In der Reihe „The Editors“ interviewt Wojtek Pacuła, der Chefredakteur unseres polnischen Kooperationspartners High Fidelity.pl, seit Jahren Kollegen von Magazinen aus aller Welt. In der aktuellen Ausgabe stand ihm mein Freund und Kollege Wolfgang Kemper Rede und Antwort.

Hifistatement hält sich in Sachen Selbstdarstellung der Autoren gern ein wenig bedeckt. So haben wir das Interview, das Wojtek Pacuła vor Jahren mit mir führte, nur auf den sanften Druck unseres Fotografen Helmut Baumgartners in der englischen Version von High Fidelity.pl an dieser Stelle veröffentlicht. Die (Hifi-)Vita des Kollegen Wolfgang Kemper ist meines Erachtens aber so abwechslungsreich und unterhaltsam, dass wir unsere selbstauferlegte Zurückhaltung aufgeben und Ihnen diese Lesevergnügen – mit leichten Anpassungen an unser Layout – nicht vorenthalten wollten. Dirk Sommer

WOJCIECH PACUŁA : Bitte erzähle uns von den Anfängen Deiner Leidenschaft für Audio und wie sie zu einer Lebenseinstellung wurde.
WOLFGANG KEMPER: Mein Interesse an Audio entwickelte sich langsam und begann damit, dass ich, gerade Teenager, die Hitparaden von Radio Luxemburg und dem saarländischen Rundfunk mitschneiden wollte. Ich besaß ein kleines Kofferradio, einen Grundig Prima Boy, das ich mit meinem Lohn für das Austragen von Zeitungen finanziert hatte, sowie ein Telefunken Magnetophon Tonbandgerät, was ich durch den Verkaufserlös meines Hohner Akkordeons angeschafft hatte. Alle Ausbildungsversuche an diesem schönen Instrument hatten nur zu kläglichen Ergebnissen geführt, denn diszipliniertes Üben war nicht meine Stärke. Ich erinnere mich an meine damalige Aufnahmetechnik, wobei ich ein Mikrofon mit Nierencharakteristik vor den Lautsprecher des Prima Boy stellte und die fast ausschließlich englischsprachigen Songs mitschnitt. In etliche dieser Aufnahmen mischte sich mein Kanarienvogel Peter ein.

Anno 1969 klang meine Anlage mit den Wharfedale Dovedale III Lautsprechern etwas verhangen. Woran mag das gelegen haben?
Anno 1969 klang meine Anlage mit den Wharfedale Dovedale III Lautsprechern etwas verhangen. Woran mag das gelegen haben?

Erst viele Jahre später besaß ich die finanziellen Mittel, um mir eine hochwertige, komplette Hifi-Anlage zuzulegen, die ich aufgrund von Testberichten der damals einschlägigen Fachzeitschrit Hifi-Stereophonie ausgewählt hatte. Da ich seit längerer Zeit ab und zu in einem Tonstudio in Münster jobbte, hatte ich gute Kontakte und konnte zu etwas günstigeren Preisen an die Geräte meiner Wahl kommen. Diese erste Traumanlage bestand aus den Lautsprechern Wharfdale Dovedale III, einem Revox Verstärker und einem Lenco L-75 Plattenspieler mit Philipps GP-412 MM-System. Den damals gehypten Dual mit Shure V-15 lehnte ich nicht aus qualitativen Gründen ab, sondern zum einen, weil ich etwas anderes besitzen wollte als den Mainstream, der in den Fachzeitschriften damals favorisiert wurde, zum anderen, weil das GP-412 für mein Empfinden sehr gut klang. Als Bandmaschine erwarb ich eine Uher-Royal 2-Spur. Diese Anlage konnte ich durch eine Erbschaft mit 18 Jahren von meinem früh verstorbenen Papa realisieren. Sie klang richtig gut, aber leider merkte ich schon damals, das dieser gute Klang Lichtjahre von Live-Musik entfernt war. Mit anderen Worten: Ich war vom Hifi-Virus infiziert, und in den folgenden zwei Jahrzehnten sollte kein Gerät lange Bestand haben. Noch vor meinem Abitur legte ich vor dem damals in der Branche angesehenen DHFI (Deutsches High-Fidelity-Institut) meine Fachberaterprüfung erfolgreich ab. Dies tat ich, um in den Sommerferien und nach dem Abitur lukrative Jobs im HiFi-Fachhandel zu bekommen. Das funktionierte auch und so waren die finanziellen Mittel für Upgrades meiner Anlage vorhanden.


Hifi Stereophonie war wohl das seriöseste unter den deutschen Magazinen
Hifi Stereophonie war wohl das seriöseste unter den deutschen Magazinen

Meinen eigentlichen Berufswunsch, nämlich den, Toningenieur zu werden, konnte ich nicht realisieren, weil ich nicht Klavier spielen konnte, eine damals unabdingbare Voraussetzung für das Studium. So studierte ich dann auf vergnügliche Art ein wenig Jura und Archäologie, um dann eines Tages einen Job im HiFi-Einzelhandel in Hannover anzutreten. Ich war damals 25 oder 26 Jahre alt. Irgendwann bekam ich ein Angebot für eine Anstellung als Vertriebsverantwortlicher des Verstärker-Spezialisten Audiolabor, wo Helmut Brinkmann Miteigentümer und Entwickler war. Zu meiner Zeit wurde der Vorverstärker „Klar“ ins Leben gerufen und von mir bundesweit im Markt eingeführt, das erste Gerät von Helmut Brinkmann mit einer transparenten Abdeckung, wie sie heute bei seinen Brinkmann-Verstärkern Standard ist. In meine Zeit fiel auch die Einführung des Plattenspielers „Konstant“, wenn man so will, dem Vorläufer der heute weltweit renommierten Plattenspieler von Helmut Brinkmann. Zu dieser Zeit lerne ich auch meinen Freund Dirk Sommer kennen, für dessen Magazin ich seit einigen Jahren mit viel Freude arbeite. Dirk jobbte damals in seinen Semester-Ferien bei einem Händler in Bochum, wo ich an einem Wochenende Audiolabor-Tage gestaltete und den „Konstant“ vorstellte. Dirk kaufte einen „Konstant“, und ich hatte die Aufgabe und das Vergnügen, diesen bei ihm und seiner Lebensgefährtin und jetzigen Ehefrau Birgit aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Die Feinjustage geschah damals unter Zuhilfenahme von Alkohol und so war das Vergnügen an einem langen Hörabend sehr, sehr groß, jedoch die Aufgabe eher schlecht erfüllt, wie sich am kommenden Tag bei der Überprüfung des Überhanges herausstellte. Aber das Wichtige war: Dies war der Grundstein für unsere jahrzehntelange Freundschaft und unsere aktuelle Zusammenarbeit für Hifistatement.

Der Autor (links) und Dirk Sommer auf der Münchener HighEnd vor wenigen Jahren
Der Autor (links) und Dirk Sommer auf der Münchener HighEnd vor wenigen Jahren

Meine berufliche Entwicklung führte mich zurück in den Einzelhandel in meiner Heimatstadt Münster. Da war ich im Grunde recht zufrieden, erkannte aber mit Mitte 30, dass dies nicht langfristig mein Platz sein könne. Als ich dann erfuhr, dass NAD eine neue Außendienstmannschaft aufbaute – NAD wurde zu der Zeit vom Außendienst der Prestige-Marke Braun nebenbei mit vermarktet – bewarb ich mich erfolgreich als Handelsvertreter. Wenige Tage später erfuhr ich jedoch, dass NAD sich mit einer eigenen Tochterfirma in der BRD neu aufstellen wollte. Das war Anfang 1986. Also nahm ich Kontakt zu NAD in London auf und hatte Glück, dass der Personal-Verantwortliche recht gut Deutsch sprach. Mein Englisch war miserabel, da ich auf einem altsprachlichen Gymnasium Latein und Griechisch als Hauptfächer hatte – eine fatale Fehlentscheidung im Alter von zehn Jahren als ich noch Papst in Rom werden wollte. Ich traf mich mit Mister NAD und bekam den Job. Jetzt war ich Handelsvertreter, ein Sprung in die Selbständigkeit, die ich finanziell nur wagen konnte, weil ich Single war und niemanden zu versorgen hatte. Alles lief erfreulich gut. Meine Kontakte aus den Audiolabor-Jahren waren ein Grundstein und der Erfolg kam schnell, so dass ich zusätzlich mit anderen Aufgaben bei NAD Deutschland betraut wurde. Parallel dazu bekam ich auch den regionalen Vertrieb für Dynaudio, was mir aber zusammen mit NAD nach wenigen Jahren zu viel wurde, so dass ich mich für NAD alleine entschied. Es machte Spaß und funktionierte bestens. Von meinem früheren Chef im Einzelhandel in Münster, mit dem ich eng befreundet war, erhielt ich 1993 den Hinweis, dass für die Lautsprecher-Firma Canton die Handelsvertretung in meiner Region vakant wurde. Ich bewarb mich und erhielt den Job. Von nun an hieß es: extrem viel Arbeit, enorm viel Umsatz und Verdienst und wenig audiophiler Anspruch bei der alltäglichen Arbeit. Das sollte bitte keinesfalls missverstanden werden. Canton baut seit Jahrzehnten exzellente Lautsprecher, die vom Preis-Gegenwert-Verhältnis kaum zu schlagen waren. Die Marke war im Handel jedoch so populär und nachgefragt, dass ich in all den dreizehn Jahren keinen einzigen Canton-Lautsprecher vorführen musste. Ende 2006 wurden die Regionen umstrukturiert und die Zeit im Vertrieb ging für mich zu Ende. Ich arbeitete einige Jahre in der Produktpromotion für Canton weiter, bis ich mir irgendwann sagte: Genug, jetzt genieße ich mit meiner Frau mein Leben. Aber so leicht ist so ein Gedanke nicht in die Wirklichkeit umzusetzen. Stellen Sie sich vor: Sie möchten vormittags vor Ihrer Anlage sitzen und Musik hören. Ihre Gattin saugt Staub. Denken Sie, sie lächelt, wenn sie sie sieht? Mein Tipp: Werden Sie Autor bei einem Hifi-Magazin. Jetzt kann ich ihr sagen: Bitte, mein Schatz, sauge woanders, ich muss arbeiten. Und alles ist gut.

Der Autor ist 1,82 Meter groß und wird von den Grand Concert überragt
Der Autor ist 1,82 Meter groß und wird von den Grand Concert überragt


WP: Auf welchen Geräten hörst du jetzt Musik?
WK: Meine Anlage ist in den letzten 13 Jahren, seit 2007, als ich begann, mir nach der Canton-Aera eine finale, großartige Anlage aufzubauen, stetig verbessert worden. Ich hatte viel Sympathie für die Triangle-Lautsprecher aus Frankreich. Da ich den damaligen Importeur Günter Härtel aus meinen Jahren im Einzelhandel in Münster und als NAD-Kollegen gut kannte, erwarb ich die großen Triangle Grand Concert, die mir ausgezeichnet gefielen, die aber leider etwas groß sind für meinen L-förmigen Wohnraum, da ich ihnen nicht die adäquate Basisbreite ermöglichen kann. Aber ich habe es recht gut hinbekommen, denn im Laufe der Jahre habe ich mehrfach Komponenten ausgetauscht. Dabei war ein entscheidender Schritt die Optimierung der Stromversorgung. Ich ließ von einem Elektriker eine direkte Leitung legen, abgesichert mit einer AHP-Hauptsicherung und in der Wand eine Furutech-Steckdose. Einen deutlichen Klanggewinn erlebte ich, als ich nach vielen, weniger zielführenden Experimenten sämtliche Geräte über ein Audiquest Niagara 5000 mit Audioquest Huricane Netzkabeln anschloss. Da passierte mehr als durch jeden Austausch einer Elektronik-Komponente zuvor. Es war, einmal abgesehen von den Triangle-Lautsprechern, meine kostspieligste Investition, die für alles andere eine solide Basis schaffte. Vor wenigen Monaten optimierte ich auch meine analogen und digitalen Signal-Kabel. Im ehemaligen Zimmer meines Sohnes habe ich eine zweite Anlage aufgebaut, die mir das Testen von Verstärkern und Lautsprechern ermöglicht, was in der großen Anlage wegen des Mehrwege-Betriebes über die passive Weiche der Triangle Grand Concert nur mit sehr viel Umbaumaßnahmen möglich wäre. Die Lautsprecher wiegen auch je an die 100 Kilogramm, was ein Wegrücken zugunsten anderer Testlautsprecher praktisch unmöglich macht. Meine aktuellen Anlagen habe ich am Ende aufgelistet.

Die Triangle Grand Concert sind mit unterschiedlichen Kabeltypen im Bass, im Mittelhochton mit QED Silver Spiral und Supra Annorum XL parallel angeschlossen
Die Triangle Grand Concert sind mit unterschiedlichen Kabeltypen im Bass, im Mittelhochton mit QED Silver Spiral und Supra Annorum XL parallel angeschlossen

WP: Bist Du in letzter Zeit auf neue und interessante Techniken gestoßen?
WK: Wie wohl für jeden unter uns, der sich nicht allein der analogen Musikwiedergabe verbunden fühlt, ist die Entwicklung in der digitalen Audio-Welt hochgradig spannend und voller schwer erklärbarer Phänomene. Hier gibt es immer wieder neue Ideen, über die im Hifistatement-Team besonders mein Kollege Dr. Roland Dietl mit seiner Fachkompetenz oft sehr ausführlich und bis ins Detail berichtet. Da ist zum Beispiel das Clocking der digitalen Komponenten. Viele Hifi-Geräte besitzen keinen Clock-Anschluss. Aber wäre es nicht sinnvoll, wie in der Profi-Szene digitale Komponenten über eine präzise Taktung, wie sie eine Mutec REF10 SE120 bietet, miteinander in Einklang zu bringen? Das Thema Player-Software wird noch lange aktuell bleiben, weil hier die Updates nicht nur technische, sondern auch musikalische Entwickelungen darstellen. So ist heute Audirvana auf einem klanglich sehr hohen Niveau und kann mit mancher Netzwerk-Streaming-Alternative konkurrieren. Auch das Thema der Schnittstellen-Kommunikation zwischen Server und Player ist nicht ausdiskutiert, wie der Bericht von Roland Dietl zum Thema Diretta-Protokoll beweist.

