Das dCS-Trio aus Master Clock, Upsampler und APEX D/A-Wandler beeindruckt durch sein Äußeres, noch mehr aber durch die eigenständigen technischen Lösungen – und die Vielzahl der Möglichkeiten, subtil auf den Klang einzuwirken: Dither für's Clock-Signal? Welches Filter für PCM und DSD? Welches der drei Mappings? Mit oder ohne 10-Megahertz-Clock?

Kleiner Spoiler am Anfang: ich habe nicht jede mögliche Kombination gehört. Denn leider standen mir die dCS-Komponenten gerade einmal für zehn Tage zur Verfügung und davon einen ganzen Tag im Fotostudio. Dennoch glaube ich, herausgefunden zu haben, was diese Kombination zu etwas Besonderem macht. Als mich bei meiner ersten Begegnung mit dCS vor nun schon fast 22 Jahren Delius und Purcell ins Schwärmen gebracht haben, ging es mir übrigens ähnlich: Die die Zeit, die die Geräte in meinem Hörraum verbrachten, war selbst objektiv betrachtet viel zu kurz, um jede Einstellung auszuprobieren – rein subjektiv wäre mir wohl auch eine Verweildauer von über einem Jahr zu wenig erschienen…

Die Frontplatten der drei Vivaldi-Komponente ziert jeweils ein individuelle, schwungvolle Welle
Die Frontplatten der drei Vivaldi-Komponente ziert jeweils ein individuelle, schwungvolle Welle

Der Wandler hat den Beinamen APEX bekommen, als der proprietäre Ring DAC und auch die Ausgangsstufe des Wandlers komplett überarbeitet wurde. Der Ring DAC unterscheidet sich grundlegend von allen Ladder-DACs und Ein- oder Hochbit-Wandlern, egal ob diskret aufgebaut oder als Chip-Set realisiert. Nach der Evaluierung aller bekannten Wandler-Varianten stellte sich für die Entwickler von dCS die Frage, wie ein DAC aussehen würde, der Fehler im DAC selbst effektiv dekorreliert und die daraus resultierenden Verzerrungen beseitigt. Ergebnis dieser Überlegungen ist der Ring DAC, der in allen dCS-DACs steckt. Auf den ersten Blick sieht der Ring DAC aus wie ein Ladder DAC: Für jede Stromquelle gibt es ein Latch – laut Wikipedia ein zustandsgesteuertes Flipflop – und einen Widerstand. Diese Stromquellen werden in einen Summenbus eingespeist. Der Hauptunterschied zwischen dem Ring-DAC und Ladder-DACs besteht jedoch darin, dass der Ring-DAC Stromquellen mit gleichem Wert verwendet. Dies ist ein sogenannter „unitär gewichteter“ DAC-Aufbau.

Der DAC empfängt über den AES-Doppeleingang 3 und 4 ein auf DSD128 hochgerechnetes Signal. Der Pegel wird nicht abgeschwächt. Das Filter 1 ist aktiv, und der DAC extrahiert den Takt aus dem Audiosignal
Der DAC empfängt über den AES-Doppeleingang 3 und 4 ein auf DSD128 hochgerechnetes Signal. Der Pegel wird nicht abgeschwächt. Das Filter 1 ist aktiv, und der DAC extrahiert den Takt aus dem Audiosignal


Ein weiterer entscheidender Unterschied besteht darin, dass der Ring-DAC im Gegensatz zu Ladder-DACs nicht jedes Mal die gleiche(n) Stromquelle(n) für dasselbe Bit verwendet. Der Ring-DAC verfügt über 48 Stromquellen, die alle die gleiche Strommenge erzeugen. Wie mir Phil Harris, Tech Support Specialst bei dCS, erklärte, würden selbst für den maximalem Pegel nur 32 Quellen aktiv sein, um den nötigen Strom bereitzustellen. Die 16 – oder bei kleineren Pegeln auch mehr – übrigen Stromquellen bildeten eine Art Reserve und würden dann in den folgenden Samples Verwendung finden. Ein FPGA oder Field Programable Gate Array steuere, welche Quellen ein- und ausgeschaltet werden. Verschiedenem Algorithmen, sogenannte Mappings, die im Menü des Vivaldi ausgewählt werden können, sorgten dafür, dass sich Fehler – minimale Abweichungen der einzelnen Quellen vom Idealwert – im Laufe der Zeit ausgleichen: Wenn das gleiche Bit dreimal vom Ring DAC dargestellt wird, kann der Ausgangsstrom einmal leicht höher, der nächste leicht niedriger sein als der Sollwert und der nächste irgendwo dazwischen liegen. Bei einem Ladder DAC hingegen würde das Sample jedes Mal mit der gleichen Abweichung vom Idealwert dargestellt.

