Freitag, 04 Juli 2014 02:00

van den Hul Crimson

Das Crimson ist zwar nun schon seit über einem Jahr auf dem Markt – aber dennoch ist dieser Bericht hochaktuell. Aalt van den Hul, der niederländische Analogspezialist, ist eben immer wieder für eine Überraschung gut

Hier ist der kreuzförmige Spulenträger mit seinen Wicklungen sehr gut zu sehen. Laut Produktinformation bestehen sie aus Golddraht. Sollte nur die Isolierung dafür verantwortlich sein, dass das Material hier wie Kupfer wirkt?
Hier ist der kreuzförmige Spulenträger mit seinen Wicklungen sehr gut zu sehen. Laut Produktinformation bestehen sie aus Golddraht. Sollte nur die Isolierung dafür verantwortlich sein, dass das Material hier wie Kupfer wirkt?

Herr van den Hul hatte bei der Planung des Tests seiner – wie sich herausstellen sollte – ganz vorzüglichen Phonovorrstufe freundlicherweise darauf bestanden, auch gleich seinen aktuellen Lieblingstonabnehmer, der wohl in den meisten Fällen mit der letzten Entwicklung identisch sein dürfte, mitzuschicken. Ich freute mich also darauf, reichlich Zeit dafür zu haben, das Crimson einzuspielen und mich mit seinen Fähigkeiten vertraut zu machen. So wiegte ich mich in der Gewissheit, für diesen Bericht ganz entspannt auf eine Fülle akustischer Erfahrungen zurückgreifen zu können. Doch da hatte ich meine Rechnung ohne den kreativen Kopf aus Epe gemacht: Kurz nach der High End rief mich Bodo Schieler vom deutschen van-den-Hul-Vertrieb an, um mich um die Rücksendung des Crimson zu bitten. Aber es ging nicht darum, des Testmodells möglichst schnell wieder habhaft zu werden, sondern es gegen ein Exemplar auszutauschen, das Aalt van den Hul zur Weiterleitung nach Gröbenzell an die BT Hifi Vertriebs GmbH geschickt hatte – allerdings ohne irgendeine Begründung.

Sobald das Crimson dann im Headshell des Thales montiert war und die ersten Betriebsstunden sammelte, rief ich Aalt van den Hul an, um den Grund für den Systemtausch in Erfahrung zu bringen. Er ist im Gegensatz zu den meisten seiner nicht selten geheimnistuerischen Kollegen recht auskunftsfreudig und berichtete, dass er beim Crimson seit kurzem einen dünneren Spanndraht verwende. Dadurch werde zusammen mit den ebenfalls modifizierten Gummis für die Dämpfung eine höhere Abtastfähigkeit erreicht. Die jetzt verwendete Gummimischung sei „schneller“, so dass das Crimson nun Impulsen noch unmittelbarer folgte. Und Gegenstand des Tests sollte eben die aktuelle, verbesserte Variante des Systems sein. Bleibt nur anzumerken, dass auch die bisherige Version des Abtasters in puncto Dynamik und Schnelligkeit kein Kind von Traurigkeit war.

Beim Crimson dämpfen zwei Gummis die Bewegung des Nadelträgers
Beim Crimson dämpfen zwei Gummis die Bewegung des Nadelträgers

Während der Abtaster seine Einspielzeit – van den Hul gibt hier moderate 40 Stunden vor – hinter sich bringt, können wir einen kurzen Blick auf seine Konstruktion werfen: Der Hersteller bezeichnet das Crimson selbst als eine Mischung aus dem Canary und dem Condor – mit Ausnahme einiger vor längerer Zeit entwickelter Abtaster hören alle vdH-Systeme auf einen mit „C“ beginnenden Vogelnamen. Anders als die beiden genannten Tonabnehmer besitzt das Crimson aber einen Korpus aus Holz, der ohne Oberflächenbehandlung hell oder dunkel oder auch deckend rot lackiert daher kommt. Über die Holzart gibt es keine Information. Nur auf speziellen Wunsch ist das Minimalgehäuse auch aus Polykarbonat erhältlich. Wie beim Canary wir die Energie des Magneten mittels Polstücken auf den Bereich gelenkt, in dem sich die Spulen aus Golddraht bewegen. Beim Crimson kommt ein Somarium-Kobalt-Magnet zum Einsatz. Gemeinsam mit einer recht hohen Anzahl von Spulenwicklungen, auf die der Innenwiderstand des Crimson von 13 Ohm schließen lässt, ist er für die kräftige Ausgangsspannung von 0,65 Millivolt verantwortlich. Der Nadelschliff ist natürlich ein vdH 1S.


Alle relevanten Daten werden handschriftlich im Deckel des Holzkistchens vermerkt
Alle relevanten Daten werden handschriftlich im Deckel des Holzkistchens vermerkt

Während der gemeinsamen Einspielzeit hatte schon die vorherige Version des Crimson in Kombination mit der Grail SB Phonostufe mit Lebendigkeit, einer enorm weiträumigen und luftigen Bühnenillusion sowie vor allem beim Blech – seien es nun Bläser oder Becken – mit ungemein realistischen Klangfarben begeistert. Wie sich dann im Vergleich mit der Einstein Phonostufe und dem Lyra Olympos herausstellte, zählten satte, strahlende Klangfarben und eine weit ausladende und enorm realistisch anmutende Raumdarstellung aber zu den Paradedisziplinen des Grail. Wie viel das Crimson zu den klanglichen Genüssen während des gemeinschaftlichen „Warmlaufens“ beigetragen hatte, stand für mich nach dem Test des Grail also in den Sternen. Um so mehr freute mich die Illusion eines riesigen Raumes, der sich bei einer der ersten mit dem neuen Crimson gespielten Scheiben hinter den Lautsprecher aufzutun schien.

b_300_0_16777215_10_images_content_tests_14-07-04_vdh_puschnig_mitterer.jpgEher zufällig war Obsoderso von Wolfgang Puschnig und Wolfgang Mitterer auf den Plattenteller gelangt. Das ist keine leichte Kost, was der Saxofonist und der Keyboarder da bieten und sei daher nur echten Jazz-Fans ans Herz gelegt: Es gibt zwei Stücke für Altsaxophon und Kirchenorgel, eines für Sax und Syntheziser und ein Solo von Wolfgang Puschnig. Auf dem Titelstück kommt noch ein Computer hinzu, wie das Cover verrät: „Computermusik hergestellt im Elelektronmusikstudio EMS Stockholm.“ Dieses Zitat dürfte schon einen Hinweis auf die Entstehungszeit der Scheibe geben: 1985. Noch älter ist aber ein anderer den Klang weitaus stärker prägender Faktor: der Aufnahmeort, die Pfarrkirche St. Anrdä in Osttirol. Dem Crimson gelingt es ganz hervorragend, den Zuhörer in einen großen, halligen Raum zu versetzen, der aber deutlich unter den Dimensionen etwa einer Kathedrale bleibt. Man hört hier und da ein leichtes Hüsteln des Publikums, dazwischen brachiale Einwürfe der Orgel, ein wenig Perkussion und mächtige Tiefen, die sich im Raum ausbreiten. Das ist nichts zum Nebenbei-Hören. Das Saxophon schreit in den Raum, die Elektronik blubbert und zirpt, und beide stehen im Kontrast zur drückenden Orgel. Zwischen einem gerade mal gehauchten Ton aus dem Saxophon und der Vielzahl der Pfeifen tun sich riesige dynamische Spannen auf, wie das Crimson glaubhaft belegt. Detailverliebt zeichnet es noch die letzte gehauchte Modulation beim Saxophon nach, um gleich darauf mit heftigen Einsätzen von Elektronik und Orgel aufzuschrecken. Die Scheibe stellte wirklich einige Anforderungen an Tonabnehmer und Hörer – wobei sich zumindest ersterer als völlig souverän erweist.

b_300_0_16777215_10_images_content_tests_14-07-04_vdh_antiphone.jpgBleiben wir noch ein wenig bei der Kombination von Orgel und Saxophon, kehren aber zurück in harmonischere Gefilde. Dort tummeln sich Arne Domnérus und Gustaf Sjökvist mit ihrem Antiphone Blues: Hier erschafft das Crimson einen deutlich größeren virtuellen Raum, in dem der Saxophonist aufnahmebedingt eine recht dominante Rolle einnimmt. Für meinen Geschmack könnte die Orgel ein gutes Stück weiter aus dem Hintergrund in den akustischen Fokus rücken. Aber für dieses leichte Ungleichgewicht kann das Crimson ja nichts. Indem es aber zum Beispiel in „Nobody Knows The Trouble I´ve Seen“ die vielfältigen Klangfarben und Positionen der verschiedenen Register präzise reproduziert, weckt es den Wunsch nach mehr Präsenz des gewaltigen Instruments. Seine feindynamischen Fähigkeit beweist es an bei der exakten Nachzeichnung der ebenso expressiven wie melodiösen Saxophonlinien.