Jedes dieser Kabel kostet ähnlich oder sogar mehr als die Mutec Smart Clock selber. Dennoch trägt jedes einzelne erheblich zum Klang bei
Jedes dieser Kabel kostet ähnlich oder sogar mehr als die Mutec Smart Clock selber. Dennoch trägt jedes einzelne erheblich zum Klang bei

WP: Was denkst Du über Audio-Dateien – ist das die Zukunft für High-End-Audio? Wenn ja, was wird dafür benötigt?
WK: Ich bin ein Freund von digitaler Musik, weil sie auch Vorteile gegenüber der analogen Wiedergabe von der Schallplatte bietet. Analog und digital ist für mich gleichwertig, weil ich grundsätzlich die Qualität der Aufnahme selber für wesentlicher halte, da durch die Leistung der Toningenieure die Musik sehr viel mehr geprägt wird als durch die Unterschiede zwischen analog und digital. Seitdem ich eine hochwertige Anlage besitze, höre ich sehr viel mehr klassische Musik. Hier gefällt mir bei den digitalen Medien, dass ich ein mehrsätziges Werk ohne die Unterbrechung des Platte-Wechsels genießen kann. Auch der schnelle Zugriff und die Animation durch die Oberfläche bei einer Player-Software wie Audirvana oder Roon ist für mich genau richtig. Zu den Menschen, die nach kurzem Hören einen anderen Titel anklicken, gehöre ich nicht. Fast immer wähle ich mit Bedacht ein Album und genieße dieses dann in seiner Gesamtheit. Gut, es passiert immer wieder mal, dass mir ein Album dann doch zu lang wird, das ist aber bei Vinyl nicht anders. Gegenüber der CD sind mir Musik-Files grundsätzlich sympathischer. Während ich bei meinen CDs meist ein Album suche, das ich mir zuvor zu spielen überlegt hatte, werde ich dank der Präsentation der Cover oder auch bei einer Sortierung nach Künstlern immer wieder auf etwas aufmerksam, das ich nicht im Sinn hatte. So wird mein Interesse daran geweckt und ich wähle dieses Album aus. Für mich sind Audio-Files das Medium der Zukunft. Denn sie stehen ja nicht nur auf der eigenen Festplatte zur Verfügung, sondern auch im Internet-Streaming. Ich selber bevorzuge Highresaudio.com und Qobuz. Qobuz gefällt wegen des umfangreichen Angebotes an klassischer Musik. Gerade in diesem Genre ist Internet-Streaming enorm spannend, weil ich viele Interpretationen miteinander vergleichen kann. Gefällt mir eine Aufnahme besonders gut, kaufe ich sie. Denn vom eigenen Server klingt es noch einmal klar besser. Ein Beispiel: Viele kennen die Scheherazade von Rimsky-Korsakov, besonders renommiert ist die Einspielung mit Fritz Reiner und dem Chicago Symphony Orchestra von 1960. Es gibt jedoch von diesem Werk reichlich Interpretationen. Sehr viele lassen sich bei Qobuz finden und man kann in aller Ruhe die Vorzüge der einen oder anderen Einspielung kennenlernen. Nach meinem Dafürhalten ist die Einspielung mit Ernest Ansermet und dem Orchestre De La Suisse Romande die großartigste. Die Decca-Aufnahme wurde zwar mit 96 Kilohertz / 24-bit digitalisiert, wird jedoch nur in CD-Qualität angeboten. Dennoch ist sie musikalisch für mich anderen Highres-Einspielungen überlegen. Ich denke, dem Musik-Streaming im eigenen Netzwerk oder von einem audiophilen Anbieter gehört die Zukunft. Alternativ hat für mich Vinyl eine ewige Existenzberechtigung, weil dessen Klangcharakter mich über Jahrzehnte geprägt hat. Vinyl trägt das gewisse klangliche Etwas in sich, das auch junge Menschen erkennen und zu schätzen wissen, die mit einem Handy in der Hand geboren wurden.


Mit diesen Geräten wird im zweiten Hörraum ein geeignetes System für Lautsprechertests zusammengestellt, oft auch in Kombination mit Kabeln oder einem Gerät aus der großen Anlage
Mit diesen Geräten wird im zweiten Hörraum ein geeignetes System für Lautsprechertests zusammengestellt, oft auch in Kombination mit Kabeln oder einem Gerät aus der großen Anlage

WP: Welches Element einer Musikanlage erscheint Dir am wichtigsten?
WK: Es ist viele Jahre her, dass Ivor Tiefenbrun seinen Linn LP 12 mit dem Argument promotete: „Start at the beginning“. Ich bin inzwischen überzeugt davon, wie recht er mit dieser Aussage grundsätzlich hat. In den Jahren des musikalischen Aufbaues meiner Anlage war ein enormer Qualitätsgewinn die Anschaffung einer hochwertigen Stromversorgung, wie ich es oben schon erwähnte. Hier investiertes Geld lohnt. Denn wenn der Strom unsauber ist, leidet logischerweise jede damit versorgte Audio-Komponente. Ich war seiner Zeit überrascht, in welchem Ausmaß der Audiquest Niagara und die Huricane Kabel den Klang unter vielerlei Aspekten verbesserten. Nach meiner Einschätzung macht es Sinn, keine Stromkabel verschiedener Hersteller miteinander zu mischen. Denn dies bedarf langwieriger Experimente und führt nicht immer zum Optimum. Viel sinnvoller scheint mir eine gleichwertige Verkabelung aus einer Hand. Ein anderer wesentlicher Aspekt beim Aufbau einer Hifi-Anlage ist die Wahl des Lautsprechers. Der sollte in seiner Größe und vor allem unter dem Gesichtspunkt seiner Bass-Intensität zu seinem Platz im Hörraum passen. Da ist weniger sehr oft mehr oder zutreffender formuliert: kleiner oft großartiger. Häufig lässt sich hier sogar durch ein kleineres Modell viel Geld sparen und im Hörraum das bessere Klangergebnis realisieren. Große Lautsprecher mögen zwar imposant aussehen und Nichtfachleute beeindrucken, aber darauf sollte es eigentlich nicht ankommen. Meine zu großen Triangle Grand Concert haben mir viele Nüsse zu knacken gegeben bis sie so klangen, wie ich es erträumt und seinerzeit vor dem Kauf auch unter besseren Raum-Bedingungen gehört hatte.

Der Equalizer ist nur im Bassbereich bis 300 Hertz / 12 dB eingeschleift
Der Equalizer ist nur im Bassbereich bis 300 Hertz / 12 dB eingeschleift

WP: Was hältst D von der akustischen Korrektur mit DSP?
WK: Das ist ein Thema, in dem ich schon in den 90er Jahren viel Erfahrung sammeln konnte. Es gab bei Canton damals zwei Lautsprecher-Modelle, zu denen ein Digitalprozessor zur Kompensation der Raumakustik gehörte. Er wurde idealerweise über die Tape-Monitor-Schleife des Verstärkers oder auch zwischen Vor- und Endstufe angeschlossen. Ich habe etwa 70 dieser Systeme bei Händlern und Endkunden installiert und sehr unterschiedliche Eindrücke gewonnen. Sie reichten von großartigem Zugewinn bis zu sehr zweifelhaften Ergebnissen. Letztere ließen sich damals korrigieren, indem über die Einmess-Software Einfluss genommen werden konnte. Häufig wurden nämlich durch eine automatische Prozedur die Präsenz und der Hochtonbereich überbetont und es klang steril oder gar hart. Auch heute bin ich eher skeptisch bei Einmess-Automaten, wo ich das Ergebnis nicht nach meinen Wünschen ausrichten kann. Denn in erster Linie geht es bei den DSPs um eine Nivellierung und Ausmerzung der Raummoden und den starken Unregelmäßigkeiten im Raum unterhalb von einem Kilohertz. An hohe Frequenzen im eigenen Wohnraum, an den individuellen Charakter meines Wohn- und Hörambientes habe ich mich gewöhnt. Das ist genauso in Ordnung wie auch Konzertsäle unterschiedlich klingen. Wenn diese Einflussnahme auf den zu korrigierenden Frequenzbereich möglich ist, bin ich ein Fan von Raumkorrektur. Allerdings gibt es da noch ein Problem, das schwer zu lösen ist und wo die Hifi-Hersteller bislang – ich kenne da als mögliche Ausnahme nur Trinnov – nichts adäquates anbieten. Ein DSP benötigt stets einen Analog-zu-Digital-Konverter und nach der Korrektur einen Digital-zu-Analog-Konverter. Einige von uns geben viel Geld aus für einen exzellenten D/A-Wandler. Das macht auch viel Sinn. Wenn zusätzlich danach ein DSP hin und her wandelt, bleibt allein dadurch deutlich hörbar Klangqualität auf der Strecke. Ich kenne keinen DSP, der meinen Ansprüchen genügen würde. Deshalb benutze ich auch den analogen LA-Audio Equalizer, um gröbste Fehler durch die Raummoden zu minimieren. Parametrische Equalizer bieten leider meist zu wenig Regelpunkte im relevanten Grundtonbereich. Aber es gibt, wenn auch sehr wenige, analoge Raumkorrektur-Geräte. Ein Beispiel ist der Cosinus von mbAkustik.
Letztlich plädiere ich für eine elektronische Raumkorrektur, wenn sie dem Niveau der Anlage entspricht. Ein sehr guter Weg ist der Aufbau eines Satteliten-Systems mit zwei DSP-optimierten Woofern und nicht korrigierten Vollbereichs-Kompaktboxen. Darüber unterhielt ich mich kürzlich mit unserem Fotografen Helmut Baumgartner und so würde ich vielleicht heute ein System aufbauen.

Die große Anlage, wie sie derzeit aussieht. Netzwerk-Switch und LAN-Kabel von Ansuz (aus einem Testbericht, rechts unter dem Plattenspieler) sind eine echte Klangbereicherung
Die große Anlage, wie sie derzeit aussieht. Netzwerk-Switch und LAN-Kabel von Ansuz (aus einem Testbericht, rechts unter dem Plattenspieler) sind eine echte Klangbereicherung


WP: Liest Du noch Audiomagazine?
WK: Ja, ich lese immer wieder gerne interessante Beiträge in deutschsprachigen oder englischsprachigen Internet-Magazinen. Bei den Print-Medien lese ich die Stereo regelmäßig.
WP: Kannst Du zehn Musikalben nennen, die Du den High-Fidelity-Lesern empfehlen würdest?
WK: Tut mir leid, aber hier muss ich passen. Denn diese Frage kann ich nicht wirklich beantworten. Für mich ist die Auswahl meiner Musik eine absolut emotionale Angelegenheit, die deshalb auch nicht konstant ist. Es gibt kein Album, das ich mit auf die legendäre einsame Insel mitnehmen möchte. Da hätte ich dann lieber einen Zugang zu Qobuz-Streaming möglichst in Highres-Qualität, wenn das Internet es dort hergibt. Denn dann könnte ich nach Gefühls- und Gemütslage wählen. Mein Musikgeschmack hat sich ja auch über die Jahrzehnte gewandelt. Ich höre immer noch gern Musik aus den 60ern, einer mich nicht nur musikalisch prägenden Epoche. Irgendwann entwickelte sich mein Musikgeschmack nicht mehr mit der populären Musik weiter, ein Phänomen, das viele Menschen betrifft und das man Taste-Freeze nennt. Mit dieser „gestrigen“ Musik verbinden sich häufig Erinnerungen. Schon allein deshalb ist ihre Bedeutung subjektiv und nicht übertragbar. Eine Selektion nach aufnahmetechnischen Kriterien mag zwar auf fruchtbaren Boden fallen, ist für mich aber sekundär. Bei klassischer Musik, wo ich die Auswahl zwischen mehreren Interpretationen habe, ist das allerdings anders. Da spielt die Aufnahmequalität für das emotionale Erlebnis eine wichtige Rolle. Um mich nicht ganz zu verweigern, möchte ich zwei Alben nennen, die ich immer wieder gerne höre, eines davon seit über 40 Jahren. Es ist die Pulcinalla-Suite von Igor Strawinsky. Eingespielt wurde sie von Decca mit der Academy of St.Martin-in-the-Fields unter der Leitung von Neville Marriner, veröffentlicht 1968. Meines Wissens ist diese Aufnahme digital nicht erhältlich und auf Vinyl schwer zu bekommen. Die Suite gehörte in den 70ern zu einer der regelmäßig genutzten Testplatten, zusammen mit Oscar Petersons Album We Get Requests und dessen Track „You Look Good to Me“ oder Lincoln Mayorgas Direktschnitt The Missing Link und einigen anderen Test-Dauerbrennern. Die Pulcinella-Suite blieb bis heute und ich höre sie immer wieder gerne, nicht allein für meine Testberichte. Ich habe bislang keine Interpretation entdeckt, die mich mehr angesprochen hätte. Die Aufnahmequalität ist gelungen, das Miteinander der filigranen Instrumentierung wurde wunderschön und ergreifend eingefangen. Diese Musik ist nicht spektakulär, aber diese Aufnahme bietet Zugang zu vielfältigen Klangfarben.

Entspannungsmusik für den Autor: Gergely Bogányi spielt sämtliche Nucturnes von Fréderic Chopin
Entspannungsmusik für den Autor: Gergely Bogányi spielt sämtliche Nucturnes von Fréderic Chopin

Dann gibt es da noch eine Doppelt-CD, die ich immer wieder gern höre, wenn ich mich entspannen will. Es kommt vor, dass ich dabei ein Buch lese. Es handelt sich um die Stockfisch-Produktion SFR 357.4051.2, einer Direct-Cut Hybrid-SACD. Ich kann jedoch nur den CD-Layer nutzen. Der ungarische Pianist Gergely Bogányi spielt sämtliche Nucturnes von Fréderic Chopin auf einem großen Fazioli F 308 Flügel. Dessen voluminöser Klang und das ausdrucksstarke, feinfühlige Spiel des Chopin-Spezialisten gestalten diese Aufnahme nicht nur musikalisch ergreifend sondern auch durch Nebengeräusche der vier (!) Pedale zusätzlich interessant. Da wir gerade bei Klavier sind, fällt mir doch noch etwas ein, was ich auf Qobuz finden konnte: Teilweise in Highres-Qualität finden sich dort die drei Alben von Carla Blay am Flügel mit Andy Sheppard an Tenor- oder Sopran-Saxophon und Steve Swallow am Bass Trios von 2013, Andando El Tiempo von 2016 und Live Goes On von 2020. Die Trilogie ist musikalisch zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, aber herrlich entspannt zu genießen. Ebenfalls bei Qobuz gefunden habe ich die Einspielungen in 96 Kilohertz / 24-bit der ersten und zweiten Symphonie von Jean Sibelius mit dem Göteborger Symphonieorchester unter Leitung des jungen Dirigenten Santtu-Matias Rouvali in beeindruckend temperamentvoller Weise und gelungener Aufnahme-Qualität. Auf Vinyl habe ich unlängst die Doppel-LP Foursight-Stockholm erworben, ein auf 1999 Exemplare limitierte und nummeriertes Jazz Album des Bassisten Ron Carter, begleitet von Renee Rosnes am Piano, Jimmy Green am Tenor Saxophon und Payton Crossley am Schlagzeug. Die Aufnahme gibt es auch als Highres-File, das aber klanglich dem Vinyl nicht gleich kommt.. Also seien sie schnell.

