaublich. Dabei klang es stets extrem ausgewogen. Diese Verbindung von Musikalität und Feinauflösung habe ich noch nicht oft gehört. Dazu gesellte sich eine sehr differenzierte räumliche Darstellung. Die Ausdehnung in Breite und Tiefe war exorbitant gut. Ich habe selten eine so grosse Spreizung der Rauminformationen zwischen verschiedenen Aufnahmen wahrgenommen.

Im Bild der spezielle von Transparent Audio entworfene, angeblich jitter-reduzierende Cinch-Stecker, der für das Reference und das Reference XL Kabel verwendet wird
Im Bild der spezielle von Transparent Audio entworfene, angeblich jitter-reduzierende Cinch-Stecker, der für das Reference und das Reference XL Kabel verwendet wird

Besonders aufgefallen ist mir das bei der Carmina Burana CD mit Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Orchestra & Chorus auf Telarc: Diese nun schon mehr als 35 Jahre alte Digitalaufnahme glänzt per se mit einer sehr guten räumlichen Staffelung von Orchester und Chor. Was sich dann aber mit dem Reference XL noch an räumlicher Zusatzinformation bot war verblüffend. Die räumliche Trennung von Orchester und Chor und die Darstellung der Chorteile und Einzelstimmen war auf einem extrem hohen Niveau und mühelos wahrnehmbar. Man muss das einfach erlebt haben, sonst kann man es nicht glauben, dass ein Digitalkabel, das nur Nullen und Einsen überträgt, einen solchen Einfluss auf die Wiedergabe haben kann. Das gilt auch für die Wiedergabe von Stimmen, wie zum Beispiel denen von Gregory Porter oder Diana Krall. Feinste Artikulationsgeräusche waren auch hier ohne jegliche Anstrengung wahrnehmbar, ohne dabei vordergründig zu wirken.

Ich habe mich nach diesem Erlebnis kaum getraut, statt des XL das Transparent Reference einzusetzen. Meine Erwartungshaltung war, dass es ähnlich abgestimmt sein wird, nur nicht diese extrem Auflösung bieten könne. Es kam aber anders. Das Reference ist anscheinend schlanker abgestimmt. Die Auflösung befand sich auf ähnlich hohem Niveau, es verhielt sich in meinem Setup aber nicht ganz so rund und harmonisch. Während sich das Reference XL bei scharf aufgenommenen Transienten gnädig zeigte, ohne Feininformationen zu unterschlagen, sagte mir das Reference deutlich, dass die Aufnahme eben nicht besser ist. Möglicherweise ist es näher an der Wahrheit, aber das musikalische Erlebnis eines Reference XL erreicht es nicht ganz. Es kostet ja auch „nur“ etwa die Hälfte eines Reference XL.

Praktisch: die Laufrichtung des Kabels ist auf dem Cinch-Stecker eingeprägt
Praktisch: die Laufrichtung des Kabels ist auf dem Cinch-Stecker eingeprägt


An dieser Stelle möchte ich jetzt gern Wolfgang Kempers Eindrücke im O-Ton einfügen. Lesen Sie einfach selbst: „Ich war nicht wenig überrascht, als ich die beiden S/PDIF-Leitungen von Transparent Audio in meine Anlage integrierte. Sie fanden ihren Platz zwischen meinem Primare DVD30 Laufwerk und meine D/A-Wandlern von Sonic Frontiers SFD-1oder Antelope Zodiac plus. Mein aktueller Maßstab in Sachen digitaler Verbindung ist für mich das Boaacoustic Silver Digital Carbon. Sowohl dieses S/PDIF als auch sein AES/EBU Gegenstück charakterisieren sich durch prachtvolle Klangfarben. Beide Kabel stellen sich erfolgreich möglichen digitalen Schärfen oder Härten entgegen und gestalten in ihrer Tonalität die Musik warm und abgerundet. Als zusätzliche Referenz dient mir zudem ein Sommer-Cable Carbokab AES/EBU.

Das Transparent Reference klingt verglichen mit dem Boaacoustic deutlich weniger warm und öffnet die Raum-Darstellung merklich. Da stellt sich die Frage, was besser gefällt. In meinen Konfigurationen konnte ich beiden Kabeln Positives abgewinnen: Das eine glänzt mit seinen warmen, intensiven Klangfarben, das andere mit seiner überlegenen räumlichen Offenheit mit präzisen Strukturen. Nach langem Hören von CDs unterschiedlicher Genres gefiel mir das Transparent zunehmend besser. Denn im direkten Vergleich wirkte das Boaacoustic gedeckt und nicht so frei. Hier stehen zwei Klangwelten direkt gegenüber und ich bin froh, hier nicht entscheiden zu müssen. Das Sommer Cable stand tonal zwischen den beiden, wirkt aber im Vergleich irgendwie langweilig. Denn es konnte mit keinem eigenen Reiz aufwarten, weder mit einer dem Boaacoustic annähernd ähnlichen Farb-Opulenz noch mit der Offenheit und Genauigkeit des Transparent.

Das graue, teurere Transparent Audio Reference XL ist deutlich dicker als das rote Reference, bleibt dabei aber recht flexibel, so dass es sich genauso gut verlegen lässt wie das dünnere Reference
Das graue, teurere Transparent Audio Reference XL ist deutlich dicker als das rote Reference, bleibt dabei aber recht flexibel, so dass es sich genauso gut verlegen lässt wie das dünnere Reference

Die Beschäftigung mit dem Transparent Reference XL lässt dann alle bisherigen Überlegungen nebensächlich werden – einzig der Preis sorgt für Schluckbeschwerden: Hier habe ich wirklich das Gefühl, die audiophile Himmelstür zu durchschreiten. Denn im Vergleich zum halb so teuren Mitbewerber aus eigenem Hause bildet sich sofort der Eindruck, dass jetzt musikalisch alles richtig ist. Weite Räumlichkeit kombiniert das große Transparent-Audio mit einer mir bis dato in dieser Kabel-Sparte nicht begegneten Griffigkeit von Instrumenten und Sängern oder Sängerinnen. Viel mehr Körperhaftigkeit und gleichzeitig enorme Detail-Präzision heben das XL hervor. Ungekannt viele Feinheiten werden herausgearbeitet und hörbar. Da ist jeder Schritt rückwärts um des Vergleichens willen überflüssig. Dieses Kabel besticht mit seinem Informations-Reichtum, seiner Klarheit und einer damit einhergehenden Reinheit. Man muss schon eine schlecht aufgenommene CD einlegen, damit sich hier sich irgendeine digitale Härte einschleicht. Aber selbst dies ist mit dem XL erträglich. Das Kabel gefällt unter allen Aspekten. Die Klangfarben sind zwar weniger opulent als beim Boaacoustic. Dies ist jedoch kein Defizit, da das XK die tonalen Frben nicht weniger glaubwürdig gestaltet und eher das Gefühl hinterlässt, dass das Boaacoustic etwas zu dick aufträgt. Gleichzeitig überzeugt das Transparent mit mehr Feinheiten bei erheblich verbesserter räumlicher Abbildung. Die Abwesenheit von nervenden Artefakten bei dieser Offenheit und der klaren Reproduktion überzeugt völlig. Die spannungsreiche und rhythmisch mitnehmende Musikalität des großen Transparent Audio fasziniert und bereitet ungemeines Hör-Vergnügen.“ Ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen…


Der „Beipackzettel“, der beiden Kabeln beiliegt, gibt klare Anwendungshinweise…
Der „Beipackzettel“, der beiden Kabeln beiliegt, gibt klare Anwendungshinweise…