Hier lässt sich einstellen, welcher Mapping-Algorithmus die Auswahl der Stromquellen übernehmen soll
Hier lässt sich einstellen, welcher Mapping-Algorithmus die Auswahl der Stromquellen übernehmen soll

Mathematik-affine Leser dürften bemerkt haben, dass maximal 32 gleiche Stromquellen lediglich ein Sample mit fünf Bit abbilden können. Und genau das ist die Bitrate, mit der der Ring DAC arbeitet. Alle Signale werden unabhängig von ihrer originalen Bitzahl und Abtastrate auf durch Oversampling auf 705,6 oder 768 Kilohertz gebracht, bevor sie von einem Fünf-Bit-Modulator verarbeitet werden. Der Ring DAC wandelt dann schließlich ein Fünf-Bit-Signal mit 2,811MHz. Damit möchte ich es in Sachen Digitaltechnik bewenden lassen. Wer bis hierhin durchgehalten hat, dürfte erkannt haben, dass dCS schon mit dem ersten Ring DAC ausgetretene Pfade verlassen hat und eine vollkommen eigenständige Lösung entwickelt hat. Denjenigen, die auf den Geschmack gekommen sind und sich näher mit den Vor- und Nachteilen verschiedener Wandlerkonzepte auseinandersetzen möchten, sei dCS' Abhandlung Understanding the dCS Ring DAC™ empfohlen.

Noch bevor sich das Trio im Hörraum akklimatisiert hat, überprüfe ich, ob bei wie Purcell und Delius auch in dieser dCS-Generation das Upsampling auf DSD das klanglich beste ist. Dazu wähle ich als erstes 384 Kilohertz als Ziel-Format: Bei Patrice Herals „Improvisation“ auf Le Concert Des Perfums scheint man in einen großen kahlen Raum zu blicken, in dem die Perkussionsinstrumente recht groß, ein bisschen näher als gewohnt und ungemein klar und differenziert abgebildet werden. Der Wechsel auf DSD128 schiebt die Instrumente ein Stückchen weiter in den nun noch etwas imposanteren und eine Spur wärmer klingenden Raum. Das wirkt atmosphärisch dichter und ein wenig spannender. Auch scheint Patrice Heral noch mehr Gefallen an seinem Tun zu finden. Für mich führt das Upsampling auf DSD128 zu einer emotionaleren und damit besseren Wiedergabe. Da kann ich getrost auf Experiment mit anderen Abtastraten verzichten.

Der Upsampler kann ankommende DSD-Signale auf gewünschte Zielformat umrechnen oder sie unbehandelt zum Wandler durchreichen. Hier hat man die Wahl
Der Upsampler kann ankommende DSD-Signale auf gewünschte Zielformat umrechnen oder sie unbehandelt zum Wandler durchreichen. Hier hat man die Wahl


Nachdem im Display der Clock das Thermometer-Icon auftauchte und signalisierte, dass sich die Temperatur des Gerätes – und insbesondere wohl die der beiden Quarze – in den letzten beiden Minuten nicht mehr geändert hatte, also stabil war, bezog der Upsampler in seiner Funktion als Streamer über Ethernet das erste Musik-File vom Melco, rechnete es auf DSD128 um und schickte es über die Dual-AES-Verbindung an den APEX DAC. Ich hatte einen meiner neuen Favoriten, Tord Gustavsens „Deep As Love“ vom Album Changing Places ausgesucht, da das Stück völlig entspannt und in Harmonie schwelgend den Zuhörer fesselt, dabei ohne jegliche Effekte auskommt und dennoch die Fähigkeiten der Wiedergabekette offen legt. Die extrem hohen Auflösung und jede Menge Luft um die Instrumente fallen sofort auf. Aber dennoch brauche ich einen Bezugspunkt: In Sachen Durchzeichnung und Transparenz können mein Aries G2.1, M-Scaler und DAVE hier nicht ganz mithalten. Sie erzeugen allerdings ein einen Hauch wärmer wirkendes Klangbild. Und das ist auch gut so, damit die hier besonders in den Fokus gerückten Transienten etwa bei den Klavieranschlägen nicht zu hell wirken und ins leicht Aggressive kippen. Die Gefahr besteht beim dCS-Trio nicht, trotz seiner extrem guten Feinzeichnung, Offenheit und minimal helleren Timbrierung. Die Anschläge kommen auch hier schnell und extrem energiereich, sind erfreulicherweise jedoch frei von jeder Schärfe. Die Vivaldis verwöhnen mit etwas mehr Raum, Feininformationen und einer einen Tick stimmigeren tonalen Abstimmung. Dass zum Erreichen dieser – absolut betrachtet – nicht riesigen klanglichen Vorteile ein enormer technischer und in Folge auch finanzieller Aufwand erforderlich ist, dürfte unter Audiophilen eine Binsenweisheit sein.

