Bisher habe ich mich nur einmal kurz mit der hochinteressanten roon-Software auseinandergesetzt. Rocknas NET Server läuft mit roon und die Beschäftigung mit dem Wavedream Edition DAC vor beinahe zwei Jahren hat wirklich Spaß gemacht: zwei Gründe also, um Tom Habkes Angebot für einen Test von Roknas Wavedream NET und Signature DAC freudig anzunehmen.
Auch wenn meine erste Begegnung mit roon sich nicht in einem Artikel niedergeschlagen hat, weil der DAC, der über Ravenna mit dem entsprechenden Musik-Server verbunden wurde, unsere Erwartungen nicht erfüllte, brauche ich Ihnen die Software nicht vorzustellen oder gar zu erklären: Das hat mein Kollege Roland Dietl ja in Teil eins und zwei seines Artikels zum Thema bereits sehr ausführlich getan. Roknas Wavedream NET, wobei das Kürzel für „Network Enhanced Transport“ steht, ist nicht nur ein Computer, der über genügend Rechenleistung verfügt, um die recht anspruchsvolle roon Software laufen zu lassen, sondern beinhaltet auch ein Digital-Laufwerk, das ebenfalls DVDs und Bluerays spielt. Zwar ist auch das Rippen von CDs möglich, allerdings wird dazu ein an die USB-Buchse angeschlossenes, externes Laufwerk benötigt. Die für das Rippen wichtigen Einstellungen werden zugänglich, wenn man die IP-Adresse des NET in einen Browser eingibt. Man kann dann den Speicherort, das Format der Files – hier stehen FLAC, WAV und MP3 zur Verfügung – und die Lesegeschwindigkeit wählen.
Wollte man das eingebaute Laufwerk zum Rippen verwenden, machte dies eine enge Verbindung zwischen diesem und dem Server mit seiner Festplatte nötig. Rockna legt aber Wert darauf, den Audio-Server galvanisch völlig von der Schaltung mit dem FPGA (Field Programmable Gate Array) zu trennen. Diese speichert nicht nur die Daten aus dem CD-Laufwerk, sondern auch die vom Server in einen RAM-Buffer zwischen und gibt sie von einer sehr präzisen Clock neu getaktet am AES/EBU-, den beiden I2S- und den beiden S/PDIF-Ausgängen (Cinch und BNC) aus. Der NET arbeitet also als klassischer Memory-Player.
Das Laufwerk, die Signalaufbereitung und der Musik-Server werden ausschließlich von linearen Netzteilen versorgt, damit kein hochfrequenter Schmutz aus Schaltnetzteilen das digitale Audio-Signal verunreinigen kann. Die Leistung des Prozessors des Servers wurde nicht nach dem Motto „je mehr, je besser“ gewählt, sondern den Anforderungen entsprechend: roon muss darauf problemlos laufen – und das tut es ja nicht auf den Prozessoren aller Server und netzwerkgestützter Speicher (NAS). Für den Musik-Server setzt Rockna einen für roon geeigneten Vier-Kern-Prozessor ein, auf dem eine „Lightweight Version“ von Linux läuft, wie in der Produktinformation vermerkt ist. Die Beschränkung auf das wirklich Nötige vermindere Störgeräusche, elektromagnetische Interferenzen und den Leistungsbedarf in Bezug auf die Stromversorgung.
roon erlaubt auch das Streamen von Daten aus dem Netz wie etwa von hochaufgelösten Dateien von Tidal. Eine Kooperation zwischen Qobuz und roon besteht leider nicht. Gestreamte Inhalte werden ebenso wie Daten von angeschlossenen USB-Laufwerken im RAM zwischengelagert und dann präzise getaktet an die Ausgänge weitergeleitet, sie profitieren also auch von der Arbeitsweise des NET als Memory-Player.
Da ich bisher nie einen extrem hochwertigen Musik-Server in meiner Kette hatte, war ich recht neugierig darauf, wie eine solche Komplettlösung mit Speicher und Streaming-Modul – und in diesem Fall plus CD-Laufwerk – sich im Vergleich mit meiner Kombination aus dem Melco als reinem NAS und dem Auralic Aries Femto als Streaming-Bridge verhält. Da muss der Rockna Wavedream DAC sich erst einmal ein wenig gedulden. Weil der NET nicht wie der Aries über einen USB-Ausgang verfügt, verband ich ihn für den Vergleich per S/PDIF mit dem Chord Electronics DAVE. Für einen kurzen Funktionstest legte ich aber erst einmal eine wohlbekannte CD in den NET, drückte Start und war nachhaltig beeindruckt: So gut habe Ravi Shankars „West Eats Meet“ zuvor nie gehört! Was der NET da aus der Silberscheibe herausholt, ist vor allem in Sachen räumliche Abbildung phänomenal – was aber keinesfalls heißen soll, dass er in den übrigen Disziplinen nicht ebenfalls auf extrem hohen Niveau agiert. Wie im Display des DAVE abzulesen war, verändert der im NET für die Signalverarbeitung zuständige FPGA die Sampling-Frequenz der Daten nicht. Der Rockna arbeitet ausschließlich als Memory-Player, nicht aber als Upsampler oder Upscaler wie etwa Chords Blu MkII.
Ich hatte für die Beschäftigung mit dem NET natürlich meine wichtigsten Test-Alben – darunter selbstverständlich auch Tana Mana – auf dessen Festplatte gespielt, was einen Vergleich CD gegen Datei zu einer Sache von Sekunden macht: Man braucht am NET nur zwischen CD und extern umzuschalten. So leicht der Wechsel vom Tonträger zum Musik-File auch ist, so schwierig ist es, klangliche Unterschiede zwischen beiden herauszuhören. Erst nach mehrfachem Hin- und Herschalten wird über meine sehr hoch auflösende Kette klar, dass „West Eats Meat“ von der Festplatte minimal luftiger und dennoch druckvoller klingt. Die Unterschiede sind wirklich so marginal, dass sie sich auf weniger analytischen Anlagen um die Wahrnehmungsgrenze herum bewegen dürften. Beim Wavedream NET ist es keine Glaubensfrage mehr, ob man die CD der Datei vorzieht oder umgekehrt: Der Rockna begeistert mit beiden!
Nein, ich habe den angekündigten Vergleich zwischen dem NET, bei dem die lebenslange roon-Lizenz übrigens im Kaufpreis enthalten ist, und dem per Aqvox-Switch mit dem Aries Femto verbundenen Melco nicht vergessen: Auch hier geht der Wechsel schnell, man braucht lediglich auf dem iPad zur Steuerung zwischen der roon- und Auralics DS-Lightning-App zu wechseln und beim Wandler zwischen dem BNC- und dem USB-Eingang. Auch zwischen den beiden Zuspielern für den DAVE sind die Unterschiede nicht riesig, aber doch deutlich wahrnehmbar. Bei Ravi Shankars bestens vertrauten Song sorgen Melco und Co. für eine einen Hauch größere Abbildung der imaginären Bühne, sie scheint sich vor allem ein wenig weiter in die Tiefe des Raumes zu erstrecken. Dafür hat der NET Vorteile in puncto Dynamik und subjektiv empfundener Schnelligkeit, wobei sich diese Vorzüge in etwa in derselben Größenordnung bewegen wie die des Melco, wenn es um die Räumlichkeit geht. Bevor ich noch zum ein oder anderen weiteren Test-Stück komme, sollte ich der Gerechtigkeit halber aber noch anmerken, dass Melco, Aries und DAVE mit den extrem kostspieligen Kabeln von Göbel verbunden sind, Rockna und DAVE mit einer preislich vergleichsweise moderaten Reinsilber-BNC-Verbindung von Audioquest, dem Eagle Eye.
Da ich die Kombination aus Melco und Aries nun schon seit Jahren zufrieden nutze und daher nicht weiter darüber nachdenke, hätte ich beinahe vergessen darauf hinzuweisen, dass am klanglichen Ergebnis noch ein drittes Gerät beteiligt ist: Der Aries Femto wird nicht vom mitgelieferten Netzteil gespeist, sondern von einem SBooster BOTW P&P Eco. Der Rockna NET, der nur noch auf dem eigentlich für Analog-Laufwerke gedachten Aufsatz auf das Artesania Rack ein Plätzchen gefunden hat, erbringt seine hervorragenden klanglichen Leistungen auch nicht ohne spezielle Zuwendung: Zwischen der 5,6 Zentimeter starken Krion-Plattform und dem Musik-Server sorgt ein Dreier-Set Aktyna-Dyna-432 für eine verbesserte Feinzeichnung und minimal mehr Energie in der Wiedergabe. Aber die Tuning-Maßnahmen ändern nichts daran, dass beim Classic-Records-Reissue von Schostakowitsch Symphony Nr. 1 und dem Ballett Das Goldene Zeitalter das Orchester bei der Polka scheinbar in einer größeren und offeneren Akustik spielt, wenn die Melco und Co. die Daten liefern. Der NET lässt den großen Saal aber etwas wärmer wirken und verleiht der Wiedergabe des Hochtonspektrums einen Hauch mehr Geschmeidigkeit. Hier geht es längst nicht mehr um Qualitätsunterschiede. Hier sollten Sie nach persönlichem Geschmack oder zwischen Spieltrieb und Bequemlichkeit entscheiden: Der Rockna Wavedream NET erreicht ohne weiteres Zutun – von der Aufstellung einmal abgesehen – dasselbe extrem hohe Niveau, auf dem sich die Kombination aus Melco, Aries Femto und SBooster bewegt. Wenn Sie bisher schon roon nutzen und – verständlicherweise – nicht mehr darauf verzichten möchten, garantiert der NET, dass diese Entscheidung keinesfalls mit klanglichen Kompromissen einhergeht.
Doch kommen wir nun endlich zum Wavedream Signature DAC: Da fast alle Konstruktionsmerkmale für den Wavedream Edition DAC und die Signature-Version identisch sind und ich Ihnen die des Edition schon vor geraumer Zeit ausführlich dargestellt habe, versuche ich, mich hier kurz zu fassen: Der entscheidende Unterschied zwischen den drei Versionen – der Edition wird als symmetrische und unsymmetrische Variante angeboten – liegt in der Qualität und Anzahl der zur Wandlung eingesetzten Ladder-Dac-Module, also diskret aufgebauten Widerstandsleitern. Im symmetrischen Signature kommen vier Module höchster Qualität zum Einsatz, die einen um zehn Dezibel höheren Dynamikumfang und einen um demselben Wert größeren Fremdspannungsabstand als die Edition-Module bieten. Um diese Werte zu erreichen, ist ein enormer Bauteile- und Selektionsaufwand nötig, der den Preis natürlich in die Höhe treibt. Jedes Modul besitzt einen eigenen FPGA, in dem die Algorithmen zum Ansteuerung der Widerstandsleitern abgelegt sind.
Ein noch leistungsstärkerer FPGA übernimmt die Aufgaben, die üblicherweise vom Digital-Empfänger, den digitalen Filtern, dem Clock-Management und dem User Interface erledigt werden. Das eröffnet Rockna-Chef Nicolae Jitariu nicht nur die Möglichkeit von Firmware-Updates zur Optimierung bestehender oder zur Ergänzung neuer Funktionen, sondern gibt ihm auch die Freiheit, beispielsweise die klangentscheidenden Filter nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Der Signature lässt die Wahl zwischen einem Linear-Phase-, einem Minimum-Phase-, dem Rockna-eignen Hybrid-Filter oder dem gänzlichen Verzicht auf Filter. Im Wavedream findet bei allen ankommenden Signalen ein Upsampling auf 705,6 respektive 768 Kilohertz statt. Nicolae Jitariu wählte dazu ein Parks-McClellan-Filter mit einer Länge von 4820 Taps. Der leistungsstarke FPGA übernimmt nicht nur mit 58 programmierten DSPs das Upsampling und die Filterung, sondern stellt auch Prozessorkapazität für die Umrechnung von DSD in PCM zu Verfügung, da ein Ladder-DAC keine DSD-Signale verarbeiten kann.
Zur Minimierung von Jitter wird eine sehr präzise Clock eingebaut. Darüber hinaus hat der Entwickler die Verteilung der Clock-Signale an die zu taktenden Baugruppen optimiert: Ein sogenannter „Clock Tree“ garantiere kürzeste, am wenigsten von äußeren Einflüssen beeinträchtigte Verteilungswege. Die Ausgangsstufe in Class-A-Technik wird mit verdrahteten, durch Bohrungen in der Platine kontaktierten Bauteilen diskret aufgebaut, Die Ausgangsimpedanz dieses Buffers liegt unter einem Ohm. Drei im Gehäuse intern geschirmte Transformatoren erlauben die getrennte Versorgung von analogen und digitalen Baugruppen. Von den insgesamt 20 linearen Spannungsreglern sollen die für die DAC-Module von Grund auf neu entwickelt worden seien und sich durch eine niedrige Impedanz und extrem niedriges Rauschen auszeichnen.
