Hätten Sie zu einem Hersteller so viel Vertrauen, dass Sie sich von ihm eine Komponente ohne vorherigen Hörtest bestellen würden? Einen Lautsprecher zum Beispiel, den es noch nicht einmal gibt, weil er noch nicht fertig entwickelt ist und von dem der Preis noch nicht feststeht? Natürlich nicht! Ich schon: die Odeon Rigoletto 2020.
Eins muss ich vorab gleich klarstellen: Dies ist kein klassischer Test, sondern eine Geschichte. Und zwar meine persönliche Geschichte darüber, wie nach weit über einem Jahrzehnt endlich einmal wieder ein professioneller Lautsprecher in mein Heim einziehen durfte. Und das auf Dauer. Meine Liaison mit der Odeon Rigoletto 2020 besteht nun schon seit über einem halben Jahr und unsere Beziehung wird immer fester. Meine Schreinerwerkzeuge liegen seit Monaten ungenutzt herum – jedenfalls verwende ich sie derzeit nicht mehr zum Fertigen eigener Lautsprechergehäuse –, was nicht unbedingt zum Missfallen meiner besseren Hälfte ist… Doch ich greife vor, der Reihe nach!
Für HiFi-Bastler, die immer wieder Löcher in Holzbretter sägen, diese zusammenleimen, Watte reinstopfen, Chassis reinschrauben, Strippen hindurchziehen und vielleicht sogar noch ein paar elektrische Bauteile zusammenbrutzeln, für die gibt es eine schöne umgangssprachliche Bezeichnung: „Frickler“. Der gemeine Frickler verbringt in der Regel viel mehr Zeit mit dem Basteln als mit dem Musikhören an sich. Quasi wie ein Kreuzritter ist er auf der Suche nach dem Heiligen klanglichen Gral und glaubt in seiner grenzenlosen Naivität tatsächlich, diesen auch finden zu können. Genauso einer war ich bis vor kurzem, und zwar ungefähr zweieinhalb Jahrzehnte lang. Denn wenn du einmal zum Kleinleistungs-Junkie geworden und auf Trioden-Droge bist, dann gibt es kein Zurück mehr und du hast ein grundsätzliches Problem: den geeigneten Lautsprecher für deine leistungsarmen Verstärkerchen zu finden. Der Markt war und ist in Bezug auf Single Ended Trioden affine Lautsprecher eher überschaubar und du selbst kannst es ja sowieso viel besser, also hackst du immer wieder die Thiele-Small-Parameter aller potentiell geeigneten Chassis in eine Berechnungssoftware wie zum Beispiel AJ-Horn, interpretierst die Ergebnisse und baust munter Hörner, Transmissionlines oder andere, eher exotische Gehäuse wie zum Beispiel Open-Baffle-Wände. Auf diese Weise produzierst du natürlich ganz nebenbei viel Kaminholz, aber das sei nur mal so am Rande erwähnt. Und irgendwann dünkt dir: Das alles ist ein von Vornherein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, den Heiligen Lautsprecher-Gral, die klangliche Perfektion für eine Handvoll Triodenwatt, die wirst du nicht finden. Niemals. Da gibt es halt einfach einige Profis, die können das eben doch besser als du.
Etwas ernüchtert ob der neu gewonnenen Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, letztlich resultierend aus dem Missverhältnis zwischen meiner zu hohen Erwartungshaltung in Bezug auf das klangliche Endergebnis einerseits und meiner wahrscheinlich limitierten Kompetenz in Sachen High-End-Lautsprecherbau andererseits, sondierte ich also den professionellen Lautsprechermarkt vor mittlerweile ziemlich genau einem Jahr mal wieder etwas intensiver. Ich machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Spielpartner für meine Single Ended Trioden mit ihren mickrigen Ausgangsleistungen in der Spanne irgendwo zwischen einskommairgendwas und vier Watt. Häufig landete ich bei den mir bekannten Herstellern, hörte mich aber auch bei Redaktionskollegen nach vielversprechenden Newcomern um. So richtig konnte mich jedoch nichts begeistern, was aber durchaus an der relativ konkreten Konzeption lag, die mir grundsätzlich als Ideal für meine Kleinleistungstrioden vorschwebte: ein wirkungsgradstarkes Zweiwegsystem bestehend aus einem Hochtonhorn und einem Backloaded-Tiefmitteltonhorn. Bitteschön mit acht Ohm Nennimpedanz, einem maximal acht Zoll großen, hart aufgehängten Tiefmitteltöner aus Papier, möglichst einfacher Frequenzweiche ohne Korrekturglieder und ohne fiese Sauereien im Phasen- beziehungsweise Impedanzverlauf. Ach ja, ein Wirkungsgrad von nicht unbedingt weniger als 94 Dezibel pro Watt und Meter ist natürlich obligatorisch. Habe ich einfach nicht gefunden. Womöglich doch zu speziell?
Verzweifelt klammerte ich mich quasi an den einzigen Strohhalm, den ich noch zu fassen bekam und rief im Februar 2020 initiativ bei Odeon Audio an. Unter anderem deshalb, weil mir das leider in 2016 eingestellte Modell Rigoletto stets in sehr guter Erinnerung geblieben war und ich es schlicht versäumt habe, rechtzeitig zuzugreifen. Und außerdem, weil ich auf den Hamburger HiFi-Tagen am Anfang des gleichen Monats fast eine auf einem Flur umherstehende Odeon Audio Midas in wunderbarem Pappelfurnier umgerannt hätte… Der wahre Grund ist natürlich, dass Axel Gersdorff die drei wichtigsten Dinge mitbringt, die wesentliche Voraussetzungen für erfolgreichen Lautsprecherbau sind: Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung, und davon mittlerweile über 40 Jahre. Zudem steht Odeon Audio für eine mir persönlich ganz besonders wichtige, heutzutage immer seltener anzutreffende Eigenschaft: Authentizität. Hektische, kurze Produktzyklen sind hier ein Fremdwort, bei Odeon Audio wird einfach nicht jedem kurzlebigen Modetrend hinterher gehechelt. Gut so! Und vielleicht am wichtigsten: Odeon Audio baut schicke, wirkungsgradstarke Hornlautsprecher.
An irgendeinem Vormittag im besagten Februar 2020 hatte ich also Constantin Buchholz an der Strippe und schilderte mein Problem. Die Midas mit ihren sechs Ohm und den beiden parallelen Tiefmitteltönern auf Bassreflex war nicht so ganz nach meinem persönlichen technischen Geschmack und bei den größeren Modellen in Odeons Portfolio hatte ich etwas Sorge, dass meine Single Ended Trioden mit ihren kaum nennenswerten Dämpfungsfaktoren die großen Tieftöner unter Kontrolle bekommen würden, Stichwort: Rückinduktion. Herr Buchholz entgegnete, dass Odeon Audio tatsächlich ein neues Modell bereits fast fertig entwickelt habe. Mit dem für Odeon typischen, klassischen Hochtonhörnchen – hier experimentierte man noch mit zwei unterschiedlichen Treibervarianten – und einem 18 Zentimeter großen Tiefmitteltöner aus Papier mit mehrfach gefalteter Sicke als Backloaded Horn. Ich war mehr als baff! Zu behaupten, dass mein Interesse geweckt war, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts, ich war furchtbar aufgeregt! Sicher, ich hätte mich einfach darauf beschränken können, diesen Lautsprecher, sobald verfügbar, bei Odeon zum Test vorzumerken. Aber ich habe ihn sofort bestellt. Ich wusste sofort mit jeder Faser meines Körpers: Das ist mein Ding! Ein Blindkauf eines Modells also, das noch keinen Namen hatte, noch nicht zu Ende entwickelt war und von dem der Marktpreis noch nicht feststand. Aber ich war der festen Überzeugung, dass auch hier Odeons klangliches Erbgut wieder fest verankert sein würde und habe daher keine Sekunde gezögert. Um ehrlich zu sein, fällt mir aber auf die Schnelle kein anderer Hersteller ein, bei dem ich auch so gehandelt hätte.
Natürlich tauschte ich mich in der Folge sowohl mit Axel Gersdorff als auch mit Constantin Buchholz regelmäßig telefonisch aus und blieb hinsichtlich der Entwicklung und Fertigstellung „meines“ Lautsprechers immer eng am Ball. Selbst Fotos der ersten vom Schreiner gefertigten Rohgehäuse bekam ich zugeschickt. Unnötig zu erwähnen, dass beide stets auskunftsfreudig waren und es ein Genuss war, mit ihnen über Details, Kniffe und Finessen des Lautsprecherbaus zu fachsimpeln. So sind wir zum Beispiel der gemeinsamen Auffassung, dass man einen erstklassigen Tiefmitteltöner daran erkennt, dass er bereits ohne weitere Beschaltung direkt an eine Endstufe gehängt eine gute Figur macht – übrigens ohne Schallwand, auf dem Tisch liegend.
Wir vereinbarten, dass ich „meine“ Lautsprecher direkt aus Haltern am See abholen und meinen Besuch gleich mit einer gemeinsamen Hörsession und der Erstellung einer Firmenreportage verbinden würde. Und dann kam Corona. Langer Rede kurzer Sinn: Aus der gemeinsamen Hörsession und der Firmenreportage wurde nichts. Gleichwohl steht das für die Zeit „Nach-der-Corona-Pandemie“ ganz oben auf der Prioritätenliste, und die Lautsprecher, die jetzt also auf den Namen „Rigoletto 2020“ hören, kamen Anfang Mai 2020 per Spedition zu mir.
Obwohl die „neue“ Rigoletto eine eigenständige, von der „alten“ Rigoletto unabhängige Entwicklung mit anderem Hornverlauf und neu gestalteter Druckkammer ist, sind die konzeptionellen Ähnlichkeiten bezüglich des Gehäuseprinzips ja unbestreitbar vorhanden. Folgerichtig kann das neue Modell also durchaus als Reinkarnation betrachtet werden, so dass der Modellname ja quasi auf der Hand lag. Daher ist es sicherlich interessant, kurz auf die weiteren Unterschiede zwischen beiden Modellen einzugehen. So waren die Seiten der alten Rigoletto zum Beispiel aus Multiplexplatten gefertigt und für die Verstrebungen wurden MDF- und Spanplatten verwendet. Das neue Modell besteht ebenfalls aus einem Mix verschiedener Holzsorten: Die Seitenwangen sind wieder aus Birkenmultiplex gefertigt, Rückwände, Gehäusedeckel und innere Verstrebungen jedoch aus einer speziellen, mitteldichten Holzfaserplatte, die gegenüber Standard-MDF dank einer besonderen Additivbeimischung über eine um den Faktor 1,6 höhere Dichte verfügt. Hierzu erklärte mir Axel Gersdorff, dass für die Entwicklung des neuen Lautsprechers unzählige Prototypen aus unterschiedlichen Materialien beziehungsweise Materialmixen gefertigt wurden. Bei der finalen Auswahl der optimalen Kombination aus den verbliebenen Favoriten für die Serie spielten sich letztlich klangliche Unterschiede allenfalls noch im Bereich von Nuancen ab. Ich persönlich bin aus akustischen Gründen übrigens von je her ein Anhänger von Multiplex- beziehungsweise Schichtholz als Gehäusematerial und im Fall der Rigoletto 2020 gilt es zusätzlich zu berücksichtigen, dass das kleine Basshorn aus sehr vielen Verstrebungen und Verschachtelungen besteht. In schwingungstechnischer Hinsicht ist das Gehäuse damit ohnehin schon rein konstruktiv so gut wie akustisch tot – was es auch sein soll –, und das spezielle, schwere und hochdichte MDF leistet hier aufgrund seiner noch höheren inneren Dämpfung eben einen zusätzlichen Beitrag. Hatte ich bereits erwähnt, dass die kleinen Odeon-Hörnchen blitzsauber gefertigt sind? Danke an den Gehäuseschreiner, hinter diesen Punkt im Pflichtenheft können wir getrost ein Häkchen setzen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht darin, dass die Rigoletto 2020 im Gegensatz zur alten Rigoletto über keine separate Bodenplatte mehr verfügt, was aus meiner Sicht zu einer erheblich besseren Ankopplung des nach unten feuernden Horns an den Raum führt. Der Boden beziehungsweise der Hörraum mit seinen Wänden fungieren quasi als virtuelle Erweiterung des Hornmunds. Durch das Fehlen der Bodenplatte, die beim alten Modell mit drei Spikes versehen war, wurden nun vier leicht nach außen gewinkelte Füße erforderlich, um einen sicheren Stand zu gewährleisten. Für die Füße gibt es übrigens keine Verstellmöglichkeit zur Höhenanpassung. Etwaige Unebenheiten des Fußbodens lassen sich aber zum Beispiel leicht mit kleinen Filzgleitern ausgleichen, so wie Herr Buchholz dies auch in meinem Falle für meinen Parkettboden für einen kippelfreien Stand empfohlen hat.
Kommen wir nun zu den eigentlichen Schmankerln der Rigoletto 2020: zu den beiden Treibern. Der Hersteller des Hochtontreibers muss aus Odeons Sorge vor Nachahmern an dieser Stelle leider geheim bleiben, was ich allerdings mehr als verständlich finde. Das Chassis arbeitet als Druckkammertreiber in dem für Odeon charakteristischen, aus vollem Multiplex gedrehten Hochtonhörnchen, eine Kombination, die seit Jahrzehnten über jeden Zweifel erhaben ist. Nach unten wird der Hochtöner bei 2300 Hertz recht steil mit einer Flanke von 18 Dezibel pro Oktave aus dem Spiel genommen. Hier übernimmt dann der lediglich mit einer großen Spule und einem kleinen Kondensator nach oben begrenzte Tiefmitteltöner und koppelt mit einer Flanke von zwölf Dezibel pro Oktave ein. „Verbrochen“ hat dieses Schmuckstück aus Papier und mehrfach gefalteter Papiersicke übrigens Armin Galm, den nicht nur Do-it-Yourselfer aufgrund seines berühmten Vollbereichsbreitbänders Enviee kennen. Übrigens stellt Armin Galm eigentlich hauptsächlich Chassis für HiFi-Systeme in Luxusautos wie Bugatti, Porsche und Ferrari her. Jedenfalls basiert „unser“ Tiefmitteltöner auf einem in Frankreich gefertigten Mitteltöner-Design mit Sechzehnerkorb, der für die Rigoletto 2020 jedoch einen größeren Korb spendiert bekommen hat und nominell über achtzehn Zentimeter Durchmesser verfügt.
Die Thiele-Small-Parameter hat Galm übrigens nach Gersdorffs Vorgaben so hingebogen, wie dieser sie eben für das Basshorn der neuen Rigoletto benötigte. Der ungewöhnlich starke Antrieb per Neodymmagnet in Kombination mit der sehr harten Aufhängung resultiert in der für das Basshorn erforderlichen niedrigen Gesamtgüte Q des Treibers von unter 0,25 und die Resonanzfrequenz liegt bei circa 42 Hertz. Anfang Juni 2020 habe ich ein sehr langes Telefonat mit Armin Galm führen dürfen und ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei ihm für die vielen anregenden Detailinformationen sowie unsere ausgedehnte Fachsimpelei bedanken! Dem debilen Nerd in mir kam jüngst übrigens der Gedanke, in meiner Rigoletto 2020 einfach mal die Frequenzweiche abzuknipsen und den Tiefmitteltöner ohne Filter direkt an meine Lautsprecherkabel zu hängen. Ich bin mir sicher, der Treiber von Armin Galm würde auch eine exzellente Figur als Vollbereichsbreitbänder abgeben. Bisher habe ich es aber noch sein gelassen. Bisher…
Gleichwohl dürfte für Sie als Leser viel interessanter sein zu erfahren, wie die Lautsprecher im vom Hersteller vorgesehenen Zustand klingen. Dafür mussten die zunächst optimal aufgestellt werden, und das gelang mir ziemlich leicht. Ich begann mit meinem Standard: circa zweieinhalb Meter Basisabstand beider Lautsprecher zueinander bei ungefähr drei Metern Hörabstand, leicht eingewinkelt in Richtung Hörposition, Abstand zur Rückwand ungefähr 30 Zentimeter, schon passte es. Sehr erfreulich, dass die Rigoletto 2020 die nahe Rückwand nicht mit Dröhneffekten beantwortete, sondern sich der Tiefton je nach persönlichem Geschmack und individueller Wohnumgebung durch Variieren des Abstands zur Rückwand anpassen ließ. Gespannt war ich auch auf die Dauer der notwendigen Einspielzeit, bis die Treiber, insbesondere der Tiefmitteltöner, „voll da waren“. Ich würde sagen, dass dieser Prozess nach ungefähr hundert Betriebsstunden abgeschlossen war.