Die schmucke Fernbedienung gehört beim APEX DAC zum Lieferumfang. Die Mosaic-App für's iPad bietet aber mehr Zugriffsmöglichkeiten auf Clock, Streamer/Upsampler und DAC
Die schmucke Fernbedienung gehört beim APEX DAC zum Lieferumfang. Die Mosaic-App für's iPad bietet aber mehr Zugriffsmöglichkeiten auf Clock, Streamer/Upsampler und DAC

Dass ich das Netzwerk als Eingang und somit den Melco als Quelle für die Daten gewählt habe, hängt natürlich mit meine Erfahrungen mit anderen Streamern zusammen: Bisher ist mir keiner begegnet, bei dem Files von einer per USB verbundenen Festplatte auch nur annähernd so gut klangen wie die per Ethernet von einem Netzwerk-gebundenen Speicher bezogenen. Aber ich sollte vielleicht nicht voraussetzen, dass das für die Vivaldis auch gilt. Also schließe ich eine ganz normale externe HDD an den dCS-Streamer an, starte Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks – und bin total überrascht: Ich kenne keine Streamer, beim dem Files von der Festplatte klanglich so nah an die von einem Netzwerk-gebundenen Speicher kommen. Nun gut, wenn der dCS die Daten vom Melco bezieht, umgibt die Instrumente noch ein Hauch mehr Luft. Aber die externe USB-Festplatte ist ja auch nur eine HDD und keine SSD! Da ist noch Luft nach oben. Dennoch mache ich wegen der minimalen Vorteile der Netzwerklösung mit dem Melco weiter.

Jede Menge Ein- und Ausgänge: Für den Test wurden die Geräte untereinander mit vier von dCS beigepackten BNC-Kabeln für das Clock-Signal und 2 AES-Leitungen zum Signaltransport vom Upsampler zum DAC verbunden
Jede Menge Ein- und Ausgänge: Für den Test wurden die Geräte untereinander mit vier von dCS beigepackten BNC-Kabeln für das Clock-Signal und 2 AES-Leitungen zum Signaltransport vom Upsampler zum DAC verbunden

Meinetwegen könnte ich es bei den jetzigen Einstellung belassen und einfach nur so gut wie nie Musik-Dateien genießen. Aber Sie wollen bestimmt wissen, ob man den dCS nicht noch ein bisschen mehr Wohlklang entlocken kann. Mir gefällt Ravi Shankars „West Eats Meat“ unheimlich gut, aber dennoch aktiviere ich den Dither für die beiden Clock-Signale. Das macht den Track rhythmisch noch ein ganz klein wenig attraktiver. Bei der Rückkehr zum reinen Taktsignal wird dann aber deutlich, dass bei dieser Einstellung der virtuelle Raum der Studioproduktion noch minimal großzügiger wirkt. Vielleicht hilft eine Aufnahme in natürlicher Akustik ja, eine Entscheidung zu treffen, zum Beispiel Schostakowitsch' Symphonie Nr. 15 aus der Living-Concert-Series: Hier kommt die Wiedergabe mit aktiviertem Dither nicht an die ohne heran. Letztere erscheint ein Stückchen lebendiger, der Raum wirkt realistischer und die Musiker haben hörbar mehr Spaß bei der Arbeit. Auch, wenn die Unterschiede alles andere als gravierend sind: Der Dither bleibt aus.


Da der APEX DAC über eine Lautstärkeregelung verfügt, können die symmetrischen und unsymmetrischen Line-Ausgänge auch direkt mit Endstufen oder Aktivboxen verbunden werden
Da der APEX DAC über eine Lautstärkeregelung verfügt, können die symmetrischen und unsymmetrischen Line-Ausgänge auch direkt mit Endstufen oder Aktivboxen verbunden werden