Die meisten der bisher geschilderten Eindrücke habe ich mit dem Crimson an Einsteins „The Turntable's Choice“ gesammelt. Die beiden symmetrischen Mono-Phonostufen sorgten für die erste Verstärkung und Entzerrung der Signale des Tonabnehmers. Natürlich wird das Crimson auch noch an van den Huls The Grail SB seine Fähigkeiten beweisen. Doch bevor wir dazu kommen, möchte ich Ihnen noch kurz schildern, was auch aus der Distanz betrachtet den besondere Reiz des Crimson ausmacht. Mit der ersten Version hatte ich den Probeschnitt einer Lackfolie für unsere kommende, vierte sommelier-du-son-LP beurteilt und für ausgesprochen dynamisch und offen gehalten. Die Scheibe dokumentiert ein Solokonzert Hans Theessinks im Jazzland in Wien im Februar 2013 und wird logischerweise Live at Jazzland heißen. Es war wirklich erstaunlich, welche Dynamik der Blues-Sänger allein mit seiner Gitarre, einem kleinem Amp und seiner Mundharmonika entfesseln kann. Da kommt man zwischen leisen, lyrischen Saitentönen und einem Schlag auf den Korpus oder einem kraftvollen Vokaleinsatz schon mal auf Lautstärkesprünge von 35 Dezibel. Da wir grundsätzlich keine Limiter benutzen, schoss der ein oder andere Impuls weit in die Bandsättigung – weshalb wir dem Projekt intern auch den Arbeits- und Ehrentitel Saturation Blues verpassten.

b_300_0_16777215_10_images_content_tests_14-07-04_vdh_theessink.jpgAls dann die ersten drei Anpressungen zur Freigabe kamen, spielte im Thales gerade mal wieder das Lyra Olympos. Das musizierte sehr ansprechend, tonal völlig stimmig und nicht ohne kräftige dynamische Akzente. Ein wenig von der unbändigen Energie der Lackfolie vermisste ich allerdings schon. Ich schob den Effekt auf die Tatsachen, dass in der analogen Welt eine fertige Pressung nie so gut sein kann wie die Folie. Da wir ein paar Knackser entdeckten, orderten wir einen zweiten Satz Anpressungen, die nach einigen Korrekturen an der Mutter mit einem neuen Pressstempel gefertigt wurden. Als sie dann eintrafen, spielte sich die neue Variante des Crimson gerade im Simplicity ein: Und plötzlich war sie wieder da, die überschäumende Spielfreude, die ungezügelte Dynamik und die unwiderstehliche Energie. Gut, das Crimson betont den Präsenzbereich ein wenig mehr als das Olympos, macht dafür aber auch einfach mehr Spaß. Selbst an meiner – nennen wir sie mal: recht strengen – Kette, die völlig schlackenlos spielt, enorm hoch auflöst und ohne Bassbetonung auskommt, sorgt das Crimson bei der von mir favorisierten Musik für den besonderen Kick. Ob der keinesfalls unterbelichtete Hochtonbereich auch bei klassischen Arien für Gänsehaut sorgt, müssen Liebhaber dieses Genres selbst entscheiden. Bei mir steht so etwas nicht auf dem musikalischen Speiseplan.


Die typische Verpackung aller van-den-Hul-Tonabnehmer: Ich muss gestehen, dass ich die beigepackte Wasserwaage noch nie aus der Packung entfernt habe…
Die typische Verpackung aller van-den-Hul-Tonabnehmer: Ich muss gestehen, dass ich die beigepackte Wasserwaage noch nie aus der Packung entfernt habe…

Diese Einschränkung gilt wohlgemerkt nur für Gesungenes. Großorchestrale Werke wie etwa Strawinskys „Le Sacre Du Printemps“ höre ich mit Genuss. Das liegt zum einem an der hervorragenden Klangqualität des Stereo-Laboratory-Reissues der Einspielung mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Solti, zum anderen aber auch am Crimson, das erfahrbar macht, dass die Musiker in einem großen Saal agieren. Besonders bei den massiven Einsätzen der Pauken wir die Tiefe des Raumes deutlich. Die Streicher besitzen jede Menge Energie. Rhythmus und gefühltes Tempo machen das Ballet zu einem ungemein beeindruckenden Erlebnis. Auch hier vermittelt das Crimson unter die Haut gehende Emotionen.

Ach ja, ich hatte Ihnen ja noch einen Wechsel der Phonostufe angekündigt: Im Kombination mit The Grail SB gibt es auf einer ein Stückchen tieferen imaginären Bühne noch bisschen mehr Luft um die Instrumente. Das Blech schimmert nun eher silbern als golden und dennoch ist tonal alles in der Balance, denn auch der Bassbereich kommt mit etwas mehr Volumen. In puncto Dynamik wirkt die Wiedergabe über The Grail noch eine Spur dramatischer als über die Einsteins. Das Crimson sorgt bei allem Wohlklang schon auf sich gestellt für jede Menge Adrenalin. The Grail SB packt da aber noch einmal eine kleine Extraportion drauf.

STATEMENT

Das Crimson spielt in allen Disziplinen auf extrem hohen Niveau. Doch zwei ragen heraus: die Raumdarstellung und vor allem die ungebremste, überschäumende Dynamik. So nah kommt man dem Live-Erlebnis selten – zumindest wenn man darauf besteht, dass sich der Tonabnehmer diesen Vorzug nicht mit Schwächen auf anderen Gebieten erkauft. Das hat Crimson nicht nötig: Seine Lebendigkeit und Spielfreunde sind eine Genuss ohne Reue!

Beim Crimson finden wir die klassische Magnetanordnung mit zwei Polstücken. Die Energie liefert hier ein Somarium-Kobalt-Magnet
Beim Crimson finden wir die klassische Magnetanordnung mit zwei Polstücken. Die Energie liefert hier ein Somarium-Kobalt-Magnet

PS: Da ich in nächster Zeit einen sehr interessanten Hersteller von Digital-Equipment besuchen und mich auch noch mit Wojtek Pacula, dem Chef unseres Kooperationspartners High Fidelity treffen werde, müssen Sie leider ein wenig auf die Klangbeispiele vom Crimson warten. Aber sie werden auf jeden Fall noch im Juli online sein.

Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Symplicity
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym), van den Hul The Grail SB
Vorverstärker EAR 912
Endstufe Ayon Epsilon, MSB Technology Platinum Mono 203 Amplifier
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, SwissCable, Göbel Statement, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs
Herstellerangaben
van den Hul Crimson
Generatorprinzip Moving Coil
Version XGW (Holzkörper)
Nadelschliff VDH S1
Nadelradii 2 x 85µ
Frequenzgang 5 – 55000 Hz
empfohlene Auflagekraft 1,4 -1,6g
Statische Nadelnachgiebigkeit 35µ/mN
Abtastfähigkeit 80µm
Ausgangsspannung 0,65mV
Kanalungleichheit < 0,3dB
Kanaltrennung >36 / >30db
Masse des Abtastnadel 0,32mg
Gewicht 8,75g
Lastkapazität unkritisch
Empfohlener Abschlusswiderstand 25 - 200Ω
Effektive Tonarmmasse 10 -16g
Impedanz der Spule 13,0Ω
Preis 4200 Euro

Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
Anschrift Hauptstr. 14
40699 Erkrath
E-Mail team@bthifi.com
Web www.bthifi.com

Weitere Informationen

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Sonntag, 04 Juli 2004 02:00

B&T hifi vertrieb GmbH

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40699 Erkrath
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Mittwoch, 30 Juni 2004 02:00

KORG & MORE Division of MUSIK MEYER GmbH

Vertrieb
KORG & MORE Division of MUSIK MEYER GmbH
Anschrift Industriestrasse 20
35041 Marburg
Telefon +49 6421 989500
E-Mail info@korgmore.de
Web www.korg.de
Montag, 30 Juni 2014 02:00

Korg DS-DAC 100

Keine Angst, in den Hörräumen der Kollegen und in meinem warten schon Plattenspieler, Tonabnehmer, gewichtige Mono-Endstufen und Lautsprecher auf ihre Besprechung. Doch in der Digitaltechnik tut sich so viel Spannendes, dass ich Ihnen schon wieder einen Wandler vorstellen möchte: den Korg DS-DAC 100 mit der Audio-Player- und Upsampling-Software Audiogate 3

Die DS-DAC 100 kommt in einem ebenso schmuck wie ungewöhnlich gestalteten Aluminiumgehäuse daher
Die DS-DAC 100 kommt in einem ebenso schmuck wie ungewöhnlich gestalteten Aluminiumgehäuse daher

Selbst auf die Gefahr hin, Ihnen diese Erfahrung schon das ein oder andere Mal geschildert zu haben, komme ich beim Korg und seiner Software nicht umhin, noch einmal daran zu erinnern, dass ich schon beim Test des dCS Upsamplers Purcell im Jahre 2001 die Konvertierung der Daten einer CD in DSD der Umrechnung in 176,4 oder 192 Kilohertz bei 24 Bit – jeweils vor der Wandlung in ein Analogsignal – vorgezogen habe. Allerdings musste man damals für den Purcell samt passendem Wandler 30000 Mark investieren. Der Korg DS-DAC 100 samt Audiogate-Software macht nun exakt dasselbe wie vor mehr als einer Dekade das Duo von dCS: Die abzuspielenden Dateien werden beinahe in Echtzeit – genau genommen gibt es auf dem Weg von 44,1 Kilo- zu 2,8 Megahertz eine Verzögerung von knapp 12 Millisekunden – in Hochbit- oder DSD-Dateien umgewandelt und dann in die analoge Welt transferiert. Dafür muss man heutzutage mal gerade 600 Euro lockermachen – und einen Computer besitzen, auf dem Audiogate läuft.

Der erwähnte Computer stellt nicht nur die Rechenleistung für die Umwandlung von PCM- in DSD-Dateien oder für das Upsampling von ersteren bereit, sondern leider auch die Energie für den Korg-Wandler. Bei einem Gerät dieser Preisklasse wünschte man sich schon, dass es mit saubererer Spannung versorgt würde als der, die ein Computer zu bieten hat. Wenn der DS-DAC 100 trotz dieses kleinen Handicaps mit seinem DSD-Upsampling überzeugen kann, werde ich zum Abschluss einmal mit einem Squeeze-Netzteil ausprobieren, ob sich der Klang des Korg mit mehr und reinerer Energie noch steigern lässt.

