Dienstag, 15 Februar 2022 00:27

Spendor A2

Der Spendor A2 ist der kleinste Standlautsprecher aus der A-Line von Spendor. Sein schlanker Aufbau weicht von den sonst eher raumgreifenden Lautsprechern ab, die man zuallererst mit Spendor assoziiert. Von schlank kann bezüglich Ausstattung, Verarbeitung und Klang des Lautsprechers jedoch keinesfalls die Rede sein.

Ich falle gleich mit der Tür ins Haus: Die kleinen Spendor A2 haben mich auf ganzer Linie beeindruckt. Natürlich habe ich Spendor als Marke schon immer wahrgenommen. Eine echte britische Manufaktur, die im eigenen Hause produziert, ist ja nicht unbedingt die Regel. Doch, ich bin ganz ehrlich, mit dem Rest meiner Einordnung lag ich total daneben: traditionsbehaftet, ein bisschen steif und bieder – britisch eben. Von wegen. Nebenbei bemerkt mag ich britisches HiFi sehr, und Briten auch, konnte es mir aber nicht verkneifen, mit diesem Klischee zu spielen. Nur weil mit der Classic Serie den Siebzigerjahren gehuldigt wird, heißt das noch lange nicht, dass bei Spendor Innovation verschlafen wurde. Trotzdem weiß man beim britischen Hersteller was man kann und sieht sich keinesfalls gezwungen, bei neuen Produkten in Overengineering zu verfallen. Mein Testlautsprecher A2 aus der Einsteigerserie A-Line ist ein moderner Standlautsprecher, für den es eigentlich schon eine Beleidigung ist, ihn mit „Einsteiger“ zu betiteln.

Die schwarze Sockelplatte trägt nicht nur zur Stabilität, sondern auch zum eleganten Erscheinungsbild bei
Die schwarze Sockelplatte trägt nicht nur zur Stabilität, sondern auch zum eleganten Erscheinungsbild bei

Seit Februar 2022 obliegt der deutsche Vertrieb von Spendor Mika Dauphin und seinem Team von Drei H. Da sich der Vertrieb wie ich in Hamburg befindet, liegt nichts näher als ein Spendor-Test in meinem Hörraum. Schnell ist ein Termin gefunden und Mika steht mit einem Paar A2 vor der Tür respektive auf einem Parkplatz in der Nachbarschaft. Der Transport der Lautsprecher in die Wohnung ist leicht bewerkstelligt. Jeder klemmt sich ein Lautsprecher-Paketchen unter den Arm. Die kompakten Abmessungen der Verpackungen lassen bereits auf die Größe der Lautsprecher schließen. Mit einer Höhe von lediglich 79 Zentimetern bei einer Grundfläche von 15 auf 26 Zentimetern und 12 Kilogramm Gewicht gehören sie wirklich zur Zwergenkategorie der Standlautsprecher. Dennoch soll der Zweiwege-Lautsprecher dank Bassreflexabstimmung bis zu 36 Hertz hinab spielen können. Der Tieftöner durchmisst dabei zarte 15 Zentimeter und der Hochtöner 2,2 Zentimeter, die Übernahmefrequenz zwischen den beiden Treibern liegt bei 4,2 Kilohertz. Die Empfindlichkeit der Lautsprecher wird mit 85 Dezibel und die Impedanz mit 8 Ohm angegeben.

Auch mit der Abdeckung büßt der A2 kein bisschen Eleganz ein
Auch mit der Abdeckung büßt der A2 kein bisschen Eleganz ein


Für den Test hat Mika mir ein Paar A2 mit Walnussfurnier mitgebracht und genau meinen Geschmack getroffen. Für Holzfurniere habe ich im Allgemeinen nicht besonders viel übrig. Walnuss allerdings lässt mich schwach werden. Die Verarbeitung ist rundum vollkommen makellos. Die Einfassung der Treiber, die Übergänge vom Gehäuse zur Sockelplatte, die Gehäusekanten: alles ist perfekt ausgeführt. Dass der Tiefmitteltöner nicht ins Gehäuse eingelassen ist, stört mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, gemeinsam mit den hervorstehenden Schrauben unterstreicht die Montageart das moderne, leicht industrielle Design der A-Line. Ich mag es, wenn die Lautsprecherfront Charakter hat und optisch nicht komplett glattgebügelt wird. Auch, dass der Hochtöner bereits ab Werk mit einem Metallkorb abgedeckt ist, gefällt mir, sowohl optisch als auch aus Sicherheitsgründen. Zwar bin ich im Umgang mit Lautsprechern immer vorsichtig, aber letztendlich bleibt auch mein Hörraum ein Nutzraum und der Hochtöner ist mit dem Gitter für alle Zeiten sicher verpackt. Zusätzlich wird eine klassisch mit Stoff bespannte Abdeckung mitgeliefert, die magnetisch an die Schrauben des Tiefmitteltöners andockt. So müssen keine zusätzlichen Metallhalteplättchen unter dem Furnier verborgen oder die Front mit Plastikhaltern verschandelt werden. Die Abdeckung lässt die von den Treibern vereinnahmte Gehäusefläche hinter sich verschwinden und wirkt durch einen Spalt zur Frontplatte, als würde sie schweben: ein kleines, weiteres Detail, das die Lautsprecher in ihrem gesamten optischen Erscheinungsbild für mich unheimlich ansprechend macht. Die Lautsprecherterminals auf der Rückseite und der Bassreflexport sind nicht weniger passgenau eingearbeitet, aber auch nicht weiter spektakulär. Während die Innenverkabelung aus hochwertigem Kupfer mit Silberüberzug besteht, sind die Terminals eher unaufwendig. Auf der Unterseite des Sockels sind vier massive Metallscheiben angebracht, die jeweils mittels dreier Schrauben bis ins Hauptgehäuse verschraubt werden. Sie verfügen über die Einschraubpunkte für die mitgelieferten Spikes oder kleinen Füßchen mit Hartgummiunterseite. Diese sollen so deutlich fester mit dem Gehäuse verbunden sein und ungewollte Gehäusebewegungen und Schwingungen stärker eliminieren. Das Gehäuseinnere wird nur gezielt und nicht großflächig bedämpft. Spendor nennt dieses Vorgehen „Dynamic Damping“. Es soll für ein präziseres Klangbild als bei flächig bedämpften Gehäusen sorgen. Hier wird sich ein bisschen an den Genen des berühmten BC1 orientiert. Gänzlich unversteift sind die Gehäuse heute aber nicht mehr.

Spikes und kleine Füßchen mit Gummidämpfung gehören zum Lieferumfang
Spikes und kleine Füßchen mit Gummidämpfung gehören zum Lieferumfang

Für die Aufstellung in meinem Hörraum wählt Mika Dauphin Spikes. Unterlegscheiben sind im Falle meines Dielenbodens hierbei natürlich Pflicht. Mika achtet genaustens darauf, dass die Lautsprecher nicht nur fest und wackelfrei stehen, sondern auch absolut in Waage. Ein oft vernachlässigter Faktor. Mein Lautsprechertest wird zwar nicht damit stehen oder fallen, ob der Lautsprecher nun genau Waage steht oder nicht, aber dennoch zahlt es sich aus, hier so genau wie möglich vorzugehen. Schließlich möchte man das Optimum herausholen. Damit eine größtmögliche Vergleichbarkeit zu meinen eigenen Lautsprechern gegeben ist, positionieren wir die A2 an der üblichen und weithin bewährten Lautsprecherposition in meinem Raum. Etwa 1,8 Meter auseinander, und mindestens 50 Zentimeter von Rück- und Seitenwand entfernt. Wie so oft sind die ersten Sekunden entscheidend. Sofort klingen die A2 vertraut, obwohl ich sie vorher noch nie gehört habe. Sie harmonieren folglich auf Anhieb gut mit meinem Hörraum und machen die entscheidenden Dinge richtig. Frequenzgang, Phase, Räumlichkeit, Musikalität, alles weiß schon in den ersten Sekunden zu gefallen. Ein sehr gutes Zeichen und die perfekte Einleitung für eine freudvolle Hörsession.

Beide Treiber spielen gemeinsam sehr homogen und bruchlos
Beide Treiber spielen gemeinsam sehr homogen und bruchlos

Als britische Supergroup eignet sich Asia mit dem Titel „After The War“ von ihrem dritten Studioalbum Astra perfekt als erster Testsong. Diese Aufnahme besitze ich zwar als SHM-CD aus Japan, streame es für den Test aber von Qobuz in 96 Kilohertz. Der A2 spielt die technisch nicht besonders gute Aufnahme mit einer mitreißenden Musikalität und Spielfreude deutlich größer als man es einem Lautsprecher dieser Größe zutrauen würde. Das musikalische Geschehen spielt sich nicht nur auf einer Linie zwischen den Lautsprechern ab, sondern gliedert sich nach oben deutlich über die Standhöhe der Lautsprecher auf. Nach dem Klavierintro geht es gleich zur Sache. Carl Palmer eröffnet jeden Takt mit einem Akzent auf der Snare, unterstützt von einem Gitarrenakkord Steve Howes, der jeweils einen ganzen Takt lang ausklingt. Geoff Downes spielt eine Synthfläche nach selbem Muster. Sie klingt nach einer Mischung aus Synth Strings und Hammond. Ob beide Instrumente oder eine digitale Mischform beteiligt sind, bleibt ungewiss. Dieses Detail vermögen auch meine Studiomonitore Neumann KH 120 A nicht herauszuarbeiten. Die Sologitarre hingegen ist prominent positioniert und wird dementsprechend von den A2 frei und eigenständig wiedergegeben. Acht Takte später folgen noch zwei weitere Synthsounds, wovon einer ebenfalls eher die Rolle eines Soloinstruments einnimmt, während der zweite eher dem Schaffen einer musikalischen Fläche dient. Nach weiteren acht Takten folgt ein Sawtooth Lead. Die Abbildung der Bühnentiefe gerät vergleichsweise kompakt. Die verschiedenen Instrumente des Intros heben sich sehr wohl gut voneinander ab, liegen jedoch eher nah beieinander. Dies macht die Wiedergabe extrem schlüssig, zugänglich, knackig und unmittelbar. Die A2 servieren ein deftiges Brett Rockmusik und man hat das Gefühl, mittendrin zu sein.


Die A2 verfügen nur über ein einfaches Anschlussterminal
Die A2 verfügen nur über ein einfaches Anschlussterminal

Dieser Eindruck verstärkt sich noch, sobald John Wettons Gesangseinlage beginnt. Die imaginäre Bühne öffnet sich eher zum Hörer und zieht mich so noch tiefer in die Musik: Wettons Stimme wirkt unheimlich nah und eindrücklich. Die Höhen der A2 sind etwas zurückgenommen: Dies ist bei dieser Aufnahme insofern auffällig, da sie üblicherweise einen etwas stechenden, ja fast störenden Hochton besitzt, der durch die A2 besänftigt wird. Der Bassbereich spielt nicht nur gemessen an der Größe des Lausprechers ziemlich tief. Die im Datenblatt angegebenen 36 Hertz erreichen die A2 in meinem Raum tatsächlich und spielen ohne großen Pegelabfall sogar noch ein paar Hertz tiefer– Raummoden sei Dank. Zur Abwechslung tragen sie mal konstruktiv zum Klang bei. Danach fällt die Kurve dann aber auch sehr steil ab. Echte Tiefbassqualitäten darf man von der Spendor nicht erwarten. Die Bassreflexabstimmung ist dennoch sehr gut gelungen: Einem Lautsprecher dieser Größe einen derart tiefen Bass zu bescheren, ohne dass er aufgesetzt und unnatürlich wirkt, will gekonnt sein. Der Mittenbereich ist gleichermaßen vollends überzeugend und deutlich linearer als bei meinen Magnat Quantum 807. Dies macht ihn vordergründig etwas unspektakulärer, aber hilft dabei, der Wiedergabe eine größere Natürlichkeit zu verleihen. Aufgrund der hohen Übernahmefrequenz von 4.200 Hertz trägt der Tiefmitteltöner maßgeblich zur Mittengestaltung bei.

Der Tiefmitteltöner verfügt über eine Polymermembran und einen Phaseplug
Der Tiefmitteltöner verfügt über eine Polymermembran und einen Phaseplug

Deutlich wird dies auch auf „Aquamarin“ von Friedemanns Aquamarin Orchester in Concert. Die Aufnahme erhält eine hochorganische, überaus angenehme Komponente. Wie ein wohlig warmer Sommerwind streifen die Klänge über meine Ohren. Wieder wird das Stück in einem großen musikalischen Zusammenhang wiedergegeben. Während meine Magnats mir eher das Gefühl geben, als würde die Aufnahme vor mir mit allen Details ausgebreitet und mir eine Draufsicht gewähren, habe ich mit den Spendor A2 das Gefühl, direkt in der 1. Reihe zu sitzen und unmittelbar an der Musik beteiligt zu sein. Mit feinen klanglichen Details sind die Spendor dabei etwas zurückhaltender. Sie sind durchaus vorhanden, aber stärker in den gesamtmusikalischen Kontext verwoben. Meine Magnats bieten Details etwas freimütiger, aber auch forscher und fordernder an. Das muss man wollen und mögen. Die Spendor bleiben allzeit entspannt, gutmütig und hochmusikalisch. Das schöne dabei ist, dass der Detailgrad in absoluten Maßstäben genauso hoch ist wie bei den Magnats. Nur die Art und Weise, wie die A2 mit den Feininformationen umgehen, ist eine andere. Die tiefe, aber dank nur einem Treiber mit kleinem Durchmesser sehr reaktionsschnelle Basswiedergabe in Verbindung mit einem linearen Mittenbereich macht die verschiedenen Instrumente des Stücks mit einer großen Frische, Spielfreudigkeit und Impulshaftigkeit erlebbar. Das Schlagwerksolo am Ende des Stücks lässt die volle Dynamikfähigkeit der A2 erkennen. Jeder Anschlag wird entsprechend seiner individuellen Stärke abgebildet und wieder scheinen die Schlagfelle enorm nah und greifbar. Die Stick- und Schlägeltreffer auf den Fellen lassen sich minutiös nachvollziehen. Dennoch merkt man der A2 ihre Größe erstmalig ein bisschen an. Die Vehemenz und Kontrolle der einzelnen Schläge ist zwar durchdringend und präzise, bei der ansatzlosen Gewalt, die ihnen meine nahezu doppelt so großen Standlautsprecher zu vermitteln vermögen, können die A2 nicht ganz mithalten, müssen sie aber auch nicht.

Dank der bereits eingearbeiteten Abdeckung ist der Hochtöner bestens geschützt
Dank der bereits eingearbeiteten Abdeckung ist der Hochtöner bestens geschützt

Dies ist auch bei orchestraler Musik wie beispielsweise „Saturn, der Bringer des Alters“ aus Gustav Holsts Die Planeten meine einzige Kritik. In der Einspielung von André Previn mit dem London Symphony Orchestra 1974, von Qobuz in 192 Kilohertz gestreamt, fehlt es dem ewig langgestreckten, unerbittlichen Crescendo im mittleren Teil des Stückes etwas an donnerndem Bombast. Die Aufnahme verlangt den Lautsprechern allerdings auch wirklich eine Menge ab. Bei der Einspielung Karajans mit den Berliner Philharmonikern der Deutsche Grammophon von 81 sieht es schon etwas anders aus. Diese Aufnahme bietet von sich aus etwas mehr Fülle und ist etwas weniger fordernd und forsch. Wieder bescheren mir die Spendor ein fantastisches erste-Reihe-Erlebnis. Durch den großzügigen Sweetspot der Lautsprecher gilt dies auch bei mehreren Hörern. Der übergeordnete in der Aufnahme enthaltene Raumeindruck wird insgesamt etwas weniger bedient, macht Konzerte aber überhaupt erst mit dem Gefühl unmittelbarer Nähe und Intimität erlebbar. Gerade die Kontrabässe vermitteln das Gefühl, sich im selben Raum mit Ihnen zu befinden besonders stark. Die Obertöne der schmetternden Bläser werden von dem milden Hochton der A2 etwas im Zaum gehalten. Auch dies ist näher an dem oft eher warmen Klang vieler Konzertsäle. Die Spendor verstehen es einfach, dieses geniale in-der-Musik-Gefühl zu vermitteln.


