Vertrieb
Handelsvertretung Werner Möhring
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Während meines Tests der Purist-Audio-Design-Kabelfamilie Genesis haben mich zwei Digitalkabel von Transparent Audio erreicht: das Reference und das Reference XL. Wie es die Namen schon vermuten lassen, handelt es dabei um die beiden hochwertigsten und teuersten Varianten. Transparent Audio bietet die digitalen Verbindungen für S/PDIF und AES/EBU an.
Ich habe zum Testen die 75-Ohm-S/PDIF-Versionen in jeweils 1,5 Meter Länge bekommen. Ein wenig blass wurde ich, als mir der deutsche Vertrieb G8 & friends die Preise mitteilte: Das günstigere der beiden Kabel, das Reference XL kostet 2.360 Euro, das Reference liegt bei 4.490 Euro. Da kommt man schon ins Grübeln und ich gebe zu, dass meine Erwartungshaltung nicht klein war. Aber bevor es ans Hören geht, etwas zum technischen Aufbau der beiden digitalen Verbinder: Es wird hochreines langkristallines Solid-Core-Kupfer verwendet, das im teureren Reference XL dann aber noch einmal deutlich länger ist als beim Reference. Beide Varianten haben einen zweifache Abschirmung, die ebenfalls aus hochreinem OFHC-Kupfer besteht. Die Schirme werden durch eine Mylarfolie voneinander getrennt. Laut Transparent Audio war es Ziel der Konstruktion, Jitter zu reduzieren.
Ich muss zugeben, dass ich dermassen hochwertige und teure Digitalverbindungen bisher nicht in meiner Anlage verwendet habe. Daher war ich regelrecht angespannt, als die ersten Töne aus meinem Kopfhörer kamen. Das Reference und Reference XL habe ich zwischen meinem CD-Laufwerk von North Star Design und meiner Vorstufe von Audio-gd eingesetzt. Die Audio-gd enthält einen sehr guten D/A-Wandler und auch einen hochwertigen, diskret aufgebauten Kopfhörerverstärker. Aufgrund seiner hochauflösenden Wiedergabe erschien mir ein AKG 812 für diesen Test besonders geeignet. Das sollte sich auch so bewahrheiten.
Die beiden Testkabel bekam ich von meinem Kollegen Wolfgang Kemper, der sich schon vor mir einige Tage damit beschäftigt hat. Seine Eindrücke können Sie am des Hörtests ebenfalls lesen. Ich kannte seine Höreindrücke nicht. Er hat sie mir erst nach Ende meines Tests mitgeteilt.
Als ich das Reference XL in meine Anlage integriert habe, war diese noch mit den hervorragenden analogen Genesis-Kabeln von Purist Audio Design bestückt. Das tönte so ausgewogen und harmonisch, dass ich gespannt war, was passierte, wenn ich ein dermassen hochwertiges, teures Digitalkabel zwischen CD-Player und D/A-Wandler verwendete. Wie war es denn nun? Einfach grandios! Das Transparent Audio Reference XL fügte sich nahtlos ein. Über meinen Kopfhörer wurde dann so richtig deutlich, was mit einem kompromisslos aufgebauten Digitalkabel möglich ist: Das Maß an Feinauflösung war für mich schier unglaublich. Dabei klang es stets extrem ausgewogen. Diese Verbindung von Musikalität und Feinauflösung habe ich noch nicht oft gehört. Dazu gesellte sich eine sehr differenzierte räumliche Darstellung. Die Ausdehnung in Breite und Tiefe war exorbitant gut. Ich habe selten eine so grosse Spreizung der Rauminformationen zwischen verschiedenen Aufnahmen wahrgenommen.
Besonders aufgefallen ist mir das bei der Carmina Burana CD mit Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Orchestra & Chorus auf Telarc: Diese nun schon mehr als 35 Jahre alte Digitalaufnahme glänzt per se mit einer sehr guten räumlichen Staffelung von Orchester und Chor. Was sich dann aber mit dem Reference XL noch an räumlicher Zusatzinformation bot war verblüffend. Die räumliche Trennung von Orchester und Chor und die Darstellung der Chorteile und Einzelstimmen war auf einem extrem hohen Niveau und mühelos wahrnehmbar. Man muss das einfach erlebt haben, sonst kann man es nicht glauben, dass ein Digitalkabel, das nur Nullen und Einsen überträgt, einen solchen Einfluss auf die Wiedergabe haben kann. Das gilt auch für die Wiedergabe von Stimmen, wie zum Beispiel denen von Gregory Porter oder Diana Krall. Feinste Artikulationsgeräusche waren auch hier ohne jegliche Anstrengung wahrnehmbar, ohne dabei vordergründig zu wirken.
Ich habe mich nach diesem Erlebnis kaum getraut, statt des XL das Transparent Reference einzusetzen. Meine Erwartungshaltung war, dass es ähnlich abgestimmt sein wird, nur nicht diese extrem Auflösung bieten könne. Es kam aber anders. Das Reference ist anscheinend schlanker abgestimmt. Die Auflösung befand sich auf ähnlich hohem Niveau, es verhielt sich in meinem Setup aber nicht ganz so rund und harmonisch. Während sich das Reference XL bei scharf aufgenommenen Transienten gnädig zeigte, ohne Feininformationen zu unterschlagen, sagte mir das Reference deutlich, dass die Aufnahme eben nicht besser ist. Möglicherweise ist es näher an der Wahrheit, aber das musikalische Erlebnis eines Reference XL erreicht es nicht ganz. Es kostet ja auch „nur“ etwa die Hälfte eines Reference XL.
An dieser Stelle möchte ich jetzt gern Wolfgang Kempers Eindrücke im O-Ton einfügen. Lesen Sie einfach selbst: „Ich war nicht wenig überrascht, als ich die beiden S/PDIF-Leitungen von Transparent Audio in meine Anlage integrierte. Sie fanden ihren Platz zwischen meinem Primare DVD30 Laufwerk und meine D/A-Wandlern von Sonic Frontiers SFD-1oder Antelope Zodiac plus. Mein aktueller Maßstab in Sachen digitaler Verbindung ist für mich das Boaacoustic Silver Digital Carbon. Sowohl dieses S/PDIF als auch sein AES/EBU Gegenstück charakterisieren sich durch prachtvolle Klangfarben. Beide Kabel stellen sich erfolgreich möglichen digitalen Schärfen oder Härten entgegen und gestalten in ihrer Tonalität die Musik warm und abgerundet. Als zusätzliche Referenz dient mir zudem ein Sommer-Cable Carbokab AES/EBU.
Das Transparent Reference klingt verglichen mit dem Boaacoustic deutlich weniger warm und öffnet die Raum-Darstellung merklich. Da stellt sich die Frage, was besser gefällt. In meinen Konfigurationen konnte ich beiden Kabeln Positives abgewinnen: Das eine glänzt mit seinen warmen, intensiven Klangfarben, das andere mit seiner überlegenen räumlichen Offenheit mit präzisen Strukturen. Nach langem Hören von CDs unterschiedlicher Genres gefiel mir das Transparent zunehmend besser. Denn im direkten Vergleich wirkte das Boaacoustic gedeckt und nicht so frei. Hier stehen zwei Klangwelten direkt gegenüber und ich bin froh, hier nicht entscheiden zu müssen. Das Sommer Cable stand tonal zwischen den beiden, wirkt aber im Vergleich irgendwie langweilig. Denn es konnte mit keinem eigenen Reiz aufwarten, weder mit einer dem Boaacoustic annähernd ähnlichen Farb-Opulenz noch mit der Offenheit und Genauigkeit des Transparent.
Die Beschäftigung mit dem Transparent Reference XL lässt dann alle bisherigen Überlegungen nebensächlich werden – einzig der Preis sorgt für Schluckbeschwerden: Hier habe ich wirklich das Gefühl, die audiophile Himmelstür zu durchschreiten. Denn im Vergleich zum halb so teuren Mitbewerber aus eigenem Hause bildet sich sofort der Eindruck, dass jetzt musikalisch alles richtig ist. Weite Räumlichkeit kombiniert das große Transparent-Audio mit einer mir bis dato in dieser Kabel-Sparte nicht begegneten Griffigkeit von Instrumenten und Sängern oder Sängerinnen. Viel mehr Körperhaftigkeit und gleichzeitig enorme Detail-Präzision heben das XL hervor. Ungekannt viele Feinheiten werden herausgearbeitet und hörbar. Da ist jeder Schritt rückwärts um des Vergleichens willen überflüssig. Dieses Kabel besticht mit seinem Informations-Reichtum, seiner Klarheit und einer damit einhergehenden Reinheit. Man muss schon eine schlecht aufgenommene CD einlegen, damit sich hier sich irgendeine digitale Härte einschleicht. Aber selbst dies ist mit dem XL erträglich. Das Kabel gefällt unter allen Aspekten. Die Klangfarben sind zwar weniger opulent als beim Boaacoustic. Dies ist jedoch kein Defizit, da das XK die tonalen Frben nicht weniger glaubwürdig gestaltet und eher das Gefühl hinterlässt, dass das Boaacoustic etwas zu dick aufträgt. Gleichzeitig überzeugt das Transparent mit mehr Feinheiten bei erheblich verbesserter räumlicher Abbildung. Die Abwesenheit von nervenden Artefakten bei dieser Offenheit und der klaren Reproduktion überzeugt völlig. Die spannungsreiche und rhythmisch mitnehmende Musikalität des großen Transparent Audio fasziniert und bereitet ungemeines Hör-Vergnügen.“ Ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen…
Gehört mit Jörg-Peter Schimmel
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Computer | Apple MacBook Pro mit OS X High Sierra, Audirvana Plus 3 |
CD-Laufwerk | North Star Design CD-Transport Model 192 MKII |
Vorverstärker/ DA-Wandler | Audio-gd Master 11 Singularity |
Kopfhörer | AKG 812 |
Zubehör | Lautsprecherkabel Inakustik LS 1202 Single-Wiring, Audio-gd Kabel NF, XLR und Lautsprecherkabel Single-Wiring, Sommer Cable Carbokab NF und XLR, DH-Labs D-110 AES/EBU Digitalkabel, Oyaide USB Kabel |
Möbel | Watec-Analog Hifi-Regal Stahl/Multiplex |
Gehört mit Wolfgang Kemper
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Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7, Sonic Frontiers SFD-1 |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | Air Tight ATM-3, NAD 2200 PE oder Spectral DMA-100 |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic, Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED, Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, QED Supremus, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest, NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Transparent Audio Reference Digital
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Leitermaterial | OFCHC-Kupfer |
Abschirmung | Zweifach aus OFCHC-Kupfer |
Dielektrikum | Mylar |
Preise | 2.070 Euro (1m ) 2.360 Euro (1,5m) |
Herstellerangaben
Transparent Audio Reference XL Digital
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Leitermaterial | OFCHC-Kupfer |
Abschirmung | Zweifach aus OFCHC-Kupfer |
Dielektrikum | Mylar |
Preise | 4.030 Euro (1m), 4.490 Euro (1,5m) |
Hersteller
HiFiAkademie
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Anschrift | Zähringerstr. 2 69181 Leimen |
info@hifiakademie.de | |
Web | www.hifiakademie.de |
Vertrieb
Bauer Audio
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Anschrift | Pollinger Straße 4 81377 München |
Telefon | +49 89 7194265 |
Web | www.bauer-audio.de |
Einen besonderen Status in der HiFi-Szene hat Dr. Burkhardt Schwäbe schon lange. Kein anderer steht wie er gleichzeitig für moderne Audio-Technik und in die Tage gekommene, aber liebenswerte Schätze aus Studiotechnik und Heim-Audio. Am Abend des zwölften März gab es in seinem Unternehmen EternalArts gleich mehrere Gründe zu feiern.