STATEMENT

Die Transparent Audio Reference- und Reference-XL-Digitalkabel haben für mich Komponentenstatus. Diese Verbindungen haben mir gezeigt, was alles im Digitalsignal drinsteckt. Wenn da nur der Preis nicht wäre…
Gehört mit Jörg-Peter Schimmel
Computer Apple MacBook Pro mit OS X High Sierra, Audirvana Plus 3
CD-Laufwerk North Star Design CD-Transport Model 192 MKII
Vorverstärker/ DA-Wandler Audio-gd Master 11 Singularity
Kopfhörer AKG 812
Zubehör Lautsprecherkabel Inakustik LS 1202 Single-Wiring, Audio-gd Kabel NF, XLR und Lautsprecherkabel Single-Wiring, Sommer Cable Carbokab NF und XLR, DH-Labs D-110 AES/EBU Digitalkabel, Oyaide USB Kabel
Möbel Watec-Analog Hifi-Regal Stahl/Multiplex
Gehört mit Wolfgang Kemper
Clock Mutec MC-3+Smart Clock USB
DA-Wandler Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7, Sonic Frontiers SFD-1
CD-Player Primare DVD 30
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe Air Tight ATM-3, NAD 2200 PE oder Spectral DMA-100
Zubehör Audioquest Diamond USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic, Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED, Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, QED Supremus, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest, NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Transparent Audio Reference Digital
Leitermaterial OFCHC-Kupfer
Abschirmung Zweifach aus OFCHC-Kupfer
Dielektrikum Mylar
Preise 2.070 Euro (1m ) 2.360 Euro (1,5m)
Herstellerangaben
Transparent Audio Reference XL Digital
Leitermaterial OFCHC-Kupfer
Abschirmung Zweifach aus OFCHC-Kupfer
Dielektrikum Mylar
Preise 4.030 Euro (1m), 4.490 Euro (1,5m)

Weitere Informationen

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Donnerstag, 17 April 2008 23:37

HiFiAkademie

Hersteller
HiFiAkademie
Anschrift Zähringerstr. 2
69181 Leimen
E-Mail info@hifiakademie.de
Web www.hifiakademie.de
Mittwoch, 16 April 2008 23:43

Bauer Audio

Vertrieb
Bauer Audio
Anschrift Pollinger Straße 4 
81377 München
Telefon +49 89 7194265
Web www.bauer-audio.de
Montag, 16 April 2018 00:01

Zehn Jahre EternalArts

Einen besonderen Status in der HiFi-Szene hat Dr. Burkhardt Schwäbe schon lange. Kein anderer steht wie er gleichzeitig für moderne Audio-Technik und in die Tage gekommene, aber liebenswerte Schätze aus Studiotechnik und Heim-Audio. Am Abend des zwölften März gab es in seinem Unternehmen EternalArts gleich mehrere Gründe zu feiern.

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Eingeladen waren die deutsche Fachpresse und natürlich Kunden und Freunde des Hauses. Gleich vier Anlässe waren der Grund für Dr. Schwäbe und seine Ehefrau, die einen erheblichen Anteil an der Ausgestaltung der neuen Projekte, Partnerschaften und Räumlichkeiten hat, diesen Abend auszurichten. Als besonderes musikalisches Erlebnis war die Pianistin Iulia Maria Marin engagiert. Die junge Musikerin machte in den letzten Jahren bei Wettbewerben durch erste und vordere Platzierungen auf sich aufmerksam und spielt inzwischen Konzerte mit vielen renommierten Orchestern weltweit. Was Julia Maria Marin den Gästen bot, übertraf die Erwartungen. Ihr gefühlvolles Tastenspiel auf dem EternalArts-Flügel ließ mal Zartheit spüren, mal erschütterte es das Auditorium mit gewaltiger Dynamik. Überwältigend war die Klangfülle, die die Künstlerin in die neuen Räumlichkeiten von EternalArts hineinzauberte, großartig, bravourös und mit unglaublicher Energie. Franz Liszts schwer zu spielende Werke, wie eine seiner Mazurken als letztes Stück, interpretierte Frau Marin mit Kraft und Fluss, so dass den Gästen den Atem stockte und sie bewegte, mit langem Applaus der Künstlerin zu danken. Dr. Schwäbe versprach, dass dies nicht der einzige Auftritt von Iulia Maria Marin in seinen Räumen sein werde.

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JUBILÄUM - Im Dezember des abgelaufenen Jahrs beging EternalArts das zehnjährige Bestehen als HiFi-Gerätehersteller und Restaurationslaboratorium. Seit dieser Zeit Jahren entwickelt die kleine Hannoveraner High-End-Manufaktur mit ihren fünf Mitarbeitern ein Dutzend edler Audio-Komponenten, darunter anerkannt gute Röhrengeräte, die allesamt dem übertragerlosen Schaltungsdesign (OTL) folgen. Da nur dieses Prinzip die eigentliche Klangqualität der Röhre hörbar macht, bezeichnet EternalArts ihre OTL-Verstärker nach Futterman auch als die einzig wahren Röhrenverstärker. Alle Gerätemodelle werden nach wie vor angeboten und unterstreichen damit die Wertigkeit ihrer Konstruktion. Im EternalArts Labor werden seit Gründung die wohl hochwertigsten Restaurationen für High-End-Klassiker in Eigenregie und im Kundenauftrag ausgeführt. Die Begeisterung für die klanglichen Qualitäten analoger Bandmaschinen führte in den letzten fünf Jahren zur Spezialisierung auf deren Wiederherstellung. EternalArts bietet derzeit wohl Europas größtes Angebot an restaurierten Tonband- Geräten verschiedener Hersteller – von der kleinen Nagra bis zur großen Studiomaschine.


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NEUE GESCHÄFTSFELDER - Wer einmal das Ausgangssignal für die Herstellung von LPs oder CDs in Form von Mastertape-Kopien gehört hat, weiß, warum es derzeit ein Revival der Bandmaschine gibt. Deshalb hat EternalArts als neues Geschäftsfeld mit der Marke ‚EternalMasters‘ die Herstellung von Mastertape- respektive Masterfile-Kopien etabliert und freut sich, die Veröffentlichungsrechte des Jazz-Musikers Tommy Schneider erhalten zu haben. Tommy Schneider ist neben Brian Auger Europas bekanntester Virtuose an der Hammond-Orgel, beide stehen in der Tradition des großartigen amerikanischen Organisten Jimmy Smith. Die ersten Kompilationen mit Stücken von Tommy Schneider wurden anlässlich der Norddeutschen HiFi-Tage in Hamburg vorgeführt.


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NEUE PARTNERSCHAFTEN - Eine im letzten Jahr begonnene Zusammenarbeit mit dem jungen Lautsprecherhersteller Live Act Audio entwickelte sich zum Glücksfall. Selten ergab sich im Zusammenspiel von Elektronik und Lautsprecher eine so stimmige homogene Klangwiedergabe wie bei der EternalArts Röhrenelektronik und den Koaxial-Lautsprechern von Live Act Audio. Die nachweislich impulsschnellen EternalArts OTL-Verstärker und die enorm wirkungsgradstarken Punktstrahler von Live Act Audio liefern ein unglaublich dynamisches, echtes und emotionales Musikerlebnis. Aber auch die exklusive Gestaltung der Geräte und Lautsprecher mit ihrem aufwendigen Design verführen zu einem Hörerlebnis der besonderen Art.

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NEUE RÄUMLICHKEITEN - Zur Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten mit den Live Act Audio-Lautsprechern wurde nun in unmittelbarer Nachbarschaft von EternalArts ein Competence Center eröffnet, das die Kernprodukte beider Hersteller in angemessenem stilvollen Ambiente präsentiert. Durch ihre zentrale Lage innerhalb Deutschlands sollen diese von EternalArts betriebenen Studios Interessenten aus allen Regionen einen Besuch ohne allzu lange Anfahrt ermöglichen und die Verbreitung beider Marken fördern. In diesen fünf vollständig unterschiedlich gestalteten Hörräumen, die man auch als audiophile Wohnzimmer bezeichnen könnte, erwartet den interessierten Besucher ein ebenso umfangreiches wie vielseitiges Musikprogramm, das allen musikalischen Neigungen von Jazz bis Klassik gerecht werden möchte.


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Auch wenn dieser Abend ein einmaliges Erlebnis bleiben wird, hat EternalArts gemeinsam mit der süddeutschen Lautsprecher-Manufaktur Live Act Audio hier ein neues Projekt eröffnet, ein außergewöhnliches Forum und Geschäfts-Modell. Künftig stehen die fünf Hörräume nach Termin-Absprache jedem offen und ermöglichen ein intensives Kennenlernen des gesamten Portfolios beider Marken in wirklich anheimelnder Atmosphäre. Selbstverständlich darf man auch die von Dr. Schwäbe wieder bestens fit gemachten Oldtimer bestaunen und kaufen.

