Bob Marley, Namenspatron des neuen Kopfhörerverstärker von M2Tech, ist eine Musikerlegende, die zwangsläufig Assoziationen weckt: Pioneer des extrem tanzbaren Reggae, die grün-gelb-rote Farbe der Rastafari und natürlich der süßliche Rauch von Marihuana
Angesichts dieser Bilder im Kopf war ich einigermaßen überrascht – und zwar durchaus positiv –, ein Gerät mit kühler Ästhetik aus der Verpackung zu schälen. Denn gutes Design entsteht aus Verzicht, dachten sich die italienischen Macher und beherbergten die Elektronik in einem schnörkellosen solidem Aluminiumprofil, kombinierten dazu eine schwarze scheinbar schlichte Front mit nur einem Taster und einem Dreh-Drückrad.
Eingepasste schwarze Lochgitter auf der Ober- und Unterseite garantieren den verwendeten Schaltungen die nötige Luft zum Überleben, einen entsprechenden Bedarf nach Wärmeabfuhr signalisieren schon die technischen Daten mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 30 Watt.
Mag das tadellos verarbeitete Gehäuse äußerlich schon fast asketisch wirken, das Ausstattungspaket, das Chefentwickler Marco Manunta für den Marley geschnürt hat, ist es gewiss nicht. Und so geht es auf der klar strukturierten Rückseite etwas gedrängter zu: Zwei Quellen können hier ebenso verkabelt werden, wie ein Pärchen Kopfhörer, die mit dem klassischen 6,3mm Klinkenstecker ausgestattet sind.
Natürlich gibt es einen im Pegel ungeregelten „Tape out“, aber auch einen geregelten „Line out“, der den Marley zur puristischen Vorstufe aufwertet. Eine elektrische Heimat findet zudem die kleine, aber umso illustere Schar der Kopfhörer mit Stecker zum symmetrischen Anschluss. Komplettiert wird das Ensemble der Buchsen durch zwei Anschlüsse für ein externes Netzteil. Die „Kleine“ koppelt das beiliegende Steckernetzteil mit dem Verstärker, damit habe ich auch gehört. Der 4-polige XLR-Anschluss ist einem größeren, voraussichtlich im Frühsommer 2014 erhältlichen, Kraftspender mit dem schönen Namen „Van der Graaf Generator“ vorbehalten.
Mit hinreichender Länge gesegnet verbindet die Zuleitung des Netzteil den Headamp mit dem Stromnetz, ein kurzer Druck auf den Taster und mitten auf der vermeintlich schwarzen Front erstrahlt ein großzügiges blaues Display. Mit der artgerechten Nutzung des Dreh-Drücksteller lässt sich nun der komplette Ausstattungsumfang erkunden. Die Helligkeit der Anzeige, die Laufzeit der automatischen Abschaltung, die Kanalbalance(!), das Format der Lautstärkenanzeige, all das kann nun individuell elektronisch konfiguriert werden und zwar, ohne dass ein Blick in die beiliegende (englische) Betriebsanleitung zwingend nötig wäre.
Die Grundfunktionen, Wahl des Eingangs und die Volumeneinstellung, werden auf der obersten Ebene des Menüs angezeigt und justiert. Hier können die beiden unsymmetrischen Kopfhörerausgänge mittels zweier I´s von Texas Instrument getrennt voneinander abgestimmt werden, so das auch „Paare“ mit sehr unterschiedlichen (Lautstärke-)Bedürfnissen vereint Musik genießen können.
Class-A Verstärker in doppelter Ausführung, von M2Tech als Dual Drive Technologie bezeichnet, bilden das, soviel sei schon verraten, kraftvolle Rückrat für diesen parallelen Betrieb unterschiedlicher Hörer. Allerdings entfällt dieses Feature, sobald vom „Dual Single-End“ auf den „Balanced“ Modus umgeschaltet wird, denn nun wird klangfördernd von beiden Verstärkerzweigen gemeinschaftlich einzig der symmetrische Ausgang befeuert. Angesichts der vielfältigen elektronischen Optionen erlaube ich mir an dieser Stelle einen Wink Richtung Süden zusenden. Bitte erweitert die Schaltzentrale Eures Marley um einen Infrarotempfänger und legt eine Fernbedienung bei. Couch-Potatos wie ich werden es Euch auf ewig danken.
Bei der Integration in das bestehende Set-Up positioniere ich den Italiener zwischen Streamer und Endstufe, so dass er, neben seiner eigentlichen Arbeit als Energiespender für die kleinen Schallwandler, nun auch den Part der regulierenden Vorstufe übernimmt.
Nach dem Einschalten heizen sich die Schalkreise zügig auf, derweil ein Hinweis im Display um Geduld bittet. Sobald die Betriebsbereitschaft erreicht ist, wird ersichtlich, warum an temperaturausgleichenden Belüftungen nicht gespart wurde: Der Marley wird warm wie die jamaikanische Sonne – ein Punkt, der bei der Platzierung bedacht werden sollte. Und wo wir schon beim Thema Platzierung sind: Die rückwärtige Installation der Kopfhöreranschlüsse sollte bei der Auswahl des Standortes ebenso bedacht werden.
Gar nicht warm und behäbig fluten hingegen die ersten Takte aus den Lautsprechern und zerstören damit die nächste vorurteilsbeladene Gedankenverbindung in meinem Kopf. Bobs Namensvetter baut als Vorstufe eingesetzt vor den Hörern eine große imaginäre Bühne auf, die mehr breit als tief ist. Ein robust treibender, aber nicht aufgedickter Bass bildet ein stabiles klangliches Fundament, das von feinen Mitten genutzt wird. In den obersten Lagen dominiert der Wunsch nach stressfreien Hörgenuss über das allerletzte Quentchen an Offenheit. So beeindruckt Marleys Vortrag als PreAmp, zumal er rauschfrei und mit hinreichender Verstärkung agiert. Nun gilt es, mit einem Grado PS 1000 Kopfhörer und meinen Sennheiser HD 800 seine eigentlichen Tugenden zu ergründen.
Hineingeboren in eine völlig zerrüttete Familie erblickte Inge Brandenburg 1929 das Licht der Welt. Trotz oder gerade wegen des Schmerzes der ersten Jahre wurde sie nach dem zweiten Weltkrieg die vielleicht beste deutsche Jazzsängerin. Eines Ihrer Meisterstück ist „Lover Man“. In der etwas faserig produzieren Aufnahme hält der Headamp von M2Tech das Gefüge der Musiker fest beisammen und stemmt sich damit zugunsten des Melodieflusses gegen die überengagierten Tontechniker. Die leicht hallig aufgenommene Stimme von Inge wird lebensecht mit allen Details ihrer ganz eigenen Art der Phrasierung nachgebildet.
John Eliot Gardiners Produktion der Zauberflöte hat zu Recht einen legendären Ruf. Im ersten Akt intoniert Gerald Finley als Papageno wunderbar die Arie „Der Vogelfänger bin ich ja“. Herrlich öffnet sich der Raum, die Streicher und die Stimme werden glockenklar, ohne Schärfe und fein verästelt reproduziert. Bühnengeräusche, die über die Lautsprecher praktisch nicht wahrnehmbar sind, runden das Hörerlebnis ab. Bei dieser Aufnahme konnte insbesondere der Grado PS 1000 mit seiner feinen Hochtonauflösung im Verbund mit dem Marley punkten. Schon sehnsüchtig erwartet, erreicht mich während des Testes die LP-Box Le nozze di figaro, eine Neueinspielung des jungen Dirigenten Teodor Currentizis. Ganz ohne zeitlich Limitierung konnte der Grieche mit seinen von ihm gegründeten Orchester in dem östlich von Moskau gelegenen Opernhaus in Perm eine außergewöhnliche Aufnahme erschaffen. Die Kulturredaktionen der Republik goutieren, wie euphorisierte Besprechungen belegen, den getriebenen Aufwand. Aber auch der audiophile Hörer kann sich an der ausgezeichneten Aufnahme erfreuen.
Machtvoll, gleichzeitig konzentriert werden die Schwingspulen von Sennheiser und Grado angeregt, jedwede abträgliche Schönfärberei ist dem Marley fremd. Folgerichtig gibt es keine Überraschungen bei dem Vergleich von hochaufgelösten Dateien mit Ihren Korrelaten in CD-Qualität. Das mehr an Daten wird eins zu eins in mehr Finesse, mehr Musik umgesetzt.
Alben der Musiker Porcupine Tree sind für Freunde des Prog-Rock ein Ereignis. Mastermind Steven Wilson hat mit seinen Stachelschweinbaum insbesondere auf dem Album In Absentia ein Feuerwerk musikalischer Ideen gezündet, wobei die Dynamik der Aufnahme über die klangliche Raffinesse dominiert. Macht nichts, bei „Blackest Eyes“ gilt es, die Leistungsfähigkeit des Kopfhörerverstärker auszuloten. Mühelos können dank der erreichbaren Lautstärke Schäden im feinen Zusammenspiel von Trommelfell, Hammer, Amboss und Steigbügel mit beiden Hörern verursacht werden. Grados PS 1000 macht es dabei dem Marley mit seinen höheren Wirkungsgrad sogar noch etwas einfacher. Überhaupt gibt seine Neutralität den angeschlossen Kopfhörern den Raum, ihre eigene Klangcharakteristik zu entfalten.
Mit geradezu magischem Einfluss zieht es mich seit Beginn des Test zum Longplayer Babylon By Bus, das Bob Marley mit den legendären The Wailers 1978 live einspielte. Ganz ohne Zauberei beginnt der rechte Fuss bei „Exodus“ zu wippen, Erinnerungen aus lang zurückliegenden Zeiten auf der Tanzfläche durchfluten angenehm die Synapsen _ gibt es ein besseres Urteil über Musikreproduktion?
Gehört mit | |
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Computer Audio | NAS-Laufwerk Qnap TS 109 / Minim Server / UpnP Kontroll Linn Kinsky |
Laufwerk | AMG |
Tonarm | AMG |
Tonabnehmer | Ortofon black, Grado Reference, Benz Ruby |
Phonoentzerrer | Trigon Vanguard II & Volcano III |
Netzwerkspieler, Vorverstärker | Linn Majik I DS |
Endverstärker | Linn Majik 2100 |
Lautsprecher | Audio Physic Sitara 25 |
Kopfhörerverstärker | Lake People G 100 |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800, Grado PS 1000 |
Kabel | Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line |
Möbel | Phonosophie Tripod |
HERSTELLERANGABEN M2Tech Marley | |
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Typ | Kopfhörerverstärker für zwei Kopfhörer, Vorverstärker für zwei Quellen |
Kopfhörerausgang | 4 W RMS / 8 Ohm |
Verzerrungen | < 0,003 % |
Frequenzbereich | 3 Hz - 50.000Hz |
Einstellbereich Balance | +/- 6 dB (1 dB Steps) |
Einstellbereich Lautstärke | -78 dB bis 0 dB (1 dB Steps) / Muting -20 dB |
Eingänge | RCA/Cinch-Buchsen |
Eingangs Impedanz | 40.000 Ohm |
Kopfhörer Ausgang | zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen / unsymmetrisch eine 4 polige-XLR Buchse / symmetrisch |
Ausgang fixed | 1 X Cinch |
Ausgang geregelt | 1 x Cinch |
Stromaufnahme | Standby 0,2 Watt / max 30 Watt |
Abmessungen (H/B/T) | 50/200/200mm |
Gewicht | 2 kg |
Preis | 1250 Euro |
Lieferumfang | 9 Volt Steckernetzteil |
VERTRIEB digital-highend | |
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Anschrift | Isenbergstraße 20
45130 Essen |
Telefon | 0201 832 58 25 |
info@digital-highend.com | |
Web | www.digital-highend.de |
Nein, der Perreaux éloquence 250i Vollverstärker hat eine weite Reise hinter sich. Der französische Name lässt es nicht unbedingt vermuten, aber Perreaux wird seit nun fast 40 Jahren auf der anderen Seite der Erde in Neuseeland gefertigt. Da war bekanntlich im September noch Winter. Seit Juli diesen Jahres wird Perreaux hier bei uns von Genuin Audio in Cottbus vertrieben. Herr Wendt war so freundlich, uns den Vollverstärker Perreaux éloquence 250i, ausgerüstet mit den beiden Optionen MM/MC Phonostufe und D/A- Wandler, zur Verfügung zu stellen.
Was fällt beim Auspacken als erstes auf? Genau, das eben schon erwähnte hohe Gewicht von rund 25 Kilogramm. Das ist im Wesentlichen auf das massive Gehäuse und auf einen riesigen Ringkerntrafo mit 1.000 VA zurückzuführen. Der ist thront mitten im Gerät und wird von jeweils vier auch nicht gerade kleinen Elkos auf jeder Seite flankiert Die Seitenwände sind als Kühlkörper ausgeführt, an die MOSFETs von Toshiba angedockt wurden. Ausgefuchste MOSFET-Schaltungen waren von Beginn an die Spezialität und das Markenzeichen von Perreaux. Dazu aber später beim Hörtest mehr. Sie lesen sicher schon heraus, dass es sich hier um Verstärkerbau vom feinsten handelt.
Das Äußere erinnert mich in seiner schlichten Eleganz ein wenig an meine AVM Geräte. Silberne zwei Zentimeter dicke Alu-Frontplatte, links der Power-Knopf, in der Mitte ein nicht zu übersehender Lautstärkesteller und rechts ein auch vom Hörplatz aus gut abzulesendes blaues Display, darunter einige kleine Taster für die Menüauswahl, darunter wiederum Klinkenbuchsen in 3,5 Millimeter für einen MP3-Player und in 6,5 Miliimeter für Kopfhörer. Das war’s. Ich kam auf Anhieb auch ohne Bedienungsanleitung mit den Einstellungen zu Recht. Auf der Rückseite erkennt man sofort den Doppel-Mono-Aufbau: Lautsprecherterminals für zwei Paar Boxen, Cinch-Eingänge und der symmetrische XLR Eingang sind erkennbar weit auseinander liegend jeweils links und rechts außen angeordnet. Das sieht alles sehr geordnet und durchdacht aus. Zwischen den Eingängen sitzt mittig angeordnet der große Kippschalter zum Start der Stromversorgung, darunter der Netzanschluss. Da mein Testgerät mit dem optionalen DAC Modul ausgestattet war, gibt es auch noch zwei digitale 75 Ohm BNC-Eingänge, zweimal Toslink und einen USB-Eingang. Die Koax-Varianten dürfen den bestens beleumundeten BurrBrown Wandler dahinter mit 24bit/192kHz versorgen. Der USB-Eingang verdaut leider nur 16bit/44kHz. Hier würde ich mir zukünftig einen modernen asynchronen USB-Eingang wünschen, der ebenfalls hoch aufgelöstes Musikmaterial bis zu 24bit/192kHz verarbeiten kann. Der eingesetzte Wandler ließe dies jedenfalls problemlos zu. Es stehen im Übrigen zwei Filtervarianten zu Verfügung. Ein klassisch ausgelegtes steilflankiges Filter und ein impulsorientiertes mit leichtem Höhen-Roll-Off.
Weiter zum Innenaufbau, von dem ich ja weiter oben schon ein wenig berichtet habe. Der Vorverstärker arbeitet in Class-A-Technik mit eigener 35-VA-Stromversorgung und steuert die in konventioneller A/B-Technik arbeitenden Endstufen an, die mit MOSFETs bestückt sind und satte 2 x 250 Watt Dauerleistung an 8 Ohm abliefern können. Weiterhin ist mein Testexemplar auch mit der optionalen Phonostufe versehen, die MM- und MC-fähig ist.
Genug der Vorrede. Nachdem der vom deutschen Vertrieb schon eingespielte Perreaux sich 24 Stunden in meinem Hörraum akklimatisieren hatte, ging es endlich los mit dem Hören. Als erstes habe ich meinen CD-Player mit den symmetrischen XLR Eingängen verkabelt. Parallel habe ich ihn auch an den internen DAC des Perreaux über eine 75 Ohm Koax-Verbindung angeschlossen. Da sich die Eingänge auspegeln lassen, war ein guter Vergleich der beiden Wandler möglich.
Was als Erstes auffiel? Der wuchtige abgrundtiefe, aber gut strukturierte Bass. Es „überfiel“ mich förmlich ein enorm kraftvolles, großes Klangbild. Der Perreaux ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er für jede Situation genügend Leistung unter der Motorhaube hat. Verglichen mit dem Automobilbau, würde ich sagen, es handelt sich um einen veritablen Achtzylinder. Stimmen wurden wunderbar körperhaft abgebildet. Darüber entfaltete sich ein feiner, nie aufdringlich wirkender Hochtonbereich. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich in einem Blindtest garantiert auf einen Röhrenverstärker getippt! Ja, es blieb auch während des gesamten Testbetriebs dabei. Der Perreaux éloquence 250i ist so nah am Röhrenklang wie kein Vollverstärker vor ihm in meinem Hörraum. Ausgezeichnet hören konnte ich das mit meiner musikalischen Neuentdeckung Gregory Porter „Liquid Spirit“ – hier als CD gehört, gibt es aber auch als Hochbitversion bei highresaudio.de. Gregory Porter klang über den Perreaux im besten Sinne analog!
Der beschriebene Grundcharakter zeichnet genauso das optionale Phono-Modul aus. Bleibt noch der angekündigte Wandler-Vergleich. Da wurde es schwierig: Wenn ich mit der Fernbedienung umgeschaltet habe, ohne hinzusehen, welcher Eingang gerade lief, fiel mir die Unterscheidung enorm schwer. Es sind wirklich Nuancen gewesen, bei denen ich mir manchmal nicht sicher war, ob ich sie mir nicht eingebildet habe. Hier gab es ein glattes Unentschieden zwischen dem integrierten Wandler des AVM und der Platine des Perreaux. Der Klangeindruck wurde in beiden Fällen vom warmen, Bass-starken und leistungsstrotzenden Charakter des 250i dominiert. Und den verleugnet auch der Kopfhörerverstärker nicht: Mein nicht ganz einfach zu treibender AKG K701 bekam ohrenfällig mehr als genügend Antriebsleistung. Der AKG quittierte das mit einem Klangbild, das ich sonst nur von externen Kopfhörerverstärkern kenne. Eine tolle Leistung!