Die sehr eigenständige technische Konzeption und meine Erfahrung mit dem Rockna Wavedream Edition DAC führen natürlich zu hohen Erwartungen an den Klang des Signature – und die enttäuscht er auch nicht: Bei Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ vom Album Sotho Blue knarzt der Bass, federt die Bass-Drum und schneiden die Bläsersätze, dass es nur so eine Freude ist – und zwar ganz unabängig davon, ob der NET oder Melco plus Aries die Daten liefern. Rhythmus, Raum und Klangfarben lassen keine Wünsche offen. Dabei sind Aries und Signature mit einem Göbel-Kabel per USB verbunden, während NET und Signature über die – technisch wohl überlegene – I2S-Schnittstelle per Rockna-HDMI-Kabel miteinander kommunizieren. Natürlich klingen die beiden Datenlieferanten minimal unterschiedlich, aber erst nach wiederholtem Umschalten traue ich mich zu sagen, dass der Raum bei Aries und Melco eine Nuance größer erscheint, der NET aber für noch einen Hauch mehr Druck sorgt. Aries und Co. bringen eine Prise mehr Hochtonenergie ins Spiel, was bei bei hart angeschlagenen Becken den dynamischen Akzent positiv verstärkt, ein Saxophon aber schon einmal eine Spur giftiger erscheinen lässt. Nein, in Sachen Zuspieler habe ich in puncto Klang keinen Favoriten, aber roon ist nun mal wirklich attraktiv…
Bevor ich den Signature mit den DAVE vergleiche, sollte ich mich noch ein wenig mit dessen Filtern beschäftigen. Bisher habe ich – wie schon beim Test des Edition – das Hybrid-Filter gewählt, da mich die Wiedergabe damit damals vor allem im Tieftonbereich am meisten überzeugt hat. Bei „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios gefiel mir diesmal aber die Wiedergabe mit abgeschalteten Filtern, also Off, am besten: Hier kam der unwiderstehliche Groove des Stücks am eindringlichsten zur Geltung, und bei der oft eine wenig vordergründigen High-Hat geriet so die Balance zwischen antreibender Attacke und tonaler Stimmigkeit am ausgewogensten. Nun beziehen DAVE und Signature ihre Informationen vom NET und spielen beide auf extrem hohem Niveau. Nach zehn, zwölf Vergleichen würde ich sagen, dass der minimal lautere Signature ein klein wenig mehr Druck im Tieftonbereich produziert, der DAVE dafür aber einen Hauch offener und eine Winzigkeit weiträumiger wirkt. Beide Wandler machen den Song zu einem rhythmischen Hochgenuss – und nicht nur den! Gut, dass ich schon einen der Wandler besitze, denn die beiden liegen in allen Disziplinen so nah beieinander, dass ich keinem vom beiden den Vorzug gegenüber dem anderen geben könnte. Wenn Sie in Sachen Streamer nicht experimentieren möchten, roon mögen und eine Komplettlösung anstreben, dürften die Würfel gefallen sein.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | LumenWhite White Light Anniversary |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Rockna Wavedream Balanced Signature
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Digitale Eingänge | |
S/PDIF | 24bit 44,1-192k PCM, DoP DSD64 |
AES/EBU | 24bit 44,1-192k PCM, DoP DSD64 |
USB | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
HD-Link1 (LVDS) | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
HD-Link2 (LVDS) | 32bit 44,1-384k PCM, DSD64-256 |
Ausgang |
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Gesamte Harmonische Verzerrung (bei -6dB) | 0,0008% or -102 dB |
Fremdspannungsabstand (bei 0dB) | 132 dB |
Dynamikumfang | 132 dB |
Ausgangsimpedanz | 0,5Ω |
Maximale Ausgangsspannung | 10Vpp (Cinch), 20Vpp (XLR) |
Digitale Verarbeitung |
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Hochfrequente asynchrone Erfassung digitaler Eingänge | 560MHz |
Speicherbasierende Phasenregelungsschleife | 300fS Jitter (nur auf digitaler Ebene) |
Selbst entwickelte Digitalfilter | Linear-, Minimum- und Hybrid-Phase, 8- und 16-fach |
Filtertyp | Parks-McClellan, 4820 Taps |
Mathematische Genauigkeit | 68 bit Integer |
Sperrdämpfung | -145 dB |
Welligkeit im Filter-Durchlassbereich | 0,0001 dB |
Dither | 4 bit, Gaussian ultrasonic |
Lautstärkeregelung | selbst entwickeltes Multiplizierer-Array, 256 Stufen je 0,5dB |
Preis | 14.300 Euro |
Herstellerangaben
Rockna Wavedream NET
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Abtastraten | PCM 44,1K-384K, DSD64-DSD256 |
Interner Speicher | 1 oder 2TB; auf speziellen Wunsch 4TB, ausschließlich SSD |
Eingänge | Ethernet, USB-Massenspeicher |
Ausgänge | SPDIF, AES/EBU, BNC, 2 x Hdlink (I2S), USB |
Software Features | Roon Server, empfohlene Control-App: Roon remote MPD Server, empfohlene Control-App: MPD control, MPDroid, Upnp/DLNA, Airplay, HQplayer NAA, CD ripping: FLAC, WAV, MP3 auf internen Speicher |
Preis | 10.100 Euro (mit 1TB Speicher, lebenslängliche Roon-Lizenz inkl.) |
Vertrieb
Tom Habke Audiovertrieb GmbH
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Anschrift | Bismarckstr. 48 28203 Bremen |
Telefon | +49 421 24199330 |
kundenservice@tomhabke.de | |
Web | www.tomhabke.de |
Vertrieb
Werner Kempf
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Anschrift | Hardtstrasse 2B 63843 Niedernberg |
Telefon | +49 6028 4390 |
Mobil | +49 171 5075150 |
germany@amphion.fi | |
Web | www.kempf-audio.com |
Hersteller
Amphion
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Inhaber | Anssi Hyvönen |
Telefon | +358 17 2882 100 |
anssi@amphion.fi |
In nicht einmal einem Monat beginnt eine der interessantesten Hifi-Messen für Endverbraucher: die Norddeutschen HiFi-Tage. Sie begannen als Ausstellung eines engagierten Fachhändlers und begründeten die Tradition regelmäßig am selben Ort stattfindender Regionalmessen.
Natürlich werden wir Sie noch ausführlich über die dort vertretenen Marken, weitere Veranstaltungsdetails und die von uns für die Messe geplanten Aktivitäten informieren. Hifistatement wird dort nämlich wie im Vorjahr mit einem eigenen Raum vertreten sein. Jetzt möchten wir aber Ivonne Borchert-Lima zu Wort kommen lassen, die schon vor Jahren von ihrem Vater Wolfang Borchert die Messeorganisation übernommen hat – und zwar so erfolgreich, dass sie im Herbst 2018 auch erstmal eine Regionalmesse im Süden veranstaltet: Die findet in Stuttgart statt und heißt – man konnte es ahnen – die Süddeutschen HiFi-Tage. Doch sehen nun Ivonnes kurzes Video zur Ankündigung der Norddeutschen HiFi-Tagen Anfang Februar.
Informationen
Norddeutsche HiFi-Tage 2018
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Datum | 3. - 4. Februar 2018 |
Öffnungszeiten | 10 - 18 Uhr |
Ort | Holiday Inn Billwerder Neuer Deich 14 20539 Hamburg www.hi-hamburg.de |
Web | www.hifitage.de |
Eintritt | frei |
Über den Mytek Manhattan DAC II und seine klanglichen Qualitäten hat Dirk Sommer bereits ausführlich berichtet . Mit der seit kurzem erhältlichen Roon-Ready-Netzwerkkarte und dem Phono-Einschub für MC- und MM-Tonabnehmer lässt sich der Manhattan II zu einer kompletten digitalen und analogen Schaltzentrale ausbauen.
Das ist Grund genug sich mit den Erweiterungen zu beschäftigen und eine gute Gelegenheit, unserem mit anderen Projekten beschäftigten Chefredakteur den „geliebten“ Manhattan II zu entführen. Die beiden Erweiterungskarten waren bereits bei Erscheinen des Manhattan II angekündigt, sind aber erst jetzt verfügbar. Es handelt sich dabei nicht um klassische Steckkarten, die von außen in einen entsprechenden Karten-Slot am Gerät eingeschoben werden, sondern um Module/Platinen, zu deren Einbau eine Öffnung des Geräts erforderlich ist. Die Module werden dann an den dafür vorgesehenen Plätzen eingesetzt, festgeschraubt und über die vorbereiteten Kabel mit der Hauptplatine verbunden. Hört sich kompliziert an, ist aber mit den beiden gut gemachten Anleitungen in der Praxis kein allzu großes Problem.
Beginnen wir mit der Netzwerkkarte. Der eine oder andere von Ihnen wird sich fragen, für was eine Netzwerkkarte eigentlich gut sein soll. Diese Frage ist eng verbunden mit dem Grundproblem, wie unsere – auf einem irgendwie gearteten Computer – gespeicherte Musik überhaupt zu unserem DAC kommt. Zwei völlig unterschiedliche Möglichkeiten sind, entweder eine USB- oder eine Ethernet-Verbindung einzusetzen. Beide Verbindungsarten haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. So ist die USB-Verbindung auf wenige Meter Länge begrenzt, wohingegen über Ethernet auch Entfernungen über 10 Meter problemlos überbrückt werden können. Der Computer mit den Musikdaten kann deshalb bei einer Ethernet-Verbindung auch weiter entfernt von der HiFi-Anlage stehen, beispielsweise in einem anderen Raum. Darüber hinaus sagt man der USB-Verbindung nach, dass mit ihr wesentlich mehr der von einem PC verursachten Störgeräusche zum DAC übertragen werden als über Ethernet. Ethernet sei deshalb die bessere Strategie bei einem Computer mit hohen Störgeräuschen und umgekehrt USB bei einem Störgeräusch-optimierten Rechner. Ein Vorteil einer Ethernet-Verbindung sei auch, dass die Daten intern von der Netzwerkkarte in aller Regel nicht über USB, sondern über eine im I2S-Format ausgeführte Schnittstelle an die Wandler-Einheit weitergeleitet werden, der eine wesentlich höhere Datenübertragungsqualität nachgesagt wird. Nach meinen Erfahrungen kommt es, wie fast immer, auf die im Einzelfall tatsächlich umgesetzte Lösung an. Ein gutes USB Set-up kann einer schlechten Ethernet-Lösung klanglich überlegen sein und umgekehrt. Pauschale Aussagen sind deshalb seriös nicht möglich, wie wir gleich sehen werden.
Schauen wir uns also die Netzwerkkarte näher an. Sie empfängt PCM-Dateien bis 24 bit/192kHz, DSD-Dateien in native DSD64 und DoP64 sowie MQA-Dateien. Die Verbindung mit dem heimischen Netzwerk erfolgt ausschließlich per Kabel über den RJ45 Ethernet-Anschluss, Wi-Fi ist nicht vorgesehen. Netzwerkseitig werden derzeit die Protokolle DLNA/UPnP und ROON unterstützt. Zusätzlich verfügt die Karte über einen USB-Eingang zum direkten Anschluss eines USB-Speichergeräts, wie Stick oder Festplatte. Für die Netzwerkkarte greift Mytek auf die Technologie von conversdigital aus Südkorea zurück. Deshalb werden als Control App für Android Geräte ‘mconnectControl’ und für iPhone und iPad ‘mconnectControl HD’ aus dem Hause conversdigital empfohlen, die kostenlos zur Verfügung stehen. Grundsätzlich funktionieren natürlich auch andere Control Apps, die den DLNA/UPnP-Standard unterstützen. Allerdings ist hier die Auswahl an brauchbaren Apps für meinen Geschmack sehr beschränkt, da zwischenzeitlich immer mehr Hersteller auf eigene, geschlossene Lösungen setzen.
Bevor ich fortfahre, noch ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Thema Netzwerkaufbau. Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich sehe, wie wenig Aufmerksamkeit selbst in sehr teuren Anlagen dem Audio-Netzwerk geschenkt wird. Das Netzwerk ist gerade bei Streaming-Lösungen integraler Bestandteil der Anlage. Wenn alles lieblos zusammengestöpselt wird, über das gleiche Netzwerk parallel im Internet gesurft wird und auch noch Filme geladen werden, dann braucht man sich nicht wundern, dass die Musikwiedergabe über die teuren High-End-Geräte klanglich nur bedingt den Erwartungen entspricht. Im Idealfall ist das Audio-Netzwerk vom übrigen Netzwerk getrennt, die angeschlossenen Geräte sind über hochwertige Kabel am besten über einen optimierten Switch miteinander verbunden und die kleinen Schaltnetzteile durch Linear-Netzteile ersetzt.
Aus den gerade genannten Gründen betreibe ich ein separates Audio-Netzwerk mit einem Aqvox SE Switch als zentralen Verteilerpunkt. Über den Switch sind Musikserver, mein mit AudiophileOptimizer getunter Laptop sowie ein WiFi-Acces-Point für die kabellose Steuerung über Tablet oder Smartphone miteinander verbunden. Die Musik kommt entweder vom Musikserver oder von einem separaten, direkt an den Sony angeschlossenen USB-Laufwerk. Auf beiden Geräten läuft MinimServer, als Renderer kommt JPLAY zum Einsatz und gesteuert wird über die App Kazoo von Linn.
Da ich in letzter Zeit viele unterschiedliche DACs über USB in meine Anlage integriert hatte, habe ich meinen Hörtest mit dieser Verbindungsart begonnen. Wie schon beim Brooklyn DAC+ , entspricht auch beim Manhattan II nach kurzem Probieren die Filtereinstellung SRMP (Slow Roll-off, Minimum Phase) am besten meinen klanglichen Vorstellungen. Beim „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) besticht der Manhattan II im Vergleich zu dem kürzlich getesteten Brooklyn DAC+ aus gleichem Hause mit einem nochmals größeren, vor allem aber besser ausdifferenzierten Raum und mit volleren Klangfarben. Sie wissen inzwischen, dass gerade letzteres eine mir persönlich besonders wichtige Eigenschaft ist. Und genau hier liegt für mich der große Unterschied. Der Manhattan II fasziniert mich dermaßen, dass ich darüber meinen Testauftrag erst einmal nach hinten schiebe, bevor ich auf den Netzwerk-Betrieb umstelle.
Nachdem ich den Manhattan II mit dem Aqvox Switch verbunden habe, wird dieser problemlos in meinem Netzwerk erkannt und es kann losgehen. Als Controller App verwende ich zunächst, wie von Mytek empfohlen, ‘mconnectControl HD’ auf meinem iPad. Einen Vorteil der Netzwerkkarte gegenüber USB kann ich in klanglicher Hinsicht aber nicht so richtig erkennen. Im Gegenteil: Ich bevorzuge in meiner Konstellation die USB-Verbindung. Beim „Intermezzo from Goyescas“ klingt es in der Netzwerk-Variante weniger räumlich und insbesondere nicht so transparent, wodurch gerade die Bläser wieder deutlich diffuser im Raum stehen. Schleife ich dann noch in den USB-Signalweg meine beiden kaskadierten Re-Clocker MC-3+ von Mutec ein, dann profitiert der Manhattan II so deutlich von der Aufbereitung des Signals im Zeitbereich und der galvanischen Trennung, dass sich die beschriebenen Effekte nochmals verstärken.
Nun bin ich auf das Zusammenspiel mit Roon besonders gespannt. Bei Roon ist die strikte Trennung der drei Bestandteile Core, Control App und Output (Endpoint) Grundlage des Systems. Dieses Konzept hat den Vorteil, dass die grafikintensive Control App mit der Bedienungsoberfläche auf einem separaten Gerät läuft und der zentrale Roon Computer von den aufwendigen Grafikoperationen entlastet wird. Der auf einem weiteren Gerät installierte Endpoint wiederum kann sich ausschließlich auf die Audio-Wiedergabe konzentrieren und wird weder von den Grafikoperationen der Control App noch den Verwaltungsaufgaben des Roon Core beeinträchtigt. Der Transport der Audio-Daten erfolgt über das Roon eigene Netzwerkprotokoll RAAT (Roon Advanced Audio Transport), das Rückrat des Roon-Systems.
