Hand auf Herz – was fällt Ihnen ein beim Thema High-End aus China? Niedrige Preise? Dreiste Kopien? Miese Qualität? Falsch, alles falsch. China ist auf dem Weg zur ernsthaften High-End-Nation. Und das aus eigener Kraft.


Eigentlich war ich auf einem geschäftlichen Besuch in Südchina, aber da am Wochenende nur Freizeit für mich angesagt war, fragte mich ein chinesischer Kollege, ob ich nicht Lust hätte, mal eine chinesische High-End-Messe zu besuchen. Klar, warum nicht? Guangzhou ist nur knapp anderthalb Stunden mit dem Zug von Shenzhen entfernt und ich hatte – wie schon gesagt – eh' nichts anderes vor.

Um so größer war dann die Überraschung: Die größte chinesische Fachmesse fand über mehrere Etagen in einem großen Hotel statt, und wenn es auch nicht möglich war, genau herauszufinden, wie viele Aussteller es tatsächlich waren, fühlte sich die Messe mindestens so groß an wie die in München. Neben den bekannten westlichen Marken, ausgestellt von ihren Distributoren, waren es vor allen Dingen die vielen einheimischen Firmen, die mit gut gemachten Vorführungen glänzten.

Überhaupt scheint High-End in China ziemlich gefragt zu sein. Viele junge Leute und ganze Familien pilgerten von Raum zu Raum, um konzentriert der Musik zu lauschen. Das war dann besonders häufig klassische Musik! Während in den USA oder in Europa eher musikalisch leichte Kost die Vorführung dominiert, bevorzugen die Chinesen klassische Musik in großen Besetzungen.

 

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Röhre versus Transistor, Analog gegen Digital: Diese Debatten hatten sicherlich ihren Reiz, sind für mich aber spätestens seit der rasanten Entwicklung der Hochbit- und DSD-Technik Schnee von gestern. Völlig ideologiefrei geht es hier um Wohlklang aus Röhren, nicht zuletzt dank einer guten Portion High-Tech. Kurz: Es geht um Ayons Epsilon – und die neue KT150.
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Die 6SJ7 Pentoden-Röhren im schwarzen Metallgehäuse arbeiten als Treiber für die KT150 und sind als Trioden geschaltet. Es handelt es sich um NOS Ware
Die 6SJ7 Pentoden-Röhren im schwarzen Metallgehäuse arbeiten als Treiber für die KT150 und sind als Trioden geschaltet. Es handelt es sich um NOS Ware

Je länger ich mit Hifi beschäftige, desto weniger traue ich mich, einem Schaltungskonzept oder -detail bestimmte klangliche Eigenschaften zuzuschreiben. Und nicht zuletzt deshalb ist es mit prinzipiell völlig egal, welche aktiven Bauelemente in meinen Hifi-Komponenten für die Verstärkung zuständig sind. Die erste Endstufe meiner Hifi-Geschichte, die zusammen mit einer Audiolabor-Vorstufe einen mächtigen Onkyo-Vollverstärker ablöste, war eine Michaelson & Austin TVA-1, bei der zwei KT-88 Gold Lion im Push-Pull-Betrieb 75 Watt leisten sollten. Dass sie später einem Transistor-Verstärker weichen musste, lag allein daran, dass sie nicht mit meinen neuen Traum-Lautsprechern harmonierte. Obwohl ich nun schon seit Jahrzehnten ein Analoglaufwerk mit Röhrennetzteil und eine Vorstufe, bei der Röhren zumindest partiell die Verstärkung übernehmen, verwende, bin ich nie in den Ruf gekommen, ein Röhrenfan zu sein. Wer gerne mal richtig laut hört und dazu einen Lautsprecher mit einem gar nicht einmal so niedrigen, für Hochwirkungsgrad-Lautsprecher-Enthusiasten aber dennoch geradezu lächerlichen Wirkungsgrad von 91 Dezibel benutzt, fände zwar auch eine Menge Röhrenamps, die die nötige Leistung haben, aber meine Geräteauswahl war nie von der Frage Röhre oder Transistor bestimmt.

Mit dem Schalter oberhalb der 12AX7 kann die Betriebsart der KT88 respektive der KT150 gewählt werden. Die Pentoden besitzen im Trioden-Modus einen ganz besonderen Reiz
Mit dem Schalter oberhalb der 12AX7 kann die Betriebsart der KT88 respektive der KT150 gewählt werden. Die Pentoden besitzen im Trioden-Modus einen ganz besonderen Reiz
Dass jetzt eine Ayon Epsilon bei mir gelandet ist, liegt nicht daran, dass Jürgen Saile, der – wie ich gerne sage – jede Röhre mit Vornamen kennt und dementsprechend als Monopolist für alle Glaskolben bestückten Geräte in Hifistatement fungiert, für einen Amp dieser Leistung nicht die richtigen, sprich „wirkungsgradschwachen“ Lautsprecher besitzt, sondern, dass ich nach dem Malheur mit den exquisiten, aber impedanzkritischen Göbel-Schallwandlern noch immer auf der Suche nach neuen Endstufen für meinen Hörraum Ayon-Chef und LumenWhite-Vertrieb Gerhard Hirt nach einem bewährten Spielpartner für die DiamondLight fragte. Er empfahl die damals brandneuen Epsilons und brachte kurzentschlossen ein Pärchen nach Gröbenzell. Dort würden sie dem Autor auch heute noch ohne jeden Gedanken an einen Test eine Menge Freude bescheren – wenn nicht inzwischen die KT150 für jede Menge Unruhe unter den Röhrenfreunden gesorgt hätte. Da lag der Gedanke nahe, auch die Epsilon für die neuen Endröhren umzurüsten. Eine bisher in keiner anderen Publikation vorgestellte Ayon-Endstufe, die zudem mit einer der spannendsten Röhren-Neuentwicklungen der letzten Jahre bestückt ist, allein zum Arbeiten und Genießen in meinem Hörraum zu haben, schien mir dann doch zu egoistisch. Doch bevor ich über meine Erfahrungen mit der Epsilon berichte, lasse ich Jürgen Saile zu Wort kommen, der Ihnen die technischen Besonderheiten von Verstärker und Röhre weit kompetenter schildern kann als ich.

Die Epsilons überzeugen nicht nur klanglich, sie begeistern auch optisch: Die Töpfe für die Trafos sind satt verchromt, die Beschriftungen graviert und der Firmenschriftzug gefräst
Die Epsilons überzeugen nicht nur klanglich, sie begeistern auch optisch: Die Töpfe für die Trafos sind satt verchromt, die Beschriftungen graviert und der Firmenschriftzug gefräst

 

Jürgen Sailes Technik-Exkurs


Die Ayon Epsilon kann in verschiedenen Varianten bestellt werden, einmal mit KT88 Leistungsröhren ausgerüstet oder auch mit der neuen KT150. Bei der KT 150 handelt es sich um einen neuen Röhrentyp, der von der russischen Firma Tung-Sol entwickelt wurde und auch hergestellt wird. Sie gehört zur Familie der Beam Power Tetroden und ist somit mit der berühmten KT88 verwandt, oder besser gesagt, aus ihr hervorgegangen. Mit einer Anodenverlustleistung von 70 Watt stellt sie allerdings ein anderes Kaliber dar und ist momentan die leistungsstärkste Strahlbündeltetrode. Eine gedopte KT88 sozusagen. Wenn man genau hinschaut, sieht man an der Anode kleine angebrachte Spoiler. Die sollen die Tetrode noch schneller machen... Quatsch, dienen natürlich zusätzlich der Wärmeableitung.
    
Die etwas ungewöhnliche Form erinnert irgendwie an Ostern, und wurde von den Russen entwickelt, um eine bessere Wärmeabstrahlung zu gewährleisten. Außerdem verspricht sich Tung-Sol von dieser Bauform eine geringere Neigung zu Mikrophonie. Die KT150 ist zwar pinkompatibel mit anderen KT-Typen wie beispielsweise der KT88, benötigt aber höhere Heizströme gegenüber einer gewöhnlichen KT88. Ein einfaches Umstecken ist also nicht so ohne weiteres möglich. Die Epsilon ist vollsymmetrisch aufgebaut, wobei pro Gerät sechs KT150 zum Einsatz kommen. Damit lässt sich die Ausgangsleistung gegenüber der KT88 Version noch einmal steigern, nämlich auf 180 Watt. Wem diese Leistung immer noch nicht ausreicht, der sollte sich ernsthafte Gedanken über seinen Lautsprecher machen.

Die Schaltung ist mit mehreren kleinen Platinen aufgebaut. Die kleinen silbernen Würfel rechts unten und oben sind Chokes (also Drosseln), die zusammen mit den Elkos die Netzfilterung realisieren. Die Überwachungselektronik für die Ausgangsröhren ist in an den Seitenwänden angebracht, in unmittelbarer Nähe der KT150 Röhren
Die Schaltung ist mit mehreren kleinen Platinen aufgebaut. Die kleinen silbernen Würfel rechts unten und oben sind Chokes (also Drosseln), die zusammen mit den Elkos die Netzfilterung realisieren. Die Überwachungselektronik für die Ausgangsröhren ist in an den Seitenwänden angebracht, in unmittelbarer Nähe der KT150 Röhren

Wie bei Ayon üblich, wird auf eine üppige Netzversorgung großen Wert gelegt. Dies ist bei der Epsilon nicht anders, die drei verchromten Töpfe enthalten zwei Netztrafos, jeweils einen für die Anodenspannung und einen für die Heizspannung. Der dritte enthält den Ausgangsübertrager. Die Töpfe sind mit einer Epoxy-Vergussmasse ausgefüllt, die noch den letzten Vibrationen den Garaus machen soll. Im Inneren des Gehäuses existiert noch ein weiterer Trafo für die Versorgungsspannung der Steuerelektronik. Damit noch nicht genug, die Anodenspannung wird zusätzlich über zwei Chokes und eine Kondensatorbank in einer CLCLC Konfiguration gefiltert. Die Kondensatorbank kann über 1700µF an Siebkapazität aufweisen; dies mag einem Transistor-Fan mickrig vorkommen, wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass hier Spannungen von 400 Volt und mehr anliegen. Die Treiberstufe enthält ebenfalls einen Choke zur Filterung. Das ist schon sehr aufwändig gemacht!

Potente Kondensatorbänke mit jeweils 1760µF Gesamtkapazität. Hier werden die Anodenspannung sowie die Spannung für die Treiberstufe gefiltert. Transistorfreaks werden vielleicht angesichts der 1760 µF müde grinsen, vergessen aber dabei, dass hier Spannungen von über 300 Volt anliegen und damit die gespeicherte Energie ganz erheblich ist
Potente Kondensatorbänke mit jeweils 1760µF Gesamtkapazität. Hier werden die Anodenspannung sowie die Spannung für die Treiberstufe gefiltert. Transistorfreaks werden vielleicht angesichts der 1760 µF müde grinsen, vergessen aber dabei, dass hier Spannungen von über 300 Volt anliegen und damit die gespeicherte Energie ganz erheblich ist

Neben der Armada von KT150 Röhren findet man noch vier vergleichsweise winzige Röhren, zwei 6SJ7 Pentoden mit amerikanischem Oktalsockel sowie eine 12AX7 und eine12AU7 mit dem in Europa geläufigen Novalsockel. Diese beiden Röhren sind das amerikanische Pendant zu ECC83 und ECC82. Bei den 6SJ7 Pentoden (dies sind die Röhren in dem schwarzen Metallgehäuse) handelt es sich um NOS Ware, also Röhren, die früher produziert wurden und bisher unbenutzt in irgend einem Lager ihr Dasein gefristet haben. Der Einsatz dieser Röhren hat nichts mit Geldsparen zu tun, ganz im Gegenteil, diese alten Röhren haben einen Qualitätsstandard, der bei den Produktionen heutzutage kaum noch erreicht wird.

Die Endstufe ist vierstufig aufgebaut. Zunächst läuft das Signal über die Eingangsröhre, welche die notwendige Spannungsverstärkung des NF-Signals bewerkstelligt; diese Aufgabe übernimmt bei der Epsilon die 12AU7 Doppeltriode. Da der Verstärker vollsymmetrisch ausgelegt ist, ist jeweils eine Hälfte der Triode für Plus und für Minus zuständig. Danach geht es über eine 12AX7 Doppeltriode zur Treiberstufe. Hier wird eine kräftige Treiberröhre benötigt, die bei den KT150 nicht schlapp macht. Ayon setzt hier die 6SJ7 ein, die aus klanglichen Gründen als Triode geschaltet ist. Die KT150 im Dreierpack arbeiten in Push-Pull Konfiguration.



Im Bild die Platine mit den Anschlüssen für die Eingangs- und Treiberröhren. Die Platinen sind vergoldet, um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Rechts der Umschalter für Trioden- oder Pentodenbetrieb
Im Bild die Platine mit den Anschlüssen für die Eingangs- und Treiberröhren. Die Platinen sind vergoldet, um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Rechts der Umschalter für Trioden- oder Pentodenbetrieb

Eine weitere Spezialität ist die BIAS-Einstellung. Wir erinnern uns, jede Röhre benötigt eine bestimmte Gittervorspannung, mit der sie im optimalen Arbeitspunkt arbeiten kann. Dieser ändert sich im Laufe des Lebens einer Röhre und muss immer wieder nachgeregelt werden. Bei manchen Geräten funktioniert dies manuell über Einstellpotentiometer, teilweise wird dies auch automatisch geregelt. Letzteres hat natürlich den Vorteil, dass man sich um gar Nichts mehr zu kümmern braucht. Leider gehen diese Schaltungen oftmals mit Klangverlusten einher, so dass sich Ayon etwas anderes ausgedacht hat. Unter der Bezeichnung auto-fixed-bias funktioniert die Regelung ebenfalls automatisch, soll aber ohne die angesprochenen Klangverluste funktionieren. Die Regelung greift nicht in den Signalweg ein und regelt auch nicht während des Betriebs nach. Mehr war nicht zu erfahren, Ayon möchte sich hier verständlicherweise nicht in die Karten schauen lassen.


Die Ayons verbrachten eine längere Zeit in meinem Hörraum, allerdings nicht mit den neuen KT150. Gerhard Hirt brachte mir vor einigen Monaten auf die Schnelle die serienmäßige Version mit den KT88 vorbei. Auf die Schnelle heißt ganz konkret, dass er die beiden Epsilons inklusive eingesteckter Röhren ohne weitere Verpackung in sein schon nahezu gänzlich volles Auto packte – was nicht alle Endstufenröhren wirklich goutierten. Ohne über diesen nicht ganz sachgemäßen Transport weiter nachzudenken, habe ich dann freudig die beiden optisch so ansprechenden Verstärker angeschlossen und war von ihrem Klang auch gleich begeistert: Da sorgte ein Hauch zusätzliche Fülle im Oberbass dafür, dass die LumenWhite ein bisschen weniger streng zu Werke gingen. Plötzlich machten auch nicht hundertprozentig perfekt aufgenommene und produzierte Tonträger Spaß, bei denen man zuvor allzu unnachgiebig auf ihre Fehler aufmerksam gemacht wurde. Und das beste dabei: Trotz dieser kleinen Extraportion Wärme büßten die DiamondLight so gut wie nichts von ihrer fantastischen Durchzeichnung und der enormen Detailfreudigkeit ein. Die räumliche Abbildung gelang sogar noch ein klein wenig überzeugender als bei der Vielzahl der bisher in meiner Kette verwendeten Endstufen.

Insgesamt vier 30-Ampere-Relais schalten die einzelnen Spannungen und dienen im Störungsfall zum Schutz der Schaltung. Oben erkennbar der 45H Choke für die 6SJ7 Treiberstufe
Insgesamt vier 30-Ampere-Relais schalten die einzelnen Spannungen und dienen im Störungsfall zum Schutz der Schaltung. Oben erkennbar der 45H Choke für die 6SJ7 Treiberstufe

Die Freude währte allerdings nur ein, zwei Tage, bevor sie mit einem Paukenschlag endete. Das war aber leider keine wirkliche Pauke, sondern der Knall einer Röhre, die während des Spielbetriebs das Zeitliche segnete. Sie können sich meinen Schrecken vorstellen. Dabei ging es gar nicht um die Ayon, sondern erst einmal um meine Lautsprecher mit ihrer nicht gerade günstigen Chassis-Bestückung. Also schloss ich schnell die Cello-Monoblöcke an – und konnte erleichtert feststellen, dass die Schutzschaltungen der Epsilon schnell genug waren, um die DiamondLight vor zu viel Strom zu bewahren. Die Lautsprecher hatten den Zwischenfall unbeschadet überstanden. Ich stellte mich innerlich schon auf eine länger Reparaturzeit für die Epsilons ein, als ich Gerhard Hirt anrief. Er meinte jedoch völlig gelassen, dass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass durch die defekte Röhre ein Schaden am Verstärker entstanden sei. Ich solle einfach eine Ersatzröhre einstecken, mit einem Minischraubenzieher das Röhrenprüf- und Einmessprogramm starten und abwarten, was passiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Widerstand in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, läge im Promillebereich. Und so war es: Nach ein paar Minuten, in denen die Ayon ihre Prüfroutine abarbeitete, schaltete sie in die normale Betriebsart um und spielte so faszinierend wie zuvor. So viel Alltagstauglichkeit hätte ich mir auch von einer neuen, aufwendigen Röhrenkonstruktion nicht träumen lassen.