Der Wandler ruht auf drei Spikes. Zur Schonung der Stellfläche werden drei Pucks mit den entsprechenden Vertiefungen mitgeliefert
Der Wandler ruht auf drei Spikes. Zur Schonung der Stellfläche werden drei Pucks mit den entsprechenden Vertiefungen mitgeliefert

Da der Wandler quasi von der Energie der USB-Verbindug lebt, ist es nur logisch, dass keine anderen Eingänge wie etwa S/PDIF oder AES/EBU vorhanden sind. Bei den Ausgängen gibt es da mehr Vielfalt: Neben Cinch- stehen auch symmetrische XLR-Ausgänge zur Verfügung. Kopfhörer mit einer Impedanz von über 16 Ohm finden über eine klassische 6,3-Millimeter-Buchse Anschluss. Der Pegel für den Kopfhörer wird mit einem kleinen Alps-Poti eingestellt, das erfreulicherweise keinen Einfluss auf die Line-Ausgänge hat. Die arbeiten mit einem praxisgerechten Fixpegel. Der Wandler-Chip ist ein Cirrus Logic CS4398, der – wie erwähnt – nicht nur native DSD-Dateien mit 2,8 Megahertz verarbeiten kann, sondern auch solche mit der doppelten Frequenz. Davon konnte die dCS-Kombi vor Jahren nur träumen.


Gleich zu Beginn vergewissere ich erst einmal, ob auch der DS-DAC 100 im Kooperation mit Audiogate 3 ganz normale 16-Bit/44,1-Kilohertz-Datein besser klingen lässt, wenn sie zuvor in das 1-Bit/2,8-Megahertz-Format umgerechnet werden. Die aiff-Dateien aus der iTunes-Mediathek schicke ich daher einmal mit Amarra an den DS-DAC, das andere Mal lasse ich Audiogate 3 die Daten ins DSD-Format konvertieren, bevor es zum 100er geht. Der Korg enttäuscht meine Erwartungen nicht: Dank der Umrechnung auf DSD scheinen die Musiker in einem größeren Raum zu spielen und mit ein wenig mehr Freude zur Sache zu gehen. Auch Rhythmik und Dynamik geraten dank der Umrechnung eine Spur beeindruckender. Da bedarf es keines langen Hin- und Herschaltens: Wenn man das Beste aus seinen CD-Daten herausholen möchte, ist beim Korg der Umweg über DSD ungemein lohnend.

Während die vorderen Spikes im unteren Gehäusedeckel montiert wurden, ist der hintere über das recht dünne Blech der Rückseite mit der Platine verbunden
Während die vorderen Spikes im unteren Gehäusedeckel montiert wurden, ist der hintere über das recht dünne Blech der Rückseite mit der Platine verbunden

Natürlich wäre es auch noch interessant herauszubekommen, wo Audiogate als Player für DSD-Files qualitativ steht. Ich habe also entsprechende Dateien in Pure Music und Audirvana geladen und versucht, sie über den Korg wiederzugeben. Das funktioniert leider nicht. Beide Audioplayer arbeiten mit dem DS-DAC 100 nur bei PCM-Files problemlos zusammen. Wenn man den Korg Wandler mit 2,8- oder 5,6-Megahertz-Dateien füttern möchte, bleibt lediglich der Weg über Audiogate 3. Auch andersherum funktioniert es nicht: Audiogate kann zwar mit anderen DACs als dem Korg als Audio-Player benutzt werden, allerdings nur, wenn man akzeptiert, dass es DSD-Files in PCM wandelt, bevor es sie zum Wandler schickt. Sowohl für Audiogate als auch für den DS-DAC 100 gilt also, dass sie mit anderen Playern und Wandlern bei hochaufgelösten PCM-Dateien kompatibel sind, DSD-Files – unabhängig davon, ob es sich um native oder errechnete handelt – aber nur als Team wiedergeben können. Schade, denn es gibt bestimmt einen Markt für eine Software, die genau das macht, was Audiogate leistet, nämlich PCM-Dateien vor der Wandlung in einen DSD-Datenstrom umzurechnen. Vielleicht sollte Korg sich einmal überlegen, eine solche Version von Audiogate – gerne auch kostenpflichtig – anzubieten.

Bevor ich die Kombination aus Audiogate und DS-DAC mit dem Mytek vergleiche, höre ich noch einmal, ob auch beim füreinander bestimmten Duo das „Upsampling“ auf DSD dem auf 192 Kilohertz überlegen ist. Dabei fange ich mal ganz unten an und spiele eine von der CD-gerippte aiff-Datei ohne Veränderung über Audiogate und DS-DAC 100 ab: Das Ergebnis ist insgesamt stimmig, da stört nichts, aber auch ohne direkten Vergleich wird klar, dass hier noch einiges mehr rauszuholen ist. Das Upsampling auf 192 Kilohertz zaubert dann eine weitläufigere Raumillusion hervor. So macht der Song schon deutlich mehr Spaß. Wird er vor der Wandlung in DSD umgerechnet, dehnt sich der imaginäre Raum noch etwas weiter aus. Was mich aber noch mehr begeisterte, war, dass sich das musikalischen Geschehen bei DSD rhythmisch noch ein wenig spannender gestaltete. Gut, dass ich das Gehörte nur beschreiben und nicht nach Begründungen dafür suchen muss. Denn da wird man sich ziemlich schwer tun, wenn man bedenkt, dass die unterschiedlichen Ergebnisse alle ein und denselben recht beschränkten Datensatz als Ausgangspunkt haben…

Das Inneren des Korg domieren hochintegrierte Schaltungen in SMD-Technik
Das Inneren des Korg domieren hochintegrierte Schaltungen in SMD-Technik

Die dargestellten feinen Differenzen zwischen den Formaten sind über eine hochauflösende Kette einfach nachzuvollziehen, über Böxlein auf dem Schreibtisch links und rechts vom Monitor dürfte das schon schwieriger oder gar unmöglich sein. Bisher habe ich als Zielformat nur DSD mit 2,8 Megahertz vorgegeben. Nun probiere ich auch noch einmal 5,6 Megahertz: Und wieder gibt es einen Hauch mehr Luft um die Instrumente und der Groove wirkt noch einmal eine Nuance zwingender. Ich lasse es also bei der Umrechnung auf 5,6 Megahertz oder DSD128, um den Korg mit dem Mytek zu vergleichen. 


Den Anfang macht eine Datei in klassischem CD-Format, da die meiste Musik lediglich in 16 Bit und 44,1 Kilohertz erhältlich ist – trotz aller Bemühungen von Download-Portalen mit hohem Qualitätsanspruch wie HighRes Audio. Amarra schickt die Daten im Original-Format an den Mytek, in dem dann intern ein Upsampling auf 192 Kilohertz stattfindet, da sich dies beim Test des Studiowandlers als die bestklingende Variante herausstellte. Dieselbe Datei gelangt auch über Audiogate 3, das auf 5,6 Megahertz und ein Bit umrechnet, zum DS-DAC 100. Aber auch die anspruchsvolle Korg-Software vermag es nicht, den doch recht beträchtlichen Unterschied beim Bauteile-Aufwand zwischen Korg und Mytek vergessen zu machen: Das Bassfundament des Studiowandlers erscheint ein Stückchen solider als das des reinen USB-Wandlers. Ersterer bringt Impulse mit mehr Nachdruck und suggeriert einen geradezu spektakulären Raum. Aber das sollte man bei einem mehr als doppelt so hohen Preis für den Mytek auch erwarten dürfen – da ist der Preis für das Amarra Symphony noch nicht einmal mitgerechnet.

Der Wandler-Chip mit seinen Ausgängen für DSD, PCM und das Wordclock-Signal
Der Wandler-Chip mit seinen Ausgängen für DSD, PCM und das Wordclock-Signal

Dennoch spielt der DS-DAC 100 so stimmig und überzeugend, dass man ohne Vergleich an seiner Leistung nichts auszusetzen hätte. Und das für gerade einmal 600 Euro, wobei die Vollversion von Audiogate 3 bereits mit inbegriffen ist. Und deshalb hat der Korg es auch verdient, einmal mit besserem Strom versorgt zu werden als dem, den mein MacBook Pro zu bieten hat: Doch leider will sich der USB-Wandler nicht mit sauberer Energie verwöhnen lassen. Immer wieder haben Korg und das Squeeze-Netzteil das MacBook Pro zum Absturz gebracht – ja so etwas gibt es nicht nur bei Windows. Da mir eine gewisse Hartnäckigkeit zu eigen ist, habe ich es mindesten ein Dutzend Mal probiert, und wirklich, so nach dem fünften, sechsten Absturz habe ich dann einmal Erfolg gehabt: Mac, Korg und Squeeze arbeiteten für einige Songs einträchtig zusammen. Und gerade im puncto Tieftonenergie und Dynamik hatte das Trio mehr zu bieten als das Duo. Um das Gehörte zu verifizieren, habe ich das Squeeze-Netzteil dann wieder ausgestöpselt. Doch danach ist es mir nicht mehr gelungen, das Trio zur gemeinsamen Arbeit zu bewegen. Ich habe auch verschiedene USB-Kabel probiert: Es hätte ja ein Wackelkontakt in der Zuleitung der Grund dafür sein können, dass die Kooperation der drei mal klappt und dann wieder nicht. Wie gesagt, nach mehr als einem Dutzend Abstürzen habe ich schließlich aufgegeben.