GEHÖRT MIT | |
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Vollverstärker | AVM A3NG |
CD-Player | AVM CD3NG |
Lautsprecher | Myro Rebell, Quadral Platinum M50 |
Phono-Preamp | Otto-Musikant |
Plattenspieler | Musical-Life Jazz Reference |
Tonarm | Musical-Life Conductor Vocalitas |
Tonabnehmer | Musical-Life Denon DL 103 |
Kabel | Inakustik Black & White NF und LS 1202, Whitezombieaudio Zeropointzero XLR Reinsilber Kabel, Sommer Epilogue NF, Audioquest Digital Audio Carbon USB, Audioquest Wild Digital S/PDIF, Vovox link direct SD AES/EBU |
HERSTELLERANGABEN Vollverstärker Perreaux éloquence 250i | |
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Leistung pro Kanal | 250W/8 Ohm, 500W/4 Ohm |
Frequenzgang | 5Hz bis 60kHz +0,00dB, -0,50dB |
Dämpfungsfaktor | 800 bei 1kHz, 250W/8 Ohm |
Fremdspannungsabstand | besser als 98dB |
Eingangsimpedanzen | XLR 22kOhm, Cinch 12 kOhm |
Kopfhörer-Verstärker | Leistung 1,0W/32 Ohm, 150mW/300 Ohm |
éDAC Modul |
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Digitaleingänge | 2 SPDIF Koax (BNC), 2 Toslink, 1 USB (Typ B) |
Samplingraten | 32, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 und 192kHz (Koax, Toslink), 32, 44,1 und 48kHz (USB) |
Fremdspannungsabstand | > 115dB |
éPhono Modul |
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Eingangsimpedanzen | MM 47 KOhm, MC 100 Ohm |
Eingangskapazität | 22pF |
Verstärkung | MM 40dB, MC 60dB |
RIAA Entzerrung | ±0.5dB, 20Hz-20kHz |
Abmessungen (B/H/T) | 426/149/344 mm |
Gewicht | 25 kg |
Gehäuse | Frontplatte silber, Seiten und Deckel schwarz |
Garantie | 2 Jahre |
Preis Perreaux èloquence 250i | 8.300 Euro |
Preis éPhono | 500 Euro (optionale Platine) |
Preis éDAC | 1.000 Euro (optionale Platine) |
VERTRIEB Genuin Audio Vertrieb | |
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Anschrift | Inh. Thomas Wendt Byhlener Straße 1 D - 03044 Cottbus |
Telefon | +49 (0) 355 38377808 |
Mobil | +49 (0) 171 6213337 |
thomas.wendt@mac.com | |
Internet | www.genuin-audio.de |
Mächtig und üppig hat er seinen Platz eingenommen neben meinem T + A P-10 Röhrenvorverstärker, der für mich bis heute optisch den ästhetische Höhepunkt in meiner Geräte-Phalanx darstellte. Das ist nun vorbei. Mit seiner 61 Zentimeter breiten Front und insgesamt in tiefstem Schwarz drängt das Aggregat aus Slowenien alles in den Hintergrund und gestattet seiner Umgebung optisch nur noch ein Mauerblümchendasein. Weit weg von dem, was wir uns heute unter modernem High End Plattenspieler-Design vorstellen, ist diese Vinyl-Trutzburg eher eine massive Steigerung eines Thorens TD 126 im XXXL-Format. Keinerlei Ähnlichkeit mit einem Transrotor, Brinkmann, Raven, Acoustic Solid, Scheu oder auch VPI – abgesehen vom massigen Teller. Dieser allein wiegt zwölf Kilo und ist ein Sandwich aus Aluminium-Acryl-Aluminium. Der Stabi M besitzt eine Abdeckhaube aus getöntem Acryl von besonderer Architektur, schön mit Scharnieren aufklappbar am äußeren Chassis befestigt, so wie es einst üblich war. Dirk Sommer bracht mir seinerzeit die zwei schweren Holzkisten persönlich vorbei, in denen ein Kuzma Stabi M angeliefert wird, zusammen mit seinem Kuzma 4Point Tonarm. Dieser Tonarm, dessen Klangqualität hinlänglich bekannt sein dürfte, ist mit seinem in der Höhe justierbaren Basis-Tower in jederlei Hinsicht sicher die richtige Ergänzung und gehört mit seiner optischen Masse in dieselbe Klasse. Die Kombination mit einem Thales-Tonarm haben wir aus letzterem Grund gleich verworfen – einfach zu filigran. Als Tonabnehmer montierte Dirk Sommer sein Clearaudio Da Vinci, dessen Qualitäten er einst in der image hifi 2/2009 beschrieben hat. Noch besser: Wenn Sie wollen, laden Sie die Aufnahmen von diesem Tonabnehmer in unserer Klangbibliothek herunter und vergleichen Sie selber. Ich persönlich würde diesem System tonale Ausgewogenheit, sehr realistische räumliche Darstellung, erfreuliche grob- und feindynamische Spontanität bei sehr gutem Rhythmus-„Gefühl“ als Charaktereigenschaften bescheinigen. Also ein Spielpartner, der mit 3900 Euro preislich in die Kategorie des Stabi M und des 4Point passt, aber auch meinen persönlichen klanglichen Vorlieben entspricht.
Der Stabi M tritt mit ingesamt 60 kg an und erfordert eine entsprechend solide Unterkonstruktion. Die aufwändige Netz-Versorgungseinheit ist in einem eigenen Gehäuse untergebracht und mittels zweier separater Steuerleitungen mit dem Laufwerk verbunden. Eine von ihnen geht direkt zum Motorgehäuse, die andere verbindet die Steuerelektronik am Laufwerk mit dem Netzgerät.
Das Feature der Fernbedienbarkeit ist wohl einzigartig und ich persönlich empfinde es als sehr sinnvolle Ausstattung. Zwei Vorteile sind hierdurch geboten: Erstens können Sie bei stehendem Teller den Tonarm auf die Platte absenken, in Ruhe Platz nehmen, zum Beispiel ein Glas Wein einschenken, um dann per Fernbedienung ins Musikgeschehen einzusteigen. Die Einlaufrille reicht dem Stabi M üblicherweise zum Erreichen der Soll-Drehzahl. Zugegeben, dies geht auch alles ohne den Komfort des Fernstarts, wenn man erst den Wein einschenkt und dann den Tonarm absenkt. Aber: Finden Sie es nicht auch immer wieder nervend, wenn Sie am Ende der Plattenseite den Arm anheben sollen, um das gleichförmige Knacken der Auslaufrille nicht mehr ertragen zu müssen? O.k., man kann auch den Eingang des fernbedienbaren Verstärkers umschalten. Aber ist es nicht entspannend und dem Musikgenuss förderlich, wenn ich einfach am Ende der Seite einen Augenblick verweilen und das Erlebte auf mich wirken lassen kann? Die Kuzma Fernstopp-Funktion macht es möglich. Für mich ist dies eine durchaus sinnvolle Komfortausstattung. Erfreulich, da sie nicht mit großem technischen Aufwand zustande kommt, sondern vor allem, weil ein kluger Kopf nachgedacht hat. So eine Fernbedienung kann sich so mancher der Mitbewerber aber auch gar nicht leisten. Warum? Die Voraussetzung hierfür ist ein Motor, der den Teller in kürzester Zeit auf Nenndrehzahl bringt. Der Gleichstrommotor in Verbindung mit einem sehr festen Riemen schafft dies in zwei Sekunden! Dies ist dem enormen Drehmoment des Motors zu danken.
Es ist wirklich beeindruckend, mit welchem Mengen von Aluminium und wohl überlegten Proportionen das Laufwerk gebaut ist. Solide Verschraubungen und die allgegenwärtige schwarze Lackierung vermitteln den Eindruck einer zweckorientierten, absolut unerschütterlichen Konstruktion. Die Präzision der Fertigung ist eine wahre Freude. Die einstellbaren Elemente lassen sich sehr leicht handhaben – vielleicht manchmal etwas zu leicht, da dadurch das Gespür für die Griffigkeit des Stellmechanismus schon mal abhanden kommt.
Der eigentliche Plattenteller liegt nicht direkt auf dem Lager. Ein feinst polierter Innenteller aus Aluminium vermittelt zwischen dem invertierten Lager und dem sichtbaren Sandwich-Plattenteller. Die beiden Einheiten werden über einen passgenauen Konus miteinander verbunden. Die folgenden drei Bilder machen den Aufbau verständlich:
Der 12 Kilogramm schwere Sandwich-Plattenteller hat einen Durchmesser von etwa 31,5 Zentimeter. Etwas kleiner als der Durchmesser einer LP ist die fest mit dem Teller verklebte Plattentellerauflage. So lässt sich jede LP bequem fassen, weil sie leicht über die Auflage ragt. Die Mittelachse ist erfreulich lang und dient als Aufnahme des dem Testgerät beiliegenden Beschwerers aus Ebenholz, um die Vinylscheibe mittig definiert anzupressen. Er besteht aus Ebenholz, wiegt 316 Gramm und kostet 630 Euro. Er ist kann von beiden Seiten aufgesetzt werden und zeichnet sich konstruktiv durch unterschiedliche Kerbungen im harten Holz zum Absorbieren von Resonanzen aus. Diese Klemme wäre einen eigenen Test wert, weil ihre Auswirkung nicht zu überhören ist. Klar, dass ich sie stets verwendet habe.
Auch die Haube habe ich auf dem Testgerät belassen, das sowohl im geöffneten, wie auch im geschlossenen Zustand betrieben wurde. Irgendwelche negativen klanglichen Auswirkungen konnte ich nicht bemerken. Die offene Bauweise der Haube dient der Resonanzarmut bei gleichzeitigem Staubschutz. Ich kann mich nicht erinnern, jemals über die Konstruktion einer Staubschutzhaube nachgedacht zu haben, sondern sie üblicherweise im Spielbetrieb entfernt. Aber Franc Kuzma tat es erfolgreich – Kompliment. Die Haube ist sehr hoch dimensioniert und auch ein entscheidender Faktor für das opulente Erscheinungsbild des Stabi M. Aber sie ist eben funktional und ermöglicht auch das Betreiben langer 12-Zoll-onarme ohne Einschränkung.
So konstruiert und aufgebaut macht der Stabi M mich natürlich mehr als gespannt auf sein musikalischen Können. Der montierte Kuzma 4point Tonarm ist doppelt verkabelt. Er hat sowohl eine durchgehende symmetrische Leitung, bietet aber auch die Möglichkeit, über einen Cinch-Ausgang eine nicht symmetrische Verbindung zur Phonostufe herzustellen. Zum Hörtest habe ich mich zuerst für die symmetrische Variante entschieden und aus diversen zur Verfügung stehenden Phono-Vorstufen – auchy solchen für mehrere Tausend Euro – aus klanglichen Gründen die erfreulich preisgünstige Pro-Ject Phono Box RS gewählt.
Eröffnet wurde die musikalische Darbietung des Stabi M mit De Fallas Der Dreispitz mit Theresa Berganza, Seiji Ozawa und dem Boston Symphony Orchestra, gefolgt von The Jimmy Giuffre 3 vom JazzTrack Label. Ich war schier sprachlos. Meine Anlage spielte jetzt in einer völlig anderen Liga. Was sich plötzlich an Präzision und Raum auftat, war frappierend. Theresa Berganzas Stimme, jedes Instrument stand wie angenagelt auf seinem Platz mit seiner eigenen Dreidimensionalität. Das Ganze gefasst in einer neuen, glaubhaften Gesamt-Räumlichkeit mit dem Schlagwerk wirklich aus der letzten Orchesterreihe, von hinten vor rollend, prägnant und plastisch. Jimmy Giuffres Trio legte sich mit unbekanntem Verve ins Zeug und die Klänge seiner Klarinette oder Saxophone waren enorm vielfarbig. Egal ob der Jazz oder das orchestrale Werk, die Dynamik im Feinen wie Groben war geradezu umwerfend. Als dritte Scheibe legte ich Jack DeJohnette´s Special Edition´s Album Tin Can Alley zwischen Plattenteller und Ebenholzgewicht gelegt. Schier unglaublich, mit welcher Explosivität die Saxophone der Herren Freeman und Purcell ihre farbigen, lauten und schrägen Töne vor mir zum Greifen nah ausbreiteten. Diese Ordnung im Klangbild und ein sauberer, kraftvoller Bass aus dem Nichts ließen mir beinahe den Atem stocken. Egal, was ich in den folgenden Stunden und Tagen auf den Teller legte: Es war Musik, wie ich sie so niemals, auch auf anderen guten Anlagen, gehört hatte. Dieses Set aus Tonabnehmer und Tonarm auf dem Stabi M ist mit etwa 25000 Euro leider nicht für jedermann erschwinglich – und da muss ich mich leider einschließen,. Aber wenn ich davon bedenke, dass meine Anlage über die Jahre es auch auf einen nicht geringen, fünfstelligen Wert gebracht hat, würde ich die fünfundzwanzig Tausender gern drauflegen, wenn ich denn könnte. So viel mehr Musik sprühte mir nun entgegen. Meine Anlage war schlicht nicht wiederzuerkennen.
Klar ist natürlich, dass auch das für mich ungewohnte Clearaudio Da Vinci am exzellenten 4point Tonarm und die Phonostufe ins Gesamtergebnis einfließen. Und dies sicherlich nicht wenig. Also entschloss ich mich zum Zwecke der Wahrheitsfindung mein relativ bescheidenes Benz Glider MC über eine asymmetrische Verkablung an meine Primare Phonostufe anzuschließen. Die Frage lautete: Was holt der Kuzma Stabi M aus dem mir sehr vertrauten Benz Glider musikalisch raus?
Als ich dieselben LPs, die ich in den Tagen zuvor gehört hatte, wieder auf den Kuzma legte, war ich schier verblüfft. Niemals hätte ich erahnt, was dies Laufwerk dem Glider Gutes zu tun vermag. Sicher, die umwerfende Dynamik, Attacke und Räumlichkeit des Clearaudio Da Vinci für den 5-fachen Preis war zurückgenommen. Dafür erhielt ich den mir vertrauten homogenen farbenfrohen Schmelz meines Benz Tonabnehmers auf einem Niveau, wie ich es nie, nie für möglich gehalten hätte. So fiel auf, dass die Sprachverständlichkeit im Gesang spürbar zugenommen hat. Dies auch am Beispiel der Ella Fitzgerald & Louis Armstraong Classic Album Collection. Dies Dreifachalbum ist auch in Mono ein absoluter Genuss, wenn die Stimmen so plastisch und artikuliert im Raum stehen, wie sie das Laufwerk von Franc Kuzma präsentiert.
Diese exakte, punktgenaue Darstellung aller Akteure mit ihrer sagenhaften Plastizität schulde ich dem Stabi M. Dieser tiefschwarze, abgründige Bass mit seiner Farbigkeit und Dreidimensionalität generierte der Stabi M. Und was nur ihm allein zu verdanken ist: tieffrequente Stille. Ich meine damit etwas bis dato nicht Erlebtes: Der Stabi M kann Tongebilde ordnen, Pausen einfügen, wo sie eigentlich auch sein sollten, von anderen Laufwerken jedoch verdeckt werden. Mag es noch so komplex, vielschichtig, turbulent im Tief-und Grundtonbereich zugehen, der Stabi M sorgt für Ruhe, Genauigkeit, Griffigkeit bis in unendliche Tiefen und für eine begeisternde Stabilität. Auch Ludwig Streichers Kontrabass in seiner Bottesini-Aufnahme stellt dies Laufwerk mit wunderschöner Farbe wie selbstverständlich in den Raum, ebenso wie das ihn begleitenden Klavier, gespielt von Norman Shetler. Als ich gestern Abend in memoriam Lou Reed zwei seiner Alben aus den 80ern hörte, war er wie gegenwärtig mit seinem Gesang und der kargen, stählernen Gittarre in „Martial Law“ und „The Last“ Shot aus Legendary Hearts.
PS: Dass er optisch er gestrig wirkt als dem Zeitgeist von Laufwerk-Design von heute zu entsprechen, ist subjektiv. Nachdem Dirk Sommer und ich ihn in meinem Musikzimmer aufgebaut hatten, fragten wir meine Frau nach ihrer Meinung. Ihr Statement: „Toll, ein richtiger Plattenspieler, der nach was aussieht“.
GEHÖRT MIT | |
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Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping), |
Zubehör | Audioquest Diamond und Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
HERSTELLERANGABEN Kuzma Stabi M | |
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Abmessungen | 61/50/29 cm (B/H/T) |
Gewicht | 60 kg |
Preis | 15000 Euro |
VERTRIEB Gaudios KG | |
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Anschrift | Brandhofgasse 11 A 8010 Graz |
Gewicht | 0043 (0) 316 337175 |
info@gaudios.info | |
Internet | www.gaudios.info |
Auch auf die Gefahr hin, als Frankophiler abgestempelt zu werden, möchte ich trotzdem noch einmal ein hochinteressantes Produkt aus unserem Nachbarland Frankreich vorstellen. Es geht hier um einen Vollbereichswandler aus dem Hause Davis. Neugierig, wie ich bin, habe ich das Ding einfach einmal hingestellt und eine CD aufgelegt. 50 Zentimeter von der Rückwand entfernt, ohne größeren Aufstellungs-Heckmeck, einfach mal sehen, was passiert. Taj Mahal machte den Anfang mit „Señor Blues“, einem Stück von Horace Silver aus der gleichnamigen CD. Eine Art Uptown Blues unterstützt mit lateinamerikanischer Rhythmik. An Stelle von Junior Cook und Blue Mitchell haben wir jetzt die Stimme von Taj Mahal; jedenfalls einmal etwas Neues! Und ich wurde nicht enttäuscht, die MVOne legt sofort mit unglaublicher Spielfreude los. Irgendwelche tonalen Schwächen waren aufs erste auch nicht auszumachen. Auch der typische Sound von Taj Mahals Dobro – einer Resonatorgitarre mit der typischen „Radkappe“ über dem Schallloch – kommt sehr authentisch rüber. Wenn das kein guter Anfang ist, dazu aber gleich mehr.