Vor diesem Hintergrund sieht mein Roon Set-up wie folgt aus: Auf dem Laptop ist das Software-Paket Roon Server mit dem Roon Core installiert, der über das Netzwerk auf meine Musiksammlung auf dem getrennten Server zugreift. Diese Konzeption war ursprünglich aus der Not heraus geboren, da auf meinem Musikserver mit dem schon älteren Betriebssystem Windows Home Server Roon nicht installiert werden kann, hat sich dann aber zu meiner Überraschung sehr gut bewährt. Mit anderen Programmen, wie beispielsweise JRiver, hatte ich immer den Eindruck, dass es klanglich besser ist, die Verwaltungssoftware auf dem gleichen Gerät zu installieren, auf dem auch die Musikdaten liegen und gerade nicht über das Netzwerk darauf zuzugreifen. Die Control App Roon Remote zur Steuerung der Musikwiedergabe läuft auf meinem MacBook Pro 13“ und zusätzlich auf meinem iPhone 6, die beide über WLAN mit meinem Netzwerk verbunden sind. Die Netzwerkkarte des Manhattan II fungiert in dieser Konstellation als Roon Endpoint.
Jetzt zeigt sich wieder, wie kompliziert das Thema Netzwerk ist. Mit Roon klingt es deutlich anders – die gerade noch festgestellten klanglichen Einschränkungen sind verschwunden. Im „Intermezzo from Goyescas“ werden die Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte wieder mit der bekannten Strahlkraft gezeichnet und die Bläser erklingen hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester wesentlich klarer umrissen. Bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion FIM XRCD) gewinnen die Instrumente ihre Substanz zurück und bei „El Baile De Luis Alonso“ von Giminez mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Frühbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192) sind die vielen Details der farbenfrohen Orchestrierung besser hörbar. Sie werden jetzt sicherlich die überaus berechtigte Frage stellen, wie es sein kann, dass der Manhattan II über Roon besser klingt. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren, ich denke aber, dass das Netzwerk-Protokoll RAAT an diesem Ergebnis einen nicht unerheblichen Anteil hat und gut mit dem Netzwerk-Modul harmoniert. Kein Zweifel – Manhattan II mit Netzwerkkarte und Roon sind eine gelungene Kombination.
Doch nun zum analogen Teil des Manhattan II. Das gewohnte Einstellungs-Menü des Manhattan II wird bei Bestückung mit der Phono-Karte um einige Einstellungsmöglichkeiten erweitert. Wählen wir den Eingang ANLG2 aus, wird dessen Name in PHONO geändert und wir können jetzt zwischen LINE IN, PHONO MM und PHONO MC auswählen. Entscheiden wir uns für PHONO MC, haben wir zusätzlich die Möglichkeit, zwischen einer Verstärkung der winzigen Signale unseres Tonabnehmers per Übertrager oder Halbleiterschaltung zu wählen. In beiden Fällen stehen uns als Eingangsimpedanz ein Kiloohm, 500 Ohm und 100 Ohm zur Verfügung; damit müsste man in den meisten Fällen zurechtkommen. Einzig eine Anpassung des Verstärkungsfaktors direkt im Phono-Teil hätte ich mir noch gewünscht.
Ich gebe gerne zu, ich war ziemlich skeptisch, was den Einbau eines Phonoverstärkers in einen DAC und der möglichen Einstreuung von Störgeräuschen aus dem Digital-Teil in die hochempfindliche Verstärkerstufe betrifft. Hat man doch schon bei vielen, auch sehr hochwertigen externen Phono-Stufen mit Brumm und Einstrahlungen, wie „Radio Eriwan“, zu kämpfen. Bei Mytek ist man sich dieser Problematik sehr wohl bewusst. Wenn die Netzwerk- und die Phono-Karte gleichzeitig installiert sind, wird im Phono-Betrieb die Netzwerkkarte abgeschaltet, um Verunreinigungen des zarten Phonosignals durch das Netzwerkmodul von Haus aus zu vermeiden. Wird von Phono- wieder auf Netzwerk-Betrieb umgeschaltet, dauert es deshalb einen kleinen Moment, bis die Netzwerkkarte wieder hochgefahren ist. Mich interessieren jetzt natürlich brennend die klanglichen Qualitäten des Phono-Moduls. Zunächst einmal kann ich, was mögliche Störgeräusche angeht, Entwarnung geben. Auch bei voll aufgezogenem Lautstärkeregler ist aus den Lautsprechern außer leichtem Rauschen nichts zu hören; keinerlei Brummen oder Einstreuungen im Hochtonbereich sind festzustellen. Damit bin ich beruhigt und einem ausführlichen Hörtest steht nichts im Wege.
Ein vom mir gern gehörtes Album ist Preludios e Intermedios (ALHAMBRA - ALTO (AA006), 1997) mit seiner schönen Sammlung verschiedener Vor- und Zwischenspiele aus den Federn bekannter und weniger bekannter, spanischer Komponisten. Die Räumlichkeit dieser Aufnahme ist superb. Und genau an dieser Stelle kann der Manhattan II auch über das Phono-Modul bestechen. Die Staffelung des großen Orchesters ist in ihrer Tiefe und Breite beeindruckend und der Klang löst sich wunderbar von den Lautsprechern. Hinzu kommt auch hier die anspringende dynamische Wiedergabe, die fast schon ein Markenzeichen der Geräte von Mytek ist und die dem Charakter der Stücke perfekt entgegenkommt. Beide Eigenschaften zusammen verhelfen dem Manhattan II zu einem ganz eigenen Klangabdruck. Dabei macht der Manhattan II kleinste Details hörbar, ohne analytisch oder gar hart zu klingen. Der Wechsel von der Verstärkung per Halbleiterschaltung auf Übertrager bringt bei dieser Aufnahme noch etwas rundere Klangfarben und wirkt in meiner Anlage sogar insgesamt stimmiger. Damit wir uns aber richtig verstehen: warmer, röhrenähnlicher Sound ist nicht die Sache des Manhattan II. Im Violinkonzert Nr. 3 von Wolfgang Amadeus Mozart besitzt die Solovioline von Iona Brown (Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzert Nr. 3 & 4:, Iona Brown – Decca 6.42407) dafür Strahlkraft, Geschmeidigkeit und Intensität zugleich. Mit so manch anderer Phonostufe wird diese Aufnahme zur Qual.
Auf dem Plattenteller dreht sich jetzt „High Voltage“ mit dem Count Basie Orchestra in der von Edel aufwendig remasterten und in der audiophilen Reissue-Edition AAA wiederveröffentlichten Fassung (Edel Triple A Series / MPS / 0211545MSW). Die Basie-Band spielt wie immer brillant und bei den Bläsereinsätzen zeigt der Manhattan II, was er in Sachen Dynamik drauf hat. Und deshalb gleich noch ein Reissue aus der Triple-A-Serie von Edel: Dizzy Gillespie „Reunion Big Band 20th an 30th Anniversary“ (Edel Triple A Series / MPS / 0211546MSW). Diese Platte bietet mitreißenden Big Band-Swing in perfekter Aufnahmequalität. Mit dem Manhattan II stört keine zu spitze Trompete und die räumliche Staffelung der Musiker ist einfach Klasse. Da muss sich das Phono-Modul auch vor weit teureren, separaten Phono-Stufen nicht verstecken.
Gehört mit
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Intel Atom 1,6 GHz, 2 GB RAM, Windows Home Server |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert |
D/A-Wandler | Mytek Brooklyn DAC+, PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
Mytek Manhattan II – Netzwerk- und Phono-Modul
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Netzwerk-Modul | |
Digital-Eingänge | UTP RJ45 10/100Mbps socket (“verkabelte” Netzwerkverbindung), PCM bis 24 bit/192 kHz, DSD 64 (native und DoP) und MQA |
Netzwerk-Protokolle | Roon [User Interface: Roon Server], DLNA/UpnP [User Inteface: Mconnect Control & Player App oder jede andere UpnP-Controller App] |
Streaming-Dienste | TIDAL [User Interface: Mconnect Control & Player App], Qobuz [User Interface: Mconnect Player App], Deezer [User Interface: Mconnect Control App] |
Preis | 995,00 Euro |
Phono-Modul |
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MM | Eingangsimpedanz 47 kOhm; Verstärkung 49,1dB (f = 1kHz, RIAA) |
MC Solid State | Eingangsimpedanz 1 kOhm, 500 Ohm, 100 Ohm; 68,2dB (f = 1kHz, RIAA) |
MC mit Übertrager | Eingangsimpedanz 1 kOhm, 500 Ohm, 100 Ohm; 68,2dB (f = 1kHz, RIAA) |
Preis | 1.495,00 Euro |
Hersteller
Mytek Digital
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Anschrift | 148 India Street 1FL Brooklyn, NY 11222 USA |
Telefon | +1 347 384 2687 |
highend@mytekdigital.com | |
Web | www.mytekdigital.com |
Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
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Anschrift | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Telefon | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |
It wouldn’t be very much surprising if you, albeit being a proven aficionado of analogue playback techniques, haven’t yet come across a company named Blue Amp – although they have been offering very well-reputed phono preamps for about 20 years now. On the one hand, this fine piece of electronics is a rare product of luxury, on the other hand, Blue Amp does without any kind of marketing.
Blue Amp mirrors Rolf Becker’s passion for music and its ways of analogue playback. As a certified radio and TV technician, besides being an engineer for bio-medical technology as well, he, of course, designs his phono amps all by himself, and he doesn’t outsource the manufacturing for reasons of quality either. The enclosures obviously are purchased from third parties, but Rolf Becker equips and solders the circuit boards himself by hand. Such a close proximity to one’s own product is extremely rare to find in times normally tied to high volumes and sales figures, especially because the highly professional manufacturing of the Blue Amps is effected in addition to a demanding full-time job in a different field, and thus practically files under leasure enjoyment. Anyone who has ever spoken to Rolf Becker about his products or even about analogue music reproduction is going to be – like me – firmly convinced, that engaging himself in these matters really is a matter of heart to him. However, notwithstanding the fun side of things there are a few issues that Rolf Becker is not even willing to discuss: his phono preamps are exclusively designed to work with moving-coil cartridges and feature balanced inputs only. This philosophy already applies to the Model Blue MK II, the entry-level model priced at 2.400 euros. The Model Surzur, which on the website is recommended as the intermediate model, builds the bridge to Blue Amp’s best-choice model which has been available since the beginning of the year in the MKIII version, also equipped with balanced connections on the output section.
Let us briefly recall the symmetry aspect: When we first met, Rolf Becker not only brought along a 42 – at time an MK II version – but also a single moving coil cartridge and a complete Thorens turntable escorted by lots of long cables, which he used to vividly and convincingly demonstrate to me the advantages of a balanced signal processing. And with his little, educationally valuable spectacle, he really would have made me convinced of the immense advantages of the balanced amplification of sensitive signals - if I hadn’t been it for decades! Hum problems, radio interferences in the audio system and short clicks when operating power switches of, for example, lamps near the turntable are things of the past within my audio system, since I chose the balanced version of Einstein's The Turntable's Choice to take over the amplification. Moreover, an MC cartridge is one of the few genuine balanced source components. However, in contrast to an un-balanced circuitry, a balanced one requires double the number of components and a considerably higher grade of selection – for only when both circuit branches are largely identical, an effective common-mode rejection and thus electrical noise suppression can be achieved. Opposed to this, of course, there are the aforementioned sonic advantages. To be honest, Rolf Becker’s commitment to balanced signal processing charged an open door with me.
His proposal, to delay the test of the 42 until one of the first models of the updated MK III series would be available, I also immediately agreed to. In the autumn of last year, I spent a few days in Alsace and at the neighbouring Kaiserstuhl, and took the opportunity for a stop-over at Rolf Becker: the small workshop turned out to be a real manufactory. The production of larger series would not be possible here, but that is not intended either. However, what is really remarkable is his fleet of measuring instruments. Rolf Becker is one of the designers who both listen and measure: the workshop and the listening room are only separated by a door. And after listening to only one or two songs, it becomes clear that the lover of panel speakers, despite putting a different emphasis on particular hifi criteria than me, made his audio chain deliver a very transparent sound, capable of meticulously showing even very small changes in the system. In addition, I could also give a brief listen to the prototype of an interesting new development, of which I am only allowed to say that it doesn’t belong to the world of phono pre-amplifiers.
Are you familiar with The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, the first of five parts of Douglas Adams’ four-volume trilogy? In this amusing science-fiction parody, the computer "Deep Thought" calculated the number 42 as result to the question for “Life, the Universe and Everything". Does Rolf Becker therefore consider his phono preamp as the answer to the question for the best way to amplify phono signals, to obtain the maximum level of euphony, and everything else? If yes, then happily with a twinkle in his eye, as the chosen product name reveals: Douglas Adams made the computer do its calculation so mushrooming long that no one could remember the exact wording of the question to the answer 42...
When we talk about symmetry, then clearly without letting the eyes twinkle around. In the end that leads to the fact, that all Blue Amp models have to get along without a ground terminal. Well, the static charging of records and turntables can also be carried off via a respective terminal at the preamplifier, if available. Upon request, Rolf Becker also manufactures his own cables to connect tonearm and phono preamp – by avoiding any shielding, which in his opinion would lead to an increase of the capacitance in the signal conductors and thus to an albeit slight impairment of the cartridge’s already vulnerable output signal. In order to go through my own experience – and perhaps to show that even without all the usual noble cabling my audio chain is capable of playing very good music – he supplied a self-made cable with his 42, though equipped with a five-pole SME respectively DIN connector. But both my Thales Simplicity II and my Acoustical Systems Aquilar, that I already had set up for a review, have got an end-to-end wiring. And the Black Beauty on the Kronos Pro provides its signals via RCA plugs. So, there is no choice rather than pointing this out as an alternative to the extremely high-priced cables offered by the respective manufacturers, and perhaps writing a little supplement later on, in case when the SME V takes operation over again, the 42 will still be with me.
As animated discussions with Rolf Becker can get – and not just about music and hi-fi – as reserved he comports himself when it comes to reveal constructive details of his amplifiers. It is not even a matter of priority that he wants to protect his know-how against imitators. Upon my first query I got the slangy response: "The amplifiers should not be judged by their technology, they should allow you listening to nice La-La." Translated into marketing compatible words, this reads as follows: "My amplifiers should not catch attention for their own sake, but solely and exclusively offer musical enjoyment.” In the end it was my Westphalian insistence, to avoid the term “stubbornness” here, that made me succeed in obtaining a ten-year old product information, in which Rolf Becker attested his 42 a high channel separation through the implementation of a double mono concept, and revealed that four reference voltage sources provide highest temperature stability, while the auxiliary functions are fed by an independent power supply, the relay contacts run a self-cleaning sequence each time the power is switched on, the outputs feature a time delay after switch-on and the input section of the amplifier is protected against static charge.