Eingeladen waren die deutsche Fachpresse und natürlich Kunden und Freunde des Hauses. Gleich vier Anlässe waren der Grund für Dr. Schwäbe und seine Ehefrau, die einen erheblichen Anteil an der Ausgestaltung der neuen Projekte, Partnerschaften und Räumlichkeiten hat, diesen Abend auszurichten. Als besonderes musikalisches Erlebnis war die Pianistin Iulia Maria Marin engagiert. Die junge Musikerin machte in den letzten Jahren bei Wettbewerben durch erste und vordere Platzierungen auf sich aufmerksam und spielt inzwischen Konzerte mit vielen renommierten Orchestern weltweit. Was Julia Maria Marin den Gästen bot, übertraf die Erwartungen. Ihr gefühlvolles Tastenspiel auf dem EternalArts-Flügel ließ mal Zartheit spüren, mal erschütterte es das Auditorium mit gewaltiger Dynamik. Überwältigend war die Klangfülle, die die Künstlerin in die neuen Räumlichkeiten von EternalArts hineinzauberte, großartig, bravourös und mit unglaublicher Energie. Franz Liszts schwer zu spielende Werke, wie eine seiner Mazurken als letztes Stück, interpretierte Frau Marin mit Kraft und Fluss, so dass den Gästen den Atem stockte und sie bewegte, mit langem Applaus der Künstlerin zu danken. Dr. Schwäbe versprach, dass dies nicht der einzige Auftritt von Iulia Maria Marin in seinen Räumen sein werde.
JUBILÄUM - Im Dezember des abgelaufenen Jahrs beging EternalArts das zehnjährige Bestehen als HiFi-Gerätehersteller und Restaurationslaboratorium. Seit dieser Zeit Jahren entwickelt die kleine Hannoveraner High-End-Manufaktur mit ihren fünf Mitarbeitern ein Dutzend edler Audio-Komponenten, darunter anerkannt gute Röhrengeräte, die allesamt dem übertragerlosen Schaltungsdesign (OTL) folgen. Da nur dieses Prinzip die eigentliche Klangqualität der Röhre hörbar macht, bezeichnet EternalArts ihre OTL-Verstärker nach Futterman auch als die einzig wahren Röhrenverstärker. Alle Gerätemodelle werden nach wie vor angeboten und unterstreichen damit die Wertigkeit ihrer Konstruktion. Im EternalArts Labor werden seit Gründung die wohl hochwertigsten Restaurationen für High-End-Klassiker in Eigenregie und im Kundenauftrag ausgeführt. Die Begeisterung für die klanglichen Qualitäten analoger Bandmaschinen führte in den letzten fünf Jahren zur Spezialisierung auf deren Wiederherstellung. EternalArts bietet derzeit wohl Europas größtes Angebot an restaurierten Tonband- Geräten verschiedener Hersteller – von der kleinen Nagra bis zur großen Studiomaschine.
NEUE GESCHÄFTSFELDER - Wer einmal das Ausgangssignal für die Herstellung von LPs oder CDs in Form von Mastertape-Kopien gehört hat, weiß, warum es derzeit ein Revival der Bandmaschine gibt. Deshalb hat EternalArts als neues Geschäftsfeld mit der Marke ‚EternalMasters‘ die Herstellung von Mastertape- respektive Masterfile-Kopien etabliert und freut sich, die Veröffentlichungsrechte des Jazz-Musikers Tommy Schneider erhalten zu haben. Tommy Schneider ist neben Brian Auger Europas bekanntester Virtuose an der Hammond-Orgel, beide stehen in der Tradition des großartigen amerikanischen Organisten Jimmy Smith. Die ersten Kompilationen mit Stücken von Tommy Schneider wurden anlässlich der Norddeutschen HiFi-Tage in Hamburg vorgeführt.
NEUE PARTNERSCHAFTEN - Eine im letzten Jahr begonnene Zusammenarbeit mit dem jungen Lautsprecherhersteller Live Act Audio entwickelte sich zum Glücksfall. Selten ergab sich im Zusammenspiel von Elektronik und Lautsprecher eine so stimmige homogene Klangwiedergabe wie bei der EternalArts Röhrenelektronik und den Koaxial-Lautsprechern von Live Act Audio. Die nachweislich impulsschnellen EternalArts OTL-Verstärker und die enorm wirkungsgradstarken Punktstrahler von Live Act Audio liefern ein unglaublich dynamisches, echtes und emotionales Musikerlebnis. Aber auch die exklusive Gestaltung der Geräte und Lautsprecher mit ihrem aufwendigen Design verführen zu einem Hörerlebnis der besonderen Art.
NEUE RÄUMLICHKEITEN - Zur Verbesserung der Begegnungsmöglichkeiten mit den Live Act Audio-Lautsprechern wurde nun in unmittelbarer Nachbarschaft von EternalArts ein Competence Center eröffnet, das die Kernprodukte beider Hersteller in angemessenem stilvollen Ambiente präsentiert. Durch ihre zentrale Lage innerhalb Deutschlands sollen diese von EternalArts betriebenen Studios Interessenten aus allen Regionen einen Besuch ohne allzu lange Anfahrt ermöglichen und die Verbreitung beider Marken fördern. In diesen fünf vollständig unterschiedlich gestalteten Hörräumen, die man auch als audiophile Wohnzimmer bezeichnen könnte, erwartet den interessierten Besucher ein ebenso umfangreiches wie vielseitiges Musikprogramm, das allen musikalischen Neigungen von Jazz bis Klassik gerecht werden möchte.
Auch wenn dieser Abend ein einmaliges Erlebnis bleiben wird, hat EternalArts gemeinsam mit der süddeutschen Lautsprecher-Manufaktur Live Act Audio hier ein neues Projekt eröffnet, ein außergewöhnliches Forum und Geschäfts-Modell. Künftig stehen die fünf Hörräume nach Termin-Absprache jedem offen und ermöglichen ein intensives Kennenlernen des gesamten Portfolios beider Marken in wirklich anheimelnder Atmosphäre. Selbstverständlich darf man auch die von Dr. Schwäbe wieder bestens fit gemachten Oldtimer bestaunen und kaufen.
Hersteller
EternalArts Audio Laboratory – Audiophile Gateway Germany
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Anschrift | Wietzendiek 1 + 15 30657 Hannover-Isernhagen |
Telefon | +49 511 56375007 |
gateway@audioclassica.de | |
Web | www.audioclassica.de |
Hersteller
EternalArts Audio Laboratory – Audiophile Gateway Germany
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Anschrift | Wietzendiek 1 + 15 30657 Hannover-Isernhagen |
Telefon | +49 511 56375007 |
gateway@audioclassica.de | |
Web | www.audioclassica.de |
Transrotor baut nicht einfach nur hervorragend klingende Laufwerke, Jochen Räkes Kreationen sind immer auch Design-Objekte mit hoher Eigenständigkeit und perfekt bearbeiteten Oberflächen. Beim Massimo orientierte sich der Analog-Spezialist aus dem Bergischen Land an der Devise: form follows function – und schuf damit eines der attraktivsten Laufwerke überhaupt.
Zumindest in den Augen des Autors. Lange Zeit schien sich das Thema Plattenspieler für mich erledigt zu haben: Ich bin mit meinem Laufwerk klanglich zufrieden, begeistere mich eher für einen hochkarätigen Tonabnehmer wie Transrotors Tamino oder einen Tonarm mit neuer Geometrie wie den Acoustical Systems Aquliar. Aber nun steht seit geraumer Zeit der Massimo auf der Krion-Plattform des Artesania Racks – die üblichen Böden hätten für das Zwei-Motoren-Laufwerk nicht ausreichend Platz geboten – und fasziniert mich mit seiner funktionalen Formgebung und dem satten, tiefen Glanz des polierten Aluminiums. Und das, obwohl ich mich seit ein paar Jahren ein wenig am Chrom und Gold nobler Hifi-Komponenten sattgesehen habe und eine eher schlichtere Gestaltung favorisiere. Aber der Massimo thront in seiner massiven Sachlichkeit so – auch optisch – ruhig auf dem über vier Zentimeter dicken Boden aus dem matt grauen Mineralwerkstoff, dass ich ihn mir mehr und mehr als Arbeitsgerät vorstellen könnte.
Das setzt natürlich voraus, dass er sich auch bei intensiver Beschäftigung als klanglich so überzeugend erweist wie bei einem ersten Funktionstest, den Dirk Räke und ich nach dem Aufbau des schon weitestgehend voreingestellt gelieferten Plattenspielers wirklich genossen hatten. Daran hatte natürlich auch der bereites erwähnte, von Yoshio Matsudaira für Transrotor gefertigte Tonabnehmer einen großen Anteil, den ich seit seinem Test der absoluten Tonabnehmer-Elite zurechne. Schön, wieder für ein paar Monate ein Exemplar genießen zu können.
Der Tonarm ist ein noch besserer Bekannter: ein SME V. Wenn es nicht zu emotional klänge, würde ich mein Verhältnis zum SME V als Hassliebe bezeichnen. Aber da bleibe ich lieber auf der sachlichen Ebene und nenne es ambivalent: Zum einen kenne ich einige Tonarme, denen man nach extrem sorgfältiger Justage – zumindest auf meinem Laufwerk – noch ein wenig mehr Wohlklang entlocken kann als dem englischen Klassiker. Zum anderen schätze ich seine sehr durchdachte und leichte Einstellbarkeit sehr. Jeder sorgfältig vorgehende Analog-Fan wird bei SMEs Topmodell gewiß 80 bis 95 Prozent seines beträchtlichen klanglichen Potential abrufen können – auch wenn er nicht mindestens einmal im Monat Tonabnehmer wechselt. Andererseits lernt man die leichte Handhabbarkeit des Arms gerade schätzen, wenn man häufig verschiedene Systeme einbaut. Daher greife ich bei der Erstellung der Einspielungen für hifistatements Klangbibliothek immer auf den Fünfer zurück: Er garantiert sehr gute klangliche Ergebnisse bei überschaubarem Justage-Aufwand.
Zudem harmoniert der Arm mit einer Vielzahl von Tonabnehmern. Bei der Auswahl seines Untergrundes ist er hingegen wählerischer. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich den SME vor mehr als zehn Jahren, als der Audiolabor konstant noch das Laufwerk meiner Wahl war, deutlich kritischer gesehen habe als heute. Doch dann empfahl mir Martina Schöner, zwischen Tonarmbasis und den Montagestegen des Arms einmal Silikon-Ringe auszuprobieren, durch die dann die vier Befestigungsschrauben führten: Der Fünfer gab sich nun deutlich lebendiger und klang auch ein gutes Stück offener. Auf dem LaGrange erreichte der Fünfer schon bei direkter Montage auf der Basis ein recht hohes Niveau, was sich durch die Silikon-Ringe aber auch noch einmal leicht steigern ließ. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Fünfer klingt so gut, wie es das Laufwerk erlaubt.