Die Weiche befindet sich auf der Rückseite des Anschlussterminals
Die Weiche befindet sich auf der Rückseite des Anschlussterminals

Ich bin es gewohnt, Aufnahmen aus einem technischen Blickwinkel zu beurteilen und nehme sie oft bis ins kleinste Detail auseinander. In der Zeit, die ich mit den Spendors verbracht habe, trat dieses Bedürfnis komplett in den Hintergrund. Die A2 haben mir zu jeder Zeit überbordenden Hörspaß beschert, so dass ich mir nach kurzer Zeit überhaupt keine Gedanken mehr darüber gemacht habe, ob eine Aufnahme jetzt besser oder schlechter ist, welche Mixentscheidungen getroffen wurden oder ähnliches, sondern einfach nur noch Musik gehört habe.

Der Treiber wird direkt bei Spendor in England hergestellt
Der Treiber wird direkt bei Spendor in England hergestellt

STATEMENT

Mit ihrer einnehmenden, musikalischen Art, uneingeschränkt zugänglicher Spielnatur, nebst hervorragender, hochwertiger Verarbeitung und elegantem Äußeren, sind die Spendor A2 in ihrer Preisklasse eine uneingeschränkte Empfehlung. Sie bieten ein überragend gutes Gesamtpaket an Eigenschaften, ohne dabei unangenehm hervorstechende Eigenheiten zu besitzen. In Hinblick auf den Hörraum sind sie nahezu anspruchslos. Hörer, die sich sorglosen, unmittelbaren und unprätentiösen Musikgenuss aus einem überraschend kleinen Gehäuse wünschen, werden mit der A2 sehr glücklich werden.
Gehört mit
Computer ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000)
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Melco N1 AH 60/2
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen, Chord Company
Herstellerangaben
Spendor A2
Lautsprecher-Typ Zweiwege-Standlautsprecher mit Bassreflexöffnung
Gehäuse asymmetrisch versteiftes Gehäuse mit „dynamic damping“
Typischer Frequenzgang 36-25.000 Hertz
Belastbarkeit 100 Watt unverzerrter Musikleistung
Empfohlene Verstärkerleistung 25-125 Watt
Empfindlichkeit 85 Dezibel bei 1 Watt und 1 Meter
Nennimpedanz 8 Ohm (Minimum 6,6 Ohm)
Hochtöner 22 Millimeter Polyamidkalotte
Tiefmitteltöner Spendor 150 Millimeter EP77 Polymermembran mit Phaseplug
Übernahmefrequenz 4.200 Hertz
Maße (HxBxT) 756x150x258 Millimeter (ohne Spikes und Terminal)
Gewicht 12 Kilogramm
Farben Gehäuse: Schwarze Esche, dunkle Walnuss, Eiche natur, Satinweiß
Sockel: Satinschwarz
Zubehör Höhenverstellbare Spikes
Optional Magnetisches Abdeckgitter mit Stoffbespannung
Paarpreis 2.300 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

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  • Social Introtext Der Spendor A2 ist der kleinste Standlautsprecher aus der A-Line von Spendor. Sein schlanker Aufbau weicht von den sonst eher raumgreifenden Lautsprechern ab, die man zuallererst mit Spendor assoziiert. Von schlank kann bezüglich Ausstattung, Verarbeitung und Klang des Lautsprechers jedoch keinesfalls die Rede sein.
Montag, 14 Februar 2022 01:10

Klipsch The Fives McLaren® Edition

Die The Fives McLaren® Edition sind zwei Aktivlautsprecher, die per HDMI-ARC direkt an TV-Geräte angeschlossen werden können und durch ihre Anschlussvielfalt eine Stereoanlage ersetzen: Die The Fives bieten einen Phono-(MM)-Vorverstärker, Bluetooth® 5.0-Technologie, digitale und analoge Eingänge, einen USB-Eingang sowie einen Subwoofer-Ausgang.

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Auch dank des eingebauten DSP-Verstärkers mit 192/24-Hires-Auflösung und der aktiven Trennung liefern die The Fives den legendären Klipsch Sound mit einem dynamischen Klangbild und höchster Auflösung. Egal ob für Musik, Filme, Serien oder Videospiele: Die Klipsch-Ingenieure haben die 4,5-Zoll-Langhub-HighTech-Töner komplett neu entwickelt und wegen der unerreichten Stabilität und geringem Gewicht verbackene Kohlefaser wie im Rennsport als Membranmaterial eingesetzt, um maximale Dynamik bei reduzierten Membranresonanzen zu erreichen. Das garantiert zusammen mit den Tractrix® Hornhochtönern mit Titanmembran maximale Auflösung, reduzierte Verzerrungen und sorgt für einen in dieser Größenklasse unerreicht tiefen, dynamischen Bass. The Fives McLaren® Edition sind voll kompatibel mit der Klipsch connect app, die weitere Anpassungsmöglichkeiten bietet.

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Zu den Tuning-Extras der The Fives McLaren® Edition gehören:

  • Tiefmitteltöner aus gehärtetem Kohlefasergeflecht
  • ein von Hand lackiertes Gehäusefinish in Mattschwarz mit Akzenten in der McLaren Markenfarbe Papaya-Orange
  • das Speedmark-Logo von McLaren
  • Hochtöner, Bedienfeld und geflochtene Nylon-Kabel im ikonischen Look von McLaren
  • durch die Reifenprofile der Formel 1 inspirierte Dämpferbasis
  • ein lasergraviertes „Klipsch | McLaren“-Fahrerlager-Garagenschild

Die The Fives McLaren® Edition sind die ersten Lautsprecher in der exklusiven „Klipsch x McLaren“-Kollektion, die bisher vor allem durch Kopfhörer auf sich aufmerksam machte. Dazu gehören auch die T5 II True Wireless ANC in der McLaren Edition, die mit sieben Stunden Akkulaufzeit (fünf mit aktiviertem ANC) und zusätzlichen 21 Stunden im Ladecase den ganzen Tag Musikgenuss und Telefonate in bester Qualität ermöglichen. Dank IPX4 Schutzklasse widerstehen die In-Ears selbst widrigsten Wetterbedingungen und können zudem mit einem besonderen Lieferumfang glänzen: Zusammen mit den außergewöhnlich designten In-Ears liefert Klipsch ein Qi-kompatibles Pad mit, womit das Case und gleichzeitig ein Smartphone komfortabel geladen werden können.

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Die In-Ear-Kopfhörer Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition bleiben selbst bei fordernden Workouts an Ort und Stelle und liefern den passenden Soundtrack beim Joggen, Outdoor-Sport oder im Fitnessstudio. Die robusten Ohrhörer sind für fordernde Bedingungen staub- und wasserdicht nach IP67-Standard. Das Ladecase verfügt zudem über ein einzigartiges Feuchtigkeitsabfuhrsystem und unterstützt drahtloses Laden. Dank zusätzlicher Ohrflügel und Comply™–Foam-Tips gewährleisten die In-Ears einen besonders sicheren Sitz, während die patentierte True-Comfort-Technologie die anatomischen Gegebenheiten des menschlichen Ohrs berücksichtigt und somit einen einmaligen Tragekomfort ermöglicht. Mit bis zu acht Stunden Akkulaufzeit sind die T5 II True Wireless Sport McLaren Edition auch optimal, um Hörsessions ohne Unterbrechung genießen zu können. Das formschöne und robuste Lade-Case ermöglicht mit weiteren 24 Stunden Reserven für drei volle Ladevorgänge.

Als offizieller Partner des McLaren-Formel-1-Teams bietet Klipsch die Produkte der „Klipsch x McLaren“-Kollektion im offiziellen Webshop, Amazon sowie im ausgewählten Fachhandel an. Die The Fives McLaren® Edition erscheint im Februar zum Preis von 1500 Euro. Die Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition In-Ears kosten 280 Euro. Die T5 II True Wireless ANC McLaren Kopfhörer sind zum Preis von 440 Euro erhältlich. Alle Preise verstehen sich als unverbindliche Preisempfehlung inklusive Mehrwertsteuer.

Vertrieb
Osiris Audio AG
Anschrift Borsigstraße 32
65205 Wiesbaden
Telefon +49 6122 727600
E-Mail shop@osirisaudio.de
Web osirisaudio.de

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Freitag, 11 Februar 2022 02:04

Buchardt Audio S400 MKII

Was ist typisch für unser nördliches Nachbarland Dänemark? – Wikinger, Hans Christian Andersens „Kleine Meerjungfrau“, Hotdogs, bunte Steckverbindungen aus Plastik namens „Lego“ und natürlich hervorragende Hifi-Produkte unterschiedlicher Hersteller. Hierzu zählt meine neueste Testkandidatin aus dem Hause Buchardt.

Bereits im Jahre 2008 gründete der dänische Musiker Mads Buchardt mit seinem Jugendfreund Kaspar Raun, seines Zeichens damaliger Ingenieur bei Dynaudio, im 40.000 Seelen Städtchen Silkeborg den RABU-Akustik-Baumarkt. Mads und Kaspar hatten ein Ziel vor Augen: Herausragende Lautsprecher zu einem erschwinglichen Preis zu entwickeln. Aber wie sollten die beiden Jungs aus Skandinavien ihr Vorhaben in die Tat umsetzten? Es dauerte drei Jahre bis das Modell, das jetzt als S300 bekannt ist, entstand. Doch auch eine Marke war von Nöten, um auf den Markt zu kommen. So hob Mads Buchardt 2013 die nach ihm selbst benannte Akustik-Schmiede aus der Taufe. Im Jahr 2014 feierte die S300 ein erfolgreiches Debüt, so dass das in Dänemark ansässige Unternehmen an Schwung gewann, den Umsatz steigerte und an den nächsten Modellen arbeitete.

Die entwickelten Lautsprecher waren für den Massenabsatz geeignet und um diesen Plan erfolgreich umzusetzen, mussten die hohen lokalen Herstellungskosten durch eine bis zu 50 Prozent günstigere Option ersetzt werden. Deshalb wurde die Produktion unter der Flagge von Buchardt Audio in die chinesische Hansong-Fabrik in der Hauptstadt der Provinz Jiangsu, Nanjing, ausgelagert, die Kasper bereits sehr gut aufgrund seiner Erfahrung als Ingenieur in ebendiesem Werk kannte. Um die Endpreise weiter zu senken, mussten auch alle Zwischenhändler umgangen werden, und so wurde konsequent auf Direktvertrieb gesetzt. Durch die Zusammenarbeit mit SB Acoustics Chassis wurde die Fertigung nach Indonesien verlegt, somit konnte der Entwicklungs- und Produktionsprozess weiter optimiert werden. Jeder Speaker geht vor dem Verkauf zudem erst einmal ins Lager nach Silkeborg und erfährt dort noch seine finale Qualitätskontrolle. Für den Vertrieb in unseren Gefilden konnten inzwischen die Hifipiloten um Berthold Daubner gewonnen werden, was für den deutschen Endverbraucher eine problemlose Abwicklung und Betreuung bedeutet. Die stetige Weiterentwicklung ermöglichte eine Ausweitung der Produktpalette auch auf aktive Lautsprecher wie den A700, den Stereo-Vollverstärker I150Es und unser Mauerblümchen S400 MKII.

Wie schon in der ersten Generation zeigt sich auch die S400 MKII in makellosem Finish. Sauber gearbeitete Gehäusekanten und sorgfältig eingefasste Chassis beweisen dies ebenso wie das hochwertige Single-Wiring-Terminal auf der Rückseite
Wie schon in der ersten Generation zeigt sich auch die S400 MKII in makellosem Finish. Sauber gearbeitete Gehäusekanten und sorgfältig eingefasste Chassis beweisen dies ebenso wie das hochwertige Single-Wiring-Terminal auf der Rückseite

Nach diesem kleinen Geschichtsausflug mache ich mich daran, unsere Testobjekte ihrer Umverpackung zu entledigen, schließlich wird eine Einspielzeit von 50 bis 100 Stunden empfohlen. Das dänische Duo kommt in einem standardisierten Karton, gut gepolstert in angepasstem Styropor und vor meinen neugierigen Blicken geschützt von weißen Baumwollsäckchen mit Firmenlogo. Beiliegend eine kolorierte DIN-A4. Bedienungsanleitung mit generellen Infos zur Einspielzeit, Verpackung, Pflegehinweis und einem erweiterten Rückgaberecht von 30 Tagen, um dem Kunden eine ausgiebige Testphase zu ermöglichen.


Ich entledige die kantigen Skandinavierinnen ihrer weißen Baumwollkleidchen und lasse ihr einzigartiges Konstruktionsdesign auf mich wirken. Schon auf den ersten Blick gefällt mir die klassische und elegante Formgebung, die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau, es sind auch bei näherer Betrachtung keine Lackfehler zu finden und man erkennt sofort, dass bei der Endabnahme genau hingeguckt wurde. Meine beiden Exemplare fügen sich mit ihrer schwarzen Seidenmattlakierung perfekt in unser Wohnzimmer ein – wobei ich bei dem ganzen herumliegenden Spielzeug meiner Tochter eher von der Einrichtung einer Kindertagesstätte sprechen muss. Für Freunde der helleren Farben bietet Burchardts Portfolio zudem Versionen in weiß seidenmatt und gegen einen Aufpreis von 150 Euro mit Walnuss- oder Helle-Eiche-Furnier und darüber hinaus mit Rosenholz mit einem Aufschlag von 250 Euro. Im Lieferumfang befinden sich vier Boxengitter mit Magnethalterung, die mit etwas drehen erst im Uhrzeigersinn, dann dagegen greift. Vom äußeren Eindruck erinnern mich die Lautsprecher mit aufgesetzten Grills an eine Fußgängerampel – über Geschmack lässt sich bekannterweise ja streiten. Ich entschließe mich mein Hörzimmer nicht in eine Verkehrsinsel zu verwandeln und befördere die Abdeckungen wieder in den Karton zurück.

Magnetische Boxengitter verschleiern das innovative Design der Buchardt Audio S400 MK II – Puristen werden hier Ihre Freude haben
Magnetische Boxengitter verschleiern das innovative Design der Buchardt Audio S400 MK II – Puristen werden hier Ihre Freude haben

Im Vergleich zum Vorgänger S400 hat sich optisch erst einmal nicht viel getan: Vergleicht man aber die Maße der beiden Lautsprecher-Serien, fällt sofort der Größen- und Gewichtsunterschied auf: Die S400 MK II ist ganze drei Zentimeter tiefer und hat von vorherigen 6,6 Kilo ganze 900 Gramm zugelegt. Diese von SB Acoustics entwickelten 15 Millimeter dicken und optimierten MDF-Gehäuse sollen zur verbesserten Basswiedergabe im Vergleich zur ersten Generation beitragen.

Wer sich mit der ersten Baureihe der S400 noch nicht auseinandergesetzt hat, dem springt förmlich das „Upside-Down-Design“ ins Auge. Um das Abstrahlverhalten zu optimieren, wurde der 15-Zentimeter-Konus-Tiefmitteltöner aus Papier nach oben gesetzt, darunter als Partnerin die 1,9 Zentimeter kleine Gewebehochtonkalotte. Aufgrund seiner kleinen Masse soll der Tweeter präziser im Hochtonbereich agieren. Die Kombination mit dem vorgesetzten Wave-Guide beziehungsweise Hornvorsatz verbessert die Schallausbreitung und verhilft zu mehr Energie im unteren Übertragungsbereich. Die Konzeption des CDC-Waveguides entstand unter aufwendigen Berechnungsmethoden. Es wurden insgesamt fünf Prototypen entwickelt und mit einem speziellen holographischen Nahfeldscanner untersucht. Die Messung an 5.402 Punkten ermöglicht dem Scanner ein Klangbild in seiner gesamten Dimension aufzuzeichnen. Um die entstandenen Phasenverschiebungen auszugleichen, wurde der Hochtöner unter den Tief-Mitteltöner gesetzt und das Lautsprechergehäuse frontseitig um zwei Grad angeschrägt. Ein weiterer Nutzen der tiefen Positionierung des Horns ist die Verringerung der Kantendispersionen oder Schallbeugungseffekte am Chassis-Rand im Vergleich zu Standard-Hochtönern um fast 90 Prozent: Ohne jegliche Verzerrungen löst sich der Klang vom Lautsprechergehäuse.