Was mich von Beginn an beeindruckt hat, ist der klare Ton, zu dem die Rigoletto 2020 in der Lage ist. Sehr neutral und ohne jede Verfärbung wird der gesamte Frequenzbereich wiedergegeben, wobei die Bruchlosigkeit im Übergang der beiden Treiber bemerkenswert ist. Ich habe keinerlei Registerverblendung feststellen können, sondern hatte von Beginn an stets den Eindruck, hier sei ein Vollbereichsbreitbänder am Werk. Bei Stimmen und Geräuschen, deren Grundfrequenz unterhalb der Trennfrequenz beider Treiber liegt, wird diese ja im Wesentlichen vom Tiefmitteltöner wiedergegeben, deren harmonische Oberwellen dagegen hauptsächlich vom Hochtöner, ein Prüfstein für jeden Mehrweglautsprecher, den die Odeon hervorragend meistert.
Die Achillesferse von schwachbrüstigen Verstärkern wie meinen Kleinleistungstrioden ist naturgemäß die Darstellung eines tiefen, schwarzen Bassfundaments. Nun kommt die Rigoletto 2020 allerdings mit einem „Achtzehner“ in einem Backloaded Horn daher, das es ohrenscheinlich in sich hat. Die Herstellerangabe von 41 Hertz als unterem Minus-drei-Dezibel-Punkt glaube ich aufs Wort und ich war wirklich erstaunt, zu was für einem substanziellen Tieftonfundament diese kleinen Hörner in meiner circa 40 Quadratmeter großen Hörumgebung in der Lage waren. Gut, natürlich blendet sich die unterste Oktave etwas aus, aber das, was hier im Bass zu hören ist, ist qualitativ so ziemlich das Beste, was ich je mit 2A3 Single Plates zu hören bekommen habe. Pfeilschnell, straff, farbstark und mit fein federnder Dynamik geben diese Odeons tiefe Töne wieder. Das hat nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts zu tun mit luftpumpendem Rumgesumpfe einiger Bassreflexsysteme, die ich andernorts schon hören musste. Die Vorteile der Horntechnik werden an dieser Stelle ganz klar offenkundig. Das Basshorn der kleinen Rigoletto 2020 spielte „Überlin“ des letzten Albums Collapse into now von R.E.M. (Warner Brothers, 2011) völlig entschlackt und frei von Artefakten, jedoch alles andere als schlank oder gar anämisch. Spaßeshalber klemmte ich kurzerhand einen Audio-Note-Cobra-Vollverstärker mit knapp 30 Watt Ausgangsleistung aus EL34-Push-Pull-Pentoden an die Odeon-Hörner und haute mir „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) bei gehobener Lautstärke um die Ohren. Das erschien mir schon fast als Leistungsoverkill und jetzt konnte ich die Basswucht, zu der die Rigoletto 2020 im Stande ist, sogar im Bauch fühlen. Grobdynamisch ist also alles im Lot.
Aber natürlich sind die Rigolettos viel zu schade für tumbe Haudraufs und die eigentliche Stärke, ihre fantastische Feindynamik, kommt so richtig mit kleinen Trioden zur Geltung. Wie eine akustische Lupe bringt sie feinste Gitarrenausschwinger, Atem- oder Anblasgeräusche voll zur Geltung und kümmert sich liebevoll um kleinste Detailverästelungen. Ich verspreche Ihnen, sie werden Ihre Plattensammlung mit diesen Odeons neu entdecken. Mir gelang das besonders gut nachts, wenn alles ruhig war und die Familie schlief: Die Lautsprecher sind nämlich perfekt für „Leisehörer“ geeignet, weil die Töne eben nicht am Chassis kleben bleiben, sondern sich auch bei niedrigsten Lautstärken sehr gut von den Lautsprechern lösen. Ein Effekt, der in erster Linie dem hohen Wirkungsgrad zu verdanken ist. Aber nicht nur meine Schallplatten, sondern auch meine 2A3-Röhrensammlung entdeckte ich quasi neu. Die Rigoletto 2020 legt nicht nur die generellen Stärken der 2A3 wie ihre großartige Raumabbildung, die fast übertrieben erscheinenden Klangfarben oder eine fantastische Stimmenwiedergabe dar, sondern auch essentielle Charakteristika der unterschiedlichen Herstellerderivate. Die Anmut einer Fivre, die rockig-zackige Gangart einer RCA, der schnelle, rhythmusstarke Fluss einer Ken-Rad oder alle diese Stärken in einer Raytheon 2A3H vereint werden mir hier auf dem Silbertablett serviert. Ist die Odeon Rigoletto 2020 also eine Analytikerin? I wo, weit gefehlt, eher eben auch ein Arbeitsinstrument, das mir einfach diese Möglichkeiten zur Analyse bietet, wenn ich es denn will. Für alle „Normalos“, die einfach „nur“ Musik hören wollen, ist die neue Rigoletto eben das, was sie sein soll: ein fantastisch musikalischer Allround-Lautsprecher.
Gibt es irgendetwas zu kritisieren an diesem Lautsprecher, irgendwelche Schwächen? Nein, für mein persönliches Hörempfinden und meine Einsatzzwecke nicht. Ich denke, dieser Lautsprecher holt nahezu alles aus meinen historischen Trioden heraus, was mit deren Handvoll Watt eben mach- und erlebbar ist. Aber für das von mir Beschriebene ist nicht unbedingt eine Triode nötig, auch andere Verstärker wie kleine Push-Pull-Pentoden oder kleine Class-A-Transistoren sind genauso geeignete Spielpartner für die Rigoletto 2020.
Der wesentliche Schlüssel zum Erfolg dieser Rigoletto liegt in der konzeptionell hervorragend umgesetzten Kombination aus zwei erstklassigen Treibern, die beide als wirkungsgradstarkes Horn arbeiten und durch eine ganz fein abgestimmte Frequenzweiche in einer Form miteinander verschmolzen sind, dass der akustische Übergang zwischen beiden Treibern praktisch nicht zu unterscheiden ist von einem Vollbereichsbreitbänder und der Verstärker eine für ihn extrem leicht handhabbare elektrische Last „sieht“. Ich glaube auch nicht, dass hier noch weiteres – theoretisches – Optimierungspotenzial gehoben werden könnte. Vielleicht Herrn Galm fragen, ob er einen quasi identischen Tiefmitteltöner mit AlNiCo- statt mit Neodymmagnet entwickeln und vielleicht noch ein bis zwei Dezibel mehr Wirkungsgrad rauskitzeln kann? Gar mit Bronzekorb und schmalen Korbstegen? Oder ob man die beiden Treiber vielleicht laufzeitoptimiert anordnet, unter Inkaufnahme des Verzichts auf die homogene Gehäuseform? Das Gehäuse eventuell doch komplett aus Birkenmultiplex fertigen? Oder die allerteuersten, allerbesten auf dem Markt verfügbaren Frequenzweichenbauteile verwenden? Wahrscheinlich wäre der Lautsprecher in Summe einfach nur doppelt so teuer und der effektive Nutzen eher ungewiss. Herr Gersdorff würde sich ganz schön recken müssen, das Ergebnis seiner Rigoletto 2020 übertreffen zu wollen.
Abschließend sei mir noch eine persönliche Anmerkung erlaubt. Natürlich ist mir vollkommen klar, dass dieser subjektiv gefärbte Test einer Huldigung gleichkommt, aber warum auch nicht? Ich habe noch nie über eine HiFi-Komponente berichtet, die ich so intensiv kennengelernt und mit der ich mich so lange beschäftigt habe. Und selten war ich so begeistert. Dank an Axel Gersdorff, sein Odeon Audio Team und an alle, die an der Entwicklung dieses Lautsprechers beteiligt waren für dieses Geschenk an uns Kleinleistungsfreaks. Mir persönlich bleibt dieses auf Dauer bestehende, befreiende Gefühl, endlich angekommen zu sein. Ich habe wieder Lust am Musikhören an sich, am Plattenkaufen und am Stöbern nach schönen, alten Röhren, um dem Tube Rolling zu frönen und auf klangliche Entdeckungsreise zu gehen. Mir hat die Rigoletto 2020 das Wesentliche, den Spaß am Hobby HiFi, wieder zurückgebracht, etwas, das mir für eine Weile sogar schon abhandengekommen war.
Gehört mit
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Plattenspieler | Rega Planar 8 |
Tonabnehmer | Clearaudio Charisma V2 |
Phonovorverstärker | Audio Note M2 Phono |
Endverstärker | Sun Audio Uchida SV-2A3H Special Edition, Audio Note Vindicator Silver |
Vollverstärker | Audio Note Cobra |
Zubehör | Reson LSK Lautsprecherkabel, Audio Note AN-S Interconnect Pure Silver NF-Kabel, Netzleiste AudioQuest PowerQuest 3 |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd, Rega Wandhalterung für Rega Planar 8 |
Herstellerangaben
Odeon Rigoletto 2020
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Prinzip | 2-Wege-Hornlautsprecher |
Treiber | Hochtöner: Kugelwellenhorn, Ringradiator als Druckkammertreiber, Neodymmagnet Tiefmitteltöner: GAP Galm Audio Produkte, beschichtete Papiermembran mit gefalteter Sicke, Neodymmagnet, Backloaded Horn |
Empfindlichkeit | 95dB/1W/1m |
Frequenzgang | 41 - 24500Hz |
Übergangsfrequenz | 2300Hz |
Nennimpedanz | 8 Ohm |
Abmessungen (H/B/T) | 107/22/40cm |
Gewicht | 28kg |
Belastbarkeit | 80W |
Furniere | Ahorn, Kirsche, Pappel, Walnusswurzel |
Gehäusematerial | MDF |
Preis | 6.580 Euro zuzüglich 10% für Sonderfurniere |
Vertrieb
Odeon Audio / Axel Gersdorff
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Anschrift | An der Ziegelei 16 45721 Haltern am See Deutschland |
Telefon | +49 2364 506377 |
info@odeon-audio.de |
Vertrieb
Odeon Audio / Axel Gersdorff
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Anschrift | An der Ziegelei 16 45721 Haltern am See Deutschland |
Telefon | +49 2364 506377 |
info@odeon-audio.de |
The streaming module 2go was announced long ago. At the Norddeutsche Hifi-Tage I could see an early prototype, and now the extension to the HUGO 2 is available. It turns the mobile converter-headphone combination into a digital audio player - but a tablet or smartphone is still needed as display and control panel.
As Roland Dietl's report on the HUGO 2 and the description of my experiences with a special Chord Company cable between No. 2 and Chord Electronics' M-Scaler show, the current HUGO not only makes a very good figure in mobile applications, but can also compete and beat many established stationary D/A converters - some of them in a much higher price range. On the road, however, its concept proves to be not very convenient: Only when it obtains its data from the smartphone via Bluetooth - but which audiophile can accept this transmission path? - no additional cables are needed.
However, if you want to feed the HUGO with high-resolution music data, you need an external memory, this could be a simple DAP, which bypasses the converter and headphone amplifier, or a smartphone, which can also be connected via cable and, if necessary, with an adapter. This is exactly how it was with the product one level below the Hugo2, the MOJO, which is more compact. Additional cables and players caricature the mobile concept here even more. Probably for this reason, Chord first added a small, fine streaming module to the MOJO - which should stand for "mobile joy" - the POLY, which turned the combination of converter & headphone into a digital audio player without display.
The 2go is now the counterpart to the POLY and at the sonic level of the HUGO 2: it can access data from two micro-SD cards with a total capacity of up to four terabytes, stream Internet radio via WIFI or LAN and also access NAS drives within the network. I already mentioned that it can also receive music data via Bluetooth. To set up the module, Chord offers the GoFigure app for free in the Apple App and Google Play Store. With this APP , the 2go can be given an individual name, a Wifi connection can be established or the streaming module can be set up as a separate Wifi hotspot.
Firmware updates are also possible via GoFigure. Yes, I also read about the problems with the Poly and in the beginning also with the 2go. Since files with the ending "aiff" on the SD-Card where not recognised, but been recognised on the NAS Drive, I update to the current firmware 1.0.3 and the error was fixed. After that I could not find the slightest irregularity in all operating modes - I confess to neglected Bluetooth, so within almost all operating modes: With me all connections and the operation via the Fidata app, which I prefer over the 8player that's recommended in the manual, worked without any problems.
Even though I have just over 1.3 terabytes of data on each of my two Melcos in the living room and office space, I was able to resist the temptation to purchase two 1-terabyte SD cards, in order to be able to use my entire music collection for the test. Firstly, one would have had to switch between the two cards via GoFigure app and secondly, cards with this capacity are still extremely expensive. Although the 2go can theoretically manage a total of four terabytes, I have not been able to find the necessary 2-terabyte cards anywhere. Anyway, I filled a 512-gigabyte card with the most important albums and shortly after that I could enjoy my favourite music in extremely good quality. Whatever came from the SD card sounded - if memory serves me right - better than anything that ever got to the HUGO via USB from iPhone or laptop - no matter if CD quality, high res or DSD256.
I really enjoy working with the Audeze LCD-X headphones, but to detect the smallest differences between different program sources, I prefer to rely on the Göbel Epoque Aeon Fine. So I connect the RCA outputs of the battery-powered HUGO 2 via Audioquests Sky to the Einstein preamp and the rest of the chain, and listen to a track first from the SD card, then via WiFi from the Melco N1Z H60/2. If the signal comes directly from the memory card, the HUGO 2 puts the listener in a slightly larger recording room, whose atmosphere is more intense, and spoils with an even minimally detailed playback.
This positive result encourages me to make an extremely unfair comparison: Instead of the SD card, the HUGO now receives its signal via LAN cable from the Melco NAS via the Ansuz' PowerSwitch. The HUGO 2 makes the disproportionate investment in memory and LAN switch quite clear: Although the room appears to be slightly less deep, it sounds a bit warmer when wired, the converter seems to have received a small energy boost in the bass range. This makes music even a bit more fun. Looking at the prices for an SD card on the one hand and the prices for Melco, Ansuz and the corresponding cabling on the other hand, this result is nothing but a huge compliment for the 2go!
Contrary to all appearances, one could easily come up with the idea of choosing Hugo and 2go as the only domestic streaming solution. This can make sense for the converter, especially in combination with the M-Scaler. So I listen to the HUGO 2 once with the company's own streaming module and signals from the SD card, the other time with my high-end digital chain of Melco, Ansuz and Aries G1. From there it goes directly via USB cable into the HUGO. Well, a cost-no-object-converter, maybe even with an additional upscaler, would perhaps reveal greater tonal differences than the HUGO. But even with the HUGO it becomes clear that the high-class players inspire it to act even more powerful and vividly, but at the same time it is also clear that the 2go comes forbidden close to insane high-end setup.