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Hersteller
EternalArts Audio Laboratory – Audiophile Gateway Germany
Anschrift Wietzendiek 1 + 15
30657 Hannover-Isernhagen
Telefon +49 511 56375007
E-Mail gateway@audioclassica.de
Web www.audioclassica.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 15 April 2008 22:35

EternalArts Audio Laboratory

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EternalArts Audio Laboratory – Audiophile Gateway Germany
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30657 Hannover-Isernhagen
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Transrotor baut nicht einfach nur hervorragend klingende Laufwerke, Jochen Räkes Kreationen sind immer auch Design-Objekte mit hoher Eigenständigkeit und perfekt bearbeiteten Oberflächen. Beim Massimo orientierte sich der Analog-Spezialist aus dem Bergischen Land an der Devise: form follows function – und schuf damit eines der attraktivsten Laufwerke überhaupt.

Zumindest in den Augen des Autors. Lange Zeit schien sich das Thema Plattenspieler für mich erledigt zu haben: Ich bin mit meinem Laufwerk klanglich zufrieden, begeistere mich eher für einen hochkarätigen Tonabnehmer wie Transrotors Tamino oder einen Tonarm mit neuer Geometrie wie den Acoustical Systems Aquliar. Aber nun steht seit geraumer Zeit der Massimo auf der Krion-Plattform des Artesania Racks – die üblichen Böden hätten für das Zwei-Motoren-Laufwerk nicht ausreichend Platz geboten – und fasziniert mich mit seiner funktionalen Formgebung und dem satten, tiefen Glanz des polierten Aluminiums. Und das, obwohl ich mich seit ein paar Jahren ein wenig am Chrom und Gold nobler Hifi-Komponenten sattgesehen habe und eine eher schlichtere Gestaltung favorisiere. Aber der Massimo thront in seiner massiven Sachlichkeit so – auch optisch – ruhig auf dem über vier Zentimeter dicken Boden aus dem matt grauen Mineralwerkstoff, dass ich ihn mir mehr und mehr als Arbeitsgerät vorstellen könnte.

So nah wie auf diesem Foto stehen Motor und Laufwerk im Betrieb natürlich nicht nebeneinander. Den Pulley und die Oberseite der Motordose schützt eine Abdeckung vor Staub, die hier abgenommen wurde
So nah wie auf diesem Foto stehen Motor und Laufwerk im Betrieb natürlich nicht nebeneinander. Den Pulley und die Oberseite der Motordose schützt eine Abdeckung vor Staub, die hier abgenommen wurde

Das setzt natürlich voraus, dass er sich auch bei intensiver Beschäftigung als klanglich so überzeugend erweist wie bei einem ersten Funktionstest, den Dirk Räke und ich nach dem Aufbau des schon weitestgehend voreingestellt gelieferten Plattenspielers wirklich genossen hatten. Daran hatte natürlich auch der bereites erwähnte, von Yoshio Matsudaira für Transrotor gefertigte Tonabnehmer einen großen Anteil, den ich seit seinem Test der absoluten Tonabnehmer-Elite zurechne. Schön, wieder für ein paar Monate ein Exemplar genießen zu können.

Der Tonarm ist ein noch besserer Bekannter: ein SME V. Wenn es nicht zu emotional klänge, würde ich mein Verhältnis zum SME V als Hassliebe bezeichnen. Aber da bleibe ich lieber auf der sachlichen Ebene und nenne es ambivalent: Zum einen kenne ich einige Tonarme, denen man nach extrem sorgfältiger Justage – zumindest auf meinem Laufwerk – noch ein wenig mehr Wohlklang entlocken kann als dem englischen Klassiker. Zum anderen schätze ich seine sehr durchdachte und leichte Einstellbarkeit sehr. Jeder sorgfältig vorgehende Analog-Fan wird bei SMEs Topmodell gewiß 80 bis 95 Prozent seines beträchtlichen klanglichen Potential abrufen können – auch wenn er nicht mindestens einmal im Monat Tonabnehmer wechselt. Andererseits lernt man die leichte Handhabbarkeit des Arms gerade schätzen, wenn man häufig verschiedene Systeme einbaut. Daher greife ich bei der Erstellung der Einspielungen für hifistatements Klangbibliothek immer auf den Fünfer zurück: Er garantiert sehr gute klangliche Ergebnisse bei überschaubarem Justage-Aufwand.


Das Chassis wir durch Verdrehen der unteren Scheibe ausgerichtet. Den Platz des grob geriffelten Knopfes kann auch eine weitere Tonarmbasis einnehmen
Das Chassis wir durch Verdrehen der unteren Scheibe ausgerichtet. Den Platz des grob geriffelten Knopfes kann auch eine weitere Tonarmbasis einnehmen

Zudem harmoniert der Arm mit einer Vielzahl von Tonabnehmern. Bei der Auswahl seines Untergrundes ist er hingegen wählerischer. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich den SME vor mehr als zehn Jahren, als der Audiolabor konstant noch das Laufwerk meiner Wahl war, deutlich kritischer gesehen habe als heute. Doch dann empfahl mir Martina Schöner, zwischen Tonarmbasis und den Montagestegen des Arms einmal Silikon-Ringe auszuprobieren, durch die dann die vier Befestigungsschrauben führten: Der Fünfer gab sich nun deutlich lebendiger und klang auch ein gutes Stück offener. Auf dem LaGrange erreichte der Fünfer schon bei direkter Montage auf der Basis ein recht hohes Niveau, was sich durch die Silikon-Ringe aber auch noch einmal leicht steigern ließ. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Fünfer klingt so gut, wie es das Laufwerk erlaubt.

Die Motordose lässt sich mit Hilfe der vier Knöpfe ausrichten. Die Scheiben zum Schutz der Stellfläche gehören zum Lieferumfang
Die Motordose lässt sich mit Hilfe der vier Knöpfe ausrichten. Die Scheiben zum Schutz der Stellfläche gehören zum Lieferumfang

Womit wir endlich wieder beim Massimo wären. Dass er mir als ebenso anmutiges wie praktisches Arbeitsgerät erscheinen will, kommt nicht von ungefähr: Bei seiner Entwicklung hat sich Jochen Räke vom Klassiker Micro Seiki SX5000 inspirieren lassen, bei dem sich ebenfalls die Möglichkeit bot, ihn mit vier Tonarmen zu bestücken, und der vor einigen Jahrzehnten beispielsweise im Handel oder bei Magazinen die ideale Basis für Vergleiche von Armen und Tonabnehmern darstellte. Auch der Massimo besitzt eine überaus solide Basis: Die Achse des invertierten, hydrodynamischen Lagers ist auf einem sechs Zentimeter dicken, massiven Aluminium-Quadrat mit einer Kantenlänge von 31 Zentimetern montiert. Am oberen Ende der Achse befindet sich eine Keramikkugel, auf der ein Lagerspiegel in der Messing-Buchse des Subtellers läuft. Diese Lagerbuchse dient im unteren Bereich selbst als Achse und zwar für die darauf drehend gelagerte Riemenscheibe. Starke Magnete in der Riemenscheibe und im Subteller sorgen dafür, dass die über den oder die Riemen zugeführte Energie den Subteller in Bewegung versetzt. Die Kraftübertragung zwischen Riemenscheibe und Subteller geschieht also völlig berührungslos. Dadurch sollen auch die Reste vom Polrucken des Motors, die ihren Weg über den Riemen zum Laufwerk finden, eliminiert werden.