Womit wir endlich wieder beim Massimo wären. Dass er mir als ebenso anmutiges wie praktisches Arbeitsgerät erscheinen will, kommt nicht von ungefähr: Bei seiner Entwicklung hat sich Jochen Räke vom Klassiker Micro Seiki SX5000 inspirieren lassen, bei dem sich ebenfalls die Möglichkeit bot, ihn mit vier Tonarmen zu bestücken, und der vor einigen Jahrzehnten beispielsweise im Handel oder bei Magazinen die ideale Basis für Vergleiche von Armen und Tonabnehmern darstellte. Auch der Massimo besitzt eine überaus solide Basis: Die Achse des invertierten, hydrodynamischen Lagers ist auf einem sechs Zentimeter dicken, massiven Aluminium-Quadrat mit einer Kantenlänge von 31 Zentimetern montiert. Am oberen Ende der Achse befindet sich eine Keramikkugel, auf der ein Lagerspiegel in der Messing-Buchse des Subtellers läuft. Diese Lagerbuchse dient im unteren Bereich selbst als Achse und zwar für die darauf drehend gelagerte Riemenscheibe. Starke Magnete in der Riemenscheibe und im Subteller sorgen dafür, dass die über den oder die Riemen zugeführte Energie den Subteller in Bewegung versetzt. Die Kraftübertragung zwischen Riemenscheibe und Subteller geschieht also völlig berührungslos. Dadurch sollen auch die Reste vom Polrucken des Motors, die ihren Weg über den Riemen zum Laufwerk finden, eliminiert werden.
Was sich ebenso logisch wie simpel anhört, bedeutet fertigungstechnisch einen erheblich höheren Aufwand als der übliche Antrieb des Subtellers direkt über einen Riemen. Eine dritte Rille auf der Riemenscheibe verrät, dass sie wie der gesamte Subteller auch bei Laufwerken mit Drei-Motoren-Antrieb zum Einsatz kommen kann. Bei Transrotor scheint es wie in der Automobilindustrie einen Modularen Querbaukasten zu geben, aus dem Teile für die Vielzahl von Modellen entnommen werden können. Ich bin überzeugt davon, dass dies einer der entscheidenden Gründe dafür ist, dass man den bestens verarbeiteten und materialaufwendigen Massimo zu diesem wirklich kundenfreundlichen Preis anbieten kann: Mit einem Motor und einer Tonarmbasis steht das Laufwerk mit 8.900 Euro in der Preisliste und selbst mit dem zweiten Motor bewegt er sich noch knapp in vierstelligen Preisregionen. In diesen Preisen inbegriffen sind das verchromte Plattenauflagegewicht und Transrotors aufwändige Motorsteuerung Konstant mit Feinregulierung für die beiden Geschwindigkeiten. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass Transrotor für den Erwerb von SME-Tonarmen und hauseigenen Tonabnehmern zusammen mit dem Laufwerk Paketpreise anbietet, die signifikant unter den Einzelpreisen von Arm und System liegen. Eine zusätzliche Tonarmbasis für Neun-Zoll-Arme kostet moderate 400 Euro, die für Zwölf-Zoll-Arme 600 Euro. Aber es ist ja keine neue Erkenntnis, dass Transrotor seine Produkte ausgesprochen fair kalkuliert.
So sehr der Massimo mich auch optisch erfreute, ernsthaft auseinandergesetzt habe ich mich mit ihm erst, als ich den Bericht über die Plattenspieler-Justage-Software Analogmagik schrieb und nicht allein meinen Lagrange mit zwei Tonarmen und Systemen messen wollte. So kommt es, dass dies einer der wenigen, wenn nicht der einzige Test in Hifistatement ist, bei dem auch Messwerte der Komponenten ermittelt wurden – und sich alle im grünen Bereich befanden: Die Arm/Systemresonanz liegt knapp unter elf Hertz, die Gleichlaufwerte sind deutlich besser als vorgeschrieben und es gibt auch keine Auffälligkeiten bei der Vibrationsmessung. Aber das hätte ich auch nicht anders erwartet.
Da ich aus einer Mischung von Bequemlichkeit und Neugierde – im Digitalen gibt es einfach mehr spannende Entwicklungen als bei der Analogtechnik – in letzter Zeit sehr wenige Schallplatten gehört hatte, war ich überrascht, wenn nicht gar entsetzt, was ich mir da ohne Not entgehen lasse. Zum Einspielen nach wochenlanger Nichtbenutzung lockerte ich die Aufhängung und Dämpfung des Tamino mit David Hollands Emerald Tears, ECM1109: Das Soloalbum ist eine Schwelgerei in warmen Klangfarben und tiefen Impulsen. Der Kontrabass besitzt Wucht und Körper. Besonders schön kommt der Titelsong rüber, bei dem Dave Holland es ruhiger angehen und seinen Bass intensiv singen lässt. Ich bilde mir ein, dass der Klang hier sinnlicher und greifbarer ist, als wenn er von einem digitalen Tonträger käme. Den Vergleich verkneife ich mir aber – nicht weil ich befürchte, in meiner analogen Schwärmerei widerlegt zu werden, sondern weil ich die CD nicht besitze, es – soweit ich weiß – keinen Highres-Download gibt und ich nicht bereit bin, eine der CDs zu erstehen, die bei Amazon für fast 150 Euro (!) angeboten werden.
Da drehe ich die Scheibe lieber um und genieße Dave Hollands Interpretation der Miles-Davis-Komposition „Solar“, eine rasend schnelle Folge tiefer Noten, die Massimo und Co. bestens differenziert und mit einer Fülle an Details wie etwa Griffgeräuschen rüberbringen. Die Platte muss ich nicht allzu lange nach ihrer Einspielung erworben und auch häufig mit Arm/System-Kombinationen abgespielt haben, die zum damals studentischen Budget, nicht aber zu High-End-Ansprüchen passten. Es knistert und knackt hin und wieder zwar vernehmlich, was aber nichts daran ändert, dass der gestrichene Bass etwa in „Flurries“ herrlich knarzt und vor Energie nur so strotzt. Die tieffrequenten Böen verwehen eine schelle Folge von Flageoletts im dezenten Hall des Raumes: Tamimo und der Rest des Trios lassen auch in Sachen Detailverliebtheit und Hochtonenergie nicht anbrennen. Ja, Transrotors Tonabnehmer begeistert mich in diesem Umfeld genauso, wie vor fast zwei Jahren im Thales Simplicity oder im Aquliar. Aber es sollte mich ja nicht überraschen, dass Jochen und Dirk Räke es als langjährige Vertriebspartner von SME verstehen, für den Fünfer eine nahezu ideale Plattform zu entwickeln.
Weil es so schön war, mache ich gleich mit einem ECM-Solo-Album weiter. Aber keine Angst: Dass hier nur eine Person aktiv ist, heißt keinesfalls, dass auch diesmal nur ein Instrument im Mittelpunkt steht. Auf Blue Sun, ECM 1250, ist Ralph Towner an der klassischen und der 12-saitigen Gitarre, am Flügel und am Prophet 5 Synthesizer zu hören, ja, und zusätzlich auch noch auf dem Waldhorn und dem Cornet sowie mit diversen Perkussionsinstrumenten. Die Studiotechnik macht's möglich, dass er auf einigen der sieben Eigenkompositionen wie eine hart groovende Combo klingt. So macht mein Lieblingssong auf dieser Scheibe, „C.T. Kangaroo“, schnell klar, dass die beiden Transrotors und der SME auch rhythmisch nichts anbrennen lassen. Das Tamino bezaubert mit satt schillernden Klangfarben und beweist eine Detailverliebtheit, die nie ins Helle oder Analytische kippt. Das hohe Auflösungsvermögen macht auch eine so dichte Komposition wie „Wedding Of The Streams“, wo sich Synthesizer-Sounds, Glocken – auch aus dem elektrischen Klangerzeuger? – und Gitarrenmelodien umspielen, zu einem Hochgenuss.
Aber ich möchte Sie nicht damit langweilen zu schildern, mit welchem Genuss ich eine Reihe meiner Lieblingsscheiben auf dem Massimo gehört habe. Um die Qualitäten des Laufwerks besser einschätzen zu können, habe ich meinem SME V auf den Brinkmann LaGrange gebaut und anschließend darin das Transrotor Tamino justiert. Jetzt kann ich innerhalb von eine paar Minuten den Tonabnehmer zwischen dem Fünfer auf dem Massimo und dem Fünfer auf dem LaGrange tauschen. Auf dessen Teller liegt Albeniz – Frühbeck De Burgos Suite Espangnola, deren „Asturias“ für jede Kette eine Herausforderung darstellt: Die mächtigen, messerscharfen Bläsereinsätze und Paukenschläge dürfen die Raumillusion, die die lebendigen – oder leicht nervösen – Streichergruppen zuvor aufgebaut haben, nicht zusammenbrechen lassen. Das geschieht, wie ich weiß, beim LaGrange nicht. Im auf dem Massimo montierten SME V begeistert das Tamino mit einem noch etwas größeren Raum, einem Hauch mehr Farbe im Klangbild und minimal mehr Druck im Tiefbass: Tamino und SME fühlen sich auf dem Transrotor noch eine Spur wohler als auf dem Brinkmann – zumindest bei dieser Scheibe.
Und nun kommt sie doch! Nein, nicht Dick Schorys unvermeidliches Bang Baaroom And Harp, sondern Keith Jarretts Standards Live, ECM 1255: „God Bless The Child“ gibt untrügerisch darüber Auskunft, wie gut ein Plattenspieler den ungeheuren Drive rüberbringen, den der Pianist im Zusammenspiel mit Gary Peacock und Jack DeJohnette entfaltet. Hier sorgt der LaGrange für einen Hauch mehr Groove, verleiht den recht präsent abgemischten Becken allerdings auch einen Tick mehr Biss. Dabei geht es um Marginalien: Weder neigt das Tamino auf dem Massimo zur Behäbigkeit, noch auf dem LaGrange zur Schärfe, nein es harmoniert einfach großartig mit dem Fünfer und bringt die minimal unterschiedlichen Tendenzen der beiden hervorragenden Laufwerk zu Gehör.
Transrotors Top-Tonabnehmer muss ja wieder zurück auf firmeneigene Laufwerk. Da bietet es sich an, vor dem Umbau noch eine Scheibe der anderen Art auf dem Brinkmann zu spielen: den Soundtrack des Films The Hot Spot. Darauf sind Taj Mahal, John Lee Hooker und Miles Davis zusammen zu hören. Auf „Coming To Town“ fehlt zwar Taj Mahal, aber der im Ocean Way Studio fett produzierte Sound macht einfach Spaß. Die fünf Instrumente stehen im Breitwandformat vor einem. Tim Drummonds E-Bass rollt tief und sonor, Miles Davis Trompete badet im Hall und die Snare knallt aus der Tiefe des Raums, dazu die Stimme John Lee Hookers – einfach klasse! Noch mehr Cinemascope kann man dann genießen, wenn sich das Tamino und die LP wieder auf dem Transrotor befinden: Die Abbildung gerät noch Stückchen größer, die Instrumente werden noch ein wenig klarer differenziert. Wieder ein kleiner Vorteil für Massimo, SME V und Tamino: Es sollte gemeinsam spielen, was gemeinsam entwickelt wurde!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 9, AMG 12JT Turbo Tonearm, SME V |
Tonabnehmer | Lyra Etna, Einstein The Pick-Up |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | LumenWhite WhiteLight Anniversery, Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Transrotor Massimo
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Chassis | aus massivem Aluminium |
Plattenteller | Aluminium, 80mm, ca. 15 kg |
Lager | hydrodynamisches Plattentellerlager mit Magnetkopplung (TMD) |
Netzteil | Transrotor Konstant mit aufwändiger Motorsteuerung und Feinregulierung, angepasste Frontplatte |
Ausbaustufen | auf bis zu vier Tonarmarme aufrüstbar, Tonarmbasen stufenlos verstellbar, auf Betrieb mit zwei Motoren aufrüstbar |
Zubehör | Auflagegewicht Chrom |
Preise | Massimo mit einem Motor 8.900 Euro zweiter Motor 1050 Euro SME V (in Verbindung mit Laufwerk) 4.365 Euro TR Tamino (in Verbindung mit Laufwerk) 10.500 Euro vorgestelltes Modell 24.815 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Räke HIFI Vertrieb GmbH
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Anschrift | Irlenfelder Weg 43 51467 Bergisch Gladbach |
Telefon | +49 2202 31046 |
transrotorhifi@t-online.de | |
Web | www.transrotor.de |
Im Rahmen eines Tages der Offenen Tür lädt Joachim Gerhard von Suesskind Audio alle interessierten Klangästheten am Freitag, den 13. April 2018 von 12.00 bis 20.00 Uhr in seine Werkstatt in Brilon ein. Es beginnt mit einer kleinen Führung. Danach besteht reichlich Zeit, um zu fachsimpeln und Prototypen und Serienprodukte zu hören.