Verfeindete Bauteile wie Transistoren und Röhren leben hier in friedlicher Koexistenz beieinander. Die ausgeklügelte Steuerung für das Röhrentestprogramm oder die Schutzschaltung lässt sich nun nicht mit Röhren erledigen
Verfeindete Bauteile wie Transistoren und Röhren leben hier in friedlicher Koexistenz beieinander. Die ausgeklügelte Steuerung für das Röhrentestprogramm oder die Schutzschaltung lässt sich nun nicht mit Röhren erledigen

 

Als Folge des etwas rüden Transports über 500 Kilometer hat sich dann noch eine weitere Röhre verabschiedet, allerdings völlig unspektakulär: Bei der üblichen Bias-Strom-Messung nach dem Ausschalten der Endstufen wurde ein Fehler entdeckt, eine der sechs LEDs auf der Rückseite des Verstärkers signalisierte, welche Röhre auszutauschen sei und die Illumination des Ayon-Schriftzuges blinkte, statt zu erlöschen. Ich trennte die Epsilon vom Netz, ersetzte die inkriminierte Röhre, stellte die Netzverbindung wieder her und startet nach dem Einschalten wieder das Prüf- und Einmessprogramm. Nach ein paar Minuten musizierten die Epsilon, als sei nichts gewesen. Falls Sie sich fragen, warum ich diese beiden kleinen Zwischenfälle überhaupt schildere, wo doch sonst fast überall nur von den positiven Erlebnissen mit Testgeräten zu lesen ist: Erstens, weil ich noch einmal ganz nachdrücklich darauf hinweisen möchte, dass es für die sensiblen Glaskolben in keiner Weise zuträglich ist, im Verstärker statt in der schützenden Pappschachtel transportiert zu werden – auch über kurze Strecken hinweg. Und zweitens, um all jene, die den Klang von Röhren-Amps dem von Transistorverstärkern vorziehen, aber dennoch nicht in erstere investieren aus Angst, Röhren seien besonders anfällig und damit wenig alltagstauglich, zu ermutigen, ihren klanglichen Vorlieben zu folgen und die Bedenken hintanzustellen – zumindest, wenn die Objekte der Begierde von Ayon stammen oder ebenso gut abgesichert sind wie die österreichischen High-Tech-Amps. Die auf die KT150 umgebauten Epsilons transportierte ich übrigens in der Originalverpackung von Graz nach Gröbenzell – und bis jetzt hat es nicht das geringste Problem mit einer der Röhren gegeben.

Das Rot in den Röhren hat unser Fotograph an diese Stelle gezaubert. Die KT150 strahlen während des Betriebs recht wenig anheimelndes Licht ab. Als optischer Kamin-Ersatz eignen sich die Endstufenröhren weniger
Das Rot in den Röhren hat unser Fotograph an diese Stelle gezaubert. Die KT150 strahlen während des Betriebs recht wenig anheimelndes Licht ab. Als optischer Kamin-Ersatz eignen sich die Endstufenröhren weniger

Es hatte also einige Wochen gedauert, bis die Epsilons wieder in meinen Hörraum zurückkehrten. Da reicht selbst die beste akustische Erinnerung nicht aus, um die durch den Röhrenwechsel bedingten klanglichen Veränderungen im Detail beschreiben zu können. Insgesamt spielen die leistungsstärkeren Röhren noch eine Spur souveräner und entspannter, um bei Impulsen um so heftiger zur Sache zu gehen. Dass die Endstufen selbst bei recht saftigen Pegeln noch absolut unangestrengt agieren, manifestiert sich auch in einem räumlich weiten und enorm stabilen Klangbild, in das eine Fülle von Details spielerisch und völlig selbstverständlich integriert werden. Aber Bestwerte in einer Vielzahl von Hifi-Disziplinen erreichen viele sehr gute Verstärker. Die hervorragenden Einzelleistung zu einem stimmigen, emotional fesselnden Erlebnis werden zu lassen, vermögen allerdings nur die aller besten Vertreter ihrer Gattung. Die Ayon Epsilon ist einer von ihnen.

Was mich so sehr für die Epsilons einnimmt, ist der druckvolle Oberbass-Bereich und dieser gewisse Hauch Wärme. Das sind zwar Eigenschaften, die man Röhrenverstärkern gern nachsagt, aber um Missverständnissen vorzubeugen: Die Epsilons sind weit entfernt von dem, was man landläufig als Röhrenklang bezeichnet: Sie erlauben sich keinerlei Weichzeichnereffekte, haben die Bass-Chassis fest im Griff und neigen auch nicht zur Euphonie. Sie verwandeln schlechte gemachte Scheiben nicht in Drogen für Audiophile, sind allerdings auch nicht ganz so gnadenlos streng wie einige ihrer Transistorkollegen. Für mich sind die Ayon die nahezu perfekte Ergänzung meiner bestehenden Kette.

Solange keine dieser sechs LEDs leuchtet, ist alles in Ordnung: Sie signalisieren, welche Röhre bei einem Defekt ausgetauscht werde muss. Über den USB-Anschluss lassen sich wichtige Einstellung ändern. So wäre mit den sechs KT150 eine deutlich höhere Leistung als 180 Watt zu erreichen
Solange keine dieser sechs LEDs leuchtet, ist alles in Ordnung: Sie signalisieren, welche Röhre bei einem Defekt ausgetauscht werde muss. Über den USB-Anschluss lassen sich wichtige Einstellung ändern. So wäre mit den sechs KT150 eine deutlich höhere Leistung als 180 Watt zu erreichen

Da ich mit dem Klang der Epsilons wunschlos glücklich bin, weiß ich nicht so recht, warum ich die KT150-Pentoden als Trioden verwenden sollte. Aber erstens bieten die Ayon diese Betriebsart an und zweitens war der Kollege Schimmel beim Test des Cayin-Vollverstärkers vom Trioden-Modus derart begeistert, dass ich ich diese Spielart nicht einfach ignorieren kann. So mache ich mich dann nicht ganz vorurteilsfrei an den Vergleich, wobei wegen der Aus- und Einschaltprozedur der Epsilon zwischen den beiden Versionen desselben Stückes bis zu fünf Minuten vergehen. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ wirken die Instrumente im Raum bei Trioden-Betrieb etwas plastischer, die Wiedergabe gerät einen Hauch luftiger. Die tiefe Pauke und der E-Bass besitzen jedoch bei der Pentoden-Schaltung mehr Druck und Kontur. Hier sind die KT150 in ihrer angestammten Betriebsart für mich erste Wahl. Bei Keith Jarretts Köln Concert fällt die Entscheidung dann schon schwerer: Die Trioden-Schaltung lässt den Flügel einfach intensiver singen, das Klangbild erscheint geschlossener, Jarretts Spiel emotional noch packender. Dafür lassen die Pentoden im bestimmungsgemäßen Modus die einzelnen Töne in ihrer Positionierung im Raum und in der Dynamik noch differenzierter erklingen. Das kommt dem etwas nüchterneren Vortrag, den ich über Jahre von Transistoren gewohnt war, ein gutes Stück näher. Aber nach einigen Monaten mit den KT88 bestückten Epsilon kann ich nicht mehr ruhigen Gewissens behaupten, die – nennen wir es mal: – intellektuell-analytische Spielart der emotionaleren vorzuziehen.


Heute stellt sich mir eher die Frage, ob mich die Röhrenendstufen im Pentoden- oder Trioden-Betrieb mehr faszinieren. Da die Kette in meinem Arbeitszimmer vor allen Dingen Werkzeug-Charakter besitzen sollte, bleibe ich aber vorerst bei den Pentoden – kann und will jedoch keinesfalls ausschließen, immer öfter dem Charme der Trioden-Schaltung zu erliegen. Wie schön, dass die Ayons einem hier die Wahl lassen. Der Umschalter ist also doch nicht so überflüssig, wie auf den ersten Blick angenommen.

Bin ich nach diesen ungemein positiven Erfahrungen mit den Epsilons ab sofort Röhrenfan? Für mich eine eher müßige Frage: Ich bleibe auch in Zukunft allen Schaltungskonzepten gegenüber aufgeschlossen – Digitalendstufen vielleicht ausgenommen, denn vor der zwangsweisen A/D-Wandlung feinster analoger Signale von Plattenspieler und Tonbandmaschine schrecke ich immer noch zurück –, würde mich momentan aber widerspruchslos als Epsilon- und KT150-Fan bezeichnen lassen.

Da die Epsilon vollsymmetrisch aufgebaut ist, macht hier die Verkabelung über die XLR-Verbindung durchaus Sinn
Da die Epsilon vollsymmetrisch aufgebaut ist, macht hier die Verkabelung über die XLR-Verbindung durchaus Sinn

STATEMENT

Vollkommen unabhängig davon, ob Sie sich bisher der Spezies der Röhrenfans zugehörig fühlten oder nicht: Wenn Sie Endstufen mit ohrenfällig unerschöpflichen Kraftreserven, einer auffällig weitläufigen Raumdarstellung, großer Detailverliebtheit und trotz aller Fähigkeit zur Analyse einem charmanten Hauch Wärme suchen, ohne dabei auf Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit verzichten zu wollen, könnten die Epsilon für Sie die erste Wahl sein. Für mich sind sie es.
PS: Perfektionisten kommen um die Bestückung mit den KT150 nicht herum, aber auch mit den serienmäßigen KT88 garantieren die Ayon enorm viel Musikgenuss.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Air Tight PC-1, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.5
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Audirvana
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek 192-DSD-DAC
Vorverstärker EAR Yoshino 912
Endstufe Cello Encore 50
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, SwissCable, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Wild und Diamond
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus

 

HERSTELLERANGABEN
Ayon Epsilon mit KT150
Betriebsarten Trioden-* oder Pentoden-Modus, Class-A*
Röhrenbestückung KT150
Lastimpedanz 4 und 8 Ohms
Ausgangsleistung Pentoden-Modus 1 x 180W
Ausgangsleistung Trioden-Modus 1 x 100W
Frequenzgang 10 Hz - 60 kHz
Eingangsimpedanz 47 KΩ
Eingangsempfindlichkeit für Vollaussteuerung 900mV
Fremdspannungsabstand bei Vollaussteuerung 98 dB
Gegenkopplung 0dB
Eingänge RCA und XLR
Abmessungen (B/T/H) 35/55/25 cm
Gewicht 40 kg
Garantiezeit 15000
Preis 15000 Euro, 13000 Euro mit KT88

 

HERSTELLER
Ayon Audio
Anschrift Hart 18
A-8101 Gratkorn

 

VERTRIEB
Audium
Anschrift Catostr. 7b
12109 Berlin
E-Mail urban@audium.de
Internet www.ayonaudio.de

Weitere Informationen

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„3D Holographic Sound“, „Enjoy the magic of tube sound", „Digital Antidote Plus®“,  „The iFi iTube is the swiss army knife of audio“. Die schmucke Verpackung meines aktuellen Testgerätes kommuniziert selbstbewusst die zahlreichen Fähigkeiten des Inhaltes. Nicht nur der Name iFi iTube weckt deutliche Assoziation zu den Gadgets aus Cupertino, auch das Vorbild der Verpackungs-Designer ist mühelos zu erraten.
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Die Dimensionen des iFi scheinen auf den ersten Blick im Widerspruch zu den vielen aufgeführten Vorzügen zu stehen, denn das mattsilberne Kästchen ist kaum größer als die Fernbedienung meiner Vorstufe. Betrachtet man es eingehender, so fällt neben der tadellosen Verarbeitung die konsequente Nutzung der verfügbaren Flächen ins Auge: Auf der Oberseite geben drei LEDs Auskunft über den gewählten Betriebszustand, zudem dürfen wir durch eine kleine Öffnung einen Blick auf eine sanft glimmende Röhre werfen.

Das übersichtliche Kontrollzentrum
Das übersichtliche Kontrollzentrum

Zwei Kippschalter und ein Regler, der die Regelung der Lautstärke mit dem Ein- und Ausschalten verbindet, füllen die Front. Der linke Schalter aktiviert den „3D Holographic Sound“, dem zweiten Hebelchen fällt die Aufgabe zu, das „Digital Antidote Plus®“ zuzuschalten. Auch das Heck ist komplett ausgefüllt, zwei Paar Clinch Buchsen (Input / Output) teilen sich die knappe Fläche. Üppige Stecker werden hier Beklemmungen bekommen. Die Energie für den iFi T iTube stellt ein kompaktes Steckernetzteil zur Verfügung, der dazugehörige Anschluss befindet sich auf der rechten Seite des Aluminium-Gehäuses. Für den Fall, dass die Zuleitung an dieser ungewöhnlichen Position störend weit aus dem Gehäuse ragt, legt der Hersteller einen Adapter bei, der mit seinem Winkelanschluss Breite spart.

Ungewöhnlich spannend geht es auf der Gehäuseunterseite zu. Umfangreich wie in einer Bedienungsanleitung werden hier noch einmal die einzelnen Talente des iTube aufgezählt. Daneben befindet sich ein achtstufiges Mäuseklavier – technisch korrekt: DIP Schalter – und eine schematische Darstellungen zu dessen Nutzung. Hier wird die Integration in ein bestehendes Musik-System festgelegt. Zur Wahl stehen die Modi Buffer und Preamp, jeweils optional mit einer zusätzlichen Verstärkung von 6 Dezibel kombinierbar.

Hier werden die substanziellen Einstellungen vorgenommen, ein filigraner Schraubendreher liegt als praxisgerechte Bedienungshilfe bei
Hier werden die substanziellen Einstellungen vorgenommen, ein filigraner Schraubendreher liegt als praxisgerechte Bedienungshilfe bei

In der Einstellung Buffer wird der iFi iTube entweder in die Verkabelung zwischen Vor- und Endstufe eingesetzt oder es erfolgt die Integration zwischen einer Quelle wie zum Beispiel einem CD-Spieler und dem Verstärker. Alternativ wäre eine Verbindung über die „Monitor-Schleife“ möglich. Die Lautstärke-Regulierung würde in dieser Einstellung nach wie vor in den Schaltkreisen des Verstärkers erfolgen. Arbeitet unser „Swiss army knife" als Preamp, so obliegt ihm auch die Regelung der Lautstärke. Damit kommen wir zur Kernfrage: Warum sollte man den iTube in seineMusikanlage eingliedern? Für die Beantwortung der Frage ist es hilfreich, die Macher hinter dem iFi iTube mit Ihrem gesamten Programm vorzustellen.    

Unser Testgerät ist Teil der sechs Geräte umfassenden iFi-Micro-Serie, die vom britischen Hersteller Abbingdon Music Research (AMR) entwickelt wurde. Ziel des iFi Entwicklungsteams ist es, den Markt um eine Linie von spezialisierten Produkten zu bereichern, die audiophile Meriten mit fair kalkulierten Preisen kombiniert. Die dabei entstandenen, sehr unterschiedlichen Module sind gemeinsam oder einzeln ebenso in High End- wie auch in Computer-Audio-Set-Ups einsetzbar. So spannt sich der Produktreigen von einem Kopfhörerverstärker (iCan) über einen HD-USB-D/A Wandler (iDac) sowie einer sauberen Spannungsversorgung für USB-Geräte (iUsb) bis zu einem Phonovorverstärker (iPhono), der meinen Kollegen Matthias Jung bereits zu begeistern vermochte.


Dass sie die selbst gewählten Ansprüche kompetent umzusetzen vermögen, haben die Entwickler P. Wayne und Thorsten Lösch in der digitalen wie auch in der analogen Welt mit ihrem AMR-Produktportfolio nachhaltig bewiesen. Ein Blick auf das Oeuvre von AMR belegt zudem die große Affinität der AMR-Crew zur Röhrentechnik, wobei die Verwendung der Glaskolben ausschließlich aus klanglichen Gründen geschieht und nicht als verkaufsfördernde Marketingmaßnahme dient.

Die Entwicklungsarbeit fusst auf klar definierten, bewährten Klangidealen und -theorien. So wird im Zusammenhang mit den „3D Holographic Sound“ auf die Arbeiten von Alan Downer Blumlein verwiesen, einen der großen Vordenker der stereophonen Aufnahmetechnik. Eine vor 20 Jahren von Anthony Taddeo entworfene Schaltung bildet die Basis für „Digital Antidote Plus®“. Das kleine Kästchen soll mit seiner speziellen Class-A-Röhren-Schaltung Musiksysteme analoger und natürlicher klingen lassen. Die Zuschaltung von „Digital Antidote Plus®“ nimmt einem überanalytischen „digitalen“ Klang die Schärfe und der „3D Holographic Sound“ stabilisiert und erweitert die imaginäre Bühne – soweit die Theorie.

Der Kontakt zur Aussenwelt
Der Kontakt zur Aussenwelt

In meinem highfidelen Leben durfte ich auf einigen Messerveranstaltungen die unterschiedlichsten Musiksysteme in mitunter klangverhindernden Konferenzräumen demonstrieren. In einigen dieser Situationen, wäre iFi iTube – soviel kann ich schon zu Beginn verraten – genau das passende Tool gewesen, um die Situation zu retten!

Mein Hörraum hingegen entspricht mit seinem dicken Teppich sowie einigen üppigen Polstermöbeln fraglos mehr dem durchschnittlichen deutschen Hörraum. Hier wird iTube flugs mit den Verstärkern verbunden. Veränderungen an den DIP-Schalter sind nicht nötig, denn werkseitig ist der Buffer-Modus ohne Verstärkung konfiguriert. Für diesen Nachmittag steht ein Wirbelwind am Flügel ganz oben auf der Playlist. Die Japanerin Hiromi hat mit Simon Phillips, Drums, und Anthony Jackson, Bass, kongeniale Partner in Ihrem Jazz-Rock-Trio vereint. Ihre Version von „Beethoven's Piano Sonata Nr. 8“ schließt das vortreffliche Album Voice von 2011. Seidig klingen die leisen Töne aus den Lautsprechern, „3D Holographic Sound“ und „Digital Antidote Plus®“ sind nicht zugeschaltet und dennoch stellt sich mittels iTube bereits ein heimeliges Hörvergnügen ein – und ja, es klingt nach Röhre! „A Case Of You“ komponiert von Joni Mitchell und wunderbar interpretiert von Diana Krall folgt dem Jazz-Kleinod. Dianas Stimme hat Körper und Schmelz, die Anschläge des Flügels sind wunderbar feingliedrig. Es dominiert die Natürlichkeit über das letzte Dezibel Dynamik. Okay, das Gefühl „Enjoy the magic of tube sound“ stellt sich wie versprochen ein. Bei den ersten Takten von „Aqua Marine“ aus Viva Santana aktiviere ich den „3D Holographic Sound“: Gelöst von den Schallwandlern steht die umfangreiche Besetzung auf der Bühne, gleichzeitig öffnet sich der Raum deutlich nach hinten, ohne dass das Klangbild faserig wird. Im Gegenteil, die Präsentation wirkt merklich stabiler, Details treten klarer aus dem Klangereignis hervor, während sich das Geschehen stärker in der Mitte konzentriert. Gesangsstimmen profitieren in der Testkonfiguration unzweifelhaft von dem Schaltungskniff, der die „Dinge auf den Punkt“ bringt. Bei großen Orchesterbesetzung wird es etwas kniffeliger: Der erste Satz von Malers Zweiter Symphonie, Die Auferstehung beginnt mit Streichern, die das Motiv des Satzes so leidenschaftlich intonieren, dass mit jedem Takt wird die Größe und die Macht des Orchesters greifbar wird. Der „3D Holographic Sound“ nimmt dem Kollektiv der Musiker allerdings ein wenig die Breite und ein bisschen von ihrem Zauber.