Das Album ist knapp 2.000 Exemplare limitiert. Die Vinyl-Ausgabe klingt auf der Anlage des Autors besser als die Highres-Variante
Das Album ist knapp 2.000 Exemplare limitiert. Die Vinyl-Ausgabe klingt auf der Anlage des Autors besser als die Highres-Variante

Jetzt ist mir ja doch noch einiges Empfehlenswertes eingefallen. Da hätte ich noch einen Tip für Freunde von Country-Folk-Musik: Die Carolina Chocolate Drops lieferten mit ihrer Produktion von Joe Henry in 2009 Genuine Nigro Jig ein abwechslungsreiches, spannendes Album, mit eigenen Songs, Traditionals und Liedern anderer Songschreiber wie Tom Waits, das nicht nur durch den Gesang von Rhiannon Giddens gefällt. Ach noch etwas, abschließend für Freunde originellen Saxophon Jazzes: Auf dem Album Four Visions, wieder in Highres bei Qobuz zu finden, legen sich Dave Liebman, Dave Binney, Donny McCaslin und Samuel Blais gemeinsam richtig ins Zeug, oftmals auch sehr melodisch.
WP: Vielen Dank für das Interview und wir sehen uns in München bei einem großen Bier!
WK: Wir sehen uns dort, ich freue mich auf beides!

Anlage 1
Computer Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, SSD mit Linear-Netzteil, Daphile-Player 21.01und Qobuz oder Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana und Qobuz oder Apple MacMini mit OS X El Capitan, Roon oder Audirvana und Qobuz
Streamer PS-Audio Bridge II
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon
CD-Laufwerk Wadia WT 3200, Primare DVD-30
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technuca AT-ART 9
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und OrangeSicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Anlage 2
CD-Laufwerk Primare DVD-30 oder Wadia WT 3200
Computer Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana für Windows 10 und Qobuz
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
DA-Wandler Antelope Zodiac plus oder Sonic Frontiers SFD-1
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe AirTight ATM-3 oder NAD 2200PE
Lautsprecher Analysis-Audio Epsylon
Zubehör Audioquest Diamond USB, Audio-gd NF Cinch und XLR, Real-Cable HD-TDC oder QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/21-01-22_kemper
  • Social Introtext In der Reihe „The Editors“ interviewt Wojtek Pacuła, der Chefredakteur unseres polnischen Kooperationspartners High Fidelity.pl, seit Jahren Kollegen von Magazinen aus aller Welt. In der aktuellen Ausgabe stand ihm mein Freund und Kollege Wolfgang Kemper Rede und Antwort.

The Mythical Creatures in question here are – not surprisingly for Audioquest – speaker cables. In addition to the ThunderBird, the new species also includes a FireBird and a Dragon. All three top models feature separate bass cables for bi-wiring purposes, and all of them have spread out in my listening room, vying for attention and burn-in time.

Already during his visit to our editorial office more than two years ago, Garth Powell had a prototype of the new speaker cable in his luggage, which we briefly auditioned. It sounded extremely promising, so I immediately arranged a test. Just like the Niagaras and the higher-end power cords, the speaker cables in the "Folk Heroes" and "Mythical Creatures" series use ZERO technology, which is supposed to guarantee "zero characteristic impedance." By the way, at the time of testing the AC power technology, Audioquest was still talking about "LOW-Z-Technology." In the bi-wiring combinations of the "Folk Heroes" and "Mythical Creatures" series, there are special BASS cables, which also use Ground Noise-Dissipation technology. Since nobody can explain the cables' technology better than their developer Garth Powell, I will reproduce some excerpts of his white paper below.

The ThunderBirds, like all Audioquest cables, are processed perfectly. However, due to the use of solid-core conductors, a certain amount of force is necessary to connect them to the speaker and amplifier terminals
The ThunderBirds, like all Audioquest cables, are processed perfectly. However, due to the use of solid-core conductors, a certain amount of force is necessary to connect them to the speaker and amplifier terminals

Regarding Audioquest's ZERO technology, Garth Powell notes: "Despite great advancements in today’s power amplifier and component technologies, they alone cannot fully address the challenge brought by today’s extraordinary levels of radio frequency noise. Low-level audio signals are masked and distorted by very small and insidious noise frequencies from cellular towers, Bluetooth, and satellites. These ever-present induced noises have rendered both traditional and audiophile speaker cable designs inadequate or lacking. To ensure consistent or linear noise-dissipation in a speaker cable and across the greatest range of frequencies, we must eliminate the portion of the cable that resists linear operation or consistent noise cancellation. That would be the cable’s characteristic impedance. AudioQuest’s ZERO Technology eliminates the characteristic impedance entirely, while our GND Technology for BASS (Bass/ Midrange) cables (for those who bi-wire or bi-amp), carries linear noise-canceling and dissipation even further. Far greater resolution, far less distortion. By eliminating the cable’s characteristic impedance and by significantly reducing transient current compression, we are able to ensure vastly improved dynamics, audio transient reproduction, and bass slam."

Garth Powell is pleased that his ZERO technology also delivers very good results in speaker cables
Garth Powell is pleased that his ZERO technology also delivers very good results in speaker cables


About the special BASS cables of the "Folk Heroes" and "Mythical Creatures" series, Garth Powell says: "For those who can bi-wire, bi-amp, tri-amp, and so forth, our new GND Technology takes linear noise-dissipation steps beyond. By utilizing a portion of the technology developed for the Niagara AC power products (Ground-Noise Dissipation; US patent #9,373,439), we have developed a highly efficient noise-canceling circuit that works linearly across more than 12 octaves of induced radio frequencies. Further, any cable construction that utilizes a circuit card, micro-chip, or phasing filters in a box in an effort to reduce RF noise cannot be linear, or nearly as effective at doing so. To an extremely small (2GHz) induced noise signal with a sine wave of less than 4 microns (0.004mm), the remaining length of cable (after the small circuit or box), might as well be a kilometer. AudioQuest’s GND technology works across the entire length of the cable, assuring consistent results."

The GND technology is only used in the low frequency range of the biwiring cable
The GND technology is only used in the low frequency range of the biwiring cable

By the way, the white papers also explain why GND technology is supposed to improve the sonic performance of the amplifiers connected to the BASS cables. The developer also explains why two different cables should be used – if possible – for optimal signal transmission to the speakers: "AudioQuest’s patented GND (Ground-Noise Dissipation/phase-cancelling array) technology is extraordinarily effective, but its benefits come at a price. Though a BASS cable will demonstrate a very high bandwidth when measured with a single tone at a high signal level, it can lose some low-level content at extraordinarily low signal levels above 10kHz. It is therefore never suitable for full-range applications. It is, however, the cable of choice for multi-amplified speaker systems that direct signals to any driver other than the tweeter or super-tweeter. A speaker system that directs signal to a tweeter or super tweeter is best served with a ZERO cable. AudioQuest’s ZERO (no characteristic impedance) technology offers extended frequency bandwidth, extraordinarily linear noise-dissipation, and the lowest transient current compression possible in a speaker cable. However, it is important to note that with thisstrength, comes vulnerability. If two or more ZERO cables are paralleled (such as when biwiring), the two cable circuits could create a very high-frequency resonant peak (ringing), making that combination unsuitable. This cannot occur with a single ZERO cable in any connection scenario, nor can it occur when a ZERO cable is used in a BiWire COMBO with a BASS cable. In either of those configurations, the issue is completely nullified."

Most cables are assembled by hand here in Roosendaal, the Netherlands
Most cables are assembled by hand here in Roosendaal, the Netherlands

For my familiarization with the Mythical Creatures, I have chosen the ThunderBird, which is third in the speaker cable hierarchy and is probably named after an animal spirit in the myths of American Indians rather than the primeval giant geese of Australia or the Phorusrhacos, a primeval terror or giant bird from South and Central America. As with all high-quality Audioquest cables, the BASS and ZERO versions of the ThunderBird use the 72-volt dielectric bias system in carbon design. Four solid-core conductors provide a cable cross-section of 5.26 square millimeters. In the ZERO, the conductors are made of high-purity "Perfect-Surface Copper+" or "PSC+," Audioquest's best copper conductor made of high-purity metal with polished surfaces. Multilayer foils with a high carbon content are designed to convert RF radiation into heat. Both PSC+ and "Long Grain Copper" are used in the BASS, the latter probably in the conductors not connected at the amplifier end for Ground Noise Dissipation technology. The cables can be ordered with banana plugs, U, or multi-fork lugs. V-fork lugs are also available for the amplifier side. Audioquest recommends the U-fork lugs, especially for the insulated terminals required in Europe. Regardless of the type of connections, a three-meter ThunderBird ZERO is listed at 5,600 euros. For the bi-wiring variant with an additional BASS cable, it is then 9,700 euros. Ready-made sets are available in two, 2.5, three, and four-meter lengths. Deviating dimensions are of course also possible because the cables are assembled by hand and burned in in Roosendaal, the Netherlands.


This apparatus is used to burn in the cables connected in series. The lamps act as load resistors. In the case of very high-quality cables, this is done after assembly; all other cables are treated on the spool, which is said to be only 15 percent less effective
This apparatus is used to burn in the cables connected in series. The lamps act as load resistors. In the case of very high-quality cables, this is done after assembly; all other cables are treated on the spool, which is said to be only 15 percent less effective

Although all cables starting with the Robin Hood from the Folk Hero series are burned in during 37 hours after completion, and the Dielectric Bias System electrostatically aligns the insulation in a way that would otherwise only be possible with an extended break-in time, I treat the bi-wiring version of the ThunderBird to two full days of music, albeit at night only at very low levels. It replaces the Göbel Lacorde Statement Speaker, a single-wiring cable that costs about twice as much as the ThunderBird. Since my Goebel Epoque Aeon Fine is equipped with bi-wiring connectors, I usually use Lacorde Statement jumpers. But that is not necessary with the ThunderBird ZERO and BASS. Immediately after reconnecting, I miss a lot: the entire left channel. I was probably a little over-cautious when bending the short pieces of cable with the U-spades, and so one has come loose from the terminal of the amplifier. But that little mishap is quickly fixed. During the second day and with rather lustfully selected albums like Charlie Haden and Pat Metheny's "Missouri Skyes" or Keith Jarrett's "Hymn Spheres," a first impression solidifies rather casually: The music comes across tremendously clean and relaxed. The sound seems to be freed from a light veil of gray and does not show the slightest traces of roughness. One thing is already sure: So far, the ThunderBirds present themselves tonally completely inconspicuous, relaxed, and open. Long-term listening becomes a real pleasure.

This power amplifier is used to burn in the cables. Garth Powell gives the time period but doesn't reveal the signals used
This power amplifier is used to burn in the cables. Garth Powell gives the time period but doesn't reveal the signals used

I have to fall back on more well-known tracks to assess the abilities of the ThunderBirds better. In terms of rhythmic tension, the fullness of detail, and the recording's clarity, the mythical creatures act on a very high level. And the bass drum on "God Bless the Child" in the interpretation of the Keith Jarrett Trio – to name just one track – is enjoyable thanks to lots of energy in the bass. The deep drum comes across even a bit more voluminous than with the Lacorde Statement, which spoils the listener with slightly larger imaging and projects a deeper stage. Even with sparsely miked large orchestral recordings the Göbel cable shines with its spatial vastness. However, you only miss this with the Audioquest after a direct comparison with the Lacorde Statement, which also is twice as expensive. Anyway, that is quickly forgotten when the bi-wiring combination enchants you with its tremendously precise, well-differentiated imaging and a hint of warmer timbres. I would love to give the ThunderBird a few more weeks to get used to my listening room, but the FireBird is already scratching impatiently with its claws.

STATEMENT

The Audioquest ThunderBirds fascinate me with their precise character, warm timbres, a relaxed but rhythmically exciting reproduction, a very well-defined spatial imaging, and a nice extra serving of pressure in the bass. A bi-wiring combination to enjoy!
Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with tube power supply unit
Tonearm Thales Simplicity II, Einstein The Tonearme 12“
Cartridge Transrotor Tamino, Lyra Olympos SL
Tape Recorder Studer A80
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Converter Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G i with Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10 MHz Clock SOtM sCLK-OCX10 with Keces P8
Pre-amplifier Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Power Amplifier Einstein The Poweramp
Loudspeaker Goebel Epoque Aeon Fine
Cables Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) and NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme and Mainz D2
Accessories AHP Klangmodul IV G (fuse holder), Audioquest Niagaras 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Bases, Acoustic System Feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable, Arya Audio Revopods, 10Gtec Media Converter, Singlemode duplex fiber optic cable
Manufacturer's specification
Audioquest ThunderBird ZERO 72 Volt DBS Carbon
Metal Solid Perfect-Surface Copper+ (PSC+)
Cross Section 5,26mm²
Geometry ZERO-Tech (no characteristic impedance)
Noise Dissipation Multi-layer carbon-based Noise Dissipation
Jacket Blue-black braid
Connectors Speaker-Side U-Spade (recommended), Bananas, or Multi-Spade
Connectors Amp-Side U-Spade (recommended), Bananas, Multi-Spade, or V-Spade (all from 1000 series, silver)
Prices for 3 meters 5.600 Euros, 9700 Euros for biwiring ZERO and BASS
Manufacturer's specifications
Audioquest ThunderBird Bass 72 Volt DBS Carbon
Metal Solid PSC+ Sonic-Signature Conductors and LGC
Cross Section 5,26mm²
Geometry ZERO-Tech (no characteristic impedance)
Noise Dissipation GND (Ground-Noise Dissipation)
Jacket Blue-black braid
Connectors Speaker-Side U-Spade (recommended), Bananas, or Multi-Spade
Connectors Amp-Side U-Spade (recommended), Bananas, Multi-Spade, or V-Spade (all from 1000 series, silver)
Prices for 3 meters 4.100 Euros, 9700 Euro for biwring ZERO and BASS
Distribution
AudioQuest BV
Address Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
The Netherlands
Phone +31 165 54 1404
Email rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de

Weitere Informationen

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  • Imagefolder tests/20-09-18_audioquest
  • Social Introtext The Mythical Creatures in question here are – not surprisingly for Audioquest – speaker cables. In addition to the ThunderBird, the new species also includes a FireBird and a Dragon. All three top models feature separate bass cables for bi-wiring purposes, and all of them have spread out in my listening room, vying for attention and burn-in time.
Mittwoch, 20 Januar 2021 00:01

Lyngdorf präsentiert das MP-60 2.1 Upgrade

Heute hat Lyngdorf Audio die neuen HDMI 2.1-Versionen des Flaggschiff-Prozessors MP-60 präsentiert. Mehr als einmal beweist Lyngdorf damit, dass diese Prozessor-Plattform die modernste und umfassendste Lösung für das ultimative High End-Kino-Erlebnis ist.

Die neue Vorstufe wird ab Februar 2021 erhältlich sein. Die bisherigen MP-60-Vorstufen mit der HDMI 2.0b Platine werden weiterhin im Programm bleiben.