Den Abschluss des Tages in der Suesskind-Werkstatt bildet dann eine Versteigerung, während der auf Test-Gehäuse, -Chassis, -Geräte, -Kabel und -Bauteile geboten werden kann. Es gibt sogar einiges zu verschenken! Nach 20 Uhr besteht die Möglichkeit, „die heiligen Hallen“ zu betreten: das Labor und den privaten Hörraum von Suesskind-Entwickler Joachim Gerhard persönlich. Die Anzahl der Besucher ist dafür auf sechs Personen begrenzt, die ausgelost werden.
Eine Anmeldung ist nicht nötig und jeder kann kommen! Wer sich vorher dennoch anmelden möchte, kann dies gern unter info@suesskindaudio.de tun.
Information
Tag der Offenen Tür bei Suesskind Audio
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Datum | Freitag, 13. April 2018 von 12.00 bis 20.00 Uhr |
Ort | Werkstatt Suesskind Audio Friedrichstraße 5 59929 Brilon |
Musik degustieren im Schloss Greifensee: Hier mutiert sogar die Schlossküche zur Hörküche. Zwischen Herd und Steamer steht die Crème de la Crème der Kopfhörer zur Degustation bereit, und alle werden von derselben Quelle gespiesen: STAX, Audeze, HifiMan, Abyss, FloatQA und der Rolls-Royce von Sennheiser, der HE-1.
Eine andere, originelle Lösung für intimes Musikhören sind kleine elektrostatische Schallwände von Sombetzki, die ganz nahe um den Hörplatz gruppiert werden. Heisse Ohren gibt’s unter den Kopfhörern der Schallplattenbar: Die Analog Audio Association lädt zum Nostalgie-Hören über Vintage-Anlagen wie in den guten alten Zeiten. Und bei 2inch Records kann man ein Ohr in deren vibrierende straight-2-tape Sessions halten, wo das Publikum bei den Aufnahmesessions jeweils dabei ist.
Genießer klassischer High-End Musikanlagen erhalten wie immer vollwertige Kost geboten: Freunde des druckvollen Live-Sounds finden Hornsysteme bei Schopper, Tobian Sound Systems und erstmals Blumenhofer, stilecht mit Röhren-, Genussverstärkern und Plattenspielern gewürzt.
Das exakte Abschmecken der Musik-Anlagen beherrscht Thierry Mayer mit seinem Optimize-Audio-Programm aus dem Effeff, wogegen die Fraktion der Digital-Spezialisten zum Degustieren eines bunten Technologie-Mix einladen. So stellt Weiss seine Livebox vor, eine All-in-One Anlage, die dank Crosstalk-Cancellation verblüffende 3D-Klangbilder, etwa aus dem Jazzclub Moods ins Schloss zaubert. Illusonic führt den unschätzbaren Nutzen eines errechneten Mittenkanals für die 2-Kanal Stereo-Wiedergabe vor, dies über eine raumgreifende Anlage aus 3 legendären Quad-Elektrostaten.
Kiiaudio zeigt wie mit gerichteter Abstrahlung bis in tiefe Lagen die Raumakustik ausgeblendet wird, währenddem MBL mit ihren Radialstrahlern diese bewusst ins Klanggeschehen integriert. Und die Schweizer Edelmanufaktur Piega führt neue teilaktive Versionen ihrer State-of-the-Art Lautsprecher vor. Das Programm wartet also mit zahlreichen Leckerbissen auf! Eine besondere Mixtur an Vorträgen und die Bar von Wein&Co bilden den obligaten Rahmen für ein rundum stimmiges Wochenende am lauschigen Greifensee unweit von Zürich.
Information
Klangschloss 2018
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Ort | Schloss Greifensee Im Städtli CH-8606 Greifensee |
Datum | Samstag 14. April: 10:00 Uhr – 19:00 Uhr Sonntag 15. April: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr |
Eintritt | 10 CHF inkl. Getränkebon |
Anmeldung | nicht erforderlich |
Web | www.klangschloss.ch |
Wie war das gleich nochmal bei einem CD-Spieler: Auspacken, anschließen, einschalten, CD einlegen, auf „Play“ drücken und los geht‘s: keine mühsame Konfiguration von Computern, keine nervige Installation von Software und Treibern, kein Ärger mit Netzwerktechnik, Software-Updates und ähnlichen Dingen. Seien wir doch mal ehrlich: Die meisten von uns wollen eigentlich nur Musik genießen und das richtig gut. Genau das verspricht der deutsch-österreichische Spezialist Digitale Audio Systeme – kurz „DAS“ – mit seinem HD-Player Model 2.
Das Gerät ist als vollintegriertes digitales Abspielgerät konzipiert, das Server und DAC in einem Gehäuse vereint, kein Netzwerk erfordert und nach Anschluss an einen Verstärker sofort einsatzbereit sein soll. Auf den ersten Blick und noch vor Erklingen irgendeines Tones sieht man dem HD-Player 2 an, dass er sich vom Gewohnten abhebt. Mich erinnert das Gerät unwillkürlich an ein Tape-Deck aus der Analog-Zeit: Links der hochauflösende Bildschirm mit den darunter liegenden Tipptasten zur Steuerung der Musikwiedergabe, genau dort wo früher das Kassettenfach und die Tasten zur Laufwerkssteuerung waren und rechts die beiden großen VU-Meter. Das Retro-Design wird durch die Seitenpanele aus Holz noch verstärkt und ist ganz bewusst gewählt. Die Bedienung kann vollständig – wie das früher üblich war – direkt am Gerät über die Tasten auf der Gerätefront unterstützt durch den hochauflösenden Bildschirm erfolgen oder aber auch ganz zeitgemäß über ein mobiles Gerät, wie Tablet oder Mobile Phone. Für letzteres besitzt das Gerät einen eigenen WiFi-Access-Point, so dass keine Integration in ein bestehendes Netzwerk erforderlich ist. Die Musikdaten kopiert man am einfachsten automatisch über einen der USB-Anschlüsse von einem externen USB-Laufwerk auf die internen Festplatten des HD-Players 2 oder per Netzwerkverbindung von einem PC.
Ich mache die Probe aufs Exempel: Für den ersten Schnelldurchgang wähle ich die USB-Variante, um Musik auf den HD-Player 2 zu übertragen und schließe das Gerät über die symmetrische XLR-Verbindung an die Audia Flight Vorstufe FLS1 an. Da ich keine Zeit verlieren möchte, bediene ich das Gerät – ganz old fashioned - direkt an der Frontseite. Es spielt das Album Masterpiece of Folklore Music (XRCD24-NT001) von und mit Mario Suzuki. Der Japaner gilt als ein Ausnahmetalent der Folklore Gitarre. Aufgenommen wurde mit einer Bandmaschine bei 76 Zentimetern pro Sekunde vollständig analog und erst danach digitalisiert. Und jetzt falle ich einfach mal mit der Tür ins Haus, so wie ich nach den ersten Takten beinahe vom Stuhl gefallen wäre.
Die Gitarren klingen so natürlich, realistisch, mit Volumen, Räumlichkeit, Körperlichkeit und perfektem Timing, wie ich es eher von meiner Platine Verdier her kenne als von einer digitalen Wiedergabekette. Genauso beeindruckend ist die Transparenz der Wiedergabe. Im 1. Satz aus der „Symphonie Nr. 1“ von Sergei Profiev mit dem Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Prokofiev: Symphony No. 1; Violin Concerto No. 2; Five Melodies for Solo Violin & Strings). Die Aufnahmetechnik hat hier das Orchester mit ihrer eher kammermusikalisch angelegten Interpretation mit präzisem Focus und großer Räumlichkeit perfekt eingefangen. Die Fagotte, die zu Beginn Seite an Seite mit den Streichern spielen, kommen deutlich klarer als ich es sonst gewohnt bin. Das was ich hier höre, ist allererste Klasse. Eigentlich könnte mein Bericht an dieser Stelle bereits wieder enden.
Aber Sie möchten sicherlich mehr über das Gerät erfahren und wissen, welche Faktoren genau zu diesem Ergebnis führen. Mir stellt sich die Frage, was hat Alexej C. Ogorek, der führende Kopf hinter DAS, bei der Konzeption des HD-Player 2 gemacht, dass es zu diesem herausragenden Klang kommt. Hierzu habe ich mich dann lange mit ihm unterhalten. Er erzählte mir, dass bei ihm ganz am Anfang der Wunsch stand, den Schallplattenklang in das digitale Zeitalter hinüberzuretten. Die Wiedergabe der mühsam digitalisierten Platten über PC und die heimische HiFi-Anlage erwies sich aber als grauenhaft. Am Markt fand sich wenig geeignetes Equipment, so dass eine vollständige Eigenentwicklung beschlossen wurde. Ziel war ein Gerät zu entwickeln, „das in der Bedienung so einfach ist wie ein CD-Spieler, in der graphischen Informationsaufbereitung so reich wie ein Computer und in der Klangqualität so realistisch wie ein High-End-Plattenspieler.“ Ein höchst ambitioniertes Ziel, das zu verwirklichen, mehrere Jahre brauchte.
Drei Dinge waren Alexej C. Ogorek beim Design des HD-Player 2 besonders wichtig: ein solider mechanischer Aufbau, eine saubere Stromversorgung sowie die galvanische Trennung und Abschirmung der einzelnen Baugruppen. Eigentlich nichts revolutionäres, aber die Umsetzung in ihrer Konsequenz hat es in sich. Der mechanische Aufbau erfolgt mit massiven Gehäuseplatten aus Aluminium sowie mit intern getrennten Kammern und Ebenen für die verschiedenen Funktionsbereiche, um Vibrationen und elektromagnetische Einflüsse zu minimieren. Ein ebenso hoher Aufwand wird bei der Stromversorgung betrieben. So finden sich auf der oberen Ebene drei komplett getrennte Netzteile mit jeweils eigenen Ringkerntransformatoren für die Versorgung des linken und rechten Kanals des Digital-Analog-Wandlers sowie des Digital Interface Boards. Auf der unteren Ebene gibt es zwei weitere Netzteile für den Kopfhörerverstärker und für das Motherboard.
Sie haben richtig gelesen: Auch im HD-Player 2 werkelt ein Computer. Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz, das vollständig für die Audio-Verarbeitung optimiert wurde. Die Player-Engine ist eine Eigenentwicklung. Hier stecken nach Aussage von Alexej C. Ogorek drei Jahre Entwicklungszeit drin. Es werden alle gängigen Audioformate unterstützt ebenso wie die Wiedergabe aller PCM-Formate mit einer Bittiefe von 16 bis 24 Bit und Samplingraten von 44,1 bis 192,0 Kilohertz sowie DSD-Formate bis 128x. Das Betriebssystem liegt auf einer kleinen SSD-Festplatte und für die Speicherung der Musikdaten stehen 4 TB Volumen zur Verfügung. Über einen Einschubschacht auf der Rückseite kann die Speicherkapazität noch weiter aufgerüstet werden.