Listened with
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NAS | Melco N1Z H60/2, Melco N1A/2EX-H60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler with Poweradd |
D/A-Converter | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i with Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 with Keces P8 |
Preamp | Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp |
Poweramp | Einstein The Poweramp |
Headphone Amp | Bryston BHA-1 |
Headphone | Audeze LCD-X and EL-8 Closed |
Speaker | Goebel Epoque Aeon Fine |
Cable | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 |
Accessories | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-wall-socket, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella bases, Acoustic System feet und resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus and Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable |
Manufacturer's Specifications
Chord Electronics 2go
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Compatibility | In order for 2go to perform as a fully functional streamer, a connection with Hugo 2 (DAC/Preamp/Headphone amp) or 2yu is required |
Wireless connectivity | Long-range 2.4GHz WiFi |
WiFi modes | connect to (allows 2go to connect to an existing 2.4GHz WiFi network) or Hotspot mode (activated within the Gofigure app, which allows 2go to broadcast its own WiFi network with SSID and password in the eventuality that the device cannot connect to a static network) |
Wired connectivity | Gigabit (GbE) ethernet |
PCM and DSD Support | 44.1kHz – 768kHZ (16bit – 32bit), DSD 64 to DSD 256 (via DoP) |
File format support | ACC, WAV, FLAC, AIFF, OGG VORBIS, ALAC, WMA, MP3 and more… |
Initial setup, configuration, and updates | via free Gofigure app available on iOS and Google Play store |
Music storage | 2x Onboard Micro SD card slots (up-to 4TB of total storage) |
Playback | Roon (Endpoint), DLNA (server and render), AirPlay, Bluetooth audio (A2DP), Tidal, Qobuz, Internet radio and more coming… |
Gapless playback | supported |
Dimensions | 50 x 62 x 22 mm |
Weight 2go | 91 g |
Weight 2Go + Hugo 2 | 180 g |
Playback time | approx. 12+ hours |
Loading time | approx. 5 hours |
Charging rate and voltage | 2A / 5V, Desktop mode is activated when the charging cable is plugged in |
Price | 1,200 euros |
Distribution
cma audio GmbH
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Address | Münchener Straße 21 82131 Gauting GERMANY |
gmbh@cma.audio | |
Web | www.cma.audio |
Auch die beiden Awards, die eigentlich während der Messe in Warschau vergeben werden sollten, konnten der Kollege Wojtek Pacula und ich den Preisträgern nur per Paketdienst zukommen lassen. Die dazugehörigen Glückwünsche übermittelten wir dann zumindest von Kamera und Mikrofon zu Bildschirm.
Wenn die High End im nächsten Jahr wirklich wie beabsichtigt stattfinden kann – und zwar vom 9. bis zum 12. September – und dasselbe auch für die Warschauer Audio Video Show gilt, die für den 5. bis 7. November geplant ist, bringt das die Terminierung der STATEMENTs in High Fidelity für das Jahr 2021 ganz schön durcheinander. Bisher machten es die beiden Messetermine möglich, die Preise in halbjährlichem Abstand zu vergeben. Aber selbst wenn die Termine für die Deutsche und die Polnische Ausgabe der Awards beide im Herbst 2021 liegen sollten, wir sie dafür aber persönlich überreichen können, ist das bei weitem besser als in diesem Jahr. Denn für die STATEMENTs In High Fidelity | Polish Edition 2020 blieb uns wieder nichts anderes übrig, als uns mit den Preisträgern per Skype zusammenzuschalten. Diesmal – inzwischen hat man ja eine gewisse Übung – klappte technisch und terminlich alles, so dass Wojtek Pacula und ich nicht wie bei der German Edition 2020 im Frühsommer getrennt mit den beiden Ausgezeichneten reden mussten. Die Preisträger – Jochen und Dirk Räke für Transrotor und Gerhard Hirt für Ayon Audio – kennen sich übrigens nicht nur von vielen Messen, sondern haben in Polen auch denselben Vertrieb.
Noch einmal kurz zur Erinnerung: Wojtek Pacula hat Ayon Audio für den CD-Player CD-35 II HF Edition ausgezeichnet, wobei HF für High Fidelity, das Magazin des Kollegen, steht. Schon bei der ersten Version des 35ers gab es ein Sondermodell, das das Konzept des CD-Players mit besten Bauteilen und anderen High-End-Zutaten klanglich ausreizte. Die Idee dazu wurde, wie Gerhard Hirt und Wojtek Pacula übereinstimmend zu Protokoll geben, vor Jahren während einer langen Nacht gemeinsam entwickelt. Aufgrund es Erfolgs – die auf 50 Exemplare limitierte Serie war sehr schnell ausverkauft – des ersten Sondermodells entschied sich Ayon Audio, auch vom Nachfolger eine HF-Edition aufzulegen. Und auch wenn mein Kollege anders als beim ersten Modell diesmal an der Konstruktion der Edelversion des CD-35 II so gut wie nicht beteiligt war, konnte ihn deren ein wenig vom Mainstream abweichende klangliche Abstimmung so sehr überzeugen, dass er sie eines STATEMENTs in High Fidelity für würdig erachtete.
Auch mir fiel es diesmal nicht schwer, mich für eines der Testgeräte des vergangenen Halbjahres zu entscheiden. Zum ersten ist es schon per se etwas Besonderes, wenn Transrotor nach fast 50 Jahren erfolgreicher Firmengeschichte nicht nur Laufwerke, sondern erstmal auch einen eigenen Tonarm baut. Das ist kein von einem renommierten Tonarmhersteller mit einem Transrotor-Logo versehenes Modell, das nach Wünschen vorn Jochen oder Dirk Räke modifiziert wurde, sondern eine komplette Neuentwicklung, an der neben den Herren Räke auch der seit Jahrzehnten für Transrotor tätige Konstrukteur Lars Hornung beteiligt war. Dass Jochen Räke jede technische Besonderheit des TRA 9 erklären konnte und dass dieser ganz hervorragend mit dem hauseigenen, von MY Sonic Lab gefertigten Tonabnehmer Tamino harmonierte, hat mich nicht wirklich überrascht, dafür aber, wie gut der Transrotor-Arrm auch mit Systemen mit recht hoher Nadelnachgiebigkeit zurechtkommt und welche haptische Freude seine Bedienung macht. Egal ob CD oder Schallplatte: Solange Ayon Audio und Transrotor solche Pretiosen fertigen, braucht einem um die sooft schon totgesagten Tonträger nicht bange zu sein!
Bisher wurden folgende Gerät mit dem STATEMENT in High Fidelity ausgezeichneten:
2020 GERMAN EDITION:
Gryphon ETHOS
Melco S100
2019 POLISH EDITION:
Nordost QPOINT
AudioQuest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3
Der dänische High-End-Audiohersteller Aavik ist bekannt für sein unermüdliches Bestreben, neue Maßstäbe für die Qualität der High-End-Audio-Performance zu setzen. Mit der neuesten Serie von Verstärkern, Digital-Analog-Wandlern, Streamern und RIAA Phono-Stufen will Aavik diesem Ruf erneut gerecht werden.
Für jede dieser Serien verwendet der Aavik Tesla-Spulen, Dither-Schaltungen und Anti-Aerial-Resonanzspulen – Premiumtechnologien der Schwesterfirma Ansuz Acoustics –, um den Geräuschpegel zu senken und einen uneingeschränkten Signalfluss sicherzustellen. So sollen die feinsten Nuancen musikalischer Details nun auf eine größere Klangbühne mit extrem leisem Hintergrund projiziert werden. Die Verstärker sind mit der patentierten UMAC™-Technologie ausgestattet. Die D/A-Wandler bieten vier verschiedene Audioeinstellungen, um gezielter auf individuelle Hörpräferenzen einzugehen. Die Streamer verfügen über sechs separate, geräuscharme, geregelte Netzteile, um absolute, musikalische Klarheit und Präzision zu gewährleisten. Die Phono-Stufen verfügen über extrem leise Eingangsschaltungen, um auch die feinsten musikalischen Details einer Vinyl-Audioquelle auszuloten.
Für einen authentischen Klang, der warm, harmonisch und kraftvoll ist, haben die Ingenieure von Aavik die Audioeigenschaften eines neuen, natürlichen Verbundmaterials für die Gehäuse genutzt. Die Form dieser Gehäuse ist vom Design und der Konstruktion traditioneller Musikinstrumente inspiriert. Alle Serien haben die gleiche Gehäuseform. Das Innenchassis der 580er Premiumserie – Aaviks Referenzserie – besteht aus massivem Kupfer, das der Musik noch mehr Energie und Kraft liefert. Die Aavik 180er und 280er Serien sind die Junior-Serien, die aber beide zu einem sehr großen Teil die DNA der 580er Serie besitzen. Nutzen Sie die Gelegenheit, die verschiedenen, optionalen Konfigurationen der neuen Aavik-Serien anzuhören: Tauchen Sie ein in eine völlig neue Dimension eines authentischen Klangerlebnisses. High-End-Musik mit bisher unbekannter Dynamik, Leichtigkeit und emotionaler Leidenschaft.
Besuchen Sie die Aavik Website, www.aavik-acoustics.com, um mehr zu erfahren und um Ihren Händler vor Ort zu finden.
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
ATR – Audio Trade, der deutsche Roon-Vertrieb, bietet den Nucleus und den Nucleus+ für kurze Zeit nicht nur mit einer Roon-Lizenz, sondern auch inklusive eines um 50 Prozent reduzierten Jahres-Abos für Tidal HiFi an.
Vom 21. Dezember 2020 bis zum 2. Januar 2021 offeriert ATR – Audio Trade den Nucleus und den Nucleus+ nicht nur inklusive einer Ein-Jahres-Lizenz von Roon, sondern legt sogar noch ein um 50 Prozent reduziertes Jahresabo für den audiophilen Streaming-Service Tidal HiFi obendrauf. Statt 239,88 Euro kostet ein ganzes Jahr HiFi-Streaming-Genuss – oft auch in hochauflösender MQA-Qualität – dann nur 119,94 Euro. Beim Kauf eines Nucleus oder Nucleus+ Roon-Core kann der Kunde einen um 50% reduzierten Voucher erwerben, den er dann für das Tidal HiFi-Abo einlösen kann – ein unschlagbares Streaming-Triple für den musikalischsten und bestklingenden Start ins Jahr 2021!
Alle weitergehenden Fragen beantwortet gerne
Stefan Harms
Produktspezialist Digital
Telefon: 0208 882 66 15
Mobil: 01520 8684 230
Email: stefan.harms@audiotra.de
Im vergangen Jahr habe ich erstmals mit einem Musikserver von Antipodes Audio Bekanntschaft gemacht. Der EX hat damals einen nachhaltig positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Umso erfreuter war ich, als der Importeur CM-Audio mich fragte, ob ich das neue Flaggschiff, den Antipodes K50 testen wolle.
Da war ich neugierig, erfreut und skeptisch zugleich. Denn der Antipodes EX war seinerzeit zwar auch kein Low-Budget-Gerät, jedoch im Vergleich zum neuen Antipodes K50 mit seinem Preis von 16000 Euro doch eher erschwinglich. Inzwischen wurden der Musikserver EX und sein leistungstärkerer Bruder CX durch die neuen Modelle der Antipodes S-Linie ergänzt. In dieser werden aktuell zwei unterschiedlich teure Server-Player, der S30 und der S40, als direkte technische Weiterentwicklungen angeboten, die sich auch in gleicher Weise wie EX und CX zu einem Team aus Server und separatem Player kombinieren lassen. Zusätzlich bietet die neue S-Serie das externe S60-Netzteil und den S20-Reclocker. Das Schöne an der Antipodes S-Klasse ist die stufenweise Aus- oder Aufbaubarkeit. Man kann bereits für knapp 3.000 Euro mit dem S30 starten. Die maximale Ausbaustufe mit einem S30, einem S40, dem Reclocker S20 und zwei – so wird es empfohlen – Netzteilen S60 kostet in Summe 14.500 Euro. Dazu kommt die Investition in entsprechend hochwertige Netzkabel und Verbindungen zwischen den Geräten. Somit landet man ziemlich nahe beim Preis des K50. Dieser erspart vorteilhafterweise Aufstell-Fläche, sprich unter Umständen recht hochpreisige Tonmöbel. Bitte, ich versuche nicht, den K50 hier günstig zu rechnen, sondern möchte ihn im Antipodes Portfolio einordnen.
Der K50 als All-In-One-Server-Player mit maximalem Aufwand bei den implementierten Baugruppen ist das aktuelle Statement in Sachen Musik-Qualität von Antipodes Audio. Von ihm abgeleitet sind im K-Angebot der K40, der speziell für den Betrieb mit noch recht seltenen Ethernet-D/A-Wandlern oder im Netzwerk bestimmt ist. Er besitzt nicht die klassischen Ausgänge SPDIF, AES/EBU, auch nicht USB oder I2S. Er enthält zwar den Server-Teil des K50, nicht jedoch die Player-Platine und den Reclocker. Für die Kombination mit einem Streamer wie meinem mit der BridgeII bestückten PS-Audio-DirectStream-DAC wäre er eine Option. Der K30 ist in der Funktion vergleichbar mit dem K50, jedoch nicht so umfangreich ausgestattet und laut Antipodes auch nicht ganz auf dessen klanglichem Niveau.
Selbstverständlich sollte man dem K50 einen entsprechend hochwertigen D/A-Wandler zur Seite stellen und ihn auch mit bestmöglichen Kabeln anschließen. In meinem Testaufbau wurde er dann auch mit einem gut eingespielten Audioquest Hurricane Source über den Niagara 5000 ans Stromnetz angeschlossen. Ins Netzwerk wurde er per Ansuz-Digitalz-A2-Lan-Kabel eingebunden. Torsten Fink von CM-Audio hatte mir diverse Kabel mitgeliefert. Dazu gehörte auch ein Boaacoustic-HDMI-Kabel, das Silver Rubidium in 1,5 Meter Länge zum Anschluss des I2S-Ausganges an den DAC, alternativ zu USB, AES/EBU und SPDIF. Auf der Unterseite des K50 befinden sich DIP-Schalter zur Anpassung der I2S-HDMI-Schnittstelle, weil die Kontaktbelegung nicht genormt ist und viele Hersteller hier ihr eigenes Süppchen kochen, um die drei Signalleitungen, die Takt-, Daten- und der Word-Select-Leitung zu konfigurieren. Diese Option ist deshalb ungemein sinnvoll, weil der K50 auf diese Weise an jeden I2S-HDMI-DAC angepasst werden kann.
Im Verlauf meiner Hörsessions stellte sich die Verbindung per I2S mit dem Boaacoustic für nur 70 Euro als sehr musikalisch heraus, war aber in Sachen Transparenz meinem Habst DIII AES/EBU für den 24-fachen Preis dann doch nicht ebenbürtig. Dennoch habe ich das Boaacoustic immer wieder gehört, weil die Verbindung über I2S an meinen PS-Audio DirectStream-Dac mit der aktuellen Windom-Betriebssoftware erfreulich stimmig klang und enorm viel Genuss bescherte. Damit ist schon eine erste Schwierigkeit indiziert, wenn es um die musikalische Beurteilung des Antipodes K50 geht: Die Verbindungen nehmen bei diesem hochwertigen Server nachvollziehbaren klanglichen Einfluss und man läuft schnell Gefahr, durch unterschiedliche Kabelqualitäten Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Neben meinen digitalen Tonquellen Apple MacMini mit Audirvana oder Roon, sowie alternativ dem mit AudiophileOptimizer 3.0 auf Windows 10 Professional für Audio optimiertem Laptop, ebenfalls mit Audirvana als bevorzugtem Player, steht seit einigen Wochen ein Intel Celeron NUC mit dem Daphile Player als von mir bevorzugtes digitales Quellgerät zur Verfügung. Letztere Quelle gefällt durch eine sehr räumlich offene und analytische Darstellung, an der ich in den letzten Wochen Gefallen gefunden hatte und die nun meine Referenz werden sollte. Zur deutlich nachvollziehbaren klanglichen Aufbereitung ist der Daphile-NUC per USB-Kabel an den Mutec M-3+ Smartclock angeschlossen. Von dort geht es dann mit dem Habst DIII an den D/A-Wandler. Sowohl das externe Linear-Netzteil des NUC, wie auch der Mutec-Reclocker sind mit Audioquest-Hurricane-Stromkabeln angeschlossen, die zwar deutlich teurer sind als die Geräte selber, aber einen unbestreitbaren, nicht zu überhörenden Klanggewinn bewirken. Somit steht dem Antipodes K50 mit meinem aktuell favorisierten etatmäßigen Setup auch eine nicht wirklich preisgünstige Alternative zum Vergleich gegenüber. Um dem K50 gerecht zu werden, habe ich beim vergleichenden Hören das Habst DIII zwischen Mutec-Reclocker und K50 während des Betriebes umgesteckt. Die Daphile Software wurde über mein iPad gesteuert, die Anweisungen für den K50 kamen von einem Samsung Tablett per Roon (die Screenshots entstanden aber per iPad). Werksseitig ist der K50 mit einer Auswahl von Playern ausgestattet. Nach Rücksprache mit Torsten Fink habe ich mich für die Kombination aus Roon Server und Squeezelite Player entschieden. Wie bei einer hochklassigen Audio-Komponente zu erwarten, werden die Vorzüge oder auch Defizite von Server-Software und Player-Software sehr deutlich. So führte der Squeezelite Player auch Roon zu einem besseren Klang und sollte für meinen Test die Basis darstellen. Sie merken schon, an dieser Stelle darf der Besitzer des Antipodes Flaggschiffes durchaus nach eigenem Gusto wählen. Dennoch, und deshalb möchte ich auch von der weiteren Beschreibung der klanglichen Unterschiede der Software-Optionen absehen, drückt der K50 durch seine aufwändige Hardware-Konzeption der Musik seinen Stempel auf – in erbaulicher Manier.