Der Lagerspiegel liegt unterhalb der Zentrierspindel. Wohl auch deshalb ist die Bohrung des Auflagegewichtes mit Kunststoff zur Entkopplung ausgekleidet
Der Lagerspiegel liegt unterhalb der Zentrierspindel. Wohl auch deshalb ist die Bohrung des Auflagegewichtes mit Kunststoff zur Entkopplung ausgekleidet


Was sich ebenso logisch wie simpel anhört, bedeutet fertigungstechnisch einen erheblich höheren Aufwand als der übliche Antrieb des Subtellers direkt über einen Riemen. Eine dritte Rille auf der Riemenscheibe verrät, dass sie wie der gesamte Subteller auch bei Laufwerken mit Drei-Motoren-Antrieb zum Einsatz kommen kann. Bei Transrotor scheint es wie in der Automobilindustrie einen Modularen Querbaukasten zu geben, aus dem Teile für die Vielzahl von Modellen entnommen werden können. Ich bin überzeugt davon, dass dies einer der entscheidenden Gründe dafür ist, dass man den bestens verarbeiteten und materialaufwendigen Massimo zu diesem wirklich kundenfreundlichen Preis anbieten kann: Mit einem Motor und einer Tonarmbasis steht das Laufwerk mit 8.900 Euro in der Preisliste und selbst mit dem zweiten Motor bewegt er sich noch knapp in vierstelligen Preisregionen. In diesen Preisen inbegriffen sind das verchromte Plattenauflagegewicht und Transrotors aufwändige Motorsteuerung Konstant mit Feinregulierung für die beiden Geschwindigkeiten. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass Transrotor für den Erwerb von SME-Tonarmen und hauseigenen Tonabnehmern zusammen mit dem Laufwerk Paketpreise anbietet, die signifikant unter den Einzelpreisen von Arm und System liegen. Eine zusätzliche Tonarmbasis für Neun-Zoll-Arme kostet moderate 400 Euro, die für Zwölf-Zoll-Arme 600 Euro. Aber es ist ja keine neue Erkenntnis, dass Transrotor seine Produkte ausgesprochen fair kalkuliert.

Der Massimo mit abgenommenem Teller: Die Riemen treiben die Riemenscheibe, die drehbar auf dem Subteller gelagert ist. Das Drehmoment wird berührungslos durch Magnete von der Riemenscheibe auf den Subteller übertragen
Der Massimo mit abgenommenem Teller: Die Riemen treiben die Riemenscheibe, die drehbar auf dem Subteller gelagert ist. Das Drehmoment wird berührungslos durch Magnete von der Riemenscheibe auf den Subteller übertragen

So sehr der Massimo mich auch optisch erfreute, ernsthaft auseinandergesetzt habe ich mich mit ihm erst, als ich den Bericht über die Plattenspieler-Justage-Software Analogmagik schrieb und nicht allein meinen Lagrange mit zwei Tonarmen und Systemen messen wollte. So kommt es, dass dies einer der wenigen, wenn nicht der einzige Test in Hifistatement ist, bei dem auch Messwerte der Komponenten ermittelt wurden – und sich alle im grünen Bereich befanden: Die Arm/Systemresonanz liegt knapp unter elf Hertz, die Gleichlaufwerte sind deutlich besser als vorgeschrieben und es gibt auch keine Auffälligkeiten bei der Vibrationsmessung. Aber das hätte ich auch nicht anders erwartet.

Da ich aus einer Mischung von Bequemlichkeit und Neugierde – im Digitalen gibt es einfach mehr spannende Entwicklungen als bei der Analogtechnik – in letzter Zeit sehr wenige Schallplatten gehört hatte, war ich überrascht, wenn nicht gar entsetzt, was ich mir da ohne Not entgehen lasse. Zum Einspielen nach wochenlanger Nichtbenutzung lockerte ich die Aufhängung und Dämpfung des Tamino mit David Hollands Emerald Tears, ECM1109: Das Soloalbum ist eine Schwelgerei in warmen Klangfarben und tiefen Impulsen. Der Kontrabass besitzt Wucht und Körper. Besonders schön kommt der Titelsong rüber, bei dem Dave Holland es ruhiger angehen und seinen Bass intensiv singen lässt. Ich bilde mir ein, dass der Klang hier sinnlicher und greifbarer ist, als wenn er von einem digitalen Tonträger käme. Den Vergleich verkneife ich mir aber – nicht weil ich befürchte, in meiner analogen Schwärmerei widerlegt zu werden, sondern weil ich die CD nicht besitze, es – soweit ich weiß – keinen Highres-Download gibt und ich nicht bereit bin, eine der CDs zu erstehen, die bei Amazon für fast 150 Euro (!) angeboten werden.

An der Motorsteuerung namens Konstant lassen sich die Motoren einschalten sowie die Geschwindigkeit wählen und fein einstellen
An der Motorsteuerung namens Konstant lassen sich die Motoren einschalten sowie die Geschwindigkeit wählen und fein einstellen


Da drehe ich die Scheibe lieber um und genieße Dave Hollands Interpretation der Miles-Davis-Komposition „Solar“, eine rasend schnelle Folge tiefer Noten, die Massimo und Co. bestens differenziert und mit einer Fülle an Details wie etwa Griffgeräuschen rüberbringen. Die Platte muss ich nicht allzu lange nach ihrer Einspielung erworben und auch häufig mit Arm/System-Kombinationen abgespielt haben, die zum damals studentischen Budget, nicht aber zu High-End-Ansprüchen passten. Es knistert und knackt hin und wieder zwar vernehmlich, was aber nichts daran ändert, dass der gestrichene Bass etwa in „Flurries“ herrlich knarzt und vor Energie nur so strotzt. Die tieffrequenten Böen verwehen eine schelle Folge von Flageoletts im dezenten Hall des Raumes: Tamimo und der Rest des Trios lassen auch in Sachen Detailverliebtheit und Hochtonenergie nicht anbrennen. Ja, Transrotors Tonabnehmer begeistert mich in diesem Umfeld genauso, wie vor fast zwei Jahren im Thales Simplicity oder im Aquliar. Aber es sollte mich ja nicht überraschen, dass Jochen und Dirk Räke es als langjährige Vertriebspartner von SME verstehen, für den Fünfer eine nahezu ideale Plattform zu entwickeln.

Der Blick in die Motorsteuerung: links oben die beiden Zehngang-Potentiometer zur Feineinstellung der Geschwindigkeit
Der Blick in die Motorsteuerung: links oben die beiden Zehngang-Potentiometer zur Feineinstellung der Geschwindigkeit

Weil es so schön war, mache ich gleich mit einem ECM-Solo-Album weiter. Aber keine Angst: Dass hier nur eine Person aktiv ist, heißt keinesfalls, dass auch diesmal nur ein Instrument im Mittelpunkt steht. Auf Blue Sun, ECM 1250, ist Ralph Towner an der klassischen und der 12-saitigen Gitarre, am Flügel und am Prophet 5 Synthesizer zu hören, ja, und zusätzlich auch noch auf dem Waldhorn und dem Cornet sowie mit diversen Perkussionsinstrumenten. Die Studiotechnik macht's möglich, dass er auf einigen der sieben Eigenkompositionen wie eine hart groovende Combo klingt. So macht mein Lieblingssong auf dieser Scheibe, „C.T. Kangaroo“, schnell klar, dass die beiden Transrotors und der SME auch rhythmisch nichts anbrennen lassen. Das Tamino bezaubert mit satt schillernden Klangfarben und beweist eine Detailverliebtheit, die nie ins Helle oder Analytische kippt. Das hohe Auflösungsvermögen macht auch eine so dichte Komposition wie „Wedding Of The Streams“, wo sich Synthesizer-Sounds, Glocken – auch aus dem elektrischen Klangerzeuger? – und Gitarrenmelodien umspielen, zu einem Hochgenuss.

Das fantastische Tamino fertigt My Sonic Lab nach den Klangvorstellungen von Transrotor
Das fantastische Tamino fertigt My Sonic Lab nach den Klangvorstellungen von Transrotor

Aber ich möchte Sie nicht damit langweilen zu schildern, mit welchem Genuss ich eine Reihe meiner Lieblingsscheiben auf dem Massimo gehört habe. Um die Qualitäten des Laufwerks besser einschätzen zu können, habe ich meinem SME V auf den Brinkmann LaGrange gebaut und anschließend darin das Transrotor Tamino justiert. Jetzt kann ich innerhalb von eine paar Minuten den Tonabnehmer zwischen dem Fünfer auf dem Massimo und dem Fünfer auf dem LaGrange tauschen. Auf dessen Teller liegt Albeniz – Frühbeck De Burgos Suite Espangnola, deren „Asturias“ für jede Kette eine Herausforderung darstellt: Die mächtigen, messerscharfen Bläsereinsätze und Paukenschläge dürfen die Raumillusion, die die lebendigen – oder leicht nervösen – Streichergruppen zuvor aufgebaut haben, nicht zusammenbrechen lassen. Das geschieht, wie ich weiß, beim LaGrange nicht. Im auf dem Massimo montierten SME V begeistert das Tamino mit einem noch etwas größeren Raum, einem Hauch mehr Farbe im Klangbild und minimal mehr Druck im Tiefbass: Tamino und SME fühlen sich auf dem Transrotor noch eine Spur wohler als auf dem Brinkmann – zumindest bei dieser Scheibe.