Farbige LEDs signalisieren die Frequenz des am USB-Eingang anliegenden Signals
Farbige LEDs signalisieren die Frequenz des am USB-Eingang anliegenden Signals

STATEMENT

Mit der Kombination aus dem USB-Wandler DS-DAC 100 und der Audio-Player-Software Audiogate 3 hat Korg eines der interessantesten Digital-Konzepte vorgestellt: Neben dem Upsampling von Musik-Files in Hochbit-PCM rechnet Audiogate vor der Wandlung alternativ auch in DSD um. Sogar DSD128 ist möglich. Und das macht sich klanglich wirklich bezahlt. Wünschen würde ich mir allerdings noch eine Version mit eigenem Netzteil, die von der USB-Stromversorgung unabhängig ist. Aber auch so bietet der DS-DAC jede Menge Wohlklang fürs Geld. Klasse!
Gehört mit
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Pure Music 1.89g, Audirvana 1.5.12, Audiogate 3.0..2
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC, Chord Hugo
Vorverstärker EAR Yoshino 912
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150, MSB Technology Platinum 203
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon VI
Kopfhörer Ergo 2, Apple Ear Pods, Ultrasone Pro 750, PSB M4U
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Swiss Cables Reference
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus
Herstellerangaben
Korg DS-DAC 100
Eingänge 1 x USB (HD, 24/384, DSD 128), 1x Bluetooth (16/48)
Ausgänge 1 x Kopfhörer (6,3mm Klinke), 2 x Line Out (Cinch und XLR)
Abmessungen (B/H/T) 207/60/160mm (inkl. vorstehender Teile)
Gewicht 862g
Preis 600 Euro

Vertrieb
KORG & MORE Division of MUSIK MEYER GmbH
Anschrift Industriestrasse 20
35041 Marburg
Telefon +49 6421 989500
E-Mail info@korgmore.de
Web www.korg.de

Weitere Informationen

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Samstag, 26 Juni 2004 02:00

Connect Audio Vertrieb GmbH

Vertrieb
Connect Audio Vertrieb GmbH
Anschrift Neue Strasse 11
65520 Bad Camberg
Telefon +49 6434 5001
E-Mail info@connectaudio.de 
Web www.connectaudio.de
Freitag, 27 Juni 2014 02:00

System Audio Aura 50

Skandinavisches Design genießt ein hohes Ansehen, und die neuen System Audio Aura 50 reihen sich optisch in die sachliche, funktionale Tradition ein. Ob sie auch akustisch eine Ausnahmeerscheinung sind, muss dieser Test klären

Obwohl System Audio 2014 bereits seit 30 Jahren am Markt ist, sind die in Dänemark entwickelten und produzierten Lautsprecher in Deutschland weitgehend unbekannt. Daran konnte auch das weltweit große Renommee bisher wenig ändern. In Dänemark gehören die Produkte, der von Ole Witthøft gegründeten Firma in jeden Hifi-Laden wie Dynaudio, Skandyne oder Dali.

Dabei ist der Hintergrund sehr interessant. Ole Witthøft, selbst Musiker, war mit der Wiedergabe der zu Verfügung stehenden Lautsprecher zu seiner Zeit so unzufrieden, dass er selbst eine eigene Marke gründete. Nach seiner Aussage sollten nicht die technischen Daten im Vordergrund stehen, sondern nur das erlebbare Musikergebnis, das einen näher zum Musiker und seiner Aussage bringen soll. Dass dabei auch mal gänzlich andere Wege beschritten werden als sonst üblich, dokumentiert das Gemeinschaftsprojekt von insgesamt 150 Teilnehmern, die an der Entwicklung der Pandion 2 beteiligt waren, um einen möglichst großen Konsens herzustellen. Quasi eine Volksbox, die mir auf den Hifi-Tagen in Hamburg außergewöhnlich gut gefallen hat, mit ihrem Preis aber auch nicht mehr wirklich volkstümlich ist. Nach einem kurzen Gespräch mit Ole Witthøft wollte mir dieser spontan die ersten beiden Wireless-Lautsprecher aus der Produktion in die Hand drücken, was ich im Hinblick auf das sich etwas grünlich verfärbende Gesicht von Andreas Proske, dem Inhaber von Connect-Audio und Deutschlandvertrieb von System-Audio, aber vorsichtshalber erst mal dankend abgelehnt habe.

Dicht an dicht auf der sehr schmalen Schallwand sind die Chassis wie an der Schnur aufgereiht und verleihen der Aura 50 ein hochwertiges, dezentes Auftreten
Dicht an dicht auf der sehr schmalen Schallwand sind die Chassis wie an der Schnur aufgereiht und verleihen der Aura 50 ein hochwertiges, dezentes Auftreten

Geeinigt haben wir uns dann auf die brandneuen Aura 50 für einen Paarpreis von 2000 Euro. Auch diese folgen dem Prinzip „großer Klang aus kleinen Boxen“, wobei sie zumindest mit einer Höhe von 108 Zentimetern zumindest nicht mehr als zierlich durchgehen. Bei einer Breite und Tiefe von 14,5 und 26 Zentimetern fügen sie sich dennoch in jede Wohnumgebung ein. Die schmalen Säulen ruhen auf einem festen Fuß, der auch die Spikes oder die auf meinem Holzfußboden genutzten Gummifüße aufnimmt. Bei den Aura 50 handelt es sich um einen 2,5-Wege-Lautsprecher, der insgesamt fünf Chassis pro Box auffährt. Vier im Durchmesser 11,4 Zentimeter messende Chassis ohne Staubschutzkalotte oder Phaseplug – wobei beides bei dem Durchmesser auch kaum unterzubringen wäre – übernehmen den Tiefton-, das dritte von oben zusätzlich noch den Mitteltonbereich, eine 22 Millimeter Gewebekalotte den Hochton. Der Entwickler schwört auf kleine leichte Chassis. So wiegen die Membranen der Tieftönerlein gerade mal 0,8 Gramm, die Membrane bestehen aus einem nicht näher spezifizierten Kunststoff. Hiervon verspricht er sich eine schnellere Wiedergabe mit ausgeprägtem Rundstrahlverhalten. Damit aus den zierlichen Woofern trotzdem genügend Schalldruck kommt, sind sie sehr langhubig ausgelegt – was an sich den Gedanken an die Schnelligkeit wieder etwas konterkariert. Im Inneren sind mehrere Verstrebungen und nicht abgeschlossene Kammern, die stehenden Wellen vorbeugen sollen und das Gehäuse noch einmal extra stabilisieren. Bei den Lautsprecherchassis greift die System Audio auf Produkte aus der Heimat, nämlich von Vifa zurück.

Für unterschiedliche Untergründe werden sowohl Spikes als auch Gummifüße mitgeliefert, die in dem sehr stabilen Standfuß Halt finden
Für unterschiedliche Untergründe werden sowohl Spikes als auch Gummifüße mitgeliefert, die in dem sehr stabilen Standfuß Halt finden

Die Verarbeitung der Lautsprecher ist makellos, sie machen vor meinem eher rummeligen, voll gebauten Geräte-Testerregal einen fast zu feinen Eindruck. Mit anderen Worten: Wenn etwas Wohnzimmer-geeignet und schick ist, dann die System Audio Aura 50. Anschluss für Kabel gibt es in Form zweier hochwertiger Polklemmen im Sockel, die auch große Kabelquerschnitte problemlos aufnehmen können. Das finde ich klasse. Zum einen kann da keine große Platte auf der Rückseite schwingen, und zum anderen gibt es keinen Platz für Bi-Wiring-Anschlüsse. Im Boden befindet sich eine Öffnung, in die man zur weiteren Stabilisierung des Lautsprechers Sand einfüllen kann, um eine größtmögliche Masse und Dämpfung zu erreichen. Mist! Das kann ich nicht mal eben so machen, das Zeug (woher nehmen?) kriege ich nie wieder raus, und verschicken kann man die dann sicher Tonnen schweren Gebilde auch nicht mehr so ohne Weiteres. Ich verzichte einfach darauf.


Die Aufstellung ist ziemlich einfach. Zwar kann man die Säulen nicht direkt vor die Wand schieben, aber ab etwa 30 Zentimeter vor der Rückwand und zu den Seitenwänden reichen, 50 sind besser. Mehr Abstand schadet nicht, bringt aber in meinem Hörraum kaum nachvollziehbare Effekte. Einwinkeln oder nicht, entscheidet über die Hochtondosis. Wenn irgend möglich, sollte auf die Abdeckungen verzichtet werden, die im Mitteltonbereich einfach zu stark filtern.

Der Vifa-Hochtöner aus Dänemark bringt ein eigenes Gehäuse für einen definierten Impedanzgang mit
Der Vifa-Hochtöner aus Dänemark bringt ein eigenes Gehäuse für einen definierten Impedanzgang mit

Irgendwas zaubert ja jeder aus dem Hut, wenn es um das Bewerben der Einzigartigkeit des eigenen Produktes geht: Bei unserem Entwickler sind das – wie erwähnt – eine echten Wiedergabe, Schnelligkeit und sein Hintergrund als Musiker (Schlagzeug). Dann wollen wir mal gucken, was Herr Witthøft so unter live versteht. Meine Erinnerungen an die Verbindung live und Dänemark sind Pop-Konzerte aus meiner Jugend in Hamburg, wo gerne mal mehrere hundert Freunde aus dem Norden mit Winke-Winke-Hütchen mittels Fußballgesängen die PA niedergebrüllt haben. Ich bin mir fast sicher, da war Alkohol im Spiel. Erst mal muss man die Bassansprache der kleinen Basschassis verdauen. Das abgelieferte Volumen, Tiefe und Nachdruck korrespondieren so überhaupt nicht mit der optischen Erscheinung. Wer ein leichtes, schlankes Klangbild erwartet hat, wird unweigerlich zusammenzucken bei der ersten Bassattacke. Dabei ist es gar nicht so, dass dieser Bereich übermächtig ausfällt. Vielmehr präzise, schnell und druckvoll federnd. Dazu gesellt sich eine sehr schöne Auflösung, auch wenn ich besonders gezupfte Kontrabässe schon mal farbiger gehört habe. Ist der Tiefbass bauartbedingt etwas reglementiert, kommt der Oberbassbereich dafür besonders kräftig.
Der Mitteltonbereich ist sauber und etwas leiser als der Rest, was einerseits dazu führt, dass man die Lautsprecher lauter hören muss, um alle Feinheiten mitzukriegen, andererseits ist die Abbildungsgröße ein wenig eingeschränkt. Dafür geht es räumlich sehr großzügig zu. Die Lautsprecher spielen über die Grundlinie nach vorne hinaus und ziehen dabei den Hintergrund ebenfalls mit. Wie eine Kuppel wölbt sich der akustisch bespielte Raum mit Hallräumen vor dem Hörer und setzt ihn ein Stück weit hinein. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob Großsynfonisches oder Kammermusik erklingt. Die Ortbarkeit einzelner Instrumente gelingt hervorragend, der ganze Raum ist randvoll mit Musik, ohne dass sich einzelne Gruppen verdecken würden. Daran ändern auch hohe Lautstärken, die die Aura 50 aufreizend lässig wegsteckt, nichts. Im Gegenteil, der bereits angesprochene Bass entwickelt kein unkontrolliertes Eigenleben, sondern bleibt klar und kommt mit solch einem Druck, dass man eher an die Grenzen des Raumes stößt, als an die des Lautsprechers. Das ist nicht nur preisklassenbezogen sehr bemerkenswert und prädestiniert die System Audios auch für den Einsatz in größeren Räumen.