Dieser unterscheidet sich ganz deutlich von meinem Referenz-Setup. Noch bin ich am Anfang meiner Hörerfahrung. Aber schon jetzt ist evident, dass im Vergleich zu meiner Konfiguration eine jeder Art von Musik gerecht werdende Grundton-Intensität ein herausragendes Merkmal des K50 ist. Dem K50 gelingt es in betörender Weise, ein angenehm warmes, authentisches Klangbild zu malen, dass vor Transparenz, Klangfarben und Detailfreudigkeit nur so strotzt. In der Tendenz zeigte seinerzeit der EX einen ähnlichen Charakter. Jedoch liegen die Auflösung, und Griffigkeit, die scharf umrissene, stabile Darstellung der Instrumente und Stimmen sowie auch die musikalische Geschlossenheit eines orchestralen Klangkörpers auf einem deutlich anderen Niveau.
Wenn man den K50 dreht und wendet, ist man sicherlich froh, das schwere Gerät wieder abstellen zu können. Denn hier stehen eins zu eins 16.000 Euro gegen 16.000 Gramm. Schon der EX beeindruckte seinerzeit im Test durch seinen massiven Materialeinsatz. Die Verarbeitung der passgenauen, schweren Metallteile ist erstklassig und das Gehäuse so konstruiert, dass die Luft ausreichend zirkulieren kann, um dem Server-Player und vor allem dem Musikfreund auch bei intensivem Einsatz eine störende Gebläse-Kühlung zu ersparen. Das Entwicklerteam um Mark Jenkins, dem Chef des Familienunternehmens von Neuseelands Nordinsel, an deren Kapiti Coast Antipodes Audio nach dem Umzug aus Aucklands Vorstadt seit 2016 ansässig ist, weiß offenbar, worauf es ankommt. Ventilationsgeräusche – ich kenne diese leider von meinem Dell Laptop – sind nervend. Im K50 sind immerhin zwei Mainboards verbaut, ein V5.6H für Server Apps und ein V5X für Player-Anwendungen. Somit sind diese beiden Aufgabenbereiche getrennt, was für bestmögliche Performance vorteilhaft ist. Auch anderswo kombiniert man ja gerne zum Beispiel einen Melco-Server mit einem Auralic-Aries-Renderer und -Player, weil sich mit dieser Aufteilung ein klanglicher Vorteil ergeben soll. Antipodes ist keine Computer-Firma, sondern eine Firma für Audiophiles. Ursprünglich, damals in Auckland, startete man mit der Fertigung hochwertiger Kabel mit eigens entwickelter Geometrie von Silberleitern, um 2009 das Augenmerk auf Musik-Server, einer zu dieser Zeit neuen Spezies von Audio-Komponenten, zu legen. Wie zuvor bei den Kabeln war auch jetzt der Anspruch hoch: es sollen die bestklingenden Geräte am Weltmarkt werden.
Computer-Boards wurden ausgewählt und derart modifiziert, dass sie sich für Audiozwecke eigneten. Im Fokus stand und steht dabei selbstverständlich die Vermeidung von Jitter. Neu und entscheidend für die klangliche Dimension der K-Linie ist Oladra, ein Gesamtkonzept von Antipodes Audio, an dem jahrelang gearbeitet und weiterentwickelt wurde. Als Antipodes Audio 2011 seine ersten Musikserver auf den Markt brachte, war bereits klar, dass nicht nur das Rauschquantum eine Rolle spielt, sondern auch die Frequenzen, bei denen die Störgeräusche ihren Höhepunkt erreichen. Bis 2014 wurden Techniken entwickelt, die über die einfache Geräuschreduzierung hinausgingen und das vorhandene Störgeräuschaufkommen in mehrere Spektren spreizte. Dabei wird das Rauschen reduziert, indem die Spitzen über ein breiteres Frequenzband verteilt werden. Dieses Prozedere gibt es bei allen Motherboard-Herstellern um sicherzustellen, dass sie die RFI- und EMI-Emissionsvorschriften einhalten. Antipodes nutzte diese Vorgehensweise, um ein Motherboard genauestens auf audiophile Kriterien abzustimmen und eine optimale Schwingungs-Zusammensetzung zu erzielen. Ab Oktober 2016 ging man einen neuen Weg. Mark Jenkins und seinen Mitarbeitern war klar geworden, dass diese Minimierung des Rauschpegels die Lebendigkeit in der Musik hörbar beeinträchtigte. Zwar schien Antipodes im Vergleich zu anderen Musikservern klanglich gut aufgestellt, jedoch im Wettbewerb mit sehr hochwertigen Plattenspielern fehlte es an der sauberen Verarbeitung von Transienten. Während ein Top-Plattenspieler Impulse glockenrein wiedergab, klang der Server vergleichsweise matt bis gepresst. Der Fokus im Oladra-Projekt lag ab jetzt darauf, dem zwangsweise in jedem Musikserver enthaltenen Computer nicht nur die Rauschstörungen abzugewöhnen, sondern auch der damit verbundenen Bandbreitenbegrenzung entgegenzuwirken. Rauschen sollte möglichst gar nicht erst entstehen, dann muss es auch nicht auf Kosten der Bandbreite reduziert werden.
Drei Jahre später, Ende 2019, war das Oladra-Projekt zum gewünschten Ergebnis gekommen und wurde in die neuen Server der S-Serie und K-Linie implantiert. Grundrauschen war so gut wie nicht mehr vorhanden und die Dynamik und Detailauflösung entsprach den Wünschen und Zielen von Mark Jenkins. Zwei entscheidende Dinge waren dafür verantwortlich: ISM, das steht für Interference Spectrum Management, bewirkt die Minimierung des Rauschens auf dem Computer-Board. Antipodes kauft geeignete Motherboards zu und justiert die Parameter der Chips bis die Rauschspitzen und Rauschknoten zwischen den Rauschspektren mehrerer Chips durch Verschieben und Verteilen minimalisiert oder gar eliminiert sind. Dies geschieht vorab messtechnisch, wird jedoch zusätzlich in Hörsitzungen auf klangliche Auswirkungen überprüft. Der zweite, ganz entscheidende Schlüssel zum Erfolg des Oladra-Projekts ist die Stromversorgung. Hier bringt eine Kombination aus linearem und Schalt-Netzteil die Vorteile beider Welten zusammen. Die Schnelligkeit eines Schaltnetzteiles ist für Segmente des Computers musikalisch besser geeignet als die Versorgung mit einem Linear-Netzteil, das wiederum an anderer Stelle seine Vorzüge hörbar macht. So reduziert die lineare Stromversorgung Rauschstörungen und wurde deshalb von Antipodes von Beginn an eingesetzt. Jedoch begrenzt sie eben die Bandbreite, weil sie an einigen Stellen die Schaltung nicht schnell genug bedient. Das macht nun das neue Hybridnetzteil anders und besser, weil jeder Teil seine Stärken an geeigneter Stelle im Gesamt-Konzept einbringt. Drei dieser Netzteile HSL80 arbeiten im K50; der preisgünstigere K30 besitzt nur eines. Da ist noch etwas: Der K50 enthält ein drittes, R1i benanntes Board mit einem hochpräzisen Femto-Taktgeber, das die Eingangselektronik vollständig vom Reclocker und der Ausgangselektronik isoliert und laut Antipodes eine signifikante Klangverbesserung mit sich bringt. Eine hochwertige Taktgebung ist laut Antipodes um so wichtiger, je besser das Zusammenspiel von Rauschfreiheit und großer Bandbreite realisiert sind. Bei einem in dieser Hinsicht weniger zielführendem technischen Layout sei eine aufwändige Clock eher ein Marketing-Instrument als wirklich von hörbarem Nutzen. Der rückseitige Word-Clock Ausgang erlaubt es, einen geeigneten D/A-Wandler über die Antipodes-Clock in Gleichtakt zu bringen. Alle drei Rechner-Boards und die drei Netzteile finden Platz in einem mechanisch aufwändigen, in separaten Kammern gegliederten Gehäuseaufbau, der in hohem Maße der Abschirmung dienlich ist, aber auch für mechanisch ruhige Verhältnisse sorgt.
Von außen betrachtet wirkt der K50 schlicht und funktional ohne jegliche Gimmicks. Die Front bietet den großen, runden Ein-/Aus-Taster, der, sobald der rückseitige harte Netzschalter auf On steht, das Hochfahren des Servers oder den Wechsel in den Standby auslöst. Der Zustand wird durch eine rote und grüne LED angezeigt, die jeweils blinkt, solange der K50 rauf oder runter fährt. Rückseitig bieten sich die diversen Anschlüsse an, die auf dem Foto leicht zu identifizieren sind. Darüber liegen drei Slots für das bequeme Einschieben von HDD- oder SSD-Speicherplatten mit einer maximalen Größe von je acht Terabyte, so dass man bis zu 24 Terabyte zur Verfügung hat, was eine riesige Musikbibliothek ermöglicht. Passend zur K-Linie bietet Antipodes das CD-Laufwerk K10 zum Rippen per USB-Verbindung an. Die Dateien werden stets bei niedriger Lese-Geschwindigkeit in nicht komprimiertes Flac konvertiert und gespeichert. Das bedeutet zwar höheren Platzbedarf, ist aber klanglich vorteilhaft, da bei der Wiedergabe keine Dekomprimierung stattfindet, die Rechenleistung und somit Computer-Aktionismus mit sich bringt. Ich habe mit einem simplen HP-Laufwerk für 40 Euro einige CDs aufgespielt, mit einwandfreiem Ergebnis. Einfach die CD ins Laufwerk legen und warten, bis sich die Lade wieder öffnet. Für eine CD mit einer Spieldauer von knapp 43 Minuten habe ich eine Gesamt-Zeit von genau elf Minuten gestoppt. Um unnötige Aktivitäten und Datenverkehr zu unterbinden, lassen sich die Festplatten nicht in einem Raid-Modus konfigurieren. Der K50-Server sieht sie als Einheit. Wer möchte, kann aber mehrere Ordner kreieren, in denen die Files nach eigener Wunschordnung abgelegt werden können. Auch das Aufspielen oder Bearbeiten von Musikordnern im Netzwerk, so zum Beispiel von meinem MacMini aus, war komfortabel und zügig möglich. Rückseitige USB-Anschlüsse für USB-Sticks oder Festplatten sind vorhanden, die der Server selbständig erkennen und im Bedienmenü mit anbieten würde. Das Software-Angebot, das getrennt für den Server und für den Player zur Auswahl steht, bietet diverse Möglichkeiten, die sich hinsichtlich Komfort, aber auch Klang unterscheiden. Aus dem Angebot kann man wählen und kombinieren. Nicht gewünschte Player-Software darf man deinstallieren. Sie steht dann weiterhin zur Verfügung, falls sie wieder aktiviert werden soll. Das Aufspielen weiterer Player-Software ist nicht möglich. Über das Netzwerk wird die jeweils installierte Software aktualisiert, und zwar nachts. Deshalb sollte man in der Software auch die korrekte Zeitzone angeben. Das Aktivieren der Server-Software ist durch einfaches Anklicken im Menü und anschließender Einstellung zum Beispiel zum Umgang mit DSD-Files auch nicht kompliziert.
Von einem Musikserver dieser Preisklasse darf man zurecht sehr viel erwarten. Ich habe mir manchmal gewünscht, Besitzer einer opulenten und kostspieligen Server-Renderer Alternative zu sein, wie zum Beispiel der schon oben erwähnten mit Melco-Server und Auralic Aries Player. Dann wäre der Vergleich wegen der preislichen Nähe aussagekräftig. Andererseits gibt es unter Ihnen, verehrte Leser, wohl auch manchen, der sich wie ich auf preislich relativ bescheidenerem Terrain bewegt und sich vielleicht nach dem Sinn einer so üppigen Investition fragt oder damit liebäugelt. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, obwohl der Antipodes mich klanglich in jeder Hinsicht und nachhaltig überzeugt. Allerdings ist nach meiner Auffassung von erheblicher Bedeutung, womit man ihn vergleicht. Wie gesagt, der erste Konkurrent war der Daphile-Nuc mit aufwändiger Peripherie am PS-Audio DAC mit Windom, einer Kombination, die musikalisch mit einem sehr klaren, räumlich tief staffelndes Klangbild begeistern kann. Ein Beispiel: Ich liebe die Einspielung von Schuberts Klaviersonate in d-Dur op.53 und der h-Moll Sonate von Franz Liszt mit Emil Gilels auf Living Stereo, wieder aufgelegt als CD bei Sony Music. Dem K50 gelingt es, das Instrument in einer Plastizität zu reproduzieren, die glauben lassen mag, der Flügel stehe realiter im Raum. Fein und äußerst filigran gerät das Nachschwingen der Töne, ausgeprägter und anhaltender als mit dem Daphile-Nuc. Die Wucht eines kraftvollen Anschlages dieses großartigen Pianisten verknüpft Klangfülle mit Prägnanz und Detailstruktur. Das fesselt, lässt mich fasziniert zuhören, und ich muss nach den Schluss-Akorden des Lisztschen Meisterwerks erst einmal durchatmen. Verglichen mit dem Daphile-Nuc entfaltet der K50 bei symphonischen Werke überlegene Größe, Dynamik und Durchzeichnung bei authentischen Klangfarben, so dass auch jedes Solo-Instrument wie etwa die Violine von Lisa Batiashvilli in Visions of Prokofiev oder auch in ihrem musikalischen Potpourri City Lights einen beinahe sichtbaren Körper bekommt und nicht nur die Saite klingt, sondern wirklich eine Geige. Ähnlich beeindruckend klingen Jazz-Aufnahmen und Rock-Alben wie Beggars Banquet der Rolling Stones, wo Mick Jagger hier nicht hinten auf der imaginären Bühne steht, sondern an seiner Position als Frontmann, oder Chocolate and Cheese von Ween, wo ich so viele Details in der Instrumentierung und deren Klangfarben bis dato gar nicht kannte. Hier blieben die Stimmen der Sänger menschlich warm, doch nie eingedickt. Es waren eigentlich weniger Stimmen als Personen, die da sangen.
Ich wollte diesen riesigen Unterschied zu meinem NUC-Setup nicht wahrhaben und wechselte deshalb in meinem PS Audio DAC die aktuelle Betriebssoftware Windom gegen die Vorgängerversion Snowmass. Das geht innerhalb weniger Minuten durch einen Reset mit der anderen Software-SD-Card. Erwartungsgemäß klang jetzt meine eigene Digitalquelle deutlich runder und ähnelte tonal weit mehr dem K50. Das Defizit in der Hochtonauflösung gegenüber Windom fiel da vergleichsweise wenig ins Gewicht. Das war ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es um ähnliche Tonalität geht, und löste bei mir Zufriedenheit und Freude aus. Aber die hielten nur solange an, bis ich, jetzt ebenfalls mit Snowmass, wieder den K50 ins Spiel brachte. Zwar klang der jetzt auch etwas rundlicher, aber seine Qualitäten konnte er nach wie vor zur Geltung bringen und stellte sich klanglich wiederum auf ein weit höheres Niveau. Allein die räumlich Auflösung unterscheidet ihn. Mit räumlicher Auflösung meine ich hier nicht die Tiefenstaffelung und Weiträumigkeit der Bühne. Vielmehr ist die Gliederung der Instrumentierung stets, egal welche Qualität die Aufnahme besitzt, genauer, griffiger. Der K50 gibt jedem Instrument Eigenständigkeit und integriert gleichzeitig alle Mitwirkenden zu einem homogenen Ganzen mit musikalischem Fluss, der mitreißt – fantastisch.