Die Videobandbreite von 48 Gbit/s ermöglicht das Pass-Through von:

  • 8K30 RGB/YCbCr 4:4:4, 10-Bit-Video
  • 4K120 RGB/YCbCr 4:4:4, 10-Bit-Video

Neue HDMI 2.1-Funktionen:

  • HDCP 2.3
  • Unterstützt VRR - Variable Refresh Rate
  • Unterstützt FVA - Fast Vactive
  • Unterstützt ALLM - Auto Low Latency Mode

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Die 2.1-Versionen werden KEINEN HD-BaseT-Ausgang mehr haben und die Anzahl der Ein- und Ausgänge ist reduziert. Die vorhandenen Ein- und Ausgänge verfügen ALLE über einen vollen Video Pass-Through. Über ein Steuersystem kann die eingebaute HDMI-Matrix aktiviert werden. Lyngdorf sieht eine Zunahme von Problemen im Zusammenhang mit der Verwendung von optischen HDMI-Kabeln zur Weiterleitung von hochauflösenden Videos an Fernseher und Projektoren. Wichtig ist, dass NUR die Versionen mit einem USB-Netzteil für die optischen Wandler den HDMI-Standards entsprechen. Die HDMI-Boards sind innerhalb der HDMI-Spezifikationen entwickelt worden und können KEINE optischen HDMI-Kabel mit Strom versorgen. Man kann jedoch die USB-Anschlüsse auf der Rückseite nutzen, um optische HDMI-Kabel mit Strom zu beliefern.

Wir haben bereits einen Satz der neuen Chord HDMI-Kabel zum Test nach Dänemark geschickt.

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Hier die Preise für den neuen MP-60:

  • MP-60 2.1 - inkl. Rack Mount 15.900 Euro
  • MP-60 2.1 - AES3 DCI Input, inkl. Rack Mount 16.900 Euro
  • MP-60 2.1 - AES3 Digital output, inkl. Rack Mount 16.900 Euro
  • MP-60 2.1 - AES67 Digital in/output, inkl. Rack Mount 17.100 Euro
  • MP-60 2.1 - AES3 DCI input & digital output, inkl. Rack Mount 17.900 Euro
  • MP-60 2.1 - AES67 Digital in/output and AES3 output, inkl. Rack Mount 18.100 Euro
  • Upgrade-Program MP-60/P-300 to 2.1, inkl. Hin- und Rücktransport 2.000 Euro

Bis zur Sommerpause im Juli bieten wir ein Upgrade-Programm für den MP-60 an. Die Kosten für das MP-60-Upgrade liegen bei 2.000 Euro. Alle Upgrades werden bei Lyngdorf in Skive durchgeführt.

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/21-01-20_lyngdorf
Dienstag, 19 Januar 2021 00:43

Waversa Systems Wrouter – Teil 2

Im ersten Teil des Tests stellte sich heraus, dass der Waversa Wrouter, anders als sein Name suggeriert, ein sehr hochwertiges LAN-Switch, ein Upsampler, eine Soundmaschine und eine Streaming-Bridge ist. Darüber hinaus agiert er auch als Dynamikprozessor, und eine soeben installierte Festplatte macht ihn zum Streamer.

Nein, ich bin nicht sicher, dass dank dieser Fortsetzung des Tests wirklich alle Funktionen des Wrouter beschrieben werden. Fest steht allerdings, dass ich wissentlich kein Thema ausgelassen habe, und auch, dass ich keinen dritten Teil schreiben werde. In Kürze wird der multifunktionale Waversa meinen Hörraum verlassen und in den des Kollegen Roland Dietl umsiedeln, wo schon ein Wcore 2.0, ein WsmartHub und ein WDAC 3T auf ihn warten. Während der Wrouter bei der ersten Beschäftigung mit ihm noch ohne interne Festplatte auskommen musste, kann er inzwischen auf einen Speicher von einem Terabyte zurückgreifen. Eigentlich war der Einbau einer doppelt so großen Platte geplant. Aber der Wrouter gibt sich wählerisch und akzeptiert an einem Steckplatz auf der Hauptplatine nur einen SSD-Speicher nach mSATA-Spezifikationen und am zweiten nur eine M.2-SSD – und die sind momentan nicht wirklich schnell zu bekommen. So fiel die Wahl dann auf eine M.2-Variante mit einem Terabyte und akzeptabler Lieferzeit.

Der Prozessor-Chip für die LAN-Anschlüsse für Audio wird im Wechsel von zwei Akkus gespeist
Der Prozessor-Chip für die LAN-Anschlüsse für Audio wird im Wechsel von zwei Akkus gespeist

Der Einbau war ein Kinderspiel, danach musste die Platte nach der Eingabe der IP-Adresse des Wrouters in den Browser im „WRouter Quick Setting“ nur noch unter dem Menüpunkt „Media Service“ ausgewählt und formatiert werden. Mittels eines über LAN verbundenen MacBooks wurden die Musikdaten von einer externen Platte auf die des Wrouters übertragen. Und plötzlich war das Bedauern über die Beschränkung auf ein Terabyte verflogen, zwang sie mich doch, mich bei der Auswahl der Alben zu beschränken. Schließlich überspielte ich etwas mehr als 500 Gigabyte, was, wie am Display des Wrouters abzulesen war, dessen CPU zu über 90 Prozent auslastete und dennoch mehr als 18 Stunden dauerte.

Dank eines eigenen Renderers kann der Wrouter als Streamer oder Streaming-Bridge agieren und über S/PDIF oder USB Daten an einen Wandler ausgeben
Dank eines eigenen Renderers kann der Wrouter als Streamer oder Streaming-Bridge agieren und über S/PDIF oder USB Daten an einen Wandler ausgeben


Wie bei allen Streaming-Gerätschaften mit interner Platte interessiert mich natürlich vor allem, ob diese einen sehr hochwertigen über LAN angeschlossenen netzwerkgebundenen Speicher – oder NAS – wie etwa den Melco N1Z/2EX-H60 entbehrlich macht. Beim Aries G2.1 etwa waren die Unterschiede zwischen der internen Platte und dem Melco in der Funktion als NAS sehr gering, die Aufteilung der verschiedenen Aufgaben auf zwei Geräte – eben den G2.1 und den Melco – führte aber dennoch zu etwas mehr Wohlklang. Das ist auch beim Wrouter mit und ohne N1Z/2EX-H60 nicht anders: Bei meiner hochauflösenden Kette und sehr konzentriertem Zuhören ergibt sich dank des Melco eine minimale Verbesserung der Raumdarstellung: Bei in natürlicher Umgebung aufgenommener akustischer Musik wirkt die Bühne einen Hauch tiefer und breiter. Ohne direkten Vergleich fehlt mir bei der etwas kompakteren Darstellung des Wrouters aber nicht wirklich etwas. Beim vom Creed Taylor im Studio produzierten Album Big Blues mit Art Farmer und Jim Hall gehen die Unterschiede gegen null. Oder kommt Farmers Flügelhorn beim Melco doch mit noch ein wenig mehr Attacke? Egal, die klanglichen Auswirkungen der unterschiedlichen Speicherplätze desselben Songs liegen gerade so an der Wahrnehmungsschwelle und werden spätestens bei Blick auf die jeweils für die beiden Varianten nötigen Investitionen völlig unerheblich: Die eingebauten Speicherplatten machen den Wrouter zu einem erstklassigen, kompletten Streamer!

Der Wrouter wird über die IP-Adresse per Browser eingestellt. Hier die Angaben zur Festplatte
Der Wrouter wird über die IP-Adresse per Browser eingestellt. Hier die Angaben zur Festplatte

Für den gerade geschilderten Vergleich hatte ich den USB-Ausgang des Warvesa mit Chord Electronics' M-Scaler und DAVE verbunden, das Upsampling und die WAP/X-Klangbeeinflussung des Wrouters, die – wie im ersten Teil erwähnt – den Klang einer 300B emulieren soll, waren ebenso deaktiviert wie die Dynamikbeeinflussung: Das „Dynamic Range Enhancement“ war auf den Default-Wert „3“ eingestellt. Und das bleibt für den zweiten Vergleich des Waversa mit dem Melco auch so. Diesmal agiert dieser aber nicht als Datenlieferant für den Wrouter, sondern tritt direkt in Konkurrenz damit: Beide holen die Musikdateien von ihren Festplatten und schicken sie über den jeweils integrierten Renderer über den USB-Ausgang zum Wandler. Der M-Scaler bleibt diesmal außen vor, da er das Ergebnis beeinträchtigen könnte.

Beim ersten Versuch scheint die Sache klar zu sein: Melco hatte ja mit der EX-Version auch einen besser klingenden Renderer nachgerüstet. Und der sorgt für einen Hauch mehr Schub im Tieftonbereich und eine noch etwas feinere Auflösung und räumliche Darstellung als der des Wrouters. Damit könnte ich gut leben, schließlich liegt der Melco preislich klar über dem Waversa und hat auch weder ein Switch, noch die WAP/X-Schaltung noch einen Upsampler an Bord. Apropos Upsampler: Schon im ersten Teil hatte sich ja gezeigt, dass dessen Einsatz in Verbindung mit dem Chord Electronics' Hugo 2 für eindeutige klangliche Verbesserungen sorgt. Und das ist beim DAVE nicht anders.

Hier die Seite für die Einstellungen der WAP/X-Schaltung. Die Werte können auch über die beiden Tasten rechts auf der Frontseite des Gerätes und das kleine Display in der Mitte eingegeben werden
Hier die Seite für die Einstellungen der WAP/X-Schaltung. Die Werte können auch über die beiden Tasten rechts auf der Frontseite des Gerätes und das kleine Display in der Mitte eingegeben werden


Sobald der Wrouter die Abtastrate bis zum Achtfachen hochrechnet und den DAC mit 352,8- respektive 384-Kilohertz-Signalen füttert, sind die Unterschiede zwischen Melco und Waversa völlig vernachlässigbar. Die beiden Streamer tun sich in Sachen Durchzeichnung und Bühnengröße nichts. Und ob man eine Spur mehr Energie im Tieftonbereich bevorzugt, bleibt Geschmackssache. In ihrer Funktion als Streamer für über USB verbundene Wandler agieren Waversa und Melco auf demselben hohen Niveau!

Dass der Renderer des Wrouters – vor allem in Kombination mit dem Upsampler – klanglich überzeugt, haben die beiden beschriebenen Testanordnungen gezeigt. Deshalb verzichte ich darauf, ihn auch noch gegen den Aries, der ja ebenfalls ein Hochrechnen der Dateien erlaubt, antreten zu lassen. Da sich in meiner digitalen Wiedergabekette ja schon häufiger gezeigt hat, dass es klanglich vorteilhaft ist, die Daten von einem Gerät aus dem Speicher abrufen zu lassen, sie über eine Ethernet-Verbindung zu einer Streaming-Bridge zu schicken und erst von dort zum Wandler respektive M-Scaler, höre ich noch einmal, wie sich der Wrouter mit seiner internen Platte so als NAS macht.

Wie mann unten links und rechts sieht, greift die Fidata-App auf den internen Speicher des Wrouters zu. Dessen Renderer schickt sie an den USB-Ausgang
Wie mann unten links und rechts sieht, greift die Fidata-App auf den internen Speicher des Wrouters zu. Dessen Renderer schickt sie an den USB-Ausgang

Der Aries G2.1 bezieht seine Daten dafür abwechselnd vom Melco und Wrouter und schickt sie per USB an dem M-Scaler, der sie für den DAVE aufbereitet. Auch in diesen beiden Konfigurationen ist sofort klar, dass die in den Melco und Waversa integrierten Renderer und die Verbindung über USB dem Anschluss der Datenspeicher per Ethernet an eine Streaming-Bridge – in diesem Falle der Auralic Aries G2.1 – klanglich unterlegen sind. Und das gilt – wie gesagt – sowohl wenn der G2.1 die Files vom N1Z/2EX-H60 holt, als auch wenn er sie vom Wrouter bezieht. Kommen die Daten von letzterem, gerät die Abbildung eine Nuance kleiner und das Klangbild ist einen Tick weniger präzise durchhörbar. Absolut betrachtet sind die Differenzen jedoch eher marginal. Mit einer integrierten SSD agiert der Wrouter auch als reiner netzwerkgebundener Speicher auf sehr hohem Niveau.

Hier liefert der MinimServer, der auf dem Melco läuft, die Daten von dessen Festplatten. Der Renderer im Melco schickt sie dann an den DAVE
Hier liefert der MinimServer, der auf dem Melco läuft, die Daten von dessen Festplatten. Der Renderer im Melco schickt sie dann an den DAVE


Zum Schluss bin ich Ihnen noch die Beschreibung der „Dynamic-Range-Enhencement“-Funktion schuldig: Wie bereits erwähnt liegt die Werksvorgabe für die Intensität auf der Skala von „1“ bis „6“ bei „3“ und dabei habe ich es bei allen hier beschriebenen Hörerfahrungen auch belassen. Die Werte lassen sich übrigens auch während laufender Wiedergabe verändern. Jeder Druck auf die „Select“-Taste erhöht die Lautstärke, bis man die „6“ erreicht hat. Dann geht es deutlich leiser mit „1“ weiter. Die Erhöhung der Lautstärke dürfte mit zunehmender Kompression, also der Verminderungen der Spitzenpegel einhergehen, denn lauter als „Digital Null“ kann eine verzerrungsfreie Wiedergabe nicht sein. Da es gerade in der Popmusik eher zu viel als zu wenig Kompression gibt und ich bei eigenen Aufnahmen Kompressoren und Limiter strickt ablehne, habe ich auch nicht weiter mit den „Dynamic-Range“-Einstellungen experimentiert.

Hier ist über das Dynamic Range Enhancement eine leichte Kompression eingestellt. Der Default-Wert liegt bei 3
Hier ist über das Dynamic Range Enhancement eine leichte Kompression eingestellt. Der Default-Wert liegt bei 3

Aber auch wenn man liebend gern auf diese Funktion verzichtet und die WAP/X-Schaltung nur selten nutzt, bietet der Wrouter unheimlich viel für's Geld: Er eignet sich ganz hervorragend als Grundstein für eine sehr hochwertige digitale Wiedergabekette. In Kombination mit einem noch bezahlbaren Wandler wie etwa einem Waversa WminiHPA MK2 oder einem HUGO 2 und ein oder zwei SSD-Speichern kann man auf sehr hohem Niveau einsteigen und die Kette später etwa durch die Ergänzung einer Streaming-Bridge dem klanglichen Olymp ohne finanzielle Verluste näher bringen.