In der DIY Szene ist Davis als Chassishersteller seit 1966 ein Begriff durch sein vielfältiges Angebot an hochwertigen Modellen unterschiedlichster Konstruktion. Als Lautsprecherhersteller ist er in Deutschland eher weniger in Erscheinung getreten, was in Anbetracht der Qualität der Chassis eigentlich verwunderlich ist. Mit der MVOne soll sich dies nun ändern. Der Prototyp der MVOne war erstmalig auf der HighEnd 2012 zu hören und konnte dort bereits eine überzeugende Vorstellung bieten. Allerdings wollte die Firma den Prototypen nicht für einen Test herausrücken, so dass wir uns ein Jahr bis zum fertigen Modell gedulden mussten. Die Bezeichnung MV bezieht sich auf die Initialen des Firmengründers Michel Visan.
Er gehört – vielleicht mit Jacques Mahul zusammen – zu den Grands Seigneurs der französischen Lautsprecher-Szene. Visan ist im Juni diesen Jahres verstorben, so dass zukünftig sein Sohn Olivier die Geschicke der Firma weiter führen wird. Die Entwicklung des Gehäuses für die MVOne hatte Michel bereits zu Lebzeiten an seinen Sohn abgegeben.
Vor dem Transport in meine Wohnung protestiert beim Anblick der MVOne schon gleich einmal prophylaktisch mein Kreuz; man ist ja schließlich keine 20 mehr. 28 Kilogramm bringt ein Lautsprecher auf die Waage, so schwer ist er also gar nicht. Zum Glück hat sich unser Fotograf bereit erklärt, mir bei dieser Arbeit unter die Arme zu greifen. Oder besser gesagt, dem Lautsprecher. Diesen gibt es momentan in zwei verschiedenen Ausführungen: in schwarzem Klavierlack, oder Rosenholz lackiert. Die Oberfläche der Klavierlack Ausführung ist perfekt – besser geht es nicht! Hier kann man sogar überprüfen, ob die morgendliche Rasur in Ordnung ist. Zur Aufstellung werden Spikes mitgeliefert, die ich zunächst nicht benutzt habe, die Basswiedergabe hatte eine gute Mischung aus Volumen und Dynamik, so dass keine Wünsche offen blieben. Durch Anbringen der Spikes kann man Bass und Grundton etwas straffen, der Bass verliert allerdings etwas an Volumen. Muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die MVOne ist als Breitbandsystem konzipiert, enthält also nur ein Chassis, welches den gesamten Übertragungsbereich abdecken muss. Der Vorteil hierbei ist, dass keine Frequenzweiche benötigt wird, das Chassis hängt direkt an den Ausgangsklemmen des Verstärkers. Ok ok, ein Kabel brauchen wir auch noch!
Lautsprecher mit Breitbandchassis im 20-Zentimeter-Format haben schon seit Generationen für zufriedene Hörer gesorgt, irgendwie scheint mit dieser Größe eine ausgewogene Wiedergabe möglich zu sein. Das Problem bei Breitbandchassis mit hohem Wirkungsgrad ist oft, dass der Frequenzgang in den oberen Mitten ansteigt und dies mit einer entsprechenden Entzerrung wieder kompensiert werden muss. Nicht so beim 20DE8, hier wurde dieser Effekt durch die ausgeklügelte Konstruktion vermieden. Ähnliches konnten übrigens auch die Chassis von Salabert, schon wieder ein Franzose. Ich weiß, den Ruf des Frankophilen habe ich jetzt weg!
In die Entwicklung des Breitbänders 20DE8 hat Michel Visan seine gesamte 45-jährige Erfahrung einfließen lassen. Damit sollte das ultimative Chassis gebaut werden, einfach einmal schauen, was alles geht! Und nicht ständig auf die Kosten gucken.
Jedenfalls weist der 20DE8 die eine oder andere Besonderheit auf, die ich sonst noch nirgendwo gesehen habe. So ist beispielsweise die mit Graphitfasern verstärkte Papiermembran radial geschlitzt. Die Schlitze sind allerdings sehr schmal, durchgucken kann man da nicht! Durch diese Maßnahme wird die Membranstruktur unterbrochen und man verspricht sich dadurch eine Unterdrückung der Membranresonanzen. Die Frage ist, inwieweit sich hiermit eine Undichtigkeit des Gehäuses ergibt. Für die Basswiedergabe sollte dies allerdings keine große Rolle spielen. Auf der Vorderseite ist die Membran mit Graphit beschichtet, rückseitig mit einer viskösen Masse. Keine Chance den Resonanzen!
Die Membranaufhängung besteht aus einer Schaumstoffsicke. Diese hat wesentlich weniger bewegte Masse und damit weniger mechanische Verluste. Das ist klanglich gesehen sicher die optimale Variante, allerdings muss man damit rechnen, dass die Membran nach etlichen Jahren einmal ausgetauscht werden muss. Dafür kann man mit einer sehr feinen Detailauflösung rechnen. Einen Schwirrkonus, wie man ihn manchmal zur „Verbesserung“ der Hochtonwiedergabe bei Breitbändern sieht, gibt es hier zum Glück nicht. Beim 20DE8 ist die Staubschutzkappe über der Schwingspule aus Aluminium und soll somit zu einer ausgedehnteren Hochtonwiedergabe führen. Wir werden sehen.
Als Magnetmaterial wird AlNiCo 6 verwendet, wie es bis in die 50-er früher üblich war, bis dann wegen des Kostendrucks auf billigere Materialien wie Ferrit gewechselt wurde. Der Magnet bringt 5,7 Kilogramm auf die Waage! Dazu eine Schwingspule mit 54 Millimetern Durchmesser, was für einen 20-er Breitbänder schon ungewöhnlich groß ist. Um Gewicht zu sparen, ist diese einlagig mit Aluminium Flachdraht gewickelt. Zudem ist die Schwingspule hinterlüftet. Als Membranmasse werden 9,5 Gramm angegeben, was mir in Anbetracht einer 54-Millimeter-Schwingspule bei einem 20-er Chassis mit bedämpfter Membran schon sehr wenig vorkommt. Nun ja, ich kann es nicht nachmessen. Die Chassis werden sämtlich in Troyes, Frankreich per Hand gefertigt.
Als Kennschalldruck gibt der Hersteller 94 Dezibel pro Watt und Meter an, durch die hohe Empfindlichkeit könnte die MVOne für Röhrenverstärker ab 5 Watt und Transistorverstärker ab 25 Watt geeignet sein. Ob eine 300B damit klar kommt, müsste man probieren; ein derartiger Verstärker stand mir nicht zur Verfügung. Allerdings hat die Shindo Cortese mit ihren 10 Watt Ausgangsleistung hervorragend mit der MVOne harmoniert.
Das Chassis vereint also einige Forderungen an den „idealen“ Lautsprecher, zumindest aus „Röhrensicht“: Es arbeitet ohne Frequenzweiche, die ihrerseits wieder zu Fehlern neigt. Es besitzt einen hohen Wirkungsgrad und ist leicht anzutreiben, benötigt also keine riesigen Dämpfungsfaktoren. Das Gehäuse ist als Bassreflexkonstruktion ausgelegt, die Reflexöffnung ist unten am Gehäuse als breiter Schlitz zu sehen. Die Lage der Reflexöffnung im Gehäuse ist für die Basswiedergabe ja nicht ganz unerheblich; hier hat man sich für die Position möglichst weit entfernt vom Chassis entschieden.
So, nach dem gelungenen Start mit Taj Mahal wollen wir aber doch einmal sehen, ob der Lautsprecher auch mit komplexerer Musik klarkommt. Als erstes kommt Dmitri Shostakovich, das Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda ins Laufwerk. Shostakovich zählt zu den bedeutendsten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er schrieb zwar Hymnen für Josef Stalin, blieb aber auf Distanz zum Stalinistischen System. Die vorliegende Musik basiert auf einem Märchen von Alexander Pushkin. Auf Grund einer Kritik seiner Musik in der Pravda wurde das Märchen zu Lebzeiten von Shostakovich nie veröffentlicht und auch erst später von einem seiner Studenten fertig gestellt. Die vorliegende Aufnahme mit Dmitrij Kitajenko und dem MDR Sinfonieorchester ist interpretatorisch, aber vor allem aufnahmetechnisch hervorragend gelungen. Die Musik besteht aus einem Wechsel von kleiner Orchestrierung, gefolgt von forte-Passagen mit dem ganzen Orchester. Das Ganze erinnert ein bisschen an Peter und der Wolf von Sergej Prokofjew.
Die kleinen Gruppen werden wunderbar plastisch und sehr transparent dargestellt, auch die Pikkoloflöte mit ihrem Obertonspektrum bis über 10 Kilohertz macht dem Breitbänder keine großen Probleme. Das hat mich jetzt schon überrascht. Natürlich kann ein guter Hochtöner den oberen Frequenzbereich noch präziser abbilden, aber mit der MVOne fehlt einem nichts Entscheidendes. Die Passagen mit großem Orchester werden eher kompakt abgebildet, das Orchester zerfällt nicht in einzelne Instrumente. Man kann also nicht die einzelnen Musiker abzählen, sofern dies irgendjemand vorhaben sollte. Daneben ist grobdynamisch bei dieser Aufnahme einiges geboten, was der Lautsprecher auch entsprechend realistisch wiedergeben kann.
Als nächstes probieren wir einmal eine Gesangsstimme, Jane Monheit mit dem Album taking a chance on love. Gleich das erste Stück: „honey suckle rose“. Das Kontrabassintro kommt schon einmal sehr glaubwürdig rüber. Der Bass ist hier sehr farbig und auch sehr direkt aufgenommen, was die MVOne auch mit allen Nuancen wiedergibt. Wir erinnern uns, der tiefste Ton beim viersaitigen Kontrabass ist 41 Hertz, in diesem Bereich wird sehr viel Luft bewegt, kleine Chassis können da schon einmal in Schwierigkeiten kommen. Mit klein meine ich auch ein 20-er Chassis. Kein Problem aber für die MVOne. Töne unterhalb dieser Frequenz können sowieso nur von sehr wenigen Instrumenten wiedergegeben werden, wie beispielsweise einem Kontrafagott oder einer großen Orgel. Und natürlich auch nur dann, wenn sie innerhalb der Komposition vorkommen. Ähm, was wollte ich eigentlich, ach ja, die Stimme von Jane Monheit. Wenn alles perfekt stimmt, steht bei dieser Aufnahme die gute Jane direkt vor einem im Wohnzimmer. Diese Illusion klappt mit der MVOne ganz hervorragend, zudem kommt hier die ganz große Stärke des Lautsprechers zum Tragen: die natürliche und homogene Mittenwiedergabe. Trotzdem wird hier nichts geschönt, die teilweise etwas vorlauten Sibilanten bleiben uns auch mit der MVOne erhalten.
Sodele, jetzt wollen wir doch einmal sehen, ob wir die MVOne auch ein bisschen ärgern können. St. Germain Tourist ist eine CD, die vor einigen Jahren in München bei jedem „In“-Friseur gelaufen ist. Das soll keine Bewertung sein, die Musik ist sehr gut gemacht. Dieses Album des französischen Künstlers Ludovic Navarre könnte man vielleicht als Mischung aus House und NU Jazz bezeichnen. Neben den elektronischen Arrangements von Navarre sind auch noch Musiker mit akustischen Instrumenten von der Partie. „Rose Rouge“ ist der erste Titel, bei dem es gleich zur Sache geht. Hier lässt die MVOne gleich einmal nichts anbrennen, in Verlegenheit bringen kann man sie mit den Keyboard-Bässen nicht. Leicht kann man auch hören, dass der treibende Rhythmus am Anfang aus dem Computer stammt und lediglich von dem Percussionisten etwas aufgebretzelt wird. Die gestopfte Trompete von Pascal Ohse erinnert sehr stark an den warmen Sound von Miles Davis. Ohse benutzt den gleichen Harmon Dämpfer wie Miles, mit dem dieser typische Mickey Mouse Sound möglich ist. Die Musik lebt sehr stark von den dynamischen Fähigkeiten der Musikanlage und hier kann die MVOne deutliche Akzente setzen.
Am Ende einer langen HiFi Entdeckungsreise landet jeder entweder bei einem Breitbänder oder einem Hornsystem. Sagt man. Common Wisdom, oder wie der Kerl heißt. Die Auflösung der MVOne kommt im Hochtonbereich nicht an meine Feldspulentreiber von Wolf von Langa heran. Das will die MVOne auch gar nicht. Ihre Stärken liegen eindeutig – welche Überraschung – in der Homogenität der Wiedergabe. Diese lässt sich bei einem Mehrwegesystem allenfalls mit einem Koaxialtreiber erreichen.
Wenn ich einen Aspekt der Wiedergabe neben der Homogenität hervorheben wollte, dann wäre es „Lebendigkeit“. Die MVOne ist auf Grund ihres dynamischen Antritts immer hellwach und lässt die Musik nicht irgendwie teilnahmslos dahinplätschern. Der Lautsprecher fordert immer eine Art aktive Teilnahme an der Musik, nebenher Zeitung lesen geht nicht. Zudem ist er hervorragend ausbalanciert, funktioniert also sowohl bei Jimi Hendrix Fans als auch bei Klassikhörern.
Typische Einschränkungen bei Breitbandsystemen sind immer die Frequenzenden. Wobei die Basswiedergabe in meinem 130 Kubikmeter großen Raum druckvoll und konturiert ist, aber nicht unendlich tief in den Basskeller hinab geht. Was auch bei einem 20-er Chassis mit hohem Wirkungsgrad die Grenzen der Physik sprengen würde. Für einen ausgedehnten Hochtonbereich muss der Lautsprecher natürlich auf den Hörer angewinkelt und die Abdeckung abgenommen werden. Wegen der großen Abstrahlfläche neigen Breitbänder prinzipiell dazu, den Hochtonbereich zu bündeln. Auch ist der Schalldruck im obersten Hochtonbereich leicht vermindert. Wenn also jemand heraushören will, ob das Zildjian Ridebecken am Schlagzeug handgehämmert ist oder nicht, muss er sich vielleicht woanders umsehen.
Die Musik kommt aus den Mitten, oder wie Paul Klipsch einmal gesagt hat: „the midrange is where we live“. Dieser alte Spruch bewahrheitet sich mit der MVOne wieder sehr deutlich. Und dies ist ein Bereich, den die MVOne überdurchschnittlich gut wiedergeben kann. Die Wiedergebe hängt zudem sehr stark von der Qualität der vorgeschalteten Elektronik ab. Ich hatte den Lautsprecher mit verschiedener Elektronik probiert, deren unterschiedliche Charaktere mit der MVOne sehr deutlich gezeigt wurden.
Die räumliche Abbildung hängt natürlich sehr stark von der Aufstellung ab. Wenn der Lautsprecher – so wie bei mir – weniger als einen Meter von der Rückwand entfernt steht, ist die Abbildung mehr breit als tief. Aber es ist schon verblüffend, wenn ein Musiker fast greifbar außerhalb der Lautsprecherbasis erscheint. „Mit den Händen zu greifen“ hätten unsere Juristen gesagt. Für mich ist immer interessant, ob sich eine Komponente beim Langzeithören bewährt. Manche Effekte wirken anfangs vielleicht interessant, gehen einem aber nach einer Weile auf den Keks. Und hier hatte ich wegen der Aluminiumkalotte an dem Chassis zunächst Bedenken, die aber unbegründet waren. Mit geeigneter Elektronik kann man mit dem Lautsprecher stundenlang Musik hören. Zudem ist die Verarbeitung des Lautsprechers hervorragend und mit der perfekten Klavierlack-Optik könnte sich wohl auch so manche bessere Hälfte anfreunden.
An was erinnert mich die Optik des Lautsprechers nur die ganze Zeit? Genau! Stanley Kubrick’s 2001: A Space Odyssey. Der Monolith aus dem Film! Deshalb ganz schnell noch das Intro von Also sprach Zarathustra von Richard Strauss aufgelegt. Viel weiter sind die meisten Hörer bei dieser Musik eh’ nicht gekommen. Diesmal nicht die Filmmusik mit Karl Böhm und den Berlinern, sondern Fritz Reiner und das Chicago Symphony Orchestra. Die Tondichtung beginnt damit, dass Zarathustra vor die aufgehende Sonne tritt und zu den Menschen hinabsteigt. Einen einprägsameren Sonnenaufgang in der Musikgeschichte kenne ich nicht. Das Tremolo der tiefen Streicher bietet die ideale Grundlage für das Naturschauspiel in dem sich die Sonne ankündigt. Angetrieben von Paukenschlägen wird der strahlende C-Dur Höhepunkt erreicht, am Schluss unterstützt von der Orgel, die der Musik noch einen religiösen touch beimischt. Um das Ganze – frei nach Nietzsche – philisterhaft zu betrachten, was macht die MVOne mit dieser Musik? Nun, bei diesem Riesenspektakel kommt die Intention des Komponisten sehr gut rüber, hier könnte man sich natürlich etwas mehr Volumen wünschen. Aber wir wollen auch einmal die Kirche im Dorf lassen, was das 20-er Chassis hier bieten kann, ist schon erstaunlich. Außerdem sollte dies in einem kleineren Raum genau die richtige Größe sein.