Bei dieser Konfiguration mit der älteren Software im DAC wurde klar, dass die Tonalität eines D/A-Wandlers auch die Größenordnung der Unterschiede verschiebt. Auch wenn der K50 deutlich die Nase vorn hatte, war seine Überlegenheit gegenüber dem Daphile-Nuc mit der aktuellen, weniger warm klingenden PS-Audio Software Snowmass ein kleines Stück geringer geworden. Die musikalische Stärke des Antipodes manifestierte sich beim Langzeit-Hören deutlich in einem Punkt, der zusätzlich zu den beschriebenen Vorzügen entscheidend ins Gewicht fällt: Lästigkeit ist dem K50 absolut fremd. Sein Auflösungs- und Feinzeichnungsvermögen ist stets mit soviel Klangfarbe gespickt, dass man ihm stundenlang zuhören kann oder will. Ihm haftet das gewisse Etwas an, da er feinfühlig und unaufdringlich klangliche Farbpracht, Feindynamik und Detailreichtum miteinander zu verschmelzen versteht.
Es stand ein weiterer Vergleich ins Haus: Mit dem aktuellen Audirvana Plus auf meinem betagten MacMini will ich über die BridgeII im PS-Audo Wandler über das mit Ansuz verkabelte und „geswitchte“ Netzwerk streamen. Der K50 blieb über AES3 angeschlossen. Dazu spielte ich wieder die aktuelle Windom-Software auf den D/A-Wandler. Nehmen wir Nightfall, dieses gelungene Album von Till Brönner an seiner Trompete und Dieter Ilg am Kontrabass. Der Unterschied ist hier deutlich weniger ausgeprägt als zuvor. Aber selbst bei kurzfristigen Umschalten, was in dieser Konfiguration per Fernbedienung am komfortabel DAC möglich ist, zeigt der K50, dass er einen Hauch mehr kann. Auch wenn ich im ersten Titel „A Thousand Kisses Deep“ beim stets plastisch gestalteten Bass nicht wirklich Unterschiede wahrnehme, klingt die Trompete mit dem K50 minimal griffiger und ist eine Spur dreidimensionaler. Die Blasgeräusche klingen minimal länger nach. Gemessen am Preisunterschied ist das aber zu wenig. Die nach meinem Geschmack eindrucksvollste Einspielung von Nikolai Rimsky-Korsakovs Scheherazade – bei Qobuz leider nur in CD-Qualität erhältlich, obwohl die analoge Aufnahme in 96kHz / 24-bit übertragen worden sein soll – mit Ernest Ansermet und L´Orchestre de la Suisse Romande erklingt in beiden Darbietungen großartig. Die Griffigkeit der Instrumente und die etwas gelungenere Struktur des Klangkörpers lassen den K50 wieder ein wenig überlegen sein.
Logisch ist es nun, den K50 jetzt ebenfalls in das Netzwerk zu integrieren und über die Bridge II zu streamen, um Audirvana mit Apple und dem Antipodes gleiche Bedingungen zu verschaffen. Damit wird der K50 nun wie der Antipodes K40 genutzt, der die Playerplatine und die aufwändige Clock des K50 nicht enthält und etwa 6000 Euro weniger kostet. David von Eleni Karaindrou, ECM 2221, ist ein von Manfred Eicher im Jahre 2010 im Athener Megaron sehr schön und ergreifend produziertes Kunstwerk, in dem Stimmen und die filigrane Instrumentierung gekonnt eingefangen wurden. Jetzt zeigt der K50 gegenüber dem Apple seine Überlegenheit. Der MacMini klingt vergleichsweise wenig gestaffelt, zwar nicht zweidimensional und durchaus auch räumlich, jedoch in der Ordnung auf der imaginären Bühne erheblich weniger differenziert. Ihm fehlte das, was den K50 auszeichnet: die Fähigkeit, den Akteuren einen eigenen klaren Standort zuzuordnen, sie dort präzise ortbar festzuhalten, ihre feinen klanglichen Strukturen hörbar zu machen und sie in ein authentisch wirkendes harmonisches Miteinander einzubinden. So dargeboten, kann Musik ähnlich viel Spaß machen, als würde man sie live erleben, weil der K50 sie in einer faszinierenden Leichtigkeit zelebriert. Der Apple klingt da beinahe gequält. Um solche Unterschiede wahrzunehmen, ist nicht einmal audiophil produzierte Musik notwendig. Der ausdrucksstarke Gesang von Katia Guerreiro und die zwei sie begleitenden Gitarren auf ihrem Album Os Fados do Fado standen viel klarer und ansprechender gezeichnet im Raum. Ich habe noch nie ein digitales Quellgerät besessen oder in meinem Musikzimmer stehen gehabt, wo ich mich so schwer vom Hören und Genießen loseisen konnte. Der K50 ist teuer aber eindeutig überlegen, wenn auch nicht immer und unter allen Umständen mit riesigem Abstand. Vielleicht ist auch sein preisgünstiger Bruder K40 die richtige Wahl, wenn er im Netzwerk spielen soll. Der K50 ist auch dank der Vielseitigkeit seiner Anschlüsse und Software-Auswahl sowie seiner riesigen Bibliotheks-Kapazität überzeugend. Er ist ein großartiger digitaler Grundstein für Musikgenuss auf allerhöchstem Niveau und erspart seinem Besitzer mühsam zu entdeckende Konfigurationen mit separaten Geräten wie Server, Player und externer Clock sowie der gesamten peripheren Verkabelung. Was seinerzeit Ivor Tiefenbrun über seinen Linn LP12 sagte, gilt heute ebenso für den Antipodes K50 : „start at the beginning“
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan, Roon oder Audirvana Plus und Qobuz, oder NUC Intel Pentium Silver 1,5 GHz, SSD mit Linear-Netzteil, Daphile-Player inkl. Qobuz |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Windom und Snowmass |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Habst USB Ultra-3 und AES/EBU DIII, JIB-Boaacoustic Silver Digital Krypton XLR, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Supra XL Annorum LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und OrangeSicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
Antipodes K50
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Kühlung | passiv, lüfterlos, lautlos |
Chassis | CNC-gefräst aus einer Metalllegierung |
Ethernet Ausgang | Ja |
USB Audio 2.0 Ausgang | - PCM zu 32bit/768kHz - DoP zu DSD512 - native DSD zu DSD512 |
S/PDIF Ausgang | auf RCA und BNC - PCM zu 24bit/192kHz - DoP zu DSD64 |
AES3 Ausgang | auf XLR - PCM zu 24bit/192kHz - DoP zu DSD64 |
I2S Ausgang | auf HDMI - PCM auf 32bit/384kHz - DoP auf DSD256 - Nativ auf DSD512 |
Speicher | schnell und ohne Werkzeug selbst zu installieren - 3 Einschübe - bis zu 24TB |
Hardware Module | V5.6H für Server Apps V5X für Player Apps R1I Reclocker |
Netzteil | intern, 3 x HSL80 |
Netzanschluss | umschaltbar zwischen - 110-120VAC 60Hz - 220-240VAC 50Hz |
Breite | 445mm |
Tiefe | 370mm |
Höhe | 120mm |
Gehäusefarbe | Schwarz, optional Silber |
Gewicht | 16kg |
Garantie | 3 Jahre |
Preis inkl. 19% MWSt. | 15990 Euro |
Vertrieb
CM-Audio - Flöter Technology Service
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Ansprechpartner | Torsten Fink |
Anschrift | Kölner Straße 46 41464 Neuss |
Telefon | +49 2161 6782451 |
info@cm-audio.net | |
Web | www.cm-audio.net |
Nachdem der RS201E der Marke Rose großen Anklang fand, gibt audioNEXT bekannt, das dessen großer Bruders RS150 ab sofort in Deutschland verfügbar ist. Während sich der RS201E für HiFi-Fans, die eine kompakte „Alles-in-Einem“-Lösung suchen, anbietet, wendet sich Rose mit dem RS150 an moderne High-End-Audio&Video-Gourmets.
Der RS150 ist eine leistungsstarke Schaltzentrale mit Netzwerk-Streamer und Digital-Analog-Wandler, der Multimedia-Dienste mit extrem hochwertigem Ton und ultrahochauflösendem Video anbietet. Ausgestattet mit Asahi Kaseis Flaggschiff-DAC-Chip AK4499EQ bietet der RS150 geringes Rauschen, geringe Verzerrung, ultrahochauflösende analoge Klangdichte in proprietärer Technologie – Unterstützung von PCM 32 Bit/768 Kilohertz und Native DSD512. Die Abstimmung erfolgte durch Audio-Ingenieure mit dreißigjähriger Erfahrung.
So soll der RS150 den gesamten klanglichen Umfang der Musik klar zum Ausdruck bringen: von großen und satten Bässen bis hin zu zarten und eleganten Höhen. Das von einem Linearnetzteil gespeiste Schaltungssystem eliminiert elektrisches Rauschen und erzeugt eine drastisch verbesserte Klangqualität ohne Verzerrungen. Ebenso unterstützt die hochpräzise Femto-Clock einen hervorragenden stereoskopischen und verzerrungsfreien Klang und sorgt für eine klare Hintergrundabbildung. Die gesamte Technik befindet sich in einem thermisch effektiven, aus einem Block gefrästen, Aluminiumgehäuse.
Durch den Anschluss eines optionalem externen CD-ROM-Laufwerks über USB ist CD-Wiedergabe möglich. Es können zudem auf einer CD gespeicherte Musikdateien extrahiert und auf einer optionalen SSD, USB-Speichern oder MicroSD gespeichert werden. Zur Steuerung der Streamingfunktionen hat Rose die „Rose Connect Premium“-App für Android und iOS entwickelt. Alternativ kann man auch die DLNA-App seiner Wahl zur Steuerung einsetzen.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für den RS150 beträgt 4.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Im Rahmen eines Einführungsangbotes ist der Preis bis zum 31.12.2020 auf 3.800 Euro gesenkt.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Der Rezonator, ein flexibles Audiogerät, ist die neueste Entwicklung von Ansuz Acoustics auf dem Gebiet der Resonanzkontrolle und das Ergebnis eines unermüdlichen Strebens, die Möglichkeiten der aktiven Resonanzkontrolle bestmöglich auszuloten.
Der Rezonator kann auf jeder Audiokomponente Ihrer Musikanlage platziert werden, um auszutesten, an welchem Ort der Rezonator Ihr individuelles Musikerlebnis am deutlichsten verbessert. Die variierbare Resonanzkontrolle ist sehr effektiv, da Schall im Grunde die Bewegung der Luft ist, die sowohl durch Pulsation als auch Vibration eines Materials verursacht wird. Die Klangqualität wird durch die Resonanz des verwendeten Materials mitbestimmt. Erst eine gezielte Resonanzsteuerung durch den Ansuz Rezonator ermöglicht ein Musikerlebnis mit optimalem Hörgenuss.
Der Rezonator besteht aus einer Stange, die auf zwei Ansuz Darkz-Füßen ruht. Diese drei Elemente sind alle aus massivem Titan gefertigt. Die inhärenten Eigenschaften dieses Materials ermöglichen einen selektiven und gezielten Einfluss auf die Steuerung der akustischen Resonanz. Den Rezonator gibt es in zwei Versionen: den T2 Supreme und den T2. Der T2 Supreme besteht aus glasgestrahltem Titan mit einer akustikoptimierenden Beschichtung aus Zirkonium, Wolfram und Aluminium-Titannitrid. Der T2 ist die Junior-Version und besteht aus Titan mit glasgestrahlter Oberfläche. Beide Versionen des Ansuz Rezonators erweitern deutlich die Möglichkeiten der flexiblen Resonanzsteuerung, durch die ein enormer Unterschied in der Qualität Ihres Musikerlebnisses erreicht wird.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.ansuz-acoustics.com/products/ansuz-rezonator. Hier finden Sie auch Ihren Händler vor Ort.
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
Angesehene Lautsprecher aus Frankreich haben in Deutschland eher Seltenheitswert. Apertura ist eine Traditionsmarke, die nun von Sieveking Sound hierzulande angeboten wird. Sieveking Sound stellte uns die Apertura Edena Evolution zum Test zur Verfügung und bescherte damit verwöhnten Tester-Ohren eine echte Überraschung.
Vor den Erfolg haben laut Hesiods Sprichwort die Götter den Schweiß gesetzt. Hier sind es aber eindeutig die Franzosen aus Héric im Département Loire-Atlantique. In dieser bretonischen Gemeinde fertigt Apertura seit Jahrzehnten seine Lautsprecher weitestgehend in Handarbeit. Wohl dem, der auf die Unterstützung eines erfahrenen Händlers bauen darf, wenn die Apertura Edena Evolution im heimischen Hörraum aufgestellt werden soll. Sind Sie ein Freund dieser russischen Matroschka-Schachtelpuppen? Ja? Dann finden Sie in der Verpackung der Edena Edition das eckige Pendant, erfreulicherweise jedoch nicht siebenfach, sondern nur vierfach. Wenn Sie es geschafft haben, den dritten Karton zu öffnen, findet sich darin, nochmals sorgfältig in Schaumstoff-Elementen gesichert, der Lautsprecher in seiner letzten Umhüllung, einem für links und rechts maßgeschneiderten Beutel aus dunklem Samtstoff.. Darin sollte man ihn auch erst einmal belassen und die Öffnung der Stoffumhüllung nach oben stellen. Des weiteren finden sich in den Kartons neben einer magnetisch arretierbaren Frontabdeckung auch das wichtige Zubehör sowie weiße Handschuhe zum vorsichtigen Umgang mit dem sauber verarbeiteten Gehäuse. Das Finish des Gehäuses ist makellos, am Gehäuseboden wurde darauf jedoch kein Wert gelegt. Für wen auch? Das kostet unnötig Geld. Ich habe zum Test die Edena Evolution in schwarzer Hochglanz-Lackierung bekommen.
Nach dem Kraftakt des Auspackens tut man gut daran, sich eine Pause zu gönnen und sorgsam die Bedienungsanleitung zu studieren. Denn die Aufstellung der Apertura Lautsprecher – nicht nur die Edena ist so konstruiert - differiert entscheidend von der anderer Provenienz. Es wird auch kniffelig, weil ungewohnt; aber die jetzt vor uns liegende Mühe muss sein und ist musikalisch von erheblicher Bedeutung. Schlanke Lautsprecher, die auf Traversen zur besseren Standfestigkeit mit Spikes oder ähnlichem montiert werden müssen, sind heutzutage nichts Besonderes. Wohl aber die Edena Evolution. Denn zudem wird zentral unten im Gehäuse ein Spike-Kegel aus hochwertigem Edelstahl in einer Qualität, wie er auch in der Medizin Verwendung findet, eingeschraubt, der die Masse des Lautsprechers an den Fußboden – in meinem Falle Parkett - ankoppeln soll. Die vier abgerundeten Spikes aus geschwärztem Aluminium in den schweren Traversen aus gleichem Material dienen nur der Ausbalancierung. Sowohl für diese Rundspikes wie auch für den zentralen Spike liegen gut ausgeformte, kleine Edelstahl-Teller bei, die auf empfindlichen Fußböden ankoppeln, ohne Schaden anzurichten. Sobald die Traversen mit ihren Rundspikes und der Zentralspike unter dem Boden der Box verschraubt wurden, stellt man die Edena an den vorgesehenen Platz. Empfohlen werden 30 Zentimeter Abstand zur rückwärtigen Wand in einem gleichschenkligen Dreieck zum Hörplatz und möglichst einer Beschallung des Raumes in Längsrichtung. Diese Empfehlung begründet sich in der Abstrahlcharakteristik von Bändchen-Hochtönern. Da macht es Sinn, nicht zu dicht vor den Lautsprechern zu sitzen. Ich habe in meinem Hörraum diese Vorgaben nur teilweise berücksichtigt, konnte aber durch Verschieben schnell den geeigneten Platz ermitteln.