Vier Inbusköpfe geben dem 15 Zentimeter großen Tief-Mitteltöner festen Halt. Das Material wurde vo Aluminium bei der ersten Generation auf feines Papier umgestellt
Vier Inbusköpfe geben dem 15 Zentimeter großen Tief-Mitteltöner festen Halt. Das Material wurde vo Aluminium bei der ersten Generation auf feines Papier umgestellt


Betrachtet man die Rückseite, fällt neben dem hochwertig verarbeiteten Single-Wiring-Anschlussterminal die ellipsenförmige Passivmembran auf. Im Gegensatz zu einer Bauart mit Bassreflexrohr bietet dieses Konstruktionsprinzip mehrere Vorteile: Es gibt weder Strömungsgeräusche vom Bassreflexkanal, die den Mitteltonbereich beeinflussen, noch findet eine Komprimierung innerhalb des Kanals statt. Die Basswiedergabe ist ähnlich wie bei einem geschlossenen Modell druckvoller und präziser. Doch damit nicht genug, aufgrund der fehlenden Öffnung auf der Rückseite laufe ich auch nicht wieder Gefahr, mehrere Stunden meiner kostbaren Lebenszeit damit zu verbringen, kleine Spielzeugautos meiner heiß geliebten Tochter aus dem Boxeninneren herauszufischen.

Durch die innovative Bauart ist eine flexible Aufstellung im Hörraum gegeben und vereinfacht die horizontale Ausrichtung. Bei der vertikalen Positionierung ist mehr Sorgfalt von Nöten: Die Lauscher des Hörers sollten sich zumindest auf Höhe des Hochtöners befinden. Um dies zu vereinfachen, bietet Burchardt für einen Unkostenbeitrag von 400 Euro ein Ständerpaar im Tripod-Design in den Farben Eiche schwarz, weiß, natur und dunkel an. Für die Sparfüchse gibt es die etwas preiswertere Variante mit einem Standbein für 300 Euro. Eine weitere Neuerung der S400 MKII ist die verbesserte Frequenzweiche. Hier werden Komponenten des Herstellers Jantzen Audio und der High-End-Kondensator KPCU-1 von Miflex verwendet, die für eine ausgewogene und neutrale Abstimmung sorgen sollen. Da lass ich mich gern bei meinen Hörsessions überraschen.

Die Gewebe-Hochtonkalotte ist mit 19 Millimetern Durchmesser ungewöhnlich klein. Der vorgesetzte CDC-Waveguide verhilft ihr zu mehr Druck im im unteren Übertragungsbereich
Die Gewebe-Hochtonkalotte ist mit 19 Millimetern Durchmesser ungewöhnlich klein. Der vorgesetzte CDC-Waveguide verhilft ihr zu mehr Druck im im unteren Übertragungsbereich

Zu Beginn „Tears in Heaven“ nicht interpretiert von „Slowhand“ Eric Clapton, sondern in der gefühlvollen und emotionalen Version von Norbert Gottschalk und Frank Haunschild: Das Zusammenspiel der cleanen Fender-Strat und den emotionalen Vocals wird facettenreich und ungeschönt wiedergegeben. Die Raumdarstellung des Buchardt-Duos gefällt mir sehr und erfüllt diesen herausragenden Coversong mit Leben. Lediglich ein wenig mehr Lautstärke könnten die Speaker vertragen: Unter stillem Protest überzeuge ich meine Gemahlin mit Töchterchen einen mehrstündigen Ausflug zu meinen Schwiegereltern zu unternehmen. Nun kann es losgehen und ich bereite mich darauf vor, meine audiophilen Erfahrungen mit den Nachbarn zu teilen – denn ein guter Nachbar teilt schließlich auch gern. Und kaum drehe ich den Volume-Regler meines Verstärkers auf, eröffnen sich sofort neue Klangwelten. Die Abbildungsgröße wächst mit der Lautstärke. Bei einer Belastbarkeit von 200 Watt wundert mich dieses Verhalten der Lautsprecher nicht.

Dann will ich mal hören, was die Skandinavier von härteren Gitarrenriffs halten. Es folgt der Longplayer Fortress von Alter Bridge. Mächtige Drums, Powerriffs, Tremontis melodiöse Soli und Myles Kennedys Falsett-Stimme erfüllen mein Wohnzimmer. Der Mitteltonbereich ist ausgewogen, die Bässe druckvoll und absolut tight. Gerade der Tieftonbereich erinnert mich an die Woofer einer PA-Anlage, mir gefällt’s. Da meine Nachbarn vielleicht doch auch gern etwas Funk hören möchten, entscheide ich mich für den 2015-er Welthit „Uptown Funk“ von Mark Ronson. Im Vergleich zu meinen Referenz-Speakern Verus III Grand von Aperion Audio beeindruckt die Raumdarstellung der beiden Däninnen. Die Bläser stehen im Vordergrund und sobald ich die Augen schließe, befinden sich die unterschiedlichen Instrumente vom knackigen Funkbass bis hin zur absoluten trockenen Bassdrum direkt im Raum vor mir.


Die Passiv-Membran verbessert nicht nur die Basswiedergabe, sondern ermöglicht auch eine äußerst nahe Platzierung an der Wand
Die Passiv-Membran verbessert nicht nur die Basswiedergabe, sondern ermöglicht auch eine äußerst nahe Platzierung an der Wand

Doch wie sieht es mit einem richtigen Live-Konzert aus? ACDC’s „Whole Lotta Rosie“, “Let there be Rock”, “Highway to Hell” und “TNT” vom 91-er LIVE-Album lassen mich vergessen, dass ich vor drei Jahren das letzte Mal auf einem Konzert vor Ort war. Lediglich im Bereich der Mitten sehe ich meine nur etwa halb so teuren Aperions im Vorteil, beim Bassdruck herrscht Pari, doch im Hochtonbereich und bei der brillanten Auflösung sehe ich die Buchardt S400 MK II klar im Vorteil. Die sind mit einem Preis von 2.000 Euro – und zehn Jahren Garantie – aber jeden Cent wert.

Weiter geht es mit elektronischen Tönen des britischen Electro-Punk-Projekts The Prodigy. Egal ob „Smack my bitch up“, „No good“ oder auch „Breathe“: Hier fühlen sich die Speaker zu Hause und können problemlos den nötigen Tieftondruck erzeugen. Man könnte fast meinen, dass hier etwas getrickst wird, um etwas mehr Volumen vorzutäuschen, doch dem ist nicht so. So verhalten sich die Buchardts stets ausgeglichen und neutral, im Hochtonbereich sogar eher zurückhaltend.

Blick hinter die Passivmembran: In der 1,5 Zentimeter dicken MDF-Gehäusewand befindet sich großzügige Luftkammern, um die Zirkulation der Schwingungen zu ermöglichen und die Tieftonwiedergabe zu verbessern
Blick hinter die Passivmembran: In der 1,5 Zentimeter dicken MDF-Gehäusewand befindet sich großzügige Luftkammern, um die Zirkulation der Schwingungen zu ermöglichen und die Tieftonwiedergabe zu verbessern

Nach den härteren Elektro-Beats ist ein vollständiger Stilwechsel angesagt. Mich zieht es hin zur Klassik: Haydn String Quartets, Op.20, Volume 1, Nos. 2,3 & 5. Bei diesem wunderschönen Werk stellt sich mir die Frage, ob Mads Buchardts neueste Entwicklung auch überzeugen kann, wenn die Basswiedergabe nicht im Vordergrund steht? Ein klares ja. Das Zusammenspiel aus Violinen, Bratsche und Cello überzeugt auf ganzer Linie. Die Streicher behalten Ihren gewohnten Glanz und die bereits erwähnte hervorragende Raumabbildung tut ihr übriges. Nach Haydn folgt Franz Schuberts „Ave-Maria“ gefühlvoll vorgetragen vom großen und einzigartigen Tenor Luciano Pavarotti. Auch hier zeigt die S400 MKII ihr Können: Unverfälscht wird jeder einzelne Laut des Maestros wiedergegeben und auch das einzigartige Vibrato beim hohen A ist zu vernehmen.


Mein persönliches Highlight kommt natürlich „last but not least“: der Filmmusik-Sampler A Spectacular Sound Experience von TELARC. Ich beginne mit „Also sprach Zarathustra“ aus 2001: Odyssee im Weltraum. Die martialischen Paukenschläge dröhnen durch meinen Raum, die Posaunen und Streicher versammeln sich zum Finale und ich finde mich in Gedanken auf der Discovery wieder. Es folgt der „Imperial March“ aus Star Wars und aus der Kombination von Lautstärke und Bassdruck fängt sogar die Kopfstütze meines Sessels an zu vibrieren. Ich fühle mich, als wäre ich mit Han Solo, Chewie, Leia und Luke im Millenium Falken auf der Flucht vor den Sternenzerstörern des Imperiums. Emotion pur! Nach so viel Hörvergnügen ziehe ich mir noch den ganzen Longplayer rein und erfreue mich der Anwesenheit der Zwillinge aus Dänemark.

Gut geschützt von Dämm-Material befindet sich das überarbeitete „Herz“ der S400 MK II: Die neue Frequenzweiche mit Bauteilen von Miflex und Jantzen Audio
Gut geschützt von Dämm-Material befindet sich das überarbeitete „Herz“ der S400 MK II: Die neue Frequenzweiche mit Bauteilen von Miflex und Jantzen Audio

STATEMENT

Dänisches Dynamit aus dem Hause Burchardt: Die Audio S400 MKII überzeugen mit trockener und klar definierter Basswiedergabe und hervorragender Raumdarstellung. Wer gern sein Musikerlebnis mit dem Nachbarn teilt und dabei auf Präzision nicht verzichten möchte, ist hier gut aufgehoben. Hörvergnügen pur!
Gehört mit
Endstufe DENON PMA-535 R
DA-Wandler / Phono-Vorstufe Mytek Brooklyn DAC+
Plattenspieler Technics 1210-SL MKII mit Tonabnehmer Ortofon Blue MM
CD-Laufwerk/SACD DENON DCD-735r, SONY DVP-NS930V
Computer Acer Aspire ES 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 10.0.19043
Audioplayer Foobar2000 v.1.6.8
Lautsprecher Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf
Kabel / Zubehör Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel, Stereo RCA Kabel, Mogami 2535 Nobsound Speaker Selector Switch
Herstellerangaben
Buchardt Audio S400 MKII
Lautsprecher-Typ 2-Wege Kompaktlautsprecher mit Passivmembran
Hochtöner 1 x 19mm Spezial gewebtes Textil mit CDC-Wellenleiter aus Aluminium
Tiefmitteltöner 1 x 150mm Papier Tiefmitteltöner mit Auflösungsoptimierung
Passivmembran 1x 125x200mm Langhub
Frequenzgang 33 - 40.000Hz (+/- 3dB)
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad 88dB (2,83 V / 1 m)
Belastbarkeit (Musik / Dauer (IEC 268-5)) 350W / 200W
Abdeckung Magnetisch, schwarz
Anschlüsse vergoldetes Terminal
Abmessungen (B/H/T) 18/36,5/28cm
Gewicht 7,5kg
Farbe Schwarz Matt, Weiß Matt, Walnuss Furnier, Rosenholz Furnier, Helle Eiche Furnier
Herstellergarantie 10 Jahre
Einspielzeit 50 - 100 Stunden
Paarpreis 2.000 Euro

Vertrieb
HifiPilot GmbH
Anschrift Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3640155
E-Mail kontakt@hifipilot.de 
Web www.hifipilot.de

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  • Social Introtext Was ist typisch für unser nördliches Nachbarland Dänemark? – Wikinger, Hans Christian Andersens „Kleine Meerjungfrau“, Hotdogs, bunte Steckverbindungen aus Plastik namens „Lego“ und natürlich hervorragende Hifi-Produkte unterschiedlicher Hersteller. Hierzu zählt meine neueste Testkandidatin aus dem Hause Buchardt.

Wilson Audio hat mit der Chronosonic XVX 4 Seasons eine Sonderserie seiner Superlautsprecher angekündigt, die eine Hommage an die vier Jahreszeiten und die damit verbundenen Veränderungen in der Natur ist.

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Wie bei der Musik wird jeder von uns auf einzigartige Weise von den Elementen des Jahres beeinflusst. Utah, der Wilson Audio Firmensitz, ist bekannt für seine verführerischen und wunderbar unterschiedlichen vier Jahreszeiten. Jede Jahreszeit dort in der Hochgebirgswüste kleidet die Landschaft in prächtige Farben und schafft atemberaubende Szenen, die jährlich Millionen von Menschen aus aller Welt bewundern.
Die ästhetisch einzigartige XVX-Serie 4 Seasons wurde von den natürlichen Farbkombinationen Utahs und den zahllosen Gebirgszügen, Sanddünen, sich schlängelnden Bächen, Seen und Ausblicken inspiriert.

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Das Special Applications Engineering Team von Wilson Audio erweiterte dafür mit der limitierten XVX 4 Seasons die visuellen Grenzen des Gehäusedesigns, so wie Wilson Audio es mit seinen kompromisslosen Lautsprechern im klanglichen Bereich stets getan hat.

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Exklusiv zu dieser Sonderserie gibt es eine „Schatztruhe“ voller nützlicher und einzigartiger Gegenstände. Wer die Schatztruhe öffnet, findet Folgendes:

  • Zwei speziell angefertigte und bestickte Wilson Audio Installationsdecken
  • ein 3D-Druckmodell der XVX im Maßstab 1:7
  • XVX-Lautsprecherabdeckungen
  • ein Exemplar des offiziellen Wilson Audio-Geschichtsbuchs „The Wilson Way“
  • WilsonGloss Detail-Kit
  • ein Satz von drei Wilson Audio Pedestals
  • ...und mehr

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Außerdem stellt Wilson Audio fünf neue „Premium Pearl“ Farboptionen vor:

  • Glacier Frost Pearl
  • Blue Orchid Pearl
  • Silver Ice Pearl
  • Ember Pearl
  • Ruby Red Pearl

Die limitierte Sonderedition Chronosonic XVX 4 Seasons wird – nur in diesem Jahr – auch in Deutschland erhältlich sein. Preis auf Anfrage.

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Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

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Mittwoch, 09 Februar 2022 00:00

Ondacoustica Carla Reference

Um ein möglichst natürliches Klangbild zu erzielen und die das gesamte Frequenzspektrum abdeckenden Chassis nahtlos zu kombinieren, nutzt die Carla Reference einen neuartigen Ansatz, der auf einem kontrollierten Abstrahlmuster basiert, das perfekt zu typischen reflektierenden Wohnräumen und deren akustischen Parametern passt.

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Die Carla Reference strahlt niedrige Frequenzen omnidirektional ab. Sie ist eine akustische Punktquelle, da der Tieftöner und das Gehäuse im Verhältnis zur abgestrahlten Wellenlänge klein sind. Mittlere Frequenzen werden ebenfalls omnidirektional abgestrahlt, da der zugehörige Mittentöner senkrecht nach oben positioniert ist und damit den Raum von einem anderen Winkel aus beschallt, wodurch die normalerweise zunehmende kardioide Resonanz, verursacht durch die Geometrie der Schallwandler, kompensiert wird. Die Abstrahlflächen des Mitteltöners im Gehäuse und des Hochtöners im Top-Panel stehen im rechten Winkel zueinander, daher ist bei diesen die wechselseitige Störung der Frequenzmodulation sehr gering, anders als bei koaxialer Anordnung der Schallwandler. Der Abstrahleffekt bleibt akustisch klein innerhalb der Crossover-Übergangszone, wo der Mitteltöner und das offene, nach vorn und hinten abstrahlende Top-Panel auf Ohrhöhe zu einer nierenförmigen Polarisationscharakteristik beitragen.