GEHÖRT MIT | |
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CD-Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, van den Hul Grasshopper |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SE |
Lautsprecher | WVL A100i, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Auditorium 23 LS |
HERSTELLERANGABEN Davis Acoustics MVOne | |
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Frequenzbereich | 40 - 20000 Hz +/-3dB |
Belastbarkeit | 100 Watt |
Wirkungsgrad | 94 dB/Watt/m |
Abmessungen (B/H/T) | 27/100/50cm |
Gewicht | 28 kg |
Preis | 7000 Euro |
HERSTELLER Davis Acoustics | |
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Anschrift | 70 Rue de paix 10000 Troyes France |
info@davis-acoustics.com | |
Internet | www.davis-acoustics.com |
VERTRIEB bt Hifi Vertrieb | |
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Anschrift | Hauptstraße 27 40699 Erkrath |
team@bthifi.com | |
Internet | www.bt-vertrieb.de |
Darüber, ob man die Daten einer CD vor der Wandlung upsamplen soll oder nicht, kann man trefflich streiten. Lange Zeit hielt ich die Vermehrung der Daten für das Mittel der Wahl, um dem Klang von Silberscheiben auf die Sprünge zu helfen. Seit dem Test des PS Audio Perfect Wave DAC und seines Nachfolgers bin ich mir da aber nicht mehr so sicher: Bei beiden PS Audios klang der sogenannte „Native Mode“, in dem das Signal unverfälscht dem Wandlerbaustein zugeführt wird, eindeutig am besten. Aber dass dies erst einmal für die Perfect Wave-Wandler und nicht generell gilt, machte dann der famose Mytek deutlich: Beim kleinen DAC aus der Studioszene lieferte zumindest in meiner Kette das Upsampling auf 192 Kilohertz das beste Ergebnis. Der Mytek kann zwar auch DSD über USB – und in der Profi-Variante ohne analogen Eingang auch über die SDIF-3-Eingänge –, nimmt aber keine Umrechnung von CD-Daten in einen DSD-Datenstrom vor.
Dass mir dies erstrebenswert scheint, geht, wie ich schon im Interview mit dem Kollegen des polnischen Hifi-Magazins High Fidelity ausgeführt habe, auf den Test eines dCS-Trios im Jahre 2001 in image hifi zurück: Damals profitierten CDs zwar auch vom Upsampling auf auf 176,4 oder 192 Kilohertz, wirkten aber noch luftiger, freier und – um das Clichee zu bemühen – analoger, wenn sie vom dCS Purcell in ein DSD-Signal konvertiert und erst dann gewandelt wurden. Dafür benötigt der engagierte Computer-Audiophile heute erfreulicherweise keine teure Hardware mehr, sondern kommt mit dem in Studiokreisen bestens beleumundeten Weiss SARACON aus. Der ist für eine Software in allgemeinen und einen Abtastratenwandler im besonderen mit einem Preis von 1720 Euro gewiss auch kein Sonderangebot, zählt laut Expertenmeinung dafür aber zum besten, was auf dem Markt zu haben ist. Das gilt auch für die Version, die sich auf PCM beschränkt und mit 820 Euro in der Preisliste steht. Die SARACON-Software hat gegenüber der Hardware-Lösung allerdings den Nachteil, dass sie die Hochbit-Dateien ebenso wie die DSD-Files zwar ausgesprochen schnell berechnet, sie aber nicht streamt, also keinen Datenstrom für den Wandler liefert. Das bedeutet, dass man die gewünschte Datei erst errechnen lässt und sie dann mit Pure Music oder Audirvana von der Festplatte über USB an den Wandler schickt.
Faul, wie ich in Hifi-Dingen manchmal bin, konnte ich mir lange Zeit nicht vorstellen, dass jemand diese Arbeit auf sich nimmt, nur um seinen CDs klangliche Höchstleistungen zu entlocken. Doch damit lag ich falsch. Vielleicht können sich einige von Ihnen noch an Herrn Bt. aus D. erinnern, einen damals enorm engagierten Tonbandfreund, den ich im Anlagenbuch von hifi tunes portraitierte. Seit dem Bericht haben wir uns immer mal wieder getroffen, so dass ich mitbekam, dass sein Interesse für Bandmaschienen ein wenig abnahm, während er sich um so intensiver mit der Musikwiedergabe vom Computer beschäftigte: Bald nannte er nicht nur einen Weiss-Wandler sein eigen, sondern auch die SARACON Software ohne DSD-Option, mit der er seine Lieblings-CDs upsampelte, auf einer riesige Festplatte sicherte, um sie dann mit der Top-Version von Amarra abzuspielen. Warum sollte er bei der digitalen Wiedergabe auch weniger perfektionistisch zu Werke gehen als bei seinen Bandmaschinen, die – wohl unbestritten – die Spitze der analogen Musikreproduktion markieren? Da dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch Herr Bt. aus D. auf DSD umsteigt.
Dass ich mit der Idee einer Konvertierung von PCM-Dateien auf DSD nicht allein auf weiter Flur stehe, konnte ich bei den klangBildern erfahren: Sony zeigte einen Streamer, der alle ankommenden Daten vor der Wandlung in DSD konvertiert. Leider gibt es noch keinen reinen Wandler oder CD-Player, der nach demselben Prinzip verfährt und damit die klangliche Aufwertung der CD-Daten ohne eigenes Dazutun bewerkstelligte. Aber selbst bei dieser Komfortlösung wäre auf jeden Fall noch zu überprüfen, ob die Algorithmen des SARACON die Aufgabe nicht besser erledigen. Glaubt man den Aussagen renommierter Studio-Profis, dann geht so schnell nichts über die Fähigkeiten der Weissschen Software.
Dass mich das Ein-Bit-Format als Hifi-Begeisterten gehörig umtreibt, dürfte in den beiden, im letzten Jahr veröffentlichten Artikeln „DSD, ein Format mit Zukunft? – Erster Teil“ und „DSD, ein Format mit Zukunft? – Zweiter Teil“ deutlich geworden sein. Genau so erst nehme ich das Thema aber auch als Betreiber unseres kleinen Labels sommelier du son. Momentan bin ich mit einigen Kollegen auf der Suche nach dem besten Analog/Digital-Wandler zur Erzeugung von DSD-Files. Wir planen, nicht nur die analogen Produktionen für Edel Kultur und die von sommelier du son in Kürze über HighResAudio.com anzubieten, sondern auch die des österreichischen Kult-Labels Quinton, von deren Analog-Bändern ich in grauer Vorzeit einmal die inzwischen längst vergriffene LP Grey produziert habe. Praktisch als Vorgriff auf die Hochbit- und DSD-Veröffentlichungen von Quinton erlaubte mir Label-Inhaber Andreas Rathammer, einen Song aus dem Album Grey von Wolfgang Puschnig, Steve Swallow, Don Alias und Victor Lewis für diesen Artikel zu nutzen.
Ich kann Ihnen den wunderbaren Song „Light Blue“ zum Download anbieten – und zwar gleich vier Mal: einmal so, wie er von der CD kommt, dann mit dem SARACON auf 176,4 und 192 Kilohertz hoch- und auf DSD umgerechnet. Damit erspare ich mir langwierige Klangbeschreibungen: Sie können selbst hören, um wie viel besser Songs mit ursprünglich 16 Bit und 44,1 Kilohertz klingen, wenn man Sie mit einen Sample Rate Converter höchster Qualität vor der D/A-Wandlung aufbereitet hat. Gerippt habe ich die CD übrigens mit einem Plexwriter Premium II und XLD. Viel Spass beim Experimentieren.
P.S.: Vergessen Sie bitte nicht, für das Vergleichshören das – eventuell integrierte und aktivierte– Upsampling Ihres Wandlers auszuschalten!
Light Blue 16 bit / 44,1 kHz ca. 50,8 mb (wav) |
Light Blue 24 bit / 176,4 kHz ca. 304,6 mb (wav) |
Light Blue 24 bit / 192 kHz ca. 331,5 mb (wav) |
Light Blue 1 bit / 2,8 MHz ca. 203 mb (dff) |
GEHÖRT MIT | |
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9 |
Audio-Player-Software | Amarra 2.6, Pure Music |
Ripping Software | XLD |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
CD-Laufwerk/Brenner | Plexwriter Premium II |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD-DAC |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi, EAR 912 |
Endstufe | Einstein The Poweramp, Ayon Epsilon mit KT 150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | Swiss Cable, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN Weiss SARACON mit DSD-Option | |
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Sampling Frequenzen | 44.1k, 48k, 88.2k, 96k, 176.4k, 192k, 352.8k, 384k, DXD, DSD |
Wortlänge | 16/20/24/32 bit fixed point, 32/64 IEEE float, DSD |
Dateiformate | wav, aiff, au, bwf, sd2, caf, paf, mat, raw, dsdiff, FLAC, Ogg/Vorbis |
Wortlängen-Reduktionsmethode | Flat TPDF dither, POW-r 1, POW-r 2, POW-r 3 |
Harmonische Verzerrungen | > –180dB for 32 Bit fixed point, ungewichtet, (PCM zu PCM) |
Harmonische Verzerrungen | > –147dB for 32 Bit fixed point, ungewichtet, (PCM zu DSD) |
Anzahl der Kanäle | unbeschränkt (PCM zu PCM und DSD zu PCM) bis zu sechs (PCM zu DSD) |
Besoderheiten | Weiss Qualitäts-Umrechnungs-Algorithmen, ergonomisches Benutzer-Interface, eingebauter Sinusgenerator für Testzwecke |
Systemanforderungen | Intel Pentium 4 Processor Windows 2000 or XP 256MB RAM (empfohlen) Screen Resolution of 1024x768 (empfohlen) ein USB-Eingang für den Dongle oder PowerPC architecture (G4/G5) or Intel i386 OSX 10.5 oder höher 256MB RAM (empfohlen) Screen Resolution of 1024x768 (empfohlen) ein USB-Eingang für den Dongle |
VERTRIEB WOD-Audio – Werner Obst Datentechnik | |
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Anschrift | Westendstr. 1a 61130 Nidderau |
Telefon | 06187 - 900077 |
info@wodaudio.de | |
Internet | www.wodaudio.de |
Der Markt für Analoges blüht und gedeiht prächtig, viele Kleinhersteller suchen die Nische, und immer neue und noch teurere Geräte sollen das Herz des spendablen Plattenliebhabers erfreuen und zum Kauf verführen. Gerade bei Phonovorverstärkern ist das Angebot im hochpreisigen Segment reichhaltig. Der Umstand, dass Verstärkern serienmäßig nur noch selten brauchbare Aufbereiter für die Kleinstsignale mit auf den Weg gegeben werden, leistet diesem Trend Vorschub. Und das ist schade, verschlingt doch gerade im niedrigen Preisbereich allein das Gehäuse einen Großteil des Budgets. Da wäre eine kleine Platine im Verstärker an sich besser untergebracht.
Da kommt der ifi iPhono von AMR gerade recht. Allerdings ruft die erste Begegnung mit dem kleinen Gerät, das im gleichen Gehäuse daher kommt wie alle Komponenten der ifi-Reihe, erst einmal ungläubiges Staunen hervor. Protzte der ifi iDAC noch mit einem einzigen Eingang als Ausstattung, zieht sein analoger Kollege alle Register. Jeweils ein Eingang für MM- und MC-Systeme auf der Stirnseite. Gleich drei Batterien mit Dip-Schaltern zur Einstellung von Verstärkung, Entzerrerkurve, Eingangskapazität und -widerstand auf der Unterseite. Dazu noch ein dreistufiger Wippschalter zur zusätzlichen Umschaltung weiterer Entzerrerkurven auf der anderen Seite. Von oben kann man übrigens nichts einstellen. Ach ja, und das Ganze dann für 400 Euro.
Bevor ich ob des günstigen Angebotes in Schnappatmung verfalle, erst mal ein paar Informationen zur Ausstattung. Anschluss finden, wie bereits erwähnt, sowohl MM- als auch MC-Systeme. Für erstere stehen zwei Verstärkungsstufen zur Verfügung: 40 Dezibel für Systeme über 3 Millivolt Ausgangsspannung und 46 Dezibel für leise MMs und MC-Systeme mit hoher Ausgangsspannung wie zum Beispiel den Dauerbrenner Denon DL-110, das sich hier mit seinen 1,6 Millivolt gut aufgehoben fühlen sollte. Für laute MC-Systeme von 0,3 – 1 Millivolt stehen 60 Dezibel, für leisere Vertreter sogar 66 Dezibel Verstärkung bereit. Der MM-Eingang hat 100 Picofarad und lässt sich kanalgetrennt über eins der Mäuseklaviere in Hunderterschritten bis auf 500 Picofarad konfigurieren, was in den meisten Fällen reichen sollte. Hierfür hat der Hersteller dankenswerter Weise einen kleinen Schraubenzieher mit dazu gelegt. Für MC stehen, auf die gleiche Art schaltbar, 33, 100, 330 und 1000 Ohm zur Verfügung. Durch Parallelschaltung lassen sich diverse Zwischenwerte realisieren, lediglich zwischen einem und 47 Kilo-Ohm klafft eine Lücke. Auch dies ist absolut praxistauglich.
Laut dem Entwickler sind die Dipschalter mit Shunts realisiert, in der jeweiligen Stellung sollen keine Bauteile passiv im Signalweg liegen, die nichts mit dem einzustellenden Wert zu tun haben, was dem Störabstand zugutekommt. Technisch ist der ifi iPhono eine Mischung aus allem, was man so zu diesem Zweck nehmen kann. Ursprünglich als Röhrendesign geplant und dann entsprechend verändert, wird auf Class A gesetzt, die Entzerrung erfolgt aktiv sowohl diskret mittels J-Fet-Transistoren als auch mit ICs, je nach Einsatzzweck, und greift in der Rückkopplungsschleife.
Ist die richtige Einstellung entsprechend der Tonabnehmerdaten gewählt, gilt es, die Entzerrerkurve zu bestimmen. Hier wird es knifflig, und auch die vom Entwickler Thorsten Loesch erhaltenen Informationen oder besser dessen Meinung helfen in dem Punkt nicht wirklich weiter. Über den erwähnten Kippschalter kann zwischen drei Kurven umgeschaltet werden: eine für LPs vor 1980 von Decca London, Deutsche Grammophon (DG) Archiv, EMI, Argo, NAB, eine für LPs von Columbia/CBS, Epic, EMI (aber nur die, die ursprünglich von Columbia herausgegeben wurden) und eine für RIAA. Die kann man dann über Dip-Schalter auf der Unterseite noch feintunen. RIAA klassisch und IEC (Neumannkonstante + Subsonicfilter) sind bekannt. Eine sogenannte enhanced RIAA (eRIAA) ist für moderne Pressungen, bei denen nicht mehr fachgerecht gemastert worden ist. Sie soll Phasendrehungen und die heutzutage beim Mastering nicht mehr vorhandene Höhenanhebung ausgleichen beziehungsweise simulieren. Damit man was zum Spielen hat, kann man IEC und eRIAA auch noch kombinieren. Die Festlegung der einzelnen Kurven beziehungsweise deren Zuordnung zu Labeln kann man durchaus sportlich nennen, so unterscheiden sich die Filter der Schneidkennlinie zumindest von NAB und Decca von 1953 sowie DIN und BBC erheblich, werden aber mittels einer einzigen Schalterstellung angewählt. Und an sich gilt ab 1955 die RIAA-Kennlinie, woran sich wohl aber nicht alle Produzenten gehalten haben. Auch soll beim Schnitt oft vergessen worden sein, die richtige Verzerrung einzustellen. Insgesamt erachte ich die Empfehlung des Entwicklers, die geeignetste oder die Kurve, die dem eigenen Geschmack am ehesten entspricht, zu wählen, als zielführend. Dazu später mehr im Hörtest.
Die Bedienungsanleitung ist erfrischend simpel gehalten. Ein paar Beispiele für die Grundeinstellungen – wobei der Hinweis auf die Parallelschaltung der Widerstände fehlt, das muss man sich selbst zusammenreimen – müssen reichen. Ein Blick auf die Rückseite des Gerätes kann auch nicht schaden, da steht alles noch mal irgendwo drauf. Zum Beispiel die Stellung des Kippschalters. Wer nur wenig Ahnung von Phonovorverstärkern und den Zusammenhängen hat, klemme sich den ifi iPhono samt Beschreibung, die man sich am besten von der Website heruntergeladen und ausgedruckt hat (da kann man dann nämlich auch was erkennen, wenn man über 40 ist), unter den Arm und suche jemanden auf, der sich damit auskennt. Eine Lupe für die Informationen und Positionen der Dip-Schalter auf der Rückseite kann auch nicht schaden. Eine Flasche guten Rotweins oder Single Malt als Dankeschön nicht vergessen, dann klappt das bestimmt.
Genug der Theorie. Ist der ifi iPhono verkabelt und mittels des Steckernetzteils mit Energie versorgt, kann es endlich mit dem Hören losgehen. Da liegt, beziehungsweise hängt, er leicht in der Luft aufgrund eines etwas unflexiblen Kabels. Immerhin muss man sich so kaum Gedanken über die richtige Aufstellung machen, aufgrund des geringen Gewichts rutscht er eh gern mal weg. Vorab trotzdem noch einige Bemerkungen: Die Verpackung hinterlässt schon einen guten Eindruck. Der Schraubenzieher zeigt, dass mitgedacht wurde. Wenn dann zusätzlich die Buchsen mit Gummikappen verschlossen sind und auch noch ein solider Adapter beiliegt, der von der sehr kleinen Masseschraube am Gerät mittels Kabel weggeführt werden kann und den Anschluss des Massekabels sehr erleichtert, bekommt man ein gutes Gefühl. Da hat sich einfach mal jemand Gedanken gemacht und trotz des geringen Preises nicht gegeizt.
Gestartet habe ich etwas unkonventionell. Da meine Kinder (knapp zwei und fünf) in letzter Zeit einfach zu viel softes Zeug (De la Soul, Young Deciples) gehört haben und jetzt langsam alt genug sind, liegt noch vom Vortag Nirvanas Nevermind auf dem Plattenteller. Auch wenn das nicht als die High-End-Versuchung par excellence erscheinen mag, ist schnell klar, dass der ifi iPhono mächtig zur Sache gehen kann. Im Bass kräftig und mit genau dem richtigen Punch. Dazu gibt’s dann richtige E-Gitarren und die grölende Stimme von Kurt Cobain. Die schält sich auch im lautesten Getümmel immer noch klar heraus und zeigt schon hier auf, dass die Phonostufe keineswegs nach ihrem Preisschild beurteilt werden will. Auch grobdynamisch liegt alles im grünen Bereich. Der ifi iPhono spielt aus dem Stand wesentlich größer, reifer und kompletter auf als erwartet. Hätte man mir das Gerät mit dem Kommentar „hör mal rein, kostet 1500“ in die Hand gedrückt, ich hätte auch nicht die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, schon gar nicht in Anbetracht der Ausstattung.