Es gibt einen linken und einen rechten Lautsprecher. Die Rückseite des Gehäuses und die hintere Traverse sollten erst einmal parallel zur Rückwand stehen. Ich habe sie letztendlich etwas mehr nach innen ausgerichtet, da ich meinen Hörraum quer bespielen muss. Die Gehäuse der Edena sind so gefertigt, dass die Front leicht nach innen angewinkelt ist. Auf diese Weise ergeben sich keine parallelen Flächen im seitlich abgerundeten Boxen-Korpus und so wird Resonanzen generierenden stehenden Wellen im Gehäuse keine Chance gegeben. So, jetzt geht es ans Eingemachte: Die Edena stehen auf den vier Rundspikes auf den kleinen Edelstahl-Tellern. Der große Zentralspike berührt den Boden nicht. Jetzt müssen Sie bitte die Edena über die Gewinde der vier Rundspikes derart absenken, dass das Gewicht auf den Zentralspike zu lasten kommt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit steht nun der Lautsprecher nicht gerade und in Waage. Wenn man jetzt, wie es mir passiert ist, nach üblicher Manier die Rundspikes wieder nach unten verstellt, also die Traversen anhebt, bis die oben auf dem Gehäuse platzierte Wasserwaage anzeigt, das alles richtig ausbalanciert ist, hängt der Zentralpike wieder in der Luft. Also noch einmal von vorne: Zuerst alles absenken, bis der Zentralspike fest auf seinem kleinen Teller steht und er an den Fußboden ankoppelt.
Dabei neigt das Gehäuse dazu, sich jetzt unerwünschter Weise um die eigene Achse zu drehen und so die parallele Orientierung zur Zimmerwand zunichte zu machen. Jetzt ist es sinnvoll, einen der vorderen Rundspikes nach unten zu verstellen, und zwar den, dessen Boxenseite laut Wasserwaage angehoben werden muss. Danach lässt sich auch die Verdrehung des Gehäuses wieder korrigieren. Wichtig ist in diesem Moment, dass die drei anderen Rundspikes keine Stützfunktion bekommen. Danach schraubt man vorsichtig den zweiten frontalen Rundpike in die richtige Höhe, danach die beiden hinteren. Es kann übrigens bei geringen Hörentfernungen zum Lautsprecher durchaus klanglich von Vorteil sein, wenn die Edena Evolution leicht nach hinten geneigt sind. Ich habe für diese Justage-Prozedur beim linken Lautsprecher über eine halbe Stunde gebraucht. Bei der rechten Box waren es dann nur noch zehn Minuten. Allerdings habe ich diese vorgesehene ideale Aufstellung erst am zweiten Tag nach der Inbetriebnahme der Apertura in meinem Hörraum durchgeführt, weil ich wissen wollte, wie sich dieses Konstruktionsprinzip mit der Ankopplung des mittigen Gehäusebodens an den Fußboden klanglich auswirkt. Also habe ich die Französinnen erst einmal in üblicher Weise auf den vier Rundspikes auf ihren Stellplatz eingerichtet und gehört. Dazu schloss ich meine NAD 2200PE Endstufe an. Nach einer Woche Reise von Bremen bis zu mir bei Hannover durch den Spediteur, bedurfte es wohl etwas Einspielzeit und Akklimatisierung, wenn auch dieses Paar laut Jan Sieveking werksseitig bereits eingespielt wurde. Es klang so auch nicht wirklich toll, nämlich etwas unharmonisch mit holprigem Bass. Also stellte ich mein Wadia CD-Laufwerk auf Repeat, verließ den Hörraum und beschäftigte mich anderweitig. Am anderen Morgen hörte sich das schon ganz anders an und es begann Spaß zu machen. Diesen positiven Gesamteindruck erlebte ich, als ich der CD Water von Gregory Porter lauschte. Mit ihr wollte ich den Aufstellungswechsel vornehmen. Da ich keine Ahnung hatte, in welcher Größenordnung eine Veränderung bei Ankopplung über den Zentral-Spike stattfinden würde, habe ich mich erst lange eingehört, vornehmlich mit den beiden Versionen des Titels „1960 What?“
Nur wenige Takte nach der vorschriftsmäßigen Aufstellung machten klar: das ist ein erheblicher Unterschied. Die Darbietung geriet in hohem Maße harmonischer. Bass-, Mittel- und Hochton verschmolzen zu einem musikalischen Ganzen. Die Einzelwahrnehmung der zwei Treiber war vorbei, denn die Edena zeigte jetzt ein geschlossenes Klangbild, das sich auch räumlich mehr nach vorn und hinten mit klaren Konturen ausbreitete. Die Musik Gregory Porters genoss ich mit angemessenem Pegel und freute mich über die unerwartet präzise und fein gezeichnete Wiedergabe. Mit Vergnügen wahrnehmbar war die Impulsfreudigkeit, Schnelligkeit und Genauigkeit, mit der das große Bändchen und der 22-Zentimeter-Tiefmittelöner gemeinsam ohne spürbaren Übergang und qualitativ ebenbürtig spielten. Feinzeichnung und Auflösung sind ja bekannte Merkmale hochwertiger Bändchen. Dem Entwicklerteam in Héric um Christian Yvon ist es gelungen, diese Qualität mit einem adäquaten Tieftöner bis in die tiefen Basslagen fortzuführen. Und dies zeichnet die Edena Evolution aus und hebt sie vom Gros ähnlich teurer Mitbewerber ab. Das Ergebnis ist eine klangliche Darstellung, die den Hörer geradezu fesselt und zum Hineinhören in die Nuancen der Musik einlädt. Als Lautsprecher für Hintergrundbeschallung scheint mir die Edena Evolution deshalb weniger geeignet, was sie bitte nicht als Manko sondern als Kompliment verstehen. Bevor ich nach diesem ersten Eindruck den Edena jetzt die AirTight Mono-Röhren als Spielpartner gönne, schauen wir uns den Lautsprecher genauer an.
Die Namensgebung Edena Evolution legt nahe, dass es auch eine Edena ohne Evolution gab. Falsch, denn es gibt sie noch, zumindest auf der Website des Herstellers. Dort finden sich aktuell elf Modelle, Sieveking Sound fokussiert sein Angebot auf sechs Modelle zwischen 2200 Euro und 22.900 Euro für das Paar in den verschieden Standard-Oberflächen. Der relevante Unterschied zwischen Edena und ihrer Evolution liegt in den unterschiedlichen Bändchen. Während die Edena mit einem Bändchen von 8 mal 60 Millimetern ausgestattet ist, hat die Edena Evolution hinter dem Hornvorsatz zur besseren Ankopplung an den Raum eine 8 mal 120 Millimeter große Membran. Dieses doppelt so große Bändchen aus flachem, metallisiertem Polypropylen verspricht höhere Auflösung, weniger Verzerrungen und gesteigerte Dynamik, weil die Auslenkung erheblich reduziert wird. Es handelt sich um ein modifiziertes Fountec Neo X2 Bändchen, das, wie ich von Jan Sieveking erfuhr, aus Aluminium auf einem Polymer-Film mit einer Dicke von 0,015 Millimeter besteht.
Die Gehäuseform der Edena Evelution ist nicht nur zur Vermeidung stehender Wellen so konzipiert, sie gibt auch eine Ausrichtung der Treiber leicht nach innen vor. Die linke und rechte Ausführung dienen dem Zweck, den Bändchenhochtöner jeweils innen zu haben. Neben ihm ist in der Front etwa einen Zentimeter tief ein absorbierender Kunststoff bündig in die Front eingelassen. Er dient dar Unterbindung von Reflexionen und soll dadurch ein saubereres Abstrahlverhalten bewirken. Wer die Chassis und diesen Absorber nicht sehen mag, verkleidet diesen Teil der Front mit der Stoffblende, was ich beim Test nicht gemacht habe. Die Frontabdeckung wird magnetisch arretiert, die Magneten am Korpus sind nicht sichtbar, weil sie unterhalb der Lackierung und Furnierung eingearbeitet sind. Der Tieftöner ist ebenso wie das Bändchen keine Serienware, sondern auch hier handelt sich um eine modifizierte Ausführung. Seine Isotactic-Matrix-Membran besteht aus einem Polypropylenkompound, in dem einzelne Polypropylenstreifen verwoben sind, was gleichzeitig Leichtigkeit und innere Festigkeit bewirken soll, also beste Voraussetzung für erstklassiges Impulsverhalten. Mitverantwortlich dafür ist auch die Kombination mit der hoch belastbaren Langhubschwingspule mit sehr linearem Hubverhalten.
Schauen wir uns das Gehäuse von hinten an, sehen wir die große Abdeckung aus dickem Aluminium mit dem Single-Wire-Terminal. Die beiden Anschlüsse bestehen aus massivem, mit Silber beschichtetem Kupfer. Dabei wurde nicht zu viel Material eingesetzt, um die damit verbundenen Stau-Probleme an dieser Stelle gar nicht erst aufkommen zu lassen. Bananenstecker, Gabelschuhe und freie Kabelenden finden hier Anschluss und lassen sich durch die gummierten Oberfläche der Verschraubungen gut befestigen. Die Haptik ist beeindruckend und so habe ich gerne verschiedene Lautsprecherkabel ausprobiert. Die Edena arbeitete bei der Musikreproduktion deren Charakteristika deutlich heraus. Dies gilt auch für die Anwendung unterschiedlicher Cinch-Kabel zwischen D/A-Wandler-Vorverstärker und den Röhren-Endstufen. Dabei glänzte das leider auch kostspielige Wireworld Platin Eclipse 8 dank seiner holographische Darbietung am meisten. Allerdings hört man auch Schwächen im Klangbild, wenn die Geräte der Anlage kalt sind. Da kann sich die Edena im Klang schon mal ein Weilchen etwas topfig geben, solange die Mitspieler nicht auf Betriebstemperatur sind. Würde man die Aluminium-Deckplatte abschrauben, entdeckte man die internen Verstrebungen im Gehäuse. Es ergeben sich daraus sechs untereinander verbundene Abteilungen, die mit verschiedenartigem Dämmmaterial gefüllt sind. Das Gehäuse selber und die Verstrebungen bestehen aus hochdichter Faserplatte mit Stärken von 21 bis 44 Millimetern. Das Bassreflex-Rohr ist mittig in die Aluminiumplatte eingelassen. Ein Blick auf die Frequenzweichen-Platine zeigt den Einsatz besten Materials: Polypropylen-Kondensatoren und Spulen vom dänischen Qualitäts-Hersteller Jantzen-Audio, die doppelt bedruckten Leiterbahnen sind 130 Mikrometer stark, und die Innenverkabelung ist eine Apertura eigene OFC-Anfertigung. Die Besonderheit der Frequenzweiche mit der Übergangsfrequenz von 2800 Hertz liegt in der Kombination von drei unterschiedlichen Flankensteilheiten, nämlich sechs, zwölf und vierundzwanzig Dezibel. Schon bereits zu seiner Zeit bei Sonus Faber hat Christian Yvon seine spezielle DRIM Technologie entwickelt. DRIM steht für Dual-Resonant-Intermodulation-Minimum und soll eine wirklichkeitsnahe Dreidimensionalität der Musikwiedergabe fördern. Details verrät der Geheimnisträger nicht.
Gregory Porter und sein Ensemble machten über die Air-Tight-Mono-Röhren im 55-Watt Trioden-Modus noch weit mehr Spaß als über die preisgünstige Endstufe von NAD. Das Klangbild gewann an stimmiger Geschlossenheit, Energie und auch Klangfarben. Mehr Feinheiten im Timbre von Stimme und Instrumenten waren erlebbar. Die Edena Evolution hatte keine Mühe, die Unterschiede im musikalischen Können der beiden ungleichen Endverstärker zu offenbaren. Frappierend war nach wie vor diese Sauberkeit des Klangbildes, ohne dass sie je mit Härten einherging. Da sind keinerlei Artefakte wahrnehmbar, jeder Ton wirkt lupenrein. Auch wenn diese Metapher weit hergeholt ist: Die Apertura Edena Evolution erinnerte mich an einen klaren, frischen, kraftvoll fließenden Gebirgsbach. Viele Lautsprecher zeigen an irgendeiner Stelle tonal eine kleine Schwäche in Form einer leichten Verfärbung, Eindickung oder einem gefühlten Frequenzgang-Loch – so etwas kann ich bei der Edena Evolution nicht finden. Als nach Gregory Porter The Who Live at Leeds zur Sache gingen, und zwar mit ordentlichem Pegel, war das, was die Apertura vortrug, in jeder Hinsicht diesem Konzert zuträglich:. Klare präzise Töne von Gitarre, Bass und Schlagzeug, exzellente Sprachverständlichkeit, auch räumlich in der Tiefe gestaffelt, so zum Beispiel der verbale Austausch der Musiker vor der Mini-Opera. Aggressiv im nervigen Sinne klang das ganze Album an keiner Stelle, dafür aber musikalisch packend, detailreich und explosiv.
Da muss nun ganz andere Musik zeigen, ob irgendwo Schwächen in der Reproduktionsfähigkeit der Edena auszumachen sind: Das Drei-CD-Album Mendelssohn - The Complete String Symphonies mit den Festival Strings Lucerne unter der Leitung von Achim Fiedler (Oehms Classics OC 740) schien mir dazu geeignet. Auch mit dieser Einspielung kam die Edena nicht nur bestens zurecht, sondern servierte bezaubernd zarte, fein gezeichnete und authentisch kolorierte Streicher. Dieses Hörvergnügen bot sie auch, als ich die Lautstärke auf einen sehr niedrigen Hörpegel reduzierte. Ich hatte den Eindruck, hier verschiebt sich in der Tonalität rein gar nichts. Sowohl bei der großen Lautstärke bei Live at Leeds wie auch bei der flüsterleise, Mendelssohn-Wiedergabe agiert die Edena Evolution tonal extrem ausgewogen. Sie bietet sich für Laut- wie Leisehörer gleichermaßen an. Nur Feinheiten und Klarheit muss man lieben – aber welcher audiophile Musikfreund tut das nicht?
Um die Tiefton-Qualität der Bretonin noch einmal zu hinterfragen, legte ich, jetzt wiederum mit subjektiv Hifi-gerecher Lautstärke, Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya in das Wadia-Laufwerk. Ich war im wahrsten Sinne fürbass erstaunt, mit welcher Präzision, Plastizität und Kraft das Bassspiel von Belden Bullock in „Calypso Minor“ wiedergegeben wurde. Aber nie war es dicklich. Bass und Drums lassen sich einwandfrei identifizieren. Auch mit der symphonischen Musik von Hector Berlioz, dem vierten und fünften Satz seiner Symphonie Fantastique mit dem Mahler Chamber Orchestra und Les Musiciens du Louvre unter dem Dirigat von Marc Minkowski (DG 474209-2), waren nicht nur im Bass die Auflösung, die nicht übertriebene räumliche Darstellung, die musikalische Geschlossenheit und die Klangfarben fantastisch. Seidige, filigrane Streicher betören, die Schlaginstrumente und Bläser stehen bei dieser gelungenen Einspielung differenziert da im Raum, wo sie hingehören. Ich finde bei der Apertura Edena Evolution schlichtweg nichts zu kritisieren, es sei denn, man möchte Musik hören, um dabei einzuschlafen.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
DA-Wandler-Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
Endstufe | AirTight ATM-3 oder NAD 2200PE |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon |
Zubehör | Wireworld Platinum Eclipse Cinch, Audio-gd NF Cinch , QED Silver Spirals LS, Real-Cable HD-TDC LS, Supra XL Annorum LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Synergistic Research Orang-Sicherung, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Apertura Edena Evolution
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Konzept | 2-Wege Bass-Reflex |
Frequenzgang | 35Hz – 30kHz/+-3dB |
Wirkungsgrad | 89dB bei 2,83V/1m |
Treiber-Bestückung | 22cm Tief-Mitteltöner „Isotactic Matrix“, Bändchen Hochtöner 8 x 120mm |
Impedanz | 8 Ohm |
Schallwandler | 22cm Tief-Mitteltöner Isotactic Matrix, 8 x 120 mm Bändchen-Hochtöner |
Übergangsfrequenz | 2,8 kHz |
Frequenzweiche | Platine mit 140 µm Kupferleiterbahnen, Backlackspulen und Polypropylen-Kondensatoren der Superior- und Silber-Serien von Jantzen , Widerstände mit Silikonbeschichtung von Vishay |
Terminal | Single-Wire aus reinem Kupfer mit Silber-Beschichtung |
Gewicht | 33,3 kg |
Abmessungen | 23,5 x 31,7 x 111 cm (B x T x H) |
mit Auslegern | 32,8 x 31,7 x 114,9 cm |
Gehäuse-Ausführungen | Schwarz hochglänzend, Ahorn gemasert hochglänzend, Kirsche natur hochglänzend, Rosenholz hochglänzend und RAL Farben als Sonderanfertigung |
Garantie | Bis 5 Jahre bei Registrierung |
Paarpreis | 8300 Euro RAL Sonderanfertigung 10.100 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Erneut müssen zur Eindämmung der Corona-Pandemie viele Geschäfte im Einzelhandel schließen. Um trotz geschlossener Ladenlokale weiter für seine Kunden da sein zu können, reaktiviert der renommierte HiFi-Fachhändler AUDITORIUM das Konzept der HIFI-DRIVE-INS, das sich schon während des ersten Lockdowns bewährt hat.