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Im Frequenzbereich des AMT erfolgt eine dipolare Abstrahlung, wobei die rückwärtige Abstrahlung unregelmäßig diffus erfolgt und mit ansteigender Frequenz graduell gedämpft wird. Das Ansprechverhalten nimmt in den nierenförmigen und den dipolaren Bereichen sowie mit steigender Frequenz ab, wodurch sich das Timbre des reflektierten Klangfelds sanft mit der Frequenz verändert. Dank der in dieser Form kontrollierten Abstrahlcharakteristik ist zum einen die korrekte Positionswahl im Hörraum für die Carla Reference weniger kritisch, zum anderen ergibt sich ein Zugewinn an neutraler, dreidimensionaler Klangwahrnehmung.

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Die vollkommen natürliche Klangwiedergabe wird auch durch die Verwendung sorgfältig ausgesuchter Lautsprecherchassis gewährleistet. Für die hohen Frequenzen nutzt die Carla Reference die beste erhältliche AMT-Technologie in einer Dipol-Konfiguration. Dieser spektakuläre Treiber hat ein beeindruckendes Impulsverhalten, das stark zu den dynamischen Klangeigenschaften der Carla Reference beiträgt. Der Fünf-Zoll-Treiber, ebenfalls in einer Dipol-Konfiguration mit rückwärtiger Abstrahlung, ist eine speziell für Ondacustica angefertigte Komponente, die perfekt mit dem AMT harmoniert. Die physische Anordnung der Treiber auf dem Panel stellt die korrekte Zeitsynchronisation zwischen diesen sicher. Auch das Acht-Zoll-Chassis ist eine Sonderanfertigung für Ondacoustica und hat ein ausgeklügeltes Profil sowie eine besondere Dämpfungsschicht, die zu einem idealen Verhältnis von Steifheit und Dämpfungsverhalten führt – Resonanzen und Verzerrungen werden so eliminiert. Das maßgefertigte Zehn-Zoll-Bass-Chassis nutzt das Prinzip der akustischen Aufhängung: Der Bass klingt kräftig und anhaltend, ohne die typischen Verzerrungen und das Dröhnen offener Systeme. Die Membrane wurde auf bestmögliche Steifheit hin optimiert und mit einem massiven Magneten kombiniert. Zudem verfügt der Zehn-Zöller über eine Schwingspule aus Titan. Klangneutralität, Klarheit und Raumdarstellung der CARLA REFERENCE sind außergewöhnlich und eine neue Erfahrung in Sachen originalgetreue Soundwiedergabe.

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Herstellerangaben
Ondacoustica Carla Reference
  • Chassis: maßgefertigter Ondacustica AMT-Treiber, maßgefertigter Ondacustica  5“-Konus-Hochtöner, maßgefertigter Ondacustica  8"-Mitteltöner, maßgefertigter Ondacustica  10"-Tieftöner
  • Frequenzweiche integriert, passiv, mit Premium-Komponenten; Bi-Amping-fähig
  • Gehäuse handgefertigtes, 2 Zentimeter starkes Gehäuse aus solide, Walnussholz aus dem Sorrent, mattschwarze Aluminium-Elemente
  • Standard-Finishs hochwertiges Schellack-Finish, optional: Bienenwachs, echter Piano-Lack schwarz oder weiss, zusätzliche Wunsch-Finishs auf Anfrage
  • Impedanz nominal 4 Ohm
  • Wirkungsgrad 89 dB / 1 W / 1m
  • Frequenzgang 24 Hz - 31.000 Hz bei – 3 dB
  • Abmessungen Unterteil: 38 x 44 cm, Gesamthöhe: 105 cm
  • Gewicht 48 kg
  • Gewährleistung 5 Jahre
  • Paarpreis 45.000 Euro, der Preis beinhaltet die Auslieferung und Inbetriebnahme durch den Hersteller innerhalb Deutschlands

Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
Ansprechpartner Torsten Fink
Anschrift Kölner Straße 46
41464 Neuss
Telefon +49 2161 6782451
E-Mail info@cm-audio.net
Web www.cm-audio.net

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Aufwändige HDMI Kabel nach 2.1 Standard sind nicht nur für hochaufgelöstes Video eine unentbehrliche Voraussetzung, wenn es um maximale Qualität wie 8K oder sogar 10K geht. Auch für die Audio-Wiedergabe lohnt dieser Aufwand. Aus dem großen Angebot von AudioQuest stehen fünf dieser HDMI-Kabel zum Test.

Der Vorschlag zu dieser Auswahl kam von Robert Hay. Er ist der Marketing-Manager Europa des amerikanischen Unternehmens. Zuvor hatte ich angefragt, ob Interesse bestünde, einige HDMI-Kabel aus dem umfangreichen AudioQuest-Angebot zu testen, die besonders gut als Audio-Verbindung geeignet seien. Benötigt werden sie für die immer öfter an Digital-Komponenten zu findende I2S-Schnittstelle. Diese bietet gegenüber S/PDIF oder AES/EBU, die ihre Übertragungsgrenze für PCM bei 192 Kilohertz erreichen und DSD nur per DoP weitergeben können, den Vorteil eines breiteren Übertragungsspektrums. DSD kann über HDMI nativ übertragen werden, und zwar bis zu Auflösungen, die wir als Musik-Dateien gar nicht besitzen. Dirk Sommer, der neben Hifistatement auch das Vinyl-Label Sommelier Du Son betreibt und auch für Edel AAA mehrere Alben aufnahm, stellte mir für diesen Test einige Musikstücke zur Verfügung, die er direkt vom Mastertape als digitale Sicherungskopie in DSD256 „gezogen“ hatte. Schade, dass es Musik in dieser Qualität kaum gibt. Die Transparenz und Natürlichkeit ist begeisternd und beweist, dass leider bei der Herstellung von Schallplatten durch das Schneiden der Lackfolien und wohl vor allem durch die Kopiervorgänge nicht wenig auf der Strecke bleibt. Das Portal NativeDSD bietet ein relativ vielseitiges Portfolio an Files in diesen hohen Auflösungen. Dort kann man auch nach dem Kriterium, in welchem Format die digitale Aufnahme erstellt wurde, suchen. Diese Musikdateien, egal ob PCM – hier wird vielfach DXD offeriert – oder DSD sind dann originär und nicht konvertiert. Denn auch das Umrechnen von Formaten ist tendenziell verlustbehaftet.

Die fünf AudioQuest 48 HDMI unterscheiden sich optisch durch die Farben ihrer Stecker und das Aussehen der Ummantelung
Die fünf AudioQuest 48 HDMI unterscheiden sich optisch durch die Farben ihrer Stecker und das Aussehen der Ummantelung

Sie werden sagen, diese Auflösungen kann USB technisch auch. Stimmt, wenn da nicht der qualitative Unterschied wäre. Es ist bekannt, dass USB keine für Audio-Zwecke optimierte Verbindung ist. Das von Philips entwickelte I2S diente ursprünglich der seriellen, geräteinternen Datenübertragung. Es besteht aus drei Signal-Leitungen, die nur in eine Richtung funktionieren, beispielsweise von einer digitalen Tonquelle zu einem D/A-Wandler. Die drei Leitungen Takt, Daten und Word-Select arbeiten streng synchron. Trotz der synchronen Datenübermittlung bietet I2S einen bedauerlichen Nachteil, den man jedoch recht leicht abstellen könnte: Die Kontaktbelegung bei den HDMI-Steckern ist nicht genormt. Zwar hat sich PS-Audio schon vor längerer Zeit wegweisend für eine einheitliche Beschaltung in der Hifi-Branche stark gemacht, jedoch haben sich leider nur wenige Firmen gefunden, die die PS-Audio Kontaktbelegung übernahmen. Mark Jenkins von Antipodes Audio hat das Problem für seine digitalen Musikserver elegant gelöst. So besitzen der Antipodes K50 oder der Antipodes S20 Reclocker an der jeweiligen Geräte-Unterseite DIP-Schalter zur Kontakt-Anpassung an den folgenden DA-Wandler. So einen Antipodes Musik-Server habe ich aktuell bei mir stehen und konnte klangliche Erfahrung mit dem vom deutschen Antipodes-Importeur CM-Audio seinerzeit zum Test mitgelieferten JIB Boaacoustic Silver Rubidium HDMI-Kabel im Vergleich zu meinen, um ein Vielfaches teureren, USB und AES/EBU-Leitungen sammeln. Das günstige Boaacoustic HDMI schlug sie musikalisch alle. Das Boaacoustic hat sicher seine Qualität, ursächlich für den klanglichen Mehrwert ist aber der I2S-Port. Und genau dies möchte ich mit den fünf Modellen von AudioQuest überprüfen und herausfinden, inwieweit hier eine größere finanzielle Investition lohnen kann. Denn das AudioQuest Test-Sortiment erstreckt sich von knapp 40 Euro bis zu 2500 Euro für ein ein Meter langes HDMI-Kabel.

Den hochwertigen HDMI-Kupplungen verdanke ich eine erhebliche Zeitersparnis beim Einspielen
Den hochwertigen HDMI-Kupplungen verdanke ich eine erhebliche Zeitersparnis beim Einspielen


Robert Hay hat diese fünf Modelle ausgesucht, um die AudioQuest Angebots-Palette übersichtlich abzubilden. Die in diesem Test nicht erwähnten Modelle dazwischen, Forest 48, Vodka 48 und FireBird 48, könnten natürlich ebenfalls durchaus interessant sein. Schon in seiner ersten Email zu seiner Kabel-Auswahl wies Robert Hay darauf hin, dass die 48-er Weiterentwicklungen, die ja aus den gestiegenen Ansprüchen in Sachen Video resultieren, auch für die reine Audio-Übertragung deutlich hörbare Vorteile mit sich brächten. Dies hatte man in diversen Hörtests mit unterschiedlichen Konfigurationen festgestellt. Auf meine Frage, wie lange ich die Kabel einspielen müsse, erfuhr ich, dass auch diese Kabel im Laufe ihrer Benutzung klanglich zulegen würden. Deshalb schickte man mir auf meinen Wunsch hin zusätzlich einige HDMI-Kupplungen, mit deren Hilfe ich mehrere Kabel hintereinander schalten konnte, um eine gleiche Einspielzeit zu bekommen. Das lässt allerdings nicht den Schluss zu, dass alle Kabeltypen von der gleichen Einspielzeit auch in gleichem Maße profitieren. Dies wird vom individuellen Materialmix mitbestimmt.

Der Aufbau des Pearl 48
Der Aufbau des Pearl 48

Durch die 48 in ihren Typenbezeichnungen sind alle neuen Kabelmodelle leicht von den Vorgängern zu unterscheidenden. Die 48 steht für eine Übertragungsgeschwindigkeit von 48 Gbps, heißt 48 Gigabit pro Sekunde. Allen AudioQuest HDMI-Kabeln ist gemeinsam, dass sie massive Leiter für die Signalübertragung und die Erdung benutzen. Insgesamt neunzehn Leiter sind in ihrer Laufrichtung festgelegt, die äußerlich am HDMI-Stecker markiert ist. Der Richtungsverlauf aller neunzehn Leiter spielt laut Robert Hay bei der Übertragungsgüte eine wichtige Rolle. Weiterhin erfuhr ich von ihm, dass die entscheidende Verbesserung gegenüber der vorherigen 2.0 Spezifikation durch die zusätzliche Leitergruppe mit hoher Bandbreite entstünde. 2.0 fordert 14,4 Gbps über drei Leitungsgruppen von je 4,8 Gbps, die Norm 2.1 hingegen 42,666 Gbps über vier Leiterbündel von je 10,666 Gbps. Bei Audio/Video sei diese vierte Leitung eARC der Signalrückführung für Soundbars oder ähnlichem zugeordnet, nutze aber vielen Audio I2S-Schnittstellen, wenn man so will, als Nebeneffekt. Dies bedeute, dass das I2S-Protokoll in praktisch allen Fällen diese optimierten Leiterbündel verwendet, anstatt die Abschirmung oder die Erdungs-Anschlüsse am HDMI-Stecker dafür zu nutzen. ARC steht für Audio Return Channel, eARC für Enhanced Audio Return Channel. eARC biete eine erheblich verbesserte Bandbreite und Geschwindigkeit zur Übertragung größerer Datenmengen im Audiokanal. Der Unterschied zwischen ARC und eARC liegt etwa bei 1Mbps zu 37Mbps.

Robert Hay beschreibt den Aufbau der Kabel folgendermaßen, und man kann dies gut an den beiden AudioQuest-Grafiken nachvollziehen (Übersetzung mit Umformulierungen und Kürzungen): „In diesem Kabelquerschnitt, der repräsentativ für unsere Anwendung des HDMI-Standards für 48 Gbit/s ist, ist das gelb-weiße Paar mit der dazugehörigen Erdung die eARC-Gruppe. In früheren HDMI-Standards gehörte diese Gruppe zu einer niedrigeren Spezifikation, einem niedrigeren Leitertyp, da ARC nicht sehr anspruchsvoll war und nicht viel Bandbreite benötigte. Die anderen vier Kabelgruppen im Bild sind, wenn sie in einem HDMI 2.1-fähigen System verwendet werden, die FRL-Kanäle (FRL bedeutet Fixed Rate Link für AV-Elektronik). Bei Verwendung in einem älteren 18 Gbps TMDS (Transition Minimised Differential Signalling) oder einem auf dem HDMI 2.0-Standard basierenden System wird das blau/weiße Paar nicht für Daten, sondern als Taktkanal verwendet. Wenn die Elektronik in der Lage ist, HDMI 2.1 zu unterstützen, werden diese Drähte nicht als Taktkanal, sondern als eines der Datenpaare verwendet. Wir haben jetzt also vier Datenpaare (mit ihrer diskreten Masse) und das eARC-Paar (mit seiner diskreten Masse), also fünf identische Gruppen von Leitern. Die anderen einzelnen Leiter in der Abbildung (rot, lila, grün und blau) werden alle für HDMI CEC und die 5-V-Stromversorgung verwendet. HDMI CEC ist ein Verbindungsprotokoll, das es HDMI-Geräten ermöglicht, miteinander zu kommunizieren, so dass sie die Stromversorgung aus dem Standby-Modus auslösen können, um sich ein- und auszuschalten, um Bildschirmauflösungen und anderes einzustellen. AudioQuest hat natürlich den grundlegenden HDMI-Konstruktionsstandard übernommen und ihn, wo immer möglich, verbessert. So verwenden wir unsere eigenen massiven Metallleiter, die eine Laufrichtung haben, und wir haben dafür gesorgt, dass die allen Datenpaaren zugeordneten Erdungsreferenzleiter die gleiche Größe (den gleichen Querschnitt) haben wie die Datenkabel. Natürlich stellen wir auch sicher, dass wir die Abschirmung und Konstruktion nach den höchsten Standards vornehmen und alle unsere Techniken zur Rauschunterdrückung anwenden, die wir in jahrzehntelanger Erfahrung bei der Entwicklung und Herstellung von Kabeln gelernt haben.“ Dazu gehört bei den sehr hochwertigen Kabeln das AudioQuest-eigene 72V-BS-System, das Dielectric Bias System, das durch konstanten Gleichstrom das Dielektrikum elektrisch stabilisiert und so die Moleküle der Isolierung formatiert. In den HDMI-Kabeln Firebird 48 und Dragon 48 findet sich deshalb ein weiterer Leiter im Kabelaufbau, also sind es hier insgesamt zwanzig. In der graphischen Abbildung des Dragon ist das gut zu sehen: das weiße Kabel oben links neben grün. Das Material aller Signalleitungen ist stets hochwertiger als das der Erdungsleiter, ausgenommen beim sündhaft teuren Dragon 48.