Vom Motherboard geht es per USB-Verbindung zu einer kleinen Zusatzplatine auf dem Digital Interface Board. Hier findet die Umsetzung von USB nach I²S statt. An dieser Stelle kann das Signal des Medien-Servers nach entsprechender Wandlung entweder über einen S/PDIF oder einen AES/EBU Ausgang in digitaler Form abgegriffen und an einen externen DAC weitergeleitet werden. Das Interface Board stammt von Metrum Acoustic, die Technologie der USB-Umsetzung von M2Tech.
Gleichzeitig geht es an dieser Stelle weiter zu den beiden kanalgetrennten Wandler-Platinen im Dual-Mono-Aufbau im Obergeschoss des Gehäuses. Die Boards stammen ebenfalls von Metrum Acoustics. Die Besonderheit der hier eingesetzten Technik ist, dass keine der üblichen Wandler-Chips aus dem Audio-Angebotsregal der bekannten Hersteller, wie AKM, Crystal, Texas Instruments, Wolfson oder Sabre, verbaut werden, sondern filterlose, non-oversampling R-2R-Ladder DAC-Chips aus dem industriellen Bereich. Welche Chips hier genau verwendet werden, ist nicht festzustellen, da die Typen-Bezeichnung sorgfältig abgeschliffen wurde. Im Gegensatz zu den häufig verwendeten DAC-Chips nach dem Delta-Sigma-Prinzip, die unter anderem das PCM-Signal überabtasten, interpolieren und in ein Pulsdichtemodulations-Signal (PDM) umwandeln, überspringen die filterlosen NOS-DACs genau diese Schritte. Zum Schutz nachfolgender Geräte hat der DAC lediglich vor den Ausgängen ein sanft abfallendes 70-Kilohertz-Analog-Filter erster Ordnung.
Ein möglicher Nachteil der verwendeten DAC-Technologie soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Das DSD-Format kann technisch bedingt nicht native verarbeitet werden. Deshalb erfolgt im HD-Player 2 bei der Wiedergabe von DSD64 und DSD128 eine Konvertierung in das PCM-Format mit 24bit und176,4 Kilohertz. Allerdings ist die Umrechnung von DSD in PCM wesentlich einfacher zu bewerkstelligen als umgekehrt. Übrigens findet in jedem Delta-Sigma-Wandler ein ähnlicher Vorgang auch bei der PCM-Wiedergabe statt.
Man sagt den filterlosen NOS-DACs ein außerordentlich natürliches und analoges Klangbild nach. Ich bin ja grundsätzlich skeptisch, was die Zuordnung bestimmter klanglicher Eigenschaften zu bestimmten Technologien betrifft, aber der oben geschilderte Höreindruck geht zweifelsohne in diese Richtung.
Die verwendeten R-2R NOS Wandler-Chips verfügen darüber hinaus über eine integrierte Strom-Spannungswandlung im D/A-Chip selbst, so dass keine externe Ausgangsstufe zu finden ist. Da jeweils acht Wandler pro Kanal verwendet werden, steht am Ausgang auch ohne zusätzliche Verstärkerstufe genügend Leistung zur Ansteuerung eines Vorverstärkers zur Verfügung und führt zu einem kürzest möglichen Signalweg. Von den Wandler-Platinen geht es wieder dann zurück auf das Digital Interface Board. Da die acht Wandler-Chips im potentialfreien Differenzbetrieb arbeiten, steht an den XLR-Buchsen ein echt symmetrisches Signal bereit. Die Desymmetrierung des analogen Signals für die RCA-Ausgänge erfolgt ebenfalls auf dem Integration Board über zwei hochwertige Lundhal Übertrager vom Typ LL1588.
Wie an die Hardware hat Alexej C. Ogorek auch an die Steuerungssoftware besondere Anforderungen gestellt und diese deshalb nach seinen Vorstellungen von Grund auf selbst entwickelt. Neben den üblichen Standardfunktionen zur Musikverwaltung wurde besonderer Wert auf eine flüssige und effiziente Nutzerführung sowie eine hochwertige optische Darstellung gelegt. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, alle Funktionen und Möglichkeiten zu beschreiben.
Hervorheben möchte ich aber die Funktionen zur Darstellung von Front- und Back-Cover-Art sowie die besonders gelungene Funktion zur Darstellung von Liner-Notes – das sind die kleinen Begleitheftchen, die den CDs in aller Regel beiliegen und meistens kaum lesbar sind. Auf einem großen Tablet kann man sich aber nun bequem diese Informationsbeilagen beim Musikhören ansehen, so wie früher das Album-Cover bei einer LP. Da ist er wieder der Bezug zur Analog-Ära, aber in zeitgemäßer digitaler Form. Die Software läuft Plattform-unabhängig im Full-Screen Modus im Browser, wie etwa Safari. Im praktischen Alltagsbetrieb hat mir diese App ausgezeichnet gefallen. Doch noch einmal zurück zum Klang des HD-Player 2. Wie komme ich diesem jetzt noch genauer auf die Schliche? Was prägt den Klang des Geräts: der Server, der DAC oder beides und worin unterscheidet sich der Klang vom bisher gewohnten im Detail? Fragen über Fragen.
Da der im HD-Player 2 integrierte DAC von außen separat nicht zugänglich ist, wähle ich den umgekehrten Weg und verbinde den Server über den AES/EBU-Ausgang mit meinem PS Audio DSD DAC. Zum Vergleich wechsle ich zwischendurch immer wieder durch Umstecken auf mein Sony Notebook, das dann über meine beiden kaskadierten Mutecs am PS Audio angeschlossen ist. Auf dem Sony läuft die bewährte Konfiguration mit dem Betriebssystem Windows 10 Pro optimiert mit AudiophileOptimizer, MinimServer in Verbindung mit JPLAY sowie ROON .
Die Musik befindet sich auf einem externen G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk, das von einem HDPLEX 200W Linear-Netzteil mit Strom versorgt wird. Ausgangsseitig geht es dann vom PS Audio symmetrisch in die Audia Flight Vorstufe FLS1 und von dort ebenfalls symmetrisch weiter in die Audia Flight Endstufe FLS4. Es überrascht mich nicht wirklich, dass die oben beschriebenen Klangeigenschaften auch mit dem PS Audio sofort zu hören sind. Das ist wie Wasser auf meine Mühlen. Ich werde ja nicht müde darauf hinzuweisen, dass eine gute digitale Kette ganz vorne beim Server und nicht erst beim DAC beginnt. Diese Erkenntnis zeigt sich dann auch im direkten Vergleich zu meinem Sony Notebook. Die beiden Mutecs können hier zwar einiges in die richtige Richtung lenken, aber eben bei weitem nicht alles. Die entscheidenden Unterschiede mache ich an zwei herausragenden Eigenschaften des HD-Players 2 fest.
Da ist zum einen die überragende tonale Wiedergabe. Hören wir den 1. Satz aus dem „Divertimenti K. 136“ von W. A. Mozart mit der Academy of St. Martin In The Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD). Die Streicher wurden von der Aufnahmetechnik geradezu brillant eingefangen, das heißt aber nicht, dass sie auch an jeder Stelle immer rund und einschmeichelnd klingen. Die Wiedergabe gelingt dem HD-Player 2 ungemein natürlich, zugleich aber stets ohne jede Härte und den tonalen Charakter wahrend. Das ist ganz große Klasse.
Über das Sony Notebook haben die Streicher dagegen einen gewissen Glanz, der auf den ersten Blick durchaus angenehm wirkt, den ich aber im direkten Vergleich als eher unnatürlich empfinde. Ich würde das mal mit falschem „digitalen Glanz“ umschreiben, der letztlich wohl auf Störgeräusche im Computer selbst zurückzuführen ist. Das erinnert mich stark an einen kürzlich durchgeführten aufwendigen Vergleich mit einem CD-Player in meiner Anlage, der – über seinen getunten S/PDIF-Ausgang an dem PS Audio angeschlossen – tonal in dieser Hinsicht dem HD-Player 2 wesentlich näher war als das Sony Notebook. Wer hat eigentlich in die Welt gesetzt, dass gerippte CDs über den Computer immer besser klingen als über einen klassischen CD-Player in Verbindung mit einem guten DAC?
Zum anderen gibt es einen signifikanten Unterschied in der räumlichen Abbildung. Ich meine damit nicht die absolute Tiefe der Abbildung, die mit dem Sony Notebook sogar eher größer erscheint. Aber auch hier hat diese Räumlichkeit im direkten Vergleich mit dem HD-Player 2 etwas Unnatürliches, hart formuliert, sogar etwas Hohles an sich. Dieser Effekt steht ganz offensichtlich in direktem Zusammenhang mit der Präzision bei der Abbildung einzelner Instrumente.
Mit dem HD-Player 2 rückt das Klangbild minimal nach vorne und wirkt wesentlich fokussierter. Gleichzeitig verbessert sich für mich damit aber der räumliche Eindruck. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt, denn die einzelnen Instrumente sind wesentlich präziser im Raum gestaffelt. So bleibt im Pianissimo-Auftakt der Ouvertüre zur „Italienerin in Algier“ von G. Rossini (Solti & Orchestra Of The Royal Opera House, Covent Garden: VENICE - CAPC 23130 SA) eine Flöte wirklich eine Flöte und wird von ihren Abmessungen her nicht plötzlich zur riesigen Basstuba aufgebläht. Im „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck de Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) erklingen die Bläser nicht irgendwie diffus aus der Tiefe des Raums, sondern sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester klar umrissen, was der Räumlichkeit der Aufnahme Klarheit und Prägnanz verleiht.
Der im HD-Player 2 integrierte DAC harmoniert ganz hervorragend mit den vorstehend beschriebenen klanglichen Eigenschaften des Servers. Mit seinem offensichtlich herausragenden Timing verleiht der DAC der Musik eine absolut glaubhafte Einheit. Hören wir zum Abschluss die Symphonie Nr. 94 von Joseph Haydn in der gelungenen Interpretation mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/176). Die große Bekanntheit dieser Symphonie beruht vor allem auf dem zweiten Satz mit dem völlig unerwarteten Fortissimoschlag aus dem Piano heraus, an dem sich alle Instrumente des Orchesters beteiligen. Mit dem HD-Player 2 entfaltet diese Stelle eine große innere Kraft und Dynamik. In der Folge entwickelt sich dieser Satz im weiteren Verlauf durchaus recht lebhaft, immer getragen von einem soliden Bassfundament. Tonalität, Dynamik und Räumlichkeit sind exzellent. Beeindruckend ist, wie sich zugleich das Klangbild von den Lautsprechern löst. Sie können jetzt sicher gut nachempfinden, warum ich den HD-Player 2 nur schweren Herzens wieder in die Redaktion zurückgebracht habe.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC, M2Tech Young |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe Phono | Erno Borbely |
Vorstufe | AUDIA FLIGHT FLS 1, Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | AUDIA FLIGHT FLS 4, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
Digitale Audio Systeme HD-Player Model 2
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Audioformate | Ogg Vorbis, FLAC, Opus, APE, WavPack, MP2, MP3, ALAC, MP4/AAC, MOD, Musepack, wave files, Dff, Dsf etc. |
Wiedergabe PCM-Formate | 16 bit bis 24 bit und alle Samplingraten von 44,1 kHz bis 192,0 kHz |
Wiedergabe DSD-Formate | DSD 64x und DSD 128x via PCM-Konvertierung auf 24bit /176,4 kHz |
Speicher | 4 TB aufrüstbar |
Ausgänge (analog) | 1 Paar unsymmetrisch RCA, Ausgangsspannung max. 2,0 Vrms, Ausgangsimpedanz 40 Ohm, 1 Paar symmetrisch XLR, Ausgangsspannung max. 4,0 Vrms, Ausgangsimpedanz 80 Ohm, 1 Kopfhörerausgang 6,3mm Klinkenbuchse, Ausgangsspannung max. 6,0 Vrms bei 600 Ohm und 2,0 Vrms bei 33 Ohm |
Ausgänge (digital) | AES/EBU (XLR), S/PDIF (RCA) |
Eingänge (digital) | 2x USB 2.0, 1x Ethernet |
Gewicht | 20 kg |
Abmessungen | 430 x 140 x 360 mm (B x H x T) |
Preis | 13.000 Euro |
Hersteller
Digitale Audio Systeme
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Telefon | +43 18907030 |
office@digital-audio-systems.com | |
Web | www.digital-audio-systems.com |
Ein Netzwerk-Streamer inklusive Digital-Analog-Wandler für kleines Geld kann durchaus mehr bieten als man dies auf den ersten Blick glauben mag. Der Advance Acoustic WTX-Microstream ist vielseitig im Hinblick auf die erreichbaren Portale und zudem beinahe unsichtbar.