In the case of the capacity-compensated output stage, the designer becomes quite a bit more talkative. With his measuring station, he is able to demonstrate that a square-wave signal remains a perfect square-wave signal, if capacitors are connected in parallel up to a capacity of 40 nanofarads. And that means that even a high-capacitance cable connected to the output doesn’t have a negative effect either on the signal behaviour or the sound. His amplifiers therefore don’t need any special cables to show their advantages.
Rolf Becker attaches great importance to the channel balance of the input impedances. It is, as he points out, irrelevant whether the absolute value is exactly 500 or 504 ohms. Instead, it’s more important for him that the values of the two channels differ a maximum in the parts-per-thousand range. To achieve this, he selects even the highly praised Vishay resistors meticulously using a very high-quality Hewlett-Packard measuring bridge. This requires, according to the designer, a lot of time, good nerves and a few grading boxes with many compartments. But also in regards of the further processing of the selected components, a manually assembled Blue Amp clearly differs from a mass fabricated product. On the one hand, instead of SMD components wired ones are used, as these are exposed to a significantly less thermal stress during soldering. On the other hand, Rolf Becker bends the connecting wires of the components manually on a bending gauge. The thereof resulting larger radius reduces the mechanical load on the wires at the contact caps of the component body. This necessarily doesn’t lead to better sound, but significantly increases the life expectancy of the Blue Amp phono stages. Now one starts realizing where the price of a Model 42 comes from.
When I exchanged Einstein’s The Turntable’s Choice against the brand-new Blue Amp in my system, I was satisfied with the results, but by no means euphoric: it performed at least on the same level as the Einstein, which by the way is about to be replaced by a newer model later this year, but did not show any noticeable improvements. Of course, the 42 remained active to accumulate hours of operation, as it also did when I first approached the monumental Kronos Pro turntable with its two counter-rotating platters. And day-by-day it increasingly impressed me with its enormously open, extremely dynamic and generous spatial performance. But, unnoticeably, I had almost forgotten which part the Blue Amp had been playing within this ultimate sonic enjoyment. I only got aware of it when I switched back to LaGrange, Thales Simplicity II and Einstein's The Pickup, realizing that the gradually burning-in Model 42 had significantly been enriching my analogue pleasures of the past weeks.
Therefore, the 42 well asserted its place in my system by the time when Dietrich Brakemeier mounted the Acoustical Systems Aquilar on the more distant of the LaGrange’s two tonearm bases. Then, on two consecutive evenings, my wife and I listened to LaGrange, Aquilla and Lyra Etna while playing some familiar records such as Eddie Gomez and Jeremy Steig's Music For Flute & Double Bass or Egberto Gismonti's Sanfona. My wife particularly got impressed with the resolution skills of this combination: some of the musical details she never had heard in this clarity before. As far as I’m concerned, I was especially fascinated by the stirring dynamics of this trio, which, despite peak performing in the aforementioned disciplines, played immensely coherent and like a unified whole. A more detailed analysis of the 42’s tremendous abilities however, can only be conducted by a more systematic approach, enriched with one or the other comparison. Up to this point two or more unknown factors had been in the game, and I also had missed to optimize the playback quality by matching the impedances: The above mentioned set-ups allowed to discover so much new even with well-known records, that I – at least within the framework of a relaxed listening – lost the tought about further improvements.
Well, I admit that after its set-up, I would have wanted the Aquilar with a little more pressure in the lower frequency range, but this could have also resulted from the fact that the Etna hadn’t been able to collect more than a few hours of operation so far. But that’s not the real reason. However, a little more impact in the lows is only the click of a switch away: with 100 instead of 500 ohms of load the Etna acts a good deal more sonorous, tonally more colourful and also more voluminous. Awesome! Actually, I could have come earlier to that conclusion, as with Einstein's The Turntable's Choice the Lyras feel most comfortable loaded at 85 ohms. The Einstein rounds up and fills the upper mids sightly more than the 42, plays dynamically with a lot more pressure, but lacks a bit of fine detail and lets the musicians play on a minimally smaller stage – all that without taking away the irresistible drive from Jack DeJohnette's Special Edition’s title track on Tin Can Alley. Emotionally both phono preamps are one hundred percent convincing, but if you take mere hi-fi criteria as a reference, then the Blue Amp takes the lead: It combines the musical enthusiasm so characteristic for this piece of music with a touch more fine detail and airiness. In the case of "Maracatu" from Egberto Gismonti’s Sanfona, it’s rather a question of definition: on this track the 42 brightly shines with its enormous resolution abilities and the openly breathing spatial imaging. That's why I again tried the 500 ohms loading, which offers a shade better performance regarding the aforementioned criteria, but also entails a slightly cooler sound. For me 500 ohms seem to be the ideal choice for the Etna. Einstein's The Pickup, which was developed in cooperation with Ortofon, also works splendidly well with the 42: this combo captivates you with its filigree style of playing and its broad spatial imaging. Even more of that you get at 845 ohms, where The Pickup in fact loses a bit of pressure in the lows as well, but that it can handle with more ease than, for example, the Etna, since Einstein's cartridges offer a more powerful low/mid frequency band and richer tonal colours. At this point it has become really difficult to opt for one of these two load impedances.
Wondering how Rolf Becker came across 845 ohms? It is exactly 845 ohms that Jan Allaerts demands for his cartridges. For a long time I was thrilled by his MC 2 Finish, but then I was increasingly disturbed by its extremely low output voltage, which certainly doesn’t correspond to the value listed in the respective product information, and which also drives most phono amps to the limits of their performance. But before I swap one of the carefully adjusted cartridges for the MC 2 Finish, and then reassemble everything back again, I prefer to luxuriate in the widths of the sonic stage where the London Symphony Orchestra, conducted by Jean Martinon, performs Schostakowitsch's The Golden Age (Reissue of LSC 2322): it is simply magnificient, how wide and deep the spatial image is, that Etna, Aquilar and Blue Amp are able to draw into the listening room. What an abundance of detail, what a lack of coolness or harshness – but, this really can be enjoyed only under very exceptional circumstances. Virtually unique!
Listened with
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply, Kronos Pro |
Tonearms | Thales Simplicity II, Acoustical Systems Aquilar, Kronos Black Beauty |
Cartridges | Lyra Etna, Einstein The Pickup |
Phono preamp | Einstein The Turntable‘s Choice (balanced) |
Preamp | Einstein The Preamp |
Power amp | Ayon Epsilon with KT150 tubes |
Loudspeakers | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Cables | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Wild, Swiss Cables Reference Plus |
Accessories | PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall sockets, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Esoteryc, Harmonix Real Focus, b-fly bases and feet |
Manufacturer's Specifications (additions implemented by the author)
Blue Amp Model 42 MKIII
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Input | 1 x balanced (XLR) |
Output | 1 x balanced (XLR) |
Output impedance | 20 ohms (cable capacitance compensated) |
Gain | 58, 64 or 70dB |
Input impedance | 100, 500 or 845 ohms |
Special features | Mono switch, phase reversal switch, mains phase detecting indicator light |
Dimensions (W/H/D) | 155/120/320mm |
Weight | 5kg |
Price | 13600 Euros |
Manufacturer
BLUE AMP
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Address | Vogesenstraße 6 79276 Reute GERMANY |
Phone | +49 7641 9543296 |
Fax | +49 7641 9543297 |
mail@blueamp.de | |
Web | www.blueamp.de |
Eine neue Generation von Verstärkern bei NAD und die aktuelle Einstiegsreihe bei Lautsprechern von Dynaudio legten es nahe, sich mal mit den jeweils kleinsten Modellen in Kombination zu beschäftigen.
Als ich vor inzwischen drei Jahren schon mal eine Kombination aus NAD-Verstärker + CD-Player und Dynaudio-Lautsprechern im Test hatte, war das eine ganz klassische Kombination im Einsteigersegment. Aus der Idee heraus zu sehen, was sich in der Zwischenzeit getan hat, landete bei mir mit dem NAD C 338 diesmal der kleinste Vertreter einer modernen Generation Online-Streamer/Verstärker und – als klassische Vertreter ihrer Zunft – ein Pärchen Dynaudio Emit M 10 Lautsprecher, die den Einstieg beim dänischen Lautsprecherhersteller markieren, der übrigens gerade sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert hat.
Obwohl gerade mal drei Jahre her, hat sich einiges getan. Streaming-Media ist in aller Munde, und klassische Quellen werden von vielen Musikliebhabern weniger oder gar nicht mehr genutzt. Als Gegenbewegung kann man das inzwischen dauerhafte Revival der LP als erlebbaren Datenträger ansehen. Dem trägt der NAD C 338 durch seinen MM-Phonoeingang Rechnung, verzichtet dafür aber sogar auf einen USB-Anschluss. Der PC als Medium wird damit ganz ausgeklammert. Zwar hat der Verstärker weiterhin zwei analoge Hochpegel- und jeweils zwei optische und koaxiale Digitaleingänge, doch das wirklich Besondere ist die Vorbereitung für – auf Google© chromecast basierende – Streamingdienste wie Tidal und Spotify. Hier ist gegen eine monatliche Grundgebühr der Zugriff auf ein breites Musikangebot gegeben, inzwischen auch auf nicht datenreduzierte Formate. Wer nicht zahlen will, bekommt immerhin noch Zugriff auf einen der unzähligen Internetradio-Anbieter mit allerdings meistens datenreduzierten Formaten.
Die Steuerung ist über die beigelegte Fernbedienung, oder – wesentlich komfortabler – über eine App für Android- und Apple-Smartphones möglich. Weckt man den NAD aus dem Standby, sucht er als erstes die Verbindung zum nächsten Netzwerk und signalisiert dies über dauerhaftes Blinken der blauen Betriebsleuchtdiode. Hart vom Netz trennt man den Verstärker über einen kleinen Wippschalter auf der Rückseite. Um die Verbindung zwischen dem C 338 und dem heimischen Netzwerk herzustellen, muss man die Google© Home App installieren und den Schritten der gut verständlichen Bedienungsanleitung folgen. Nicht vergessen, vorher die Netzwerkantennen hinten am Gerät einzustecken, sonst geht gar nichts. Ist die Verbindung etabliert, kann man vom gewählten Musikanbieter direkt aus dem Internet an den NAD streamen. Alternativ kann auch über UPnP von einem lokalen Server aus Musik an den C 338 weitergereicht werden.
Dafür, dass der Verstärker laut NAD in „Hybrid Digitaltechnologie“ ausgeführt ist, ist er ganz schön undigital. Eine analoge Vorstufe sitzt vor dem Class-D-Endstufenmodul von Hypex. Dieses arbeitet mit Pulsweitenmodulation und ist damit eben auch noch ein Analogverstärker. Die Lautstärkeregelung erfolgt über einen Controller, hier muss fleißig gekurbelt werden oder man nimmt die Fernbedienung. Laut wird es erst auf den letzten Metern, dafür dann aber richtig. Egal, immerhin Bluetooth geht digital, es ist ein Wandler mit einer Auflösung bis zu 24 Bit/192 Kilohertz verbaut und eben die angesprochene Vorbereitung für das Streamen. Die Anzeige informiert über die jeweils gewählte Quelle und ob man den Bassboost eingeschaltet hat, der kleinen Lautsprechern im Tieftonbereich auf die Sprünge helfen soll. Wem das nicht reicht, kann über einen Subwoofer-Ausgang eine aktive Bassunterstützung ergänzen. Das ausgegebene Monosignal wird über 200 Hertz getrennt, einen schaltbaren Hochpassfilter für die Lautsprecherausgänge gibt es nicht.
NAD mach gar keinen Hehl daraus, das angesprochene Endstufenmodul beim holländischen Spezialisten Hypex dazuzukaufen. Dieses soll bei nominell eher niedriger Dauerausgangsleistung von 50 Watt pro Kanal an vier und acht Ohm dank eines sehr leistungsfähigen Netzteils kurzzeitig Spitzen bis zu 200 Watt raushauen können.
Gegen so viel Modernität wirken die Dynaudio irgendwie old school und anachronistisch. Ein kleiner Kasten mit Hoch- und Tiefmitteltöner auf der Vorderseite und Bassreflexrohr hinten. Mit einer Größe von 170 mal 292 mal 240 Millimetern (Breite mal Höhe mal Tiefe) ist die Emit M 10 sehr kompakt geraten, die Bestückung für die Gehäusegröße eher üppig. Ein 28-Millimeter-Gewebekalotten-Hochtöner und ein 15-Zentimeter-MSP (Magnesium-Silikat-Polymer) Tiefmitteltöner teilen sich den Platz auf der Vorderseite.
Obwohl bei einem Preis von 610 Euro für das Paar natürlich gespart werden musste, erinnern die Emit M 10 an ihre größeren Geschwister aus alten Zeiten. Hier kommt nämlich die für Dynaudio traditionelle Weiche mit einer flachen Trennung zwischen Hoch- und Tieftöner mit einer Flankensteilheit von sechs Dezibel pro Oktave zum Einsatz, geglättet wird über Widerstände. Dass davon diesmal nicht ganz so verschwenderisch viele eingesetzt wurden, bezeugt der für Dynaudioverhältnisse noch ganz manierliche Wirkungsgrad von 86 Dezibel Schalldruck bei 2,83 Volt in einem Meter Abstand.
Die Verarbeitung des in weißer oder schwarzer Seidenmattlackierung erhältlichen Gehäuses ist makellos, im Gegensatz zur letzten Generation der Excite ist hier zumindest der Hochtöner komplett bündig eingelassen. Der Sparzwang zeigt sich dann doch noch bei den billig wirkenden Terminals für den Lautsprecheranschluss. Aber machen wir uns nichts vor, auch mit den fummeligen Drehknöpfchen kriegt man einen genauso guten Kontakt hin wie mit teureren, nur etwas mühsamer. Und wer Bananenstecker benutzt, der wird dies nicht mal bemerken. Schön auch die Abwesenheit von Bi-Wiring-Terminals. Da kommt man nicht auf die Idee, an dieser Stelle Geld für doppelte Kabel zu verbrennen, das an anderer Stelle in der Kette viel nutzbringender unterzubringen wäre.
Der optional erhältliche Ständer Dynaudio Stand 3X aus Aluminium ist hervorragend verarbeitet, stabil und sieht auch noch schick aus. Er unterstützt die kleinen Dynaudio im Gegensatz zu billigen Holzständern außerordentlich und ist mit einem Preis von 245 Euro nicht teuer und damit ein sehr empfehlenswertes Zubehör.