Mit einem rechtzeitig erhöhten Lagerbestand und einer zuverlässigen Verfügbarkeitsanzeige in Echtzeit ist auch der Online-Shop auditorium.de bestens auf die Lieferung von Last-Minute-Geschenken pünktlich zum Fest vorbereitet. In den drei AUDITORIUM-Standorten Hamm, Hamburg und Münster können Kunden ab Mittwoch, den 16.12.2020 ihre HiFi-Einkäufe wieder völlig kontaktlos erledigen. An allen drei Geschäften stehen dafür spezielle Parkflächen bereit. Über eine eigens eingerichtete Rufnummer nimmt man aus dem Auto Kontakt mit den Experten des AUDITORIUM auf und schildert sein Anliegen. Die Bezahlung erfolgt kontaktlos per Kredit- oder EC-Karte, die gekaufte Ware wird unter Einhaltung höchster Hygienestandards von einem Mitarbeiter ins Auto gelegt. Auch die Abholung von vorher per Telefon oder elektronisch bestellter Ware ist auf diesem Weg selbstverständlich möglich. Zudem wurde der Online-Shop auditorium.de kürzlich überarbeitet und enthält nun detaillierte Informationen über die Verfügbarkeit aller gelisteten Produkte. Dort sieht man auf einen Blick, in welcher Stückzahl ein Produkt an den einzelnen Standorten vorrätig ist und kann sich so spontan zu einer Abholung im HIFI DRIVE-IN oder den Kauf auf dem Versandweg entschieden.
Apropos Versand: Für alle auf auditorium.de als sofort lieferbar gekennzeichneten Artikel, die MO-SA vor 12:00 Uhr bestellt werden, garantiert das AUDITORIUM einen Versand noch am gleichen Tag. Bestellungen bis einschließlich 18.12.2020 werden regulär mit DHL verschickt. Vom 19.12. bis 23.12. erfolgt der Versand per DHL Express. In beiden Fällen verspricht der Versanddienstleister im Regelfall eine pünktliche LIeferung bis Heiligabend.
Standort & Kontakt
AUDITORIUM HIFI DRIVE-IN
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Hamm | Feidikstr. 93 DRIVE-IN-Parkplätze am Haupteingang (Ferdinand-Poggel-Str.) Tel. +49 2381 933970 |
Hamburg | Poggenmühle 1 DRIVE-IN-Parkplätze am Haupteingang (Neuer Wandrahm) Tel. +49 40 300923180 |
Münster | Alter Steinweg 22-24 DRIVE-IN -Parkplätze im Hof Tel. +49 251 4844550 |
A meeting in Aalborg had already been in the planning even before the presentation of an Ansuz product in hifistatement took place. But like so many things in life, these plans proved to be obsolete from March onwards. But the postponement also had its good side: Thereupon I could give a listen to the pre-series models of Aavik's 180 and 280 series as well as those from Børresen's new Z line.
The trip to Aalborg - after all, more than 1,200 kilometers - was naturally of different nature compared to what I had thought at the beginning of the year, given the fact that you want to avoid crowded trains and planes for the time being. Well, nowadays there is no way around decelerated travel, especially because I am not one of those long-distance drivers with an affinity for high speed, like Ansuz boss Lars Kristensen, who even on the short distance from the center of Aalborg to the company headquarters gave an idea of how much horsepower his BMW M4 has under its hood. So my wife and I covered manageable distances, took time for relaxed stopovers and spent three evenings at dinner with each of the hifidtatement authors living up in the north of Germany and who I am normally used to meet at trade fairs - understandably, those are not taking place at the moment - and, moreover, who I unfortunately meet in person much too rarely: the current situation can also have its advantages.
I already mentioned in the article about the Ansuz PowerSwitch that I had met Lars Kristensen somewhere in the last century when he was still working for the cable specialists of Nordost. What I didn't know before I met them was that he managed to win Michael Børresen as developer for Nordost back then. However, since the Danish duo felt that Michael's creativity did not translate into new products quickly enough, they both left Nordost and participated in the founding of Raihdo, as you can easily spot when comparing Michael Børresen's creations at that time with the ones launched under his name today. Eventually, however, Lars Kristensen and Michael Børresen wanted to work more independently, so they left Raidho and founded Upper Level ApS in 2017 as the main shareholders with two other partners. Under this umbrella structure the companies Ansuz Acoustics, Aavik Acoustics and Børresen develop and produce cables, network technology and LAN switches, electronics and loudspeakers. It is therefore possible to purchase a complete system that exactly meets the expectations of Lars Kristensen and Michael Børresen. Of course, this also requires high-quality equipment supports and accessories for resonance control: Ansuz also has component feet, cable lifters, record stabilizers, resonators and titanium racks on offer. As you can see from my colleague Kemper's test review of the PowerSwitch A2 including Ansuz peripherals and my own report on the PowerSwitch D-TC Supreme, the quality level of Ansuz components also unfolds in other non-proprietary systems and achieves what the company name sets out to promise: Upper Level. With the D-TC this even reaches the highest level - I don't know of any switch that is better sounding. The company name, however, also gives indication of the price tags for Aavik electronics, Børresen loudspeakers and the Ansuz portfolio.
The first evening in Aalborg we met Morton Thyrrested, who had first introduced me to Ansuz products almost a year ago at the South German Hifi Days in Stuttgart. He had been a soldier and has always been interested in hi-fi. When he then met Lars Kristensen, who asked him if he would like to work for his company, he immediately agreed. Now he represents the Danish brand triple at trade fairs and is working on the expansion of the European dealer network, which is supplied directly by Ansuz, Aavik and Børresen.
The next morning Lars Kristensen picked us up to drive to the company's headquarters, a modern two-storey building in an industrial area close to the center. Until now Upper Level has only used about half of the building, but recently they have taken over also the other half. It is currently being rebuilt to meet the requirements of Ansuz, Aarvik and Børresen. Although there are already three different listening rooms in the building section now in use, more will be added. An acoustician has been called in to optimize the existing rooms, even though two of them already sound very good. But first things first.
When entering the building, one immediately sets foot in an open office, which also appears to be the communicative center of the company. Morton Thyrrested, Emil Kristensen, one of Lars' sons, the financial accounting and the administration have their desks here. I also met Michael Børresen there, with whom I had previously only spoken on the phone about the technical features of the PowerSwitches and the matching cables, as well as Per Mortensen, who is responsible for the creative part of marketing.
To the left of the company's headquarters, the cable production facility is situated. There the employees are working calmly and concentrated and free from any hectic. It's quite surprising how many steps are necessary to complete an Ansuz power or loudspeaker cable. It isn't simply a matter of assembling pre-fabricated cables from a reel, but rather soldering or screwing together different functional cable segments, fitting them with shrink tubes and outer jackets and, in the case of the high-quality range of cables, even equiping them with circuit boards fitted with electronic components. Slowly it dawns on me where the tags in the Ansuz price list stem from.
Behind the cable department, the manageable electronics production has its place. As Lars Kristensen emphasizes, the circuit boards are purchased from one of the best Danish PCB assembly companies. Aavik obtains the housings made of composite materials with an almost ideal resonance behavior from China. Final assembly and a meticulous final inspection then takes place in Aalborg. The models of the new 180 and 280 series do not differ in terms of circuitry, but do differ in the measures taken to immunize them against external influences such as interference or network contamination. Here, observant hifistatement readers run into an arsenal of "Active Tesla Coils", "Anti Arial & Resonance Coils", "Active Cable Tesla Coils" and "Active Square Tesla Coils" deployed to varying degrees and already familiar from the review of the PowerSwitch.
A glance at the loudspeaker production facility immediately makes it clear that it's not a question of quantity, but quality: Baskets, diaphragms, voice coils and surround beads are provided by suppliers and get assembled into drivers in Aalborg. Michael Børresen pays special attention to the motor unit. In his opinion, the magnetic field generated by a voice coil energized by current has up to now suffered from too little attention and is a reason for a non-linear behavior. In order to countervail this phenomenon he makes use of his own specific motor: The motive power is generated by two extremely strong neodymium-52 ring magnets separated by a copper ring. Since silver provides an even better conductivity value than copper, Michel Børresen instead uses rings of pure silver between the magnets for the Silver Supreme versions of his loudspeakers. Their highly elaborate manufacture is documented in the following images. For his top-of-the-range model, the Børresen 05, about eight kilograms of pure silver are used.
M&K Sound versüßt die letzten Wochen des Jahres mit einem besonderen Gewinnspiel. Der Preis: Ein Pärchen der legendären High-End-Monitore S150 in stark limitierter Jubiläums-Edition. Teilnehmer müssen lediglich eine Frage beantworten und den Bedingungen zustimmen.
Bekannt ist der dänische Hersteller vor allem für hervorragende Heimkino- und Studio-Instalationen. Er war einer der ersten Dolby-THX-zertifizierten Lautsprecherhersteller weltweit. Gerade die S150 Lautsprecher sind stark mit der Unternehmenshistorie verbunden und wurden zum 25-jährigen Geburtstag in einer Sonderserie neu aufgelegt. Dabei vollenden die verfeinerte Technik und eine aufwändige Lackierung das Jubiläumsmodell.
Der Name Miller & Kreisel und der S150 Monitor sind fest miteinander verwoben. Denn schon seit 25 Jahren wird der Lautsprecher nahezu unverändert gebaut und hat es während dieser Zeit längst zu Kultstatus gebracht. Dazu haben sicherlich auch die Verwendung bei den Mastering-Studios Hollywoods, der legendären Saturday Night Live Show und Broadcastübertragungen von Grammy- und Oscarverleihungen einen Großteil beigetragen. Der S150 ist natürlich auch ein perfekter Spielpartner für anspruchsvolle Stereo-Setups im heimischen Wohnzimmer. Die aufwändige Sonderlackierung in Space-Grau samt passendem Lautsprechergrill untermauert den besonderen Status des Jubiläumsmodells, doch auch im Inneren hat sich einiges getan: So wurde die Frequenzweiche sowie die interne Verkabelung noch weiter optimiert, um verbesserte Räumlichkeit und Tiefenstaffelung bei geringeren Verzerrungen zu erreichen.
Das Gewinnspiel läuft bis einschließlich 31. Dezember 2020. Anschließend wird der Gewinner der 25 Years Limited Silver Edition am 14. Januar persönlich kontaktiert. Wer sich selbst mit einer realistischen M&K Klangwelt beschenken möchte, kann sich an den deutschen Vertrieb Audio Reference wenden: Per Telefon unter 040 / 5 33 20 - 359 oder per E-Mail unter info@audio-reference.de.
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Mit der Vorstellung des REF10 SE120, einem 10-Megahertz-Referenztaktgenerator, reklamiert MUTEC nichts weniger als die technologische wie auch audiophile Spitzenposition innerhalb dieser Gerätekategorie für sich. Starke Worte – wir wollen sehen, ob dem auch entsprechende klangliche Taten folgen.
Als ich diese Ankündigung in der Pressemitteilung von MUTEC las, war ich skeptisch und neugierig zugleich. Skeptisch, weil ich vor einiger Zeit die „Normalversion“ dieses Taktgenerators, den REF 10, ausgiebig getestet hatte. Die Qualitäten dieser Clock und vor allem das damit erzielte Klangerlebnis hatten mich seinerzeit so richtig begeistert und ich konnte mir deshalb nicht so recht vorstellen, wie auf den ersten Blick eher geringfügig verbesserte Messwerte das noch toppen sollten. Neugierig, weil ich Herrn Peters, den Geschäftsführer von MUTEC, als äußerst kompetenten Partner aus vielen Gesprächen kenne, dem das sonst oft übliche Marketing-Geblubber ziemlich fremd ist und der lieber mit harten technischen Fakten argumentiert. Am Ende überwog – wie so oft – die Neugier, und das Ende vom Lied war, dass sowohl der REF 10 als auch der neue REF10 SE120 in meinem Hörraum landeten. Doch worin unterscheiden sich REF10 und REF10 SE120 überhaupt? Beide Geräte sind äußerlich und technisch identisch bis auf den verwendeten Oszillator. Schon bei der Entwicklung des REF10 hatte man bei MUTEC festgestellt, wie ausnehmend wichtig die Wahl des zentralen Oszillators ist und dass dessen Qualität das technische und in der Konsequenz auch akustische Endergebnis eines Referenztaktgenerators in erheblichem Maße bestimmt.
Die "Tuning"-Variante REF10 SE120 verfügt deshalb über einen noch sehr viel aufwändiger gefertigten und selektierten ofen-kontrollierten Quarzoszillator (OCXO). Mit Hilfe hochspezialisierter und kostenintensiver Messtechnik werden Einzelexemplare des Oszillators aus größeren Produktionsmengen selektiert. Diese haben extrem niedrige Phasenrauschwerte von mindestens -120 dBc gemessen bei 1-Hertz-Abstand von der Trägerfrequenz von 10 Megahertz und übertreffen das Basismodell REF10 (-116dBc) in diesem zentralen Aspekt messtechnisch eindeutig.
Doch was hat es mit diesem Phasenrauschen eigentlich auf sich und warum ist dieser Wert bei einer Clock für den Audio-Bereich so wichtig? Intuitiv weiß man, dass niedriges Rauschen in einem System besser ist als hohes. Walter Schottky erklärte das physikalische Phänomen als messbare unregelmäßige Stromschwankung. Wenn wir diese Schwankung verstärken und über einen Lautsprecher hörbar machen, erklingt das typische Geräusch, das wir landläufig unter Rauschen verstehen und das dem Phänomen auch seinen Namen gab. Doch dieses eher analoge Verständnis von Rauschen hat mit dem in der modernen Elektronik verwendeten Begriff nur teilweise etwas zu tun. Hier wird Rauschen wesentlich allgemeiner als jedes unerwünschte Signal charakterisiert, das mit dem Hauptsignal interferiert. Es kann jeden Parameter wie Spannung, Strom, Phase oder Frequenz stören.
Bei einem Oszillator interessiert uns in erster Linie die Frequenzstabilität seines Signals. Hier unterscheidet man zwischen der Langzeitstabilität und der Kurzzeitstabilität. Die Langzeitstabilität bezieht sich auf den Betrag, um welchen die absolute Taktfrequenz über einen längeren Zeitraum driftet. Ursachen können beispielsweise Alterungsprozesse oder Temperaturschwankungen von Bauelementen sein. Auch wenn diese Langzeitstabilität beispielsweise für Telekommunikations- oder Studioanwendungen wichtig ist, hat sie nach Untersuchungen von MUTEC auf die Qualität der Reproduktion von digitalem Audio-Material keinerlei Einfluss.