Doppelt hält besser und sorgt für Druck. Die eher zierlichen Bass- und Mitteltonchassis der Aura 50 haben einen extra starken Antrieb
Doppelt hält besser und sorgt für Druck. Die eher zierlichen Bass- und Mitteltonchassis der Aura 50 haben einen extra starken Antrieb

Der Hochtonbereich ist etwas angehoben, was aber nur der Präzision zugute kommt. Sehr sauber und ohne aufgesetzte Analytik verkneift er sich jede Schärfe und kippt ganz oben schon wieder etwas ins Milde. Wer übrigens ob der vielen einzelnen Chassis Sorgen gehabt hat, dass sich diese einzeln bemerkbar machen könnten, sei beruhigt: Die Aura 50 klingen wie aus einem Guss. Dies alles ist zwar durchaus erfreulich und im klassenüblichen Rahmen, erklärt aber nicht, was nun den besonderen Charakter dieser Lautsprecher ausmacht oder warum sie in irgendeiner Weise, abgesehen vielleicht von der Optik, besonders erwähnenswert sind. Ich versuche das mal zu erklären. Sie kennen das sicher: Da ertönt eine Klavieraufnahme, und es klingt, als ob das Quellgerät Gleichlaufschwankungen hat, auch wenn es sich um ein Digitalmedium handelt, was so etwas an sich nicht kennt. Ist der Anschlag etwas höher als der Ausklang, kommt es zu derartigen Effekten. Oder der Übergang vom Anriss einer Gitarrensaite in das Auf- und Ausschwingen des Tons ist manchmal von scheinbar unkontrollierten Artefakten begleitet, was den Vorgang besonders echt erscheinen lässt.


Ganz offensichtlich wurde bei der Entwicklung der Aura 50 größter Wert auf Feininformation beim Entstehen von Tönen und deren weiteren Entwicklung gelegt. Stichwort Transienten und Frequenzänderungen in kürzester Zeit. In diesem Metier bringt die System Audio eine Klarheit und Ausdrucksstärke mit sich, die ihren ganz speziellen Charme ausmacht. Setzen andere Lautsprecher besonders auf Fein- und Grobdynamik – wobei die Aura hier sicher auch kein Waisenknabe ist –, punktet sie mit kleinsten Geschwindigkeitsänderungen. Was macht der Schlagzeuger da am Becken? Ja, er zieht ganz langsam die Geschwindigkeit an und treibt so die Mitspieler vor sich her, die mit etwas Versatz folgen und aufholen, um dann zusammen noch mal eine Schippe draufzulegen.

Gitarrenläufe und Klavieranschläge bekommen Prägnanz und Strahlkraft, das Hallen in Korpus und Flügel tritt in all seinen Verästelungen klar aus der restlichen Begleitung heraus, ohne die Homogenität zu gefährden. Volumen und Körper sind glaubhaft, aber durchaus größer und machtvoller vorstellbar. Vielleicht ist hier noch etwas aufzuholen, wenn man die Kammer im Boden mit Sand befüllt, wobei die Lautsprecher auch so trotz ihrer Geschwindigkeit Autorität und Ruhe in der Wiedergabe ausstrahlen.

Auch hier eher unkonventionell. Die Weiche ist sparsam mit Bauteilen von Sounders aus Fernost bestückt
Auch hier eher unkonventionell. Die Weiche ist sparsam mit Bauteilen von Sounders aus Fernost bestückt

Bei Stimmen werden regelrecht Münder geformt, in Chorwerken sind die einzelnen Gruppen akkurat voneinander abgegrenzt, besonders männliche Chorstimmen bekommen eine selten gehörte Prägnanz und Durchhörbarkeit, was manchmal die begleitenden Streicher etwas in den Hintergrund treten lässt. Übrigens sind auch schon durchschnittlich leistungsfähige Verstärker in der Lage, die System Audio auch sehr laut anzutreiben. Bei ihrem Wirkungsgrad von 90 Dezibel müssen diese nur mit der etwas exotischen Nennimpedanz von vier Ohm klar kommen, was heutzutage aber höchstens Kleinleistungs-Röhrenverstärker vor Probleme stellen könnte.

STATEMENT

Wer es etwas dichter dran mag und bei aller Akkuratesse auch mal knallen lassen möchte, ist bei den System Audio richtig. Bei allen Allroundqualitäten überzeugen die schnellen Aura 50 auch durch Frische und Temperament. Mit ihrem eigenen Charakter sind sie unbedingt eine Bereicherung des Marktes. Dänen lügen vielleicht manchmal doch ein Bisschen, aber unterkühlt und zu sachlich sind sie sicher nicht.
Gehört mit
Analoglaufwerk Thorens TD-321, NAD 5120, Technics SL-151 MkII
Tonarme Rega RB 300, Roksan Tabriz
Tonabnehmer Goldring G-1022GX, Linn Asaka v.d.H.
Phonopre AMR ifi iPhono
CD-Spieler Denon DCD-1290
Verstärker music hall a15.2
Lautsprecher Rogers Studio1, Heissman-Acoustic Cinetor
Kabel TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik
Herstellerangaben
System Audio Aura 50
Belastbarkeit 200 Watt
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad 90 dB (1W, 1m)
Frequenzbereich 45-30.000 Hz +/- 3 dB
Abmessungen (B/H/T) 14,5/108/26 cm
Gewicht 20,7 kg
Paarpreis 2000 Euro

Vertrieb
Connect Audio Vertrieb GmbH
Anschrift Neue Strasse 11
65520 Bad Camberg
Telefon +49 6434 5001
E-Mail info@connectaudio.de 
Web www.connectaudio.de

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Montag, 23 Juni 2014 02:00

North Star Design Impulso

Beim Besuch der diesjährigen Highend haben mich verschiedene italienische Hersteller beeindruckt. Sie waren mir teils unbekannt, zeigten auffallend originell gestaltete Geräte und glänzten mit bemerkenswerten technischen Merkmalen. North Star Design stammt zwar aus Italien, ist aber wahrlich kein Newcomer. Der Impulso DAC entpuppt sich als musikalisches Bonbon

Eine übersichtliche Rückansicht mit je zwei koaxialen und Lichtleiter-Digitaleingängen. Der Ausgang ist wahlweise symmetrisch XLR oder Cinch unsymmetrisch. Neben der Kaltgerätebuchse der harte Netzschalter. Die vier Standfüße des Impulso bestehen aus Kunststoff und sind wertig in Aluminium gefasst
Eine übersichtliche Rückansicht mit je zwei koaxialen und Lichtleiter-Digitaleingängen. Der Ausgang ist wahlweise symmetrisch XLR oder Cinch unsymmetrisch. Neben der Kaltgerätebuchse der harte Netzschalter. Die vier Standfüße des Impulso bestehen aus Kunststoff und sind wertig in Aluminium gefasst

Es ist einige Jahre her, dass ich das Thema Computer-HiFi anging und mich auf die Suche nach einem geeigneten DA-Wandler mit USB Schnittstelle machte. Das Auswahl-Kriterium war damals, dass er als externer Wandler und Spielpartner meines Primare CD-DVD-Spieler DVD 30 – per koaxialer SPDIF oder AES/EVerbindung – diesen mindestens auf das musikalische Niveau des T+A D-10 Spielers liften sollte. Von North Star Design war damals der Essensio in der engeren Wahl. Der Antelope hatte jedoch am AES/EBU-Eingang die Nase vorn und wurde deshalb meiner. Heute verhalten sich die Dinge anders. Im Regelfall ist das Können eines Digital-Analog-Wandlers für Computer-HiFi, also per USB, relevant. Und in dieser Hinsicht war der NSD schon vor vier Jahren hervorragend. Nun hat sich North Star Design auf die Fahne geschrieben, seine Geräte gegenüber den Vorgängern signifikant zu verbessern. Dass ließ mich natürlich aufhorchen und so bekam ich wunschgemäß kurz nach der Highend vom neuen Deutschland-Vertrieb WOD ein schwarzes Exemplar des neuen Impulso zugeschickt, der mit 1400 Euro in der gleichen Preisliga antritt.

Das Display zeigt links den gewählten Eingang, rechts die Auflösung an. Die Plus-Minus Taster erlauben die Wahl des Eingangs oder zusammen mit dem Standby-Taster die Steuerung durch das Menü
Das Display zeigt links den gewählten Eingang, rechts die Auflösung an. Die Plus-Minus Taster erlauben die Wahl des Eingangs oder zusammen mit dem Standby-Taster die Steuerung durch das Menü

Was das Design anbelangt, fiel der North Star Design schon bei der ersten Begegnung angenehm aus dem Rahmen des Gewohnten. Die silbrig polierte, wellig geschliffene Alu-Front gestaltete den DAC auffällig attraktiv. Dagegen wirkt der schwarze Impulso mit seiner matt schwarzen, vier Millimeter starken Aluminiumfront heute sehr dezent. Dies gilt, solange er nicht eingeschaltet ist und nur die rote Standby LED leuchtet. Aber keine Sorge, nach wie vor gibt es diese horizontal gewellte glänzende Aluminium Front. Die Ausführung heißt dann classical-silver, auch eine matt-silbrige Alu-Fassade namens satin-silver kann man sich aussuchen. Mit andern Worten, den Impulso erhält man auf Wunsch dezent zu vorhandenen Komponenten passend oder eben als Eye-Catcher mit welliger Front. Unübersehbar wird der Impulso in jedem Fall, sobald er eingeschaltet ist. Sein Display zeigt auch auf größere Entfernung prima ablesbar blinkend den gewählten Eingang an.