Ungefähr zehn LPs später kommt man dann langsam zu einer ersten Einordnung. Der ifi iPhono bringt das Kunststück fertig, sehr richtig und echt zu klingen. Dieser rein subjektive Eindruck hat nichts mit stumpfer Neutralität zu tun, sondern spricht für das ausgesprochen glückliche Händchen, das der Entwickler bei der Abstimmung hatte. Irgendwie erinnert mich die Performance spontan an das Gefühl, das ich früher gehabt habe, wenn ich LP gehört habe, als noch keine CD als tonale Referenz oder Konkurrenz zur Verfügung stand. Eben LP. Der ifi iPhono macht das so gut, dass der Wechsel zum digitalen Medium auf beunruhigende Art und Weise erst mal falsch klingt, bis man sich wieder an die andere Reproduktion gewöhnt hat.
Penelope Houstons Stimme auf der Whole World ist teilweise etwas überproduziert, S- und Zischlaute stehen neben der Stimme, was die ansonsten ausgezeichnete Aufnahme manchmal etwas trübt. Der ifi iPhono verschmilzt Stimme und Zischen zu einem Ganzen, was wesentlich angenehmer und ja, auch echter wirkt. Bei der vernuschelten Ansage von „Olinga“ auf der Musician-Composer-Raconteur hat Dizzy Gillespie Luft um sich, steht auf der Bühne und ist überraschend gut zu verstehen. Ein schönes Beispiel für die außergewöhnliche Fähigkeit, eine realistische Bühnendarstellung zu erzeugen, ist die Body and Soul von Joe Jackson. Bei „Loisaida“ und „Be My Number Two“ kann man die Positionen der Drums im Raum hervorragend nachvollziehen. Dabei zeigt sich der kleine Phonopre erfreulich detailfreudig mit Präferenzen. Bei „Olinga“ mit Dizzy Gillespie hat Milt Jackson einen Solopart am Vibraphon. Der ifi iPhono lässt das Instrument wunderschön fließen und in seinen Verästelungen ausklingen und schwingen. Überhaupt erklingen Details teilweise in selten gehörter Intensität. Bei David Sylvians „Red Guitar“ von der Brilliant Trees schwebt das Klavier fast, als wenn es durch eine geöffnete Tür aus dem Nebenraum kommt. Besonders Becken und Perkussion hat der Kleine in sein Herz geschlossen und widmet sich An- und Ausschwingen einzelner Schlaginstrumente mit Hingabe. Dies ohne jede aufgesetzte Analytik, sondern sehr geschlossen und selbstverständlich. Der Bass hat Autorität, Wucht und Fülle und läuft schön, so soll das sein. Dabei ist er niemals übertrocken. Erwähnte ich schon, dass der Vorverstärker sehr sauber und praktisch rauschfrei spielt? Und dies bei MM und MC, unabhängig von der gewählten Verstärkung!
Kommen wir also auch mal zur Klassik. Der ifi iPhono spielt sowohl großorchestrales Programm als auch Kammermusik sehr ausgeglichen, dabei räumlich exakt mit genauer, unverrückbarer Position von Instrumenten(gruppen). Stimmen werden mit der richtigen Mischung aus Volumen und Umriss abgebildet, auch jetzt drängt sich wieder der Begriff „authentisch“ auf. Dabei behalten Triangel und Percussion ihren vollen Pegel und ihre Strahlkraft, ohne aggressiv zu klingen. Viele werden das als ketzerisch empfinden, aber tonal ist die Wiedergabe dicht an der CD, dazu mit den typischen Anreicherungen bedingt durch die mechanische Abtastung, was sich zum einen in gesteigerter Plastizität und Durchhörbarkeit, zum anderen in etwas verrundeten Ecken und Kanten, ergo einer angenehmeren Wiedergabe niederschlägt. Perfektes Hifi also. Aber eben auch kein aufgeblasenes, auf analog getrimmtes Klangbild mit epischen Räumen, Monsterbass und zärtelndem, aber schimmerndem Hochtonbereich. Wenn etwas musikalisch an dem Gerät ist, dann die Musik, und das hat jeder selbst in der Hand durch die Auswahl der Konserve.
An dieser Stelle ist es Zeit, sich den verschiedenen Entzerrungsmöglichkeiten zu widmen. Dabei stellt sich die Empfehlung, einfach herumzuprobieren als die einzig richtige heraus. Von den zahlreichen Deccas, die ich besitze, profitiert nur die Symphonie aus der neuen Welt von Dvorak unter Istvan Kertesz mit den Wienern von 1961. Mehr räumliche Auflösung, Fülle bei den Pauken und Glanz bei den Streichern, das gefällt mir richtig gut. Mussorgsky/Ravels Bilder einer Ausstellung unter Zubin Mehta mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra von 1967 bekommt die Entzerrung gar nicht, ebenso wie den Deccas aus den 70-ern. Dafür in ungeahnter Weise eine Deutsche Grammophon von 1967. Prokofieffs Klavierkonzert Nr. 3 unter Claudio Abbado mit den Berlinern und Martha Argerich am Klavier habe ich nur behalten, weil ich die Interpretation besonders mag, klanglich fand ich die LP immer grenzwertig bis unterirdisch – grell, dabei dünn, fade und irgendwie vernebelt. Nicht so mit dem ifi iPhono. Sicherlich immer noch kein audiophiles Juwel, stimmt jetzt der Raum mit der vorne/hinten Ortung, die Streicher haben den so vermissten Körper, und bisher unter dem Klangbrei verborgene Details erscheinen im neuen Licht. Dieser Effekt stellt sich bei diversen älteren DGs ein, auch eine EMI von 1972 profitiert hörbar. Die Entzerrungskurve scheint sehr bedacht und praxisorientiert gewählt worden zu sein. Eine tolle Sache für Liebhaber älterer Aufnahmen, ich möchte darauf in Zukunft nicht mehr verzichten. Das von Thorsten Loesch angedeutete Chaos scheint Realität zu sein. Philips ist scheinbar brav und konsequent auf RIAA umgeschwenkt, eine Columbia befindet sich nicht in meinem Fundus. Demnächst werde ich mir mal die Orbis-Pressungen vornehmen.
Bleiben noch IEC und eRIAA. Erstere bringt nur etwas, wenn man einen Subsonicfilter braucht, letztere ist interessanter. Wie angedeutet, werden heute LPs nur noch selten entsprechend der technischen Gegebenheiten des Mediums produziert beziehungsweise gemastert, um die nun mal vorhandenen Unzulänglichkeiten auszugleichen. Voller Pegel im Bass, zu wenig Höhen, kein Headroom und Kompression im falschen Bereich sind oft das Ergebnis, und entsprechend frustrierend kann der direkte Vergleich zwischen CD und LP ausgehen. Dies soll durch eRIAA gemildert werden. Und tatsächlich klingt die In Rainbows von Radiohead mit dieser Schaltung frischer und etwas aufpoliert, auf jeden Fall wesentlich angenehmer als ohne. Wer aufgrund der beschriebenen Verfahrensweise bei Neuproduktionen bisher einen Bogen um neue Schallplatten gemacht hat, kann mit dem ifi iPhono zukünftig auch diese Aufnahmen goutieren.
Der Klangcharakter unterschiedlicher Abtaster wird von der Vorstufe genau wieder gegeben, den Krieg MM gegen MC braucht man nicht zu führen. Beide Prinzipien lässt der ifi iPhono aufblühen und entsprechend ihrer jeweiligen Stärken im besten Licht erscheinen. Dabei bleibt der ifi iPhono aber immer der Musikwiedergabe verpflichtet, ohne sich zu stark einen Stempel aufdrücken zu lassen.
Es ist gar nicht einfach, diesem Gerät gerecht zu werden. Aufgrund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten nötigt einem die Zigarrendose als Tester einen Parforceritt durch die ganze Plattensammlung ab, sehr viel Zeit beim Vergleich der einzelnen Kurven – das macht man tagesformabhängig auch besser gleich zwei mal – sowie diverse Querchecks mit unterschiedlichen Systemen. Wo soll da noch Zeit für die angemessene Begeisterung bleiben? Jetzt! Preisklassenbezogen ist der ifi iPhono der absolute Oberüberknaller. Lässt man den Preis einfach mal beiseite und betrachtet ihn als Phonostufe, wird es kaum weniger. Er bietet mehr, als die meisten Plattenhörer jemals brauchen werden. Er klingt sehr neutral und ist in der Lage, den Spaß am analogen Hören aufleben zu lassen, er reizt auch MC-Systeme der gehobenen Preisklasse voll aus, verzichtet dabei aber auf jeden Zinnober und reicht lieber die Musik durch, als noch irgendwas dazu zu dichten.
GEHÖRT MIT | |
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Analoglaufwerk | Rossner & Sohn Pertinax, Dr. Fuß-Steuerung |
Tonarme | Rega RB 300 Cardas/XLO |
Tonabnehmer | Goldring G-1022GX, Audio Technica 450E OCC, Ortofon Rondo Bronzo, Yamaha MC9 |
Phonopre | Heed Questar MM, Graham Slee Audio Era Gold V + PSU1, MONK-AUDIO mc input transformer |
CD-Spieler | Denon DCD-1290, NAD C 516BEE |
Verstärker | music hall a15.2, NAD C 326BEE |
Lautsprecher | Rogers Studio1, Dynaudio Excite X14 |
Kabel | Wireworld, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt |
HERSTELLERANGABEN AMR ifi iPhono | |
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Dynamik (MM) | >96 dB |
Dynamik (MC) | >90 dB |
Geräuschspannungs-abstand (MM) | >76 dB |
Geräuschspannungs-abstand (MC) | >82 dB |
Übersprechdämpfung | <-70 dB(1 KHz) |
Verzerrungen (THD) | <0.01% |
Frequenzgang | 10 Hz – 100 KHz ±0.5 dB |
Ausgangsimpedanz | <110 Ω |
Stromversorgung | AC 100 – 240 V, 50/60 Hz |
Leistungsaufnahme | < 4 W |
Abmessungen | 158 (l) x 68 (w) x 28 (h) mm |
Gewicht | 198 g |
Preis | 400 Euro |
VERTRIEB WOD-Audio – Werner Obst Datentechnik | |
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Anschrift | Westendstr. 1a 61130 Nidderau |
Telefon | 06187 - 900077 |
info@wodaudio.de | |
Internet | www.wodaudio.de |
Compared with Asia, hifi-wise, we live here in Europe on an island of the blessed. In the fast paced world of Hong Kong, local audiophiles naturally expect a totally new technical development every two years. How long have you have your machine? Two years? Get rid of it - there is already something way better! It should be clear of us that this is not possible, but there, it is simply expected.
Back to totaldac: The French hifi scene has always been very creative. There are some very interesting components with new ideas, but unfortunately they do not often make their way across the border. A border doesn't actually exist anymore. Totaldac is a new French company founded by Vincent Brient. He is not an unknown player in France, especially through his connections to Mélaudia, an audiophile group in France. There, his various prototypes were presented and reviewed. Brient previously worked as an electronics engineer in the telecommunications industry. From those days he holds numerous patents. He has been working in the audio industry for a long time, but not with his newly founded company. With him you find the rare combination of an engineer and uncompromising audiophile. In any case, Vincent Brient has come up with quite a few things in his totaldac. This is not the nth variation with an ESS or Wolfson DAC chip, but an entirely new development.
Readers of my articles know that I have a preference for multibit R2R converters, so I also use the BurrBrown 1704 in my DAC. However, this has not been produced for some time now. In the meantime, since several manufacturers possess its qualities, one can imagine that this will entirely disappear from the market sooner or later. Let's consider briefly what we expect from a DAC. To put it simply, it should turn digitalized music back into its analog format, so that in the end, music comes out, rather than just a collection of data. Now 99% of all available digital music is in CD Redbook format, mp3 and other things like that. Let's of course not concern ourselves with the latter. In HighRes format there are a few interesting titles, DSD (no, not DSDS!!) is something for the fans of the French Polynesian Symphony Orchestra under the direction of Eddy Etaeta. Hmm, or was that the football coach? Or both? It doesn't matter. What is more important than to construct one device, that can optimally play the formats of most of the music now available? Of course totaldac also plays HighRes formats up to a sampling rate of 192 kHz in the highest quality.
In D/A conversion, 3 processes are crucial: the conversion process itself, the digital processing before the conversion process and the timing of all these processes. The central idea of Brient in the redesign of his own DAC was, instead of using conventional converter chips - to build a discrete R2R converter. By the way, these chips are called "fleas" in France! The Plague! The use of discrete resistors is not completely new. Professional manufacturers such as Lavry or MSB also employ a similar system in their expensive models. The whole thing is now not only to head off the impending shortage of the BB 1704, but of course primarily to represent an improvement over this.
The first test subject was a prototype constructed using simple resistors with a 1% tolerance. The tonal result was promising and very musical, however it was missing a bit of resolution. This was only the starting point for further improvements, which ultimately ended up with the use of the high quality Vishay 0.01% Bulk Metal Foil Resistors. Each unit requires the use of 96 resistors! Since these precision resistors are only available in the two-digit Euro range, one can estimate that the whole unit is therefore not exactly bargain priced. The control functions of the individual resistors for the conversion process are assumed by FPGAs. FPGAs (Field Programmable Gate Arrays) are integrated circuits for digital technology, in which logical circuits can be programmed. These ICs are often used, especially when fast signal processing is crucial. Now I'm about to discuss the many possibilities that are available with the Brient components.
An interesting side effect of this discretely built converter: The totaldac does not require a current/voltage converter, usual in any conventional DAC. This is usually implemented using op-amps, which in turn also has an effect on the sound. The discrete converter already provides 1.4 volts rms output voltage, so that the tube output stage obviously acts as a kind of buffer to separate the converter from the outputs. More detailed information was not available to us since Brient does not want to show all of his cards.
For the test, I ordered a version of the DAC with an ECC82 in the output stage of the d1 tube DAC. The units are available in different versions - a version with a transistor output is also possible, as well as a balanced unit. The latter employs two complete converters, in which twice the number of Vishay resistors are required!
All versions include a volume control, working with 69-bit resolution in the digital domain in the FPGAs. I hear a gasp now among some readers! Among most digital attenuators there is indeed the problem of bit-loss resulting at low volume levels with high damping. The version used here should eliminate this problem of bit-loss - but regarding this topic, Brient is also not very informative. This secrecy is of course understandable due to the great amount of knock-offs coming out of some countries.
I'm quite curious. The whole thing is controlled – in fact exclusively - using a plastic Philips remote control. This machine certainly deserves a more chic version, but it does of course do the job properly. If the remote control should get lost somewhere in the crack of the couch, you won't be able to operate anything at all!
JIn any case, with an output impedance of 420 ohms you can also drive a power amp directly from the tube DAC. Thus, with Vincent's DAC you are getting a simple, but very sophisticated front end. As I mentioned before, the tube DAC delivers a maximum output of 1.4 volts rms, so you should know what voltage is required by the power amplifier to max it out. Commonly it is 2 volts or less.
What other special features does the DAC offer? The remote control can control several functions:
But it gets even better for the connoisseurs among us - Brient offers an addition to the DAC. This includes a digital crossover with a choice of up to three channels. Here, crossover is performed in the digital domain in the FPGAs. Thus, you can select all crossover parameters such as crossover frequency, filter slope, filter order and digital delay. While this is a very interesting solution, it would be beyond the scope of this report and the test machine is not set up for this.
To get a first impression, I connected the tube DAC directly to the power amp. This resulted in an incredibly transparent and musical reproduction. Despite all the concerns that the 0.01% precision of the R2R resistors may not be sufficient, the musical reproduction was at an extremely high resolution. I also could not notice any limitations at low volume levels. Then I connected the preamp up to the DAC and set the output level to 0 dB. Using the preamp as an "afterburner", it played with a little more thrust and volume. Resolution and transparency is slightly reduced due to the additional electronics. The total reproduction also, of course depends on the preamp used, so I continued with a direct connection in order to make a better evaluation of the unit.
First on the turntable is “Mass in B Minor” by Johann Sebastian Bach with Sergiu Celibidache. Well known is the fact that Celibidache refused to publish his music throughout his lifetime because he was of the opinion that his music could only be truly experienced in the concert hall. After his death, his son had finally released all existing recordings on EMI. Regarding Celibidache's conducting, there were very different opinions at that time. Some found his slower tempos completely inappropriate, while others would have awarded him with a medal. In any case, the Mass in B Minor should be predestined as his style of music. This large orchestral work is also a “home game” for the tube DAC. With its extraordinary resolution, the orchestra and choir do not appear as an undifferentiated mush, but very detailed. Not that everything is reduced to their original component parts, but always maintaining the overall unity of the music. Nevertheless, the chorus is so easy to understand that you could almost write down the lyrics while listening. This is also indicative of the maestro's intuition, who has always placed great value on clear articulation. Also, the balance of choral voices among themselves remains true. Very often the alto voice is drowned out by the soprano in other interpretations. Overall, the music exudes incredible strength and calm that is appreciated accordingly by the tube DAC. Too bad that the maestro is no longer able to hear this. Maybe he would indeed have changed his mind.
Contrasting program: Gaspar Sanz “Laberintos ingeniosos”, with guitarist Diaz-Latorre and the veteran Pedro Estevan on percussion. Gaspar Sanz is considered the father of Spanish guitar music. As usual in the 16th Century, Diaz-Latorre plays a five-course baroque guitar. In addition, the guitar of those days had a much narrower body width producing a very fine and clear sound. This comes across on the totaldac with phenomenal precision. It is immediately evident that this is not a modern guitar. All the subtleties of the attack and the variety of the instrument's timbres have never been heard this well. You can literally count the individual strings! It's also nice to hear the creative use of percussion instruments by Estevan. They come from all over the world, but certainly not from the Spain of that time. Up until now, this fact never occurred to me.