Entscheidend ist danach vielmehr die Kurzzeitstabilität, die durch Fluktuationen von Amplitude und Phase betrachtet in einem sehr kurzen Zeitbereich beschrieben wird. Das Phasenrauschen ist dabei ein Maß für die Kurzzeitstabilität des Oszillators im Frequenzbereich und wird in Dezibel Carrier (dBc) für einen bestimmten Abstand von der Trägerfrequenz angegeben. Ein Wert, der sich mit zunehmendem Abstand von der Trägerfrequenz verringert. MUTEC gibt beispielsweise für den REF10 SE120 standardmäßig ein Phasenrauschen von -120 dBc gemessen bei 1-Hertz-Abstand und -148 dBc gemessen bei 10-Hertz-Abstand von der Trägerfrequenz von 10 Megahertz an.
Klingt sehr abstrakt, aber das Phasenrauschen hat ein Geschwisterchen, das uns Audiophilen vertrauter ist und das heißt Jitter. Jitter ist ebenfalls ein Maß für die Kurzzeitstabilität eines Oszillators, aber diesmal im Zeitbereich. Phasenrauschen und Jitter sind miteinander verlinkt. Man kann sagen, dass mit zunehmendem Phasenrauschen in einem Oszillator im Allgemeinen auch der Jitter-Effekt zunimmt. Und, dass niedrige Jitter-Werte maßgeblich prägend für die Klangqualität digitaler Audio-Geräte sind, wissen wir hinlänglich. Und jetzt sind Sie wieder dabei. Wir halten fest: Änderungen in der Kurzzeitstabilität eines Oszillators werden mit Phasenrauschen und Jitter messtechnisch beschrieben. Wichtig ist hier besonders der Messwert bei 1 Hertz Abstand von der Trägerfrequenz von 10 Megahertz. Erstaunlicherweise wird gerade dieser Wert mitunter gar nicht oder nur sehr versteckt angegeben. Das mag damit zusammenhängen, dass dieser Wert technisch bedingt immer schlechter ist als derjenige, der bei 10 Hertz Abstand von der Trägerfrequenz von 10 Megahertz gemessen werden kann.
Für ein serienmäßiges Gerät, hat der REF10 SE120 zweifellos herausragende Messwerte. Besonders stolz ist man bei MUTEC darauf, dass man bereits mit der Entwicklung des REF10 eine Basis vom Netzteil über das Mainboard geschaffen hat, die so gut ist, dass damit auch die brillanten Werte des im REF10 SE120 verwendeten Oszillators tatsächlich bis zu den Ausgangsbuchsen geführt werden können. Überzeugende technische Begründung hin oder her – für mich bleibt die Frage, ob die im Grenzbereich liegende, nochmalige Verbesserung der Messwerte des REF10 SE120 gegenüber dem REF10 überhaupt zu einem hörbaren Zugewinn an Klangqualität führt. Ich bin auf ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Clocks eingestellt, bei dem ich durch mehrmaliges Hin- und Herwechseln feinste Unterschiede zwischen den beiden Taktgeneratoren herausarbeiten werde.
Dementsprechend sorgfältig bereite ich meinen Hörtest vor. Als Server kommt wie immer mein bewährter, mit AudiophileOptimizer getunter Musikserver mit XEON-Prozessor und Windows Server 2019 im Core Mode zum Einsatz. Auf dem Server sind JPLAY Femto, MinimServer, JRiver26 und Roon Core als Musikverwaltungssoftware installiert. Meine beiden kaskadierten Mutec MC-3+ USB sind auf der USB-Strecke zu meinem PS-Audio-DirectStream-DAC zwischengeschaltet und sollen entweder vom REF10 oder vom REF10 SE120 ihren Takt beziehen.
Den beiden Clocks und den zwei MUTEC MC-3+ USB verordne ich eine Warmlaufphase von mehreren Tagen. Die Taktgeneratoren stehen verkehrt herum, also mit der Anschlussseite nach vorne, im Regal, um möglichst schnell zwischen den Geräten die Kabel umstecken zu können. Zwei passende, identische Kabel mit 75-Ohm-Spezifikation aus eigenem Haus hat MUTEC freundlicherweise gleich mitgeliefert. Das richtige Kabel mit den passenden Steckern, sprich die richtige Kabel- und Abschlussimpedanz, ist bei einer Taktrate von 10 Megahertz eminent wichtig – Fehlanpassungen können hier alles ruinieren. Von exotischen Kabeln ohne exakte Spezifikationen rate ich an dieser kritischen Stelle ausdrücklich ab. Alle nicht benötigten Taktausgänge sind mit dem Drehschalter auf der Frontseite abgeschaltet, um unnötige Störausstrahlungen soweit wie möglich zu reduzieren. Bei meinen MUTEC MC-3+ USB ist die Betriebsart „extern referenzierter Re-Clocking-Mode“ eingestellt. Unter „Mode“ leuchten deshalb die beiden grünen LEDs „EXTERN“ und „RE-CLK“ und unter „Status“ die beiden oberen blauen LEDs „MAIN REF“ und „RE_CLK REF“. Um ganz sicher zu gehen, spiele ich zunächst testweise etwas Musik und entferne die Clock Kabel. Die beiden MUTEC MC-3+ USB machen dann keinen Mucks mehr und ich bin mir sicher, dass der Takt auch wirklich vom REF 10 vorgegeben wird.
Erster Durchgang: Ich höre mich wieder in den REF10 ein, wobei ich zuvor noch einmal nachgelesen habe, mit welchen Musikstücken ich im seinerzeitigen Test gehört hatte. Es ist, wie wenn man einen guten alten Bekannten wieder trifft. Sofort ist wieder dieses außergewöhnliche Klangerlebnis da: samtig, transparent und immer hoch musikalisch. Bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion - FIM XRCD) gewinnen die Instrumente wieder an Substanz und wirken wesentlich farbiger. Im ersten Satz aus dem „Divertimento K. 136“ von Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD) haben die Streicher wieder diese faszinierende Samtigkeit. Gerade bei dieser Aufnahme kann der Klang der Streicher in bestimmten Anlagenkonstellationen schnell recht anstrengend werden - doch davon ist mit dem REF10 keine Spur zu hören, trotz subjektiv gefühlter höherer Intensität der musikalischen Darbietung.
Zweiter Durchgang: Ich bin so ganz und gar nicht auf das vorbereitet, was mich nach dem erstmaligen Umstecken auf den REF 10 SE120 erwartet. Beginnen wir mit dem für das musikalische Gesamterlebnis so wichtigen Mitteltonbereich. Der Zugewinn hier ist mit dem REF10 SE120 sensationell. Bei dem soeben gehörten Titel „Galicia Flamenco“ klingen die Instrumente plötzlich noch einmal wesentlich runder und werden damit geradezu greifbar. Hart angeschlagene Gitarrenseiten knallen nun nicht mehr nur, sondern die dahinter stehenden feinsten Unterschiede in der Artikulation werden hörbar. Im „Klavierkonzert in A-Moll“ von Edvard Grieg mit Radu Lupu als Solisten (Grieg: Piano Concerto In A Minor - Radu Lupo/London Symphony Orchestra/André Previn - Decca Legacy Volume One - FIM UHD 89) steckt jetzt jeder Klavieranschlag voller Mikro-Dynamik und wirkt geradezu nachgeschärft. Es ist jederzeit klar, ob eine Taste gefühlvoll weich gedrückt oder in Staccato-Passagen die Finger schnell von den Tasten abgestoßen werden. Alle Instrumente klingen insgesamt ausgefeilter, dreidimensionaler und damit letztendlich irgendwie „echter“. Dieser Effekt setzt sich in den Tiefen und Höhen ohne Bruch fort. So klingen in den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Rossini: 5 Sonate a Quattro - Salvatore Accardo - LIM UHD 049) die Streicher bis in die höchsten Tonlagen immer samtig und geschmeidig wie aus einem Guss über den gesamten Tonbereich.
Gleichzeitig entsteht um die einzelnen Instrumente im Orchester eine auffallende Luftigkeit. In einem Stück wie „España“ von Emmanuel Chabrier (Chabrier: España - London Symphony Orchestra/Ataulfo Argenta - Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90), das von der reichhaltigen und zugleich feinsinnigen Instrumentalisierung und Rhythmik lebt, wird es damit möglich, kleinste musikalische Nebenlinien zu erkennen, die ganz offensichtlich zuvor verdeckt wurden. Gerade weil die einzelnen Instrumente nun wesentlich klarer im Orchester platziert und präziser im Raum gestaffelt sind, verbessert sich der räumliche Eindruck erheblich. Der Zugewinn liegt dabei gar nicht so sehr in der absoluten Tiefe, wie vielmehr in der gefühlten Realität. Es besteht für mich kein Zweifel: Der REF10 SE120 ist dem REF10 in allen Belangen überlegen. Es bedarf noch nicht einmal großer Anstrengung, das zu hören, so klar und eindeutig sind die Unterschiede zwischen beiden Geräten. Sie werden es nicht glauben: ich habe kein einziges Mal mehr zurück auf den REF 10 gewechselt!
Dritter Durchgang: Den Besuch bei einem guten Freund nutze ich, um den REF10 SE120 auch in dessen Anlage zu hören. Auch hier ist ein MUTEC MC-3+ USB zwischengeschaltet, diesmal zwischen einem Auralic-Aries-Netzwerk-Player und PS-Audio-DirectStream DAC. Auch in dieser Konstellation ist der gerade beschriebene Klangabdruck des REF10 SE120 mühelos zu hören.
Vierter Durchgang: Wieder zu Hause tausche ich die beiden MUTEC MC-3+ USB in der USB-Strecke gegen das USB Hub tX-USBultra mit externem Clock-Eingang von SOtM. Darüber hinaus bezieht jetzt auch der SOtM Switch sNH-10G seinen Takt vom REF10 SE120. Ich möchte jetzt wissen, ob der REF10 SE120 sein Potential auch mit Drittgeräten ausspielen kann. Denn dass die MUTEC-Geräte eine perfekte Symbiose bilden, steht außer Zweifel. Das Besondere an dieser Konstellation ist, dass die Clock-Signale nun keinen Bezug zu den Audio-Sample-Rate-Frequenzen haben und nicht unmittelbar in die Signalwandlung eingebunden sind. Bereits beim seinerzeitigen Test der SOtM-Geräte war der positive Einfluss einer externen Clock dennoch ohne große Schwierigkeiten zu hören. Der „normale“ REF10 kommt in dieser Konstellation nicht ganz an die SOtM-Clock heran. Das mache ich an etwas weniger Feinauflösung und Räumlichkeit bei „España“ fest. Ähnliches hatte damals auch schon Dirk Sommer festgestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob das daran liegt, dass die SOtM-Clock als Referenzsignal einen Sinus liefert und nicht wie der REF10 ein Rechtecksignal und dass die SOtM-Geräte einfach besser aufeinander abgestimmt sind. Aber man kann den REF10 SE120 ja mal in die Kette hängen. Und dieser Vergleich geht jetzt zu meiner Überraschung eindeutig zu Gunsten des REF10 SE120 aus.
Fünfter Durchgang: Ich telefoniere mit Oliver Göbel von der gleichnamigen Firma Göbel Audio GmbH und erzähle ihm vom REF10 SE120. Oliver Göbel betreibt in seinem Hörraum ein wahres Referenzsystem mit der kompletten Elektronik von CH Precision bestehend aus dem D1 SACD & CD Player, C1 Digital-Analog-Wandler, L1 Monovorverstärker und zwei M1 2-Kanal Endstufen, um seine Lautsprecher-Kreationen standesgemäß vorführen zu können. Das Besondere am C1 DAC ist, dass dieser nicht nur mit dem optionalen Einschub für Ethernet-Streaming, sondern auch mit einem Einschub für den Anschluss einer externen 10 MHz Clock ausgerüstet ist. Genau deshalb hatten Dirk Sommer und ich bereits den REF10 bei Oliver Göbel ausprobiert und unser damaliger Besuch war nicht ohne Folgen geblieben. Seitdem verrichtet auch bei Oliver Göbel ein REF10 seinen Dienst. Oliver Göbel ist anfangs genauso skeptisch wie ich, doch schnell ist ein Hörtermin vereinbart, dem sich auch Dirk Sommer gerne anschließt.
Wir platzieren den REF10 SE120 neben dem REF10 im Regal. Oliver Göbel ist wichtig, dass möglichst schnell zwischen den beiden Clocks gewechselt werden kann. Als Lautsprecher kommen die brandneuen, für Göbel-Verhältnisse „kleinen“ Lautsprecher Divin Marquis zum Einsatz. Es spielt das „Violinkonzert in G-Dur, KV 216“ von W.A. Mozart mit Marianne Thorsen und den TrondheimSolistene (Mozart: Violin Concertos - Marianne Thorsen & TrondheimSolistene – 2L original 2006 edition). Diese klanglich ganz ausgezeichnete Aufnahme der Violinkonzerte 3,4 und 5 ist einer meiner persönlichen Favoriten, die ich immer wieder gerne höre und sehr genau kenne. Ich sitze auf dem besten Platz im Hörraum und Oliver Göbel wechselt vom REF10 auf den REF10 SE120. Schon nach den ersten Takten kann ich ein kleines Grinsen nicht unterdrücken. Da ist er wieder, dieser geradezu magische Realismus in der Wiedergabe, der mich am REF10 SE120 so fasziniert. Auch mit einer völlig anderen, mir unbekannten Anlage, ist das sofort zu hören. Mein Blick geht zu Oliver Göbel, der seine Kette und seinen Hörraum natürlich perfekt kennt. An seinem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass auch er die Veränderungen sofort bemerkt hat.
Wir hören uns eine Weile durch die Musikbibliothek. Für Oliver Göbel sind die verbesserte Tonalität und Feindynamik, wie beispielsweise der Tastenanschlag bei einem Klavier, die hervorstechenden Eigenschaften, Dirk Sommer konzentriert sich auf die Verbesserungen in der räumlichen Abbildung und ich fokussiere mich darauf, ob die Unterschiede zwischen den beiden Clocks tonal in die gleiche Richtung gehen, wie in meiner eigenen Anlage. Interessant ist, dass wir alle drei klare Verbesserungen hören, dabei aber unterschiedliche Teilbereiche in den Mittelpunkt stellen. An der außerordentlich überzeugenden Vorstellung des REF10 SE120 gibt es nicht den geringsten Zweifel.
Der REF10 SE120 hat mir eindrucksvoll vor Augen geführt, wie sensibel das menschliche Ohr auf winzigste Fehler im Timing (Jitter) reagiert. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann den, einer digitalen Signalkette, in der alle Komponenten ihren Takt vom REF10 SE120 beziehen.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 26, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | 2x MUTEC-3+ USB kaskadiert, SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
MUTEC REF10 SE120
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Schnittstellen | 2 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 50 Ω-Terminierung, unsymmetrisch 6 x BNC-Ausgang für 10 MHz-Referenztaktsignale, 75 Ω-Terminierung, unsymmetrisch |
Signalformat aller Schnittstellen | Rechteck, 10.000 MHz, 2 Vpp, 50:50 Tastverhältnis |
Phasenrauschen | ≤-120 dBc/Hz bei 1 Hz, ≤-148 dBc/Hz bei 10 Hz, ≤-162 dBc/Hz bei 100 Hz, ≤-167 dBc/Hz bei 1000 Hz, ≤-170 Noise fllor |
Jitter-Verhalten | ≈ 15 fs (1-100 Hz), gemessen am REF10 SE120-Ausgang |
Gewicht | 4350 g |
Abmessungen | 196 x 84 x 300 mm (B x H x T, ohne Steckverbinder und Gehäusefüße) |
Preis | 5.500 Euro (REF10: 3.600 Euro) |
Hersteller
MUTEC Gesellschaft für Systementwicklung und Komponentenvertrieb mbH
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Anschrift | Siekeweg 6/8 12309 Berlin |
Telefon | +49 30 7468800 |
Fax | +49 30 74688099 |
contact@mutec-net.com | |
Web | www.mutec-net.com |