STATEMENT

Der Wrouter kann zwar rudimentäre Routerfunktionen übernehmen. Viel wichtiger ist aber, dass er als hochklassiges LAN-Switch, Streaming-Bridge, Upsampler und mit ein oder zwei SSD-Speichern auch als NAS oder Streamer sehr hoher Qualität agieren kann. In allen genannten Disziplinen kann er sich erfolgreich mit Einzelkomponenten messen, die sich jeweils in seinem Preisbereich tummeln. Für experimentierfreudige Audiophile bietet er zusätzlich noch einen Sound- und einen Dynamikprozessor. Die ideale Einstiegsdroge für Audiophile mit digitalen High-End-Ambitionen!
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60, WDMyCloud
Streamer Auralic Aries G2.1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil und Hugo 2 mit 2go
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Einstein The Preamp, Audio Exklusiv R7
Endstufe Einstein The Poweramp, MSB M500
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon Bi-Wiring, Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2, Audiaz NF
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter
Herstellerangaben
Waversa Wrouter
Betriebssystem Customisiertes Linux 4.4.0
Hauptprozessor 1GHz ARM CORTEX-A9
Arbeitsspeicher 1GB
WiFi bis zu 5GHz/ 802.11ac
Integrierter Hub 4x batteriebetrieben LAN-Ports für Audio, 3x normale LAN-Ports, 1x WAN-Port
Netzteil Integriertes Linearnetzteil
Netzspannung 230V
Maße (B/T/H) 350/200/45mm
Gewicht 4kg
Preis 5.250 Euro

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/21-01-06_waversa
  • Social Introtext Im ersten Teil des Tests stellte sich heraus, dass der Waversa Wrouter, anders als sein Name suggeriert, ein sehr hochwertiges LAN-Switch, ein Upsampler, eine Soundmaschine und eine Streaming-Bridge ist. Darüber hinaus agiert er auch als Dynamikprozessor, und eine soeben installierte Festplatte macht ihn zum Streamer.

Das PP-200-MC-Tonabnehmersystem ist das neue Basismodell in der Phasemation-Linie und bietet neben der edlen blauen Farbgebung auch einige spezielle technische Features, die von den höherpreisigen Modellen übernommen wurden. Wie gewohnt drückt sich das Downsizing in einem phantastischen Preis/Leistungsverhältnis aus.

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Mehr audiophilen Hörgenuss um 1.000 Euro soll kein anderer Tonabnehmer in diesem Preisbereich bieten. Das PP-200 MC ist ein weiterer „best buy“ aus dem Hause PHASEMATION. Der bewährte PHASEMATION-T-500-Übertrager wird durch den neuen PHASEMATION-T-550-Übertrager abgelöst. Eine neue Frontplatte verleiht dem T-550 ein noch hochwertigeres Aussehen, in seinem Inneren wurde die Wicklungstechnik des T-1000 Übertragers übernommen, was die magnetische Flussdichte nochmals erhöht, und auch die mechanische Dämpfung wurde optimiert. Klanglich resultiert das in einer weiteren Raumabbildung mit hoher Detaildichte, mehr Dynamik und ergreifenderem Musikfluss. Der Handelspreis liegt bei 1.150 Euro: gleicher Preis bei mehr Qualität und Leistung!

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Ein ganz neues Tool bei PHASEMATION ist der DG-100 Demagnetisierer für Tonabnehmersysteme und Übertrager mit Eisenkern. Eisenhaltige Materialien in Tonabnehmersystemen und Step-up-Übertragern werden im Laufe ihrer Anwendung magnetisch und verändern dadurch ihre klanglichen Eigenschaften. Mit dem PHASEMATION DG-100 kann der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Das klangliche Ergebnis verbessert sich dadurch erheblich! Der Preis: 290 Euro.

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Vertrieb
Axiss-Europe GmbH
Anschrift Arturo Manzano
Lorsbacher Str. 31
65719 Hofheim/Ts.
Telefon +49 234 3254190
E-Mail axisseurope@aol.com
Web www.axiss-europe.de

Weitere Informationen

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Nach dem ersten Teil des Tests kommen wir nun endlich zur Sache. Es geht ans Hören. Zusätzlich liefern wir ihnen mit Teil 2 die aktualisierten technischen Daten am Ende des Artikels. So können Sie selbst mit den alten Daten im Teil 1 vergleichen, um wie viel Leistung das HEM-Team seine ursprünglichen Berechnungen übertroffen hat.

Ich kenne das Netzteil wie erwähnt ja bereits als Vorabversion. Sie dürften inzwischen aber mehr als neugierig sein. Schon bei meinem ersten Hörtest vor der offiziellen Produktveröffentlichung war ich gegenüber der Technologie des Hybridnetzteils unvoreingenommen. Ich verglich es zunächst mit dem internen Schaltnetzteil des Brooklyn DAC+ und identifizierte die Klangveränderungen. Eine Einordnung im Vergleich zu anderen, in meinem System aktiven Linearnetzteilen erfolgte erst später, in einem weiteren Hördurchlauf. Daran hat sich auch jetzt nichts geändert und ich wähle als erstes Musikstück wieder denselben Song, mit dem ich bereits beim Erstkontakt gestartet bin.

Peter Gabriels „Secret World“ vom Album Us im FLAC-Format bei 96/24 trägt die unverkennbare Handschrift Gabriels – als Musiker und Produzent. So erwartet den Hörer ein Klangkunstwerk, in dem Effekte und Abmischung eher als Ausdrucksmittel und weniger als technisches Hilfsmittel zum Erreichen eines möglichst natürlichen Klanges genutzt wurden. Toni Levins Bassspiel ist zu Beginn des Stückes sowohl links als auch rechts wahrzunehmen. Ungewöhnlich, zumeist wird der Bass ins Zentrum der Aufnahme gemischt. Gitarren und Keys bilden einen diffusen Klangteppich, der durch das song-dienliche Schlagzeugspiel Manu Katchés abgerundet wird. Die wie üblich etwas eigenwillig abgemischte Stimme Gabriels nimmt die Stereomitte der Aufnahme ein. Mit dem HYPSOS fällt ab der ersten Sekunde eine ungewohnte Tiefe der Wiedergabe auf. Die Instrumente werden nachdrücklicher und gleichzeitig viel selbstverständlicher in den Raum projiziert. Die Basslines klingen solider, greifbarer und offenbaren gleichzeitig mehr Mikrodetails. Ebenso klingt Gabriels Stimme natürlicher. Kleinste Nuancen und die individuelle organische Komponente seines Gesangs treten deutlich stärker hervor. Kurz gesagt, der Gesang wirkt intimer und gleichzeitig emotionaler. Speziell zu Beginn des Stückes fällt auch die größere Eigenständigkeit der Instrumente auf. Nicht nur wirken sowohl Bass als auch Gesang kraftvoller, sondern setzen sich darüber hinaus auch noch besser voneinander ab, ohne den musikalischen Kontext zu verlieren. Durch den speziellen Stereoeffekt des Basses und der mittigen Abmischung der Stimme entsteht ein besonders interessantes Spannungsverhältnis, welches ohne das HYPSOS deutlich weniger energiereich daherkam. Das gesamte Musikstück entwickelt mehr Lebendigkeit bei gleichzeitiger Präzision. Der Effekt des HYPSOS Netzteil auf meinen DAC fällt deutlich größer als erwartet aus, vor allem werden viele Faktoren gleichzeitig beeinflusst. Ich habe regelrecht das Gefühl, eine überarbeitete Variante des DACs zu hören, derart deutlich sind die Unterschiede.

DC-Ausgang, Kaltgerätebuchse, Triggereingang und USB-Port zum Firmwareupdate, mehr wird auf der Geräterückseite nicht benötigt
DC-Ausgang, Kaltgerätebuchse, Triggereingang und USB-Port zum Firmwareupdate, mehr wird auf der Geräterückseite nicht benötigt

Während Schlagzeuger Manu Katché sich in Peter Gabriels Komposition eher im Hintergrund hielt, kann er in seinem Solowerk Neighbourhood etwas dicker auftragen – wie zu erwarten trotzdem sehr einfühlsam und stückdienlich. Der Opener „November 99“ bietet unverfälschtere Klänge und mir Gelegenheit das HYPSOS noch etwas intensiver zu begutachten. Außerdem passt das Album thematisch in diesen Test, denn drei der Musiker auf diesem Album entstammen der polnischen Jazz-Szene. Bereits das Klavierintro offenbart eine größere Brillanz der Obertöne. Die Klänge wirken schwebender, losgelöster, einfach realistischer und glaubhafter. An den Tasten ist übrigens ebenfalls ein Marcin am Werke. Die zur Verzierung verwendeten Becken klingen raumgreifender und setzen sich noch stärker durch. Manu Katchés spezieller Stil und ganz individuelle Spieldynamik sind unverkennbar: sehr geschmeidig, oft fast wie in Zeitlupe, jedoch mit einem ständig präsenten Fokus und klarer Akzentuierung, die sich kraftvoll im Spielfluss entlädt. Wie geschmackvoll und einfühlsam, jedoch gleichermaßen nachdrücklich und bestimmt Netzteil und DAC den Mikrokosmos kleinster Dynamikexplosionen im Schlagzeugspiel erlebbar macht, ist eine Wohltat. Das Drumset atmet regelrecht. Und damit nicht genug, schließlich hat das Stück noch andere fantastisch gespielte Instrumente zu bieten. Zu Beginn umschmeicheln sich die tief gestimmte Bass Drum und der Kontrabass, später, mit dem Hauptmotiv des Stücks, setzt sich der Kontrabass klar vom übrigen musikalischen Geschehen ab. Die Spieldynamik des Bassisten Sławomir Kurkiewicz ist dabei genauso mühelos nachvollziehbar wie noch zuvor die des Schlagzeugers. Der Tiefbassanteil des Kontrabasses scheint noch besser mit den Obertönen zu verschmelzen, was der organischen Komponente des Instruments sehr guttut. Das Abschalten des 4T-Sensings dient keinesfalls dazu, die Soundsignatur des HYPSOS umzukrempeln. Zwar wirkt das Klangbild minimal entspannter und die Detailauflösung wird etwas zurückgeschraubt, jedoch bleibt ein hoher Detailgrad nach wie vor der Klangkern des Netzteils. Einen eher glatten und erdigen Sound wird man mit dem HYPSOS nicht erreichen. Das Abschalten des Spectrum Modes hat in meiner Kette keine nennenswerten Klangunterschiede zur Folge.


Für Experimentierfreudige können die Endgeräte mit etwas mehr oder weniger Spannung versorgt werden, um das klangliche Optimum zu finden
Für Experimentierfreudige können die Endgeräte mit etwas mehr oder weniger Spannung versorgt werden, um das klangliche Optimum zu finden

Dirk Sommer hat das Netzteil in seiner Kette noch an weiteren Komponenten getestet und teilt im Folgenden seine Hörerfahrungen mit Ihnen und mir:
„Da sich Helmut Baumgartner, den ich bisher eher der CD-Player- als der Streaming-Fraktion im Hifistatement-Team zurechnete, seit kurzem verstärkt mit Musik-Files und ihrer Wiedergabe beschäftigt, fehlt für die ersten Versuche mit dem Ferrum HYPSOS in meiner Kette der Aries G2.1, denn der steht momentan ebenso wie ein G1 und der Melco N1A/2EX-H60 im Wohnzimmer unseres Fotografen. Die Funktion der Streaming-Bridge übernimmt in meiner Anlage solange der Waversa Wrouter, der gleichzeitig auch als Switch aktiv ist. Aus einem seiner USB-Ausgänge geht es dann in Chord Electronics' M-Scaler, der von seinem serienmäßigen externen Schaltnetzteil gespeist wird und die Signale für den mittlerweile von einem Linearnetzteil versorgten DAVE aufbereitet. In dieser Konfiguration klingt beispielsweise Patrice Herals „Improvisation“ vom Michel Godards Album Le Conert Des Parfums ein bisschen weniger spannungsgeladen als üblich. Auch bin ich sicher, dass ich schon einmal von einem Hauch mehr Druck im Bass verwöhnt wurde. Aber wenn ich mir wirklich höchsten Musikgenuss gönnen möchte, wird der M-Scaler auch nicht von seinem Netzteil, sondern von Akkupacks versorgt: Der Upsampler reagiert recht sensibel auf seine Energieversorgung.

Das bestätigt sich auch sofort, wenn der HYPSOS ihm um die 13 Watt liefert: Der Raum wirkt nun deutlich breiter und tiefer. Auch hinsichtlich Dynamik, Emotionalität sowie Punch im Tieftonbereich bleiben jetzt keine Wünsche mehr unerfüllt. Dank der grollenden Pauken in einem großen – virtuellen? – Raum und einer Shakuhachi – einer japanischen Bambusflöte – wird auch „Raijin“ von Arild Andersens Album Mira zu einem musikalischen und klanglichen Hochgenuss. Das ändert sich zwar auch nicht, wenn statt des HYPSOS eines der Poweradds Strom aus Akkus spendiert: Der wohl imaginäre Raum behält seine beeindruckenden Dimensionen, die Feinauflösung ist mindestens so gut wie beim Ferrum, der aber in puncto Dynamik noch etwas mehr zu bieten hat als das Akkupack. Um geladene Stromspeicher brauche ich mich ab sofort nicht mehr zu kümmern. Der HYPSOS sorgt für mehr Komfort und auch noch einen Hauch mehr Druck und Schnelligkeit. Klasse!

Das Display liefert im laufenden Betrieb Informationen über die Spannung und die vom angeschlossenen Gerät abgerufene Leistung nebst Strom
Das Display liefert im laufenden Betrieb Informationen über die Spannung und die vom angeschlossenen Gerät abgerufene Leistung nebst Strom


Bevor ich mit dem Ferrum zur Kette im Wohnzimmer umziehe, erlaube ich mir noch einen Versuch, der jeglicher rationalen Überlegung Hohn spricht: Ich tausche das SBooster-Netzteil, das einen der beiden 10Gtec-Medienkonverter für die Lichtwellenleiter-Verbindung zum Router speist, gegen das HYPSOS. Schon der SBooster steht in einem krassen Missverhältnis zum Preis des Konverters – wir reden hier über den Faktor zehn – und machte sich klanglich dennoch ausgesprochen positiv bemerkbar. Leider ist es beim Ferrum genauso: Er ist noch einmal um ein Mehrfaches kostspieliger als der SBooster und sorgt dennoch für ein solideres Bassfundament, einen intensiveren Groove und mehr Luft um die Instrumente.