To me, vocals are always interesting for an review. Carlos Lyra together with Baden Powell can show what they've got on the CD “Bossa Nova Guitar”. It is absolutely fascinating how Lyra's voice is reproduced. If you close your eyes, you might think he's sitting right in front of you. Reproduced by a hifi system, voices often sound - like hifi. Using tube equipment they sometimes have a kind of “aura” that can be very pleasant, but still has something wrong. Using transistor equipment, voices sometimes sound so bone-dry and indifferent, that I would prefer the “aura” in any case. Using the tube DAC, an unusually natural tonal reproduction is achieved. The acoustic guitars are also reproduced excellently as well in this recording. One can easily hear, for example, that they are not playing with steel strings. Interestingly, this recording was not made by a gifted recording engineer, but rather quite a standard one.
Currently, there is a lot of hype about high sampling rates. Now it has about as high a level of prestige as how much horsepower a car has. To avoid any discussion, Brient has decided to optimally support both of them. One must, of course, keep in mind that the rest of the system also has to be on par. It doesn't do any good when the DAC – like the one here that has a S/N ratio of -160(!) dBFS gets lost again in the hum of the amplifier. There may be one or another unit that can even offer more resolution, but I have never come across it. The question is whether the music can be reproduced as harmoniously and naturally on that as on the totaldac. Basically, for me resolution means that if my guitarist sounds like he is playing in the living room on his acoustic guitar, then I have 100% resolution. No one really thinks about such a topic, but that is just the way it is. When first noticing stupendous detail while listening to a hifi system and then for a while not any more, this can quickly lead to a tiring effect after listening for a long time. At least for me. Resolution is one of the mosaics needed to create perfect musical reproduction, but not the only thing. The decisive factor is rather the right balance between musicality and resolution. To a great extent, the totaldac did a great job attaining this. Overall, its reproduction is slightly leaner, or shall we say, rather slimming! In addition, it is very open and neutral, which is not necessarily suitable to systems that are very brightly tuned or inherently tend to have a more analytical reproduction. However, this is no fault of the DAC. The quality of sound is reproduced with such fine grading, that I am really only familiar with from very good analog sources. With the emphasis on very good. You get used to the clarity of reproduction very quickly, just how distinct it is. You realize this again only when you take the totaldac out the system.
Of course, I also played high-definition formats on a Macbook Pro with Amarra software. Brient recommends the software JPLAY in the "extreme hibernate" mode. Then, all the troublemakers such as the mouse, keyboard, monitor, and everything else like that should be turned off. But this only works with Windows computers. So back to the Macbook and the selection Keith Jarrett's “Köln Concert”. I have the record, CD and 24/96 HighRes versions. The differences between the CD and HighRes are minimal and in a double blind test, I would probably have difficulties.
Next, I tried a 24/192 recording: “A Trace of Grace” by Michel Godard. I have an advantage with his recording because I have also heard this group live and therefore, I can really imagine what this should sound like. Here again, the difference to the Redbook format is not such that it would cause me sleepless nights. It was most noticeable with the violin by Fanny Pacoult. It sounds a bit more natural on the high-definition format. Admittedly, this may be the decisive improvement for a classical music fan. Nevertheless, it is remarkable what the totaldac brings out of the Redbook format.
And now with a vengeance: In a heroic self-experiment, I then played a file with the lousy sampling rate of 256 kbits/s, ZZ Top Live: “Blue Jeans Blues”. I was totally blown away how the totaldac dealt with this recording. Actually, I was expecting the worst, but the incredible force of the music from the three men with the long beards is amazingly live sounding. The quality of the recording as well - the tube DAC didn't gloss over anything. Of course, no fine resolution is required here - which doesn't exist. I didn't want to subject myself to a classical recording in this format. Nevertheless, it was quite amazing. Um, a plea for the mp3 - or whatever that thing is called - this is certainly not one!
The better the digital equipment, the more fun you have with totally basic CDs. Of course I would prefer to have all digitized recordings in HighRes format, but most of the digitized music I like to hear is contained on CDs. On the other hand, the resolution of a regular CD is so high on the totaldac that actually a desire for HighRes is not that great. Finally, the component with no ifs, ands or buts? This is not available - in any price category. As mentioned before, the bass and tonic reproduction is a bit slimmer than usual, however very accurate. This only applies when the amplifiers are directly driven. One could classify this in the "it's a matter of taste" category.
Vincent Brient has earned my highest respect. All of this was achieved by a "one man show!" There is still no German distributor for his products, but if you are interested in auditioning his equipment, you can have it sent for a 10-day trial. Incidentally, Brient speaks English very well.
LISTENED WITH | |
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CD Transport | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio DAC |
Turntable | Apolyt |
Tonearm | Triplanar |
Cartridge | Clearaudio Goldmund, van den Hul Grasshopper |
Preamp | Shindo Monbrison |
Poweramp | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Speakers | WVL A100i, Ancient Audio Studio Oslo |
Cables | Audio Consulting RCA Reference, Auditorium 23 LS |
MANUFACTURER'S SPECIFICATIONS Totaldac DAC d1-tube | |
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Output voltage | 1.4V rms |
Output tubes | ECC82/12AU7 |
Inputs | USB 192 kHz asynchrones Xmos, Toslink, S/PDIF, AES/EBU |
Dimensions (W/H/D) | 36 x 11 x 29cm |
Price | 6960 Euro |
Weight | 6.5 kg |
MANUFACTURER totaldac, France | |
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totaldac@totaldac.com | |
Website | www.totaldac.com |
Distributor | No German distributor yet. For those interested, Brient offers the possibility to audition his equipment in your home for 10 days without any obligation. |
Liebe Leser, nicht ganz zweieinhalb Jahre nach unserem Neustart wende ich mich mal wieder direkt an Sie. Grund ist unser neues Layout, das es meines Erachtens nach durchaus verdient hat, mit ein paar Worten gewürdigt zu werden.
Der Umstieg vom Print- zum Online-Magazin hat für mich einen nicht ganz unbeträchtlichen Nachteil mit sich gebracht: Es gibt alle paar Tage eine Dead-Line, an der ein Artikel fertig sein sollte. Da denke ich doch ein wenig wehmütig an die zweimonatliche Erscheinungsweise von gedruckten Publikationen zurück. Einer der vielen Vorteile – online ist es beispielsweise möglich, Songs zum Download und Klangbeispiele von getesteten Tonabnehmern anzubieten – ist der Wegfall der Pflicht, alle acht Wochen ein Thema für ein Editorial zu finden. Heute ist es anders: Da schreibe ich so etwas nur, wenn sich der Anlass dafür geradezu aufdrängt. Und das tut er jetzt.
Technische Gründe legten es nahe, auf die neueste Version unseres Content-Management-Systems umzusteigen. Und wenn wir diesen beträchtlichen Aufwand schon betreiben, sollten Sie auch davon profitieren. Deshalb entwarf unser Webdesigner Simon Barthelt ein neues – und wie wir meinen – noch ansprechenderes Erscheinungsbild, für das sich alle am Zustandekommen von Hifistatement Beteiligten spontan begeisterten. Na gut, nicht wirklich alle: Ein Kollege hätte gern weniger Werbeflächen gesehen, zumindest bis wir ihn dezent daran erinnerten, wie sich auch sein Honorar finanziert.
Die größte technische Neuerung ist, dass wir nun auf ein Design mit sogenannten „responsiven“ Eigenschaften umgestellt haben. Damit wird die Seitenansicht automatisch an das benutzte Endgerät angepasst: Sie können Hifistatement auf dem Tablet, dem Laptop oder etwa einem 27-Zoll-Bildschirm optimal genießen. Gerade wer letzteren sein eigen nennt, dürfte sich über die neue Zoom-Funktion bei den Bildern freuen. Wie bisher hebt ein Klick auf ein Bild dieses aus dem Kontext hervor und vergrößert es dem Anzeigegerät entsprechend. Aber nun gibt es auch noch rechts oben in der Ecke einen Knopf für die gerade erwähnte Zoom-Funktion. Mit ihrer Hilfe kann man sich – vor allem mit besagtem 27-Zöller – in Schaltungsdetails vertiefen oder die abgebildete Komponente überlebensgroß betrachten. Voraussetzung sind natürlich die entsprechenden von Helmut Baumgartner im Hifistatement-eigenen Studio erstellten Fotos.
Da wir gerade als Betreiber eines Online-Magazins den technischen Fortschritt und die damit einhergehenden sozialen Veränderungen nicht ignorieren sollten, haben wir uns – wie ich zumindest für mich einräumen muss: schweren Herzens – entschlossen, auf die Kommentarfunktion in den Artikeln zu verzichten und für Ihre Meinungen und Anregungen Hifistatement-Twitter- und -Facebook-Accounts einzurichten. Die Links dorthin finden Sie im sogenannten „Footer“ unten auf der Seite.
Um noch einmal auf den Unterschied zwischen Online- und Druck-Publikationen zurückzukommen: Bei letzteren kann man – wenn's beliebt – von Ausgabe zu Ausgabe sein Layout ändern. Bei einem über vier Jahre bestehenden Internet-Magazin mit etwa zwei längeren Artikeln pro Woche sieht das schon ganz anders aus: Allein seit unserem Neustart im November 2011 dürften über 200 Tests, Messeberichte, Downloads und Klangbeispiele erschienen sein, die bisher noch immer verfügbar waren und nun ans neue Layout angepasst werden wollen. Bei den Tests, den Events und den Downloads sind alle Artikel vom Neustart an umgearbeitet und stehen Ihnen wieder zur Verfügung. Bei den Klangbeispielen sind es sogar alle bisher seit dem Start von Hifistatement erschienenen. So wird es in Kürze auch bei allen anderen Texten sein. Ein ganz klein wenig müssen Sie sich aber noch gedulden, bis Ihnen Hifistatement wieder in vollem Umfang zur Verfügung steht. Bis dahin können Sie ja ein wenig in der opulenten Bilderflut schwelgen. Viel Spaß dabei.
PS: Falls Sie den Menüpunkt „Startseite“ in der oberen Leiste vermissen sollten: Zur Startseite zurück gelangen Sie umgehend, wenn Sie auf das dortige Hifistatement-Netmagazine-Logo klicken
The designers of the Swiss Cables obviously have a clear understanding of the long history of cable design, especially about what worked exceedingly well and why. The inner structure of their products reminds me a little of the fabled Western Electric cables of yore and some principles found in their design.
But the Swiss are far from having simply repackaged a role of Western Electric wires in a new shell. Actually, their cables are a blank sheet design, starting from scratch. As designers for their cables, Swiss Cables has commissioned Lumen White Research in Switzerland, a company known, between others, for their ingenious loudspeakers designs.
In the early 70s, Pierre Johannet of the French National Institute for Electric Research published an article in the French High End magazine “L’Audiophile” on his research surrounding MDI, signal distortions in cables caused by electrical micro-discharges at the conductor-dielectric junction. MDI distortions occur predominantly in the presence of synthetic polymer dielectrics, the very materials which practically dominate modern audio cable design! While the engineers at Western Electric did not know about MDIs yet, they used natural insulators like cotton and silk for their cables, as synthetic polymers were not yet available.
Swiss cables avoid the generation of MDIs in their cables, inter alia, by using a dielectric made from natural fibers which bears at least some visual resemblance with the Western Electric textile insulations. The Swiss Cables use air as their main dielectric. Materials widely found in cables today, like Teflon, are explicitly excluded from the Swiss Cables designs - for sonic reasons. While the Swiss cables’ diameter could remind one of a decent gardening hose, when lifted up they prove to be surprisingly light. Their protective shell is very solid and does not deform easily, hence the cables are not the overly flexible during installation behind racks.
As regards the choice of conductor technology, the designers for Swiss Cables had their own innovative ideas. The cables use solid core conductors produced from a copper alloy, not as conventional wires are, by mechanical drawing, but via a specialized process of continuous casting. Continuous casting avoids the tensions, discontinuities and micro-gaps in the molecular crystal lattice which are present in all mechanically drawn wires and are known to cause various forms of signal deterioration. Hiroyasu Kondo of Audio Note used to age his wires for decades in an attempt to reduce these effects in his cables.
That the quality of signal transfer in cables strongly depends on the homogeneity of a wire’s crystal lattice has become widely recognized by now. It is the very reason why cable manufacturers try to improve the signal quality of their cables via various methods including cryogenic treatments, the use of special alloy like in the case of the Swiss Cables or other metallurgical measures.
Simply put, wires consist of many polycrystalline lattices, which again are made up of microscopically small crystals. Without special treatment, these structures do not form ideal signal conductors. Alloying copper with other metals attempts to reduce the discontinuities in the crystal lattice, aiming for a smoother and more consistent structure and signal transfer function. Naturally, this topic is a widely more complex subject from metallurgy than can be covered within the scope of this review.
What then is the effect of inserting the Swiss Cables into the listening chain? I started my tests with the Swiss cables power cords, and later added their interconnects and loudspeakercables. I first used the power cords with my power amplifiers, simply because the respective ac outlets were the most accessible in my system. Doubtlessly it may have made more sense to start with the preamplifier, but that notwithstanding, starting with the power amplifiers already yielded a memorable effect which was clearly audible in my system even without any lengthy burn-in. When I hooked up my power amps with the Swiss Cables power cords, the sound became instantly more transparent and dynamic. The high frequency range however appeared slightly leaner, indicating the need for more initial burn-in. Which made me wonder whether inserting additional power cords already now would thin out the treble even more. At this very moment, the often quoted “synergy-effect”, routinely invoked by corporations in need of justifying costly overhauls, came to my mind. Next day I connected my preamplifier with the Swiss Cables Reference power cord as well.
To my utter surprise this resulted in a complete sonic harmony in the system – something I had envisioned, but not expected. I recognize that this may not sound logic to some, but it simply is what happened. On top of that, the system made another leap forward in clarity and dynamic agility. This came as even more of a surprise, considering the fact these sound improvements were brought about by a cable which was installed outside of the system’s signal path. With this accomplishment at hand, I simply settled into listening to music, and could have easily forgotten about any further writing, were it not for my editor in chief who would probably show me the red card for such nonchalance. After a week of further burn-in, curiosity got the better of me and I went back to the initial set-up with only the power amplifiers connected via the Swiss Cables power cords. The treble which had been slightly on the lean side a week ago, had made place for a vastly more fluid and richer high frequency portrayal as a result of the additional burn-in. An effect to be noted. Some may think that such observations are merely the result of the ears undergoing a habituation process and adapting psycho-acoustically to a new component. But to know such with certainty, would necessitate solid expertise in the disciplines of psycho-acoustics. Lacking such, and being the pragmatic I am, I simply trust my ears and let listening be my guide. In any case, the Swiss Cables clearly benefit from being given time for proper burn-in. And, something I did not know yet at the time, they continued to get better and better for weeks to come !
After a few days, I received the Swiss Cables Reference interconnects and loudspeaker cables which allowed me to connect my whole system with them for the first time. Expecting the need for another round of burn-in, I was in for a surprise once more, as the interconnects and loudspeaker cables integrated themselves instantly and seamlessly right out of the box. Checking back with the manufacturer provided the explanation: the interconnects and speaker cables undergo a special burn-in program at the factory, while the power cords do not. With the complete system now wired with Swiss Cables, the sound improved again across the board, making another leap forward in transparency, dynamic capabilities and sonic wholeness, while the increased transparency at all times remained fully and harmonically integrated with the music, the sound staying free from any traces of sterility.
As most audiophiles know well, increased transparency can easily give rise to listening fatigue, when weaknesses in the system or the music get overly magnified. On the other hand, it is increased transparency which makes the full musical expression and details available to us when listening at low volumes. Navigating this sonic challenge successfully is something the Swiss Cables do extremely well!
Reinhard Goebel's recording with the Musica Antiqua Köln ensemble provides a ruthless test for all equipment. Founded 30 years ago with the goal to reproduce historic classic performances in their original format, the ensemble were pioneers of a new idealism in their time. Their use of original historic instruments can easily give rise to edginess, further accentuated by Deutsche Grammophone recording style which often verges on treble overdose. How do the Swiss Cables navigate these treacherous waters?Naturally, they can’t trans-mutate these recordings into RCA Living Stereo gold, but with the Swiss Cables in the system, the instruments sound much more harmonious, without any glossing-over or sugarcoating in the play. The original character of the music is fully preserved, but with the Swiss Cables simply more music emerges from the recording. A real class act!
Next in line is the Art Ensemble of Chicago’s LP The Third decade. Founded in 1960, this avantgarde-band has always prided itself of its black roots and its African musical heritage. Original African costumes and full warrior body paintings used to be an integral part of the band’s live performances. Their music features an abundance of instruments, especially of the percussive kind. In the case of this LP, I counted no less than 70! Recorded in 1984 The Third Decade marks the end of the band’s cooperation with the ECM record label. At that point in time, their music had already lost part of its avantgardistic edge. The LP’s first title „Prayer for Jimbo Kwesi“ starts out in a rather relaxed and harmonious fashion, but that changes not long thereafter. Of special interest here is track 4, which features an abundance of percussion effects. After a slightly spaced out contra bass intro, the drummer brings on a multitude of bells, cymbals and who-knows-what other instruments. Via the Swiss Cables, they are all placed in the sound-space with superb precision and natural timbre, devoid of any trace of edginess. These instruments are harmonically extremely complex and very difficult to reproduce. The human ear will mention instantaneously if something is off-target here.