Und nun kommt sie doch! Nein, nicht Dick Schorys unvermeidliches Bang Baaroom And Harp, sondern Keith Jarretts Standards Live, ECM 1255: „God Bless The Child“ gibt untrügerisch darüber Auskunft, wie gut ein Plattenspieler den ungeheuren Drive rüberbringen, den der Pianist im Zusammenspiel mit Gary Peacock und Jack DeJohnette entfaltet. Hier sorgt der LaGrange für einen Hauch mehr Groove, verleiht den recht präsent abgemischten Becken allerdings auch einen Tick mehr Biss. Dabei geht es um Marginalien: Weder neigt das Tamino auf dem Massimo zur Behäbigkeit, noch auf dem LaGrange zur Schärfe, nein es harmoniert einfach großartig mit dem Fünfer und bringt die minimal unterschiedlichen Tendenzen der beiden hervorragenden Laufwerk zu Gehör.

Massimo, SME V und Tamino bilden eine stimmige Einheit
Massimo, SME V und Tamino bilden eine stimmige Einheit

Transrotors Top-Tonabnehmer muss ja wieder zurück auf firmeneigene Laufwerk. Da bietet es sich an, vor dem Umbau noch eine Scheibe der anderen Art auf dem Brinkmann zu spielen: den Soundtrack des Films The Hot Spot. Darauf sind Taj Mahal, John Lee Hooker und Miles Davis zusammen zu hören. Auf „Coming To Town“ fehlt zwar Taj Mahal, aber der im Ocean Way Studio fett produzierte Sound macht einfach Spaß. Die fünf Instrumente stehen im Breitwandformat vor einem. Tim Drummonds E-Bass rollt tief und sonor, Miles Davis Trompete badet im Hall und die Snare knallt aus der Tiefe des Raums, dazu die Stimme John Lee Hookers – einfach klasse! Noch mehr Cinemascope kann man dann genießen, wenn sich das Tamino und die LP wieder auf dem Transrotor befinden: Die Abbildung gerät noch Stückchen größer, die Instrumente werden noch ein wenig klarer differenziert. Wieder ein kleiner Vorteil für Massimo, SME V und Tamino: Es sollte gemeinsam spielen, was gemeinsam entwickelt wurde!

Rechts unten spiegelt das Chassis des Massimo die Unterseite des Tellers wider. Die Formgebung soll stehenden Wellen entgegenwirken
Rechts unten spiegelt das Chassis des Massimo die Unterseite des Tellers wider. Die Formgebung soll stehenden Wellen entgegenwirken

STATEMENT

Die klare Gestaltung des Massimo hat es mir angetan. Aber wichtiger: Er klingt so gut, wie er aussieht, und bietet dem SME V eine ideale Basis. Und mit diesen beiden harmoniert Transrotors Top-System ganz hervorragend – auch wenn man eigentlich nicht glauben möchte, dass ein derart kostspieliger Tonabnehmer auf einem minimal günstigeren Laufwerk Höchstleistungen erreicht. Hier tut er es! Transrotors Trio ist schlicht eine Traum-Kombination – zum absolut fairen Preis.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 9, AMG 12JT Turbo Tonearm, SME V
Tonabnehmer Lyra Etna, Einstein The Pick-Up
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher LumenWhite WhiteLight Anniversery, Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Transrotor Massimo
Chassis aus massivem Aluminium 
Plattenteller Aluminium, 80mm, ca. 15 kg
Lager hydrodynamisches Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD)
Netzteil Transrotor Konstant mit aufwändiger Motorsteuerung und Feinregulierung, angepasste Frontplatte
Ausbaustufen auf bis zu vier Tonarmarme aufrüstbar, Tonarmbasen stufenlos verstellbar, auf Betrieb mit zwei Motoren aufrüstbar
Zubehör Auflagegewicht Chrom
Preise Massimo mit einem Motor 8.900 Euro
zweiter Motor 1050 Euro
SME V (in Verbindung mit Laufwerk) 4.365 Euro
TR Tamino (in Verbindung mit Laufwerk) 10.500 Euro
vorgestelltes Modell 24.815 Euro

Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2202 31046
E-Mail transrotorhifi@t-online.de
Web www.transrotor.de

Weitere Informationen

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Im Rahmen eines Tages der Offenen Tür lädt Joachim Gerhard von Suesskind Audio alle interessierten Klangästheten am Freitag, den 13. April 2018 von 12.00 bis 20.00 Uhr in seine Werkstatt in Brilon ein. Es beginnt mit einer kleinen Führung. Danach besteht reichlich Zeit, um zu fachsimpeln und Prototypen und Serienprodukte zu hören.

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Den Abschluss des Tages in der Suesskind-Werkstatt bildet dann eine Versteigerung, während der auf Test-Gehäuse, -Chassis, -Geräte, -Kabel und -Bauteile geboten werden kann. Es gibt sogar einiges zu verschenken! Nach 20 Uhr besteht die Möglichkeit, „die heiligen Hallen“ zu betreten: das Labor und den privaten Hörraum von Suesskind-Entwickler Joachim Gerhard persönlich. Die Anzahl der Besucher ist dafür auf sechs Personen begrenzt, die ausgelost werden.

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Eine Anmeldung ist nicht nötig und jeder kann kommen! Wer sich vorher dennoch anmelden möchte, kann dies gern unter info@suesskindaudio.de tun.

Information
Tag der Offenen Tür bei Suesskind Audio
Datum Freitag, 13. April 2018 von 12.00 bis 20.00 Uhr
Ort Werkstatt Suesskind Audio
Friedrichstraße 5
59929 Brilon

Weitere Informationen

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Musik degustieren im Schloss Greifensee: Hier mutiert sogar die Schlossküche zur Hörküche. Zwischen Herd und Steamer steht die Crème de la Crème der Kopfhörer zur Degustation bereit, und alle werden von derselben Quelle gespiesen: STAX, Audeze, HifiMan, Abyss, FloatQA und der Rolls-Royce von Sennheiser, der HE-1.

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Eine andere, originelle Lösung für intimes Musikhören sind kleine elektrostatische Schallwände von Sombetzki, die ganz nahe um den Hörplatz gruppiert werden. Heisse Ohren gibt’s unter den Kopfhörern der Schallplattenbar: Die Analog Audio Association lädt zum Nostalgie-Hören über Vintage-Anlagen wie in den guten alten Zeiten. Und bei 2inch Records kann man ein Ohr in deren vibrierende straight-2-tape Sessions halten, wo das Publikum bei den Aufnahmesessions jeweils dabei ist.

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Genießer klassischer High-End Musikanlagen erhalten wie immer vollwertige Kost geboten: Freunde des druckvollen Live-Sounds finden Hornsysteme bei Schopper, Tobian Sound Systems und erstmals Blumenhofer, stilecht mit Röhren-, Genussverstärkern und Plattenspielern gewürzt.

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Das exakte Abschmecken der Musik-Anlagen beherrscht Thierry Mayer mit seinem Optimize-Audio-Programm aus dem Effeff, wogegen die Fraktion der Digital-Spezialisten zum Degustieren eines bunten Technologie-Mix einladen. So stellt Weiss seine Livebox vor, eine All-in-One Anlage, die dank Crosstalk-Cancellation verblüffende 3D-Klangbilder, etwa aus dem Jazzclub Moods ins Schloss zaubert. Illusonic führt den unschätzbaren Nutzen eines errechneten Mittenkanals für die 2-Kanal Stereo-Wiedergabe vor, dies über eine raumgreifende Anlage aus 3 legendären Quad-Elektrostaten.