Die beiden Probanden werden erst einmal unabhängig voneinander gehört und anschließend als Kombination. Zuerst durfte die Dynaudio auf den Ständern Platz nehmen. Mit dem Abstand zur Wand kann man den Füllegrad steuern, mit dem Anwinkeln die Hochtondosis. In meinem Raum standen sie nach einigen Versuchen frei mit nur leichtem Einwinkeln in Richtung Hörplatz. Wobei das Nuancen sind, die im Hochtonbereich ein Indiz dafür sind, dass die Entwickler bei Dynaudio das Abstrahlverhalten gut im Griff haben.
Und so machen die Dynaudio Emit M 10 ihrer Tradition alle Ehre. Fein aufgelöst, klar, offen und plastisch mit realistischer Stimmwiedergabe und überzeugender Raumabbildung verleugnen sie ihre Preisklasse erfolgreich. Im Hoch- und Mitteltonbereich erinnern sie tatsächlich eher an alte Modelle der Contour Reihe aus vergangenen Tagen. Der Bass kann da erwartungsgemäß nicht ganz mithalten. Sauber, durchhörbar und mit viel Ausdruck und auch ohne die oft gern eingesetzte Dickbauchigkeit, um mehr Volumen vorzutäuschen, klingt das ganz wunderbar. Rhythmisch auch auf der Sonnenseite fehlt es halt an schierer Masse und Tiefgang in den unteren Registern. Mich hat das nicht gestört, zumal die Abbildungsgröße nicht darunter leidet und auch große Bühnen glaubhaft vermittelt werden. Auch Fein- – sowieso – und Grobdynamik waren im Rahmen der physikalischen Gegebenheiten auf hohem Niveau. Ok, wer nur Dub Step und Drum `n` Bass hört kommt vielleicht nicht wirklich auf seine Kosten, aber was die Kleinen an Druck und Lautstärke absondern können, ist erstaunlich. Und obwohl die inzwischen nicht mehr erhältlichen Excite X14 hier wesentlich mehr Rabbatz gemacht haben, ziehe ich die feinere und substanziellere Emit vor. Die beigelegten Stopfen für den Bassreflexkanal habe ich allerdings gar nicht erst ausgepackt.
Wie schlägt sich der NAD C 338? Ganz anders. Ich vergesse immer, dass man Wattzahlen, die aus Class-D-Modulen extrahiert werden, nicht eins zu eins mit denen aus herkömmlichen Verstärkern gleichsetzen kann. Komplett kontrolliert schiebt der nominell gar nicht so potente Verstärker an und lässt Bässe pulsen und treiben, dass es eine Freude ist. Den Bassboost kann man getrost ignorieren, den kann man vielleicht gebrauchen, wenn dem angeschlossenen Lautsprecher der Tieftöner ausgebaut worden ist, sonst nicht.
Diese Energie ist unerwartet, zumal dabei auch kaum Information untergeht. Wie schon öfter beobachtet bei ähnlich konzipierte Geräten, scheint im Tiefbass etwas zu fehlen. Ich kann mich da auch täuschen, vielleicht ist das alles einfach nur sauberer und eben kontrollierter als gewohnt. Erst bei satten Dynamiksprüngen deutet sich eine Grenze an, diese geht der C 338 – gerade bei hohen Lautstärken – nicht ganz so gern mit. Die Abbildung gerät dem NAD sehr weiträumig und auch in der Tiefe präzise. Allerdings ist er kein Feingeist, der Details fein aufdröselt und strahlen lässt, sondern geht erdverbundener zu Werke, auch in Sachen Feindynamik gehört das letzte Wort nicht ihm. Bei zeitgenössischem, stark komprimierten Material, das heutzutage ja gang und gäbe ist, machte er dagegen eine richtig gute Figur, rang ihm die eine oder andere Feininformation ab und brachte hier auch die richtige Hochtondosis ins Spiel. Im Hinblick auf die aufgeklärte und technikaffine Zielgruppe, die auch gern mal Streams mit 128 Kilobit/Sekunde übers Internetradio hört, ist er mit dieser klanglichen Ausrichtung nur konsequent.
Die Klangunterschiede zwischen den einzelnen Digitaleingängen sind vernachlässigbar – wobei Bluetooth etwas abfällt – und auch der direkte Vergleich zwischen CD-Player und internem Wandler lässt keine reproduzierbaren Unterschiede erkennen. High-Res-Files konnte ich aufgrund des nicht vorhandenen USB-Eingangs nicht testen, mein PC hat keinen optischen Digitalausgang. Paradoxerweise klang der C 338 über den Phonoeingang offener, klarer mit mehr Gefühl und Akkuratesse als über die restlichen Quellen. Allerdings sollte man einen lauten MM-Tonabnehmer – Goldring aus der G-Serie, Rega-MM-Systeme oder DJ-Abtaster – verwenden, sonst ist wenig Pegelreserve vorhanden.
Was passiert, wenn man die beiden unterschiedlichen Charaktere miteinander kombiniert? Fast nur Gutes. Der NAD füllt die unteren Register der Emit M 10 auf und forciert eine Basswiedergabe, die man den Lautsprechern kaum zutrauen würde. Dies geht zwar nicht endlos laut, aber bis dahin macht das schon Spaß. In der Kombination ist auch plötzlich mehr Glanz in den höheren Lagen da, die räumliche Information des Verstärkers wird sehr realistisch übersetzt. Die Dynaudio domestiziert den NAD in dem Maße, wie er sie anschiebt. Eine gelungene Mischung. Trotzdem driften bei diesen Vergleich die Klangvorstellungen schon weiter auseinander als noch vor ein paar Jahren. Die Emit 10 mit der Rückbesinnung auf alte Tugenden schreit geradezu nach vielfach teurerem Equipment, um wirklich zu zeigen, welche Reserven und Feinheiten in ihr stecken. Der NAD ist moderner als fast alle seine Konkurrenten und lässt die Kluft zwischen klassischen Hifi und Online-Medien kleiner werden. Dazu passt auch, dass er mit modernen Produktionen überzeugender klingt.
Gehört mit
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Analoglaufwerk | Technics SL-151/II |
Tonarme | Roksan Tabriz |
Tonabnehmer | Audio Technica AT-33 PTG/II |
Phonopre | ifi iPhono |
PC | Acer Espire, I3 CPU 1.70 GHz, 8 GB RAM |
Interface | Audioquest Jitterbug |
Software | Foobar2000 |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Wandler | Phonosophie DAC1 |
Verstärker | Creek 5350 SE, Muse 20x |
Lautsprecher | Spendor A5, Reogers Studio 1/1p |
Kopfhörer | Beyerdynamik DT880 (250 Ohm) |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
NAD C 338
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Ausgangsleistung 4 und 8 Ohm | >50 Watt, 20Hz bis 20Khz |
Dynamische Leistung IHF | 150 W/4Ohm, 90 W/8Ohm |
Kanaltrennung | 1 kHz 85 dB 10 kHz 70 dB |
Dämpfungsfaktor | > 200 |
THD | 0,01 % |
IMD | 0,01 % |
Standby Lesitungsaufnahme | < 0,5 W |
Preis | 700 Euro |
Herstellerangaben
Dynaudio Emit M 10
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Empfindlichkeit (2.83 V/1 m) | 86 dB |
IEC Langzeitbelastbarkeit | > 150 W |
Impedanz (nominal) | 6 Ohm |
Frequenzbereich (± 3 dB) | 50 Hz – 23 kHz |
Gewicht | 5,6 Kg |
Abmessungen (B x H x T) | 170 x 292 x 240 mm |
Preis | 610 Euro |
Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | www.nad.de |
Hersteller
Metaxas & Sins BV
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Anschrift | Overschiestraat 184 1062XK Amsterdam THE NETHERLANDS |
Telefon | +44 7937 029312 |
metaxas@metaxas.com | |
Web | metaxas.com |
Ich habe es nicht zu verantworten, dass dieser Bericht deutlich später erscheint als geplant. Nach den ersten Verbesserungen am bekannten AQ-Switch konnte Norman Lübke, der Entwickler bei Aqvox, gar nicht mehr aufhören, die SE-Version immer weiter zu optimieren. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Dass man bei einer digitalen Wiedergabekette, in der LAN-Verbindungen benutzt werden, nicht nur auf die Kabel, sondern auch auf die Qualität der Switches achten sollte, hat der Kollege Roland Dietl bei seiner Beschäftigung mit dem AQ-Switch bereits ausgeführt. Ich habe mich auch mit vermeintlichen Kleinigkeiten, wie den LAN Detoxer RJ45 Kappen auseinandergesetzt – und damit den ein oder anderen Kommentar in den einschlägigen Foren provoziert. Dort dürfte wohl auch die Tatsache, dass ein Switch, das in der Original-Version um die 30 Euro kostet, in der für die Anwendungen in Hifi-Ketten optimierten Aqvox-SE-Version aber mit knapp 800 Euro in der Preisliste steht, für Skepsis, wenn nicht gar für die völlige Verteuflung des Produkts sorgen – wahrscheinlich, ohne es jemals gehört zu haben. Aber wenn die mit dem AQ-Switch-SE zu erzielenden klanglichen Verbesserungen im richtigen Verhältnis zu dem dafür nötigen finanziellen Aufwand steht, spricht meines Erachtens nach nicht das Geringste gegen die Beschäftigung mit der SE-Variante: Bei der Themenwahl erlegt sich Hifistatement keinerlei Beschränkungen auf.
Ebenso verständlich aus Sicht des Herstellers wie wenig hilfreich für unseren Artikel ist es, dass Aqvox seine Veränderungen im Inneren des Switch nicht gut sichtbar präsentiert: Schon bei der bekannten Version sind alle Modifikationen vergossen und das Gehäuse des SE wurde innen zusätzlich noch mit Kautschuk bedämpft. Außerdem erhielt das SE-Switch einen zehnmal präziseren Oszillator. Alles weitere auf der Website von Aqvox, denn mehr technische Informationen als Norman Lübke dort preisgibt, konnte ich ihm auch nicht entlocken. Dabei hätte er so viel zu erzählen – wenn der denn wollte.
Vom Artikel des Kollegen inspiriert hatte ich das „einfache“ AQ-Switch ausprobiert und mit Bedauern festgestellt, dass es bei mir im Hörraum deutlich besser klingt, wenn ich statt der direkten Verbindung vom Router zum Melco-NAS zur Aries-Streaming-Bridge alle drei Komponenten über das Switch verkabelte. Nach dieser Erfahrung rief ich dann bei Aqvox an, um zwei Switches für Roland Dietl und mich zu bestellen, wurde aber auf eine bessere Version verwiesen, die dann etwa eine Woche später eintraf. Die Variante zwei – die Bezeichnung SE war noch nicht offiziell – habe ich mit der ersten verglichen: Mit dem neuen Switch schien die Musik in einem größeren Raum zu spielen, das Verebben von Hall war länger nachzuvollziehen, und die Position der Instrumente wurde besser fokussiert. Auch dynamisch und in Sachen Details brachte das neue Modell eindeutige Verbesserungen. Mit der Bitte um einige technische Erklärungen kündigte ich dann bei Aqvox einen Test an. Norman Lübke war strikt dagegen, da er gerade eine Idee zur weiteren Optimierung hatte. Bald darauf traf die Version drei ein, die ich dann zusammen mit meiner Gattin als Ohrenzeugin hörte, denn ich erwartete recht kleine Unterschiede und wollte keinesfalls einem Anflug von Autosuggestion erliegen. Aber schon nach den ersten Takten des ersten Test-Tracks stand für meine Gattin – und mich – fest, dass die Numero drei ein weiterer deutlicher Schritt in die oben beschriebene Richtung war.
Aber wieder stand Norman Lübke von einem Test ablehnend gegenüber: Er hatte inzwischen noch einen weiteren Ansatzpunkt für Verbesserungen gefunden. Doch – um die Geschichte ein wenig zu beschleunigen – legte das Vierer-Switch zwar nochmal in puncto Räumlichkeit zu, wirkte dynamisch aber ein wenig verhaltener. Diese Einschätzung teilten übrigens einige Besucher in meinem Hörraum, denen ich die beiden Switches demonstrierte. Meine kritischen Anmerkungen konnte Norman Lübke allerdings nicht aus dem Konzept bringen, denn noch immer waren seinen Arbeiten an dem Projekt nicht abgeschlossen, und er bekannte offen, bei den unzähligen Hörversuchen zwischenzeitlich wohl auf eine falsche Fährte gekommen zu sein. In der Variante fünf sei das kleine Problem behoben. Ich habe dann aber auf die Variante sechs gewartet und nach dem Eintreffen in Gröbenzell eine ganze Zeit lang gewartet, bevor sie mit einigen Vorgängermodellen verglichen habe: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Numero sechs, für die inzwischen der Name AQ-Switch-SE gefunden wurde, die beste Switch ist, die Aqvox je gefertigt hat. Dabei dreht es nicht übrigens nicht nur um diese selbst: Auch am Steckernetzteil wurden laut Hersteller noch einige Tuningmaßnahmen vorgenommen.
PS: Ich habe am letzten Tag, an dem ich an diesem Artikel gearbeitet habe, noch einmal bei Aqvox angerufen: Norman Lübke hat mir hoch und heilig versprochen, dass er sich während des gesamten kommenden Jahres nicht mehr mit der AQ-Switch-SE beschäftigen wird. Nach seinem bisherigen Kenntnisstand sei das Gerät völlig ausgereizt. Aber selbst wenn er seine Meinung ändern sollte, ist das kein Grund, mit dem Kauf auf eine neue Version zu warten. Aqvox bietet nämlich Updates für seine Produkte an: Das von der AQ-Switch auf die AQ-Switch-SE wird 400 Euro kosten und damit nicht mehr, als der Preisunterschied zwischen beiden Versionen beträgt. Wenn das nicht kundenfreundlich ist!