Nun stehen die Musiker von The Chieftains gemeinsam mit Joni Mitchell im Studio und spielen gemeinsam das anrührende „The Magdalene Laundries“ ein: Dieser Satz geht an den „3D Holographic Sound“. Versuchsweise hörte ich mir die Stücke auch noch in der „verschärften“ zweiten Schalterstellung an, die AMR explizit nur für Computer-Lautsprechersysteme empfiehlt. Derart gepimt ist der Vortrag in einer „erwachsenen“ Musikanlage zu mächtig.

Ist hier das Geheimnis verborgen?
Ist hier das Geheimnis verborgen?

 

Als Kind der Achtziger dürfen in meiner Musiksammlung die Produktion nicht fehlen, die im Wirkungsbereich des Fotographen Jim Rakete entstanden sind. Die Rolle der Sonne in diesem Musikeruniversum fiel lange Zeit der Gruppe Spliff zu, die sich und andere Tonkünstler hochprofessionell produzierte. Ihr Werk hat selbstverständlich auch seinen Weg auf die NAS-Platte gefunden, wobei einigen Titeln die digitale Wandlung überhaupt nicht bekommen gut ist. So kann man die sechs Minuten zehn vom „Rand der Welt“ schon fast als klanglich fies einstufen. AMR bezeichnet solche Sounds als „Digitis“ und verspricht mit dem „Digital Antidote Plus®“ Abhilfe. In der Tat sind die Veränderungen signifikant: Die Stimme von Reinhold Heil bekommt dank DAP mehr Fülle, das Schlagzeug mehr Substanz – es klingt „analoger“, aber den speziellen Charme der Schallplatte erreicht die digitale Version auch mit den „Digital Antidote Plus®“ nicht ganz.  

Nun muss mein Reserve-CD-Spieler ran, der noch nie durch besondere Lieblichkeit und Akkuratesse aufgefallen ist. Mit Lambs Live at Koko rotiert eine Aufnahme im Inneren, die elektronische Samples und die etwas sperrige Stimme von Lou Rhodes zusammen fügt. Wieder steht die Darbietung auf einer festeren Basis, die Stimme wird glaubhafter. Spröder, dafür aber auch mit mehr Feinheiten gesegnet wird das Geschehen, sobald „Digital Antidote Plus®“ deaktiviert ist.

Datenreduziert und ausgeworfen über den Kopfhörerausgang eines iPhones geht der Countertenor Philippe Jaroussky an den Start, als es gilt, das Niveau des Preamp-Modus' zu ergründen. Nach den ersten Arie präferiere ich die Kombination aus „Digital Antidote Plus®“ und „3D Holographic Sound“. Erwartungsgemäß perlen nun zwar keine high-endigen Klanggebilde aus den Lautsprechern, aber das Ergebnis ist tonal ausgewogen, in Maßen räumlich gut sortiert, und für diesen sehr speziellen Testaufbau überraschend gut. Die Möglichkeit, die Verstärkung um sechs Dezibel zu erhöhten, erweist sich als ebenso praxisgerecht wie der Gleichlauf des Lautstärkepotentiometers.

Allen Funktionen gemein ist die hohe Rauschfreiheit der Schaltungen, nur bei voll aufgedrehten Volumenregler sind leichte Störgeräusche wahrnehmbar.

Es lohnt sich, sich dieses Logo zu merken
Es lohnt sich, sich dieses Logo zu merken

Die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des iTube war  sehr kurzweilig, und so habe ich viele Male die Kabel umgesteckt, denn wie bei einem guten Taschenmesser entwickelten sich während des Gebrauches immer neue Einsatzmöglichkeiten: Da war zum Beispiel die Nutzung als spartanische HiFi-Vorstufe oder die Verbindung mit einem Kopfhörerverstärker. Ob die unbestreitbaren Qualitäten des ifi iTube auch als Retter in Ihrer Musikanlage taugen, müssen Sie jedoch selbst ausprobieren. die Chancen dafür stehen aber ausgesprochen gut.

STATEMENT

Die firmeneigene Charakterisierung des iTube als Schweizer Armee Messer trifft den Nagel auf den Kopf: Wie sein eidgenössische Vorbild kann ifis  iTube in vielen Situationen ein segensreicher Problemlöser sein, insbesondere wenn es gilt, aseptische klingende Ketten zu kurieren. Dennoch kann ich hier nur noch nachdrücklicher als sonst empfehlen: Unbedingt in der vertrauten Anlage testen.
GEHÖRT MIT
Computer Audio NAS-Laufwerk Qnap TS 109,MinimServer, UpnP Kontroll Linn Kinsky
Laufwerk AMG
Tonarm AMG
Tonabnehmer Ortofon black, Grado Reference
Phonoentzerrer Trigon Vanguard II & Volcano III
Netzwerkspieler, Vorverstärker Linn Majik I DS
Endverstärker Linn Majik 2100
Kopfhörerverstärker Lake People G 100
Kopfhörer Sennheiser HD 800
Kabel Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line
Möbel Phonosophie Tripod

 

HERSTELLERANGABEN
AMR Ifi iTube Röhren Buffer - Vorverstärker
Eingangsspannung AC 100-240 V, 50/60 Hz
Leistungsaufnahme < 4 W
Eingangsimpedanz Buffer 1000 kOhm
Eingangsimpedanz Vorverstärker 100 kOhm
Ausgangsimpedanz < 1 Ohm
Abmessungen (H/B/T) 28/68/175 mm
Preis 300 Euro

 

VERTRIEB
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a             
61130 Nidderau
Telefon 06187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Internet www.ifi-audio.de

Weitere Informationen

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Was macht ein Hifi-Schreiber im November, wenn es draußen immer dunkler und ungemütlicher wird? Na klar, er besorgt sich Röhrengeräte zum Testen, damit der Hörraum immer gut geheizt ist und ihm warm ums Herz wird…
teaser


Cayin A-88TMK2 Selection und CS-24CD passen perfekt zueinander
Cayin A-88TMK2 Selection und CS-24CD passen perfekt zueinander

Herr Deyerling von Cayin Deutschland hatte dann Mitte November passendes Equipment zum Test parat. Er hat mir freundlicherweise den durchaus schon gut bekannten und beleumundeten Cayin A-88T in der MK2-Selection-Version überlassen. Allerdings in diesem Fall nicht mit den üblichen KT88 Röhren, sondern mit den seit einiger Zeit erhältlichen, aufpreispflichtigen KT120 Röhren, die auf jeden Fall schon mal mehr Leistung als die KT88 bereitstellen. Der „normale“ KT88 Röhrensatz kam aber zum Vergleichen auch noch mit. Im zweiten Paket befand sich dann der brandneue Cayin CS-24CD CD-Player, der nicht nur mit Röhren- und Transistor-Ausgang, sondern auch mit einem asynchronen USB-Eingang ausgestattet ist und damit als vollwertiger Hochbit-Wandler dient. Die für Windows benötigten USB Treiber befinden sich auf einer beiliegenden CD. Beide Geräte werden mit Alu-Fernbedienung ausgeliefert, wobei die des CD-Players auch als Systemfernbedienung ausgelegt ist. Wenn das keine guten Vorraussetzungen für einen interessanten Herbst sind.

Der Cayin A-88TMK2 Selection ist meinen seinen fast 30 Kilogramm „Kampfgewicht“ schon eine beeindruckende Erscheinung
Der Cayin A-88TMK2 Selection ist meinen seinen fast 30 Kilogramm „Kampfgewicht“ schon eine beeindruckende Erscheinung

Aber erst mal zu den Geräten selbst. Der A-88TMK2 macht mit seinen fast 30 Kilogramm Gewicht einen äußerst soliden Eindruck. Es gibt ihn schon seit vielen Jahren, in denen er immer weiter verfeinert wurde. Der aktuelle A-88TMK2 Selection ist ein durch und durch moderner Röhrenvollverstärker, sehr hochwertig innen und außen gemacht und einfach zu bedienen. Der Ruhestrom der Leistungsröhren ist leicht von außen einzustellen. Das nötige Messinstrument thront in der Mitte zwischen den Vorstufenröhren. Damit ist jede einzelne Röhre einfach einzumessen. Man benötigt nur einen Schraubenzieher. Der Zeiger des Messinstruments muss nur in der Mitte stehen. Das war’s.

Röhrentausch leicht gemacht: Einfach die Schraube neben den Leistungsröhren drehen, bis das Bias-Messinstrument in der Mitte steht. Fertig!
Röhrentausch leicht gemacht: Einfach die Schraube neben den Leistungsröhren drehen, bis das Bias-Messinstrument in der Mitte steht. Fertig!

Der große, satte Lautstärkeknopf, der mittig auf der zentimeterdicken Aluminium-Frontplatte platziert ist, bewegt ein hochwertiges Alps-Potentiometer, das auch über die Alu-Fernbedienung gesteuert werden kann. Der A-88T kann zwischen Trioden- und Pentoden-Betrieb umgeschaltet werden. Das ist auch während einer Hörsession mit der Fernbedienung möglich.


Im gegenkopplungsfreien, reinen Class A Trioden-Betrieb leisten die KT120 Ausgangsröhren von Sovtek fast 2 x 30 Watt. Im gegengekoppelten Pentoden-Betrieb verdoppelt sich diese Leistung. Der Verstärker besitzt drei Hochpegeleingänge, einen Pre-In und einen bei Röhrenverstärkern üblichen Abgriff für Boxen mit vier oder acht Ohm Impedanz. Die dafür erforderlichen Anschlüsse auf der Rückseite sind von exzellenter Qualität. Soweit zum A-88T.

Die Übersichtliche Rückseite des Cayin A-88TMK2 Selection. Interessant: Sogar eine Umschaltung für den Betrieb mit EL34 Röhren ist möglich.
Die Übersichtliche Rückseite des Cayin A-88TMK2 Selection. Interessant: Sogar eine Umschaltung für den Betrieb mit EL34 Röhren ist möglich.

Auch der CD-Player ist mit 12 Kilogramm nicht gerade ein Leichtgewicht. Die Frontplatte ist in ihrer Gestaltung an die Front des A-88T angepasst und ebenfalls aus beeindruckend dickem Aluminium gefertigt. Auch hier herrscht große Übersichtlichkeit. Neben den wesentlichen Bedienelementen für das stabile CD-Laufwerk gibt es nur einen Source-Umschalter, um den USB Eingang anzuwählen. Das Display zeigt die notwendigen Informationen im CD-Betrieb und die Samplingraten im USB-Modus. Mehr nicht. Unterschiedliche Filter, auf Wunsch aktivierbares Upsampling oder ähnliche Gimmicks gibt es nicht.

Zum Cayin CS-24CD gehört eine hochwertige Fernbedienung, mit der sich auch der Vollverstärker bedienen lässt
Zum Cayin CS-24CD gehört eine hochwertige Fernbedienung, mit der sich auch der Vollverstärker bedienen lässt

Dafür bringt der Cayin aber wie eingangs schon erwähnt zwei absolut high-endig aufgebaute Ausgangsstufen mit. Denn auch die mit Transistoren bestückte Ausgangsstufe ist kein Notnagel und fällt gegenüber dem hochwertigen, mit russischen Electro Harmonix EC 6922 Kleinsignalröhren bestückten Ausgang keinesfalls ab. Auch hier ist alles durchdacht und die Bauteile-Bestückung wurde auf beste Performance ausgerichtet. Wohin man auch schaut, findet man auch hier beste Verarbeitung.

Das Innere des Cayin CS-24CD ist eine Augenweide. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentiar …
Das Innere des Cayin CS-24CD ist eine Augenweide. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentiar …

Und wie klingt sie nun, die Cayin Kombination? Ob ein Geräte respektive eine Gerätekombination nun gut, sehr gut, exzellent klingt oder mich gar fesselt, dass mache ich in der Regel daran, wann ich nach der ersten Hörsitzung auf die Uhr schaue. Bei den Cayins hat es über drei Stunden gedauert. Das passiert mir selten. Die Kombination aus A-88T mit KT120 und der röhrenbewehrten Ausgangsstufe des CS-24CD hat mich regelrecht in die Musik hineingezogen.


Es gibt wirklich sehr viele, sehr gute Hifi-Geräte, aber wie ich immer wieder feststellen muss, wenige, die mich wirklich mitnehmen, mich die Umgebung und alles Technische vergessen lassen. Geräte, mit denen ich Musik emotional erleben darf, ähnlich einem guten Konzerterlebnis, sind rar. Hier habe ich es mit einer solchen Gerätekombination zu tun. Und das Schönste dabei: Sie ist bezahlbar! Ich habe mit meinen Myro Rebell und den Platinum M50 Boxen von Quadral gehört. Beide Lautsprecher funktionierten auch im von mir klar bevorzugten Triodenbetrieb hervorragend mit dem A-88T.

Der Cayin A-88TMK2 ist genauso penibel aufgebaut wie der CS-24CD. Highendige Zutaten, wohin man auch schaut!
Der Cayin A-88TMK2 ist genauso penibel aufgebaut wie der CS-24CD. Highendige Zutaten, wohin man auch schaut!

Die weniger Leistung fordernde Quadral ging dabei sogar noch besser, obwohl ich etwas Sorge wegen des vermeintlichen „Röhren-Basses“ hatte. Aber die M50 weist einen sehr gutmütigen Impedanzverlauf auf, und der Cayin hatte den Bass gut im Griff. Faszinierend war die Ausdehnung des Raumes in alle Richtungen. Überhaupt habe ich bisher noch keine Verstärkerelektronik in meinem Hörraum gehabt, die in der Lage war, eine natürliche Raumakustik so „lebensecht“ zu transportieren. Sehr gut nachvollziehen ließ sich das mit der CD Trinity Sessions von den Cowboy Junkies, die mit einem einzigen Stereo-Mikrofon live in einer Kirche in Toronto aufgenommen wurde.

Da während des Tests die Adventszeit begann, kramte ich auch meine immer wieder gern und oft gehörten, in einer Stockholmer Kirche live eingespielten CDs Christmas with my Friends I und III von Nils Landgren heraus und war nachhaltig beeindruckt. Noch keine Verstärker-/ CD-Kombination hat mich so in die Akustik dieser Stockholmer Kirche hineingezogen wie die Cayins. Interessant dabei ist, dass sich das auch nicht änderte, als ich auf den Transistorausgang des CD-Players wechselte. Das Klangbild straffte sich etwas und ich hatte das Gefühl, dass über diesen Ausgang bei großorchestralen Besetzungen wie zum Beispiel den Carmina Burana (Telarc CD) etwas mehr Durchzeichnung und Ordnung da war. Schlechter war es auf keinen Fall. Schön, dass man die Wahl hat!

 Auf diesem Bild sind der XMOS-Eingans-Receiver und der BurrBrown PCM 1792 Wandler des CS-24CD gut zu erkennen. Beide genießen einen hervorragenden Ruf
Auf diesem Bild sind der XMOS-Eingans-Receiver und der BurrBrown PCM 1792 Wandler des CS-24CD gut zu erkennen. Beide genießen einen hervorragenden Ruf

Der USB-Eingang des Cayin CS-24CD kam zu guter Letzt dran. Er verarbeitet im asynchronen Modus Signale bis 24bit/192Khz. Die oben beschrieben klanglichen Eigenschaften kann man konsequenterweise auch hier finden: Toll nachzuvollziehen war das zum mit Gregory Porter, meiner persönlichen Entdeckung des Jahres, oder immer wieder gern auch mit Aufnahmen von Diana Krall (beide als Hochbit-Downloads bei highresaudio.de erhältlich). Gegenüber der CD legten Auflösung und Dynamik noch einmal ein ganzes Stück zu. Ein separater Wandler erübrigt sich in diesem Fall. So wird der CS-24CD für mich zur eigentlichen Überraschung dieses Tests. Für einen unverbindliche Preise von 1.800 Euro bietet diese CD-Player/ Wandler-Kombination eine überragende Leistung!

Hier mal ein Blick auf den erstklassigen Aufbau des Transistorausgangs des Cayin CS-24CD: Gesockelte Operationsverstärker LM43710, hochwertige Kondensatoren etc. …
Hier mal ein Blick auf den erstklassigen Aufbau des Transistorausgangs des Cayin CS-24CD: Gesockelte Operationsverstärker LM43710, hochwertige Kondensatoren etc. …

 

Ich möchte natürlich auch nicht unerwähnt lassen, dass ich zwischendurch zwei Tage auf den KT88 Röhrensatz gewechselt habe. Länger habe ich es nicht ausgehalten. Der A-88T klang zwar auch mit den KT88 ausgesprochen gut, aber aus meiner Sicht längst nicht so audiophil wie mit den KT120. Die sowieso schon guten dynamischen Qualitäten des A 88T legen mit den neuentwickelten Röhrentypen noch einmal deutlich zu. Das gilt auch für die Auflösung über den gesamten Frequenzbereich. Die 150 Euro Mehrpreis für die KT 120 würde ich auf jeden Fall investieren!