With my system completely wired with the Swiss Cables References, the sound had become utterly organic and immensely musical. While every individual Swiss Cables cable brings these signature qualities of the whole product range to its specific position in the chain, the brand's design approach clearly aims beyond offering individual super-cables, and provides for a complete cable system with consistent quality and integral sonic performance. While many of us have assembled a diverse mix of different cable brands in our systems, when it comes to the Swiss Cables, replacing all cables in the chain with their products clearly results in a added performance enhancement. That’s certainly good for the company, but before all else its simply the fact. Compared with my own eclectic mix of cables, the Swiss Cables sound clearer, more transparent and dynamic, while a little less voluminous. I view the latter as the result of their improved precision and time-coherence in the mid-range and bass bands. The sound-space projected by the Swiss Cables is slightly more compact in size, a quality which will especially benefit those with horn systems. The mid-range is slightly less forward and more relaxed, which places the musicians about one step backward in space. Especially those recordings which always make one feel as if the microphone had fallen into the piano now sound more natural and realistic, while at the same time less artificially “in-your-face”. The Swiss Cables bring immense subtlety and finesse to the sound and endow it with an infinite palette of sonic colors. Especially the latter is of great importance to me. The realistic reproduction of solo violin has remained one of the most difficult tasks in audio - the Swiss Cables master this challenge better than any other cable I know! Unsurprisingly, classic music benefits immensely from the cables’ sonic homogeneity.
Such performance reminds me of a well known Japanese tube guru’s invocation of “No superfluous sound !” While made in another context, it fully grasps the nature of the Swiss Cables. They are now the second excellent cable brand from Switzerland which I have come to know. Does the country's pristine high mountain air have any role in this ?
In my view, a system’s active components ultimately determine its sound, while cables play a supportive role. While my loudspeakers’ 98db efficiency tend to reveal even minute effects and changes, that may be different in other systems. To provide our readers with a second opinion, my colleague Dirk Sommer has listened to the Swiss Cablesin his system as well. Here his report:
The first set of Swiss Cables arrived accompanied by Anton Suter who heads their manufacturing and distribution. Unlike my „tube loving“ colleague Juergen Saile, I heed no general preference for tube amplifiers but at the time of my review happened to listen via a tube-preamplifier and tube power amplifiers as well. To connect them I need very long, symmetric interconnects while my Ayon Epsilon power amps only accept loudspeaker cables terminated with spades. Since I didn't mention these details when ordering the Swiss Cables, I had to bring in the excellent Einstein ‘The Poweramp’, which normally does duty in the living room, to handle amplifying duties in the meantime – naturally, starting with my usual set of cables. Power cable duties were handled by an ac cord originally handcrafted by the former German Cello distributor and marked by a rather substantial cross section. When I replaced it with the Swiss Cables Reference power cord, the playback leaped forward in transparency, resolution and dynamics, while the sound became more airy and slightly more spacious. In short: simply more detail emerged from the music.
A further gain in clarity and definition happened when I replaced my reference loudspeaker wires with the Swiss Cables References. The upper bass region saw a slight attenuation as my Lumen White monitors don’t emphasize this region, something one becomes occasionally aware of when playing less accomplished recordings. Despite their considerable length of 6 meters, the Swiss Cables interconnect stayed true to the brand’s signature qualities, revealing that my down-to-earth EAR 912 preamp is capable of more detail and sound-field extension than I had previously imagined possible. Thus inspired, I ordered a set of the – physically surprisingly light – Swiss Cables loudspeaker cables with spades so I could use them with my Ayon power-amplifiers.
When the loudspeaker cables arrived, I inserted them into my system and reinstalled the Swiss Cables interconnects for further listening, when, on a very quiet evening I suddenly became aware of a nearly inaudible hiss emerging from my speakers. Something neither Anton Suter nor me had noticed during our initial listening session which had simply overwhelmed us with the Swiss Cables’ leap forward in transparency and dynamic impact. With the EAR 912’s output transformer-balanced and the Ayons featuring a symmetric circuit, complete silence is the usual outcome. The riddle`s solution: the Swiss Cables are available shielded or unshielded, with the latter considered sonically preferred, where suitable. In my listening room however, in which every nonsymmetric phono-stage will morph into a radio receiver whether on single-ended or symmetric cables, shielding is a must. My order redefined, a set of the shielded version of the Swiss Cables Reference interconnects were dispatched my way. In the meantime I left the loudspeaker cables in my system, allowing them plenty of additional hours of burn-in.
When Thomas Wendt, owner of Genuin Audio and Swiss Cables’ German distributor visited me with the shielded version of the interconnects, I took the occasion to insert them right away into the system and embark on a listening session with numerous of our habitual superbly recorded test tracks put to work. The session yielded a consistent and conclusive outcome with both of us preferring the better defined,dynamically more differentiated sound and superior sound-space projection of the Swiss Cables over my previous reference cables on all tracks. While listening to multiple test tracks in a row is an efficient way to map the sonic capabilities of components under review, such sessions are not primarily designed for listening pleasure. Hence, after our firework of reference tracks, Thomas Wendt suggested that we conclude the evening with Pink Floyd's „Money“ – strictly for entertainment only. Out of convenience, I selected to play a version I had on my hardisk, originally ripped via iTunes, but that quickly turned out less than an audiophile revelation. So we switched back to my old interconnects as their fatter upper bass helped to gloss over the slightly harsh accents of the originally thinly recorded track. I then remembered that I still owned a version of the track on vinyl, on the 4-LP “Echoes” album. That remastered edition of the classic is said to have seen significant input from analog recording virtuoso Tim de Paravicini. Via the Brinkmann-EMT cartridge the LP revealed lots of low frequency information, but already at the beginning of the track, during the ringing of the cash register, we both yearned for more resolution. Exactly that more in transparency we got when we re-installed the Swiss Cables Reference interconnects. Whenever we listened to well recorded tracks, the loudspeaker cables and interconnects from Switzerland became our first choice.
As the sonic signature of the Lumen White monitors and the Swiss Cables is nearly identical, when combined, their outstanding transparency, exceptional bass control and love for detail can occasionally become too much of a blessing with poor recordings. As I write this, the Swiss Cables reign undisputed in my system, connecting my preamp, mono-blocks and Lumen White reference monitors. While they don’t put any lip-gloss on bad recordings, there is no way to live without these cables, once one has experienced the wide, airy sound-space they project, their wealth of details and abundance of timbrel colors, their superbly resolved dynamic gradations, all fully and harmonically embedded as natural attributes of an integral musical wholeness.
As my colleague already mentioned in his introduction, the Swiss Cables are not a five dollar buy. During the past 15 years, I have reviewed a lot of cables, including some very expensive ones, and some where the pricing logic was clearly beyond comprehension. The latter is not the case here: while, ticket-wise, the Swiss Cables are not cheap, they clearly stand out in the overheated high-end cable market by offering an extraordinarily attractive price-performance ratio.
LISTENED WITH (JÜRGEN SAILE) | |
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Digital-Drive | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Turntable | Apolyt |
Tonearm | Triplanar |
Cartridge | Clearaudio Goldmund, van den Hul Grasshopper |
Preamplifier | Shindo Monbrison |
Power Amplifier | Shindo Cortese, Thomas Mayer ELROG 211SE, 6HS5 PSE |
Loudspeakers | WVL A100i, Ancient Audio Studio Oslo |
Cables | Audio Consulting RCA Reference, Auditorium 23 LS |
LISTENED WITH (DIRK SOMMER) | |
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Turntable | Brinkmann LaGrange with tube power supply |
Tonearm | AMG Viella 12‟ |
Cartridge | Brinkmann EMT ti |
Phono Amplifier | Einstein The Turntable’s Choice |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.8.5 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Audirvana |
D/A-Converter | Mytek 192-DSD-DAC |
Preamplifier | EAR Yoshino 912 |
Power Amplifier | Einstein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Loudspeaker | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Cables | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Wild und Diamond |
Accessories | PS Audio Power Plant Premier, Sun Power Line, Audioplan Powerstar, HMS-Wall Outlet, Acapella Bases, Acoustic System Feets and Resonators, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, bfly Bases and Feets |
MANUFACTURER'S SPECIFICATION Swiss Cables Reference | |
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Speaker Cable Reference | 1390 Euro für 2.5m |
Interconnect Reference | 860 Euro für 2 x 1m, Cinch ungeschirmt 940 Euro für 2 x 1m, Cinch geschirmt 990 Euro für 2 x 1m, XLR ungeschirmt |
Power Cord Reference | 390 Euro für 1m |
MANUFACTURER Swiss Cables | |
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Address | Bahnhofstr. 2A CH-6162 Entlebuch Schweiz |
info@swisscables.com | |
Internet | www.swisscables.com |
DISTRIBUTOR Genuin Audio | |
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Address | Bhylenerstr. 1 03044 Cottbus |
thomas.wendt@mac.com | |
Internet | www.genuin-audio.de |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Charisma Audio MC-1 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „How Deep Is The Ocean“ |
Downloadgröße | 110,0 mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Charisma Audio MC-1 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 126,0 mb |
Recorder | Nagra VI |
Klangbibliothek.
Tonabnehmer | Charisma Audio MC-1 |
Tonarm | SME V |
Verkabelung | Forceline |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm) |
Musik | „Griff“ |
Downloadgröße | 152,0 mb |
Recorder | Nagra VI |
Den teureren Geschwistern sieht er in keiner Weise ähnlich und ist eher ein Hingucker mit seiner ungewöhnlichen Bauform. Diese erinnert mich – ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen – etwas an eine Warmhalteplatte in einem guten Restaurant, wo man Wert darauf legt, dass die kulinarischen Genüsse bestmöglich temperiert den Gaumen erfreuen. Und so möchte ich diesen Vergleich auch bitte wohlmeinend und keinesfalls despektierlich verstanden wissen, denn hier geht es ja um die Aufbereitung eines Ohren-Schmauses. Mir persönlich sagt diese ausgefallene Bauform sehr zu, besonders, da mir Herr Sachweh vom deutschen Vertrieb HiFi 2 die 4 nicht das externe Standard Stromversorgungsteil, sondern das hochwertigere Netzteil The Analog Power Base für 3500 Euro Aufpreis mitgeliefert hat. Dieses gleicht dem The Analog DAC in der Bauform und lässt sich mit ihm stapeln. Mitgelieferte Spikes finden in entsprechenden Senken des unten stehenden Netzteils ihren Halt und bilden so eine harte Verbindung. Dieses aufwändige Stromversorgungsteil wertet das Gerätepaar nur nebenbei optisch auf. Der eigentliche Sinn liegt selbstverständlich in der verbesserten Aufbereitung des zugeführten Stroms und der daraus resultierenden Klangqualität. Der Vergleich mit dem Standart-Netzteil ist aber nicht Gegenstand dieses Tests, da mir ausschließlich die Edelversion zur Verfügung steht. MSB liefert den The Analog DAC in beliebigen Farben, üblich sind matt schwarz oder matt weiß. Gegen entsprechende Bezahlung werden aber alle Farbwünsche erfüllt.
Für den Anwender von Bedeutung sind die vielfältigen Ausstattungsvarianten, die durch Einschübe jederzeit auch nach dem Erstkauf realisiet werden können. Allerdings muss man sich beim Kauf auf eine der folgenden Alternativen festlegen: Entweder fixer analoger Ausgang zum Anschluss an einen Verstärker, oder variabler analoger Ausgang zum Betrieb des The Analog DAC als Vorverstärker. Letztere Version kostet „nur“ 1.200 Euro mehr. Man bekommt dafür zum variablen Ausgang einen analogen Eingang, eine Fernbedienung mit den Grundfunktionen Eingangswahl, Mute und Lautstärkeregelung sowie eine extravagant und chic gestylte Pegelanzeige am DAC. Mein Testgerät besitzt diese analoge Ein- und Ausgangstufe. Zusätzlich ist es bestückt mit den Eingangsplatinen für USB, AES/EBU, SPDIF und Toslink. Alle diese können jede PCM-Auflösung bis 384 kHz jeweils mit 24 Bit Wortbreite umsetzen, der USB-Eingang verarbeitet sogar eine Wortbreige von 32 Bit sowie DSD in den Auflösungen 64 und 128. Es gibt im MSB Portfolio weitere Eingangs-Optionen für die Verbindung der MSB-eigenen Laufwerke. Offeriert wird gegen Aufpreis auch eine zweite Fernbedienung mit mehr Funktionen als sie auf der Basis-Version zu finden sind. Wirklich interessant wird es mit dem WiFi Control Modul mit RS 232 Schnittstelle. Darüber lassen sich erheblich mehr Funktionen anwählen, wie etwa Phasen-Umkehrung, Ausgangspannung an den symmetrischen wie analogen Ausgängen oder die Charakteristik der Filter. Das WiFi System Interface ist komfortabel über Smartphone oder Tablet bedienbar.
Die Ausstattung des MSB ist also vielseitig auf die jeweiligen Ansprüche des Benutzers hin optimierbar. In der Grundbestückung des Analog DAC steht einer der genannten digitalen Eingänge zur Wahl. Mit dabei sind auch zwei analoge Ausgangs-Paare, nämlich Cinch und XLR. Beide Ausgänge haben werkseitig einen Ausgangspegel von 2,62 Volt RMS bei einem Ausgangswiderstand von 38 Ohm am Cinch- und 76 Ohm am XLR-Ausgang. Der XLR-Ausgang ist aber nicht symmetrisch, da das Gerät ist insgesamt unsymmetrisch konzipiert wurde. Überflüssige Bedienungselemente finden sich am The Analog DAC nicht. Man konzentriert sich auf das Wesentliche. Ein Netzschalter befindet sich rückseitig am The Analog Power Base Netzteil und ist rot oder grün illuminiert, je nach Betriebszustand. Wegen des minimalen Stromverbrauchs ist es durchaus empfehlenswert, die Kombination stets am Netz zu belassen. Am DAC selber vorne rechts und nur von oben zu sehen, befindet sich – ins Gehäuse eingelassen und nicht hervorstehend – das Multifunktions-Bedienungselement, bestehend aus einem etwa Fingerkuppen-großen Taster, umgeben von einem Stellrad. Eine feine Lochmaske links daneben zeigt mit weißem Licht den Pegel, die Eingangswahl, oder den Softwarestand an. Letzteres geschieht durch längeren Druck auf den kleinen Taster. Ein kurzer Druck schaltet den Eingang um. Dies ist aber in der Regel gar nicht notwendig, da The Analog DAC den Eingang automatisch erkennen und schalten kann. Wichtig wird die Eingangswahl erst erst, wenn mehrere Quellen gleichzeitig laufen (beispielsweise ein Tuner über Analog-In und CD über SPDIF). Bei längerem Halten des Tasters wird neben der Software-Version auch der Name des Importeurs angezeigt, hier also HiFi 2 die 4. Dies ist im hoffentlich nicht auftretenden Service-Fall oder bei Garantie-Ansprüchen hilfreich. Auf diese Weise konnte ich auch leicht feststellen, dass mein Testexemplar nicht den neuesten Softwarestand hatte. Somit bot sich eine gute Gelegenheit, gleich das Updaten von der Website über meinen Mac Mini zu probieren: Dazu muss man einfach die Software von der www.msbtech.com Seite auf den Rechner laden. Die wird wie ein Video abgespielt und installiert sich bei gleichzeitiger akustischer Information per Ansage darüber, ob das Update korrekt funktionierte oder nicht. Es klappte alles einwandfrei und das Display zeigt nun die aktuelle Software an. Der Lautstärkesteller arbeitet sehr fein in ein-Dezibel-Schritten mittels per Relais geschalteten Festwiderständen. Dies verursacht beim Regeln sympathische Klick-Geräusche. Bei Anschluss des DAC an einen Verstärker, wenn also die Pegelregelung nicht genutzt wird, sollte bitte – so der Hersteller - auf Null-Position gestellt werden. Nur in diese Situation werden Sie nach meiner Einschätzung wahrscheinlich gar nicht kommen. Warum? Bitte Geduld, die Erklärung folgt später.
Diese MSB-Kombination führt in Ihrem Namen das Wort analog. Zumindest bei einem Digital-Wandler empfinde ich dies als etwas befremdlich und frage mich, was man damit ausdrücken will. Bei der Recherche zum The Analog DAC auf der Website von MSB findet sich die Erklärung, dass dier Wandler klanglich in diese Richtung optimiert wurde. MSB sieht die wichtigsten Anforderungen bei der DA-Wandlung vorrangig in der Präision des analogen Pegels und der Exaktheit in Bezug auf die Zeit. Die Präzision des Wandler-Bausteins ist verantwortlich für die korrekte analoge elektrische Spannung, der Jitter der eingebauten Clock für das korrekte Timing. Die messtechnischen Ergebnisse sind für MSB weniger relevant als die hörbaren Auswirkungen bei unterschiedlichster Musik. Laut MSB zeichnet die korrekte Wandler-Amplitude verantwortlich für den realistischen Klang von Stimmen oder Instrumenten.
Ein Jitter-Offset, so MSB, ist die Ursache für die allseits gefürchtete digitale Rauigkeit. In handelsüblichen Wandler-Bausteinen ist die Optimierung beider Aspekte nahezu unmöglich, da ein Aspekt den anderen beeinflusst. Die MSB-Lösung ist der Ladder-DAC, der diskret aufgebaute Digital-Analog-Wandler und an seiner Seite die Femto-Sekunden-Clock. Einziger bedauerlicher Nachteil: Diese Lösung wird teuer. The Analog DAC ist vorrang auf das Nichtvorhandensein digitaler Härte-Artefakte ausgerichtet und trägt eben deshalb den Namen Analog. Und genau dies bringt er vom ersten Ton an zu Gehör. The Analog DAC ist meilenweit entfernt von allem, was ich jemals an Wandlern hören durfte. Dagegen klingt mein eigener Wandler beinahe so, als hätte er Halsschmerzen. Mit der Kombi von MSB hingegen verlassen Sie ihre gewohnte digitale Welt. Warum? Weil er einfach Musik macht. Aber klingt er so analog wie Vinyl? Nein, weil die Störgeräusche fehlen. Unbeschwert und großzügig, farbenreich und druckvoll verwöhnen The Analog DAC und Analog Power Base die Musik den Hörer. Es bleibt nichts zu tun, als zuzuhören. Jeglicher Versuch einer Klangbeschreibung an dieser Stelle ist lächerlich.