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite White Light Anniversary |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Aqvox AQ-SWITCH-SE
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Spezifikationen | Galvanische Trennung: LAN-Isolation durch Signaltransformatoren mit 1500 Volt Spannungsfestigkeit Spezielle Signal-Entstörung und Optimierung Interne Ultra-Low-Noise Stromversorgung Jitter Reduction ReClocker Signal Shaper EMI Eleminator De-Noiser LAN-Signalverstärker Abschirmendes Metallgehäuse mit Kautschuk bedämpft Status LEDs für Speed, Active und Lock Stromsparender Betrieb Externes Netzteil mit Eurostecker (modifiziertes/optimiertes Originalnetzteil) – Weltweit 100-240V Wechselstrom Die Phase ist am Netzteil deutlich durch das seitliche AQVOX Logo markiert. Verbessert Bild- und Tonwiedergabe (alle Video- und Audioformate, alle Auflösungen) |
Abmessungen (B/T/H) | 16,2/10,5/3,1 cm (H 2,7 cm ohne Füße) |
Gewicht | 0,7 kg |
Preis | 800 Euro |
Hersteller
AQVOX AUDIO DEVICES
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Anschift | Steilshooper Str. 118 22305 Hamburg (Barmbek) |
info@aqvox.de | |
Web | www.aqvox.de |
Hersteller
Oehlbach Kabel GmbH
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Anschrift | Lise-Meitner-Straße 9 50259 Pulheim |
Telefon | +49 2234 807220 |
Fax | +49 2234 807299 |
infoline@oehlbach.de | |
Web | www.oehlbach.com |
Stenheims Alumine Two hatte ich schon gelegentlich auf Messen gehört: einen edlen Zwei-Wege-Monitor mit moderaten Abmessungen, aber natürlich mit den physikalisch bedingten Einschränkungen im Tieftonbereich. Von der ausgewachsenen Five erwartete ich den vollen Frequenzumfang und einen fein ziselierten, „audiophilen“ Klang. So kann man sich täuschen!
Ich gebe gerne zu, dass meine Erwartungshaltung auch ein wenig vom ein oder anderen Vorurteil geprägt ist: Bei einem Lautsprecher aus der Schweiz assoziiere ich eher Präzision, Durchhörbarkeit und Akkuratesse denn Klangfarbenpracht und Spielfreude. Auch das klassische Boxen-Design mit seinen klaren Linien und rechten Winkeln ohne jegliche Verspieltheit, dafür aber mit dem offensichtlichen Streben nach Perfektion – auf fünf der sechs Seiten gibt es keine sichtbaren Schrauben, die Oberflächen lassen keine Wünsche offen – passt meiner Meinung nach ganz hervorragend zu einem unbestechlichen Full-Range-High-End-Monitor. In dieselbe Richtung weist für mich die Wahl des Gehäusematerials: gerade Aluminium-Flächen statt handschmeichlerisch gerundetes (Massiv-)Holz. Aber wie in der Einleitung schon angedeutet, verhält sich die Five in einigen entscheidenden Kriterien ganz anders als angenommen. Und das ist gut so!
Doch bevor ich zur Beschreibung des Klanges komme, möchte ich Ihnen die Firma Stenheim ein wenig näherbringen und auch einen Blick auf die Konstruktionsmerkmale der Five werfen: Die Marke Stenheim wurde im März 2010 von der Swiss Audio Design SA in Bournens etabliert. Gegründet wurde diese Firma von Jean-Loup Afresne, Antoine Petroff, Maxime Perrin, Stéphane Benz und David Jilli, fünf Ingenieuren, die einige Jahre für Goldmund gearbeitet und dort eine Menge Erfahrungen gesammelt hatten. Stenheims bereits erwähnte Alumine Two wurde noch 2010 vorgestellt, im folgenden Jahr folgte The 3rd Way, ein Woofer, der die Two im Bassbereich ergänzte. 2012 entschieden sich die Gründer von Swiss Audio Design, bei Devialet einzusteigen und jemanden zu suchen, der die Marke Stenheim übernimmt. Nach mehrmonatigen Verhandlungen entschieden sich die Anteilseigner an Swiss Audio Design, die Marke Stenheim samt allen damit verknüpften Aktivitäten an Jean-Pascal Panchard zu verkaufen. Der gründete dann 2013 die Firma Swiss Audio Acoustics, um Stenheim weiter aufzubauen. Seit dem letzten Jahr heißt die Firma Stenheim Suisse SA.
Ich kenne Jean-Pascal Panchard schon seit der Zeit, als er für das Marketing von Nagra zuständig war, und im Jahr 2012 hatten wir beim Montreux Jazz Festival in einer Ecke des Maschinenraums des Voyageur 1, eines der größten und bestausgestatteten mobilen, digitalen Recording-Studios, eine Nagra T-Audio installiert, um dort die aus einem kleineren analogen Studio zugespielten Zweikanal-Aufnahmen mitzuschneiden. Jean-Pascal Panchard hat Elektronik studiert und ist seit über 30 Jahren im Audio-Bereich tätig. Mit dieser Erfahrung beteiligte er sich auch am Feinschliff der im Jahr 2014 vorgestellten Stenheim Ultimate Reference, die noch vom alten Team entwickelt wurde. Inzwischen ist der Elektronik-Ingenieur Lucas Perrin der Hauptverantwortliche für Forschung und Entwicklung. Er hat seit den Anfängen mit Stenheim zusammengearbeitet und ist auch seit acht Jahren als Toningenieur tätig. Partner bei der Entwicklung von Frequenzweichen-Bauteilen sind Audio Consulting CH, CH Precision und ABC-PCB. Darüber hinaus gibt es Kooperationen mit der Technischen Universität von Genf, insbesondere Professor André Pittet, und der Technischen Universität von Sion.
Die Lautsprecher-Chassis lässt Stenheim bei renommierten Herstellern in Frankreich, Dänemark und Norwegen nach eigenen Spezifikationen fertigen. Die Frequenzweichen werden auf massiven Epoxyd-Harz-Platinen mit Polypropylen-Kondensatoren, Luftspulen und Metallfilm-Widerständen bei Stenheim von Hand aufgebaut. Weichen und Chassis werden mit speziell für Stenheim hergestellten Kabeln aus einer Kupfer-Silber-Mischung verbunden. Das einzige, was nicht in der Manufaktur gefertigt wir, sind die Gehäuse aus massivem Aluminium nach Luftfahrt-Standards, die intern aufwändig bedämpft werden. Die Five bringt es daher bei einer Höhe von 1,20 Meter auf ein Gewicht von über 100 Kilogramm. Jedes der vier Chassis arbeitet auf eine eigene Kammer. Die der beiden Zehn-Zoll-Tieftöner besitzen je eine (Bassreflex-)Öffnung auf der Frontseite. Das Gehäuse des 17-Zentimeter-Mitteltöners mit Neodym-Magnet ist ebenso geschlossen wie das der beschichteten Textilkalotte, deren Schwingspule sich ebenfalls im Luftspalt eines Neodym-Magneten bewegt. Sie wird mit einem Filter vierter Ordnung bei 2,7 Kilohertz eingeblendet. Zum Lieferumgang gehören Spikes aus Edelstahl mit Tellern zur Schonung der Stellfläche aus demselben Material. Mehr Informationen über die Five gibt Stenheim-Chef Jean-Pascal Panchard nicht preis. Als er zusammen mit Tom Habke, seinem Deutschlandvertrieb, die Alumine nach Gröbenzell bringt, kann ich aber zumindest noch in Erfahrung bringen, wie es zum Namen Stenheim gekommen ist: Der ist ein reines Fantasieprodukt, dessen Klang die Assoziationen wecken soll, die man gerne mit der Marke in Verbindung gebracht haben möchte: eine gewisse Wertigkeit, Solidität und Beständigkeit.
Bevor Jean-Pascal Panchard und Tom Habke die Five in ihren Flightcases in meinen Hörraum verfrachteten, hatten wir noch kurz die Kawero! Classic gehört. So hatten wir deren Klang noch recht frisch im Ohr, als die Stenheims die ersten Töne von sich gaben – natürlich erst einmal grob so aufgestellt und ausgerichtet, wie es zuvor die etwas mehr als anderthalb mal so teuren Classic waren. Diese konnten – der über Monate optimierten Platzierung und des Feintunings mit Harmonix Tuning Tips und Füßen sei Dank – im Klangbild nicht mehr geortet werden und begeisterten mit einer sehr tiefen imaginären Bühne. Dieses extrem hohe Niveau konnten die Stenheims bei der provisorischen Ausrichtung natürlich nicht sofort erreichen. Im direkten Vergleich schienen sie mir auch einen Hauch mehr Hochtonenergie abzustrahlen als die Kawero! zuvor. Aber in einem Frequenzbereich überzeugten mich die Alumine Five schon jetzt hundertprozentig: Bei fast allen Lautsprechern – prominentestes Beispiels ist die LumenWhite DiamondLight – wirkt der Oberbass in meinem Raum ein wenig ausgezehrt, die Verity Sarastro IIS und die Classic mit ihren nach hinten abstrahlenden Tieftönern einmal ausgenommen. Obwohl die Stenheim mit ihren beiden mächtigen Bass-Chassis allein nach vorn abstrahlt, kann bei ihr von Bass-Schwäche absolut keine Rede sein! Sie fasziniert mit einem kraftvollen, schnellen und bestens konturieren Tieftonfundament, das keine Wünsche offen lässt. Dass sie mit meinem in diesem Frequenzbereich nicht unproblematischen Raum so gut zurecht kommt, könnte daran liegen, dass sich bei ihr auch die Bassreflexöffnungen auf der Frontseite befinden. Was auch immer der Grund für diesen so stimmigen Tieftonbereich sein mag, er motiviert jedenfalls dazu, die Stenheim durch die Veränderung der Aufstellung auch in den anderen Disziplinen auf dasselbe sehr hohe Niveau zu bringen, das sie im Bass auf Anhieb erreicht.
Diese Aufgabe übernehmen erst einmal Jean-Pascal Panchard und Tom Habke, da sie ja eine Menge Erfahrung mit der Alumine Five haben. Schließlich stehen die Lautsprecher ein wenig weiter voneinander entfernt als sonst üblich: So wirkt die imaginäre Bühne noch ein Stückchen breiter als gewohnt. Schön, dass dabei weder ein Loch in der Mitte der Abbildung entsteht, noch die ersten Reflexionen von den Seitenwänden den Standort der Lautsprecher verraten. Zudem haben die beiden Kenner der Five sie nicht ganz so stark auf die beiden Hörsessel angewinkelt, wie das bei Kawero! und Lumen der Fall war. Dadurch erreicht den Hörer ein klein bisschen weniger Hochtonenergie. Dass eine solche Ausrichtung in meinem Raum auch funktionieren kann, verwundert keinesfalls: Auch bei Einsteins The Pure und Trenner & Friedls Isis, beides Konstruktionen mit einer recht breiten Schallwand, war eine solche Aufstellung das Mittel der Wahl: Der Hochtonbereich klang stimmiger, wenn die Lautsprecher nicht direkt auf den Hörer zielten. So ist das auch bei der Stenheim. Die spielt jetzt schon so überzeugend, dass wir den Standort nicht mehr verändern wollen. Bisher stand sie auf ihren Spikes und den bodenschonenden Tellern. Da mir in den letzten Monaten aber kein Lautsprecher und keine Endstufe begegnet ist, die nicht von den Harmonix BeauTone Million profitiert hätten, probiere ich sie auch einmal unter den Tellern der Stenheim – ohne Erfolg: Mit den Harmonix wirkt das Klangbild ein wenig komprimiert, die Instrumente und ihre Standorte werden nicht so klar voneinander differenziert, die Musiker scheinen einen Hauch weniger engagiert. Darüber, warum die Harmonix nicht mit den Stenheim harmonieren, kann ich nur spekulieren: Vielleicht sind sie ja nicht für Metall- respektive Aluminiumgehäuse konzipiert worden. Ed Doggen, der Harmonix hierzulande vertreibt, vermutet, dass nicht das Material, sondern die starke Dämpfung des Gehäuses der Stenheim für die Inkompatibilität mit den Beau Tone verantwortlich ist.
Es gibt aber noch eine Aufstellungsvariante, die erst dann realisierbar ist, wenn die Boxen nicht mehr verrückt werden sollen: Jean-Pascal Panchard schlägt vor, die Teller vorsichtig zu entfernen und die Spikes direkt auf die Kacheln zu stellen. Gesagt, getan: So öffnet sich das Klangbild noch ein wenig in die Tiefe und auch dynamisch legt die Alumine Five einen Hauch zu, obwohl sie schon bisher kein Kind von Traurigkeit war. Dass sie einen deutlich höheren Wirkungsgrad besitzt als etwa die Kawero! oder die Lumen, merkt man nicht nur an der Stellung des Lautstärkereglers: Obwohl die Lautsprecher sich gerade mal eine paar Stunden in meinem Raum akklimatisieren konnten, lassen sie bei wohlbekannten Testscheiben immer mal wieder aufhorchen: Hier und da tut sich dynamisch ein wenig mehr, als ich gewohnt bin. Schon jetzt steht fest, dass die weitere Beschäftigung mit der Stenheim eher Freude als Arbeit sein wird.
Glücklicherweise gehört es zum Konzept von Hifistatement, eine ganze Weile mit einen Testobjekt zu leben und es nicht nach ein paar Tagen oder gar Stunden abschließend zu beurteilen. Das setzt natürlich voraus, dass es auf einem so hohen Niveau agiert, dass man damit auch verlässlich arbeiten kann. Und das war bei der Stenheim überhaupt kein Problem: Regelmäßig nehme für die Stiftung Neuburger Barockkonzerte eine der vier Aufführung des jährlichen Festivals auf. Da die Aufzeichnungen für die Archiv-CDs der Stiftung gemacht werden, ist es nicht sinnvoll, sie live für die beiden Spuren eines Tonbandes zu mischen. Da ist es sicherer – und bequemer – sechs Signale in hoher Auflösung auf die Festplatte einer Nagra VI zu bannen. In diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit, erstmals im Kongregationssaal aufzunehmen und zwar die großartige Sopranistin Julia Lezhneva mit dem Laute-Spieler Luca Pianca und dem Ensemble La Voce Strumentale unter der Leitung von Dmitry Sinkovsky, der auch als Violinist und Countertenor brillierte. Vielleicht ist es in meinen Texten ja schon deutlich geworden, ich bin nicht unbedingt ein Freund weiblichen Gesangs, sondern eher tieferen Frequenzbereichen zugetan. Aber die Stimme von Julian Lezhneva hat mich während des Konzertes nachhaltig beeindruckt. Beim Mischen der sechs Spuren auf zwei über die Stenheim empfand ich den Gesang niemals auch nur ansatzweise zu hell oder gar nervig. Auch das Ensemble kann man nicht gerade tieftonlastig nennen, und dennoch war es ein Vergnügen, das Material für die beiden CDs über die Alumine Five abzumischen. So viel zu meiner ersten spontanen Einschätzung, die Stenheim seien nicht gerade zurückhaltend im Hochtonbereich. Nein, ihre recht hohe Auflösung und tonale Stimmigkeit macht sie auch zu einem hochpräzisen Monitor.