Im Röhrenausgang des Cayin CS-24CD stecken exzellente Kleinsignalröhren von Electro Harmonix
Im Röhrenausgang des Cayin CS-24CD stecken exzellente Kleinsignalröhren von Electro Harmonix

STATEMENT

Die Kombination aus Cayin A-88TMK2 Selection mit KT120 Leistungröhren und dem CD-Player/Wandler Cayin CS-24CD hat mich vollständig überzeugt. Punkt!
GEHÖRT MIT
Vollverstärker AVM A3NG
CD-Player AVM CD3NG
Lautsprecher Myro Rebell, Quadral Platinum M50
Phono-Preamp Otto-Musikant
Plattenspieler Musical-Life Jazz Reference
Tonarm Musical-Life Conductor Vocalitas
Tonabnehmer Musical-Life Denon DL 103
Kabel Inakustik Black & White NF und LS 1202, Whitezombieaudio Zeropointzero XLR Reinsilber Kabel, Sommer Epilogue NF, Audioquest Digital Audio Carbon USB, Audioquest Wild Digital S/PDIF, Vovox link direct SD AES/EBU

 

HERSTELLERANGABEN
Vollverstärker Cayin A-88TMK2 Selection mit KT120 Leistungsröhren
Frequenzbereich 10Hz bis 42kHz (-3dB)
Klirrfaktor (THD) 1% (1kHz)
Fremdspannungsabstand 93 dB
Eingangsimpedanz 100kOhm
Eingangsempfindlichkeit 300mV RMS Line-Eingang, 1000mV RMS Pre-In
Röhrenbestückung 2 x 6SL7 2 x 6SN7, 4 x KT88 (KT120 gegen Aufpreis)
Ausstattung Fernbedienung, Integriertes Bias-Messinstrument
Eingänge 3 x Line, 1 x Pre-In
Schaltung Class A/B
Gehäusefarbe Schwarz
Frontblende Silber oder Schwarz
Lautsprecher-Impedanzabgriffe 4 Ohm, 8 Ohm
Ausgangsleistung (RMS) an 4 und 8 Ohm 25W+25W Triode, 45W + 45W Ultralinear mit KT88
Maximale Leistungsaufnahme 280VA
Netzspannung 230V AC/50Hz
Abmessungen (B/T/H) 420/382/195mm
Gewicht 28 kg
Garantie 2 Jahre; bei Registrierung 3 Jahre
Preis 2.400 Euro mit KT88 Röhrensatz, 150 Euro Aufpreis für KT120 Röhrensatz

 

HERSTELLERANGABEN
CD-Player Cayin CS-24CD
Ausgangsspannung 2V ± 1dB
Frequenzbereich 20Hz~20kHz ± 0.5dB
THD ≤70dB
Fremdspannungsabstand 90dB
Dynamikbereich 118dB
Röhrenbestückung 2 x 6922
Digitalausgang IEC958 Standard
USB Audio Kompatibel mit Audio Class 1.0 und Audio Class 2.0
Wortlänge 16 – 24 bit
Samplingraten 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4 and 192kHz
Betriebssystem Windows XP®, Windows Vista®,Windows 7, 8®, und Mac OS (10.6.3 und darüber)
Leistungsaufnahme 230VAC, 50Hz
Gewicht 12kg
Maße (B/H/T) 440/350/100mm
Leistungsaufnahme 30W
Garantie 2 Jahre; bei Registrierung 3 Jahre
Preis 1.200 Euro

 

VERTRIEB
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten- Schloßborn
Telefon +49 6174 259788-0
Fax +49 6174 259788-9
Mobil +49 171 6110502
E-Mail info@cayin.com
Internet www.cayin.de

Weitere Informationen

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Montag, 09 Dezember 2013 01:00

Cygnus Quasar und DiSub X15

Sich selber einen persönlichen Traum zu verwirklichen und das anspruchsvolle Ergebnis an Andere weitergeben zu können, hat sich ein kleines Team aus Harsum bei Hildesheim zu Ziel gesetzt und geschafft. Deshalb gibt es die Cygnus Quasar mit DiSub X15.
teaser


Sicherlich ein außergewöhnliches Konzept im Segment hochwertiger Lautsprecher ist das Satelliten-System von Cygnus Audio mit ausgelagerten Frequenzweichen
Sicherlich ein außergewöhnliches Konzept im Segment hochwertiger Lautsprecher ist das Satelliten-System von Cygnus Audio mit ausgelagerten Frequenzweichen

Chef des Unternehmens und Vater der Gedanken ist Diplom-Physiker Christian Brückner. Vor Jahren hat er begonnen, seine Vorstellungen von Design und Klang in einem hochwertigen Lautsprecher zu realisieren. Christian Brückner ist einer, der Dinge hinterfragt und ungewöhnliche Wege zu gehen bereit ist. Das Cygnus Set ist ein Satelliten--System. So etwas assoziiert der HiFi-Freund tendenziell abwertend als optisch unauffällige Wohnzimmerlösungen mit eingeschränktem Klangvermögen. Doch Christian Brückner hat seine Gründe für dieses Konzept: Denn Raumresonanzen lassen sich mit einem einzelnen, separaten, aktiven Subwoofer mit digitaler Elektronik relativ leicht in den Griff bekommen. Auch ist die Aufstellung des Basswürfels weitgehend unproblematisch und kann somit den räumlichen Gegebenheiten und ästhetischen Wünschen untergeordnet werden. Die Satelliten hingegen werden dort aufgestellt, wo sie optimal klingen. Sie sind weniger groß und optisch weit akzeptabler als die Mehrzahl gleichwertiger Standlautsprecher. Durch ihre Platzierung wird die Stereobasis und wesentlich auch die Bühne des Klanggeschehens definiert. Christian Brückner geht davon aus, dass der Käufer hochwertigen HiFi-Equipments dies auch sozialverträglich im Wohnraum integrieren will oder muss. Somit schlägt er mit seinem dreiteiligen Konzept zwei Fliegen mit einer Klappe: Da wäre einmal die optische Integrations-Fähigkeit ins heimische Wohnzimmer und zweitens die Loslösung des die Raummoden anregenden Basses vom klanglich besten Standort der Hauptlautsprecher. Denn selbstverständlich werden mittels der im DiSub X15 untergebrachten Elektronik die Einstellungen für den Hörraum individuell programmiert.

Die zum Lieferumfang gehörende Software erlaubt die genaue Justage des Systems in puncto Raummoden. Die Erst-Installation erfolgt durch einen Cygnus-Mitarbeiter
Die zum Lieferumfang gehörende Software erlaubt die genaue Justage des Systems in puncto Raummoden. Die Erst-Installation erfolgt durch einen Cygnus-Mitarbeiter

Cygnus und Quasar sind Namen aus der Astronomie: Cygnus, im Deutschen Schwan, ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Es wird auch als Kreuz des Nordens bezeichnet. Quasar ist laut Wikipedia: Das Zentrum einer aktiven Galaxie, welches nahezu punktförmig leuchtet und ungeheure Energie ausstrahlt. Das klingt viel versprechend. Die Bezeichnung DiSub X15 ist nicht so weit hergeholt. Sie steht für Dipol-Subwoofer mit 15-Zoll-Chassis.


Ein paar Worte zum Aussehen des Cygnus Systems: Der Subwoofer ist stattlich. Er misst 55,2 mal 54,8 mal 58 Zentimeter (B x H x T). In seinem Sockel mit den seitlichen dicken Aluminium-Profilen ist zentral ein bei Betrieb bläulich illuminiertes Bedienfeld für die Einstellung der aktiven Frequenzweiche integriert. Da man diese im Wesentlichen bei der Erst-Installation justiert, ist die niedrige Platzierung für die Handhabung kein Problem. Spätere Veränderungen sind sinnvoll und leicht über die mitgelieferte Fernbedienung vom Hörplatz aus möglich. Darüber baut sich das offene Gehäuse für die beiden 15-Zoll-Chassis auf. Von vorn betrachtet schaut man in die mittige, 18 Zentimeter breite Schallaustrittsöffnung. Rückseitig nimmt die Verstärker- und Weichen-Elektronik mit dem Anschlussfeld den meisten Platz ein. Links und rechts davon befinden sich die invertierten Schallaustrittsöffnungen der beiden Lautsprecher. Der Basswürfel insgesamt ist sauber furniert und oben mit einer satinierten Glasplatte abgedeckt, die mit den seitlichen Holzwangen abschließt. Der Vorteil einer Manufaktur, wie sie Cygnus Audio ist, besteht auch in der Flexibilität: Jedes Quasar-Set ist eine Einzelanfertigung nach Kundenwunsch. Sie haben also freie Wahl, was die Optik der Gehäuse anbelangt.

Von schräg vorn schaut man auf einen der beiden 38-Zentimeter-Tieftöner, die im DiSub X15 auf die gemeinsame frontale Austrittsöffnung arbeiten. Sie sind verantwortlich für den extrem schnellen, tieffrequenten Ton. Im Sockel ist das Display für die Einstellung zu sehen. Es leuchtet in dezentem blau
Von schräg vorn schaut man auf einen der beiden 38-Zentimeter-Tieftöner, die im DiSub X15 auf die gemeinsame frontale Austrittsöffnung arbeiten. Sie sind verantwortlich für den extrem schnellen, tieffrequenten Ton. Im Sockel ist das Display für die Einstellung zu sehen. Es leuchtet in dezentem blau

Extravaganter noch als der Woofer ist die Gestaltung der Quasar Satelliten. Die Basis bildet ein Holzgehäuse mit sechzehn Zentimetern Höhe aus mehrlagigem MDF, selbstverständlich rundum perfekt furniert. Darin befindet sich die aufwändige Frequenzweiche. Zur Resonanzberuhigung ist dieser Quader mit Quarz-Sand aufgefüllt. Diese intelligente Lösung bringt die gewünschte Ruhe und Masse in den Sockel. Die so abgeschirmten Bauteile der frei verdrahteten Frequenzweiche bleiben  auf diese Weise auch von den Schwingungen der Chassis verschont.

Die WBT-Anschlüsse an der Quasar für die von der externen Weiche kommenden separaten Leitungen
Die WBT-Anschlüsse an der Quasar für die von der externen Weiche kommenden separaten Leitungen

Die Anschlüsse an der Frequenzweiche sind absolut solide ausgeführt. Die Neutrik-Verbindung führt zur Quasar, die Anschlüsse rechts nehmen die Zuleitung vom Verstärker per Gabelschuh oder Bananas auf. Bei meinem Testexemplar war die weiße Verkabelung zur Quasar nicht wie üblich im Standfuß verlegt
Die Anschlüsse an der Frequenzweiche sind absolut solide ausgeführt. Die Neutrik-Verbindung führt zur Quasar, die Anschlüsse rechts nehmen die Zuleitung vom Verstärker per Gabelschuh oder Bananas auf. Bei meinem Testexemplar war die weiße Verkabelung zur Quasar nicht wie üblich im Standfuß verlegt

Oben im Holzquader sind säuberlich vier Edelstahl-Scheiben eingelassen. Auf ihnen ruhen die Spikes des 59,5 Zentimeter hohen Glas-Aluminium Ständers, der beim Tonmöbel-Hersteller Spectral zugekauft wird. Auf ihm steht die Quasar selbst. In den beidem Edelstahl-Rohren des Standfußes verläuft weitgehend unsichtbar die Bi-Wiring Verkabelung zu den vier rückseitigen WBT-Bananen-Anschlüssen der Quasar.


An der Frequenzweiche sorgt ein solider Neutrik-Anschluss für die perfekte Verbindung. Die mit 25,6 mal 39,1 mal 31,6 Zentimetern recht zierliche Quasar ist sehr schwer; sie wiegt stattliche 21 Kilogramm. Die Begründung findet sich im extrem massiven und aufwändigen Gehäuse. Dessen Sandwich-Konstruktion aus mehreren Holzschichten, Aluminium und Bitumen sorgt für Festigkeit und gibt Resonanzen so gut wie keine Chance. Die beiden Chassis sind von vorn sichtbar. Sie machen einen wertvollen Eindruck. Sie hinter einer Bespannung zu verstecken, würde der Quasar einiges an optischer Wirkung nehmen. Wie beim Bass ist auch hier satiniertes Glas als Gehäuse-Top zwischen den  Seitenwangen aus Edelholz eingepasst.

Der Blick in eine vom beruhigenden Quarzsand befreiten Frequenzweiche zeigt die frei Verdrahtung hochwertiger Bauteile. Die Linearisierung von Phasenverlauf und Frequenzgang machen dem angeschlossenen Verstärker die Arbeit leicht
Der Blick in eine vom beruhigenden Quarzsand befreiten Frequenzweiche zeigt die frei Verdrahtung hochwertiger Bauteile. Die Linearisierung von Phasenverlauf und Frequenzgang machen dem angeschlossenen Verstärker die Arbeit leicht

Das Cygnus Konzept ist voll von Besonderheiten. Beginnen wir beim Subwoofer. Der ist mit zwei großflächigen Tieftönen aus dem Profi-Sektor bestückt, und zwar PA-Lautsprechern von Beyma, die allerdings modifiziert wurden. Sie arbeiten als Dipole leicht voneinander abgewinkelt praktisch aufeinander und auf die frontale Schallöffnung. Phasengedreht tritt der Schall nach hinten aus. Dort hat jedes Chassis seine eigene Öffnung. Dieses Abstrahlverhalten entspricht einer gegenphasigen Acht. Daraus ergibt sich eine denkbar minimale Anregung des Raumes, solange der Bass nicht genau in der Mitte der Längsrichtung des Raumes steht. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Bauweise ist , dass durch das gegenphasige Arbeiten der beiden Tieftöner in dem gefalteten Gehäuse kaum Vibrationen entstehen. Dem entsprechend werden auch so gut wie keine Vibrationen an die Umgebung weitergeleitet. Das erlaubt eine Nutzung auf jeder Art von Fußboden. Die Ansteuerung der beiden 38-Zentimeter-Bässe erfolgt über die integrierte digitale Endstufe mit 1000 Watt und DSP-Anpassung. Dort werden die Übergangsfrequenz und die Phasenlage eingestellt und bei Bedarf drei Frequenzfilter gesetzt. Dies geschieht mittels der zum Lieferumfang gehörenden Software. Aber eigentlich braucht man sich darum selber nicht zu kümmern. Denn Christian Brückner liefert die Systeme in Deutschland und nahem Ausland selber aus und stellt sie mit seiner langjährigen Erfahrung perfekt ein. Die Software benötigt man also nur bei Veränderungen der Aufstellungen, Umzug oder ähnlichem. Dazu schließt man seinen  Rechner an eine Schnittstelle am DSP-Modul an.

Auf der Rückseite des DiSub X15 gibt es für jedes Chassis eine eigene Schallöffnung. Dazwischen befindet sich die digitale Elektronik mit dem Anschlussfeld für verschiedenste Optionen
Auf der Rückseite des DiSub X15 gibt es für jedes Chassis eine eigene Schallöffnung. Dazwischen befindet sich die digitale Elektronik mit dem Anschlussfeld für verschiedenste Optionen

Abgesehen von der Fähigkeit des DiSub X15, die Raumresonanzen praktisch gar nicht erst entstehen zu lassen, führt seine Technologie zu einer sehr schnellen und impulsfesten Signalverarbeitung. Dies ist eine fundamentale Voraussetzung für ein harmonisch Zusammenspiel mit den Quasar Satelliten. Denn die wollen ihrerseits ihrem Namen als punktförmige, energiereiche Quelle Ehre machen. Die Bestückung mit einem Tief-Mitteltöner mit konischer 17-Zentimeter-Kevlarzellulose-Verbundmembrane plus Phaseplug im Zentrum und einem Magnetosten mit 28 Quadratzentimeter aktiver Membranfläche mit Neodym-Magnet bietet dafür exzellente Voraussetzung. Durch die  Anordnung der beiden Chassis im geschlossenen Gehäuse zueinander – der Magnetostat unten, der MT-Konus oben – im Zusammenwirken mit der ausgeklügelten externen Frequenzweiche mit Korrekturschaltungen gelingt die gewünschte punktnahe Abstrahlung. Cygnus-Audio linearisiert hier in der Weiche zum einen den Frequenzgang, vor allem aber das Phasenverhalten. Mit 18 Dezibel wird zwischen Mittel- und Hochton-Bereich getrennt. Mit einem Frequenzspektrum von 65 bis 35.000 Hertz ist die Quasar auch als Lautsprecher ohne zusätzliche Bassunterstützung absolut hörenswert. Das gilt jedoch nur, solange man den Subwoofer dazu nicht gehört hat. Danach wird man sicher nicht mehr auf ihn verzichten mögen.


Die Quasar mit DiSub X15 kann man auf verschiedene Weise anschließen. Die im Bass integrierte Elektronik ermöglicht es, sowohl den Bass an einen Lautsprecherausgang wie auch an einen Vorverstärker oder regelbarer Quellgeräte über Cinch anzuschließen. Digital lässt sich der Sub X15 über Toslink-Lichtleiter verbinden. Von dort kann man die Quasar-Satelliten über die eingebaute Endstufe ansteuern. Die im DSP der Woofer-Elektronik eingestellte Übernahme-Frequenz begrenzt dann den Quasar. Vorteil: er braucht dann keine tiefen Frequenzen zu verarbeiten und ist noch pegelfester. Gleiches geschieht bei Ansteuerung einer zusätzlichen Endstufe durch den Cinch-Ausgang am DiSub X15. Aber meine Bitte: tun Sie es nicht! Tun Sie es nur, wenn Sie Partymusik machen wollen und die Quasar nach unten absichern und entlasten wollen. Oder machen Sie es, solange Sie auf eine geeignete Endstufe für die Quasar sparen. Es geht, ja, es geht sogar recht gut. Aber Sie verschenken eindeutig jede Menge Musikalität. Denn die Anpassung der Einheiten Quasar und Bass lebt vom natürlichen Roll-off der Hauptlautsprecher. Nachteilig ist ebenso das Einwirken der digitalen Signalverarbeitung in der integrierten Endstufe. Gönnen Sie sich bitte einen hochwertigen Endverstärker, mit dem Sie die Quasar direkt ansteuern. Parallel zu dieser schließen Sie den Bass-Würfel über seinen Cinch-Eingang an. Auch die Verwendung eines hochwertigen Vollverstärkers ist möglich und uneingeschränkt sinnvoll. Ich habe kürzlich den Ayre AX-5 so an diesem System getestet.  Dann wird am DiSub der Lautsprecher-Eingang benutzt. Ideal ist also die Verwendung der Im DiSub X15 integrierten Weiche und Verstärker ausschließlich für den Subwoofer. Die Quasar sollten bestmöglich direkt an eine Endstufe oder einen Vollverstärker angeschlossen sein. Christian Brückner sagte mir, die Quasar sei wegen ihrer Weichen-Auslegung unproblematisch im Zusammenspiel mit Verstärkern. Jedoch offenbart das Cygnus Set in ungewohnter Deutlichkeit Fähigkeiten und Schwächen der angeschlossener Komponenten. Also ist bei der Auswahl der Mit-Musikanten – besonders beim Verstärker für die Quasar Satelliten – Sorgfalt geboten.