Der Aufbau des Dragon 48
Der Aufbau des Dragon 48


Kürzlich erhielt ich dann ein recht großes, aber nicht schweres Paket von AudioQuest. Robert Hay hat mir unter anderen zwei Kabel vom Typ Pearl schicken lassen, einmal das aktuelle 48 und das inzwischen ausgelaufene Pearl nach dem alten Standard. Mit diesen konnte ich nun leicht Unterschiede ermitteln, die direkt mit der neuen Kabeltechnologie zusammenhängen. Denn ansonsten sind die beiden Pearl von Material und Aufwand gleichwertig. Dadurch, das ich die mitgelieferten HDMI-Kupplungen zum Einspielen nutzte und so die Kabel miteinander verband, ergab sich bei 1,5 Meter pro HDMI-Strippe eine Länge, die musikalisch nicht vorteilhaft sein konnte. Selbst wenn ich statt der 1,5 Meter die gebräuchlichen ein Meter bestellt hätte, wäre die Länge nicht akzeptabel. Denn bei I2S sollte ein Kabel nicht unnötig lang sein. Dennoch wollte ich gerne mit 1,5 Metern experimentieren, um zu ermitteln, ob auch bei dieser relativ langen Leitung signifikante klangliche Unterschiede hörbar werden. Zuerst spielte ich alle Kabel etwa zehn Stunden lang ein, wobei ich die Laufrichtung sorgsam beachtete.

Das alte Pearl musste gegen das Pearl 48 antreten
Das alte Pearl musste gegen das Pearl 48 antreten

Ich war gespannt, wie deutlich ich einen Unterschied wahrnehmen würde, wenn ich das Perl in den zwei Varianten verglich. Das neue Pearl 48 ist etwas dicker, was sich aus dem Leiter-Aufbau erklärt. Bei Felix Mendelssohns Streicher-Symphonie Nr.1, gespielt von den Festival Strings Lucerne unter dem Dirigat von Achim Fiedler (Oehms Classic 740), und zwar konkret dem dritte Satz, dem „Allegro“, bedurfte es keiner großen Höranstrengungen, um die Vorteile der neuen 2.1 Technologie zu erkennen. Die Musik präsentierte sich auf einer tieferen, dennoch strukturierten und klar umrissenen Bühne. Auf ihr waren die Streicher deutlicher differenziert. Das alte Pearl tönte vergleichsweise etwas flach, gedrungen und wirkte dynamisch beschränkt. Die Strahlkraft des Pearl 48 in den oberen Tonlagen machte dieses zusätzlich attraktiv. Nach dieser Hörprobe und dem überraschend deutlichen Klangunterschied bei Musik in CD-Qualität wollte ich wissen, was bei einer technisch exzellenten Aufnahme passiert und wählte Patricia Barbers Album Clique, das ich in DXD auf dem Server habe. Der Titel „I Could Have Danced All Night“ klang mit dem alten Pearl 2.0 regelrecht langweilig, weil seine Darstellung einfach flacher war, lebloser wirkte und die Musik weit weniger faszinierend und emotional berührend spielte. Das muss ich noch mit einem dritten Musikstück hinterfragen, welches per se schon sehr transparent, präzise und fein gezeichnet daherkommt, und zwar dem Titelsong vom Album Liquid Spirit Special Edition von Gregory Porter in 24 Bit und 44,1 Kilohertz. Es wird schnell klar, dass das 48-er die alte Version allein in der plastischen Abbildung weit in den Schatten stellt und damit die Musik ganz anders und begeisternd reproduziert. Während das alte Pearl bei den Percussions leichte, unangenehme Härte zeigt, ist diese beim Pearl 48 nicht zu entdecken, zudem wurde das Schlagzeug auch tiefer im Raum platziert. Ich hätte nicht gedacht, dass der neue, vorrangig ja der höheren Video-Auflösung gewidmete Fortschritt in der neuen AudioQuest 48 Linie schon beim bescheidenen Pearl so unbestreitbar und eindeutig seine klangliche Überlegenheit zur Schau stellt. Ich hatte bei meiner Beschäftigung mit dem Antipodes S20 bereits für mein Setup zwei sehr musikalische HDMI-Kabel älteren Standards anderer Hersteller zur Anschaffung ins Auge gefasst. Davon werde ich nach dieser Erfahrung wohl absehen.

Das Cinnamon 48
Das Cinnamon 48

Nun bin ich gespannt, welche Qualitätssprünge die höherpreisigen AudioQuest 48 im Vergleich zum Pearl 48 machen werden, das bei seinem Preis von 39 Euro für einen Meter doch sehr erschwinglich ist, in meiner Kette sich aber schon ansprechend und musikalisch stimmig präsentierte. Sein erster Gegenspieler ist das Cinnamon 48, neunzig Euro teurer bei einem Meter Länge. Ein wesentlicher Unterschied des Cinnamon 48 besteht in seinem 1,25 prozentigen Silberanteil in den Signal-Leitern gegenüber dem langkristalinen reinen Kupfer imPearl 48. Klanglich hebt sich das Cinnamon 48 zwar vom Pearl 48 ab, jedoch nicht in der Größenordnung wie es zuvor das alte Pearl gegen das Pearl 48 tat. In den Songs des Gregory Porter Albums verleiht das Cinnamon 48 dem Sänger eine minimal sonorere Stimme mit verbesserter Intensität. Ein Hauch mehr Wärme gestaltet das Klangbild farbenfroher und angenehm. Dies wird in Mendelssohns Streichersymphonien ausgeprägter und gereicht dieser Musik klar zum Vorteil. Die tieferen Streicher bekommen mehr Druck und wirken realistischer. Zur fein säuberlichen Zeichnung des günstigen Pearl 48 kommt nun Authentizität durch den leicht wärmeren und kraftvollen Charakter des Cinnamon 48 hinzu. Dadurch verliert es nicht an nuancierter Struktur und lädt ein, ihm und seiner Musikdarbietung lange zu lauschen. Auch wenn ich mit dem Pearl 48 stundenlang ganz zufrieden gehört und den Eindruck gewonnen hatte, daß es stimmig und musikalisch in meine Anlage passt, wollte ich nach dem Cinnamon 48-Erlebnis nicht wieder zurück.


Das Carbon 48
Das Carbon 48

Nun widme ich mich dem mit einem Preis von 199 Euro für das ein Meter lange Kabel nicht so erheblich kostspieligeren Carbon 48, das seinen Preis durch einen vierfach höheren Silberanteil in den Signalleitern rechtfertigt. Es sind jetzt fünf Prozent. Auch die Erdung hat nun einen gesteigerten Silbergehalt. Das Carbon 48 verbessert die Darbietung der Mendelssohnschen Streicher-Symphonie abermals in ähnlicher Größenordnung. Doch jetzt kommt nicht mehr Wärme ins Spiel, sondern Transparenz und Prägnanz. Dies erlebe ich deutlich bei den tiefen Streichern, wo ich jetzt zwar nicht wirklich die einzelnen Saiten hören kann – das wäre gleichermaßen übertrieben wie unerfreulich, weil wohl nicht im Sinne des Komponisten – aber in die Richtung geht es. Mehr Kontur, mehr Exaktheit sind die Stärken des Carbon bei dieser Musik. Auch in „Liquid Spirit“ ist dieser Unterschied eindeutig positiv einzuordnen. Der gezupfte Bass von Aaron James schnarrt erbaulich griffig, die Musik wirkt lebendiger. Das Carbon 48 ist bis jetzt im Preis/Gegenwert-Verhältnis für mich der best buy, und mit ihm werde ich den Rest des Tages musikalisch genießen, um dann morgen das beinahe viermal so teure Thunderbird 48 kennenzulernen, das zehn Prozent Silber, also doppelt so viel wie das Carbon 48, in seinen Signalleitern enthält.

Das Thunderbird 48 enthält zehn Prozent Silber in den Signalleitern
Das Thunderbird 48 enthält zehn Prozent Silber in den Signalleitern

Carbon und Thunderbird verbindet eine etwas höhere Steifigkeit der Kabel gegenüber den preisgünstigeren Modellen, was das Handling aber nur wenig schwieriger macht. Dieser Flexibilitätsunterschied dürfte selbst bei der kürzesten Länge von 0,6 Meter keine Probleme machen, so beweglich sind sie dann doch. Der Hörvergleich mit dem „Allegro“ trübt meine Begeisterung für das zuvor gehörte Carbon zwar nicht, aber das Thunderbird ist ihm überlegen und fraglos das Bessere, wenn der Preis nebensächlich ist. Seine musikalische Stärke offenbart es bei der „1.Streicher-Symphonie“ sofort. Die Celli eröffnen den dritten Satz energiegeladener und mit noch ein wenig mehr Exaktheit in der Feinzeichnung der Anstriche. Großartig gelingt dem Thunderbird 48 die Durchleuchtung der mittleren bis oberen Tonlagen, auch hier verbunden mit mehr Feindynamik, Strahlkraft und einem kleinen Zugewinn an Tiefenstaffelung. Das klingt insgesamt großartig und ich möchte nicht wieder zurück wechseln. In Donald Fagens „Morph the Cat“ vom gleichnamigen Album als Flac-24/96-Datei werden die Unterschiede noch deutlicher. Den tapsenden Katzenpfoten-Bass von Freddie Washington erlebe ich mit dem Thunderbird erheblich konturierter, rollender, nachklingender und differenzierter. Auch Mittel- und Hochton werden besser durchleuchtet, was die Nuancen in der Musik leichter zugänglich macht und zum Genuss nicht unerheblich beiträgt. Die Musik klingt spannender, einfach mitreißend.

Das Dragon 48
Das Dragon 48


Greifen wir jetzt mal richtig ins Portemanaie und sind bereit, uns das Dragon 48 für stattliche 2500Euro für das Meter-Kabel anzuhören? Bislang wäre es auch schon ratsam gewesen, das Ausprobieren an die Investitonsbereitschaft zu koppeln. Allerdings darf man bei AudioQuest für mehr Geld auch mehr Musik erwarten, das ist typisch für die Amerikaner. Und das alte Lied, dass jede Steigerung im Verhältnis stets kostspieliger wird, können wir ja alle singen. Technisch ist im Dragon 48 jeder Leiter, auch die Erdung, aus Reinsilber. Das Dragon 48 besitzt zudem die bei AudioQuest-Topkabeln übliche 72V-DBS-Gleichspannungs-Formatierung des Dielektrikums. Nach längerem Hören entschließe ich mich, eine musikalische Beschreibung des Dragon 48 gar nicht erst zu versuchen. Diesen stimmigen Klang, der gegenüber den zuvor Gehörten in allen Aspekten auf einem höheren Niveau erlebbar wird, genießt man, wenn man sich entspannt hinsetzt und hört. Hier sind Worte überflüssig, denn es ist in allen Bereichen noch einmal einfach besser. Bei dem Preis ist es ohnehin problematisch zu relativieren. Ich habe das Glück, dieses Kabel noch ein paar Tage genießen zu dürfen. Dann werde ich auf meine AES/EBU Verbindung mit dem Habst DIII zurück gehen. Das war auch sehr teuer und klingt auch fast so gut. Aber eben nur fast. Und diese Schnittstelle ermöglicht leider auch nicht das Hören meiner DXD-Files in Originalqualität. Der I2S-Port hat aus sich heraus eben klanglich die Nase vorn, was in meiner Anlage unter anderem als bessere Fokussierung hörbar wird. Stimmen stehen exakt und ruhig in der Mitte, wenn sie da hingehören. Dies ist sogar mit dem preiswerten Pearl 48 eindeutig nachzuvollziehen. Aus diesem Test nehme ich die Erfahrung mit, dass es den Entwicklern bei AudioQuest wieder einmal gelungen ist, ein sehr umfangreiches HDMI 2.1 Sortiment zu präsentieren, in dem sich bei den getesteten Modellen die Preissprünge klar nachvollziehen lassen und mit einem klanglichen Mehrwert verbinden, der sich leicht erschließt. Grundsätzlich überzeugt die neue 48-Gbps-Technologie gegenüber dem alten 2.0 Standard, so dass allein schon darin ein bedeutender musikalischer Gewinn begründet ist. Will man also seine vorhandene HDMI-Verbindung optimieren und besitzt bereits eine solche von AudioQuest, dann reicht schon der Verbleib beim selben Typ, nur eben jetzt HDMI 2.1 mit 48Gbps.

STATEMENT

Wer die Möglichkeit hat, sein digitales Quellgerät und seinen D/A-Wandler über die I2S-Schnittstelle miteinander zu verbinden, findet im AudioQuest HDMI Sortiment mit 48 Gbps den neuesten Audio/Video-Standard und darf sich über einen erheblichen Qualitätsgewinn freuen. Der Klang der neuen 48 Gbps-Technologie stellt die alte 2.0 klar ins Abseits. Vorsicht ist geboten, sich in der AudioQuest HDMI-48 Linie hoch zu testen. Man sollte den Preis im Auge behalten, denn ein Zurück dürfte schwer fallen.
Gehört mit
Musik-Server/Player Antipodes K50 mit Roon Server und Roon Player
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und AudioQuest CAT700 Carbon
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Ferrum Hypsos für die Analog-Platine
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Habst DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, AudioQuest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
AudioQuest Pearl 48
A/V-Leiter Massives langkörniges Kupfer (LGC)
eARC-Leiter Massives langkörniges Kupfer (LGC)
Masse-Bezug Verzinntes Kupfer
Rauschdämpfung Alle 19 Leiter mit kontrollierter Laufrichtung
Ummantelung 0,6 – 2mm: rotes Geflecht
3mm: PVC
5mm: PVC
Preise 0,6m 35 Euro
1,0m 39 Euro
1,5m 49 Euro
2,0m 59 Euro
3,0m 79 Euro
5,0m 179 Euro
Herstellerangaben
AudioQuest Cinamon 48
A/V-Leiter 1,25% Silber
eARC-Leiter 1,25% Silber
Masse-Bezug 0,5% Silber
Rauschdämpfung Metall-Schicht, kontrollierte Laufrichtung
Ummantelung 0,6 – 2mm: PVC
3mm: rotes Geflecht oder PVC
5mm: PVC
Preise 0,6m 99 Euro
1,0m 129 Euro
1,5m 169 Euro
2,0m 189 Euro
3,0m 249 Euro
5,0m 429 Euro
Herstellerangaben
AudioQuest Carbon 48
A/V-Leiter 5% Silber
eARC-Leiter 5% Silber
Masse-Bezug 1,25% Silber
Rauschdämpfung Carbon, Metall, kontrollierte Laufrichtung
Ummantelung 0,6 – 2mm: Carbon-Geflecht
3mm: Carbon-Geflecht
Preise 0,6m 179 Euro
1,0m 199 Euro
1,5m 249 Euro
2,0m 299 Euro
3,0m 399 Euro
Herstellerangaben
AudioQuest ThunderBird 48
A/V-Leiter 10% Silber
eARC-Leiter 10% Silber
Masse-Bezug 10% Silber
Rauschdämpfung Graphen, Global Carbon, Laufrichtung
Ummantelung 0,6 – 2mm: blaues Geflecht
3mm: blaues Geflecht
Preise 0,6m 679 Euro
1,0m 749 Euro
1,5m 899 Euro
2,0m 1.049 Euro
3,0m 1.349 Euro
Herstellerangaben
AudioQuest Dragon 48
A/V-Leiter 100% PSS-Silber
eARC-Leiter 100% PSS-Silber
Masse-Bezug 100% PSS-Silber
Rauschdämpfung 72v DBS, Graphen, Global Carbon, Laufrichtung
Ummantelung 0,6 – 2mm: schwarzes Geflecht
3mm: schwarzes Geflecht
Preise 0,6m 2.199 Euro
1,0m 2.499 Euro
1,5m 2.999 Euro
2,0m 3.499 Euro
3,0m 4.499 Euro

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Aufwändige HDMI Kabel nach 2.1 Standard sind nicht nur für hochaufgelöstes Video eine unentbehrliche Voraussetzung, wenn es um maximale Qualität wie 8K oder sogar 10K geht. Auch für die Audio-Wiedergabe lohnt dieser Aufwand. Aus dem großen Angebot von AudioQuest stehen fünf dieser HDMI-Kabel zum Test.
Montag, 07 Februar 2022 00:01

Neue Flaggschiff-Serie von MELCO

Das neue Flaggschiff im Zwei-Box-Design ist die leistungsstärkste Melco-Musikbibliothek in der Geschichte des Unternehmens. Der N10/2 ist in zwei verschiedenen Speichervarianten erhältlich: als N10/2-H50 in einer HDD-Version und als N10/2-S38 in einer SSD-Version.