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Kiiaudio zeigt wie mit gerichteter Abstrahlung bis in tiefe Lagen die Raumakustik ausgeblendet wird, währenddem MBL mit ihren Radialstrahlern diese bewusst ins Klanggeschehen integriert. Und die Schweizer Edelmanufaktur Piega führt neue teilaktive Versionen ihrer State-of-the-Art Lautsprecher vor. Das Programm wartet also mit zahlreichen Leckerbissen auf! Eine besondere Mixtur an Vorträgen und die Bar von Wein&Co bilden den obligaten Rahmen für ein rundum stimmiges Wochenende am lauschigen Greifensee unweit von Zürich.

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Information
Klangschloss 2018
Ort Schloss Greifensee
Im Städtli
CH-8606 Greifensee
Datum Samstag 14. April: 10:00 Uhr – 19:00 Uhr
Sonntag 15. April: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
Eintritt 10 CHF inkl. Getränkebon
Anmeldung nicht erforderlich
Web www.klangschloss.ch

Weitere Informationen

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Wie war das gleich nochmal bei einem CD-Spieler: Auspacken, anschließen, einschalten, CD einlegen, auf „Play“ drücken und los geht‘s: keine mühsame Konfiguration von Computern, keine nervige Installation von Software und Treibern, kein Ärger mit Netzwerktechnik, Software-Updates und ähnlichen Dingen. Seien wir doch mal ehrlich: Die meisten von uns wollen eigentlich nur Musik genießen und das richtig gut. Genau das verspricht der deutsch-österreichische Spezialist Digitale Audio Systeme – kurz „DAS“ – mit seinem HD-Player Model 2.

HD-Payer Model 2 im Retro-Design
HD-Payer Model 2 im Retro-Design

Das Gerät ist als vollintegriertes digitales Abspielgerät konzipiert, das Server und DAC in einem Gehäuse vereint, kein Netzwerk erfordert und nach Anschluss an einen Verstärker sofort einsatzbereit sein soll. Auf den ersten Blick und noch vor Erklingen irgendeines Tones sieht man dem HD-Player 2 an, dass er sich vom Gewohnten abhebt. Mich erinnert das Gerät unwillkürlich an ein Tape-Deck aus der Analog-Zeit: Links der hochauflösende Bildschirm mit den darunter liegenden Tipptasten zur Steuerung der Musikwiedergabe, genau dort wo früher das Kassettenfach und die Tasten zur Laufwerkssteuerung waren und rechts die beiden großen VU-Meter. Das Retro-Design wird durch die Seitenpanele aus Holz noch verstärkt und ist ganz bewusst gewählt. Die Bedienung kann vollständig – wie das früher üblich war – direkt am Gerät über die Tasten auf der Gerätefront unterstützt durch den hochauflösenden Bildschirm erfolgen oder aber auch ganz zeitgemäß über ein mobiles Gerät, wie Tablet oder Mobile Phone. Für letzteres besitzt das Gerät einen eigenen WiFi-Access-Point, so dass keine Integration in ein bestehendes Netzwerk erforderlich ist. Die Musikdaten kopiert man am einfachsten automatisch über einen der USB-Anschlüsse von einem externen USB-Laufwerk auf die internen Festplatten des HD-Players 2 oder per Netzwerkverbindung von einem PC.

Das gut ablesbare Display in der Now-Playing-Ansicht
Das gut ablesbare Display in der Now-Playing-Ansicht

Ich mache die Probe aufs Exempel: Für den ersten Schnelldurchgang wähle ich die USB-Variante, um Musik auf den HD-Player 2 zu übertragen und schließe das Gerät über die symmetrische XLR-Verbindung an die Audia Flight Vorstufe FLS1 an. Da ich keine Zeit verlieren möchte, bediene ich das Gerät – ganz old fashioned - direkt an der Frontseite. Es spielt das Album Masterpiece of Folklore Music (XRCD24-NT001) von und mit Mario Suzuki. Der Japaner gilt als ein Ausnahmetalent der Folklore Gitarre. Aufgenommen wurde mit einer Bandmaschine bei 76 Zentimetern pro Sekunde vollständig analog und erst danach digitalisiert. Und jetzt falle ich einfach mal mit der Tür ins Haus, so wie ich nach den ersten Takten beinahe vom Stuhl gefallen wäre.


Das Display zeigt in dieser Ansicht die Gerätekonfiguration
Das Display zeigt in dieser Ansicht die Gerätekonfiguration

Die Gitarren klingen so natürlich, realistisch, mit Volumen, Räumlichkeit, Körperlichkeit und perfektem Timing, wie ich es eher von meiner Platine Verdier her kenne als von einer digitalen Wiedergabekette. Genauso beeindruckend ist die Transparenz der Wiedergabe. Im 1. Satz aus der „Symphonie Nr. 1“ von Sergei Profiev mit dem Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Prokofiev: Symphony No. 1; Violin Concerto No. 2; Five Melodies for Solo Violin & Strings). Die Aufnahmetechnik hat hier das Orchester mit ihrer eher kammermusikalisch angelegten Interpretation mit präzisem Focus und großer Räumlichkeit perfekt eingefangen. Die Fagotte, die zu Beginn Seite an Seite mit den Streichern spielen, kommen deutlich klarer als ich es sonst gewohnt bin. Das was ich hier höre, ist allererste Klasse. Eigentlich könnte mein Bericht an dieser Stelle bereits wieder enden.

Die beiden VU-Meter
Die beiden VU-Meter

Aber Sie möchten sicherlich mehr über das Gerät erfahren und wissen, welche Faktoren genau zu diesem Ergebnis führen. Mir stellt sich die Frage, was hat Alexej C. Ogorek, der führende Kopf hinter DAS, bei der Konzeption des HD-Player 2 gemacht, dass es zu diesem herausragenden Klang kommt. Hierzu habe ich mich dann lange mit ihm unterhalten. Er erzählte mir, dass bei ihm ganz am Anfang der Wunsch stand, den Schallplattenklang in das digitale Zeitalter hinüberzuretten. Die Wiedergabe der mühsam digitalisierten Platten über PC und die heimische HiFi-Anlage erwies sich aber als grauenhaft. Am Markt fand sich wenig geeignetes Equipment, so dass eine vollständige Eigenentwicklung beschlossen wurde. Ziel war ein Gerät zu entwickeln, „das in der Bedienung so einfach ist wie ein CD-Spieler, in der graphischen Informationsaufbereitung so reich wie ein Computer und in der Klangqualität so realistisch wie ein High-End-Plattenspieler.“ Ein höchst ambitioniertes Ziel, das zu verwirklichen, mehrere Jahre brauchte.

Über die Tasten zur Menüsteuerung lässt sich der HD-Payer 2 auch direkt am Gerät bedienen
Über die Tasten zur Menüsteuerung lässt sich der HD-Payer 2 auch direkt am Gerät bedienen


Drei Dinge waren Alexej C. Ogorek beim Design des HD-Player 2 besonders wichtig: ein solider mechanischer Aufbau, eine saubere Stromversorgung sowie die galvanische Trennung und Abschirmung der einzelnen Baugruppen. Eigentlich nichts revolutionäres, aber die Umsetzung in ihrer Konsequenz hat es in sich. Der mechanische Aufbau erfolgt mit massiven Gehäuseplatten aus Aluminium sowie mit intern getrennten Kammern und Ebenen für die verschiedenen Funktionsbereiche, um Vibrationen und elektromagnetische Einflüsse zu minimieren. Ein ebenso hoher Aufwand wird bei der Stromversorgung betrieben. So finden sich auf der oberen Ebene drei komplett getrennte Netzteile mit jeweils eigenen Ringkerntransformatoren für die Versorgung des linken und rechten Kanals des Digital-Analog-Wandlers sowie des Digital Interface Boards. Auf der unteren Ebene gibt es zwei weitere Netzteile für den Kopfhörerverstärker und für das Motherboard.