Auch andere Wandler können alle Formate abspielen, so zum Beispiel der preislich sehr freundliche TEAC DU-501 oder der wirklich ausgezeichnete Auralic VEGA. Das MSB- Paar offenbart geradezu mühelos klangliche Unterschiede diverser digitaler Formate. Dazu verwende ich gerne die bei http://www.highresaudio.com erhältlichen Mozart Violin Concerti KV 216, 218 und 219 von den Trondheim Solistene mit Marianne Thorsen in den Auflösungen 96, 192, und 352,8 respektive in DSD 64. Hier wird beim Vergleich ganz klar, dass es weniger darauf ankommt, welches Format ein DAC handhaben kann, sondern entscheidend mehr, was er daraus macht. Immer wieder höre ich von Menschen, dass sie Unterschiede in den Auflösungen nicht oder kaum wahrnehmen. Ein Auralic Vega oder dieses MSB Set zeigen deutlich die Klangunterschiede der Formate. Einfache Wandler tun dies eben weitaus schwächer bis so gut wie gar nicht. Sie können die Formate halt nur technisch umsetzen, nicht aber die klanglichen Inhalte herausarbeiten.
Nicht wiedererkannt habe ich meinen Primare CD-DVD Player, der über den AES/EBU Eingang des The Analog DAC musizierte wie niemals zuvor. So locker und voller Elan hatte er sich bislang an keinem Wandler präsentiert. Die riesige Überraschung war für mich jedoch die analoge Sektion des MSB. Das ist wie anfangs erwähnt die Einheit bestehend aus analogem Eingang und regelbarer Ausgangstufe. Nicht nur mehrere Phonovorverstärker konnten sich beeindruckend entfalten. Wie ich oben im Text angedeutet, war es klanglich sehr viel besser, auch die Vorverstärkersektion des Analog DAC zu benutzen, als ihn als reinen Wandler über meine meinen Röhren-Vorverstärker oder auch den kürzlich hier besprochenen Pure Audio zu betreiben. An beiden Vorverstärkern verlor der Wandler unüberhörbar an Leichtigkeit und dynamischer Spielfreude. So betrachtet relativiert sich der Preis des MSB Duos ganz erheblich. Denn in vielen Anlagen ist ein analoger Eingang ausreichend und ein zusätzlicher Vorverstärker wird damit überflüssig. Wenn man bedenkt, dass diese analoge Ein- und Ausgangstufe gerade einmal mit 1.200 Euro zu Buche schlägt, kann man erahnen, mit welchem Aufwand die zwei Geräte-Einheiten insgesamt aufgebaut sind. Aus dem Vollen gefräste Aluminiumgehäuse bilden eine thermisch exzellente und resonanzmindernde Basis für das anspruchsvolle technische Konzept. In der Gesamtbetrachtung kann ich dem Analog DAC mit der Analog Power Base nur allergrößte Hochachtung zollen. Er setzt für mich im Bereich Wandler / Vorverstärker eine neue Marke und legt die Messlatte für andere verflixt hoch.
GEHÖRT MIT | |
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Computer | Apple MacMini, OS X 10.6.8 |
Audioplayer | Amarra 2.4 und Audirvana Plus |
D/A-Wandler | Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Phono | Kenwood KD-990 mit Kunststeinauflage |
Tonabnehmer | Clearaudio DaVinci |
Phonostufe | Primare R-20 |
Vorverstärker | T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Equalizer für Bass | LA-Audio EQ 231G |
Endstufen | Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern |
Lautsprecher | Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden |
HERSTELLERANGABEN MSB The Analog DAC mit Analog Power Base | |
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Konzept | 80 Bit Digital Processing 384 kHz Ladder-DAC Femto Second Clock Technology Modulare Eingänge mit I2S-Bus Technologie |
Abmessungen (B/H/T) | 45,5/31,3/3,5 cm (incl. Spikes) |
Preise | 7.500 Euro (Analog DAC inkl. einem digitalem Input-Modul) 3.500 Euro (Analog Power Base, Aufpreis zu Standart-Netzgerät) 1.200 Euro (SPDIF-, Toslink- oder I2S-Digitaleingang) 1.200 Euro Analoge Ein- Ausgangstufe mit Fernbedienung) 1.200 Euro (WiFi Control Modul) |
VERTRIEB hifi 2 die 4 | |
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Anschrift | Austr. 9 73575 Leinzell |
Telefon | 07175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Internet | www.hifi2die4.de |
Transparent Acoustic vertreibt seit kurzem hierzulande auch Produkte der Firma JE Audio, die John Lam 2007 in Hongkong gründete, wo er auch geboren wurde. Schon während er die High School besuchte, beschäftigte er sich mit Audio-Elektronik-Bausätzen. Im College entschied er sich dann für Elektrotechnik und studierte in Australien, in Hongkong und schließlich in den USA. Nach seiner Ausbildung kehrte er abermals nach Hongkong zurück und arbeitete unter anderem für National Semiconductors. Nach erfolgreichen Jahren in der Elektronikindustrie entschloss er sich dann vor sieben Jahren, sich mit JE Audio selbstständig und sein Interesse für Audio-Elektronik zum Beruf zu machen. Inzwischen hält er sechs Patente für Audio-Schaltungen.
Wie die Produktpalette aus momentan drei Vor- und ebenso vielen Endstufen zeigt, entwickelt John Lam mit Vorliebe Schaltungen, in denen Röhren die Verstärkung übernehmen. Er hat aber auch ein Herz für diejenigen Musikfreunde, deren Lautsprecher oder Hörgewohnheiten es nicht erlauben, mit 70 Watt auszukommen. Für diese Zielgruppe schuf er die Dyad S400, die an vier Ohm so viel Watt bereitstellt, wie ihr Name suggeriert. Aber auch, wer 400 Transistor-Watt an vier Ohm zum Musikgenuss braucht, soll auf feinen Röhrenklang nicht verzichten müssen. Um dies Ziel zu erreichen, spendierte John Lam seiner Hybrid-Stereo-Endstufe eine bipolare Ausgangsstufe, die er „High Current Buffer Amplifier“ oder kurz „HCBA“ nennt und die keinerlei Spannungsverstärkung übernimmt. Sie liefert nur Strom, aber das mit 20 Leistungstransistoren pro Kanal, wobei sich je zehn des invertierten und des nicht invertierten Signals annehmen, da die Dyad vom XLR-Eingang bis zu den Lautsprecherterminals durchgängig symmetrisch aufgebaut ist. Die Spannung verstärken je zwei 12AU7 und eine 6922 in der von John Lam entwickelten und patentierten „Dual Balanced Feedback Topology (DBFT)“: Zwei Paar Gegenkopplungssignale sollen es hier ermöglichen, mit sehr geringer Gegenkopplung auszukommen, was aus klanglichen Gesichtspunkten wünschenswert ist, und dennoch höchste Stabilität zu gewährleisten. Die Auskopplung des Signals aus der Röhrenstufe erfolgt über „Audio Grade“-Kondensatoren, die John Lam aber nicht näher spezifiziert. Jeder der beiden High Current Buffer Amplifier eines Kanals ist gegen Überstrom, Gleichstrom und Überhitzung geschützt. Und wenn es an Sommertagen oder bei Volllast mal wirklich heiß hergehen sollte, springt ein Ventilator an.
Die Endstufe wird in einem perfekt verarbeiteten Flightcase mit Rollen geliefert – und das ist bei einem Gewicht von über 40 Kilogramm, zu dem der Netztrafo einen beträchtlichen Anteil beisteuert, auch ausgesprochen praxisgerecht. Bei der Ausstattung gibt es keine Überraschungen: pro Kanal ein Paar Lautsprecher-Terminals, einen Cinch- und einen XLR-Eingang, zwischen denen man per Kippschalter wählen kann. Der Netzschalter befindet sich auf der Rückseite des Verstärkers in der Nähe der IEC-Buchse. Auf der Front sind mittig eine Tipptaste und drei LEDs montiert: Ein Druck von drei Sekunden auf erstere holt den Verstärker aus dem Standby-Modus und leitet eine etwa 45-sekündige Hochlaufphase ein, in der eine Einschaltstromverzögerung dafür sorgt, dass die Netzsicherung beim ersten Aufladen der zwölf großen Siebelkos keinen Schaden nimmt und die Spannung der Röhren langsam und schonend hochgefahren wird. Diesen Vorgang dokumentieren blinkende LEDs. Ein kurzer Druck auf den Taster schaltet die Endstufe auf Mute respektive Spielbereitschaft.
Da die Dyad S400 auf recht aufwändigen Füßen mit je drei eingearbeiteten Hartgummi-Kugeln steht, stelle ich sie erst einmal direkt auf die Fußbodenkacheln zwischen die Lautsprecher. An den Lautsprecherklemmen hängen via SwissCable diesmal aber nicht wie üblich die LumenWhite, sondern die Acapella Violon MK VI, die sich bei einem ersten Besuch in meinem Hörraum recht unnahbar gab, nach einer langen Einspielzeit im Wohnzimmer vor allem mit Einsteins The Poweramp aber zu einer solchen Topform aufgelaufen war, dass ich sie unbedingt im Arbeitszimmer hören wollte. Und auch mit Ayons Epsilon harmonierte sie so gut, dass ich bei der gerade anstehenden Beurteilung einiger Plattenproduktionen auf die etwas rundere und absolut harmonische Abstimmung der Acapella nicht verzichten mochte. Zwar schätze ich die fantastische Durchzeichnung der Lumen bei der Arbeit ungemein, bin aber davon überzeugt, dass deren etwas überschlanker Oberbass nicht als Maßstab für etwaige tonale Korrekturen bei zukünftigen LPs dienen sollte.
Die Violon überzeugt mit einer enormen Klangfarbenpracht – ganz besonders im Hochtonbereich – und einer fesselnden Dynamik, erweist sich jedoch, wie die bisherigen Erfahrungen zeigten, nicht gerade als entgegenkommender Spielpartner. So gelang es beispielsweise weder meiner in die Jahre gekommenen, stark modifizierten Audiolabor ES-200 noch der bestens beleumundeten Cello Encore, die Acapella zu einer zeitlich kohärenten Wiedergabe zu bewegen. Ich stellte mich also innerlich schon darauf ein, mal wieder die Lautsprecher zwischen Wohn- und Arbeitszimmer rotieren zu lassen – keine schöne Aussicht bei 95 respektive 90 Kilogramm pro Box!
Aber die JE Audio Dyad S400 machte schon mit den ersten Takten klar, dass sie die Violon MK VI auch in Sachen Timing perfekt im Griff hat. Egal, ob bei meiner Lieblings-Aufwärm-Scheibe Big Blues von Art Farmer und Jim Hall oder Niels-Henning Ørsted Pedersen und Kenneth Knudsens Piano-Bass-Duett mit dem wohl unwiderstehlichsten Groove überhaupt, „It's All There“ vom Album Pictures: Die Dyad und die Acapella verwöhnen den Zuhörer mit einem perfekten, zeitlich korrekten Zusammenspiel. Sie lassen rhythmisch ganz bestimmt nichts anbrennen. Und damit hat die JE Audio schon klar gemacht, dass sie glücklicherweise nicht zu der gar nicht einmal geringen Zahl von Watt-Boliden zählt, die zwar alles akribisch richtig machen, sich aber schon nach kurzer Zeit als Spaßbremse erweisen. Der Klang der Dyad zielt vielmehr auf reinen Genuss: Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, bringt sie etwas mehr Bassdruck mit als die Ayon Epsilon. Und dennoch wirkt ihre Wiedergabe nicht langsamer als die der Vollröhren-Endstufen. Wenn mir altbekannte Songs mit ordentlich Schub so richtig Freude machen, finde ich es akademisch, darüber zu sinnieren, welche Endstufe dem absolut neutralen Pfad der Tugend nun ein paar Millimeter näher kommt.
Aber ich möchte hier keinesfalls den Eindruck erwecken, die S400 sei ein zwar rhythmisch exakter, aber ansonsten an Feinheiten nicht interessierter, tieftongewaltiger Kraftprotz. Um dieser Verdächtigung entgegenzutreten, bedarf es nicht einmal der einschlägigen Testplatten. Ich hatte einfach so als Hintergrundmusik fürs Schreiben der ersten Zeilen dieses Artikels Jimmy McGriffs A Bag Full Of Blues, Solid State USS 7004, auf den Plattenteller gelegt. Dass die Hammond schreit, wimmert und faucht, Richards Davis' Bass mächtig treibt und man bei dieser Menge groovender Energie nicht still sitzen möchte, kann man sich nach meinen bisherigen Ausführungen denken. Dass sich aber dank – wahrscheinlich: künstlich erzeugten – Halls ein recht großer, glaubwürdiger Raum hinter den Boxen auftut, an dem die Musiker unverrückbar ihre Plätze einnehmen, hatte ich so nicht Erinnerung. Und Rauminformationen sind bekanntlich Feininformationen – und die transportiert der Dyad ganz selbstverständlich und unangestregt. Dabei bleibt der Hochtonbereich jederzeit offen und geschmeidig, hat, wenn die Hammond es fordert, auch mal mit dem nötigen Biss, gibt sich aber ansonsten ebenso farbstark wie unaufdringlich: absolut überzeugend! Nach meinen bisherigen Eindrücken ist John Lam auf dem besten Weg, sein Versprechen einzulösen, in seiner Hybrid-Endstufe das beste aus beiden Klangwelten miteinander zu kombinieren.
Bei den einschlägigen, meist etwas tieftonlastigen Testscheiben überzeugen die Raumdarstellung, die Definition und Farbigkeit des Bassbereichs. Allerdings ist das für jemanden, der fast ein Jahrzehnt mit der schlanken Lumen gelebt hat, schon ein wenig viel des Guten. Allerdings steht für mich noch nicht fest, ob dafür die Dyad oder die Acapella verantwortlich ist. Doch vor einem Vergleich der Hybrid-Endstufe mit den Ayon-Monos spendiere ich der S400 erst einmal einen Satz Cerabase Füße. Und der macht sich ausgesprochen positiv bemerkbar: Plötzlich gibt es eine noch bessere Durchzeichnung des Klangbildes bei einem Hauch weniger tieffrequenter Energie, der Bass wirkt subjektiv schneller und noch eine Spur knackiger. Von diesem Quantum schneller, wohldefinierter und wohldosierter fundamentaler Wucht lasse ich mich gerne verwöhnen.
Die Ayon erweist sich im unteren Frequenzbereich ein wenig zurückhaltender, begeistert dafür aber mit noch etwas ausgedehnteren imaginären Bühnen. Ich war fest davon überzeugt, dass ich nach dem Umstieg von der strengen Lumen auf die basskräftigere Acapella die Endstufe mit der schlankeren Abstimmung vorgezogen hätte. Aber schon nach der im Vergleich mit der Zeitspanne, die ich mit den Lumen verbrachte, kurzen Verweildauer der Dyad in meinem Hörraum, fällt es mir nicht leicht, von ihrer gefälligen, einschmeichelnden Abstimmung zur nüchterneren Epsilon zurückzukehren. Zum Glück wird die Rückkehr durch ein etwas großzügigere Raumdarstellung versüßt. Schon überraschend, wie schnell ich mich an den Wohlklang der Dyad gewöhnt habe. Also Vorsicht! JE Audios große Stereoendstufe besitzt ein riesiges Suchtpotential.
Dann habe ich es doch noch getan, und fast 400 Kilogramm durch die Wohnung gewuchtet. Aber für diese Mühen hat mich die Kombination aus der LumenWhite und der JE Audio Stereoendstufe auch reichlich entschädigt. Die S400 bringt genau an der Stelle eine kleine Portion zusätzliche Fülle mit, an der sie der DiamondLight fehlt – sagt zumindest jemand, der bisher zum Arbeiten eine eher schlanke Abstimmung bevorzugte. Jeder Musikgenießer aber wird sich über die charmante, keinesfalls ausgezehrte tonale Ausrichtung des JE Audio Amps ebenso freuen, wie über seine großzügige Raumdarstellung, die nie ins Überanalytische kippende Detailverliebtheit, die lebendige Dynamik und die rhythmische Präzision.
GEHÖRT MIT | |
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | AMG Viella 12‟, Thales Simplicity |
Tonabnehmer | Brinkmann EMT ti, van den Hul Crimson |
Phonostufe | Einstein The Turntable’s Choice, van den Hul The Grail SB |
Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2 |
Audioplayer | Amarra Symphony 2.6, Audirvana |
CD-Laufwerk | Wadia WT3200 |
D/A-Wandler | Mytek 192-DSD-DAC |
Vorverstärker | EAR Yoshino 912 |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150 |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors, Acapella Violon VI |
Kabel | Precision Interface Technology, Sunwire Reference, SwissCable, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest Wild und Diamond |
Zubehör | PS Audio P5 Power Plant, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty bFly Absorber, Harmonix Real Focus |
HERSTELLERANGABEN JE Audio Dyad S400 | |
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Schaltung | Dual Balanced Feedback Topology (DBFT) und high current buffer amplifier (HCBA) |
Röhrenbestückung | 2 x 12AU7, 1 x 6922 (per channel) |
Ausgangsleistung | 2 x 200W (8 Ohm, 1kHz), 2 x 400W (4 Ohm, 1kHz) |
Harmonische Verzerrungen | 0.02% @ 10W, 0.1% @ 200W bei 8 Ohm und 1kHz 0.02% @ 10W, 0.1% @ 400W bei 4 Ohm und 1kHz |
Verstärkung | 31dB |
Frequenzgang | 10Hz - 100kHz |
Eingangsempfindlichkeit | 1,6V |
Eingangsimpedanz | 100 kOhm (Cinch), 200 kOhm (XLR) |
Fremdspannungsabstrand | > 90dB (XLR) |
Leistungsaufnahme | 1000W (max) |
Stromverbrauch | 1W (Standby), 230W (Leerlauf) |
Abmessungen (B/H/T) | 470/220/576mm |
Gewicht | 43kg |
Preis | 12800 Euro incl. Flightcase |
Garantie | 3 Jahre (Röhren ausgenommen) |
VERTRIEB Transparent Acoustic | |
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Anschrift | Dmitry Valdin Frankfurter Straße 3 61476 Kronberg |
Telefon | 06173 993810 |
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