In der Quasar ergibt dieses Paar aus dynamischem Tiefmitteltöner oben und magnetostatischem Flächen-Hochtöner unten ein beeindruckend harmonisches Ganzes
In der Quasar ergibt dieses Paar aus dynamischem Tiefmitteltöner oben und magnetostatischem Flächen-Hochtöner unten ein beeindruckend harmonisches Ganzes

Gleich beim den ersten Tönen fällt das geschlossene, homogene, sehr freie und im Raum geordnete Klangbild angenehm auf. So hatte ich bei Stan Getz und Astrud Gilberto auf Verves Starportrait-Vinyl das Gefühl, von körperlicher Nähe des schmeichelnden Tenorsaxophons und Astrud Gilbertos wunderbar warmer, fein artikulierender Stimme. Klaus Doldingers Passport Looking Throu-Album gefiel mit Farbigkeit bei gleichzeitig mitreißendem Drive. Etwas zu wenig hart oder schmutzig trat für mein Empfinden Lou Reed mit seiner sparsam dirkten Gitarre auf – aber dafür mit ungewohnt viel Farbe bei allen übrigen Instrumenten. Schillernd, fein gezeichnet und packend erklang Eric Claptons Live-Album Just One Night von der Nautilus Super Disc LP. Igor Strawinskys Pulcinella-Suite war unglaublich plastisch und voller Coleur. Die Kontrabässe ertönten in Ihrer Schroffheit plastisch und transparent. Schier vom Hocker riss mich eine alte Dutch Swing College Band-LP, ein Intercort Doppelalbum von 1973. Das war Musik, die voran trieb, mit schillernden Farben der Blechbläser und erkennbaren Standorten der sieben Akteure. Das Cygnus-Audio Set Quasar mit DiSub X15 ist ein Allrounder, ein echter Alleskönner. Der letzte Biss Aggressivität mag nicht sein Ding sein. Aber dafür erhalten Sie wunderschöne Klangfarben – nie hörte ich zum Beispiel Nils Lofgrens Gitarre in Keith don´t go so realistisch. Die Schnelligkeit des perfekt anpassbaren Subwoofers lässt das System wie aus einem Guss erklingen. In der Summe: ein absolut perfektes Trio. Christian Brückner sagte mir, als er das System in meinem Musikzimmer aufbaute sinngemäß: Wir wollten einen Lautsprecher bauen, von dem ich sagen kann: „Mehr braucht man nicht“. Das ist ihm und seinem Cygnus-Audio Team gelungen.


 

STATEMENT

Im Wohnzimmer eher unauffällig, bei näherer Betrachtung sehr hochwertig klingt das Cygnus Audio Set ungemein farbenfroh und faszinierend und verführt zu langem, genussreichen Musikhören. Seine Qualität hat mich dazu verleitet, andere Testkomponenten mit ihm zu beurteilen. Warum? Weil es einerseits ein unbestechliches Werkzeug ist und zusätzlich Hörspass vermittelt. Das ist wirklich eine gelungene Kombination.
GEHÖRT MIT
Computer Apple MacMini, OS X 10.6.8
Audio-Player Amarra 2.4 oder Audirvana Plus
D/A-Wandler Antelope Zodiac plus
CD-Player Primare DVD 30 mit Antelope Zodiac plus
Phono Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage, Kuzma Stabi M
Tonarm Kuzma 4Point
Tonabnehmer Benz-Micro Glider L2
Phonostufe Primare R-20, Project Phono Box RS
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Audioquest Diamond und Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden

 

HERSTELLERANGABEN
Subwoofer DiSub X15
Abmessungen (B/H/T) 51/55/58 cm
Gewicht 75 kg
Oberflächen nach Kundenwunsch
Preis einzeln 11.500 Euro, im Set 10.000 Euro

 

HERSTELLERANGABEN
Satelliten Quasar
Abmessungen (B/H/T) 25,5/39/31,5 cm
Gewicht 21 kg, externe Weiche 20 kg
Frequenzgang 60 Hz - 35000 Hz (–3 dB)
Wirkungsgrad 92 dB bei 1m und 2,8 Watt
maximaler Schalldruck 109 dB
maximale Belastbarkeit 120 Watt
Oberflächen nach Kundenwunsch
Paarpreis 9.500 Euro inkl. Ständer

 

VERTRIEB
Cygnus Audio
Anschrift Brückner + Melzer GbR
Kreuzacker 29
D-31177 Harsum
Telefon +49 5127 404244
Internet www.cygnus-audio.de
E-Mail cygnus-info@web.de

Weitere Informationen

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Freitag, 06 Dezember 2013 01:00

Charisma Audio MC-1

Vertriebsarbeit muss keine Einbahnstraße sein: Charisma Audio importiert die Geräte von Audio Exklusiv nach Kanada, beliefert den deutschen Hersteller dafür aber mit einem Kleinod: dem ersten Charisma Audio MC-1 Tonabnehmer. Ein Test mit einer sehr positiven Überraschung.
teaser


Das Charisma wird in einer schmucken Holzkiste geliefert
Das Charisma wird in einer schmucken Holzkiste geliefert

Natürlich fertigt der kanadische Vertrieb den Abtaster nicht selbst, sondern lässt ihn nach seinen Wünschen von einem renommierten Hersteller für sich produzieren. Einen Namen konnte ich Andreas Schönberg, dem Besitzer von Audio Exklusiv, trotz mehrfacher Versuche allerdings nicht entlocken. Da mich die Form des Generators an ein bestens beleumundetes Schweizer Produkt erinnerte, habe ich da mal nachgefragt. Aber dort hat man mit der Fertigung des Charisma nichts zu tun. Man darf also weiter spekulieren. Und das geht viel besser, wenn man ein paar technische Detail kennt.

Wie der Name MC-1 schon sagt, handelt es sich bei Charisma Audios Erstling um ein Moving Coil-System – und zwar eines in klassischer Bauform mit dem Magneten über dem Spulenträger, dem Spannfaden und seiner Befestigung. Der Nadelträger läuft hier wie gewohnt durch die Bohrung des vorderen Polstückes, besteht aber nicht wie üblich aus Boron oder Aluminium, sondern aus geglühtem Inox-Stahl. Dieser nicht magnetische Werkstoff ist deutlich härter als Aluminium, aber auch schwerer. Nach Angaben von Bernhard Li, dem Begründer von Charisma Audio, war die Festigkeit das wichtigste Argument für die Wahl von Stahl. Außerdem komme es bei einem Tonabnehmer nicht auf ein Material an, sondern auf die Summe der Einzelteile. Das sind beim MC-1 zum Beispiel Spulen aus 6N-Kupfer-Draht, der im Ohno Continuos Casting Verfahren hergestellt wurde. Gewickelt wird auf ein Kreuz aus Weicheisen, dessen hohe Permeabiliät der Ausgangsspannung zugute kommt. Zusammen mit einer Vielzahl von Wicklungen, auf die der Innenwiderstand von 15 Ohm schließen lässt, ergibt sich eine Ausgangsspannung von kräftigen 0,4 Millivolt, die bei einer Schnelle von 3,54 Zentimeter pro Sekunde gemessen wurden. Bei den hierzulande üblichen fünf Zentimetern pro Sekunde liegt die Spannung also noch einmal höher. Da dürfte es selbst mit nicht besonders hoch verstärkenden MC-Phono-Stufen nicht die geringsten Probleme geben.

Die Rundung der Gehäuse-Vorderseite zwingt einen dazu, sich bei der Justage am Nadelträger zu orientieren, das ist zwar nicht ganz so komfortabel, aber technisch die bessere Lösung
Die Rundung der Gehäuse-Vorderseite zwingt einen dazu, sich bei der Justage am Nadelträger zu orientieren, das ist zwar nicht ganz so komfortabel, aber technisch die bessere Lösung

Das System, das übrigens in einer hübschen Holzbox geliefert wird, besitzt ein ebenso schmuckes wie schweres, unten offenes Aluminiumgehäuse. Dazu passt die nicht sehr hohe Nadelnachgiebigkeit von 15 Mikrometer pro Mikronewton. In Kombination mit mittelschweren Tonarmen sind so praxisgerechte Abtastwerte möglich. Ich habe das MC-1 im Thales Simplicity montiert, und zwar nicht nur, weil dies momentan mein Lieblingstonarm ist, sondern auch, weil hier das System mit Blick auf den Nadelträger justiert wird. Diese Art der Einstellung, die auch der Graham und der von Graham gefertigte lange EAT-Arm bietet, orientiert sich an den geometrischen Gegebenheiten der bewegten Teile des Tonabnehmers und nicht an dessen Gehäusekanten. Letztere zur Einstellung heranzuziehen, wäre beim MC-1 auch schwierig, da die Aluminiumverkleidung vorne als Halbrund ausgeformt ist. Bei Tonarmen, bei denen die Justage nicht im abgenommenen Headshell stattfinden kann, macht das den korrekten Einbau des Systems zwar deutlich schwieriger, zwingt einen aber dazu, auch hier den Nadelträger als Maß aller Dinge zur Einstellung heranzuziehen und sich nicht darauf zu verlassen, dass er exakt mit den Gehäusekanten fluchtet oder mit ihnen einen rechten Winkel bildet.


Andreas Schönberg gab mit sein erstes Exemplar, meinte, dass das MC-1 für unter 1500 Euro zu haben sein würde und wünschte viel Spaß beim Einspielen. Der war allerdings nicht völlig ungetrübt: Zwar agierte das Charisma von Anfang an recht dynamisch, lebendig und jederzeit spannend und ansprechend, im Präsensbereich tat es allerdings ein wenig zuviel des Guten und auch räumlich konnte es nicht sofort überzeugen. Aber das wäre von jedem Tonabnehmer mit gerade mal ein oder zwei Betriebsstunden wohl zuviel verlangt. Nicht umsonst wird in der Bedienungsanleitung eine Einspielzeit von 50 Stunden genannt. Schon nach zehn, 15 Stunden konnte man erkennen, wohin die Reise geht: Die Einspielzeit wird aus dem Charisma – zum Glück – kein Kind von Traurigkeit machen, aber die Präsenzbetonung nimmt langsam ab und auch räumlich öffnet sich das MC-1 mehr und mehr.

Der Nadelträger besteht aus geglühtem INOX-Stahl
Der Nadelträger besteht aus geglühtem INOX-Stahl

Tendenziell erinnert mich das Charisma an ein EMT: saft- und kraftvoll, voller Spielfreude, ohne Rücksicht auf das letzte kleine Detail. Dem ehemaligen deutschen Rundfunktonabnehmer war ja nur durch eine Reihe von Modifikationen eine höhere Feinzeichnung zu entlocken. Das begann mit den von EMT in den 80-ern selbst angebotenen verschiedenen „scharfen“ Nadelschliffen und ging über die Versionen von van den Hul, Tubaphon bis Roksan bis zu den heutigen Edelvarianten von Brinkmann oder denen unter dem eigenen Firmennamen. Die spielen allerdings in einer ganz anderen Preisklasse als das Charisma, das in puncto Lebendigkeit sehr gut mithalten kann, bei der Feinzeichnung aber nicht ganz die etablierte und deutlich kostspieliger Konkurrenz herankommt – zumindest nicht nach 20 Betriebsstunden.

Aber wenn man keinen direkten Vergleich hat, ist Detailfreudigkeit so ziemlich das Letzte, was man vermissen würde. Wenn ein Tonabnehmer so emotional ansprechend, so tonal stimmig, grobdynamisch fesselnd und räumlich glaubwürdig spielt wie das Charisma, macht es einfach nur Spaß, eine Scheibe nach der anderen aufzulegen. Das ist bei einem hochauflösenden System, selbst wenn es auch noch die hinterste Raumecke effektvoll ausleuchtet, noch lange nicht selbstverständlich. Ich gebe ja gerne zu, dass ich durch den Genuss des Lyra Olympos und des Air Tight PC-1 Supreme in Sachen Tonabnehmer ein wenig verwöhnt bin. Nachdem das Charisma aber so an die 50 Stunden hinter sich gebracht hatte, kam der Wunsch, schnell wieder zu einem meiner beiden Lieblingsabtaster zu wechseln, gar nicht mehr auf. Statt mit dem Umbau – der geht bei einem vorjustierten System samt Gegengewicht im Thales recht flott von der Hand – auch nur wenig Zeit zu vergeuden, höre ich mit dem Charisma lieber eine lange nicht aufgelegte Scheibe: Wynton Marsalis The Majesty Of The Blues, CBS 465129 1. Da tonal alles stimmt und nichts nervt, drehe ich gerne die Lautstärke immer noch ein Stückchen höher, erfreue mich am tiefen Trompetensolo auf „The Pusheeman Strut“ und der subtilen Feindynamik. Auch rhythmisch kommt das Sextett auf den Punkt und die Klangfarben leuchten warm und satt. Der Sermon über die „Premature Autopsies“ des toten Jazz geht unter die Haut. So viel Gefühl rüberzubringen, gelingt nur wirklich guten Tonabnehmern, die ihre technischen Fähigkeiten schon nach den ersten Tönen vergessen lassen. Das Charisma ist eines von ihnen.

Die Spulen werden auf ein Kreuz aus Weicheisen gewickelt
Die Spulen werden auf ein Kreuz aus Weicheisen gewickelt

Bisher habe ich das MC-1 mit einem Abschlusswiderstand von 300 Ohm betrieben, nach der alten Faustregel: Innenwiderstand mal zehn bis 20. Bei 150 Ohm wirkt der Groove ein wenig verschleppt, der Bass zwar eine Spur fetter, aber dessen bedarf das Charisma ja nun wirklich nicht. Bei 300 Ohm fehlte es ja nicht im mindesten an Druck im Tieftonbereich. Wie zu erwarten groovt das MC-1 mit einem Abschluss von 500 Ohm noch mitreißender, die Darbietung gerät noch eine Spur luftiger, Becken bekommen noch eine Prise mehr gleißenden Glanz. Ob dies von Vorteil ist, hängt natürlich vor allem vom Rest der Kette und vielleicht auch ein klein wenig vom Musikgeschmack ab. Bei mir gibt der Drive den Ausschlag: Es bleibt bei 500 Ohm. Damit geht das Charisma gnadenlos zur Sache und macht jede Menge Spaß! Da bleibt, die entsprechende Jazz-Scheibe vorausgesetzt, kein Fuß ruhig. Das MC-1 hat mich wirklich für sich eingenommen.


Bevor ich allzu überschwänglich werde, lege ich statt des intensiv swingenden, ja fast rockenden Jazztrios mal etwas komplexere Klassik auf: Albeniz' Suite Espagnola funktioniert aber auch nicht als Euphoriebremse. Zwar erschien mir die imaginäre Bühne schon mal eine Spur tiefer, aber was spielt das bei diesen satten, mit recht breitem Pinsel aufgetragenen Klangfarben für eine Rolle? Wenn die Bläsersätze messerscharf über den wogenden Streichern aufblitzen und das Blech und die Pauken zu explodieren scheinen, wird sich wohl niemand mehr Gedanken mehr über die Abmessungen der imaginären Bühne machen.

Der Diamant besitzt einen Line-Contact-Schliff
Der Diamant besitzt einen Line-Contact-Schliff

Auch der Vergleich mit dem Brinkmann EMT mit dem „Großen Tor von Kiew“ bestätigt nur, dass in puncto Raumdarstellung noch ein wenig mehr geht, als das Charisma vorgibt. Tonal und dynamisch braucht sich das MC-1 aber keinesfalls zu verstecken. Nein, momentan finde ich rein gar nichts, was meine Begeisterung für das Charisma schmälern könnte. Ja doch, eine Idee habe ich noch: Da ich bei Preisangaben schon so manche Überraschung erleben musste – meist meinten Vertriebe und Hersteller im ersten freudigen Überschwang über die Fertigstellung oder das Eintreffen ihres neuen Produkts, es günstiger anbieten zu können als eine spätere, nüchterne Kalkulation ergibt –, habe ich Andreas Schönberg noch einmal kurz vor dem Verfassen des Statements angerufen und nach dem endgültigen Preis gefragt. Der war weder nach oben korrigiert worden, noch liegt er wie erwartet bei 1490 Euro. Das Charisma ist für sensationelle 1000 Euro zu haben!

STATEMENT

Das MC-1 wäre auch für 1500 Euro eine überaus willkommene Bereicherung des Tonabnehmermarktes. Soviel Spielfreude, Emotionalität und Energie findet man nicht allzu oft. Für gerade einmal 1000 Euro ist es schlicht – ja ich wiederhole mich – ein kleine Sensation. Aber Audio Exklusiv überrascht ja nicht zum ersten mal mit einem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Symplicity
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Brinkmann Marconi, EAR 912
Endstufe Ayon Epsilon
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, SwissCable, Audioquest Wild Blue Yonder und Wild Wood, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs


Das Kistchen enthält auch Schrauben, Unterlegscheiben und einen Inbusschlüssel
Das Kistchen enthält auch Schrauben, Unterlegscheiben und einen Inbusschlüssel

 

HERSTELLERANGABEN
Charisma Audio MC-1
Generatorprinzip Moving Coil
Nadelschliff Line Contact, nackter Diamant, 5x150µm
Frequenzgang 20 - 20kHz ±1dB
Ausgangsspannung 0,4mV bei 3,54cm/sek
Kanaltrennung >30dB
Kanalgleichheit >0,5dB bei 1kHz
empfohlene Auflagkraft 1,9g ± 0,1g
Impedanz der Spule 15Ω
Empfohlener Abschlusswiderstand 100 - 1000Ω
Dynamische Nadelnachgiebigkeit 15µm/µN
Abtastfähigkeit bei 315 Hz 80µm bei 2g
Vertikaler Abtastwinkel 20º
Gewicht 13,6 g
Einspielzeit 50 Stunden
Preis 1000 Euro

 

VERTRIEB
Audio Exklusiv Andreas Schönberg
Anschrift Neugasse 3
61203 Reichelsheim
Telefon 0 60 35 - 9 68 44 13
Internet www.audio-exklusiv.de
E-Mail info@audio-exklusiv.de

Weitere Informationen

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Was gibt es für knapp 7000 Euro? Zum Beispiel den Totaldac DAC d1-tube, den der Kollege Saile gerade getestet hat. Oder aber den NAD Vollverstärker C 326BEE, dazu den CD-Player C 516BEE, ebenfalls von NAD, sowie ein Pärchen Dynaudio Excite X14 – und zusätzlich cairca 280 neue CDs.
teaser


Das musikalische Quartett
Das musikalische Quartett

Natürlich kann man die genannten Geräte und die Liga, in der sie spielen, nicht vergleichen. Trotzdem ist es gut, auch mal die Verhältnismäßigkeiten wieder ein wenig in den Vordergrund zu stellen und daran zu erinnern, was man zum eigentlichen Musikhören so braucht. In einer Zeit, in der man für den Gegenwert der Testkomponenten woanders gerade mal ein Netzkabel – nicht einmal „top of the line“ –  und eine High-End-Steckdose bekommt, aber bezahlbares Hifi immer seltener wird, ist es auch mal Zeit für eine Rückbesinnung. Was passiert, wenn man bei renommierten Herstellern ins eher untere Regal greift und daraus eine Kombination aus Quelle, Verstärker und Lautsprechern zusammenstellt?