Die Rückseite: links oben die beiden Digital-Ausgänge, daneben die Analog-Ausgänge, darunter Netzwerkanschluss und USB-Eingänge, rechts der Erweiterungsslot für eine zusätzliche Festplatte
Die Rückseite: links oben die beiden Digital-Ausgänge, daneben die Analog-Ausgänge, darunter Netzwerkanschluss und USB-Eingänge, rechts der Erweiterungsslot für eine zusätzliche Festplatte

Sie haben richtig gelesen: Auch im HD-Player 2 werkelt ein Computer. Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz, das vollständig für die Audio-Verarbeitung optimiert wurde. Die Player-Engine ist eine Eigenentwicklung. Hier stecken nach Aussage von Alexej C. Ogorek drei Jahre Entwicklungszeit drin. Es werden alle gängigen Audioformate unterstützt ebenso wie die Wiedergabe aller PCM-Formate mit einer Bittiefe von 16 bis 24 Bit und Samplingraten von 44,1 bis 192,0 Kilohertz sowie DSD-Formate bis 128x. Das Betriebssystem liegt auf einer kleinen SSD-Festplatte und für die Speicherung der Musikdaten stehen 4 TB Volumen zur Verfügung. Über einen Einschubschacht auf der Rückseite kann die Speicherkapazität noch weiter aufgerüstet werden.

Bei abgenommener Deckplatte ist das aufwendige Kammersystem gut zu erkennen
Bei abgenommener Deckplatte ist das aufwendige Kammersystem gut zu erkennen

Vom Motherboard geht es per USB-Verbindung zu einer kleinen Zusatzplatine auf dem Digital Interface Board. Hier findet die Umsetzung von USB nach I²S statt. An dieser Stelle kann das Signal des Medien-Servers nach entsprechender Wandlung entweder über einen S/PDIF oder einen AES/EBU Ausgang in digitaler Form abgegriffen und an einen externen DAC weitergeleitet werden. Das Interface Board stammt von Metrum Acoustic, die Technologie der USB-Umsetzung von M2Tech.


Das Obergeschoss bei abgenommenen Abschirmgehäusen: in der Mitte die beiden Wandler-Platinen, darüber das Digital Interface Board, links die drei Ringkerntrafos und rechts die Festplatten
Das Obergeschoss bei abgenommenen Abschirmgehäusen: in der Mitte die beiden Wandler-Platinen, darüber das Digital Interface Board, links die drei Ringkerntrafos und rechts die Festplatten

Gleichzeitig geht es an dieser Stelle weiter zu den beiden kanalgetrennten Wandler-Platinen im Dual-Mono-Aufbau im Obergeschoss des Gehäuses. Die Boards stammen ebenfalls von Metrum Acoustics. Die Besonderheit der hier eingesetzten Technik ist, dass keine der üblichen Wandler-Chips aus dem Audio-Angebotsregal der bekannten Hersteller, wie AKM, Crystal, Texas Instruments, Wolfson oder Sabre, verbaut werden, sondern filterlose, non-oversampling R-2R-Ladder DAC-Chips aus dem industriellen Bereich. Welche Chips hier genau verwendet werden, ist nicht festzustellen, da die Typen-Bezeichnung sorgfältig abgeschliffen wurde. Im Gegensatz zu den häufig verwendeten DAC-Chips nach dem Delta-Sigma-Prinzip, die unter anderem das PCM-Signal überabtasten, interpolieren und in ein Pulsdichtemodulations-Signal (PDM) umwandeln, überspringen die filterlosen NOS-DACs genau diese Schritte. Zum Schutz nachfolgender Geräte hat der DAC lediglich vor den Ausgängen ein sanft abfallendes 70-Kilohertz-Analog-Filter erster Ordnung.

Die Festplatten sind zur Geräuschdämmung in eigenen Gehäusen untergebracht
Die Festplatten sind zur Geräuschdämmung in eigenen Gehäusen untergebracht

Ein möglicher Nachteil der verwendeten DAC-Technologie soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Das DSD-Format kann technisch bedingt nicht native verarbeitet werden. Deshalb erfolgt im HD-Player 2 bei der Wiedergabe von DSD64 und DSD128 eine Konvertierung in das PCM-Format mit 24bit und176,4 Kilohertz. Allerdings ist die Umrechnung von DSD in PCM wesentlich einfacher zu bewerkstelligen als umgekehrt. Übrigens findet in jedem Delta-Sigma-Wandler ein ähnlicher Vorgang auch bei der PCM-Wiedergabe statt.

Die hochwertigen Übertrager von Lundahl für die RCA-Ausgänge
Die hochwertigen Übertrager von Lundahl für die RCA-Ausgänge


Man sagt den filterlosen NOS-DACs ein außerordentlich natürliches und analoges Klangbild nach. Ich bin ja grundsätzlich skeptisch, was die Zuordnung bestimmter klanglicher Eigenschaften zu bestimmten Technologien betrifft, aber der oben geschilderte Höreindruck geht zweifelsohne in diese Richtung.

Die Wandler-Platine eines Kanals
Die Wandler-Platine eines Kanals

Die verwendeten R-2R NOS Wandler-Chips verfügen darüber hinaus über eine integrierte Strom-Spannungswandlung im D/A-Chip selbst, so dass keine externe Ausgangsstufe zu finden ist. Da jeweils acht Wandler pro Kanal verwendet werden, steht am Ausgang auch ohne zusätzliche Verstärkerstufe genügend Leistung zur Ansteuerung eines Vorverstärkers zur Verfügung und führt zu einem kürzest möglichen Signalweg. Von den Wandler-Platinen geht es wieder dann zurück auf das Digital Interface Board. Da die acht Wandler-Chips im potentialfreien Differenzbetrieb arbeiten, steht an den XLR-Buchsen ein echt symmetrisches Signal bereit. Die Desymmetrierung des analogen Signals für die RCA-Ausgänge erfolgt ebenfalls auf dem Integration Board über zwei hochwertige Lundhal Übertrager vom Typ LL1588.

Das Untergeschoss: links oben Kopfhörerverstärker, darunter das Mainboard des Servers, ganz links unten das WLAN-Modul, rechts oben das Video Converter Board für den Gerätebildschirm
Das Untergeschoss: links oben Kopfhörerverstärker, darunter das Mainboard des Servers, ganz links unten das WLAN-Modul, rechts oben das Video Converter Board für den Gerätebildschirm

Wie an die Hardware hat Alexej C. Ogorek auch an die Steuerungssoftware besondere Anforderungen gestellt und diese deshalb nach seinen Vorstellungen von Grund auf selbst entwickelt. Neben den üblichen Standardfunktionen zur Musikverwaltung wurde besonderer Wert auf eine flüssige und effiziente Nutzerführung sowie eine hochwertige optische Darstellung gelegt. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Funktionen und Möglichkeiten zu beschreiben.


Die Platine des Kopfhörerverstärkers
Die Platine des Kopfhörerverstärkers

Hervorheben möchte ich aber die Funktionen zur Darstellung von Front- und Back-Cover-Art sowie die besonders gelungene Funktion zur Darstellung von Liner-Notes – das sind die kleinen Begleitheftchen, die den CDs in aller Regel beiliegen und meistens kaum lesbar sind. Auf einem großen Tablet kann man sich aber nun bequem diese Informationsbeilagen beim Musikhören ansehen, so wie früher das Album-Cover bei einer LP. Da ist er wieder der Bezug zur Analog-Ära, aber in zeitgemäßer digitaler Form. Die Software läuft Plattform-unabhängig im Full-Screen Modus im Browser, wie etwa Safari. Im praktischen Alltagsbetrieb hat mir diese App ausgezeichnet gefallen. Doch noch einmal zurück zum Klang des HD-Player 2. Wie komme ich diesem jetzt noch genauer auf die Schliche? Was prägt den Klang des Geräts: der Server, der DAC oder beides und worin unterscheidet sich der Klang vom bisher gewohnten im Detail? Fragen über Fragen.

Album Ansicht auf dem iPad
Album Ansicht auf dem iPad

Da der im HD-Player 2 integrierte DAC von außen separat nicht zugänglich ist, wähle ich den umgekehrten Weg und verbinde den Server über den AES/EBU-Ausgang mit meinem PS Audio DSD DAC. Zum Vergleich wechsle ich zwischendurch immer wieder durch Umstecken auf mein Sony Notebook, das dann über meine beiden kaskadierten Mutecs am PS Audio angeschlossen ist. Auf dem Sony läuft die bewährte Konfiguration mit dem Betriebssystem Windows 10 Pro optimiert mit AudiophileOptimizer, MinimServer in Verbindung mit JPLAY sowie ROON .