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Die Architektur des N10/2-H50 ist bereits von der 45th-Anniversary-Version bekannt. Der N10/2-S38 ersetzt das vorherige SSD-basierte Flaggschiff von Melco aus der N1Z-Famile. Das Besondere der beiden Bibliotheken sind die neuen ausgewählten HDD- und SSD-Laufwerke: 5 Terabyte Speichervolumen sind im N10/2-H50 verfügbar und 3,84 Terabyte im N10/2-S38. Die speziellen Laufwerke werden für eine außergewöhnliche Audiowiedergabe vom Hersteller handverlesen. Der N10/2 profitiert außerdem von einer neuen Hochleistung-Hauptplatine, die erstmals in der N10 45th-Anniversary-Limited-Edition verbaut worden ist.

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Der N10/2 besteht aus zwei Gehäusen, was den Melco-Ingenieuren ermöglicht, die empfindliche Signalverarbeitungselektronik von der Stromversorgung zu trennen. Die „Head“-Unit enthält die Verarbeitungselektronik und sämtliche Anschlussfelder, die Netzteil-Einheit ein kraftvolles und rauscharmes lineares Netzteil mit Ringkerntrafo. Die „Head“-Unit verwendet den gleichen extrem rauscharmen, hochpräzisen digitalen Schaltungsaufbau wie die bestehenden Melco-Geräte und ist von Grund auf als reines Audiogerät konzipiert. Melco verzichtet bekanntermaßen auf Standard-IT-Komponenten oder PC-Teile. Die bewährte Software-Architektur von Melco ist den bestehende Melco-Besitzern beruhigend vertraut; Neueinsteigern bietet sie eine erstklassige Benutzerfreundlichkeit.

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Der N10/2 profitiert weiterhin von den bekannten Melco Konstruktionsmerkmalen. Auf der Rückseite des Hauptgeräts befinden sich zwei Ethernet-Anschlüsse: LAN und PLAYER. Letzterer ist ein dedizierter Anschluss, der für die direkte Verbindung mit Netzwerk-Streamern ausgelegt ist, ohne dass ein Daten-Switch dazwischengeschaltet werden muss, wodurch die Timing-Genauigkeit erhalten bleibt. Darüber hinaus stehen neben einem weiteren USB-Anschluss an der Vorderseite zwei USB-2.0-Anschlüsse zur Verfügung, darunter ein dedizierter USB-DAC-Ausgang für den Anschluss an USB-DACs oder an mit USB-DAC ausgestattete Verstärker oder Aktivlautsprecher. Der zweite USB-Anschluss erlaubt den mühelosen Anschluss und Betrieb von USB-Geräten zum Importieren oder Abspielen von Musik von Speichergeräten wie HDD/SSD-Laufwerken oder CD-Laufwerken, zur Kapazitätserweiterung mit Melcos E100 oder anderen Speicherlaufwerken oder zur einfachen Datensicherung auf HDD/SSD-Laufwerken.

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Zusätzlich zu Melcos Software-Architektur profitiert der N10/2 von Melcos Intelligent Music Library Suite, bestehend aus MinimServer und der SongKong Software. Das Gerät ist außerdem Roon Ready, DSD-kompatibel und ermöglicht mit der Melco-Music-HD-App im USB-DAC-Modus die Steuerung über DLNA/UPnP inklusive Unterstützung für TIDAL-, Qobuz- und vTuner-Streaming. Der Qobuz-Downloader und HighResAudio.com erlauben außerdem direkte, fehlerfreie High-Res-Downloads ohne den Einsatz eines Computers. Der N10/2 kann auch als eigenständiger lokaler High-Res-Digitalmusikplayer verwendet werden, wenn er über einen USB-DAC angeschlossen ist. Er unterstützt Datenraten von bis zu 32 Bit und 384 Kilohertz sowie Octo-DSD.

Der N10/2 ist ab März 2022 als HDD- oder SSD-Version erhältlich. Es stehen die Ausführungen Schwarz oder Silber zur Auswahl. Die unverbindlichen Preisempfehlungen für die beiden neuen Modelle lauten:

  • N10/2-H50 (HDD): 7.500 Euro
  • N10/2-S38 (SSD):. 10.000 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

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Das fast unüberschaubar große Angebot des Vollsortimenters Audio Note hält eine Fülle an Geräten aller Preisklassen bereit. Pekuniär greifen wir dieses Mal weit oben ins Regal der Kompaktlautsprecher der Briten und angeln uns den hochinteressanten Zweiweglautsprecher AN-K/SPx SE samt passender AN-K Stands für einen Test heraus.

Über Audio Note muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren, und auch ich würde mich durchaus als Kenner der Marke bezeichnen. So sind in den vergangenen Jahren unter anderem der Vollverstärker Cobra, die Endstufe Vindicator 2A3 und die Vorstufen M1 Phono und M2 Phono durch meine Testerhände gegangen, und ich besitze repektive besaß einige dieser Geräte sogar selbst. Sicherlich wird Audio Note in der „HiFi-Öffentlichkeit“ in erster Linie als Hersteller von Röhrenverstärkern wahrgenommen, was nicht zuletzt in den optischen, haptischen und natürlich auch klanglichen Vorzügen glimmender Glaskolben per se begründet sein dürfte. Sie lassen sich halt einfach sehr schön fotografieren und präsentieren. Gleiches gilt aber auch für unsere schmucken Probanden, um die es hier gehen soll, nämlich die kompakten Zweiweglautsprecher Audio Note AN-K/SPx SE für 14.000 Euro pro Paar und die passenden Ständer AN-K Stands für 930 Euro pro Paar.

Die Lautsprecher Audio Note AN-K/SPx SE bestechen durch ihr extrem hochwertiges Finish und eine blitzsaubere Verarbeitung
Die Lautsprecher Audio Note AN-K/SPx SE bestechen durch ihr extrem hochwertiges Finish und eine blitzsaubere Verarbeitung

Im Geräteuniversum von Audio Note haben die kryptisch anmutenden Kürzel in den Gerätenamen natürlich alle ihre Bewandtnis und ich möchte einen kurzen Versuch unternehmen, für die Nichteingeweihten etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Bei den Lautsprechern gibt es die Baureihen K, J, E und AZ, wobei dieser Buchstabe unter anderem jeweils die Gehäusegröße indiziert. Bei unserer K-Reihe handelt es sich um die kleinste, kompakteste Gehäusegröße, die man bei einer Stellfläche ungefähr in der Größe eines quer liegenden DIN A4-Blattes und einer Höhe von weniger als 60 Zentimetern sicher ganz lapidar als ausgewachsenen Regallautsprecher bezeichnen könnte, obwohl ein solcher Lautsprecher natürlich nichts in einem Bücherregal zu suchen hätte! Die auf diesen Buchstaben folgenden Kürzel bestimmen, was man seitens Audio Note dann Leckeres in Sachen Kabel und Frequenzweiche verbaut hat, und wie üblich sind dem technischen Aufwand der Insulaner kaum Grenzen gesetzt. So hört die Einstiegsofferte der K-Reihe auf den Buchstaben D, es folgen LX, SPe und schließlich unsere SPx SE. Nur am Rande sei erwähnt, dass sich der Preis durch das Klettern von der untersten Stufe D bis auf die oberste Stufe SPx SE vervielfacht und wir schließlich im Level 4 des sich absolut von 0 bis 6 erstreckenden Level-Systems der Briten landen, wobei die 6 das obere Ende der (machbaren) Fahnenstange markiert, wo die Geräte üblicherweise mit sechsstelligen Preisschildern versehen werden.

Zusammen mit den passenden Ständern AN-K Stands gehen die Lautsprecher eine technisch harmonische Symbiose ein. Die Ständer gibt es in weißer oder schwarzer Ausführung, jeweils matt oder glänzend
Zusammen mit den passenden Ständern AN-K Stands gehen die Lautsprecher eine technisch harmonische Symbiose ein. Die Ständer gibt es in weißer oder schwarzer Ausführung, jeweils matt oder glänzend


Unsere AN-K/SPx SE verfügt über einen dreiviertel Zoll Kalottenhochtöner sowie einen acht Zoll Tiefmitteltöner mit beschichteter Papiermembran und Kupferschwingspule, die in ein geschlossenes Gehäuse aus Birkenmultiplex und Hochglanzfurnier mit knapp 20 Litern Nettovolumen geschraubt sind. Die Frequenzweiche befindet sich im Gehäuseinneren, die eingesetzten Spulen sind aus Silber und die interne Verkabelung hört bezeichnenderweise auf – natürlich – AN-SPx. Die Empfindlichkeit dieses Sechsohmers gibt Audio Note mit 90 Dezibel pro Watt und Meter an und empfiehlt als Antrieb einen Verstärker mit mindestens sieben Watt Ausgangsleistung. Die Fertigungsqualität ist übrigens superb, wie man das für diesen Preis erwarten darf. Punkt. Soweit die profanen technischen Fakten, die natürlich zu der Frage führen, warum man sich für 14.000 Euro eine Kompaktbox kauft anstatt sich gleich einen ausgewachsenen, kühlschrankgroßen Standlautsprecher in die gute Stube zu wuchten. Die Antwort ist natürlich ebenso bestechend einfach wie logisch: Die Audio Note AN-K/SPx SE schickt sich an, die perfekte Lösung für kleinere Räume zu sein, dafür ist natürlich auch ein immenser Bauteileaufwand betrieben worden, um das Maximum aus diesem Kabinett herauszuholen. Um dies auszuloten, habe ich natürlich auch entsprechend unterschiedliche Wohnraumsituationen ausprobiert, doch dazu später mehr. Denn eine weitere Zutat fehlt ja noch.

Da wir uns aus klanglichen Gründen fürderhin hüten werden, diese schmucken Pretiosen in ein Bücherregal zu quetschen oder auf anderen irgendwie geeignet erscheinenden Oberflächen zu positionieren, braucht es zum vernünftigen Tönen natürlich einen passenden Lautsprecherständer, um die Chassis ungefähr auf Ohrhöhe zu hieven und außerdem einen stabilen Stand zu gewährleisten. Hier hält Audio Note eine passende Offerte in Form der Lautsprecherständer AN-K Stands bereit, die es entweder in schwarz oder weiß gibt, wobei der Kunde zwischen mattem und glänzendem Oberflächenfinish wählen kann. Für ein Pärchen dieser Ständer werden 930 Euro aufgerufen. Mitgeliefert wird eine entsprechende Menge Bleischrot, das es jeweils in die vier Beine zu füllen gilt. Das dadurch erreichte hohe Gewicht dieser durch den stolzen Besitzer selbst zusammenzubauenden Teile garantiert einen wackelfreien Stand und lässt etwaigen Resonanzen keine Chance, umher zu vagabundieren. Je nach Untergrund lassen sich Füße oder Spikes in die Gewindebuchsen in der Bodenplatte schrauben, um die Ständer sauber „ins Wasser“ zu bringen.

Der Tiefmitteltöner mit circa 20 Zentimetern Nenndurchmesser verfügt über einen beschichteten Papierkonus sowie eine Kupferschwingspule
Der Tiefmitteltöner mit circa 20 Zentimetern Nenndurchmesser verfügt über einen beschichteten Papierkonus sowie eine Kupferschwingspule

Wer Audio Note kennt, weiß, wie wichtig ihnen der Kettengedanke ist. Natürlich hätte ich Stefan Wörmer bitten können, mir gleich die ganze Rutsche an Kabeln, Quellgeräten und Verstärkern für einen kompletten Anlagentest mit bereitzustellen, doch genau das wollte ich nicht! Jeder Segler, Seefahrer oder zumindest maritim affine Mensch kennt die Navigationsmethode der Kreuzpeilung, die ich hier im übertragenen Sinn anwenden wollte. Sprich: Ich wollte diesen Lautsprechern mit unterschiedlichen Zu- und Mitspielern zu Leibe rücken, um ein möglichst objektives Bild der Qualitäten zu bekommen. Dabei verfolgte ich im Wesentlichen den Gedanken, dass sich kaum jemand – so begeistert er von einer Audio Note Kette auch sein mag – nach erfolgter Hörsession sofort für den Kauf einer kompletten Anlage der Marke entscheiden wird – ich kann mich da aber natürlich auch täuschen. Denn das kann schließlich schnell einen finanziellen Aufwand im mittleren fünf- oder gar sechsstelligen Bereich bedeuten, zumal jeder, der in diesen Gewässern fischt, wahrscheinlich eine bestehende Anlage zu Hause hat, die er eher Gerät für Gerät durchtauschen wird. Was liegt da also näher, als mit den Lautsprechern zu beginnen? Wie schlägt sich unser Audio-Note-Lautsprecher nun also in einer Fremdgeräteumgebung?

Stichwort Umgebung: Ich habe die Lautsprecher in zwei Räumen ausprobiert. Einerseits im circa 36 Quadratmeter großen Wohnzimmer, an das sich in L-Form „ums Eck“ noch ein offener Küchenbereich von ungefähr 16 Quadratmetern anschließt. Nur widerwillig und murrend ließen sich hierzu meine Dynamikks! Model 12 von ihren angestammten Positionen in die entfernten Raumecken schieben, um den Audio Notes Platz zu machen. In dieser Raumsituation ist durchaus Substanz gefragt, um gerade auch in den unteren Oktaven druckvoll Musik in den Raum zu pumpen. Andererseits bin ich mit dem gesamten Equipment in mein Arbeitszimmer mit 18 Quadratmetern und Dachschräge umgezogen.


Der hochwertige Kalottenhochtöner stammt aus Audio Notes eigener Fertigung
Der hochwertige Kalottenhochtöner stammt aus Audio Notes eigener Fertigung

Die Aufstellung gestaltete sich unabhängig vom Hörraum relativ unproblematisch. Die AN-K/SPx SE vertrug eine nahe Wand in ihrem Rücken und spielte zwischen 20 und 50 Zentimetern Abstand völlig dröhnfrei, ab ungefähr einem Meter Abstand zur Rückwand wurde der Grundton dann für meinen Geschmack etwas zu dünn, insbesondere im größeren Wohnzimmer. Den Basisabstand variierte ich zwischen zwei und zweieinhalb Metern bei drei Metern Hörabstand und relativ starker Einwinkelung auf die Hörposition.

Verstärkerseitig wurden die Audio Notes zunächst von einem Almarro A205A MkII befeuert, einem kleinen Röhrenvollverstärker, der in Pseudo-Triodenschaltung knapp fünf Watt aus jeweils einer EL84 Pentode pro Kanal rausholt. Damit lag er nominell leicht unter den von Audio Note empfohlenen sieben Watt, was mir aber in diesem Mini-Leistungsbereich eher akademischer Natur erschien. Bis zu gehobenen Zimmerlautstärken funktionierte diese Liaison auch im 36 Quadratmeter großen Hörraum wirklich sehr gut, selbst Grund- und Tiefton hatten ausreichend Substanz. Erst beinharte Rockscheiben bei hohen Lautstärken sorgten für ein etwas diffuses und aufgeweichtes Bild im Bassbereich, jetzt schien nämlich mein kleiner Almarro an seine Grenzen zu kommen. Also wechselte ich ihn schnell gegen einen aus meinem Bekanntenkreis geliehenen Audio Note OTO Line PP mit circa neun Watt Ausgangsleistung, die er aus seiner Push-Pull-Schaltung holt. Nun bekam der Audio Note Lautsprecher also doch hauseigene Elektronik dazugesellt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt… Und tatsächlich war nun auch grobdynamisch alles voll im Lot. Der Tiefmitteltöner bekam die notwendige Kontrolle, und in Sachen Lautstärke hatte ich jederzeit das Gefühl, über ausreichend Headroom zu verfügen. Nun sind diese feinsinnigen Lautsprecher natürlich keine tumben Haudraufs und viel zu schade, dauerhaft derart gequält zu werden. Aber wat mutt dat mutt, wie wir hier im Norden zu sagen pflegen.