Beginnen wir mit dem CD-Player. Der C 516BEE für nur 350 Euro ist das Einsteigergerät von NAD, das die klassischen Tugenden der Firma beispielhaft transportiert. Zumindest äußerlich verzichtet der kleine CD-Player auf jeden überflüssigen Zierrat und beschränkt sich auch in den Funktionen auf das Wesentliche: das Abspielen von Musik. Dazu haben ihm die Entwickler einen 24 Bit/192 kHz DA-Wandler mit auf den Weg gegeben, der sich auch MP3-Dateien, sowie WMA-Files widmet. Das Laufwerk futtert neben CD auch CD-R und CD-RW, ist also ein DVD-Laufwerk, das glücklicherweise völlig geräuschlos zu Werke geht – das hat man auch im Höchstpreissegment schon anders erlebt. Leben muss man mit der eingeschränkten Einlesegeschwindiglkeit von CDs. Knapp 10 Sekunden vergehen, bis der erste Titel startklar ist, danach erfolgt der Zugriff sehr schnell. Kein Beinbruch, mein Blaupunkt-Autoradio kann das allerdings wesentlich schneller. Und im Gegensatz zu reinen CD-Laufwerken ist er nicht besonders abtastsicher. Ziemlich mitgenommene CDs, die von meinem alten Denon problemlos akzeptiert werden, quittiert er mit einem beleidigten „no disc“.

Schlicht und aufgeräumt präsentieren sich die beiden Geräte von NAD. Besonders der C 516BEE fällt durch seine Beschränkung auf das Wesentliche auf
Schlicht und aufgeräumt präsentieren sich die beiden Geräte von NAD. Besonders der C 516BEE fällt durch seine Beschränkung auf das Wesentliche auf

Anschluss finden externe Wandler über einen coaxialen Digitalausgang oder eben ein Verstärker über einen analogen Cinchausgang. Im Inneren herrscht ein sauberer Aufbau, die Stromversorgung für Wandler und Steuereinheit ist getrennt ausgeführt. Das Kürzel BEE steht übrigens dafür, dass sich der Chefentwickler Björn Erik Edvardsen noch einmal über das Layout hergemacht hat und verfeinernd eingegriffen hat. Dies adelt den Kleinen natürlich, andererseits, wofür ist ein Entwickler sonst da?

Auf dem linken Bild kann man die beiden unterschiedlichen Trafos für die Stromversorgung gut erkennen
Auf dem linken Bild kann man die beiden unterschiedlichen Trafos für die Stromversorgung gut erkennen

 

Klanglich hat es dem C 516BEE auf jeden Fall nicht geschadet. Tonal ausgeglichen mit sehr schöner Mitteltonauflösung, glanzvollen Hochtönen und präzisem, aber trotzdem fülligem, gut ausformuliertem Bass läuft jedes Musikmaterial rhythmisch flüssig. Dabei räumlich akkurat, plastisch und körperlich mit natürlicher Stimmwiedergabe bei schönen Klangfarben. Natürlich bekommt man woanders ein Mehr an Auflösung, Basstiefe und feinststofflicher Information im Hochtonbereich. Aber nicht zu diesem Preis und ob dann die Homogenität auch noch gegeben ist, muss sich erst mal erweisen. Auf jeden Fall ist die Mission im Fall des CD-Players schon mal erfüllt. Sollte in der Kombination mit den anderen Testprobanden irgendetwas nicht funktionieren, liegt es garantiert nicht am C 516BEE.

Die Systemfernbedienung steuert auch noch Tuner und Netzwerkplayer von NAD
Die Systemfernbedienung steuert auch noch Tuner und Netzwerkplayer von NAD

Der gibt seine Signale weiter an den C 326BEE, den zweitkleinsten analogen Verstärker im NAD-Programm. Wobei klein sicher nicht das ist, was einem bei seinem Anblick gleich so einfällt. Für 460 Euro erhält man einen prall ausgestatteten Verstärker mit teilweise ungewöhnlichen Entwicklungsansätzen.

Auf der Front des C 326BEE finden auch mobile Geräte über einen 3,5 mm-Klinkeneingang Anschluss. Bei Übersteuerung warnt die Soft Clipping LED und mahnt zu zurückhaltender Gangart
Auf der Front des C 326BEE finden auch mobile Geräte über einen 3,5 mm-Klinkeneingang Anschluss. Bei Übersteuerung warnt die Soft Clipping LED und mahnt zu zurückhaltender Gangart

Neben dem bekannten, schaltbaren Soft ClippingTM, das bei einsetzender Übersteuerung Impulse hochtönerschützend verrundet und diese so vor dem plötzlichen Hitzetod bewahrt, gibt es auch noch eine geregelte Stromversorgung. Das Ding hört auf den Namen NAD PowerDriveTM Technologie und regelt, je nachdem, was der angehängte induktive Widerstand – und nichts anderes ist ein Lautsprecher elektrisch – gerade so verlangt, die Strom- beziehungsweise Spannungsversorgung. So soll für alle Betriebsarten immer die richtige Leistung zur Verfügung stehen und der Verstärker, trotz seiner nominell bescheidenen Leistung von zweimal 50 Watt an vier und an acht Ohm, erheblich stabiler spielen als andere Verstärker seiner Preis- und Leistungsklasse. Kurzzeitig soll der C 326BEE 200 Watt Impulsleistung zur Verfügung stellen in der Hoffnung, dass der Impuls schnell wieder abklingt und nicht zu viele neue folgen. Aber im Fall der Fälle gibt es ja noch das Soft Clipping. Die Ausstattung kann für einen analogen Verstärker nur als komplett beschrieben werden. Neben sieben Hochpegeleingängen stehen gleich zwei Subwooferausgänge zur Verfügung. Vor- und Endstufe sind auftrennbar, die Klangregelung abschaltbar, und natürlich gibt es eine Systemfernbedienung.

Nicht kleckern, sondern klotzen war hier die Devise. Eine echte Tape-Schleife, sieben Hochpegeleingänge sowie zwei Subwooferausgänge und auftrennbare Vor- und Endstufe. Anschlussfeld des NAD C 326BEE
Nicht kleckern, sondern klotzen war hier die Devise. Eine echte Tape-Schleife, sieben Hochpegeleingänge sowie zwei Subwooferausgänge und auftrennbare Vor- und Endstufe. Anschlussfeld des NAD C 326BEE

 

Auch hier legte Björn Erik Edvardsen Hand an das Platinenlayout, um eine besonders musikalische Gesamtabstimmung zu erwirken. Was er darunter versteht, offenbart der Verstärker mit den ersten Takten. Man kann das nur als lebensbejahend bezeichnen. Der C 326BEE baut eine breite, stabile Bühne auf und lässt die Puppen tanzen. Dabei nimmt er es tonal nicht übergenau. Unten heraus spielt er kraftvoll, schnell und füllig bis hinauf zum Oberbass, der auch noch eine Schippe drauflegt. Im Grundtonbereich eher etwas zurückhaltend, geht dann in höheren Lagen wieder die Post ab. Wie eine prall gefüllte Wundertüte lässt der C 326BEE Schlagzeug wirbeln, Bläser fetzen und Bässe grummeln. Dabei widmet er sich durchaus auch den Feinheiten und wahrt weitestgehend die räumlichen Gegebenheiten. Durch seine klare Spielweise gehen die vielen Details, die der NAD aufzuspüren in der Lage ist, nicht unter und werden in die flüssige Darbietung mit eingebaut. Ihn jetzt als „Spaßverstärker“ zu bezeichnen, ist ein wenig unfair, bringt er doch auch kleine Besetzungen mit Anmut und Akkuratesse. Trotzdem lässt er es viel lieber grobdynamisch knallen, wobei er leistungsmäßig auch kaum an seine Grenzen kommt.

Einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stabilität des C 326BEE liefert der groß dimensionierte Holmgren™ Ringkerntransformator
Einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stabilität des C 326BEE liefert der groß dimensionierte Holmgren™ Ringkerntransformator

Da sind die brandneuen Dynaudio Excite X14, die für 990 Euro den Besitzer wechseln, ganz anders ausbalanciert. Die jüngsten Kreationen des dänischen Herstellers stehen traditionell, wie auch alle ihre Vorgänger, für unverfälschte ehrliche Musikreproduktion. Die X14 ist das kleinste Modell der neuen Excite-Serie. Auf den ersten Blick ihren kleineren Geschwistern aus der DM-Reihe sehr ähnlich, liegen die Unterschiede im Detail. Rein optisch vor allem durch das Echtholzfurnier, das es in mehreren Holztönen, glanzschwarz oder -weiß gibt. Die Abdeckung wird stabil von vier Magneten gehalten, die Verarbeitung des Lautsprechers ist makellos. Im Inneren des Zwei-Wege-Bassreflexlautsprechers hat sich dagegen mehr getan. Die Schwingspulen bestehen aus Aluminium, das auch bei der Produktion des Chassiskorbs zum Einsatz kommt. Sowohl der 27-Millimeter-Hochtöner mit beschichteter Gewebekalotte, der bei 1900 Hertz getrennt wird, als auch der 14-Zentimeter-Tieftöner mit hauseigener Membran aus einem Magnesium-Silikat-Polymer haben durchbohrte Polkerne für erhöhte Belastbarkeit. Erheblich tiefgreifender sind die Änderungen an der Weiche. Waren Dynaudio-Lautsprecher traditionell berühmt für ihre gutmütige Phasenlage aufgrund der Weichenschaltung mit sechs Dezibel Trennung, waren sie auch berüchtigt für ihren meist sehr niedrigen Wirkungsgrad aufgrund der vielen verbauten Widerstände in der Weiche, um den Frequenzgang schön gleichmäßig zu gestalten. Dies führte bei schwankender Impedanz dazu, dass auch die Kleinsten aus dem Stall mit großkalibrigen Verstärkern gefüttert werden wollten, was oftmals zu einem ausgeprägten monetären Ungleichgewicht zugunsten der Elektronik führte. Die Excite-Modelle sind die ersten reinen Acht-Ohm-Lautsprecher von Dynaudio, was eine erhebliche Vereinfachung in der Ansteuerung nach sich zieht. Gebrochen wurde auch mit einem anderen Dogma, so liegt die Flankensteilheit bei den Excite, je nach Frequenz, zwischen sechs und zwölf Dezibel. Zusätzlich hat man sich durch Modifikationen an der Weiche des Phasengangs zwischen den Chassis angenommen, um die Abstrahlcharakteristik gezielt zu optimieren. Ein angenehmer Nebeneffekt ist dabei, dass die Chassis nicht voll versenkt werden müssen. Optisch gibt es so einen angenehmen Gegenpol zu vielen glatten Boxenfronten und man kann die einwandfrei gearbeiteten Chassiskörbe aus Aluminium ein wenig sehen.

Aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Dynaudio Excite X14 müssen die Chassis nicht komplett versenkt werden
Aufgrund der Abstrahlcharakteristik der Dynaudio Excite X14 müssen die Chassis nicht komplett versenkt werden

Aufgrund der bescheidenen Abmessungen von 170 mal 285 mal 255 Millimetern liegt die Öffnung für den Bassreflexkanal auf der Rückseite. Dort finden sich auch die Anschlüsse für die Lautsprecher, ausgeführt als sehr stabile Single-Wiring-Polklemmen.

Beim Positionieren im Raum geben sich die X14 relativ unkritisch. Wahrt man einen gewissen Respektabstand zur Rückwand von 30 Zentimetern und quetscht sie nicht ganz an die Seitenwand, kann auf den Einsatz der mitgelieferten Stopfen für die Bassreflexöffnung verzichtet werden. Als Basisbreite sind zweieinhalb bis drei Meter bei einem Hörabstand von drei Metern in meinem Hörraum optimal, was natürlich von Raum zu Raum variieren kann. Auf einem stabilen Ständer sollten die Hochtöner etwa in Ohrhöhe ausgerichtet werden. Optimal beschallt die Excite X14 Räume bis 20 Quadratmeter, darüber reicht die Puste nicht mehr aus, um den Raum zwischen den Lautsprechern an sich und dem Hörer zu füllen.


Eins vorweg, die Excite benötigen eine gewisse Einspielzeit, sonst sind sie tonal etwas unausgewogen und auch nur bedingt zu einer großen Abbildung fähig. Trotz des nominell niedrigen Wirkungsgrades von nur 85 Dezibel bei einem Watt in einem Meter Abstand lassen sich die Dynaudio übrigens auch problemlos mit kleineren Verstärkern antreiben.

Sinnvolles Extra bei wandnaher Aufstellung: Unter 50 Zentimetern Abstand zur Rückwand sollte man mit den beiliegenden Stopfen die Bassreflexöffnungen verschließen
Sinnvolles Extra bei wandnaher Aufstellung: Unter 50 Zentimetern Abstand zur Rückwand sollte man mit den beiliegenden Stopfen die Bassreflexöffnungen verschließen

Wie klingt es nun? Klar, fein, ausgewogen mit einem, gemessen an der Größe, beeindruckendem Pfund im Bass, der etwas betont ist. Lieber so als ausgemergelt. Räumlich präzise mit viel Feininformation und sehr homogen vom Oberbass bis zu den oberen Mitten. Die sind, genau wie der Hochtonbereich, sauber aufgelöst, fast filigran wirkend und niemals lästig. Stimmen kommen klar akzentuiert, ausgezeichnet phrasiert und realistisch, wenn auch etwas brustlos. Auch bei hohen Lautstärken bleiben die X14 bemerkenswert unbeeindruckt und durchhörbar. Dabei werden Schlagzeug und Bass auch sehr druckvoll in den Raum gedrückt. Räumlich ziehen die Dynaudio eine Linie zwischen den Boxen, die sich dann nach hinten ausbreitet, nach vorne passiert fast nichts. Die Arbeiten an der Weiche haben sich auf jeden Fall gelohnt, die Lautsprecher verschwinden akustisch, alles ist fest auf der imaginären Bühne platziert. Instrumente werden mit Volumen ausgestattet, obwohl die Abbildung nicht sehr groß ist. Dabei kann man den Excite absolut keine Hektik oder gar Nervosität vorwerfen. Formulieren wir es freundlich als etwas distinguiertes Auftreten. Trotzdem erfüllen sie ihren neutralen Anspruch ausgezeichnet.

Nicht nur der Chassiskorb, auch die Schwingspulen des Tieftöners sind aus Aluminium
Nicht nur der Chassiskorb, auch die Schwingspulen des Tieftöners sind aus Aluminium

Was passiert nun, wenn man diese für sich schon sehr guten, aber eben mit entgegen gesetzten Charakteristika aufspielenden Komponenten miteinander kombiniert? Also den schnellen, dynamischen, manchmal etwas zackig vorlauten NAD auf die sehr sauber, aber auch zurückhaltend spielenden Dynaudios loslässt?

Das erste Solowerk von Paul Weller gleichen Namens orientiert sich musikalisch und klanglich an den 70-ern, ist dabei dicht und druckvoll arrangiert. Bei „Clues“ gehen NAD und Dynaudio eine tolle Symbiose ein. Der C 326BEE schiebt die Excite X14 regelrecht an und bläst sie ein wenig auf. Im Bass schon kein Kind von Traurigkeit füllt er den Oberbass der X14 auf und verhilft zu mehr Fülle und Größe in der Abbildung. Bass und Schlagzeug kommen jetzt im größeren Raum mit viel Drive und Fußwippfaktor, Becken zischen und gischten ordentlich. Die manchmal etwas überambitionierte Art des NAD wird durch die Dynaudio gezügelt, dazu gesellt sich jetzt Feindynamik und echte Dramatik. Wellers Stimme ist sehr nuancenreich, Tempowechsel wirken intensiver. Die X14 schafft es, locker und unangestrengt zu bleiben und spielt dabei immer noch ihre Raffinesse aus.

Szenenwechsel. Arthur Honegger mit seiner Symphonie Nr. 1 unter Charles Dutoit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Auch hier passt das Zusammenspiel wunderbar. Wuchtig, räumlich schön aufgelöst und mit viel Artikulation in den einzelnen Orchestergruppen spielt die Kombi über die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Fähigkeiten weit hinaus. Diese Kombination ist ein Glücksgriff. Um nicht falsch verstanden zu werden: Sicherlich ist da noch mehr drin, aber das ist in kleinen Räumen schon eine Ansage. Dabei fällt auf, dass der NAD aufgrund seiner ausgeklügelten Schaltungstechnik immer genug Leistungsreserven für die stromhungrigen Dynaudio in petto hat.

Noch ein Beispiel gänzlich anderer Natur. Meredith Monk mit Songs of Ascension. Die minimalistischen Konstruktionen mit vokaler Artistik ist einerseits eine besinnliche Angelegenheit, andererseits sprüht das Werk auch von Leben und verdeckter Rhythmik. Hier schaffen es NAD und Dynaudio eine Balance zwischen Ruhe und Geschwindigkeit aufzubauen, die ebenfalls die einzelnen Zutaten vergessen lässt. Die feindynamische Akkuratesse der Dynaudio ergänzt der NAD noch um eine glaubhaftere Bühne, die Nuancen der Stimme werde um etwas Körper ergänzt. Das Zusammenspiel klappt einfach prima.