Front Cover Ansicht auf dem iPad
Front Cover Ansicht auf dem iPad


Die Musik befindet sich auf einem externen G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk, das von einem HDPLEX 200W Linear-Netzteil mit Strom versorgt wird. Ausgangsseitig geht es dann vom PS Audio symmetrisch in die Audia Flight Vorstufe FLS1 und von dort ebenfalls symmetrisch weiter in die Audia Flight Endstufe FLS4. Es überrascht mich nicht wirklich, dass die oben beschriebenen Klangeigenschaften auch mit dem PS Audio sofort zu hören sind. Das ist wie Wasser auf meine Mühlen. Ich werde ja nicht müde darauf hinzuweisen, dass eine gute digitale Kette ganz vorne beim Server und nicht erst beim DAC beginnt. Diese Erkenntnis zeigt sich dann auch im direkten Vergleich zu meinem Sony Notebook. Die beiden Mutecs können hier zwar einiges in die richtige Richtung lenken, aber eben bei weitem nicht alles. Die entscheidenden Unterschiede mache ich an zwei herausragenden Eigenschaften des HD-Players 2 fest.

Back Cover Ansicht auf dem iPad
Back Cover Ansicht auf dem iPad

Da ist zum einen die überragende tonale Wiedergabe. Hören wir den 1. Satz aus dem „Divertimenti K. 136“ von W. A. Mozart mit der Academy of St. Martin In The Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD). Die Streicher wurden von der Aufnahmetechnik geradezu brillant eingefangen, das heißt aber nicht, dass sie auch an jeder Stelle immer rund und einschmeichelnd klingen. Die Wiedergabe gelingt dem HD-Player 2 ungemein natürlich, zugleich aber stets ohne jede Härte und den tonalen Charakter wahrend. Das ist ganz große Klasse.

Ansicht der Liner Notes auf dem iPad
Ansicht der Liner Notes auf dem iPad

Über das Sony Notebook haben die Streicher dagegen einen gewissen Glanz, der auf den ersten Blick durchaus angenehm wirkt, den ich aber im direkten Vergleich als eher unnatürlich empfinde. Ich würde das mal mit falschem „digitalen Glanz“ umschreiben, der letztlich wohl auf Störgeräusche im Computer selbst zurückzuführen ist. Das erinnert mich stark an einen kürzlich durchgeführten aufwendigen Vergleich mit einem CD-Player in meiner Anlage, der – über seinen getunten S/PDIF-Ausgang an dem PS Audio angeschlossen – tonal in dieser Hinsicht dem HD-Player 2 wesentlich näher war als das Sony Notebook. Wer hat eigentlich in die Welt gesetzt, dass gerippte CDs über den Computer immer besser klingen als über einen klassischen CD-Player in Verbindung mit einem guten DAC?


Das WLAN-Modul wird zusätzlich noch einmal gesondert aufwendig abgeschirmt
Das WLAN-Modul wird zusätzlich noch einmal gesondert aufwendig abgeschirmt

Zum anderen gibt es einen signifikanten Unterschied in der räumlichen Abbildung. Ich meine damit nicht die absolute Tiefe der Abbildung, die mit dem Sony Notebook sogar eher größer erscheint. Aber auch hier hat diese Räumlichkeit im direkten Vergleich mit dem HD-Player 2 etwas Unnatürliches, hart formuliert, sogar etwas Hohles an sich. Dieser Effekt steht ganz offensichtlich in direktem Zusammenhang mit der Präzision bei der Abbildung einzelner Instrumente.

Mit dem HD-Player 2 rückt das Klangbild minimal nach vorne und wirkt wesentlich fokussierter. Gleichzeitig verbessert sich für mich damit aber der räumliche Eindruck. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt, denn die einzelnen Instrumente sind wesentlich präziser im Raum gestaffelt. So bleibt im Pianissimo-Auftakt der Ouvertüre zur „Italienerin in Algier“ von G. Rossini (Solti & Orchestra Of The Royal Opera House, Covent Garden: VENICE - CAPC 23130 SA) eine Flöte wirklich eine Flöte und wird von ihren Abmessungen her nicht plötzlich zur riesigen Basstuba aufgebläht. Im „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck de Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) erklingen die Bläser nicht irgendwie diffus aus der Tiefe des Raums, sondern sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester klar umrissen, was der Räumlichkeit der Aufnahme Klarheit und Prägnanz verleiht.

Die Abwärme des Prozessors wird über eine Heat-Pipe geräuschlos an den seitlichen Kühlkörper geleitet
Die Abwärme des Prozessors wird über eine Heat-Pipe geräuschlos an den seitlichen Kühlkörper geleitet


Der im HD-Player 2 integrierte DAC harmoniert ganz hervorragend mit den vorstehend beschriebenen klanglichen Eigenschaften des Servers. Mit seinem offensichtlich herausragenden Timing verleiht der DAC der Musik eine absolut glaubhafte Einheit. Hören wir zum Abschluss die Symphonie Nr. 94 von Joseph Haydn in der gelungenen Interpretation mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/176). Die große Bekanntheit dieser Symphonie beruht vor allem auf dem zweiten Satz mit dem völlig unerwarteten Fortissimoschlag aus dem Piano heraus, an dem sich alle Instrumente des Orchesters beteiligen. Mit dem HD-Player 2 entfaltet diese Stelle eine große innere Kraft und Dynamik. In der Folge entwickelt sich dieser Satz im weiteren Verlauf durchaus recht lebhaft, immer getragen von einem soliden Bassfundament. Tonalität, Dynamik und Räumlichkeit sind exzellent. Beeindruckend ist, wie sich zugleich das Klangbild von den Lautsprechern löst. Sie können jetzt sicher gut nachempfinden, warum ich den HD-Player 2 nur schweren Herzens wieder in die Redaktion zurückgebracht habe.

STATEMENT

DAS schafft mit dem HD-Player Model 2 eine neue Gerätekategorie: Server und DAC in einem Gerät auf höchstem klanglichen Niveau vereint und so einfach wie ein CD-Spieler zu bedienen, aber mit dem Komfort eines modernen Streamers. Eine ganz dicke Empfehlung.
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software MinimServer, JPlay 6.2, Roon
Reclocker 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Phono Erno Borbely
Vorstufe AUDIA FLIGHT FLS 1, Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe AUDIA FLIGHT FLS 4, Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable
Herstellerangaben
Digitale Audio Systeme HD-Player Model 2
Audioformate Ogg Vorbis, FLAC, Opus, APE, WavPack, MP2, MP3, ALAC, MP4/AAC, MOD, Musepack, wave files, Dff, Dsf etc.
Wiedergabe PCM-Formate 16 bit bis 24 bit und alle Samplingraten von 44,1 kHz bis 192,0 kHz
Wiedergabe DSD-Formate DSD 64x und DSD 128x via PCM-Konvertierung auf 24bit /176,4 kHz
Speicher 4 TB aufrüstbar
Ausgänge (analog) 1 Paar unsymmetrisch RCA, Ausgangsspannung max. 2,0 Vrms, Ausgangsimpedanz 40 Ohm, 1 Paar symmetrisch XLR, Ausgangsspannung max. 4,0 Vrms, Ausgangsimpedanz 80 Ohm, 1 Kopfhörerausgang 6,3mm Klinkenbuchse, Ausgangsspannung max. 6,0 Vrms bei 600 Ohm und 2,0 Vrms bei 33 Ohm
Ausgänge (digital) AES/EBU (XLR), S/PDIF (RCA)
Eingänge (digital) 2x USB 2.0, 1x Ethernet
Gewicht 20 kg
Abmessungen 430 x 140 x 360 mm (B x H x T)
Preis 13.000 Euro

Hersteller
Digitale Audio Systeme
Telefon +43 18907030 
E-Mail office@digital-audio-systems.com 
Web www.digital-audio-systems.com

Weitere Informationen

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