Sobald die Quelle eingelockt ist, hört das Blinken auf, und das Wiedergabe-Format wird zusätzlich angezeigt. Dieses funktioniert bei Apple-Zuspielern – für Windows liegt eine Treiber-CD bei – in Abhängigkeit von der verwendeten Player-Software etwas unterschiedlich: So lockt Amarra bereits ein, sobald die Software geöffnet und der Impulso als zuständiger DAC erkannt ist. Audirvana Plus hingegen benötigt das Einlesen des Musikstückes, bevor das Einlocken das blinkende Display konstant leuchtet. Recht umfassend ist die dem Impulso beiliegende englisch-sprachige Bedienungsanleitung. So werden auch exakt die Player Einstellungen für Audirvana plus und Pure Musik beschrieben. Dies empfinde ich als ausgesprochen hilfreich, da nicht jeder Benutzer eines DAC mit USB-Verbindung die Terminologie der Software-Hersteller sofort richtig versteht. So aber kann jeder leicht die klanglich bestmögliche Einstellung einrichten. Dafür gibt´s von mir schon mal ein erfreutes „grazie“ nach Vecchiano in der Provinz Pisa, wo der Wandler erschaffen wurde. Diese Unterstützung ist besonders hilfreich für die DSD Einstellungen. Denn der Impulso ist in der Lage, nativ, also ohne interne Umwandlung auf PCM, das DSD Format mit einer Auflösung bis zu 5,6 Megahertz zu verarbeiten. USB kann er bis 384 Kilohertz umsetzen und ist somit perfekt vorbereitet, jedes heute übliche Format zu interpretieren. Das ist erfreulich und für eine wachsende Anzahl von Benutzern von Bedeutung, da neben PCM bis 192 Kilohertz das DSD Format immer mehr ins Gespräch kommt. Mit diesem Impulso ist man also zukunftssicher ausgestattet.

Sauberer Strom: Vor dem Ringkerntrafo liegt ein Netzfilter
Sauberer Strom: Vor dem Ringkerntrafo liegt ein Netzfilter

PCM oberhalb von 192 Kilohertz, nämlich DXD mit 352,8 Kilohertz wird meiner Ansicht nach eine Randerscheinung bleiben, solange es dies ausschließlich als Download gibt. Denn die Dateien sind einfach zu umfangreich. So umfasst das Album der Trondheim Solistene mit zwei Violin-Konzerten von Wolfgang Amadeus Mozart im Format 24 bit/ 352,8 Kilohertz bereits über zehn Gigabite. Das ist dann auch für schnelle Netze schon ein harter Brocken. Bekommen können sie diese Qualität bei www.highresaudio.com, dort sind die Konzerte natürlich auch in anderen Formaten zu haben. Die Musikstücke wurden in DXD produziert und anschließend in PCM heruntergerechnet auf 192 oder 96 Kilohertz und auch in DSD 64, entsprechend 2,8 Megahertz, konvertiert. Auch auf Hifistatement.net gibt es Titel zum Download, die von dem analogen Master direkt auf PCM und DSD gewandelt wurden – das sind hoch interessante Vergleiche.

Ich probiere Geräte gern mit den Trondheimern. Erstens will ich nicht immer wieder Werbung in eigener Sache machen, zum anderen sind die Trondheimer Mozart Violin-Konzerte wunderbare Musik, die ich immer wieder gern höre und deren ständige Wiederholung zu Vergleichszwecken bislang nie lästig wurde. In jedem Falle ist es hiermit prima möglich herauszuhören, was ein Digital-Analog-Wandler klanglich aus den verschiedenen Formaten macht. Es gibt inzwischen reichlich DACs, die diese Formate technisch umsetzen können. Nur bei einigen von ihnen klingt alles ähnlich. Da höre ich keinen Unterschied zwischen 96 und den originären 352,8 Kilohertz. So ein Gerät gehört dann eben nicht in die erste musikalische Liga. Beim Impulso habe ich gleich zu Anfang diesen Vergleich gemacht, um von vorn herein zu wissen, auf welchem Niveau er die Formate differenzieren kann. Als Software benutzte ich Audirvana Plus, selbstverständlich mit den von NDS empfohlenen Einstellungen. Amarra ist mangels DSD-Tauglichkeit für diesen Test ungeeignet, obwohl es ansonsten – dass sei hier schon mal gesagt – klanglich prima mit dem Impulso harmoniert. Aber dies tut Audirvana Plus auch ganz hervorragend und lässt die Verarbeitung von PCM und DSD zu.

North Star Design verwendet im Impulso den zweitbesten Wandler Chip von Sabre: des ESS 9016
North Star Design verwendet im Impulso den zweitbesten Wandler Chip von Sabre: des ESS 9016

Ergebnis des Trondheimer Mozart Tests: Es waren ganz deutlich und auch klanglich klar zu beschreibende Vorteile in Richtung hoher Auflösung hörbar, und zwar in folgender, absteigender Reihenfolge: PCM 352,8 – DSD 64 – PCM 192 – PCM 96. Beim Hifistatement-Download vom Transatlantic Jazz Swingtet When Its Sleepy Time gefällt DSD mit 2,8 Mbit/s mir eindeutig besser als PCM 24/192. Prinzipiell lässt sich für unseren Impulso konstatieren, dass er nicht grundsätzlich in Richtung DSD oder PCM besondere Fähigkeiten oder Vorlieben besitzt. Dies ist bei anderen DACs durchaus anders, will sagen, dass sie ein Format musikalischer verarbeiten als ein anderes. Noch mehr beeindrucken als der NSD konnten mich durch ihren souveränen Umgang mit den verschiedenen Formaten nur der Auralic Vega und der MSB Analogue DAC. Aber da solle man dann auch aufs Preisschild schauen.


Der Impulso ist also frei von „Vorurteilen“ und so bestens geeignet für hochqualitative Files jeglichen Formats, und das ist schon mal Lobes wert. Der technische Aufbau des Impulso wird auf der North Star Design-Website sehr sachlich in Gegenüberstellung zu den teureren Brüdern Excelsio und Supremo sowie dem kleineren Intenso angedeutet. Wie die zwei großen besitzt er analoge Ausgänge per Cinch oder symmetrisch XLR. Es wird eine integrierte analoge Ausgangsstufe, die LME 49870 verwendet. Im Impulso arbeitet in doppelter symmetrischer Schaltung der ESS Sabre 9016 Wandler-Chip. Folgende Eingänge bietet er neben USB: zweimal Toslink und zweimal Coax. Ich gebe zu, dass der Blick auf die technische Kurzbeschreibung mich schon etwas neugierig macht auf seine großen Brüder. Bei ihnen wird an interessanten Stellen noch mehr investiert. Aber das schlägt sich dann auch im Preis nieder. Der des Impulso ist, denke ich, da doch für eine größere ZIelgruppe sehr attraktiv.

Die Eingangsstufe des Impulso
Die Eingangsstufe des Impulso

Für meine Hörtests habe ich den Impulso per Cinch, also nicht symmetrisch, mit meinen Vorverstärker verbunden, da der T+A P10 nur Cinch-Eingänge bietet. Auffällig ist sofort eine klangliche Eigenschaft, die ich bislang selten gefunden habe, auch in deutlich höheren Preisregionen. Der Impulso interpretiert jedes Format mit ausgewogener tonaler Balance und neigt keinesfalls zu harschem Oberton oder auch nicht zu einem Schleier im Oberton-Verhalten. Er musiziert stets frei und offen, ohne einen Anflug von Härte. Dies ist mir bislang in dieser Qualität fast ausschließlich bei hochwertigen Burr-Brown-Wandlern begegnet. Das bedeutet natürlich vor allem, dass nicht ein Chip allein die Musik macht, sondern die North Star Design Leute insgesamt tonal hervorragend abstimmen. Immer etwas Luftigkeit, ein sauber umrissener Raum mit schöner Staffelung der Instrumente und Stimmen in Breite, Tiefe und Höhe – das ist so wie's mir gefällt. So klingt es realistisch, angenehm und niemals harsch oder ermüdend. Auffällig ist im Vergleich zu meinem Antelope eine sehr flüssige Spielweise. Nicht dass der Antelope irgendwo hängen bleibt; aber der Impulso macht durch seinen Spielfluss mehr Spaß. Er ist gefühlt rhythmisch stets richtig und zeitgenau. Der Antelope klingt im Grundton etwas „schwärzer“, mehr abgesetzt aus der Tiefe, auch etwas trockener im Bass. Aber in der Summe ziehe ich ihm den Impulso über USB musikalisch vor. Auch wenn er gegenüber einem zehn mal so teuren MSB The Analog DAC, den ich längere Zeit in meiner Anlage hören konnte und der für mich das Beste war, was mir bis heute zu Ohren gekommen ist, an Leichtigkeit und Detail-Feinzeichnung nicht gleich ziehen kann, bereitet der Impulso unerhört viel Hörvergnügen. Seine Stimmigkeit und die Abwesenheit irgendwelcher Artefakte bei gleichzeitiger Durchhörbarkeit des Klangkörpers gepaart mit glaubwürdigem Raum und authentischer tonalen Balance machen ihn zu einem musikalischen Bonbon.