Warum der C 516BEE bisher nicht erwähnt wurde? Ganz einfach: Er verrichtet seine Aufgabe als Zuspieler ganz ausgezeichnet, liefert die Grundlage für die Show, die der Verstärker mit den Lautsprechern abzieht.

Und damit sind wir wieder bei den Verhältnismäßigkeiten vom Anfang. Natürlich kann sich die Kombination nicht mit Super-High-End messen. Und das muss sie auch gar nicht. Bei so viel Spaß und positiven Eigenschaften tritt die Frage nach der Technik und dem Preis in den Hintergrund und man wird endlich mal wieder daran erinnert, warum man sich eigentlich die ganze Zeit mit diesen Geräten beschäftigt. Die Antwort ist ganz einfach: zum Musikhören.

STATEMENT

Eine feine Anlage, die mehr ist als die Summe der Teile, die für sich schon vorzüglich spielen. Auch in dieser Preisklasse kann man schon unglaublich gut Musik hören, besonders wenn sich die positiven Eigenschaften der Geräte dann noch so gut ergänzen wie in diesem Fall. Für – relativ – wenig Geld überdurchschnittlich viel Musik dank NAD und Dynaudio.
GEHÖRT MIT
Analoglaufwerk Rossner & Sohn Pertinax, Dr. Fuß-Steuerung
Tonarme Rega RB 300 Groezinger verkabelt
Tonabnehmer Goldring G-1022GX, Yamaha MC9
Phonopre AMR ifi iPhono, Graham Slee Audio Era Gold V + PSU1
CD-Spieler Denon DCD-1290
Verstärker music hall a15.2
Lautsprecher Rogers Studio1
Kabel TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt

 

HERSTELLERANGABEN
NAD C 326BEE
Ausgangsleistung 2 x 50 Watt Mindestausgangsleistung an 8 und 4 Ohm 100 / 150 / 200 Watt dynamische Leistung an 8 / 4 / 2 Ohm
Klirrfaktor (250mW bis Nennleistung, über alles) < 0,009%
Rauschabstand über alles, A-bewertet, für 1W / für Nennleistung >94dB / > 110dB
Abmessungen (B x H x T) 435 x 116 x 332 mm
Nettogewicht 6,9 kg
Preis 460 Euro

 

HERSTELLERANGABEN
NAD C 516BEE
Abtastung 24 Bit/192 kHz DA-Wandler
Lesbare Formate CD, CD-R, CD-RW, MP3, WMA
Ausgang Analoger Audio-Ausgang (Cinch), Digitaler Audio-Ausgang (koaxial, optisch)
Abmessungen (B x H x T) 435 x 70 x 249 mm
Nettogewicht 3,5 kg
Preis 360 Euro

 

HERSTELLERANGABEN
Dynaudio Excite X14
Hochton 27 mm Gewebekalotte
Bass 14 cm, MSP-Membran, Aluminiumkorb
Wirkungsgrad 85 dB
Dauerbelastbarkeit (IEC) 150 Watt
Nominale Impedanz 8 Ohm
Frequenzgang (+/- 3 dB) 50 Hz – 23 kHz
Resonanzfrequenz 52 Hz
Gewicht 6,5 kg
Abmessungen 170 x 285 x 255 Millimeter
Preis 990 Euro (Paar)

Vertrieb
NAD bei Dynaudio International GmbH
Anschrift Ohepark 2
21224 Rosengarten
Germany
Telefon +49 4108 41800
Fax +49 4108 418010
Web www.dynaudio.com
Web www.nad.de

Weitere Informationen

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Wer seine LPs in bester Qualität ins Digitale überspielen möchte und das möglichst ohne Computer plus Spezial-Software, hatte in Europa bisher wenig Auswahl. In Asien und den USA war der Korg MR-2000 für viele das Gerät der Wahl, das aber hierzulande nicht verkauft werden durfte. Ab sofort gibt es eine Alternative: den lang erwarteten Tascam DA-3000.
teaser


Wie es sich für ein Profigerät gehört, ist die Frontplatte des DA-3000 für die Montage in einem 19-Zoll-Rack ausgelegt
Wie es sich für ein Profigerät gehört, ist die Frontplatte des DA-3000 für die Montage in einem 19-Zoll-Rack ausgelegt
Angekündigt hatten unsere Kollegen von Positive Feeback den DA-3000 bereits in ihrer März/April-Ausgabe, und auch auf der Frankfurter Musikmesse war schon ein Prototyp zu sehen. Dann wurden bei einschlägigen Musikalien-Händlern immer wieder neue Liefertermine genannt. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Teacs Professional-Abteilung in Wiesbaden kann ich Ihnen nun eines der ersten Geräte vorstellen, die es auf dem Seeweg nach Europa geschafft haben.

Wie schon im Artikel über das opulenten ausgestattete Vorgängermodell Tascam DV-RA1000HD erwähnt gibt es mehr und mehr Analog/Digitalwandler auch von renommierten Hifi-Firmen. Zuerst wäre da einmal Ayre mit seinem QA-9 zu nennen, dann der M2Tech Joplin, um sich auf die an dieser Stelle besprochenen zu beschränken. Aber all die feinen Wandler müssten über eine Sound-Karte mit einem Computer verbunden werden, auf dem ein Programm wie Amarras VINYL läuft, um den ankommenden Datenstrom in eine Datei zu verwandeln. Das erledigt der Tascam völlig ohne PC oder Laptop, Sound-Karte und Programm, von denen man nicht weiß, wie sie den Klang beeinträchtigen. Ja, der DA-3000 übernimmt zudem noch die Wandlung des analogen Signals, das man ihm über Cinch- oder XLR-Buchsen zuführt – für den Fall, dass man sich erst in einem zweiten Schritt einen teureren A/D-Wandler zulegen möchte. Denn eingefleischte High-End-Fans werden sich gewiss Gedanken darüber machen, Wandler welcher Güte man in einem Gerät für 1200 Euro erwarten darf – zumal der DA-3000 ja nicht nur A/D- sondern auch D/A-Wandler besitzt. Es ist also für klang- und qualitätsbesessene Musikfreunde gut, dass der Tascam sowohl S/PDIF- als auch AES/EBU-Ein- und Ausgänge bietet. Noch besser ist es, dass er nicht nur PCM-Signale akzeptiert, sondern auch mit DSD-Wandlern über SDIF-3-Schnittstellen kommuniziert. Am besten ist aber, dass er – anders als sein Vorgänger – auch die doppelte der üblichen DSD-Abtastrate, also 5,6 Megahertz verarbeitet.

Nette Spielerei: Das OLED-Display zeigt zur Überbrückung von Ladezeiten Tonbandspulen
Nette Spielerei: Das OLED-Display zeigt zur Überbrückung von Ladezeiten Tonbandspulen
Bewegte und damit potentiell verschleißgefährdete Teile gibt es im DA-3000 nicht mehr: Er nimmt auf SD- respektive SDHC-Karten sowie auf Compact Flash Cards auf. Es gibt auch einen Anschluss für USB-Sticks, auf die kann allerdings nur von den SD- oder CF-Karten überspielt werden. Eine Aufnahme direkt auf den Stick ist leider unmöglich, das Abspielen von auf dem mobilen USB-Speicher aufgezeichneten Musikdateien ist dafür aber völlig problemlos: Die den Stücken verliehenen Namen werden im auch aus einiger Entfernung gut ablesbaren Display angezeigt, ganz egal, ob es sich um PCM- oder DSD-Files handelt. Nach einem Druck auf die Info-Taste wird sogar das Erstellungsdatum der Musik-Datei und die dabei zugrunde liegenden Abtastfrequenz sichtbar. Als Abspielgerät ist der DV-3000 also schon einmal unkomplizierter und flexibler nutzbar als sein Vorgänger.


Im Home-Screen wird das aktuelle Speichermedium, die verstrichene Zeit des Songs und der Name des aktuellen Titels – hier 20000101-T001 – angezeigt
Im Home-Screen wird das aktuelle Speichermedium, die verstrichene Zeit des Songs und der Name des aktuellen Titels – hier 20000101-T001 – angezeigt

Wie in der professionellen Audio-Szene üblich protzt auch Tascam weder mit dicken Frontplatten – da reichten ja auch die üblichen Schrauben für die Rack-Montage gar nicht bis zu den Gewinden – noch mit Detailinformationen über Bauteile und Schaltungsdetails. Es werden lediglich die völlig geräuschfreie Konstruktion ohne Lüfter oder andere mechanischen Störquellen, das neuste Schaltungsdesign mit Burr-Brown-Wandlern und die Verwendung von separaten Mono-D/A-Wandler zur Verringerung von Interferenzen zwischen den Kanälen hervorgehoben. Getrennte Transformatorwicklungen für digitale und analoge Schaltungsteile sollen extrem saubere Versorgungsspannung garantieren. Wie dem Blockschaltbild zu entnehmen ist, gibt es zwar eine Lautstärkeregelung für über die Digital-Eingänge ankommende Signale – erfreulicherweise jedoch nur für PCM-Daten. Beim DDV-RA1000HD konnten auch die über die SDIF-3-Eingänge empfangenen DSD-Signale im Pegel beeinflusst werden, allerdings war dazu in einen speziellen Sony-Chip eine Wandlung in PCM und zurück nötig. Wollte man diese vermeiden, durfte man nicht vergessen, den Bypass für die Pegelregelung zu aktivieren. Das ist beim DA-3000 nicht mehr nötig.

Nach dem Druck auf die Info-Taste werden Datei-Format, der Erstellungstermin des Files, die Abtastfrequenz und die aktive Clock angezeigt
Nach dem Druck auf die Info-Taste werden Datei-Format, der Erstellungstermin des Files, die Abtastfrequenz und die aktive Clock angezeigt

Die Pegelanzeige ist nun nicht mehr wie beim 1000er ins Display integriert, sondern wird von zwei von weitem besser ablesbaren LED-Ketten vorgenommen. Leider sind aber auch für den sensiblen Bereich von minus zwei bis plus ein Dezibel nur drei Segmente vorgesehen. Das macht es  bei Aufnahmen analoger Quellen unmöglich, sich der Null-Marke möglichst weit zu nähern. Als ich gerade der feineren Auflösung beim Vorgängermodell nachtrauern wollte, entdeckte ich das Menü I/O Settings und hier den Unterpunkt Input Volume, bei dem der Spitzenpegel eines jeden Kanals auf ein Zehntel Dezibel genau angezeigt wird. Gleich darunter ist der mit dem Eingangspegelregler gewählte Wert ablesbar. Da sich dieser in 0,5-Dezibel-Schritten einstellen lässt, ist es ein Leichtes, sich dem Maximalpegel bis auf mindestens 0,4 Dezibel anzunähern. Auch hier bietet der DA-3000 mehr Komfort als sein Vorgänger. Klasse!

Das LED-Display ist zwar gut abzulesen, bietet aber um die Null herum keine besonders hohe Auflösung
Das LED-Display ist zwar gut abzulesen, bietet aber um die Null herum keine besonders hohe Auflösung

 

Einen USB-Eingang gibt es, wie erwähnt, für Speicher-Sticks, einen zweiten zum Anschluss einer Tastatur. Einen Anschluss mit Type-B-Buchse sucht man allerdings vergeblich: Es ist also nicht möglich, per USB-Kabel Dateien vom DA-3000 auf die Festplatte des Computers zu übertragen. Zu diesem Zweck müssen die Karten aus dem Recorder entfernt und in den Computer gesteckt werden, was heutzutage bei den meisten Modellen bei SD-Cards kein Problem sein dürfte. Für die Compact-Flash-Karten wird man aber in den meisten Fällen einen externen Card-Reader benötigen. Das ist dennoch besonders bei in einem Studio-Rack eingebauten Geräten deutlich komfortabler, als auf der Rückseite ein USB-Kabel anzustecken. Trotz soviel Lobes für die Bedienungsfreundlichkeit des Tascam kann man ihm aber einen Tadel nicht ersparen: Dateien lassen sich nicht einzeln zwischen USB-Stick, SD- und Compact-Flash-Cards hin und her kopieren. Es ist lediglich möglich, den gesamten Inhalt eines Mediums auf ein anderes zu kopieren. Wie wäre es an dieser Stelle mit einem kleinen Software-Update, liebe Tascam-Programmierer?

Im Hauptdisplay kann man sich aber die Spitzenwerte auf ein Zehntel Dezibel genau anzeigen lassen und den Eingangspegel entsprechend in 0,5-Dezibel-Schritten einstellen
Im Hauptdisplay kann man sich aber die Spitzenwerte auf ein Zehntel Dezibel genau anzeigen lassen und den Eingangspegel entsprechend in 0,5-Dezibel-Schritten einstellen
Wie schon beim Test des Tascam DV-RA1000HD habe ich auch hier den Titelsong der zweiten sommelier-du-son-LP Goodbye Pork Pie Hat von Charlie Mariano und Dieter Ilg direkt vom Session-Tape digitalisiert: Einmal wurde der Song in ein Hochbit-File mit 24Bit/192kHz, dann in ein DSD-File mit 2,8MHz und schließlich in eines mit 5,6 MHz konvertiert. Sie haben also nicht nur die Möglichkeit, die Hochbit-Version mit DSD oder DSD mit Doppel-DSD zu vergleichen, sondern auch die „wandlerischen“ Leistungen des zuvor getesteten DV-RA1000HD mit denen des DA-3000. Selber hören, statt einer ausschweifenden Klangbeschreibung: Viel Spaß!

Der Tascam DA-3000 bietet symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge und alle nötigen digitalen und Clock-Schnittschittstellen
Der Tascam DA-3000 bietet symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge und alle nötigen digitalen und Clock-Schnittschittstellen

STATEMENT

Der Tascam DA-3000 ist bis auf einen kleinen Kritikpunkt deutlich bedienungsfreundlicher und praxisnäher ausgelegt als sein Vorgänger, bietet nun auch DSD mit doppelter Abtastrate und wird deutlich günstiger angeboten. Da kann man freudig zugreifen, wenn der Klang stimmt. Aber das hören Sie ja selbst!

 

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Charlie Mariano & Dieter Ilg
Goodbye Pork Pie Hat

24 bit / 192 kHz
ca. 456 mb (wav)   
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Charlie Mariano & Dieter Ilg
Goodbye Pork Pie Hat

2,8 MHz
ca. 281 mb (dff)
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Charlie Mariano & Dieter Ilg
Goodbye Pork Pie Hat

5,6 MHz
ca. 559 (dff)

GEHÖRT MIT
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.6.7
Digital-Recorder Nagra VI, Tascam DV-RA1000HD
D/A-Wandler Mytek Digital
A/D-Wandler Ayre QA-9, Mytek
CD-Laufwerk Wadia WT3200
Audioplayer Amarra 2.6, Pure Music 1.89g, Audirvana Plus 1.5.10
Vorverstärker Brinkmann Marconi, EAR 912
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, AudioQuest, Swiss Cable, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power Plant P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus


Der Transformator besitzt getrennte Wicklungen für die analogen und digitalen Schaltungen
Der Transformator besitzt getrennte Wicklungen für die analogen und digitalen Schaltungen

 

 

HERSTELLERANGABEN
Tascam DA3000
Aufnahmemedien SD-Card 512 MB bis 2 GB, 4 bis 32 GB (SDHC)
CF-Card 1 bis 64 GB (Typ 1)
USB-Sticks 2 bis 64 GB
Aufnahmeformate 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192 kHz bei 16 / 24 Bit (PCM)
2,8 und 5,5 MHz (DSD)
Analoge Audio-Eingänge 1 x Cinch, 1 x XLR
Analoge Audio-Ausgänge 1 x Cinch, 1 x XLR
Digitale Audio-Eingänge 1 x S/PDIF (bis 96 kHz), AES/EBU (bis 192 kHz)
2 x BNC (SDIF-3, DSD-Raw)
Digitale Audio-Ausgänge 1 x S/PD, AES/EBU
2 x BNC (SDIF-3n 3, DSD-Raw)
WordClock BNC WordClock In, Out und Thru
Sonstige Schnittstellen USB 2.0 Type B, Keyboard In USB, RS-232C Control I/O, Kopfhörerbuchse 6,3mm Klinke, Fernbedienung 2,5mm Miniklinke
Abmessungen (B/H/T) 49/5/31 cm
Gewicht 4,2 kg
Preis 1200 Euro


Diese Fernbedienung gehört zum Lieferumfang, die kabelgebundene Variante des DV-RA1000HD nun endgültig der Vergangenheit an
Diese Fernbedienung gehört zum Lieferumfang, die kabelgebundene Variante des DV-RA1000HD nun endgültig der Vergangenheit an

 

 

VERTRIEB
TEAC Europe GmbH
Anschrift Teac Europe GmbH
Bahnstraße 12
65205 Wiesbaden
Telefon 0611 71580
E-Mail tascam-sales@teac.de
Internet www.tascam-europe.com

Weitere Informationen

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Montag, 25 November 2013 01:00

Thales TTT-Compact

Bekannt wurde Thales durch einen Aufsehen erregenden Tonarm, der jetzt als „Thales original“ in der Produktliste geführt wird. Danach entwickelte Firmenchef Micha Huber einen weiteren Tonarm, ebenfalls nahezu ohne Fehlspurwinkel, mit dem programmatischen Namen Simplicity. Das Laufwerk markiert nun die nächste Stufe eines ebenso funktionalen wie reduzierten Designs.


Den Tonarm gibt es auch in schwarz oder grau eloxierten Varianten, er war aber gerade nur die Bronze-Version verfügbar: Optisch geht es also noch ein wenig stimmiger. Dafür erleichterten zwei Exemplare des Arms den Vergleich des Laufwerke mit meinem LaGrange
Den Tonarm gibt es auch in schwarz oder grau eloxierten Varianten, er war aber gerade nur die Bronze-Version verfügbar: Optisch geht es also noch ein wenig stimmiger. Dafür erleichterten zwei Exemplare des Arms den Vergleich des Laufwerke mit meinem LaGrange

Bevor ich zum Laufwerk komme, noch kurz zurück zu den beiden Tonarmen: Nach dem Test des Simplicity an dieser Stelle sollte ich nicht verschweigen, dass er dem Erstlingswerk klanglich in nichts nachsteht, dieses – wenn mich meine Erinnerung nicht Stich täuscht – sogar ein wenig übertrifft. Der Einfachheit suggerierende Name wird also weder durch das Konzept noch die Ausführung des Armes gerechtfertigt. Lediglich der erste optische Eindruck des später entwickelten Armes im Vergleich zum extravaganten ersten dürfte der Grund für die Namenswahl gewesen sein.