Nach diesen positiven Erfahrungen habe ich mich auch bei der Beurteilung des IsoTek Evo3 Genesis One auf die Alumine verlassen: Sie zeigte unter anderem auch sehr präzise auf, wie der Netzgenerator die räumliche Abbildung verbesserte, ja vor allem wie sich dank seiner die imaginäre Bühne weiter in die Tiefe ausdehnte. Oder anders ausgedrückt: Die Stenheim gibt überaus verlässliche Informationen über den Aufnahmeraum, auch wenn er absolut betrachtet nicht ganz so tief reich wie bei der Kawero!, die in dieser ihrer Paradedisziplin auch mehr zu bieten hat, als alle anderen Lautsprecher in meinem Hörraum jemals zuvor. Genauso eindeutig ist für mich auch ohne nochmaligen Vergleich der beiden Schallwandler, dass die Stenheim dynamisch noch ein wenig beherzter zur Sache geht und mit ihren beiden Zehnzöllern angenehm viel Druck erzeugt: Der Bass ist im Raum auch spürbar, ohne jemals zu viel des Guten zu sein.
Jonas Hellborgs „It's The Pits, Slight Return“ von der LP Elegant Punk wird zur reinen Freude, da die Alumine Five die schnelle Folge von Bass-Impulsen druckvoll, ungemein lebendig und dennoch kontrolliert in den Raum schleudert. Dass ihr selbst in den allertiefsten Lagen weder die Puste ausgeht, noch die Präzision abhanden kommt, beweist eindrücklich Victor Bootens E-Bass-Solo auf dem Titelstück von Béla Flecks Flight Of The Cosmic Hippo. Vielleicht sollte ich langsam mal aufhören, so haltlos von der Basswiedergabe der Stenheim zu schwärmen, sonst könnte das Missverständnis aufkommen, die besonderen dynamischen Fähigkeiten der Five beschränkten sich auf diesen Teil des Frequenzspektrums. Dass dem nicht so ist, wissen zumindest die Leser des Berichts über den IsoTek: Bei Keith Jarretts Köln Concert faszinierte mich die ungemein differenzierte Dynamik der Anschläge – und zwar in allen Oktaven. Die Aufzählung der besondern Klangeindrücke, die die Stenheim vermittelte, könnte ich noch eine ganze Weile fortsetzen, da ich – wie gesagt – das Vergnügen hatte, mich einige Wochen mit ihr zu beschäftigen. Aber wie alles hat auch das seine Schattenseiten: Ich befürchte, ich habe mich an diese Schnelligkeit und Spielfreude schon so gewöhnt, dass ich sie künftig bei anderen Schallwandlern vermissen werde.
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar |
Tonabnehmer | Lyra Etna und Olympos, Transrotor JR Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Network Enhanced Transport | Rockna Wavedream NET |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE, Rockna Wavedream Signature |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight, Kawero! Classic |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Stenheim Alumine Five
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Prinzip | 3-Wege-Standbox mit 4 Lautsprechern mit hohem Wirkungsgrad |
Bestückung | 2 x 25cm Tieftöner, 1 x 16,5cm Neodym-Mitteltöner, 1 x Neodym-Hochtöner |
Gehäuse | massives Aluminium-Gehäuse mit 4 unabhängigen Kammern, 2 geschlossen (Mittel- und Hochtöner) und 2 mit frontseitigen Öffnungen |
Frequenzweiche | 3 Wege, passiv, mit hochwertigen audiophilen Bauteilen |
Frequenzbereich | 28Hz bis 35kHz |
Wirkungsgrad | 94dB |
Belastbarkeit | 200 Watt RMS, 400 Watt Spitze |
Nennimpedanz | 8Ω, 3Ω minimum |
Abmessungen (B/H/T) | 280/1200/380mm |
Gewicht | 110kg inklusive höhenverstellbarer Spikes |
Garantie | 5 Jahre |
Paarpreis | 54000 Euro |
Hersteller
STENHEIM Suisse SA
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Anschrift | Chemin des Gorges 6 1963 Vétroz Valais Switzerland |
Telefon | +41 79 220 0222 |
info@stenheim.com |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Hersteller
STENHEIM Suisse SA
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Anschrift | Chemin des Gorges 6 1963 Vétroz Valais Switzerland |
Telefon | +41 79 220 0222 |
info@stenheim.com |
Mit dem DirectStream DAC von PS Audio habe ich mich an dieser Stelle schon mehrfach ausführlich beschäftigt und war jedes Mal von seinen klanglichen Qualitäten begeistert. Warum also jetzt schon wieder das gleiche Thema – gehen uns bei Hifistatement etwa die Ideen aus?
Das Gerät ist nun seit etwa drei Jahren am Markt. Für einen Digital-Analog-Wandler ist das fast schon eine kleine Ewigkeit, war doch in den letzten Jahren gerade bei dieser Gerätegattung der technische und klangliche Fortschritt enorm groß. Viele aktuelle Geräte lassen ihre Vorgänger meist ziemlich „alt“ aussehen. Mit dem Werterhalt so manch teurer Audio-Investition ist es dann nicht weit her. Und genau in diesem Punkt ist der DirectStream völlig anders: er kann über sein Betriebssystem ohne teuren Austausch der Hardware jederzeit sowohl funktional als auch klanglich verändert werden.
Das ist möglich, weil PS Audio auf die Verwendung „festverdrahteter“ Wandler-Chips von der Stange verzichtet und stattdessen auf einen frei programmierbaren FPGA (Field Programmable Gate Array) setzt, dessen interne Logikblöcke durch den Programmierer nach seinen Vorstellungen miteinander verbunden werden können. Die Verwendung eines FPGA bietet somit den Vorteil großer Flexibilität in der Konzeption und ermöglicht, auf einfache Weise neue Ideen und Verbesserungen durch Umprogrammieren per Software umzusetzen. Ted Smith, der geistige Vater des DirectStreams, versteht es wie kaum ein anderer, auf diesem Klavier zu spielen. Und das Beste daran ist, dass die Neuerungen durch den Besitzer eines DirectStreams selbst eingespielt werden können. Ich kenne derzeit kein anderes Gerät, das auf diesem Weg so umfangreiche Modifikationen ermöglicht wie der DirectStream.
Die Betriebssysteme sind bei PS Audio seit einer Weile nach den Namen eines der 53 Fourteeners des Bundesstaates Colorado, der Heimat von PS Audio, benannt: Pikes, Yale, Torreys. Als Fourteener werden übrigens alle Berge bezeichnet, deren Gipfel höher ist als 14.000 Fuß (4.267,2 Meter) ist. Bei uns, wo das metrische System verbreitet ist, würde man eher von Viertausendern sprechen. Machen wir uns also gemeinsam auf zur Gipfelbesteigung; unser aktuelles Ziel: der Huron, so der Name der etwa Mitte des Jahres erschienenen Betriebssystem-Variante.
Das Markenzeichen des DirectStreams war bisher, dass zunächst alle eingehenden Datenströme einschließlich PCM in ein Signal mit einer Wortlänge von 30-Bit und einer Datenrate von 28,224 MHz gewandelt (vereinheitlicht) werden, dann die digitale Lautstärkeregelung erfolgt und anschließend die Konvertierung in ein echtes 1-Bit DSD-Signal mit 5,6448 MHz erfolgt. Die auffälligste Neuerung von Huron ist, dass nun die Eingangssignale auf die 20-fache (!) DSD-Basis-Rate (bisher 10-fach) hochgerechnet werden und ausgangsseitig auf ein 1-Bit DSD-Signal mit vierfacher DSD-Basis-Rate gewandelt wird. Aber Achtung: letzteres heißt nicht, dass der DirectStream jetzt auch am Eingang mit DSD 256 umgehen kann, sondern hier bleibt es wie bisher bei DSD 64 und DSD 128. Diese Maßnahmen sind natürlich kein Selbstzweck, sondern sollen unvermeidbaren Jitter weiter bis an die Messgrenze reduzieren und das Rauschen sowohl im als auch jenseits des Hörbereichs – gerade letzteres ein wichtiger Punkt bei DSD – noch weiter verringern. Die Optimierung des Phasenverlaufs an den Frequenzenden soll zu einer Verbesserung des subjektiv empfundenen Frequenzgang im Bass und in den Höhen führen.
Wenn man einen Gipfel bezwingen will, braucht man einen guten Ausgangspunkt, ein Basislager. Zum Start habe ich deshalb ganz bewusst das schon etwas ältere Release 1.1.9 aus Zeiten vor der Besteigung eines der Fourteeners gewählt. Die Installation einer neuen Version ist unkompliziert: Betriebssystem von der PS Audio Website herunterladen, Dateien entpacken und auf eine SD Karte kopieren. Jetzt müssen Sie nur noch den DirectStream vollständig ausschalten, die SD Karte verkehrt herum in den auf der Rückseite vorgesehenen Kartenslot einstecken und anschließend wieder einschalten. Die Dateien werden dann von der SD Karte geladen und nach wenigen Minuten ist der DirectStream mit einem neuen Betriebssystem ausgerüstet. Übrigens: alle bisher erschienenen Versionen können nach wie vor von der Download-Seite von PS Audio heruntergeladen werden und sind kostenlos – ein, wie ich meine, beispielhafter Service!
Nach kurzem Reinhören, erkenne ich den Klangabdruck des DirectStreams, der mich seinerzeit so beindruckt hatte, sofort wieder: da ist die samtige und geschmeidige Wiedergabe von Streichinstrumenten, die Blechbläser klingen strahlend schön ohne aufdringliche Schärfe, die stupende Räumlichkeit wird getragen von der überaus natürlichen Staffelung der einzelnen Instrumentengruppen, und die Feindynamik ist ausgezeichnet. Da mir bewusst ist, dass ein direkter Vergleich verschiedener Versionen des Betriebssystems aufgrund des vorstehend beschrieben Update-Prozesses nicht möglich ist, setze ich auf den Langzeitvergleich und höre mich erst einmal mehrere Tage mit dem DirectStream und der Version 1.1.9 durch meine Musiksammlung.
Und dann breche ich vom Basislager aus auf zum Gipfelsturm und installiere Huron. Was mir sofort auffällt, ist der mächtige und tiefe Bass. Die Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over XRCD) kommen nun mit einem dermaßen wuchtigen und abgrundtiefen Bass, dass ich mich unwillkürlich frage, ob ich vor dem Update meinen Subwoofer überhaupt eingeschaltet hatte. Ein solches Klangfundament im Bass hatte ich zuletzt beim Hugo 2 von Chord gehört und ich erinnere mich wieder an die Ausführungen von Robert Watts über die herausragende Bedeutung eines genauen Zeitverhaltens für die Wahrnehmung von tiefen Tönen. Ted Smith von PS Audio stößt hier mit seinen Verbesserungen ganz offensichtlich in die gleiche Richtung und hat ganze Arbeit geleistet.
Aber auch am anderen Ende des Frequenzbereichs hat sich einiges getan. Das Stück „España“ von Emmanuel Chabrier in der Aufnahme mit Ataulfo Argenta und dem London Symphony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD) lebt von der reichhaltigen und zugleich feinsinnigen Instrumentalisierung. Mit Huron lässt der DirectStream nun kleine Details hörbar werden, die ganz offensichtlich zuvor verdeckt wurden. Die Auflösung im Hochtonbereich ist enorm. Im Vergleich zu der aus heutiger Sicht recht frühen Version 1.1.9 hat Huron vielleicht etwas weniger Wärme zu bieten. Dafür entsteht um einzelne Instrumente, wie beispielsweise die Kastagnetten, eine Luftigkeit, die beeindruckend ist. Es ist schwer zu sagen, ob durch die Prägnanz an den Frequenzenden der Mitteltonbereich ein klein wenig zurückhaltender wirkt. Andererseits habe ich „Wonderland“ und hier gerade die Stimme von Nils Lofgren (Nils Lofgren: Acoustic Live) selten so beeindruckend gehört.
Hinzu kommt die Fähigkeit von Huron, die Räumlichkeit guter Aufnahmen mit gewaltiger Tiefe und Breite abzubilden – und die räumliche Abbildung war schon bisher eine der großen Stärken des DirectStreams. Ein schönes Beispiel für diese außergewöhnlichen Fähigkeiten ist die Aufnahme von Tchaikovskys „Schwanensee“ mit dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Efrem Kurtz und dem Soloviolinisten Yehudi Menuhin (Tchaikovsky: Swan Lake – Suite from the Ballet – Hi-Q Records xrcd24). Die einzelnen Instrumentengruppen des großen Orchesters sind außerordentlich tiefgestaffelt und die Solovioline hebt sich zu jeder Zeit klar vom Orchester ab, ohne dass der stimmige Gesamteindruck unnatürlich wirkt.
Insgesamt habe ich den Eindruck, mit Huron einen völlig anderen, neuen und besseren DirectStream zu hören. Eigentlich hat eine derartige klangliche Verbesserung bisher immer einen vollständigen Austausch der Hardware erforderlich gemacht – beim DirectStream reicht eine SD-Karte. Und das Beste ist: sollte einem die klangliche Veränderung nicht gefallen, kann jederzeit zum Basislager zurückgekehrt werden. Aber das ist für mich mit Huron nicht nötig. Die Gipfelbesteigung ist erfolgreich! Und dann taucht ausgerechnet kurz vor Redaktionsschluss, vor wenigen Tagen völlig unerwartet, ein weiterer Viertausender am Horizont mit dem Namen Redcloud auf. Abgabetermin für meinen Bericht hin oder her, es gibt für mich keinen Zweifel, da muss ich hinauf! Also eine weitere SD-Karte formatiert, Redcloud heruntergeladen, eingespielt und die Gipfel-Tour geht weiter. Ich höre die ersten Stücke und wäre vor Überraschung bei diesem weiteren Aufstieg beinahe abgestürzt.
Alles klingt nun um so viel geschmeidiger und natürlicher, dass ich es kaum glauben kann. Bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion FIM XRCD) gewinnen die Instrumente enorm an Substanz und wirken wesentlich farbiger. Die gewisse Zurückhaltung im Mitteltonbereich, die ich bei Huron verspürt habe, ist verschwunden. Die Mandolinen im „Konzert für 2 Mandolinen“ von Vivaldi aus dem Sampler The Chasing Dragon (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings) – aufgenommen mit nur drei Neumann M 50-Mikrofonen in der berühmten „Decca-Tree“-Anordnung – sind noch einmal wesentlich klarer umrissen und verstrahlen bei aller Präsenz dennoch eine warme Atmosphäre. Das Schöne daran ist, dass sowohl der Tief- als auch der Hochtonbereich darunter nicht gelitten haben. Im Gegenteil: Der Bass kommt bei „Isla del Sol“ von Ottmar Liebert (Ottmar Liebert: Barcelona Nights) genauso prägnant und tief wie zuvor, ist aber trotzdem straffer und knackiger. Die Höhen klingen wieder runder, ohne dass dies zu Lasten der enormen Fülle an Feininformationen gehen würde. Was das zusammengenommen für die Musikwiedergabe bedeutet, höre ich eindrucksvoll bei Rossinis Streichersonaten für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) – übrigens eine herausragende Aufnahme. Die Streicher erklingen jetzt so unglaublich samtig und geschmeidig und mit einem solchen Nachdruck aus dem Mittenbereich, dass Huron dazu im Vergleich geradezu blass wirkt. Zusammen mit der enormen Feinauflösung glaubt man das „Atmen“ der Musiker zu hören und spürt ihre Spielfreude hautnah.