Die symmetrische Ausgangsstufe hat keinen geringen Anteil am klanglichen Endergebnis
Die symmetrische Ausgangsstufe hat keinen geringen Anteil am klanglichen Endergebnis

Zur Ausstattung des Impulso gehören auch die im Menü einstellbaren Filter sowie die Möglichkeit, die Phase in der Signalverarbeitung um 180 Grad zu drehen. Das PCM-Filter bietet die Alternativen Low und High, wobei High messtechnisch besser aussieht, Low aber laut Aussage von North Star Design natürlicher klingt. Auch mir gefiel die Low Position besser. Die Filter bei 47 und 50 Kilohertz mit 18 Dezibel Flankensteilheit sind für DSD mit 2,8 Mbit Auflösung, die ebenfalls 18 Dezibel steilen Filter bei 60 und 70 Kilohertz für DSD mit 5,6 Megabit vorgesehen. Bitte selber probieren – es handelt sich um Nuancen, die ich nicht allgemein gültig bewerten kann. North Star Design teilte mir auf Nachfrage zu den Filtern mit, dass der Wandler sogar DSD mit 11,2 Megabit Auflösung umsetzen kann. Da kann man also in Hinsicht auf die Formate wohl weit in die Zukunft sicher sein. Weiterhin ist PLL umschaltbar, was für Pase Locked Loop steht. In der Phasenregelschleife wird das Jitter-Verhalten je nach Auswahl unterschiedlich gestaltet. Hier sind klangliche Unterschiede erkennbar. Über längere Zeit des Hörens lässt sich vielleicht für den persönlichen Geschmack eine geeignetere Auswahl finden als die werkseitige – muss aber nicht sein. In der werkseitigen Einstellung sind alle drei Filter so ausgewählt, dass ich sagen würde: Kann manso lassen. Die Phase steht auf null. Wer aber möchte, kann ändern und ausprobieren. Ob ich was zu meckern habe? Ja. Zwei Dinge. Erstens hätte ich diese Filter gern ausführlicher in der sonst hervorragenden Bedienungsanleitung erklärt. Zweitens könnte das Display eine Nummer kleiner sein. So kann auch der Nachbar sehen, dass man keine MP-3 Files hört, sondern sich mit dem Impulso auf einem ganz anderen Niveau befindet.

STATEMENT

Mit dem für sein Klangvermögen wirklich extrem preisgünstigen Impulso von North Star Design lässt sich genussvoll Musik hören – egal welche: Er macht immer Spaß. An Musikalität ist er so leicht nicht zu toppen, weil er nirgendwo schwächelt. Alles stimmt, alles klingt.
Gehört mit
Computer Apple MacMini, OS X 10.6.8
Audioplayer Amarra 2.4 und Audirvana Plus
CD-Player Primare DVD 30
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass
Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder
Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden
Herstellerangaben
North Star Design Impulso
Digitale Eingangs-Frequenz 44,1 bis 384 kHz, bis 32 bit und native DSD x64 und x128 (352,8 PCM und native DSD nur an USB)
Dynamikumfang 126 dB
Verzerrungen 0,0003 % bei 0 dB am symmetrischen Ausgang
Eingänge 1 x USB 2.0, je 2 x Toslink und koaxialer SPDIF
Analoge Ausgänge je ein Paar Cinch und symmetrische XLR
Leistungsaufnahme 7 Watt, im Stand-by 0,5 Watt
Abmessungen (B/H/T) 30/7/17 cm
Gewicht 3,5 kg
Ausführungen Satin Silber, Satin Black, Classical Silber
Preis 1400 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Donnerstag, 19 Juni 2014 02:00

Kaiser Kawero! Chiara

“Oh, those are cute!” I'm actually not used to hearing such statements from my better half; at least not regarding hi-fi. For me at least, the Chiara design actually seemed more like an american stealth jet. First impressions aside, this loudspeaker truly represents more than meets the eye.

The fit and finish of the enclosures is the stuff of legend! An extra option for a full high gloss finish is also available. One can see here that for acoustical reasons the tweeter is not positioned exactly in parallel to the front face
The fit and finish of the enclosures is the stuff of legend! An extra option for a full high gloss finish is also available. One can see here that for acoustical reasons the tweeter is not positioned exactly in parallel to the front face

“Let's try them out” is what I heard next. Apparently the aural curiosity brought forth by the visual design was so great that I was suddenly handed a CD by Dusty Springfield, the English lady with the “afro-voice” which would have gone down well in any Motown production. She probably would have gladly sung for this label, but due to her white skin it would have been difficult in those days. So I put on The Windmills Of Your Mind. To put it lightly, the technical aspects of this recording are really no sensation. But the feeling that is conveyed is in fact very sensational. The seasoned reader among us who remembers this time period will likely relate to this. With the Chiara, the weaknesses of this recording don't reduce the pleasures of listening to the music. True, the mistakes are of course plainly obvious, but they don't diminish the pleasure of listening. One thing has become clear right from the start with this recording: the Chiara is an excellent reproducer of sonic images! What an impressive start!

The Chiara comes delivered in a professional flight case. Standing it up vertically, one could probably use it as a walk-in closet. Well, almost. And let's not forget that the Chiara is merely the lightweight of the three available Kawero! loudspeakers. For the transportation of the largest model, called Classic, might it be wise to have available the contact information for four trained coffin carriers.

The binding posts are manufactured by Mundorf, they are not designed for bi-wiring. The loudspeaker's extraordinarily homogenous performance would probably not benefit from it
The binding posts are manufactured by Mundorf, they are not designed for bi-wiring. The loudspeaker's extraordinarily homogenous performance would probably not benefit from it

First a few words about Kaiser Acoustics. This company has somehow been incredibly successful at keeping the name Kawero! secret from the german hi-fi scene. Why are they always flying under the radar... could it really be 'stealth' technology in action? Kaiser Acoustics is in no way a newcomer, but has been visibly operative in the realm of professional acoustics, optimizing studios and concert halls. For example, just as the Chiara was being delivered to us, the studios of the Bavarian Radio were being restructured. This company's factory, located in Untergriesbach, Germany, has highly advanced wood processing and shaping capabilities. They are not like a typical large carpenter's workshop, but a high tech facility which really can shape wood and wood-based materials into any imaginable 3D form possible. A conventional woodworking shop would quickly give up upon even a glance at the extravagant form of the Chiara.

Of course, woodworking expertise alone, regardless of how precise it is carried out, isn't enough to elevate a loudspeaker to any higher than average. Technical development is therefore provided by another professional, Rainer Weber. (The first two letters of his last name make up the middle syllable of the portmanteau “Kawero!”.) When one lifts the Chiara in order to place it, one must wonder where the little rascal gets all that weight from. The thing weighs in at 75 pounds! The explanation comes from Untergriesbach: the housing is manufactured from Panzerholz (tankwood). Not to be confused with the wood from the Panzerbaum tree (Arctostaphylos Saileii), in this case it is a wood-based artificial laminate material. Thin layers of beechwood are formed into a monolithic phenolic laminate board under great pressure and heat. The end result has only 60 percent of the original wood's thickness.

Panzerholz is so dense that it lends itself for threading to accept mounting bolts for the drivers. Metal bolts at that! Because of the high thread count, normal fibreboard (MDF) or plywood would simply strip right through
Panzerholz is so dense that it lends itself for threading to accept mounting bolts for the drivers. Metal bolts at that! Because of the high thread count, normal fibreboard (MDF) or plywood would simply strip right through

The manufacturer calls it a Phenolic wood laminate/dense rubber/fiberglass sandwich. I can definitely vouch for the “dense” part. With this construction the material gains a strength similar to that of metal. A side effect of this is that the Chiara is practically bullet proof! Well, you never know. The form of the Chiara is not only meant to be an eye catcher, but is a purposely engineered solution to avoid parallel walls. In this way, standing waves within the housing are meant to be avoided. In addition, much thought and effort was put into separating vibration and resonance from the speaker drivers themselves. If one does this with damping material alone, one not only dampens the resonances, but loses acoustical energy as well. A better idea therefore would be to conduct or to drain the resonance similar to the way a lightning rod (arrester) drains the charge of a lightning bolt into the earth. The manufacturer constructed the speaker in such a way that the bulk of the resonance is drained into the stand's foot. Three acoustical labyrinths are integrated invisibly into the loudspeaker's foot. This technology was mutually developed between Kaiser Acoustics and Vertex AQ from England. This approach also results in less damping material being needed inside the housing itself.


What at first glace appears to be a three way loudspeaker reveals itself upon closer inspection to be a two way system with added support for bass through a passive membrane. A passive membrane acts similar to a bass reflex port, but offers more flexibility for tuning and avoids airstream noise which can occur with reflex ports and high sound levels.

The Chiara is rich in invisible innovative technologies. But on first impression, one cannot deny the clearly obvious masterfully crafted fit and finish
The Chiara is rich in invisible innovative technologies. But on first impression, one cannot deny the clearly obvious masterfully crafted fit and finish

Kaiser did not skimp on the choice of drivers either and chose the top line of the danish manufacturer Scan-Speak. Scan-Speak has always made excellent drivers, even if presently the use of ceramic drivers happens to be “in”. The 15 centimeter bass driver from the “Illuminator” series has a paper sandwich membrane and a neodymium magnet. The bass is set up as a long throw system and achieves a low resonance frequency of 34 Herz. A great feature is the open and aerodynamic structure of the driver, a testament to Scan-Speak's dedication to quality. The bass is supported by an 18 centimeter passive membrane, also made by Scan-Speak, but made custom for Kaiser in this form and size. A drop of bitterness for a high efficiency fan such as myself: the Scan-Speak bass has a sensitivity of only 87 dB.

Highs are taken care of by a Mundorf air motion transformer. Based on a discovery by Oskar Heil, the AMT achieves higher sound pressure levels than a standard ribbon given the same membrane dimensions and movements due to its folded membrane structure. For the Chiara, Mundorf manufactures a special version of this driver according to custom specifications laid out by Kaiser.

The innovatively designed Scanspeak driver. The magnet is made of neodymium and can therefore be of smaller size while creating the same magnetic field strength
The innovatively designed Scanspeak driver. The magnet is made of neodymium and can therefore be of smaller size while creating the same magnetic field strength

Of significance to the sound quality is the construction of the crossover. This goes for the quality of its parts as well as the way they are put together. Weber chose capacitors, coils and resistors from Duelund of Denmark. These truly are members of the worldwide top elite performers, as well as in price. Only one coil in the circuit was chosen from Mundorf. An analogous part from Duelund would no longer have physically fit into the enclosure.