Auf den ersten Blick mag man diesem kleinen Teil nicht viel zutrauen. In der Blister-Verpackung nehmen die drei Netzsteckeradapter für die unterschiedlichen internationalen Steckdosen jeweils ungefähr den gleichen Platz ein wie das Steckernetzteil und der WTX-Microstream selber. Der für verwöhnte Hifi-Enthusiasten bescheidene Marktpreis von 150 Euro schürt keineswegs die Erwartung auf ein großartiges musikalisches Erlebnis. Der Streamer mit integriertem Digital-Analog-Wandler ist auch für Multi-Room-Anwendung geeignet. Wirft man dazu in die Waagschale, dass dieses kleine Gerät auch noch fähig sein soll, Highres-Dateien bis 24 Bit / 192 Kilohertz wiederzugeben, kommt statt Neugierde eher eine zweifelnde Einstellung bei mir auf, wie „Kann ja nicht viel sein“ oder „Hören wir mal, ob das einigermaßen akzeptabel klingt.“ Durch meinen alltäglichen Umgang mit hochpreisigen Komponenten begründet sich das (Vor-)Urteil, Qualität habe eben auch ihren Preis. Wenn das grundsätzlich richtig sein mag, so überzeugen doch immer wieder Audio-Komponenten im bodenständigen Preissegment. Bei vielen lässt sich konstatieren, dass man deutlich tiefer in sein Portemonnaie langen müsste, wollte man eine ernsthaft nachvollziehbare, qualitative Steigerung. Um es gleich klipp und klar zu sagen: der Advance Acoustic WTX-Microstream gehört genau in diese erfreuliche Kategorie.
Noch attraktiver ist der Preis des WTX-Microstream, wenn Sie einen Vorverstärker, Verstärker oder Receiver mit Norm-Abstand-Cinch-Anschlüssen besitzen. Dann sparen Sie die Investition in ein gutes analoges Anschlusskabel. Denn der Microstream lässt sich direkt in diese Cinch-Eingangs-Buchsen stecken und somit kabellos verbinden. Die Links-Rechts-Beschriftung der integrierten Cinch-Stecker verhindert das Vertauschen der Kanäle. Sobald das Anschlusskabel vom fünf Volt liefernden Stecker-Netzteil verbunden ist, signalisiert eine helle, blaue LED die Bereitschaft des Streamers. Der WTX-Microstream ist immer am Netz, da er keinen Schalter besitzt. Aber auch wenn er mal vom Strom getrennt wird, regeneriert er seine Funktionsfähigkeit vollends, sobald er einmal per Software eingerichtet wurde. Wen das dauerhafte LED-Blau stört, der kann mit einem simplen Steckdosen-Netzschalter Abhilfe schaffen und zudem Energie sparen.
Advance Acoustic aus Brie-Comte-Robert bei Paris stellt zur Installation und Bedienung des Microstream die App „advance playstream“ kostenlos für IOS oder Android in den entsprechenden Download-Portalen zur Verfügung. Die App dient auch der Steuerung hochpreisiger Streaming-Komponenten der Franzosen. Die vom WLAN-Streaming Spezialisten Linkplay entwickelte App wird kontinuierlich gepflegt und optimiert. Mit der IOS-App auf meinem betagten iPad2 gelang die Installation bequemer als mit Android auf meinem Smartphone. IOS bietet automatisch einen alternativen Weg, wenn der Konfigurations-Verlauf der Software nicht zielführend ist und keine WLAN-Verbindung zum Router aufgebaut werden kann. Bei Android gibt es diesen Weg auch, er ist nur weniger komfortabel zugänglich. Wifi ist der einzige Zugangs-Modus zum Router, ein LAN-Anschluss ist nicht vorhanden. Die WLAN-Antenne ist, wie auch bei Smartphones üblich, unsichtbar in das kleine Gehäuse integriert. Die Empfangsleistung ist gut, zumindest hatte ich in allen in Frage kommenden Räumen keine Probleme. Und ja, es gibt tatsächlich ein Bedien-Element am Microstream. Das ist der WPS-Taster, der einmalig während der Installations-Prozedur kurz betätigt werden muss. Das ganze Prozedere macht die App dem Benutzer sehr leicht und verkündet sogar mit etwas nuscheliger, weiblicher Stimme in englischer Sprache, ob die WLAN-Verbindung steht oder nicht. Falls es wiederholt nicht klappt, hilft der erwähnte alternative Weg. Das kleine, aus thermischen Gründen gelochte Gehäuse des WTX-Microstream enthält als wesentliche Elemente ein Streaming-Modul und einen D/A-Wandler, basierend auf einem Wolfson WM8740 Chip. Für den optionalen Multiroom-Betrieb benötigt man entsprechend der Anzahl der Räume ebenso viele WTX-Microstreamer. Diese lassen sich in der App beliebig benennen. So kann man jederzeit von jedem WTX auf beliebige Musik aus dem hauseigenen Netzwerk und dem Internet zugreifen.
Einmal ins Netzwerk eingebunden, darf sich der Besitzer dieses aktuell laut Hersteller kleinsten Gerätes dieser Art am Weltmarkt über eine große Auswahl an Musik-Zugängen freuen. Die App ermöglicht ein bequemes Verbinden mit den Musik-Quellen im eigenen Netzwerk, zu Tunneln als Internet-Radio-Portal, zu Spotify, zu Tidal, zu Napster und zu Qobuz. Unter dem Menü-Punkt „Add More Services“ lässt sich das Angebot erweitern, wie Sie auf dem Screenshot erkennen können. Die Software bietet eine digitale Lautstärke-Regelung. Bei Verwendung eines regelbaren Verstärkers sollte diese besser auf maximal eingestellt sein, um qualitative Verluste in der digitalen Auflösung zu vermeiden. Probeweise habe ich den WTX-Microstream direkt an die NAD-Endstufe angeschlossen, allerdings mangels Norm-Abstand-Buchsen beim NAD mit dem selben In-akustik Cinch-Kabel, mit dem zuvor der Antelope Zodiac in seiner Eigenschaft als analoger Vorverstärker mit der Endstufe verbunden war. Die Pegel-Regelung funktionierte ab mittleren Lautstärken prima. Im leisen Bereich war in meiner Konfiguration die Feineinstellung schwierig. Positiv überrascht hat mich die Klangqualität trotz der digitalen Regelung. Die Musik spielte sehr klar und offen, ließ aber doch eine musikalisch angemessene Wärme vermissen. Die bessere Tonalität lieferte die Lautstärke-Regelung über den Antelope, wenn der Pegel in der App nicht zurückgenommen war. Der WTX-Microstream lässt sich mit der hauseigenen Software „advance playstream“ insgesamt sehr komfortabel handhaben. Die UPnP-Kompatibilität ermöglichte mir, problemlos auch Bubble zur Steuerung einsetzen. Vorteile gegenüber der Software von Advance Acoustic gab es aber keine.
Das Highres-Abonnement bei Qobuz macht in meiner normalen Anlage durch den klanglichen Zugewinn gegenüber der CD-Auflösung bei entsprechend guten Alben viel Spaß. Voraussetzung ist, dass mein ländlich lahmes Internet die Datenmenge liefert und nicht verweigert, weil das zu Aussetzern führt. Technisch funktioniert dies in der Praxis mit dem kleinen WTX-Microstream per Wifi genauso stabil wie mit meinem großen Equipment per LAN-Verbindung. Die klanglichen Unterschiede eines Highres-Albums werden über den Advance Acoustic gegenüber der CD-Auflösung hörbar. Dies geschieht nicht in der Größenordnung wie bei meiner Anlage mit dem Apple MacMini mit Audirvana Plus 3 oder dem ausgezeichneten NAD Masters M50.2 Musikserver, den ich zeitweilig zum Vergleich zur Verfügung hatte. Diese beiden Quellgeräte waren jeweils zudem noch über den Mutec Reclocker mit meinem Audio-gd DA-Wandler verbunden. Dass diese Vergleichs-Konfiguration mehr musikalische Qualität liefert, steht bei ihrem vielfachen Preis außerhalb der Diskussion. So möchte ich auch den WTX-Microstream gar nicht mithilfe von Musik-Beispielen klanglich beschreiben, um seine Fähigkeiten mit Begriffen wie Räumlichkeit, Transparenz und Ähnlichem zu präzisieren. Der WTX qualifiziert sich bei mir als verwöhntem Audiophilen durch seine musikalische Stimmigkeit. Tonal ist er ausgewogen, trägt nirgends zu dick oder zu dünn auf, überbetont und untertreibt nicht. Dabei gelingt ihm seine ausgewogene Darbietung ohne jegliche Nervigkeit. Mit dem kleinen Teil habe ich mich über neun Monate immer wieder beschäftigt und habe stets Spaß dabei gehabt, mit ihm Musik zu hören. Das war der Fall in meiner Kette mit den Epsilon-Bändchen, in meiner Triangle-Anlage oder auch in meinem Canton-Dolby-Surround-System. Der WTX-Microstream zeigte keinesfalls in irgendeiner Weise Schwächen, weil er schön und durchhörbar musiziert und ein ausgewogenes Klangbild darstellt, dem man sich lange widmen mag. Wer mit wenig Geld zu einem beachtlichen Ergebnis in Sachen Streaming kommen möchte, liegt bei dem Einsteiger-Angebot von Advance Acoustic goldrichtig. Wer dem Streaming an sich in seiner Anlage nicht die Bedeutung beimessen mag, die ein hochwertiger Plattenspieler oder CD-Spieler liefert, kann mit dem WTX ohne allzu große Zugeständnisse Musik aus dem Netz genießen.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus 3, Qobuz |
DA-Wandler | Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7 |
Streamer | NAD Masters M50.2 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9, Antelope Zodiac plus |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 (an Triangle), Vollbereich: Air Tight ATM-3 oder NAD 2200 PE (an Analysis Audio) |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert, Analysis Audio Epsylon, Canton Surround-Set |
Zubehör | Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable Bi-Wiring LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Advance Acoustic WTX-Microstream
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Streaming | UPnP Client |
Steuerung | Android oder IOS |
Streaming-Anbieter | Qobuz, Tidal, Tune-In, Spotify etc. |
Internet-Radio | ja |
WLAN | 802.11 b/g/n |
Audio-Formate | APE, FLAC, WAV, APPLE LOSSLESS, ALAC, AAC, AAC-LC, HE-AAC, - HE-AACv2, MP3 (CBR/VBR 32 to 320kpps), WMA 48kHz/16bit oder bis zu 192kHz/24bit |
DA-Wandler | Wolfson WM8740 |
max. Auflösung | 24-bit/192kHz |
Geräuschabstand | 117dB |
Abmessungen (H/B/T) | 75/14/49-55mm |
Preis | 150 Euro |
Hersteller/Vertrieb
quadral GmbH & Co. KG
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Anschrift | Am Herrenhäuser Bahnhof 26-30 D-30419 Hannover |
Telefon | +49 511 79040 |
Web | www.quadral.com |
info@quadral.com |
Noch weigere ich mich standhaft, LPs zu digitalisieren und so Analoges und Computer zusammenzubringen. Für Analogmagiks Hard- und Software habe ich eine Ausnahme gemacht, so dass analoge Signale letztlich im Notebook landeten. Aber keine Sorge: Es ging nicht um Musik, sondern die möglichst perfekte Einstellung von Tonarm und Tonabnehmer.