Doch nun zu einem etwas passenderen Spielpartner für den HYPSOS, den Auralic Aries Femto, der im Wohnzimmer per WLAN die Musik-Files empfängt und an den Mytek Manhattan II zur Wandlung weiterleitet. Selbst das damals mitgelieferte, hochwertige Netzteil im Metallgehäuse hatte klanglich keine Chance gegen ein SBooster-Netzteil der ersten Generation. Inzwischen erhält der Femto seine Energie von eine SBooster MKII. Auch hier leistet das HYPSOS, was man für den in Relation zum SBooster dreifachen Preis erwarten darf: Es hievt die Raumdarstellung, die Klangfarbenfülle, den Energiefluss – besonders im Bass – und die rhythmische Präzision auf ein deutlich höheres Niveau. Weder beim M-Scaler noch beim Medienkonverter waren die Verbesserungen durch das Ferrum HYPSOS so gravierend wie hier: Ich kenne kein besseres externes Netzteil. Diese Qualität hat selbstverständlich ihren Preis. Aber dafür ist das Hypsos auch universell einsetzbar!“

Die Liste der vorkonfigurierten Geräte kann per Firmwareupdate ständig erweitert werden
Die Liste der vorkonfigurierten Geräte kann per Firmwareupdate ständig erweitert werden

Abschließend möchte auch ich das HYPSOS im Vergleich zu den anderen an meiner Kette aktiven Netzteile einordnen. Jedes der verschiedenen Netzteile hat eine individuelle Charakteristik: Das Keces P3 beispielsweise klingt sehr dynamisch und ebenso wie das HYPSOS sehr lebendig. Im Direktvergleich zum SBooster der ersten Generation jedoch etwas aufgeregt. Das SBooster-Netzteil klingt geerdeter, stabiler. Umgekehrt könnte man jedoch sagen, das SBooster-Netzteil klingt langweiliger. Aber möglicherweise ist eine gewisse Ruhe der Wiedergabe genau das, was der betreffenden Stereokette fehlt. Oft ist die Netzteilwahl also eine Frage des Standpunkts und persönlichen Geschmacks. Welche Variante empfindet man als passender und welches Netzteil harmoniert besser mit dem vorgesehen Endgerät? Für meinen Geschmack und den Brooklyn DAC+ geht der Punkt klar an das HYPSOS. Es bietet gleichermaßen ein festes Fundament der Wiedergabe und eine beeindruckende Detailzeichnung, die ich bisher so nicht kannte. In Angesicht seines deutlich höheren Preises stellt diese Mehrleistung allerdings keinesfalls eine Abwertung der anderen beiden Netzteile in meinem System dar. Der Vergleich mit einem vollkommen neuen Netzteiltyp ist zugegebenermaßen auch nicht ganz gerecht. Darüber hinaus gibt es meines Wissens nach aktuell keinen echten Konkurrenten für das Ferrum HYPSOS mit ähnlicher Technologie. Die Flexibilität dieses Netzteils sucht ihresgleichen. Noch einmal zur Erinnerung: Es bietet jede erdenkliche Spannung zwischen fünf und 30 Volt, aufs Zehntelvolt genau, bei bis zu 80 Watt Ausgangsleistung. Damit ist es für Hörer, die gerne verschiedene Endgeräte ausprobieren oder oft wechselnde Geräte in ihrer Kette nutzen, alternativlos. Man hat nahezu immer ein passendes, hochwertiges Netzteil zur Geräteaufwertung zur Hand. Das 4T Sensing Design, die genaue Überwachung und Stabilisierung der Spannung am Endgerät über die vieradrige Zuleitung, ist ebenfalls ein nicht zu vernachlässigendes Feature. Das erste Spielwiesenexperiment von Ferrum ist nicht nur geglückt, sondern gleichzeitig ein unheimlich gutes Aushängeschild für die neue Marke.


Hybridnetzteil hin oder her, der Ringkerntrafo und Elkos sind sehr ordentlich dimensioniert
Hybridnetzteil hin oder her, der Ringkerntrafo und Elkos sind sehr ordentlich dimensioniert

STATEMENT

Das Ferrum HYPSOS etabliert eindrucksvoll eine neue Netzteilkategorie: leistungsstark und flexibel an einer Vielzahl von Geräten einsetzbar mit Features, die Raum zum Experimentieren lassen. Es verhilft meinem Brooklyn DAC+ dazu, auf einer neuen musikalischen Ebene zu agieren. Im Mittelpunkt steht dabei eine bisher unerreichte Detailfülle, Lebendigkeit und Dynamik. Gleichzeitig ist das Netzteil ein echtes Schmuckstück und erstklassig verarbeitet. Es mag wie eine Floskel klingen, aber für mich steht fest: Ich brauche ein HYPSOS. Eine entsprechende Bestellung an HEM habe ich bereits getätigt.
Gehört mit (Finn Corvin Gallowsky)
Computer ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000)
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Sbooster BOTW Eco P&P)
Server Melco N1 AH 60/2
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Keces P3), Soncoz SGD1 (mit ifi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, TIDAL)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, foobar2000 controller pro, TIDAL)
Kopfhörerverstärker iFi iDSD micro Black Label
Kopfhörer Sendy Audio Aiva, Sennheiser HD 800 s
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Sommer, Intona, Furutech, Belden, Glockenklang/Eupen
Gehört mit (Diek Sommer / Hörraum)
NAS Melco N1Z/2EX-H60, WDMyCloud
Streamer Waversa Wrouter
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Waversa Wrouter
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, 10Gtec Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster
Gehört mit (Dirk Sommer / Wohnzimmer)
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII
Laptop Asus ZenBook UX390U
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond
Zubehör Einstein The Octopus, AHP Klangmodul IV G, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
Ferrum HYPSOS
Eingangsspannung 110-240Vac/50-60Hz (EU/US Version)
90 – 110Vac/50-60Hz (JP Version)
Anschlussbuchse IEC C14 Buchse mit Feinsicherung und On/Off-Schalter, zusätzlich zwei EMI Filter
Zuleitung US/EU/UK
DC-Ausgangskabel 2.5mm DC-Stecker (Länge 50cm)
2.1mm DC-Stecker (Länge 50cm)
Andere Längen und Konfigurationen gegen Aufpreis
Ausgangsspannung 5-30 V
Max. dauerhafter Ausgangsstrom 6A (bei Spannungen unter 13,3V)
80W:gewählte Spannung (bei Spannungen über 13,3V)
Max. dauerhafte Ausgangsleistung 6Axgewählte Spannung (bei Spannungen unter 13,3V)
80W (bei Spannungen über 10V)
Max. Impulsstrom 9A
Max. Impulsleistung 9Axgewählte Spannung (270W bei 30V)
Leistungsaufnahme bei 230VAC, 50Hz, 12V DC-Ausgangsspannung: Leerlauf=6VA, 15W-Last=30,7VA, 60W-Last=98VA, 80W-Last=133,9VA
Max. dauerhafter Ausgangsstrom 6A (bei Spannungen unter 10V)
60W:gewählte Spannung (bei Spannungen über 10V)
Max. dauerhafte Ausgangsleistung 6Axgewählte Spannung (bei Spannungen unter 10V)
60W (bei Spannungen über 10V)
Abmessungen ohne Drehgeber, Füße und Anschlüsse 218x207x50 mm (BxTxH, gerundet)
Gewicht 2,8kg
Primäre Feinsicherung (Geräteschutzsicherung) 5x20mm, 3,15AT, 250V
Sekundäre Feinsicherung Littelfuse 154004T, 4A
Preis 995 Euro

Gerätepresets des HYPSOS (Stand 12.01.2021):
432 EVO Essence, Alpha Design Labs: GT40alpha, Stratos, Apogee Mini DAC, Arcam: airDAC, irDAC, irDAC II, rBlink, rDAC, rHead, rPlay, SonLink DAC, Audioengine: D2 24-Bit Wireless DAC, D2D Add-On for D2, Bel Canto: DAC1.5, CD2 CD Player 24/96, FM1 FM Tuner, Beresford CAIMAN SEG TC-7535, Cambridge Audio: DacMagic PLUS, DacMagic 100, iD100 Dock, Chord: Hugo M Scaler, Hugo TT2, Qutest, Creek: OBH-11 Mk2, OBH-15 Mk2, OBH-21 Mk2, Denon DA-300USB, Dynavector: P75 Mk3, P75 Mk4, Elac Discovery Music Server, exaSound: e22 DSD256 DAC, e28 DSD256 m-ch, Playpoint, e12 DAC, e20 DAC Mk III, FiiO QOGIR-E09K, Fram MIDI 120, Graham Slee: Accession, Elevator EXP, Reflex C, Reflex M, Revelation, Solo, iFi Audio: Pro iCan, iTube, iUSBPower, iCAN SE, iPhono2, iPhono, Pro DSD DAC, ZEN MINI, innuOS Wave Music, M2TECH: Marley MK2, Evo DAC Two, Evo DAC Two Plus, Young MK3, hiFace EVO, Martin Logan: ElectroMotion ESL, ElectroMotion ESL C9, ElectroMotion ESL X, ElectroMotion Theos, McIntosh: MB50, MS500, Melco: N100, S100, D100, E100, Meridian Audio: Media Core 200, Audio Core 200, Meridian Prime, Moon: 180 MiND Streamer, MOON 110LP, Mytek: Brooklyn Bridge, Brooklyn DAC+, Brooklyn DAC, Liberty DAC, Brooklyn ADC, Nuprime CDP-9, Paradigm PW LINK, Pathos Acoustics SRL: Aurium, Converto, Converto EVO, Ripstreamer PLAYER 64BITS ROON, RME -Audio Solutions: ADI-2, ADI-2 PRO FS, Roon Nucleus, Sonore: microRendu, ultraRendu, ultraDigital, SOtM: sHP-100, sMS-100, sMS-1000 A/D/U, sMS-200-ultra, sMS-200-ultra Neo, sMS-200, dx-USB HD, sDP-1000 DAC, Stax: SRM-212, SRM-252S, Uptone Audio REGEN, Wadia: di112, m330 media server, YULONG: A800 Class A, U100 USB, U18

Hersteller
HEM Sp. z o.o.
Anschrift Aleje Jerozolimskie 475
05-800 Pruszków
Poland
Telefon +48 22 823 7238
E-Mail info@hem-e.com
Web ferrum.audio

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder tests/21-01-12_ferrum
  • Social Introtext Nach dem ersten Teil des Tests kommen wir nun endlich zur Sache. Es geht ans Hören. Zusätzlich liefern wir ihnen mit Teil 2 die aktualisierten technischen Daten am Ende des Artikels. So können Sie selbst mit den alten Daten im Teil 1 vergleichen, um wie viel Leistung das HEM-Team seine ursprünglichen Berechnungen übertroffen hat.
  • Awards Statement in High Fidelity
Donnerstag, 14 Januar 2021 00:58

Finite Elemente Carbofibre° HD

I am lucky with my listening room: even without special damping, diffusers or absorbers it sounds pretty good. However, the interaction of the power amplifier with the tiled floor is anything but optimal: various types of coupling are very noticeable here. Does Finite Elemente’s Carbofibre° HD isolation base bring any further improvement?

As for the loudspeakers, things don't look any better either. That's why my long-time favourites, the Kawero Classic, ended up resting on a frantic-looking mixture of the factory supplied Stillpoints and some Harmonix feet. But the ideal speaker platforms are a somewhat different matter. Back when the Brinkmann monos took care of the amplification, the Finite Elemente Cerabases – now named Cerabase° Classic – were responsible for the coupling to the floor. They also took on the job with the Ayon Epsilon. Under Einstein's The Poweramp, the Harmonix TU-666ZX "Beau Tone" replaced the Cerabase, while, later on, their noble version TU-666M "BeauTone Million" received the honours. The short, even more pleasing episode with the Harmonix "The Base" TB-0917, I almost repressed because of its rather deterrent price. Then SSC's Big Magic Base turned out to be a great help here, particularly as in combination with The Poweramp it sounded better than a set of four TU-666M "BeauTone Million", but fortunately at a lower price.

The Carbofibre° HD is superbly crafted all around. It comes up with a five-layer structure: Between the three layers of carbon fibre there are two honeycomb core layers made from a polymer synthetic material
The Carbofibre° HD is superbly crafted all around. It comes up with a five-layer structure: Between the three layers of carbon fibre there are two honeycomb core layers made from a polymer synthetic material

Therefore, there was no reason for me to change the positioning of the power amplifier – if I hadn't talked to its developer Luis Fernandes on the occasion of Wolfgang Kemper's comparison review of an old and a current Pagode rack. He suggested me to try out his Carbofibre° HD base under my power amplifier. Such offers usually leave me rather unimpressed. But in the last century I had already used two Pagode racks to my satisfaction. I got even more fascinated by the fact that whenever Luis Fernandes dropped by to install a supposed improvement, his forecasts came to prove true: After that the equipment supports really did perform at a higher level. Thus, I immediately ordered a Carbofibre° HD.

Thanks to the embedded bubble level it’s easy to align the base correctly
Thanks to the embedded bubble level it’s easy to align the base correctly

According to Luis Fernandes, the autonomous Carbofibre° product line is intended to offer customers the possibility of achieving a significant sound enhancement for the installed equipment, even on surfaces such as sideboards, lowboards or the floor. In addition, the Carbofibre° bases are also intended as a sonic alternative to the pagode° amp platforms, if, for example, the available space is not sufficient or special dimensions are required. The excellent sound characteristics of the honeycomb core material used for the shelves of the new pagode° MKII generation, which are made of a polymeric material, get significantly improved in combination with the carbon fibre all-round coating, as the resulting extreme torsional stiffness in conjunction with the ultra-light honeycomb core ensures optimally controlled resonance damping and dissipation. The result is said to offer improved resolution and fine detail, a wider dynamic range and a much more coherent sonic image.


The base rests on four feet
The base rests on four feet

As the tiled floor in the listening room is not entirely level, it’s an advantage that the Carbofibre° HD can be perfectly aligned in no time at all thanks to the height-adjustable feet and the built-in bubble level. After that is done, I first listen to Georg Breinschmid's wonderfully varied and bizarre double CD Breinländ: The Austrian bassist and his changing players uninhibitedly mix short moritates, a very individual, 20-minute interpretation of "Carmen Fantasy" full of quotations and allusions, as well as rough musical and lyrical nonsense. So it perfectly fits that the last song is entitled „A beginning" ("Ein Anfang“). That's certainly not everyone's cup of tea and moreover not particularly audiophile, but for anyone with an affinity for quirky Austrian humour it's the music tip of the month.

Obviously, the feet are height adjustable
Obviously, the feet are height adjustable

After the Carbofibre° HD being ready for the comparison test, I relocate The Poweramp back on the Big Magic Base and get started with the Keith Jarrett Trio and their "God Bless The Child": When the power amp changes to the Carbofibre° HD, you could think of someone having turned the volume control one or two degrees to the right. Gary Peacock's bass gets slightly more crisp, but stays as full-bodied as before. The cymbals shimmer in richer colours, and the bass drum appears to be a bit bigger and more powerful. Often a more voluminous bass is responsible for the fact that the playback seems to be slightly slowed down and the musicians seem to perform with a little less enthusiasm. Fortunately, this is not the case here:  With the Carbofibre° HD a very solid bass foundation and the tremendously gripping groove are fortunately not in competition with each other. Thanks to its new supporting base, the Einstein amp swings up to top performance in both disciplines: In the end it feels even more comfortable on the Carbofibre° HD.

In Abdullah Ibrahim's "Calypso Minor", as expected, the bass drum and the propulsive double bass sound somewhat less solid and full-bodied with the SSC base. The tonal balance changes a bit when the Einstein finds its way back onto the finite elemente base. Here I feel reminded of the „Tilt“ control found on old Quad solid state preamps, which allowed subtle tonal displacements. But thanks to the SSC base, the grand piano not only seems a bit brighter, but also slightly more airy sounding. So, I simply will not get around Patrice Heral's "Improvisation"...