Während die meisten Firmen im High End-Bereich – beim Consumer- und Computer-Hifi folgt man eher dem entgegengesetzten Trend – mit immer mehr Materialeinsatz und der schieren Größe ihrer Produkte beim Kunden Interesse wecken möchten, wurde beim Thales TurnTable-Compact penibel darauf geachtet, dem Luftschall keine unnötigen Angriffsflächen zu bieten. Anders als der Bergmann Sleipner, der sich mit seinem leicht überdimensionierten klassischen Design á la Thorens und Linn zwar auch vom angesagten Erscheinungsbild der Analog-Altäre abwendet, aber einige recht große Angriffsflächen bietet, zeichnet sich das Gehäuse des TTT durch Rundungen, optisch reizvoll gebrochene Kanten und eine in dieser Preisklasse wohl einmalige, fast fragil wirkende Zierlichkeit aus.

Der Thales steht auf drei dieser „Spikes“ genannten Füße. Bei der recht aufwendigen Konstruktion besteht nur über den Auflagepunkt der Kugel Kontakt zum Untergrund
Der Thales steht auf drei dieser „Spikes“ genannten Füße. Bei der recht aufwendigen Konstruktion besteht nur über den Auflagepunkt der Kugel Kontakt zum Untergrund
Im Inneren dieses feinen Stückchens Understatement finden man dann aber die Qualitäten, die man als Kenner der beiden Tonarme von einem Thales erwarten darf. Als pars pro toto stehen hier die drei von außen recht unscheinbaren Füße: Unter einem mit einem Feingewinde versehenen Bolzen befindet sich eine Hartmetallkugel, die von einem Gummiring und der von außen sichtbaren Metallhülse in Position gehalten wird. Dadurch soll das Laufwerk von horizontalen Schwingungen des Untergrundes sehr effizient entkoppelt werden. Der Bolzen mit Gewinde sitzt in einer Gleitpassung im Laufwerkschassis, so dass die Höhenverstellung spielfrei und präzise von der Hand geht. Ich justiere zumindest Laufwerke ohne Subchassis gerne mit einer Wasserwaage für die Einrichtung von Lagerwellen, bei der ein Teilstrich für einen Zehntel Millimeter pro Meter Abweichung aus der Solllage steht – was einen je nach Unterlage und Präzision der verwendeten Gewinde schon eine Menge Nerven kosten kann. Beim TTT hingegen war das Nivellieren eine Sache von ein, zwei Minuten. Eine wohlüberlegte und praxisgerechte Lösung! Zwar gibt es zur Optimierung der Aufstellung von Thales noch die sogenannte „Levi-Base“, bei der die obere und untere Platte durch einen dünnen, in einer definierten Form geführten Luftschlauch entkoppelt werden. Um gleiche Bedingungen für den Vergleich mit dem Brinkmann LaGrange herzustellen, spendierte ich aber auch dem TTT eine der bewährten Acapella Fondato Silenzio Basen.


Ein speziell für den TTT-C entwickeltes Entkopplungselement, das auf Eisenguss-Säulen montiert ist, soll Motorvibrationen vom Chassis fernhalten
Ein speziell für den TTT-C entwickeltes Entkopplungselement, das auf Eisenguss-Säulen montiert ist, soll Motorvibrationen vom Chassis fernhalten

Angetrieben wird der Plattenteller des TTT über einen Riemen von einem bürsten- und eisenlosen Gleichstrommotor mit elektronischer Kommutierung, den der Hersteller nach Wünschen von Micha Huber modifiziert. Auf der Motorachse sitzt ein Pulley, der aus einem Drehteil mit deutlich größerem Durchmesser herausgearbeitet ist. Das gesamte Teil besteht aus Bronze, wiegt über 100 Gramm und wirkt als Schwungrad. Aufgrund des Übersetzungsverhältnisses zum Subteller entspricht dies einer Erhöhung der Schwungmasse des Tellers um 1,5 Kilogramm. Eine komplett neue und eigenständige Entwicklung ist das spezielle Entkopplungselement, das die Übertragung von Vibrationen auf das Chassis verhindern und den Motor dennoch frei von jeglicher axialen Bewegung in seiner Position fixieren soll. Die Regelelektronik wurde eigens für den TTT entwickelt: Eine sogenannte „Closed Loop Steuerung“ hält die Motordrehzahl konstant: In einer Rückkopplungsschleife werden die Werte des Motors mit einer sehr präzisen Referenzspannung verglichen, was den Antrieb deutlich exakter machen soll als das sonst übliche PPL-System mit Quarz-Oszillator. Die Energie dafür liefern vier Lithium-Eisenphosphat-Akkus, die keinerlei vibrierenden Teile enthalten. Das macht es möglich, die Akkus wie die Steuerungselektronik im Chassis des TTT unterzubringen.

Der einzige Kritikpunkt: Das Ladegerät arbeitet nicht völlig geräuschlos. Es gehört aber nicht mehr zum Lieferumfang. Inzwischen hat Micha Huber ein anderes Modell ohne diesen kleinen Makel gefunden
Der einzige Kritikpunkt: Das Ladegerät arbeitet nicht völlig geräuschlos. Es gehört aber nicht mehr zum Lieferumfang. Inzwischen hat Micha Huber ein anderes Modell ohne diesen kleinen Makel gefunden

Ein zugekauftes Ladegerät kann permanent mit dem Laufwerk verbunden bleiben. Ob die Akkus geladen werden oder das Laufwerk komplett vom Netz getrennt wird, entscheidet der Benutzer mittels eines dreistufigen Schalters: Ladung, Aus und Betriebsbereitschaft stehen zur Auswahl. Es ist also nicht möglich, den Motor bei leeren Akkus mit dem Strom aus dem Ladegerät zu betreiben. Das wäre zwar technisch problemlos möglich, ist von Micha Huber aber nicht gewünscht, da er auf die völlig Trennung vom Netz beim Betrieb des Laufwerkes Wert legt. Eine Ladung der Akkus soll für 16 Stunden Dauerbetrieb ausreichen, so dass man nie in die Verlegenheit geraten dürfte, ohne Strom dazustehen. Ich habe den TTT über Monate in Betrieb gehabt, ohne jemals die Kapazität der Akkus auszuschöpfen oder auch nur die beiden Leuchtringe um die Schalter für die beiden Geschwindigkeiten gleichzeitig blinken zu sehen: Das signalisiert nämlich, dass die Akkus nach etwa einer weiteren Stunde Spielzeit leer sein werden. Üblicherweise blinkt nur der Ring um den Schalter für die gewählte Umdrehungszahl während der Hochlaufphase des Motors: Wenn die Sollgeschwindigkeit erreicht ist und der Motor zur Aufrechterhaltung der Bewegung weniger Strom bekommt als zum Hochdrehen des Tellers, leuchtet der Ring dauerhaft.

Das Lager des Thales bezeichnet Micha Huber als eine Hommage an traditionelle Handwerkskunst, denn hier handelt es sich um eine in der Industrie über 50 Jahre bewährte Konstruktion, der man sich mit dem Wissen eines Uhrmachers annehme: Die Achse besteht aus hartverchromtem Kohlenstoff-Werkzeugstahl, dessen Oberfläche von Hand mit Lindenholz und Diamantpaste poliert wurde. Die Achse läuft in zwei Sinterbronze-Buchsen, in die ein spezielles Öl eingebracht wurde, so dass ein jahrzehntelanger Betrieb ohne jegliche Wartung garantiert sein soll. Die Achse ist vertikal auf einer gehärteten Stahlkugel gelagert. Das Lagergehäuse wurde – wie übrigens auch die Säulen zur Verbindung des Entkopplungselementes für den Motor mit dem Chassis – aus Gusseisen hergestellt. Diesem Werkstoff schreibt Micha Huber außerordentliche Dämpfungseigenschaften zu, die verhindern sollen, dass Lager- oder Motorvibrationen auf das Chassis übertragen werden.


Die Achse aus hartverchromtem Werkzeugstahl läuft in Bronzebuchsen. Die vertikalen Kräfte nimmt eine gehärtete Edelstahlkugel auf
Die Achse aus hartverchromtem Werkzeugstahl läuft in Bronzebuchsen. Die vertikalen Kräfte nimmt eine gehärtete Edelstahlkugel auf

Der Plattenteller hat eine Masse von 6,5 Kilogramm, besitzt aufgrund der Massekonzentration am Rand aber das Trägheitsmoment eines Tellers von acht Kilogramm. Die Resonanzfrequenz wird durch eine Einlage aus einem Werkstoff hoher Dichte gezielt bedämpft. Dieses nicht näher spezifizierte Material, das auch in der Plattenklemme Verwendung findet, stellt den Kontakt zur Platte her, dient also als „Matte“ . Dabei habe er aber genau darauf geachtet, dass das Laufwerk nicht überbedämpft klinge, merkt Micha Huber an.

Dass ich bisher noch nicht näher auf den Riemen eingegangen bin, hat einen guten Grund: Im Zuge der beständigen Verbesserung seiner Produkte experimentierte Micha Huber während der Testphase unseres Exemplars mit neuen Riemen und sandte mir zwei davon zu, ohne allerdings zu sagen, welchen der beiden er favorisiere und ob sie überhaupt besser seien, als der rote, bisher eingesetzte. Der intern #40 bezeichnete, schwarze Riemen ist dem roten deutlich überlegen: Beim bewährten Groove-Test, Keith Jarretts „God Bless The Child“ gewinnt das Stück – natürlich nach vorheriger penibler Einstellung der Drehzahl mit Allnics Speenic – deutlich an Drive, es gibt sogar einen Hauch mehr Luft um die Instrumente und die Becken kommen noch minimal differenzierter. Noch besser aber gefällt mir der Riemen #50: Eine Spur mehr Druck im Tieftonbereich erinnert an die Wucht von Reibrad-Laufwerken, der Groove zieht einen unwiderstehlich in seinen Bann und der Hochtonbereich wirkt eine Spur weniger gleißend – was wohl daran liegen dürfte, dass nun im Tieftonbereich ein etwas stärkeres Gegengewicht vorhanden ist. Das alles ändert zwar nicht grundsätzlich etwas an der Qualität des Laufwerks, liefert aber den kleinen Extra-Kick: Beim Testmodell bleibt es bei Riemen mit der internen Bezeichnung #50.

Die Konzentration der Masse am äußeren Rand erhöht das Trägheitsmoment des Tellers
Die Konzentration der Masse am äußeren Rand erhöht das Trägheitsmoment des Tellers

Wie schon erwähnt hatte ich erfreulicherweise die Möglichkeit, den TTT-C über einige Monate hören zu können. Auch ohne Vergleich zum LaGrange wurde dabei deutlich, dass der Thales zu den ausgesprochen wenigen Laufwerken zählt, die dem Klang einer Schallplatte oder dem eines Tonabnehmer so gut wie keinen eigenen Stempel aufdrücken. Er zeigt zuverlässig an, wie gut oder schlecht Interpreten, Toningenieur und Presswerk gearbeitet haben – und das in aller Klarheit. Da gibt es weder einen beschönigenden Weichzeichnereffekt noch die manchmal durchaus angenehme Extraportion Tiefbass, mit der einige Masselaufwerke verwöhnen. Ich gebe gerne zu, dass ich mir bei der ein oder anderen nicht gerade perfekten Scheibe ein wenig mehr Spektakel gewünscht hätte, als diesen Spitzenlaufwerk (fast) ohne Eigenschaften bietet. Das war allerdings vor dem Experiment mit den Riemen. Auch wenn es sich lediglich um Nuancen handelt: Mit einem kleinem bisschen mehr Schub im Bass und dem packenden Drive Dank des neuen Riemens macht mir der Thales noch mehr Spass. Aber diese wohltuenden Zugaben sind so perfekt dosiert, dass sich der TTT in puncto Neutralität noch immer von euphonischen Konkurrenten absetzt.


Die Plattenklemme gehört zum Lieferumfang
Die Plattenklemme gehört zum Lieferumfang

Der Vergleich zweier Laufwerke ist kein ganz leichtes Unterfangen: Selbst wenn man auf zwei gleiche Tonarme zurückgreifen kann, muss man recht zeitaufwendig einen Tonabnehmer tauschen. Sich zwei baugleiche Abtaster zu besorgen, wäre ganz abgesehen vom immensen Aufwand keine wirklich zielführende Lösung, da es wohl keine andere Komponente gibt, bei der die Serienstreuung ähnlich groß ist wie bei Tonabnehmern. Um einen Umbau kommt da nicht herum. Bei Armen mit SME-Anschluss ist leider nicht garantiert, dass die Azimuteinstellung vor und nach einem Headshell-Wechsel exakt dieselbe ist. Mir fallen nur zwei Tonarme ein, die es ermöglichen, einen perfekt justierten Tonabnehmer samt Headshell in Minutenschnelle zu entfernen und wieder in die exakt gleiche Position zu bringen: Beim Kuzma 4Point und dem Thales Simplicity genügt es, eine Schraube zu lösen respektive festzuziehen und die vier Anschlussdrähtchen an- oder abzustecken. Was lag also näher als auf dem TTT-C und meinem LaGrange jeweils einen Simplicity zu montieren und dann zwischen diesen beiden ein Headshell samt Lyra Olympos zu tauschen?

Wenn die beiden Leuchtringe gemeinsam zu blinken beginnen, geht dem Thales nach etwa einer Stunde die Energie aus
Wenn die beiden Leuchtringe gemeinsam zu blinken beginnen, geht dem Thales nach etwa einer Stunde die Energie aus

Vor dem Vergleich noch kurz ein paar Anmerkungen zur Tonabnehmerwahl: Letztlich wird der persönliche Geschmack den Ausschlag geben, ob man einen eher analytischen, einen besonders dynamischen oder einen einschmeichelnd klingenden Abtaster mit dem TTT kombiniert. Von der Grundidee der klanglichen Ausrichtung her aber passt, wie der Test des großen Lyra zeigte, dass Atlas perfekt zum Thales Arm und Laufwerk: Keiner der drei erlaubt sich ein prägenden Einfluss auf den Klang der Schallplatte, sondern reproduziert auf höchstem Niveau und so wahrheitsgetreu wie möglich, was in den Rillen an Informationen gespeichert wurde. Damit ist klar, dass sich weder das Atlas noch das Thales Duo an den – betuchten – Analogeinsteiger richtet, der bisher nur Digitalem gelauscht hat und sich nun von warmen analogen Klängen verwöhnen lassen will. Das hochkarätige Trio ist vielmehr für den erfahrenen Kenner, der seine Vinylschätze ohne jegliche Färbung genießen möchte, allererste Wahl. Aber dass jemand, der Effekte und Spektakel liebt, sich besser anderswo umschaut, hat der TTT-C ja schon vor dem ersten Ton durch sein Design klargemacht.

Das Olympos tendiert zwar in Zweifelsfällen lieber zu Wohlklang denn zu bedingungsloser Ehrlichkeit und bietet in Kombination mit TTT und Simplicity vielleicht gerade deshalb höchsten Musikgenuss. Dabei lässt sich das Thales Laufwerk auch nicht vom LaGrange übertreffen: Impulse kommen beim TTT noch unvermittelter, ja blitzten vor einem minimal schwärzeren Hintergrund auf. Auch in puncto Raumdarstellung und Durchzeichnung hält der Thales locker mit, ja suggeriert hier und da sogar noch ein paar Zentimeter mehr Tiefe. Dass in Sachen Groove keine Wünsche offenbleiben, hatte ich ja schon erwähnt – und diese Aussage behält auch nach dem Vergleich mit dem mächtige Masselaufwerk ihre Gültigkeit. Selbst wenn es um die unterste Oktave von Jonas Hellborgs Bassgitarre geht, braucht sich der TTT vor dem LaGrange keineswegs zu verstecken: Obwohl ich seit Jahrzehnten mit Masselaufwerken sehr zufrieden Musik höre, werde ich diese Bauform nach den Erfahrungen mit dem Thales gewiss nicht mehr für die prinzipiell überlegenere halten. Der TTT-C klingt bedeutend erwachsener, größer und solider als er auf den ersten Blick wirkt.


Die Akkus sollen keinerlei Memoryeffekt aufweisen. Ihre Energie reicht für 16 Stunden Dauerbetrieb
Die Akkus sollen keinerlei Memoryeffekt aufweisen. Ihre Energie reicht für 16 Stunden Dauerbetrieb

STATEMENT

Lassen Sie sich vom smarten Erscheinungsbild des TTT-C nicht täuschen: Dieses zierliche Laufwerk wird so manchen Boliden in Bedrängnis bringen. Es erlaubt sich keine Abweichung vom Pfad der tonalen Tugend, tritt selbst so gut wie nicht in Erscheinung und lässt die Musik für sich sprechen. Beim Thales gilt: Weniger (Masse) ist mehr (Musik)! Micha Hubers Laufwerk überzeugt ebenso wie sein innovativer Tonarm. Eine Entdeckung!
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity x 2
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL, AirTight PC-1
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker EAR 912
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Swiss Sonic, AudioQuest, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power Plant P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs, AHP Sicherungen

 

HERSTELLERANGABEN
Thales TTT-Compact
Geschwindigkeiten 33 1⁄3 und 45 UpM
Tonhöhenschwankungen ±0,06% (33 1⁄3 rpm, DIN45 507)
Rumpeln -60dB (ungewichtet)
Ausgangsterminals RCA, XLR oder durchgehende Verkabelug
Gewicht 16 kg
Abmessungen (B/H/T) 432/312/91mm
Spannungen für Charger 100-240V, 50-60Hz
Reiner Akku-Betrieb 16 Std.
Preis 10750 Euro

 

HERSTELLER
HiFiction AG
Anschrift Stäffelistrasse 6
8409 Winterthur, Schweiz
Telefon +41 52 202 43 12
Internet www.tonarm.ch

 

VERTRIEB
Gaudios KG
Anschrift Brandhofgasse 11
A 8010 Graz
Telefon +43 316 337175
E-Mail info@gaudios.info
Internet www.gaudios.info

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Donnerstag, 03 Oktober 2013 04:53

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