Ich habe schließlich das gesamte Setup ins Obergeschoss gebracht und mein Arbeitszimmer kurzerhand zu einem Hörraum umfunktioniert. Wobei „kurzerhand“ leicht untertrieben ist, dieses Unterfangen hat mich einen satten Nachmittag gekostet. Aber es hat sich gelohnt! In dieser ungefähr 18 Quadratmeter großen Umgebung fühlten sich die AN-K/SPx SE doch merklich wohler und das gesamte Klangbild erschien mir nun sehr harmonisch. Manch einer kennt diesen Effekt des förmlichen „Einrastens“ womöglich. Von der untersten bis zur obersten Oktave klang es sehr stimmig und ausgewogen, ohne dass bestimmte Lagen überbetont oder unterbelichtet erschienen, ich erlebte Neutralität im besten Sinne, aber mit innerer Spannung und ohne jede Langeweile.

Am hochwertigen Anschlussterminal sind sehr gut der Gehäuseaufbau aus Birkenmultiplex sowie das Hochglanzfinish erkennbar
Am hochwertigen Anschlussterminal sind sehr gut der Gehäuseaufbau aus Birkenmultiplex sowie das Hochglanzfinish erkennbar


Auch in dieser Umgebung gefiel mir die Kombination mit dem Audio Note OTO Line PP etwas besser als mit dem Almarro, auch bei nun erheblich gemäßigteren Abhörlautstärken als zuvor. Mir schien, dass das leichte Leistungsplus und insbesondere der etwas höhere Dämpfungsfaktor des OTO aus gleichem Hause der Kontrolle und Präzision im Tiefton erheblich zu Gute kamen. Nun konnte ich richtig in Musik schwelgen, und was lag da näher, als auch Musik von der Insel aufzulegen.
Das Meisterstück Strangeways, Here We Come von The Smiths (Rough Trade, 1987) zum Beispiel hat mir außerordentlich gut gefallen mit dieser tollen Feindynamik und instrumentaler Farbstärke, ohne jemals zu verfärben. „Death Of A Disco Dancer“, „Girlfriend In A Coma“ oder „Unhappy Birthday“ kamen derart authentisch und musikalisch „relaxed“ daher, dass ich förmlich begeistert war. Doch auch andere Musikbeispiele zeigten den immer wieder gleichen Effekt: Dieser Lautsprecher schien der Wiedergabe irgendwie ein „Mehr“ an innerer Dynamik und Farbenreichtum hinzuzuaddieren, hat dabei aber – soweit ich feststellen konnte – trotzdem jede Mogelei unterlassen.

Aber auch Vivaldis Die vier Jahreszeiten (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) machten wahnsinnig viel Spaß so wie eigentlich jedes Musikmaterial. Die Audio Notes lagen in der Tendenz klanglich und tonal ganz leicht „diesseits“ der Grenze zwischen warm und analytisch ohne jeden Anflug von Schärfe. Dennoch verfügte dieser Lautsprecher über ein sehr hohes Auflösungsvermögen, war quicklebendig und brachte eine gewisse souveräne „Lässigkeit“ mit, die entspanntes Langzeithören garantiert. Ein Stück weit erinnerte mich diese grundlegende Charakteristik an den vor einiger Zeit von mir getesteten Vollverstärker Cobra von Audio Note. Das muss wohl an den gleichen Genen liegen.

STATEMENT

Die Audio Note AN-K/SPx SE zusammen mit den AN-K Stands sind eine kostspielige, aber spannende Offerte für all jene, die in kleinen bis mittelgroßen Räumen das klangliche Maximum aus den Umgebungsbedingungen herausholen wollen. Diese Lautsprecher sind völlig aufstellungsunkritisch, spielen extrem ausgewogen und neutral, aber gleichzeitig sehr feinsinnig mit einer hohen inneren Spannung, die jedem Ton stets ein kleines Quäntchen Extraenergie mit auf den Weg zu geben scheint. Dabei müssen die Zuspieler nicht unbedingt aus gleichem Hause stammen. Aber ein Fehler wäre das freilich nicht.
Gehört mit
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO
Vollverstärker Almarro A205A MkII, Audio Note OTO Line PP
Phonostufe Paltauf Phono-200
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Audio Note AN-S Interconnect Pure Silver NF-Kabel
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
Audio Note AN-K/SPx SE
Geräteart passiver, geschlossener Zweiweg-Lautsprecher
Hochtöner 3/4“ Kalotte
Tiefmitteltöner 8“ Papiermembran mit Kupferschwingspule
Interne Verkabelung Silberkabel Audio Note AN-SPx
Empfindlichkeit 90dB/W/m
Empfohlene Verstärkerleistung mindestens 7 Watt
Belastbarkeit 150 Watt
Impedanz 6 Ohm
Frequenzgang 50Hz bis 20kHz
Abmessungen (B x T x H) 275 mm x 190 mm x 470 mm
Gewicht 11kg
Gehäusefinish Birkensperrholz mit Birke Echtholzfurnier, Hochglanzlack
Sonstiges interne Frequenzweiche, Silberspulen
Preis (Paar) 14.000 Euro
Herstellerangaben
Audio Note AN-K Stands
Geräteart Lautsprecherständer, 4 Beine, Spikes
Besonderheiten Beine gefüllt mit Bleischrot
Material Stahlblech
Farboptionen weiß matt oder Hochglanz, schwarz matt oder Hochglanz
Abmessungen (B x T x H) 290 mm x 210 mm x 570 mm
Gewicht 11kg
Preis (Paar) 930 Euro

Vertrieb
Audio Note Deutschland
Anschrift Stefan Wörmer
Max Planck Str. 6
85609 Aschheim
Telefon +49 89 90422466
E-Mail sw@audionote-deutschland.de
Web www.audionote-deutschland.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Das fast unüberschaubar große Angebot des Vollsortimenters Audio Note hält eine Fülle an Geräten aller Preisklassen bereit. Pekuniär greifen wir dieses Mal weit oben ins Regal der Kompaktlautsprecher der Briten und angeln uns den hochinteressanten Zweiweglautsprecher AN-K/SPx SE samt passender AN-K Stands für einen Test heraus.
Donnerstag, 03 Februar 2022 10:41

Chord Electronics Mojo 2

Der mobile Wandler und Kopfhörerverstärker Mojo von Chord Electronics hat mit seiner Klangqualität viele begeisterte Fans unter anspruchsvollen Musikhörern gefunden. Mit dem Mojo 2 stellt der britische Hersteller jetzt einen Nachfolger vor, der das Originalkonzept in vielen Punkten erweitert und verfeinert.

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Mit dem Mojo 2 gelingt es Chord, den erfolgreichen mobilen Wandler und Kopfhörerverstärker Mojo nochmals zu verbessern. Im Inneren des Mojo 2 arbeitet der fortschrittlichste UHD-DSP, der jetzt auch per USB-C mit Signal versorgt werden kann. Die neue Menü-Funktion ermöglicht Einstellungen für Crossfeed, Helligkeit der Tastenbeleuchtung und die Klangregelung des internen DSP. Der eingebaute Akku bietet eine größere Kapazität als zuvor, der „Intelligent Desktop Mode“ verlängert die Lebensdauer des Akkus zusätzlich. Weiter verbesserte WTA-Filter ziehen aus 40 DSPs atemberaubenden Sound: Musik mit dem Chord Mojo 2 ist ein Erlebnis.

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Basis des Erfolgs von Chord Electronics ist die Reihe selbstentwickelter Technologien. Im Mojo 2 kommt eine neue Version eines FPGA zum Einsatz, die eine noch feinere Auflösung, mehr Leistung und höhere Effizienz ermöglicht. Eine Spezialität von Chord ist die digitale Filterung der Signale mit Watts-Transient-Aligned-Filtern /WTA-Filter), die besonders phasen- und zeitneutral arbeiten und daher eine außergewöhnlich präzise Musikwiedergabe ermöglichen. Trotz der kompakten Abmessungen des Mojo 2 arbeiten 40 DSPs für die WTA Filter und erreichen damit eine nuancierte, transparente Darstellung aller Details des Quellmaterials. Selbst bei Stücken, die einem sehr vertraut sind, soll man mit dem Mojo 2 einfach mehr Musik hören.

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Schon bei der oberflächlichen Betrachtung des neuen Mojo 2 von Chord fällt ein Unterschied ins Auge: Zu den innovativen kugelförmigen Tastern, die den Mojo 2 steuern, hat sich ein viertes Element hinzugesellt. Das neue Bedienelement ruft ein Menü auf, das neben der Helligkeit der Tastenbeleuchung noch drei weitere Features verfügbar macht. Es gibt jetzt eine Tastensperre, die ein versehentliches Verstellen verhindert. Vor allem aber bietet das Menü die Möglichkeit, das Klangerlebnis auf zwei verschiedene Weisen zu beeinflussen. So erlaubt ein vierbandiger Equalizer eine flexible Klangregelung, die Zugriff auf vier vordefinierte Frequenzbereiche liefert. Ebenfalls neu ist das Crossfeed-Feature, das in drei Intensitätsstufen das Hören über Lautsprecher simuliert und so einen räumlicheren Höreindruck erzeugt. Mit diesen Funktionen lässt der Chord Mojo 2 sich umfassend an die persönlichen Vorlieben und Anforderungen der Nutzer anpassen.

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Die erste Generation des Chord Mojo war bereits mit einem für einen mobilen Wandler und Kopfhörerverstärker umfangreichen Anschlusspanel ausgestattet. Auch der Mojo 2 bietet digitale Signaleingänge als koaxiales S/PDIF, via TOSLINK sowie per Micro-USB. Zusätzlich zu diesen Optionen hält der Mojo 2 aber auch einen USB-C-Eingang parat und ist so mit einer ganzen Reihe aktueller Zuspieler kompatibel. Stichwort Kompatibilität: Der Mojo 2 lässt sich ohne Weiteres mit dem Chord Poly betreiben, der drahtloses Streaming ermöglicht und die Kombination Mojo 2 / Poly zur tonangebenden Lösung für den heimischen wie mobilen Musikgenuss macht.

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Der Chord Mojo 2 wird in Deutschland und Österreich exklusiv durch cma audio vertrieben und ist ab Anfang Februar 2022 im Fachhandel und über cma.audio verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 600 Euro. Der optionale Streamer Poly ist weiterhin für 650 Euro erhältlich.

Vertrieb
cma audio GmbH
Anschrift Münchener Straße 21
82131 Gauting
E-Mail gmbh@cma.audio
Web www.cma.audio

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Dienstag, 01 Februar 2022 00:03

ENLEUM AMP-23R

ENLEUM ist ein neuer Name auf dem Audiomarkt, der einen Neubeginn und gleichzeitig eine Fortsetzung der bekannten Marke Bakoon International darstellt. Das erste Produkt dieser Marke ist der AMP-23R, der den Bakoon AMP-13R ersetzen soll.

Doch warum eine neue Marke und die damit verbundenen Risiken, hat sich Bakoon doch in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet hat? Bakoon Products Company aus Japan ist bereits seit 1991 im Audiomarkt tätig. Die Kerntechnologie von Bakoon Japan sind die vom Firmengründer Aakira Nagai entwickelten Satri-Schaltkreise. Wie viele andere kleine Audio-Firmen in Japan konzentrierte man sich insbesondere auf den Heimmarkt und die dortige Audio-Szene. Im Jahr 2009 begann der Audio-Enthusiast Soo In Chae mit Akira Nagai zusammenzuarbeiten und gründete in Seoul das Unternehmen Bakoon International.

Auf der Basis der Kerntechnologie von Bakoon Japan, dem Satri-Schaltkreis, schuf Soo In Chae dann in den folgenden Jahren moderne High-End-Audioprodukte mit einem ganz eigenen, modernen, unverwechselbaren und minimalistischen Design in höchster Qualität für den globalen Markt außerhalb von Japan. Soo In Chae und sein Team entwickelten diverse eigene Schaltungsideen und ihre kontinuierliche Forschung und Entwicklung an der ursprünglichen Satri-Schaltung fand ihren vorläufigen Höhepunkt in der Satri-Verfeinerung des AMP-13R.

Der AMP-23R von vorne mit seinem perfekten, geradlinigen Design
Der AMP-23R von vorne mit seinem perfekten, geradlinigen Design

Wohl um die Eigenständigkeit zu unterstreichen und sich von Bakoon Japan nun auch namenstechnisch abzunabeln, wird aus Bakoon International jetzt die neue Marke ENLEUM. Der Name ENLEUM setzt sich aus dem Englischen Wort „Enlightenment“ („Erleuchtung“) und „eum“, was auf Koreanisch soviel wie „Sound“ bedeutet, zusammen. Der ENLEUM AMP-23R macht aus seiner Herkunft deshalb kein Geheimnis. Er gibt sich als legitimer Nachfolger des Bakoon AMP-13R mit technischen Verbesserungen und einem ähnlich extravaganten Design aus. Ein hoher Anspruch, denn der Vorgänger hat in allen Punkten die Messlatte extrem hoch gelegt. Spätestens jetzt habe ich hoffentlich Ihr Interesse geweckt. Als aufmerksamer Leser wissen Sie, dass der Bakoon AMP-41 und der Bakoon AMP-13R mich restlos begeistert haben. Also bitte Vorsicht beim Weiterlesen – vielleicht bin ich etwas befangen, doch das werden Sie mir bitte nachsehen.

Mit der kleinen Fernbedienung lassen sich alle Funktionen des AMP-23R steuern
Mit der kleinen Fernbedienung lassen sich alle Funktionen des AMP-23R steuern


Beginnen wir mit dem Design: Bei gleicher quadratischer Grundfläche hat der AMP-23R aufgrund des neuen Kühlkörper Designs in der Bauhöhe leicht zugelegt und kommt nicht mehr ganz so super slim daher. Die Vorderseite ist an Minimalismus jetzt kaum noch zu übertreffen. Der mit Urushi-Lack überzogene rote Multifunktionsknopf des Bakoon und die zwei Reihen von LEDs zur Anzeige der Lautstärke sind verschwunden. Ein einziger Druckknopf dient nun sowohl zum Ein- und Ausschalten als auch zur Auswahl der Eingänge. Zwei kleine LEDs zeigen an, welcher Eingang aktiv ist. Darüber findet sich eine Klinken-Buchse zum Anschluss eines Kopfhörers. Daneben gibt es nur noch einen Lautstärkeregler mit einer mechanischen (!) Anzeige, bei der sich ein weißer Indikator hinter einer Art Lochraster rund um den Regler bewegt. Eine reizvolle Lösung, die allerdings bei schwachen Lichtverhältnissen so gut wie nicht ablesbar ist. Die gewellte Form der senkrechten Kühlrippen ist effektiv und erzeugt zugleich einen reizvollen Kontrast zum ansonsten geradlinigen Design. Für die Ästhetik, die diese Gestaltung ausstrahlt, wurde der AMP-23R mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet. Die wenigen Funktionen des AMP-23R lassen sich alternativ auch mit der beigelegten kleinen Fernbedienung steuern.