Ich kenne wohl niemanden, den die perfekte Reproduktion von Schallplatten ähnlich intensiv umtreibt wie Dietrich Brakemeier. Davon zeugen unter anderem seine für Acoustical Systems entwickelten Justage-Werkzeuge wie der SMARTstylus oder der UNI-Protractor, dem die von Dietrich Brakemeier erdachte UNI-Din-Geometrie zugrunde liegt. Wer nach gewichtigeren Argumenten sucht, wurde schon in den 90ern beim sagenumwobenen Apolyt-Laufwerk fündig – und dessen ebenso massebehafteter wie kostspieliger Nachfolger ist seit zwei Jahren der Anziehungspunkt für Vinylfans auf der High End. Jetzt hat Dietrich Brakemeier die Justage-Software Audiomagik des Kanadiers Richard H. Mak entdeckt und für so gut befunden, dass er ihren europaweiten Vertrieb organisiert.
Um Analogmagik nutzen zu können, benötigt man noch einen Analog/Digital-Wandler, der die Signale aus der Phonostufe für den Computer verständlich macht. Doch bevor wir uns näher damit beschäftigen, erlauben Sie mir noch eine kurze Abschweifung: Natürlich hatte ich, durch die per Fingertipp zur Verfügung stehende komplette CD-Sammlung verwöhnt, auch hin und wieder den Wunsch, auf meine LPs ebenso leicht zugreifen zu können. Aber der Transfer meiner schwarzen Scheiben ins Digitale widerstrebt mir irgendwie – um von der damit verbundenen Arbeit einmal gar nicht zu reden. Momentan ist für mich zumindest in der Küche und im Wohnzimmer Qobuz das Mittel der Wahl, denn dort stehen seit einiger Zeit auch über 1700 Alben meines Lieblingslabes ECM zum Streamen bereit. Für die Kette im Hörraum verwende ich einen eigenes (Audio-)Netzwerk, das außer für Updates nicht mit dem Internet verbunden ist. Beim aufmerksamen Hören geht es ja auch nicht vorrangig um Bequemlichkeit beim Abspielen der Lieblingsmusik, sondern um beste Qualität. Da führt für mich kein Weg ums Schallplattenregal herum.
Zur Steigerung des analogen Genusses hat Richard H. Mak sein Analogmagik-System entwickelt: Für den Preis von 750 Euro bekommt man eine solide Box mit zwei LPs voller Messtöne und einem Dongle. Dieser muss sich in einer USB-Buchse des Computers befinden, auf dem die Analogmagik-Software laufen soll. Das Programm und der Treiber für den A/D-Wandler kann über einen Link auf analogmagik.com nach der Registrierung unter Angabe der Seriennummer des Dongles heruntergeladen werden. Die Software startet – wie gesagt – nur bei eingestecktem Dongle. Da es heute Mode ist, extrem flache Notebooks mit nur noch einer USB-C-Buchse auszustatten, benötigt man in diesem Fall eine Docking-Station mit mindestens zwei USB-A-Buchsen: eine für den Dongle und eine zum Anschluss des A/D-Wandlers.
Hier empfehlen Dietrich Brakemeier und Richard H. Mak den ART USB Phono Plus, der für unter 100 Euro im Versandhandel, also beispielsweise bei Thomann, zu beziehen ist. Der ART wandelt mit 16 Bit in 44,1 Kilohertz, was einen natürlich gleich auf die Idee bringen könnte, es mal mit einem viel besseren A/D-Wandler zu probieren. Auf Nachfrage per Email rät Richard Mak davon aber ab. Er könne garantieren, dass seine Platten und sein Programm mit dem ART funktionieren, aber keinen Support für alle möglichen ADCs leisten. Natürlich könne der Nutzer von Audiomagik mit einem Wandler seiner Wahl experimentieren, er stehe dabei aber keinesfalls mit Rat und Tat zu Seite. Also verschiebe ich einen Versuch mit dem Mytek Brooklyn ADC erst einmal und beginne mit dem vom Acoustical Systems zum Verfügung gestellten ART.
In dessen Preisklasse werden natürlich keine symmetrischen Eingänge geboten, weshalb ein Adapter an den Ausgängen der Einsteinschen Phonostufe den Anschluss von Cinch-Kabeln für die Verbindung mit dem ART möglich macht. Dieser besitzt sogar eine eingebaute Phonostufe für MM, dient in der von Analogmagik empfohlenen Konfiguration aber nur als externe Sound-Karte, die die von der Phonostufe bereitgestellten NF-Signale auf Line-Level über USB an den Computer weiterleitet. Ein „Gain-Trim“ Regler in Kombination mit einer Clipping-Anzeige garantiert, dass es auch bei recht hoch verstärkenden Phonostufen und „lauten“ Tonabnehmern wie etwa denen von EMT nicht zu Übersteuerungen kommt.
Auf der Website von Analogmagik finden sich acht Video Tutorials. Im ersten wird – natürlich in Englisch – einmal grob der Einbau eines Tonabnehmers erklärt. Dann folgen sieben Videos, in denen es um die Nutzung des Programms und der LPs geht. Eine der beiden Platten enthält Testsignale für die Einstellung bei 33⅓, die andere für 45 Umdrehungen pro Minute. Da sich die Kräfte bei den unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterscheiden, wäre es durchaus sinnvoll, die Justage der Arm/System-Kombination für die Umdrehungszahl vorzunehmen, die man aktuell verwendet – was man in der Praxis aber gewiss nicht tun wird. Richard H. Mak sieht die 45er-Scheibe eher als Zugabe für diejenigen Analogfans, die auf ihrem Lauf einen Arm speziell für diese Geschwindigkeit reserviert haben. Ich habe mich beim Brinkmann mit Einstein Arm und System und dem Transrotor Massimo mit SME und dem JR Tamino jeweils auf die Signale für 33⅓ Umdrehungen konzentriert. Gleich im zweiten Tutorial nach dem mit den allgemeinen Hinweisen zum Tonabnehmereinbau und bei Track A3 geht es um die exakte Einstellung der Geschwindigkeit. Dazu wird ein konstanter Ton mit 3150 Hertz benutzt.
Die Software bietet zwar auch zwei mit „Oscilloscope“ und „Spectrum Analyser“ bezeichnete Fenster, wichtig ist aber nur der Wert, der im Fenster „Measured Frequency“ angezeigt wird. Die recht hohe Frequenz und die Genauigkeit der Software machen es nicht gerade einfach, beispielsweise über das einfache Trimmpoti am Motor des LaGrange die hundertprozentig richtige Geschwindigkeit zu treffen. Nein, dass stimmt nicht wirklich: Wie man sieht, wird auch bei der vierten Ziffer – also im Promillebereich – der Sollwert erreicht. Verfolgt man aber die Vielzahl von Messungen, die die Länge des Testsignals zulässt, sieht man immer wieder kleine Veränderungen des Wertes. Die Erklärung: Die Präzision der Messung macht auch Dehnung und Kontraktion des Gummi-Antriebsriemens sichtbar, die einen minimalen Einfluss auf die Umdrehungszahl haben. Die Abweichungen von der Sollgeschwindigkeit über einen längeren Zeitraum wird als „Wow & Flutter“ bezeichnet, wobei laut Audio Engineering Society über einen Zeitraum von etwa 30 Sekunden zu messen ist.
Die dritte und vierte Messung geben Hinweise zur Einstellung des Azimut, also zur möglichst exakten senkrechten Stellung der Nadel auf der Schallplatte, was sich optisch so gut wie nicht kontrollieren lässt. Sehr fein und reproduzierbar kann der Tonarm beispielsweise beim Kuzma 4Point oder auch beim AMG 12JT Turbo Tonearm eingestellt werden. Der SME V verzichtet zugunsten einer mechanisch rigiden Struktur auf diese Einstellmöglichkeit, beim Einsteins The Tonearm kann das abnehmbare Headshell nach dem Lösen zweier Inbusschrauben verdreht werden, was allerdings extrem feinfühlig vonstatten gehen sollte. Analogmagik misst mit je einem Track auf der LP das Übersprechen vom linken auf den rechten respektive das vom rechten auf den linken Kanal. Sehr hochwertige Systeme erreichen Werte von über -30 Dezibel. Weichen die Werte der beiden Messungen um nur etwa 0,5 Dezibel voneinander ab, ist der Azimut gut eingestellt. Analogmagik misst die beiden Werte unabhängig voneinander, man sollte sie sich zum Vergleich notieren oder mit Screeshots arbeiten. Beim Einstein-Arm habe ich das Headshell beim Anziehen der Überwurfmutter nur im Arm leicht verdreht und habe trotzdem signifikante Änderungen des Übersprechens messen können.
Der nächste Test in der von Analogmagik vorgeschlagenen Reihenfolge dient der Einstellung des vertikalen Abtastwinkels, aber den verschiebe ich erst einmal, später mehr zu den Gründen. Kommen wir zur Justage der Antiskating-Kraft. Der Test-Track ist der letzte auf der A-Seite, liegt als sehr nahe am Label. Dort muss die Kraft naturgemäß geringer sein, da hier die Geschwindigkeit, mit der die Nadel der Rille folgt, deutlich kleiner ist, als in der Nähe der Einlaufrille. Dennoch empfiehlt Richard H. Mak die Antiskating-Kraft an dieser Stelle so zu wählen, dass die Verzerrungen im linken und rechten Kanal annähernd gleich sind. Das war auch, wie der untenstehende Screenshot zeigt, kein größeres Problem.
Allerdings habe ich diesen Wert am Anfang des Test-Tracks ermittelt – und am liebsten hätte die Verzerrungsmessung hier auch sofort abgebrochen. Wenn man das nicht tut, muss man leider zu Kenntnis nehmen, dass die Verzerrungen auf jedem Millimeter, den sich die Nadel dem Label weiter nähert, recht kräftig ansteigen. Bisher habe ich eine ein gutes Stück vor dem Label beginnende Auslaufrille für Verschwendung von Dynamik gehalten: Man hätte ja eine ein wenig weiter ausgelenkte Rille schneiden können. Eingedenk der zu Plattenmitte rapide ansteigenden Verzerrungen sehe das nun ein wenig anders. Analogmagik versorgt einen also auch mit Fakten, die man lieber nicht wissen wollte.
Der Test-Track A1 mit Rosa Rauschen von 20 bis 24.000 Hertz gibt Aufschluss über den Frequenzgang des Tonabnehmers und die optimale Abschlussimpedanz. Erfahrungsgemäß wirkt sich die Eingangsimpedanz einer Phonostufe vor allem im Hochtonbereich aus. Beim Lyra Etna waren die Unterschiede zwischen 40 und 85 Ohm im Eingang der symmetrischen Einstein-Phonostufe recht gering.
Der vorletzte Punkt sind sind Vibrationen und die Resonanz der Arm-System-Kombination. Bei Etna und AMG ermittelte das Programm einen Peak bei etwa 8,5 Hertz, und beim SME und Transrotor Tamino waren es knapp 11 Hertz, beide Werte liegen also im idealen Fenster zwischen acht und zwölf Hertz. Auch die Intermodulationsverzerrungen, die Aufschluss über unerwünschte Vibrationen geben sollen, lagen im grünen Bereich: unter zwei Prozent.