The standard feet can be replaced by the higher-quality Cerabase°, Cerapuc° or Ceraball°
The standard feet can be replaced by the higher-quality Cerabase°, Cerapuc° or Ceraball°

It is a real pleasure to experience how much pressure the kettledrums unfold in the course of the test track, taken from the album Le Concert Des Perfums, when the Carbofibre° HD is carrying the Einstein power amp. The sonic image gets so three-dimensional that one feels like walking around the percussion instruments. When the SSC base serves as rest for The Poweramp, the musical happening displaces itself a little bit further away from the listener into the depth of the room. It somehow seems a bit bigger, but the instruments aren’t that tangible anymore. Here I rather tend to the tonally more convincing Carbofibre° HD.

As with the test of the Ansuz Switch, I hear towards the end the piece "Ride of the Valkyries" („Ritt der Walküren“) from the album The Symphonic Ring (Der Symphonische Ring) with the Duisburg Philharmonic Orchestra conducted by Jonathan Darlington. The prelude to the third act presents itself in a more whirring and flustered way when the SSC base is involved. The Carbofibre° HD keeps a clear overview in the seething action and, thanks to its slightly darker timbre, makes it easier to follow the individual instrument groups. This also benefits the accuracy of the spatial imaging. And, I now feel more attracted to the tonality of the sonic image: very convincing!

STATEMENT

In my listening room, Finite Elemente’s Carbofibre° HD helps the power amp to evolve richer timbres, more pressure in the lows, higher rhythmic accuracy and better definition. This one you shouldn’t miss!
Listened with
Turntable Brinkmann LaGrange with tube power supply
Tonearm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Cartridge Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino
Phono amp Einstein The Turntable‘s Choice (bal)
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming bridge Auralic G1
Up-sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler with Poweradd
D/A converter Chord Electronics DAVE
LAN switch Ansuz Acoustics PowerSwitch D-TC Supreme
Pre amp Audio Exklusiv R7
Power amp Einstein The Poweramp
Loudspeaker Goebel Epoque Aeon Fine
Cables Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) and NRG-Z3, Swiss Cables
Accessories AHP sound module IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella bases, Acoustic System feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Manufacturer'S specifications
Finite Elemente Carbofibre° HD
Material ultra-light honeycomb cores made from polymeric synthetic material with all-round coating and middle-layer made of carbon fibre, multi-layer construction
Application for light to heavy components
Dimensions (W/D/H) 450/400/45 mm (CFHD01), 500/475/45 mm (CFHD02), special dimensions available upon request
Useable height 67 – 77 mm (incl. adjustable feet)
Load capacity 100 kg
Special features height-adjustable feet made of precision-manufactured stainless steel, 30 mm precision bubble level for perfect levelling of the isolation base
Options CERABASE°, CERAPUC° or CERABALL° feet available as an upgrade
Price 1,800 euros (CFHD01, CFHD02)
Manufacturer
finite elemente Köpf Möhring GbR
Addess Am Heimekesberg 11
33106 Paderborn
Germany
Phone +49 5254 64557
Email info@finite-elemente.eu
Web www.finite-elemente.eu

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
  • Imagefolder tests/20-04-24_finite
  • Social Introtext Mit meinem Hörraum habe ich Glück: Auch ohne spezielle Dämpfung, Diffusoren oder Absorber klingt er ziemlich gut. Die Interaktion der Endstufe mit dem gefliesten Boden ist jedoch alles andere als optimal: Da machen sich verschiedene Arten der Ankoppelung stark bemerkbar. Bringt Finite Elementes Carbofibre°-HD-Absorberbasis noch eine Verbesserung?
Mittwoch, 13 Januar 2021 01:47

HEM Electronics Hersteller

Hersteller
HEM Sp. z o.o.
Anschrift Aleje Jerozolimskie 475
05-800 Pruszków
Poland
Telefon +48 22 823 7238
E-Mail info@hem-e.com
Web ferrum.audio

Auf diesen Test freue ich mich schon seit gut einem Jahr. Während der Entwicklung des Hybrid-Netzteils HYPSOS, dem ersten Produkt von Ferrum überhaupt, stand ich immer wieder mit den Entwicklern in Kontakt. Bereits im September konnte ich ein HYPSOS mit Beta-Firmware testen. Das beeindruckende Hörerlebnis hat die Wartezeit nicht leichter gemacht.

Kurz vorm Jahreswechsel ist es also endlich soweit. Die Hifistatement Redaktion erhält gleich zwei Exemplare des neuen Ferrum HYPSOS. Ich freue mich sehr, dass eines der beiden Hybridnetzteile bei mir gelandet ist. Einen Test wollte ich mir nach dem ersten Eindruck auf den letzten Entwicklungsmetern einfach nicht entgehen lassen. Ein zweites Netzteil wurde an Dirk Sommer geliefert. In diesem Artikel können Sie sowohl sein als auch mein Urteil zum HYPSOS lesen. Es ist kein Geheimnis, dass Dirks Stereosystem meines um Längen in den Schatten stellt. Aber gerade deshalb ist es interessant, das Netzteil in zwei vollkommen verschiedenen Ketten und an Geräten unterschiedlicher Preiskategorien zu beleuchten. Außerdem haben wir uns mit Marcin Hamerla, Geschäftsführer von HEM und Gründer von Ferrum, zum Skype-Interview verabredet.

Marcin Hamerla und sein Team bei HEM sind in der HiFi-Szene nicht unbekannt. Die in der Nähe von Warschau ansässige Firma ist der Produzent von Mytek. Die Wandler von Mytek sind in der Redaktion sehr geschätzt. In meiner Kette spielt beispielsweise dauerhaft ein Mytek Brooklyn DAC+. Eine Brooklyn Bridge, ein Brooklyn AMP und Liberty DAC waren zum Test zu Besuch. In Dirk Sommers Wohnzimmerkette spielt ein Manhattan DAC II. Mit der Produktion der Mytek-Geräte hat sich bei HEM ein großer Erfahrungsschatz angesammelt, der sich nicht nur auf Wandler beschränkt. In Konsequenz war die Entstehung von Ferrum nur eine Frage der Zeit. Die neue, eigene Produktlinie von HEM bietet Platz für Innovation und frische Ideen. Die erste dieser Art ist das hybride Netzteil Ferrum HYPSOS. Es soll die besten Eigenschaften von Schaltnetzteil und linearem Netzteil in sich vereinen. Ein ambitioniertes Ziel. Schließlich gilt ein rein lineares Netzteil für HiFi-Enthusiasten als Optimum – zumindest bisher. Ob sich dies ab jetzt ändert, können Sie in diesem Artikel herausfinden. Variable Ausgangsspannungen von fünf bis 30 Volt bei bis zu sechs Ampere respektive 60 Watt sprechen schon mal für sich. Wie genau aber Schalt- und lineares Netzteil im HYPSOS zusammenkommen und welche speziellen Funktionen es noch bietet, lassen wir an späterer Stelle am besten Marcin und sein Team im Interview erklären.

Das HYPSOS punktet mit schlichtem und geradlinigem Design und besitzt dank des Logos und der Eisenplatte eine eindeutige Produktidentität
Das HYPSOS punktet mit schlichtem und geradlinigem Design und besitzt dank des Logos und der Eisenplatte eine eindeutige Produktidentität

Ferrum. Das namensgebende Element Eisen findet sich nicht nur im Produktlogo, welches das Elementkürzel für Eisen aus dem Periodensystem enthält, sondern auch auf der Front des Netzteils wieder. Das hinterleuchtete Logo ist eingefasst von einer rostroten Eisenplatte und markiert das HYPSOS unmissverständlich als Ferrum-Produkt. Marcin Hamerlas Vater war Eisenschmied und der polnische Komponist und Klaviervirtuose Chopin wurde unweit von Warschau im kleinen Dorf Żelazowa Wola geboren. Żelazo bedeutet auf Polnisch Eisen. Der Name Ferrum war demnach sehr naheliegend. Er transportiert gleichzeitig eine persönliche Erinnerung und eine Referenz an einen herausragenden Komponisten, somit an Musikalität selbst. Mit dem Logo und Eisenelement auf der Front ist das Netzteil ein echtes Designstück und nicht einfach nur ein Klotz, den man am liebsten hinter dem Rack verstecken möchte. Mit seinen Maßen von etwa 22 mal 20 mal fünf Zentimetern hat es eine identische Grundfläche wie mein Brooklyn DAC+ und lädt dazu ein, beide Geräte aufeinander zu platzieren. Temperaturtechnisch sollte dies unproblematisch sein, störende Einstreuungen in den Wandler habe ich keine wahrgenommen. Die Front verfügt außerdem über ein mittig platziertes Display und einen Drehgeber auf der rechten Seite. Auf der Rückseite befinden sich der Netzanschluss, eine USB-Buchse für Firmware-Updates und ein 3,5-Millimeter Klinkenanschluss als Trigger-Eingang. Zum Lieferumfang gehören neben einer Schnellstartanleitung ein Netzkabel und zwei DC-Kabel zum Anschluss des Netzteils an Komponenten: eines mit 2,5-Millimeter-Stecker und ein zweites mit 2,1-Millimeter-Stecker. Beide Kabel haben eine Länge von gut 50 Zentimetern. Andere Konfigurationen sind auf Anfrage erhältlich. Die Kabel fallen im positiven Sinne als ungewöhnlich auf. Es erwartet einen nicht das übliche dünne DC-Kabel mit kaltgepressten Steckern, sondern ein recht dickes Kabel mit vier Adern und einem massiven, selbstverriegelnden Stecker zum Anschluss an das Netzteil selbst. Die Anschlusskabel runden den enorm hochwertigen haptischen und optischen Gesamteindruck des HYPSOS perfekt ab.


Die Anschlusskabel sind sehr hochwertig gefertigt und machen mächtig Eindruck
Die Anschlusskabel sind sehr hochwertig gefertigt und machen mächtig Eindruck

Beim ersten Einschalten des Netzteils müssen zunächst die gewünschte Spannung und Polarität gewählt werden. Für viele Geräte sind bereits die richtigen Einstellungen hinterlegt. Alle aktuell vorkonfigurierten Geräteprofile finden Sie am Ende des Artikels nach den Herstellerangaben. Die Liste kann vom Ferrum-Team mittels Firmwareupdate stetig vergrößert werden. Teilen Sie dem Team also gerne ihren Gerätewunsch mit. Natürlich können Sie das HYPSOS auch manuell konfigurieren, sollte ihr Endgerät in der Liste nicht enthalten sein. Sie müssen lediglich die benötigte Spannung und Polarität ermitteln und einstellen. Meist können diese Informationen der Geräterückseite oder dem Handbuch entnommen werden. Sollten Sie unsicher sein, hilft sicher auch der Hersteller ihres Gerätes oder Ferrum weiter. Man sollte nicht vergessen, dass eine falsche Einstellung das Endgerät zerstören könnte. Deshalb fragt das HYPSOS jede gemachte Einstellung nochmals ab und bietet sogar ein zehnsekündiges Zeitfenster vor dem Freischalten der Spannung, um notfalls den Prozess doch noch abbrechen zu können. Für meinen Brooklyn DAC+ ist bereits ein Profil hinterlegt, welches ich per Druck auf den Drehgeber auswähle. Mir werden hinterlegte Spannung und Polarität zur nochmaligen Bestätigung angezeigt. Erst danach gibt das HYPSOS die Spannung frei.

Bevor die Spannung freigegeben wird, durchläuft das HYPSOS diese Sicherheitsabfrage
Bevor die Spannung freigegeben wird, durchläuft das HYPSOS diese Sicherheitsabfrage

Im Skype-Interview war neben Marcin Hamerla auch Paweł Gorgoń, der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei HEM, anwesend. Beide haben uns einige Fragen zur Entstehung von Ferrum und dem HYPSOS beantwortet. Meine Fragen zu den technischen Details hingegen hat Entwickler Maksymilian Matuszak bereits im Voraus per E-Mail beantwortet.

Hifistatement: Wie ist die Idee entstanden, mit Ferrum eine eigene Marke ins Leben zu rufen?
Marcin: HEM gibt es jetzt seit etwa 22 Jahren und es arbeiten ungefähr 25 Leute bei uns. Wir haben schon immer mit Mytek zusammengearbeitet, fertigen aber auch viele OEM-Produkte für Audioanwendungen in der Industrie. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, viele gute und talentierte Menschen auf meinem Weg mit HEM kennengelernt zu haben. Paweł beispielsweise hat mich ursprünglich bekniet ihn anzustellen. Inzwischen ist es umgekehrt und ich würde ihn anflehen, für mich zu arbeiten. Er kam als Student ins Unternehmen und hat sich als sehr talentiert erwiesen. Mittlerweile ist er Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei HEM und unser R&D-Brain. Er ist super im Umgang mit Elektronik, ein guter Programmierer und sehr geschickt im Organisieren von Mitarbeitern.
Pawel: Ich würde gerne einwerfen, dass das Beste an HEM die Teamarbeit ist. Ich kann nicht alles allein machen, deshalb bin ich froh über ein talentiertes Team aus Elektronikspezialisten und Programmierern. Ohne sie wäre das HYPSOS nicht möglich gewesen.
Marcin: Vor einigen Jahren wuchs das Ingenieursteam. Die meisten unter ihnen sind sehr jung und Audio-Enthusiasten. Manchmal sind sie richtige Angeber und erfolgshungrig, außerdem oft unkonventionell. Bei einer Traditionsmarke wie Mytek hat dies nicht immer Platz. Deshalb ist Ferrum wie eine Spielwiese für meine Ingenieure und in Konsequenz ist das HYPSOS entstanden. Die Idee für Ferrum ist ungefähr zwei Jahre alt. Die intensive Markenentwicklung begann vor einem Jahr. Der Entwicklungsprozess des HYPSOS hat allerdings nur etwa ein halbes Jahr gedauert. Das hat viel mit der guten Organisation bei HEM zu tun. Das Team und seine Kommunikation und Planung ist sehr effektiv. Dieser Aspekt wird oft unterschätzt. Er stellte oft die Kernschwierigkeit der Produktenwicklung dar. Die Idee des Markennamens Ferrum hat verschiedene Ursprünge. Einer davon liegt in der Zeit der Germanen. Die Vandalen lebten in jener Zeit auf dem Gebiet des heutigen Polens. In der Nähe meines Hauses gab es eine Eisenmine der Vandalen. Man benötigt heute sogar immer noch eine Erlaubnis zum Graben in der Nachbarschaft, denn überall finden sich Relikte aus jener Zeit. Ganz in der Nähe gibt es deshalb auch ein archäologisches Museum, welches wir unterstützt haben. Dies ist einer der Gründe für den Namen Ferrum.