Rechts der fernbedienbare Lautstärkeregler mit der mechanischen Anzeige hinter einer Art Lochraster, daneben der kombinierte Ein-/Aus- und Eingangswahlschalter mit LED Anzeige für den gewählten Eingang, darunter die Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern
Rechts der fernbedienbare Lautstärkeregler mit der mechanischen Anzeige hinter einer Art Lochraster, daneben der kombinierte Ein-/Aus- und Eingangswahlschalter mit LED Anzeige für den gewählten Eingang, darunter die Klinkenbuchse für den Anschluss von Kopfhörern

Auf der Rückseite des Gerätes geht es aufgrund der Abmessungen nach wie vor recht eng zu, aber aufgrund der etwas größeren Gehäusehöhe finden wir die Beschriftung der Anschlüsse jetzt auf der Rückseite und nicht mehr etwas unpraktisch auf der Unterseite des Geräts. Die Anschlussmöglichkeiten selbst sind überschaubar: ein Paar Lautsprecheranschlüsse, zwei Paar unsymmetrische Cinch-Eingänge und ein Anschluss mit BNC-Buchsen, der mit ENL-Link bezeichnet wird. Bei letzterem handelt es sich um einen „Stromeingang“ mit sehr niedriger Eingangsimpedanz, der erst mit zukünftigen ENLEUM-Produkten sinnvoll genutzt werden kann. Die Cinch-Buchsen sind vergoldet und die Lautsprecherterminals stammen von Cardas.

Das Gehäuse ruht standardmäßig auf vier winzigen Gummifüßen. Optional sind drei große, runde Füße erhältlich, die in den Boden eingeschraubt werden. Gummischeiben, die zwischen Füße und Unterlage gelegt werden, sollen ein Verrutschen verhindern. Die Füße werden in Zusammenarbeit mit dem koreanischen Unternehmen TAKT hergestellt und sind zur Resonanzoptimierung präzise auf das spezifische Gewicht des AMP-23R abgestimmt. Die asymmetrische Anordnung der Füße ist kein Zufall, sondern beruht auf der Berechnung des exakten Massenschwerpunkts des Verstärkers und soll das Gerät gleichmäßig tragen.

Auf der Rückseite geht es größenbedingt recht eng zu: links und rechts ganz außen die Lautsprecheranschlüsse, gefolgt von zwei Paar unsymmetrischen Eingängen und in der Mitte einem ENL-Link-Anschluss mit BNC-Buchsen
Auf der Rückseite geht es größenbedingt recht eng zu: links und rechts ganz außen die Lautsprecheranschlüsse, gefolgt von zwei Paar unsymmetrischen Eingängen und in der Mitte einem ENL-Link-Anschluss mit BNC-Buchsen

Auch unter der „Haube“ hat sich beim AMP-23R einiges getan. Zunächst fällt auf, dass es die beim Vorgänger aus dem Vollen gefräste Konstruktion mit den internen Kammern für einzelne Bauteilgruppen nicht mehr gibt. Hier haben sicherlich Kostengründe eine Rolle gespielt. Wichtiger ist, was sich schaltungstechnisch getan hat: Das Kernstück eines jeden Bakoon Verstärkers ist die Satri-Schaltung, die mit den in jahrelanger Erfahrung gewonnenen Erkenntnissen nochmals verbessert worden sein soll. Die Satri-Schaltung ist ein ultraschnelles, enorm breitbandiges und vollständig diskretes Design ohne (Spannungs-)Gegenkopplung, die den am Eingang anliegenden Strom verstärkt und nicht wie sonst üblich die am Eingang anliegende Spannung. Die aktuellen Satri-Module tragen jetzt den Namen „Ensence“, verfügen über Kühlkörper und ein optimiertes Leiterplattenlayout.


Die Ausgangsstufe ist wie schon beim AMP-13R mit nur einem einzigen Pärchen lateraler MOSFETs von Exicon aufgebaut, die speziell für Audio-Anwendungen entwickelt wurden und im Class AB-Betrieb arbeiten. Die Leistungstransistoren sind direkt auf der Bodenplatte befestigt, die wiederum mit den seitlichen Kühlkörpern verbunden ist, so dass das gesamte Chassis zur Kühlung dient. Die Ausgangsleistung beträgt unverändert zweimal 25 Watt an acht Ohm. Die Ausgangsstufe wird auch für den Kopfhörerbetrieb benutzt, wobei die Lautsprecherausgänge dann einfach stumm geschaltet werden. Damit steht für einen Kopfhörer exakt der gleiche Signalpfad zur Verfügung wie für den Betrieb von Lautsprechern. Soo In Chae sagt, dass der AMP-23R praktisch alles von vier Ohm bis 600 Ohm oder mehr treiben kann. Seine Ausgangsimpedanz beträgt etwa 0,8 Ohm und er liefert etwa 15 Watt an 14 Ohm und 4 Watt an 60 Ohm, wobei die Leistung bei höheren Impedanzen linear abnimmt. Damit sollte für jeden noch so anspruchsvollen Kopfhörer mehr als ausreichend Leistung bereitstehen. Zusätzlich kann im Kopfhörerbetrieb die Grundverstärkung von 22,5 Dezibel (High Gain) auf 7 Dezibel (Low Gain) verringert werden.

Für die Steuerung des Ruhestroms der Endtransistoren kommt eine Schaltungsanordnung zum Einsatz, die Soo In Chae JET2 genannt hat, wobei die Zahl zwei bedeutet, dass es sich um die zweite Generation dieser ungewöhnlichen Schaltung handelt. JET ist eine Abkürzung für "Jet", "Exact" und "Tracking" und steht für eine Schaltung, die eine hochpräzise und temperaturstabile Vorspannung für die Ausgangstransistoren erzeugen und auf Veränderungen ultraschnell reagieren soll. Es handelt sich um eine hochkomplexe Schaltung bestehend aus Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler sowie einem Micro-Prozessor mit entsprechender Softwaretechnologie.

Die optional erhältlichen Isolationsfüße, die in die Bodenplatte eingeschraubt werden
Die optional erhältlichen Isolationsfüße, die in die Bodenplatte eingeschraubt werden

Die Lautstärkeregelung besteht vordergründig aus einem motorgetriebenen Poti. Doch damit erfolgt lediglich die Ansteuerung einer über mehrere Relais geschalteten, hochpräzisen Widerstandskette. Über diese – und das ist die große Besonderheit – wird der Verstärkungsfaktor eingestellt und nicht wie sonst üblich der Pegel abgeschwächt. Damit ist der AMP-23R wie schon seine Vorgänger genau genommen kein integrierter Verstärker bestehend aus einer Vor- und Endstufe, sondern eher ein Endverstärker mit Eingangswahl und einstellbarer Verstärkung für Lautsprecher oder Kopfhörer. Im Netzteil verwendet der AMP-23R den gleichen Trafo von Avel Lindberg wie das Vorgängermodell, und auch die automatische Anpassung an die eingehende Netz-Wechselspannung ist geblieben. Das restliche Design der Stromversorgung wurde komplett überarbeitet. Besonders wurde dabei auf eine strikte Trennung der Versorgung von analogen und digitalen Schaltungsteilen geachtet.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass der AMP-23R weit mehr ist als ein AMP-13R in neuer Verpackung. Auch beim AMP-23R bleibt uns aufgrund der moderaten Ausgangsleistung die Suche nach passenden Lautsprechern in der richtigen Hörumgebung nicht erspart. Lautsprecherboliden mit niedrigem oder allenfalls mittlerem Wirkungsgrad in einem sehr großen Hörraum sind sicherlich nicht das Richtige. Fakt ist aber, dass 25 Watt pro Kanal tatsächlich viel weiter reichen, als manche erwarten würden. Für kleinere Lautsprecher mit vernünftigem Wirkungsgrad in einem nicht zu großen Hörraum ist der AMP-23R eine perfekte Wahl. So haben sich beim Test des Bakoon AMP-13R die kleinen Lautsprecher VOX 3f von Soundkaos als fantastische Spielpartner entpuppt. Auch mit meiner kleinen Audioplan Kontrapunkt IV, die nicht den allerhöchsten Wirkungsgrad hat, ist der AMP-13R mühelos zurechtgekommen und das gilt jetzt auch für den AMP-23R.

Ich merke Ihre langsam aufkommende Ungeduld: Sie wollen endlich wissen, wie sich der AMP-23R klanglich schlägt. Mit einem direkten Vergleich zum Bakoon AMP-13R kann ich nicht dienen, aber lassen Sie es mich allgemein mal so formulieren. Man trifft nach längerer Zeit einen guten alten Bekannten wieder, mit dem man sich immer sehr gut verstanden hat, und das alte Verständnis ist sofort wieder da. So ähnlich ist es mir mit dem AMP-23R ergangen. Die klanglichen Eigenschaften, die mich seinerzeit beim AMP-13R so begeistert hatten, sind sofort wieder da!


Der exzellente Innenaufbau: in der rechten Hälfte das Netzteil, in der Mitte die Ausgangstransistoren und in der linken Hälfte mittig die Lautstärkeregelung mit den Relais sowie darüber und darunter die Ensence-Module mit Kühlkörper
Der exzellente Innenaufbau: in der rechten Hälfte das Netzteil, in der Mitte die Ausgangstransistoren und in der linken Hälfte mittig die Lautstärkeregelung mit den Relais sowie darüber und darunter die Ensence-Module mit Kühlkörper

Da ist die unglaubliche Schnelligkeit in der Wiedergabe: Im Streichquartett Op. 76, No. 5, Finale von Joseph Haydn sprüht das Engegård Quartet in der exzellenten Aufnahme von 2L (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings - 24/192) nur so vor Spielfreude. Der AMP-23R lässt die Aufnahme mit selten gehörter Intensität vibrieren und wir befinden uns buchstäblich im Zentrum des Streichquartetts. Dann beeindruckt mich die faszinierende Geschmeidigkeit in der Hochtonwiedergabe. Oft wird vermeintliche Schnelligkeit mit einem überanalytischen Klang im Hochtonbereich erkauft. Bei der exzellenten Aufnahme der „Serenata Notturna“ von W.A. Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (Mozart: Three Divertimenti For Strings / Serenata Notturna - Academy Of St Martin-in-the-Fields Directed By Neville Marriner - HDTT6398 24/352,8 DXD PCM) ist davon mit dem AMP-23R nichts zu hören: Die Streicher bleiben bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Anflug von Härte. Das heißt aber nicht, dass alles weichgespült wird. Hören wir zum Vergleich das gleiche Werk, diesmal mit Andrew Manze und dem English Concert gespielt auf Originalinstrumenten (Mozart: Night Music (Eine Kleine Nachtmusik K. 525) – The English Concert/Andrew Manze). Der völlig andere Charakter der Originalinstrumente, die auf weniger guten Anlagen oft sehr rau und manchmal fast schon unangenehm hart klingen, wird realistisch wiedergegeben ohne unangenehm zu wirken, und der Unterschied zur vorgenannten Aufnahme wird deutlich herausgearbeitet.

Auch die blitzschnelle und bestens artikulierte Tieftonwiedergabe überzeugt mich. „Dreams“ aus dem bekannten Album Rumors von Fleetwood Mac (Fleetwood Mac: Rumors - 24bit/96kHz) kommt mit knackigem, super sauberen fein konturierten Bass. Üppiger und fülliger Ton in den tiefen Lagen sind dagegen nicht das Markenzeichen des AMP-23R. Sollte die Wiedergabe dennoch in diese Richtung gehen, könnte das darauf hindeuten, dass der angeschlossene Lautsprecher etwas mehr Dämpfung benötigt, die der AMP-23R aufgrund seines relativ hohen Ausgangswiderstands nicht zu bieten hat.

Schließlich höre ich einen faszinierenden Mitteltonbereich: Die besondere Stärke des AMP-23R in diesem Bereich sind die Klangfarben und zwar ganz gleich, ob weich oder hart, hell oder dunkel oder in Zwischenschattierungen. Damit werden die Eigenheiten so unterschiedlicher Stimmen wie der von einer Norah Jones, Diana Krall oder Dee Dee Bridgewater bis in die feinsten Nuancen herausgearbeitet. Der damit einhergehende Realitätseindruck ist kolossal.

Die direkt auf der Bodenplatte befestigten Leistungs-MOSFETs von EXICON und zusätzlichen Entkopplungskondensatoren
Die direkt auf der Bodenplatte befestigten Leistungs-MOSFETs von EXICON und zusätzlichen Entkopplungskondensatoren

Die vorstehenden Eigenschaften verbinden sind mit einer räumliche Wiedergabe, die über alle Zweifel erhaben ist: Bestechend ist, was der AMP-23R aus guten Aufnahmen, wie„El Baile De Luis Alonso“ von Giminez mit dem National Orchestra of Spain unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos (Music of Spain - Rafael Fruhbeck De Burgos Conducts the National Orchestra of Spain – HDTT 24/192), herausholt. Eine exzellent nach hinten geöffnete Klangbühne mit großer Tiefe in Verbindung mit kraftvoller Dynamik und den tollen Klangfarben lassen die Wiedergabe zum puren Vergnügen werden.


Und wie schlägt sich der AMP-23R als Kopfhörerverstärker? Da legen wir die Messlatte gleich mal ganz nach oben und suchen mit Absicht nach einem Kopfhörer, der bekanntermaßen schwierig zu treiben und berüchtigt als schwarzes Loch für benötigte Leistung ist. Da kommt mir der Stealth, das Topmodell von Dan Clark Audio, gerade recht. Dirk Sommer hatte mir von den phänomenalen Eigenschaften in diversen Gesprächen ausführlich vorgeschwärmt und dies dann in seinem Bericht über den Stealth so zusammengefasst: „Ich kenne keinen besser klingenden, angenehmer zu tragenden magnetostatischen Kopfhörer als den Dan Clark Audio Stealth. Sein einziger Nachteil: Er ist in Sachen Verstärkung ungewöhnlich anspruchsvoll.“ Sobald Dirk Sommer seine Arbeiten zu seinem Bericht abgeschlossen hatte, habe ich mir deshalb den Stealth „unter den Nagel gerissen“. Eigentlich wollte ich nur schnell ausprobieren, ob der AMP-23R mit dem Stealth zurechtkommt. Aus dem „schnell“ wurden dann einige recht lange Abende. Dass der AMP-23R den Stealth mühelos treiben kann, war rasch geklärt. Aber darauf, wie kongenial die beiden zusammenspielen, war ich nicht gefasst.

Denn was die oben beschriebenen Eigenschaften, wie Schnelligkeit, Klangfarben und Dynamik wirklich bedeuten, erschließt sich mir erst jetzt so richtig. Stealth und AMP-23R wirken im Zusammenspiel geradezu wie ein Brennglas. Im Haydn Quartett wird jetzt jedes noch so kleine Detail, wie das Ansatzgeräusch eines Bogens, ausgeleuchtet; das war vorher schlicht und einfach nicht zu hören . Aberwitzig schnell bei höchster Auflösung und mit Maßstab setzender Neutralität ist vielleicht noch die beste Beschreibung. Das muss man einfach selbst einmal gehört haben.

STATEMENT

Wie sagte man früher: „der König ist tot – es lebe der König!“ Der ENLEUM AMP-23R ist der würdige Nachfolger des großartigen Bakoon AMP-13R. Eine geniale Kombination aus minimalistischem Design, innovativer Technik und perfekter Verarbeitung. Klanglich brillant sowohl als Kopfhörerverstärker als auch als Verstärker, wenn mit den passenden Lautsprechern kombiniert.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y und Diretta Target Bridge mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Audioplan Kontrapunkt IV, 2 Velodyne Subwoofer DD-10+
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
ENLEUM AMP-23R
Eingänge 2 Paar unsymmetrische Cinch (Eingangsimpedanz 10 kΩ), 1 Paar ENL-LINK BNC (Eingangsimpedanz 10 Ω)
Verstärkung 22,5 dB max. oder 7 dB max. (speziell für Kopfhörer)
Frequenzgang 10 Hz bis 100 kHz
Lautstärkeregelung 50 Stufen über Relais und Microprozessor-gesteuert
Ausgangsleistung 25 Watt (8 Ω, 1 kHz) / 45 Watt (4 Ω, 1 kHz) / 4 Watt (60 Ω, 1 kHz) pro Kanal
Leistungsaufnahme 30 Watt (Leerlauf) / 100 Watt (Max)
Gewicht 4 kg
Abmessungen 230 mm (B) x 230 mm (T) x 55 mm (H) (82,5 mm (H) mit Isolationsfüßen)
Preis 5.950 Euro (mit Isolationsfüßen 6.545,00 Euro)

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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