Kommen wir noch einmal auf die Ermittlung des Vertikalen Abtastwinkels. Dazu soll man die Höhe des Tonarms variieren und schließlich die Einstellung wählen, bei der die geringsten Intermodulationsverzerrungen auftreten. So weit, so logisch. Nur verändert man bei den drei verwendeten Armen zusammen mit dem Winkel leider auch gleichzeitig die Auflagekraft und minimal auch den Überhang, wie Dietrich Brakemeier bei einem Anruf bestätigte. Daher war es für ihn nicht verwunderlich, dass sich bei einer sehr kleinschrittigen Höhenveränderung kein klares Verzerrungsminimum erkennen ließ. Natürlich verzichtete er nicht darauf, kurz anzumerken, dass dies bei seinen Tonarmen und Headshells konstruktionsbedingt nicht so sei.
Auch die Einstellung der optimalen Auflagekraft ist nicht ganz einfach: Richard H. Mak empfiehlt, mit dem größten und dem niedrigsten vom Hersteller angegebenen Wert ein Sieben-Kilohertz-Singal sowie eines mit 300 Hertz abzuspielen und sich dann für das Auflagegewicht zu entscheiden bei dem die wenigsten Verzerrungen auftreten. Da sowohl Lyra als auch Transrotor nur einen Bereich von 0,1 Gramm angeben, Einstein aber 0,2 Gramm Toleranz zugesteht, habe ich letzteren Tonabnehmer ausgewählt.
Leider unterscheiden sich die Verzerrungswerte für den linken und rechten Kanal klar. Wenn man sich entscheidet, den höheren der beiden Werte zu minimieren, ist die Sache klar: Bei 2,4 Gramm treten weniger Verzerrungen auf. Analogmagik versorgt einen mit einer Fülle von Informationen, man benötigt allerdings eine gewisse Kennenlernphase, um diese richtig interpretieren zu können.
PS: Ich habe den Versuch mit dem Brooklyn natürlich nicht vergessen. Und wirklich, Analogmagik kommuniziert auch mit dem Mytek A/D-Wandler. Dazu muss man den „Mode“ des Brooklyn auf „PC“ setzen. Dann stellt Analogmagik die Sample Rate auf 48 Kilohertz. Unter „Settings“ ist im Programm „Sound Card Asio“, „Mytek USB Audio“ und „24 Bits“ zu wählen und schon kann's losgehen. Allerdings ist dann ein Lautstärkeregler – ich benutze einen aktiven Neumann W444STA mit Funk-Netzteil – unverzichtbar, um den Wandler nicht zu übersteuern. Einen sehr großen Gewinn in puncto Auflösung bringt diese Variante allerdings nicht: 24/48 statt 16/44,1. So man möchte, könnte man sich den ART zwar sparen, allerdings ist dieser von Richard H. Mak getestet und für gut befunden worden und damit gewiss die problemlosere Wahl.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Transrotor Massimo |
Tonarm | Einstein The Tonearm 9, AMG 12JT Turbo Tonearm, SME V |
Tonabnehmer | Lyra Etna, Einstein The Pick-Up Transrotor JR Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | LumenWhite WhiteLight Anniversery |
Kabel | Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste,Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Analogmagik
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Lieferumfang | Box mit zwei LPs und USB Dongle |
Preis | 750 Euro |
Hersteller
Acoustical Systems
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Anschrift | Axinia Schäfer Am Büchele 2 86928 Hofstetten |
info@acoustical-systems.com | |
Web | www.acoustical-systems.de |
Hersteller
Digitale Audio Systeme
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Telefon | +43 18907030 |
office@digital-audio-systems.com | |
Web | www.digital-audio-systems.com |
Die Purist-Audio-Design-Kabelfamilie Genesis hat mich dazu bewogen, nach Jahren wieder einmal Kabel zu testen. Warum? Zum einen ist es um diese amerikanische Kabel in Deutschland recht ruhig geworden und zum anderen befinden sie sich in einer Preisklasse, die mir sympathisch ist. Beides zusammen hat mein Interesse geweckt.
Die Firma Purist Audio Design ist in Texas beheimatet und fertigt schon seit über 30 Jahren Kabel. Für den Test haben wir die zweitgünstigste Produktlinie gewählt, die laut Frau Barden vom Deutschen Vertrieb WBS Akustik ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis haben soll. Was heisst das konkret in Euro? Das uns zum Test zur Verfügung gestellte Purist Audio Design Genesis Lautsprecherkabel kostet in zweimal drei Meter Länge 975 Euro in Single-Wire Ausführung. Die NF-Kabel standen uns in ein Meter Länge in Cinch- und XLR-Konfektionierung zur Verfügung. Die Cinch-Ausführung schlägt dabei mit 420 Euro zu Buche, die XLR-Ausführung mit 430 Euro. Nicht eben günstig, aber wenn man sieht, was heute an Preisen für hochwertige Hifi-Kabel aufgerufen wird, doch recht moderat.
Vor dem Hörtest noch einige Erläuterungen zum Aufbau der Genesis Kabel: Auffällig ist sofort, dass die Kabel recht leicht sind und sich aufgrund ihrer hohen Flexibilität gut verlegen lassen. Auch engere Radien hinter meinem Regal sind möglich. Das hat mir gut gefallen. Die verwendeten vergoldeten Cinch, XLR und Bananenstecker machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Für das Leitermaterial der NF-Kabel wird OFC-Kupfer mit exzellenten elektrischen Werten eingesetzt. Kapazität und Widerstand liegen in unkritischen Bereichen. Das gilt ebenso uneingeschränkt für das Genesis Lautsprecherkabel.
Doch nun zum Hörtest. Angefangen habe ich in meinem Setup mit dem Lautsprecherkabel. Das gefiel mir seinem neutralen, homogenen Auftritt auf Anhieb so gut, dass ich sehr schnell auch die Genesis NF-Kabel zum Einsatz brachte. Das Cinch-Kabel fand seinen Platz zwischen Vor- und Endstufe und das XLR-Kabel verband die Phonostufe mit der Vorstufe. Und dann wurde es schwierig, denn ich fragte mich eine ganze Zeit lang, wo denn nun die Vorzüge der kompletten Verbindung mit den Purist Audio Design Genesis Kabeln lagen. Es klang erst einmal irgendwie unspektakulär und es brauchte ein Weilchen, bis mir klar wurde, dass das das Aussergewöhnliche an dieser Verbindung ist. Alles klang richtig. Das führte dazu, dass immer mehr Aufnahmen in meinem CD-Laufwerk landeten und auch der Plattenschrank eine Menge Scheiben hergeben musste. Selbst nicht so gut aufgenommene CDs und Platten machten dank der Genesis-Kabel deutlich mehr Spass als vorher. Der Fuss wippte auch bei Aufnahmen mit, die mich sonst immer ein wenig genervt haben. Meine Anlage klang nach wir vor herrlich transparent, sogar einen Tick räumlicher als gewohnt, aber nicht mehr ganz so analytisch. Das war sehr angenehm. Nach einiger Zeit vergass ich die Kabel völlig und konzentrierte mich nur noch auf die Musik. Und gehört habe ich dann viel, sehr viel…
Da meine jüngste Tochter schon früh anfing, Saxophon zu spielen, kenne ich den Klang des Instruments recht gut. Die CD Audiophile Saxophone aus der Reihe Uncompressed World von Accustic Arts war eine Genuss, denn das Instrument klang zum Beispiel im Stück „Trees“ des Dirk Blümlein Terzetts ungemein authentisch. Auch Cecile Vernys Live-CD Memory Lane, die manchmal hart an der Übersteuerungsgrenze aufgenommen wurde, konnte ich ohne Einschränkung noch sehr laut geniessen. Das Schöne war, dass ich trotzdem nichts vermisst habe. Alle Details waren da, nur klang es etwas selbstverständlicher und homogener als gewohnt.
Das oben Geschriebene gilt ebenso für Analoges von der Schallplatte. Ein schönes Beispiel ist hier Modern Cool von Patricia Barber (Premonition Records), die durchaus ein bisschen „kalt“ klingen kann. Verkabelt mit dem Purist Audio Genesis XLR kam in meinem Setup wieder dieser kleine, aber scheinbar wichtiger Schuss Wärme hinzu, der dazu führte, dass ich die Doppel-LP zum ersten Mal durchhörte, ohne wie sonst an einigen Stellen die Lautstärke zurückzunehmen. Ähnliches passierte mir mit der LP Water von Gregory Porter. Irgendwann fiel mir auf, dass ich aufgrund der hervorragenden Homogenität der Dargebotenen immer häufiger auch mal lauter hörte als gewohnt.
Am besten gefallen hat es mir mit der kompletten Genesis-Verkabelung. Ich würde mich auf jeden Fall für eine vollständige Verkabelung mit dem Purist Audio Genesis entscheiden, da die beschriebene Homogenität dann am besten zur Geltung kam. Zwischendurch habe ich einmal das XLR-Kabel zwischen Phonostufe und Vorverstärker durch das Cinch-Kabel ersetzt, aber ich konnte beim besten Willen keinen Klangunterschied zwischen den beiden Genesis NF-Verbindern ausmachen. Nun sind die Genesis-Kabel von Purist Audio schon einige Tage wieder weg und ich muss zugeben, dass ich sie immer noch vermisse…
Gehört mit
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Computer | Apple MacBook Pro mit OS X High Sierra, Audirvana Plus 3 |
Vorverstärker/ DA-Wandler | Audio-gd Master 11 Singularity |
CD-Laufwerk | North Star Design CD-Transport Model 192 MKII |
Plattenspieler | Musical Life Jazz Reference Laufwerk und Musical Life Tonarm, Vocalitas 10 |
Tonabnehmer | Audio Technica AT33PTG/II |
Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
Endstufe | NAD 2200 PE |
Zubehör | Lautsprecherkabel Inakustik LS 1202 Single-Wiring, Audio-gd Kabel NF, XLR und Lautsprecherkabel Single-Wiring, Sommer Cable Carbokab NF und XLR, Oyaide USB Kabel |
Möbel | Watec-Analog Hifi-Regal Stahl/Multiplex |
Herstellerangaben
Purist Audio Design Genesis NF-Interconnect
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Leitermaterial | OFC Kupfer |
Abschirmung | Geflecht 98% |
Dielektrikum | Santoprene |
Leiterstärke | 24 AWG |
Kapazität | 45pf/FT |
Widerstand | 0,0842 Ohm/m |
Preise | 1m Cinch-Kabel 420 Euro, 1m XLR-Kabel 430 Euro, pro zusätzliche 0,5m 35 Euro |
Herstellerangaben
Purist Audio Design Lautsprecherkabel
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Leitermaterial | PCCC Kupfer |
Dielektrikum | Polypropylene |
Leiterstärke | 10 AWG |
Kapazität (DC) | 55 |
Widerstand | 0,000999 Ohm/FT |
Ausführungen | Single-Wire oder Bi-Wire mit Bananas, Kabelschuhen oder nach Kundenanforderung |
Preis | 2 x 3m Single-Wire 975 Euro, 2 x 3m Bi-Wire 1.220 Euro |
Hersteller
Purist Audio Design
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Anschrift | 1606 Old Angleton Road Clute, Texas 77531 USA |
Telefon | 979.265.5114 |
info@puristaudiodesign.com | |
Web | www.puristaudiodesgn.com |
Vertrieb
WBS-Akustik Systeme Vertriebs-GmbH
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Anschrift | Marissa Barden Anschrift Rittergasse 1 65391 Lorch |
Telefon | +49 6726 8390451 |
info@wbs-acoustics.com | |
Web | www.wbs-acoustics.com |