Every loudspeaker designer approaches crossover schematic design in different ways. There are those who seek only a flat response, end of story. With a largish amount of circuitry, any given frequency performance curve can be straightened out. The question after such manipulation is of course how it ultimately sounds. Another approach is to maximize listening pleasure, even though it may be known that ruler-flat response is not achieved.

Rainer Weber, designer of the Chiara, went another way altogether. Basing his design on his professional background with acoustical phenomena, his solution differs from that of many others. He managed to achieve a realistic imagery in size, even though the Chiara is small. It goes without saying that exact design specifics regarding this achievement remain proprietary. But it can be said that measurements he used included the use of a binaural head microphone system which closely emulates the human ear and its position within the organic human hearing mechanism.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_14-04-18_kaiser_Kaiser-Cover_1.jpg One of my favorite musicians is the spaniard Jodi Savall, who together with his wife Montserrat Figueras, son and daughter performs Du temps et de l'instant. The music chosen by Savall comes from all over the world, ranging from Afghanistan to Mexico. The first piece titled “Cantiga de amigo V” comes from the 13th century, by Martim Codax from Galicia. The CD is exceptionally recorded, something that becomes immediately apparent through the Chiara. Indeed, the reproduction of acoustical instruments seems to be a great strength of this loudspeaker. The theorbo that Ferran Savall uses here has a clearly different sound characteristic than a guitar, and not merely because of its lower range extension of notes. The same applies to the Viola da Gamba played by Jordi Savall. To differentiate these fine nuances of sound is no challenge for the Chiara. This goes for fantastic voice reproduction, too, in this case Montserrat Figueras. The depiction of the musical whole flows forth in a perfectly homogenous way. Earlier I mentioned the excellent sound staging of this speaker. In addition, it is astounding how the musicians are depicted in realistic size. This is often not the case with compact loudspeakers of this size.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_14-04-18_kaiser_Kaiser-Cover_2.jpg Scene change: Blues on Bach by The Modern Jazz Quartet. Before any hard core classical music fans among us turn up their noses, I'd like to emphasize that the concept here is very interesting. The idea is not to take melodies from Bach and to somehow mix them with jazz. On the contrary, John Lewis wanted to take other challenging forms and structures and integrate them with jazz. I know, that still probably won't impress the classical fans. “Kantate BWV 147 Jesu bleibet meine Freude” now obviously contains the handwriting of both Bach and the MJQ. Again we encounter the grandiose imaging capabilities of the Chiara. The instruments stand as three dimensional palpable objects in the room. The recording of the harpsichord is not as full of brilliant overtones and as fiery as one hears in other recordings. Sometimes it can sound rather artificial in this respect. The vibraphone was better recorded, one can definitely tell. The contrabass was recorded well and the Chiara depicts its body and many colors vividly. The whole of the sound does not sound like it is coming from “a box”. All of this is very clearly audible through this loudspeaker. If you choose to pay attention to it. In general, the loudspeaker focuses one's attention towards the performance of the musicians. This is really the way it should be.

One can clearly see the folded diaphragm of the AMT tweeter. When in action, the motion is from like that of an accordion
One can clearly see the folded diaphragm of the AMT tweeter. When in action, the motion is from like that of an accordion

You can tell Kaiser didn't just throw expensive parts and rare materials together to achieve the desired price point. The construction is very well thought out and absolutely perfected. You can really feel the attention to detail in every aspect. Setting up the speaker, one should make efforts for proper placement. I achieved best focus and imaging when they were parallel to one another, or maybe just a tad toed in. Of course, your conditions will differ. When turned directly toward the listener, the highs become somewhat emphasized. The proportions of the musicians are well organized, and you never get the feeling you are sitting in front of a puppet theater. When you close your eyes, you really do believe you have a large standing loudspeaker in front of you. I have never experienced this with a loudspeaker of this size before. Don't expect miracles in the lowest bass region. After all there's a limit to what you can expect from a 15 cm bass driver. But the Chiara really rocks in my 40 square meter large room, no question about it! I had not expected this type of performance in a footprint so small.


At first I ignored the manufacturer's power amp recommendation of 150 Watts. Somehow I imagined the owner of a large Krell amp who prefers the recordings of Yello. I don't know how long I would enjoy that. But regardless, my own Mayer 211 Elrog had absolutely no problem with the loudspeaker, and it can “only” do 25 Watts. It should be said, though, that the amp features an extremely potent power supply. A quick calculation will reveal that the Chiara under such conditions can produce a maximum sound pressure level of about 100 dB, which is equivalent for some heavy metal fans to a pleasant tinkling of background music. But they'd be in the market for something else anyway. In general, more power is never a mistake, as long as the amp can keep up in the realm of sound quality as well.

One look at the crossover's impressively exclusive parts, and one sees the dedication put into this loudspeaker. Duelund's pricey PIO-Cast caps are used, and the Mundorf coils are of a gigantic calibre. Taking into consideration the meticulous hands-on crafting of the enclosure and these noble components, it's obvious here that we're dealing with a creation without compromise, priced accordingly
One look at the crossover's impressively exclusive parts, and one sees the dedication put into this loudspeaker. Duelund's pricey PIO-Cast caps are used, and the Mundorf coils are of a gigantic calibre. Taking into consideration the meticulous hands-on crafting of the enclosure and these noble components, it's obvious here that we're dealing with a creation without compromise, priced accordingly

For the sake of completeness, I borrowed a 200 Watt transistor amplifier from the editorial office and connected it with the Chiara. To be honest, I could not pinpoint any advantage over the 211 Elrog. On the contrary, several disadvantages became obvious: resolution, clearness, dynamics and emotionality were all lacking. This may not apply to all 200 Watt amps, but the qualities of the Chiara are quite evident with the 211. Nevertheless, I could easily imagine good results using a tube amp of 50-70 Watts, probably of Push-Pull design.

This loudspeaker can do things that I have never heard in this size. The playback is very clear, or, for want of a better term, purged. The mere thought of this would often lead to a belief that your relative portion of non-listenable music would increase exponentially. But this is not the case at all. The playback remains completely stress free and relaxed. The feeling of presence is never “in your face.” All in all, I get the feeling that I associate with Sunday evenings when the power grid is less loaded and contains less interference. On such evenings, music sounds calmer, is more relaxed and clean. I can easily imagine that the sophisticated resonance draining technology is largely responsible for this effect. The housing has practically no self resonance and the back reflected sound emission from the bass driver has apparently little effect on the membrane from within.

The 18 centimeter passive diaphragm is almost a complete driver, just without the magnet
The 18 centimeter passive diaphragm is almost a complete driver, just without the magnet

I cannot hear any transition between the AMT tweeter and the bass. It's a very well integrated transition. Some readers may remember the first ESS models with the original air motion transformer, where the bass could never keep up with the racing fast speed of the tweeter. Music flows out of the Chiara in a homogenous way. The advantages of small loudspeakers, namely the pinpoint precision of the stereo image, is blended in the Chiara with sovereign, mature sound quality. Whether on or off, this loudspeaker is really quite fascinating.

b_200_0_16777215_10_images_content_tests_14-04-18_kaiser_Kaiser-Cover_3.jpg It's also fascinating what this loudspeaker does with a recording such as Benny Goodman's Carnegie Hall Jazz Concert. This recording has no special audiophile traits. It was made in 1938! I know this recording by heart in both vinyl and CD versions, and in both cases, the imagery is as flat as a pancake and the sound colors all white as snow. The Chiara manages to pull the very best out and to make the music enjoyable. And it does this in the most exceptional way. The whole seems much more cleaned up and one believes for the first time to recognize a breath of structure. Because of the poor quality, this recording has been on the shelf for some time now. But in this recording, Goodman managed to collect almost all of the jazz greats of that time for this momentous concert. Jazz at that time was still considered widely to be something somewhat sketchy, so a concert in the famous Carnegie hall was truly an exceptional event. It is rumored that trumpeter Harry James said as he went on stage: “I feel like a whore in a church.” Played through the Chiara, this milestone of the swing era is brought to new life. In closing let me paraphrase Loriot: A life without Chiara is of course possible, but not meaningful. Of course, as we all know, in the original he said pugs.

Statement

I confess frankly, I like the loudspeaker. If it didn't have its conspicuous form, it would be THE understated loudspeaker of all! And it's one of the most innovative for sure. It is unbelievable, which amount of performance Kaiser brings forth from this small loudspeaker.
Listened with
Digital Transport Ayon CDT, Aurender W20
D/A Converter Borbely Audio, totalDAC d1-monobloc
Turntable Apolyt
Tonearm Triplanar
Cartridge Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Preamp Shindo Monbrison
Amplifiers Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese
Loudspeakers WVL 100i, Ancient Audio Studio Oslo
Cables Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Netz
Accessories LeadingEdge Rack
Manufacturer's Specifications
Kaiser Kawero! Chiara
Frequency Range 40Hz – 30kHz
Sensitivity 87dB / 2.83V
Impedance 4 Ohm
Crossover Frequency 3100 Hz
Weight 34 kg
Height 1160 mm
Width 295 mm
Depth 470 mm
Price 16.220 Euro (depending on options)
Manufacturer
Kaiser GmbH
Address Hanzing 1
94107 Untergriesbach
E-Mail info@kaiser-acoustics.com
Web www.kaiser-acoustics.com
  Contact for private audition, available in the showroom in Regensburg.

Weitere Informationen

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Mittwoch, 16 Juni 2004 02:00

taurus high end gmbh

Vertrieb
taurus high end gmbh
Anschrift Garstedter Weg 174
D-22453 Hamburg
Telefon +49 40 5535358

Fax +49 40 553545
E-Mail info@taurus.net
Web www.taurus.net
Mittwoch, 16 Juni 2004 02:00

Vovox AG

Hersteller
Vovox AG
Anschrift Neuhaltenring 1


CH-6030 Ebikon
Telefon +41 41 420 8989
Web www.vovox.ch

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