Das Forschungs- und Entwicklungsteam von HEM und Ferrum präsentiert stolz das HYPSOS, ihr erstes Baby (v.l.n.r. Arkadiusz Bochyński, Jarosław Jabłoński, Maksymilian Matuszak, Andrzej Dziwiński und Piotr Głudkowski, sitzend Marcin Hamerla und Paweł Gorgoń)
Das Forschungs- und Entwicklungsteam von HEM und Ferrum präsentiert stolz das HYPSOS, ihr erstes Baby (v.l.n.r. Arkadiusz Bochyński, Jarosław Jabłoński, Maksymilian Matuszak, Andrzej Dziwiński und Piotr Głudkowski, sitzend Marcin Hamerla und Paweł Gorgoń)

Hifistatement: Sind alle Mitarbeiter von HEM an der Entwicklung des HYPSOS beteiligt gewesen oder gibt es ein Kernteam?
Marcin: Die Entwicklungsabteilung, bestehend aus sieben Personen, ist natürlich maßgeblich für das HYPSOS verantwortlich. Paweł ist wie gesagt Entwicklungsleiter und Max hat den Großteil der gesamten HYPSOS-Hardware entwickelt. Er ist zwar auch ein guter Programmierer, aber arbeitet lieber mit Metall. Ohne die Abteilungen Produktion, Verkauf und Vertrieb wäre Ferrum aber dennoch unmöglich. Jede Abteilung und jeder Mitarbeiter ist wichtig.
Pawel: Max ist mit Anfang zwanzig zwar überraschend jung, aber ein sehr guter Ingenieur.
Marcin: Das stimmt. Familientradition. Schon sein Vater ist ein guter Ingenieur und sein Sohn sogar noch besser.

Hifistatement: Gibt es eine Funktion oder eine Eigenschaft des HYPSOS auf die ihr besonders stolz seid?
Pawel: Ich bin einfach mit dem Gesamtprodukt sehr zufrieden.
Marcin: Für mich ist das wichtigste die solide Grundkonstruktion des Netzteils. Eine Besonderheit des HYPSOS ist der Einsatz von sehr viel Software im Vergleich zu handelsüblichen Netzteilen. Viele Parameter können hierüber beeinflusst werden. Dank der soliden Grundkonstruktion waren wir letztendlich in der Lage, per Software die ursprünglich vorgesehene Ausgangsleistung zu übertreffen. Das fertige HYPSOS liefert eine Dauerleistung von 80 Watt, anstatt der geplanten 60 Watt. Die Impulsleistung liegt sogar bei 200 Watt. Wir müssen noch die technischen Daten auf unserer Website anpassen. (Anm. d. Red.: Wir nennen in den Herstellerangaben dementsprechend den bisher auf der Website genannten Wert)

Ein Screenshot aus dem Skype-Interview mit Marcin Hamerla und Paweł Gorgoń, rechts oben Finn Corvin Gallowsky und darunter Dirk Sommer
Ein Screenshot aus dem Skype-Interview mit Marcin Hamerla und Paweł Gorgoń, rechts oben Finn Corvin Gallowsky und darunter Dirk Sommer

Auf meine abschließende Frage zur Zukunft von Ferrum und neuen Produkten hat sich Marcin eher bedeckt gehalten. Ideen gibt es anscheinend viele und ein gutes Team obendrein. Folglich würde es mich sehr wundern, wenn das HYPSOS das letzte Ferrum-Produkt gewesen sein sollte. Nun zu den technischen Details, die Max per E-Mail erläutert hat.


Hifistatement: Das HYPSOS verbindet die Technik eines Schaltnetzteiles mit der eines linearen Netzteils. Wie arbeiten diese zwei Typen im HYPSOS zusammen und welche Vorteile hat ein Netzteil-Hybrid?
Max: Wir haben uns im HYPSOS für ein Hybrid-Design entschieden, weil wir die Restwelligkeit und das Rauschen am Ausgang niedrig halten, aber trotzdem einen großen Ausgangsspannungsbereich erhalten wollten. Natürlich ist ein linearer Regler der beste, um das Rauschen niedrig zu halten, aber mit dem HYPSOS-Ausgangsspannungsbereich wäre der Kühlkörper so groß wie der Mond, also mussten wir einen anderen Weg finden. Deshalb haben wir uns entschieden, den Linearregler beizubehalten, aber eine effiziente Stufe mit einem Schaltregler vor unseren diskreten Low-Drop-Out-Spannungsregler (LDO) zu setzen, die die Spannung am LDO konstant hält und die Verlustleistung minimiert. Dies gab uns die Möglichkeit, die Verlustleistung niedrig zu halten, jedoch wird die Restwelligkeit am Ausgang stark reduziert, da wir immer noch einen Linearregler nutzen. Der unterdrückt, wie gesagt, die Restwelligkeit. Zusätzlich verwenden wir zur weiteren Unterdrückung des Rauschens ein zweistufiges LC-Filter nach dem Schaltwandler, um die Spannung am Ausgang des Reglers zu glätten. Alles in allem ist es uns gelungen, ein Netzteil zu entwickeln, das eine geringere Verlustleistung hat als ein Linearregler. Aber wir haben immer noch ein schnelles Einschwingverhalten beim Schaltstrom, ein geringes Rauschen und eine geringe Restwelligkeit, so wie es beim Linearregler der Fall ist. Dies wäre nicht möglich, wenn wir nur einen Schaltregler verwenden würden.

Maksymilian Matuszak, der maßgeblich für die Hardware des HYPSOS verantwortlich zeichnet und Abteilungsleiter der F+E Abteilung Paweł Gorgoń mit verschiedenen Komponenten, die das Netztteil mit passernder Spannung versorgen kann
Maksymilian Matuszak, der maßgeblich für die Hardware des HYPSOS verantwortlich zeichnet und Abteilungsleiter der F+E Abteilung Paweł Gorgoń mit verschiedenen Komponenten, die das Netztteil mit passernder Spannung versorgen kann

Hifistatement: 4T Sensing Design und Spread Spectrum Mode sind zwei besondere Funktionen des Netzteils. Erklär unseren Lesern doch bitte kurz ihre Funktionsweise und den resultierenden Effekt auf die Audio-Wiedergabe.
Max: 4 Terminal Sensing Design (4TSD) ist eine Funktion, die den Einfluss des Kabelwiderstands auf die Spannung am Ausgang des Kabels stark reduziert. Die meisten externen Netzteile messen ihre Ausgangsspannung direkt an ihrem Ausgang, aber nicht an der Last, am Ende des Kabels. Daher verursacht der Strom, den das Netzteil liefert, den Spannungsabfall am Kabelwiderstand. Wenn also der vom Netzteil gelieferte Strom hoch ist, kann die von der Last gesehene Spannung niedriger sein als die Spannung am Ausgang des Netzteils. Aus diesem besonderen Grund ist das HYPSOS mit 4TSD ausgestattet, das die Spannung direkt am Ausgang des Kabels und nicht am Ausgang des Netzteils misst, so dass der Effekt des Spannungsabfalls auf dem Kabel minimiert wird. Wir verwenden ein 4-adriges Kabel, wobei zwei Adern für die Stromversorgung und die anderen beiden Adern für die Spannungsmessung vorgesehen sind. Auf diese Weise fließt der hohe Strom nur durch die beiden Adern, die für die Stromversorgung vorgesehen sind. In den Adern, die für die Spannungsmessung vorgesehen sind, fließt fast kein Strom, so dass in diesen Messkabeln kein Spannungsabfall auftritt und der Einfluss des Kabelwiderstands auf ein Minimum reduziert wird. Dies ist sehr wichtig, da eine Änderung des Versorgungsstroms viel weniger Einfluss auf die Ausgangsspannung hat und viel weniger Verzerrungen verursacht, wenn der 4TSD aktiviert ist. Der Spread Spectrum Mode ist eine Möglichkeit, die durch den Schaltregler verursachte Hochfrequenz-Emission zu reduzieren. Er moduliert die Schaltfrequenz des Reglers, wodurch der Pegel der Hauptschaltfrequenzwelligkeit und ihrer Oberwellen gesenkt wird. Daher gibt es weniger Rauschen, das von einigen Verstärkern zurück in den hörbaren Bereich von der Stromversorgung moduliert werden könnte.


Der vierpolige DC-Anschluss und ein vierpoliges Kabel machen eine genaue Überwachung der Spannung auf der Seite des Endgeräts möglich
Der vierpolige DC-Anschluss und ein vierpoliges Kabel machen eine genaue Überwachung der Spannung auf der Seite des Endgeräts möglich

Nach dem umfangreichen Interview und Bericht über die Funktionen und Eigenschaften des Netzteils müssen wir Sie leider noch ein bisschen auf die Folter spannen. Der Hörbericht folgt diesen Freitag. Ich hoffe Sie sind nicht weniger in freudiger Erwartung, als ich es war, während ich auf die Ankunft des HYPSOS für diesen Test wartete.

Herstellerangaben
Ferrum HYPSOS
Eingangsspannung 110-240Vac/50-60Hz (EU/US Version)
90 – 110Vac/50-60Hz (JP Version)
Anschlussbuchse IEC C14 Buchse mit Feinsicherung und On/Off-Schalter, zusätzlich zwei EMI Filter
Zuleitung US/EU/UK
DC-Ausgangskabel 2.5mm DC-Stecker (Länge 50cm)
2.1mm DC-Stecker (Länge 50cm)
Andere Längen und Konfigurationen gegen Aufpreis
Ausgangsspannung 5-30 V
Max. dauerhafter Ausgangsstrom 6A (bei Spannungen unter 10V)
60W:gewählte Spannung (bei Spannungen über 10V)
Max. dauerhafte Ausgangsleistung 6Axgewählte Spannung (bei Spannungen unter 10V)
60W (bei Spannungen über 10V)
Abmessungen ohne Drehgeber, Füße und Anschlüsse 218x207x50 mm (BxTxH, gerundet)
Gewicht 2,8kg
Primäre Feinsicherung (Geräteschutzsicherung) 5x20mm, 3,15AT, 250V
Sekundäre Feinsicherung Littelfuse 154004T, 4A
Preis 995 Euro

Gerätepresets des HYPSOS (Stand 12.01.2021):
432 EVO Essence, Alpha Design Labs: GT40alpha, Stratos, Apogee Mini DAC, Arcam: airDAC, irDAC, irDAC II, rBlink, rDAC, rHead, rPlay, SonLink DAC, Audioengine: D2 24-Bit Wireless DAC, D2D Add-On for D2, Bel Canto: DAC1.5, CD2 CD Player 24/96, FM1 FM Tuner, Beresford CAIMAN SEG TC-7535, Cambridge Audio: DacMagic PLUS, DacMagic 100, iD100 Dock, Chord: Hugo M Scaler, Hugo TT2, Qutest, Creek: OBH-11 Mk2, OBH-15 Mk2, OBH-21 Mk2, Denon DA-300USB, Dynavector: P75 Mk3, P75 Mk4, Elac Discovery Music Server, exaSound: e22 DSD256 DAC, e28 DSD256 m-ch, Playpoint, e12 DAC, e20 DAC Mk III, FiiO QOGIR-E09K, Fram MIDI 120, Graham Slee: Accession, Elevator EXP, Reflex C, Reflex M, Revelation, Solo, iFi Audio: Pro iCan, iTube, iUSBPower, iCAN SE, iPhono2, iPhono, Pro DSD DAC, ZEN MINI, innuOS Wave Music, M2TECH: Marley MK2, Evo DAC Two, Evo DAC Two Plus, Young MK3, hiFace EVO, Martin Logan: ElectroMotion ESL, ElectroMotion ESL C9, ElectroMotion ESL X, ElectroMotion Theos, McIntosh: MB50, MS500, Melco: N100, S100, D100, E100, Meridian Audio: Media Core 200, Audio Core 200, Meridian Prime, Moon: 180 MiND Streamer, MOON 110LP, Mytek: Brooklyn Bridge, Brooklyn DAC+, Brooklyn DAC, Liberty DAC, Brooklyn ADC, Nuprime CDP-9, Paradigm PW LINK, Pathos Acoustics SRL: Aurium, Converto, Converto EVO, Ripstreamer PLAYER 64BITS ROON, RME -Audio Solutions: ADI-2, ADI-2 PRO FS, Roon Nucleus, Sonore: microRendu, ultraRendu, ultraDigital, SOtM: sHP-100, sMS-100, sMS-1000 A/D/U, sMS-200-ultra, sMS-200-ultra Neo, sMS-200, dx-USB HD, sDP-1000 DAC, Stax: SRM-212, SRM-252S, Uptone Audio REGEN, Wadia: di112, m330 media server, YULONG: A800 Class A, U100 USB, U18

Hersteller
HEM Sp. z o.o.
Anschrift Aleje Jerozolimskie 475
05-800 Pruszków
Poland
Telefon +48 22 823 7238
E-Mail info@hem-e.com
Web ferrum.audio

Weitere Informationen

  • Flags
    Deutsch English|
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  • Social Introtext Auf diesen Test freue ich mich schon seit gut einem Jahr. Während der Entwicklung des Hybrid-Netzteils HYPSOS, dem ersten Produkt von Ferrum überhaupt, stand ich immer wieder mit den Entwicklern in Kontakt. Bereits im September konnte ich ein HYPSOS mit Beta-Firmware testen. Das beeindruckende Hörerlebnis hat die Wartezeit nicht leichter gemacht.
  • Awards Statement in High Fidelity
Montag, 11 Januar 2021 04:57

Die Chord Company Bridge

Nach den Chord Burndy-Kabeln bietet die Chord Company den Besitzern von Naim Audio-Geräten ein weiteres interessantes Produkt an, um das Hörerlebnis noch weiter zu optimieren: die Chord Company Bridge. Die neue Bridge sorgt für eine verbesserte Klangqualität von Naim Audio-Netzwerkplayern auch ohne externe Spannungsversorgung.

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Erzielt wird dies durch einen zusätzlichen Schutz vor HF-Rauschen auf der Signalmasse. Denn selbst kleinste Anteile dieses Rauschens können die musikalische Darbietung eines Systems erheblich beeinträchtigen. Die Chord Company Bridge wird in Großbritannien handgefertigt und verbessert den leichten, ungeschirmten Kurzschlussstecker, der mit den Netzwerkplayern mitgeliefert wird, um eine kompromisslose, rauschreduzierte Verbindung. Sie verfügt über ein gefrästes Gehäuse aus schwerem Aluminium, das sowohl akustisch als auch elektrisch isoliert. Die Taylon®-isolierte Verdrahtung und der harzgedämpfte Innenaufbau erhöhen diese Isolation zusätzlich.

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Mit dem Chord Bridge-Kurzschlussstecker erhalten anspruchsvolle Audiophile ein sofortiges Upgrade im Vergleich zu den Kurzschlusssteckern, die in der Regel den Audiogeräten beiliegen. Der Preis der Bridge liegt knapp unter 600 Euro.

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Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

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