Und dann ist da noch eine nie zuvor mit dem DirectStream gehörte Dynamik. „El Baile De Luis Alonso“ von Giminez mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Frühbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192) präsentiert sich mit großer Kraft und Intensität, ohne dass feinste Details verdeckt werden. Das kommt dem Charakter des Stücks enorm entgegen. Das Klangbild löst sich jetzt in einer Art und Weise so vollständig von den Lautsprechern, dass es ein wahrer Genuss ist: Das schaffen nur absolute Top-Komponenten. Sie haben es längst gemerkt, die Bergtouren in Colorado machen großes Vergnügen und jeder Gipfel hat seinen ganz eigenen Charakter. Ich bin schwer begeistert.
Glaubt man den Worten von Ted Smith, ist das Ende der Weiterentwicklung des DirectStreams bei aller Begeisterung meinerseits noch nicht abgeschlossen. Das lässt auf weitere, eindrucksvolle Gipfelbesteigungen hoffen.
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Computer | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Intel Atom 1,6 GHz, 2 GB RAM, Windows Home Server |
Software | MinimServer, JPlay 6.2, Roon |
Reclocker | 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert |
D/A-Wandler | M2Tech Young, Mytek Brooklyn DAC+ |
Vorstufe | Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable |
Herstellerangaben
PS Audio DirectStream DAC II
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Digital-Eingänge | USB: PCM bis 24 bit/384 KHz sowie DSD 64 und DSD 128 I2S (HDMI): PCM bis 24 bit/384 KHz sowie DSD 64 und DSD 128 S/PDIF (RCA): PCM bis 24 bit/384 kHz sowie DSD 64 und DSD 128 AES/EBU (XLR): PCM bis 24 bit/192 kHz und DSD 64 S/PDIF (Toslink): PCM bis 24 bit/96 kHz Netzwerkkarte (nachrüstbar) |
Analog-Line-Ausgänge | 1 Paar RCA (unsymmetrisch) 1 Paar XLR (symmetrisch) |
Betriebssystem | Upgrades über SD-Karte, regelmäßige Updates, online erhältlich |
Gewicht | 19 kg |
Abmessungen | 44 cm x 10 cm x 36 cm (BxHxT) |
Garantie | 3 Jahre |
Preis | 7.500 Euro |
Hersteller
PS Audio International
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Anschrift | 4826 Sterling Drive Boulder, CO 80301 |
Telefon | +1 720 4068946 |
customerservice@psaudio.com | |
Web | www.psaudio.com |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
Zugegeben, ein wenig oldschool sieht der Kopfhörerverstärker HEADA schon aus. Mit seiner dunklen Echtholzzarge und der Frontplatte aus Aluminium erinnert er mich sehr an die glorreiche HiFi-Zeit meiner Jugend. In den siebziger und achtziger Jahren war das der Look der allermeisten Komponenten aus fernöstlicher Produktion.
Trotz des nostalgischen Chic handelt es sich bei Aurorasound um eine sehr junge Firma. Im Februar des nächsten Jahres besteht sie gerade einmal acht Jahre. Gegründet von Shinobu Karaki, der zuvor bei Texas Instruments an der Entwicklung von DSP-Signalprozessoren beteiligt war. Herr Karaki ist aber nicht nur ein visierter Techniker sondern auch ein ausgezeichneter Gitarrist sowie bekennender Audiophiler. Wahrlich keine schlechten Voraussetzungen für ein wohltönendes Unternehmen. Aktuell besteht die Produktpalette von Aurorasound aus einigen klingenden Erzeugnissen, die sich überwiegende mit dem Thema Verstärkung befassen. Neben einer Röhren-Endstufe Pada gibt es die passende Hochpegelvorstufe Preda, sowie zwei Phonoverstärker mit Namen Vida und Vida Supreme. Wobei das kleinere Modell bereits Dirk Sommer betören konnte. Fernerhin gibt es eine Cada betitelte digitale Vorstufen/DAC-Kombination.
Unser Testobjekt, der Kopfhörerverstärker HEADA, rundet das Portfolio ab. Eine überraschend umfangreiche und obendrein undogmatische Range für einen Newcomer. Dabei produziert Karaki san bewusst in einem kleinen Maßstab, weil so jedes Gerät vor der Auslieferung auf Herz und Nieren geprüft werden kann – inklusive Hörtest. Ein Indiz dafür, dass die naturgetreue Reproduktion von Musik kein bloßes Lippenbekenntnis von Herrn Karaki ist. Vielleicht präferiert er gerade deswegen eher Röhren im Signalweg. Aber, und das macht ihm zum Pragmatiker, er verklärt sie nicht. Er wägt Vor-und Nachteile der glimmenden Kolben ab und entwickelt Schaltungen, die es ihm ermöglichen, auch mit dem Einsatz von Transistoren sein Klangideal zu erreichen. Ein Leitbild, das insbesondere im Heimatland goutiert wird. Vor diesem Hintergrund ist die Erwartungshaltung vor dem bevorstehenden Blick ins Innere des HEADA groß. Sind die aus massiven Aluminium produzierten Gerätefüße vom Verstärker abgeschraubt, kann das Holzgehäuse abgestreift werden. Sichtbar wird ein solides mid-size Kabinett aus dem gleichen matt silbrig glänzenden Material. Rechts wie links sind die Seiten als großzügige Kühlkörper ausgebildet.
Flugs sind die Schrauben des Deckels gelöst und ein sehr gut sortierter sowie unerwartet üppig gefüllter Maschinenraum wird sichtbar. Ein Netzteil feinster Provenienz dominiert die rechte Seite, vis à vis ein Volumenregler mit audiophilen Meriten, der zudem über einen superben Gleichlauf verfügt, wie die Hörprobe später zeigen soll. Etwas rustikal der Bedienknopf auf der Drehachse, aber er passt gut zum gewählten optischen Auftritt.
Direkt hinter dem Netzteil befindet sich die Buchse für den Kaltgerätestecker. Folgerichtig sind die Eingänge hinter der signalverarbeitenden Platine platziert. Zwei Quellen können angeschlossen werden. Eingang Eins kann sowohl unsymmetrisch via Chinch-Stecker angesteuert werden, als auch symmetrisch mittels XLR. Ausschließlich über Chinch nimmt Zugang Zwei Kontakt mit der Außenwelt auf. Mittig positioniert ist eine zusätzliche Chinch-Schnittstelle, die ein unverändertes Eingangssignal bereitstellt. So geht kein potentiell benötigter Ausgang an der Quelle verloren.
Vier senkrecht stehende Platinen übernehmen die Verstärkung. Vier Module? Zwei würden doch ausreichen. Nicht jedoch, wenn ein echter symmetrischer Antrieb für einen Schallwandler offeriert werden soll. Jeweils ein Verstärkermodul pro Kanal ertüchtigt das Signal phasenrichtig, die anderen beiden erfüllen den gleichen Job nur mit umgekehrter Phase. Oder, weniger technisch aber dafür plastischer ausgedrückt: Einer schiebt während der andere zieht. Nur geschoben, um im Bild zu bleiben, wird die Schwingspule wenn nur ein Verstärker pro Kanal am Werke ist. Bei einer unsymmetrischen Ansteuerung teilen sich damit beide Kanäle gemeinsam die Erde (siehe auch die drei Kontakte eines Klinkensteckers). Bei einem symmetrischen Stromfluss gibt es diese mögliche Leckage zwischen den beiden Kanälen nicht.
HEADA bietet auf der Frontseite, neben einem klassischen Klinkenausgang, einen symmetrischen Anschluss mit einer Vier-Pin-XLR-Buchse sowie ein Pärchen Drei-Pin-XLRs, die getrennt die Stereokanäle bedienen. Welche Art der Kontaktaufnahme durch Aurorasound bevorzugt wird, zeigt der getriebene Aufwand auf Seiten der Symmetrie eindrücklich. Drei Kippschalter komplettieren die Frontplatte. Ganz rechts der Netzschalter, ein weiterer schaltet die Eingänge und der Dritte im Bunde erhöht auf Wunsch die Verstärkung um sechs Dezibel. Weder mein Sennheiser noch der Grado benötigten diesen Turbo. Ohnehin, legt man/frau die von Aurorasound veröffentlichten technischen Daten zugrunde, so dürften die allermeisten am Markt angeboten Kopfhörer mit dem Amp elektrisch perfekt harmonieren.
Eine Beurteilung der Performance des HEADA mithilfe einer normalen unsymmetrischen Zuleitung schien mir unlauter. Glücklicherweise bietet Sennheiser für den HD 800 auch ein Anschlusskabel mit einem 4-Pin-XLR-Stecker an. Für den Hörtest stellte es mir ein überaus freundlicher Arnsberger Fachhändler zur Verfügung. Dafür noch einmal ein großes Dankeschön in das schöne Sauerland! Um es kurz zu machen: Der HEADA Kopfhörerverstärker haut mich um! Ab den ersten Tönen war klar, dass im Verbund mit ihm der Sennheiser in neue Dimensionen aufbricht.
Egal mit welcher Musik die Kombination gefüttert wurde, es folgte ein tiefes Eintauchen in die Klangwelt, aber auch in die Arbeitsweise der jeweiligen Toningenieure. Allseits wurden die kleinen Schallwandler von herrlich schlakenlosen, dynamischen und mit naturgetreuen Klangfarben veredelte Schwingungen in Bewegung gesetzt. Es gibt Aufnahmen, bei denen öffnet sich der Raum noch vor den ersten Tönen. Die Abwesenheit von Stille lässt die Wahrnehmung entstehen und geleitet im Idealfall in den Aufnahmeort. Eine Fertigkeit, die der HEADA mustergültig beherrscht. „Nun kommt der Heiden Heiland“ (Le Basses Réunies / Bruno Cocset) oder Die Feldermaus (Bayerisches Staatsorchester / Carlos Kleiber) legen davon Zeugnis ab. Anders die Aufnahme von Beethovens Egmont in der Einspielung von Martin Haselböck und dem Orchester Wiener Akademie. Eine überaus gelungene Interpretation mit hervorragenden Sprechern. Hier reproduzierte der HEADA sehr natürlich, aber auch mit einer verengten Abbildung – bezeichnend für eine am Mischpult entstandene Produktion.
Natürlich gab es auch die Gegenüberstellung der Anschlussoptionen. Die Steckverbindungen an den Hörmuscheln des HD 800 ließen den Wechsel des Kabels zum Kinderspiel werden. Und die Unterschiede nach dem Umstecken waren gravierend.
Zuvorderst ist natürlich der um circa sechs Dezibel abgesenkte Schalldruck ohrenfällig, schnell gleicht ein beherzter Griff am Volumenregler den Unterschied aus. Aber auch danach unterscheidet sich die Darbietung signifikant. Gerne würde ich an dieser Stelle den oft bemühten Vergleich mit dem Vorhang, der zur Seite gleitet, strapazieren, aber so ist es nicht! Tonal passiert gar nicht mal so viel. Die Höhen sind im unsymmetrischen Modus nicht ganz so fein ziseliert, der Bass verliert etwas Druck. Viel bedeutsamer ist, dass die unbedingte Spielfreude leidet, Dynamik verloren geht und die Räume enger werden. Im Protokoll befindet nach dem Tausch der Eintrag, nicht schlecht aber wenig engagiert.
Hinter der etwas schrägen Filmmusik von Birdman steht der Jazz-Drummer Antonio Sanchez. Klar, dass alle Stücke des Soundtracks kleine Schlagzeug-Soli sind, die sich nicht nur in ihrer Melodie unterscheiden, sondern auch durch die Aufnahmesituation. Insbesondere Letzteres korrespondiert mit den einzelnen Filmszenen. „Strut Pt 1“ ist eine davon. Ein kleines Drum-Set wird gespielt. Unsymmetrisch verkabelt macht es druckvoll „Bumm“ sobald die Bassdrum gespielt wird. Symmetrisch verkabelt wird die große Fußtrommel real, das Schwingen des Fells visualisiert sich. Objektiv betrachtet ist der Aurorasound HEADA auch unsymmetrisch eingesetzt ein sehr guter Amp. Indes, symmetrisch ist er eine Macht.
Im Moment gibt es noch nicht allzu viele Händler in Deutschland die den Aurorasound HEADA anbieten. Ein Umstand, der in der Größe des Vertriebsgebietes zu suchen ist. Die Pretiosen von Aurorasound werden vom Franzosen Karl Berger unf seiner Firma Musikae France in Deutschland, Österreich, Skandinavien und Benelux vertrieben. Die deutschen Partner können beim Vertrieb (in Englisch) erfragt werden, der Weg dorthin lohnt sich!
Gehört mit
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Computer Audio | Melco HA-N1, Router Speedport W 724 V |
Streaming Server | Minimserver |
Steuerung | Lumin für Apple iPad, Linn Kazoo |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik DSM |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800, Grado SR 325 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | Monster Cable LAN, Linn NF, QED Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line |
Möbel | Quadraspire, Phonosophie Tripod |
Herstellerangaben
Aurorasound HEADA
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Typ | Kopfhörerverstärker |
Leistung max. | 2 x 2.000mW (40 OHM) Balance out, 2 x 1.000mW (40 OHM) Unbalance out |
Frequenzband | 10Hz - 120.000Hz -1.5dB |
Klirrfaktor | 0.00019-0.0031% bei 40mW, 20Hz-20.000 Hz |
Kopfhörer Impedanz empfohlen | 16 – 600 Ohm |
Verstärkung schaltbar | low/high (high: ca. +6dB) |
Eingänge | Input 1: rhodinierte Chinchbuchsen oder XLR, Input 2: rhodinierte Chinchbuchsen |
Ausgang | 1:1 Durchgang rhodinierten RCA/Chinch |
Ausgang Hörer | Stereo-Klinke 6,3mm, 3pin XLR R/L und 4pin XLR |
Abmessungen (B/H/T) | 26/10/25cm |
Gewicht | 3,5 kg |
Preis | 3.200 Euro |
Vertrieb
MUSIKAE FRANCE
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Ansprechpartner | Karl Berger |
Telefon | +33 684 541 144 |
kkb@orange.fr | |
Web | www.musikae.fr |