Für Experimente mit verschiedenen Mappings habe ich „Chat One“ von Gina Schwarz' neuem Album Way To Blue ausgewählt, einen zweiminütigen Dialog zwischen tiefer Klarinette und Kontrabass, aufgenommen in recht halliger Umgebung. Map 2 ist durch einen vermeintlich größeren Raum beim ersten Hören interessanter. Kehrt man aber zu Map 1 zurück, fällt sofort auf, dass die Abbildung der Instrumente hier ein bisschen konkreter gelingt – und das ziehe ich dem „Dahingehauchten“ vor. Map 3 unterscheidet sich von der Numero 1 nicht groß, ändert aber die Klangbalance ganz leicht zum Helleren. Auch hier favorisiere ich Map 1. Einerseits bleibt nicht genug Zeit, alle möglichen Einstellungen mit sehr unterschiedlichem Programmmaterial zu hören, andererseits möchte ich eine Entscheidung nicht von einem Stück abhängig machen. Deshalb nun zu etwas ganz anderem: Ten Years Afters „Help Me“ vom Album Recorded Live. Dank der hohen Auflösung der dCS-Komponenten hört man nicht nur die Rufe aus dem Publikum und das „Streicheln“ der Gitarrensaiten während des Hammond-Intros sehr genau, sondern auch das Rauschen der Gitarrenverstärker. Daran ändert sich auch beim Map 2 nichts, allerdings wirkt die Halle etwas kleiner und Forderungen der Fans nach „I'm Going Home“ deutlich näher. Dynamisch enorm ansprechend klingt der Song unabhängig vom gewählten Mapping. Numero 3 lässt die Halle ebenfalls etwas kleiner erscheinen als Map 1 und dazu noch ein, zwei Grad kälter. Ich bleibe bei Numero 1 und mir dämmert allmählich, dass die Werkseinstellungen wohl die sind, die die Entwickler für die bestklingenden halten. Bisher haben haben mich die „Default“-Einstellungen jedenfalls nicht enttäuscht.

Im Vivaldi DAC beanspruchen die beiden gekapselten Netztrafos und der Ring DAC die meiste Fläche
Im Vivaldi DAC beanspruchen die beiden gekapselten Netztrafos und der Ring DAC die meiste Fläche

Wählt man als Zielformat DSD128, bietet einem der Upsampler nur für Files mit einer Abtastrate von 44,1 Kilohertz fünf verschiedene Filter an, für alle anderen Abtastraten ist das klassische, scharfe Filter 1 vorgegeben. In der Bedienungsanleitung wird für Daten im CD-Format Filter 5, ein asymmetrisches Design mit nichtlinearer Phase und ohne Pre-Ringing empfohlen. Bevor ich jedoch darauf umschalte, höre ich zweimal die ersten Minuten von „Malinye“ vom Album Codona 2. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, suggeriert nicht einmal die Schallplatte einen größeren Aufnahmeraum als nun der Melco und das dCS-Trio. Mit dieser Aussage will ich keinesfalls alte Analog/Digital-Diskussionen neu beleben, sondern lediglich verdeutlichen, auf welch außergewöhnlich hohem Niveau diese digitale Kette agiert. Mit dem Filter 5 fasziniert der Raum nicht einfach nur durch seine Abmessungen. Hier sind die Schallereignisse und ihre Interaktion mit dem großen Studio genauer zu differenzieren, und Melodica und Taschen-Trompete besitzen zwar noch immer Biss, haben aber jegliche Rauigkeit zu den oberen Frequenzen hin verloren. Mir gefällt der Track mit dem von dCS vorgeschlagenen Filter deutlich besser. Schade, dass es nur in Verbindung mit Dateien mit einer Abtastrate von 44,1 Kilohertz zum Einsatz kommen kann. Wie durchdacht die Bedienungsstruktur der dCS-Komponenten ist, zeigt sich unter anderem daran, dass sich der Upsampler merkt, welches Filter für Dateien unterschiedlicher Abtastraten ausgewählt wurde. Wird ein File mit höherer Sample Rate gespielt, schaltet der Upsampler automatisch auf Filter 1 um, folgt dann aber wieder eine 44,1-Kilohertz-Datei, wird sofort wieder Filter 5 aktiviert: ausgesprochen komfortabel und klangdienlich!

Der Ring DAC mit je 48 Stromquellen pro Stereokanal
Der Ring DAC mit je 48 Stromquellen pro Stereokanal


Beim Upsampler verlasse ich mich wie beim Wandler auf den Vorschlag in der Bedienungsanleitung und teste das für DSD-Daten empfohlene Filter. Das trägt ebenfalls die Bezeichnung „5“, soll einen entspannten Roll-Off mit einem glatteren Phasengang besitzen und einen Großteil des außerhalb der Hörbereich liegenden Rauschens beseitigen. Mal hören, ob sich die Auswirkungen der beiden Filter auch bei einer völlig unspektakulären Duo-Besetzung – Steve Swallow am E-Bass und Wolfgang Puschnig am Tenorsax – und einer melodieverliebten Version von „In A Sentimental Mood“ vom Album Grey eindeutig bemerkbar machen. Mit dem Filter 1 lädt einen der Song zum Träumen ein: Ein wohliger Bass-Sound, mal in den höheren Lagen singend, mal etwas fetter, aber immer strukturiert und mit Griff- und Saitengeräuschen garniert wird in einem im Studio konzipierten Raum von den teils energiegeladenen, teils gehauchtem Saxophonklängen umschmeichelt. Das Filter 5 suggeriert einen keinesfalls größeren virtuellen, aber leicht wärmeren Raum, lässt hier und da mal ein weiteres Griffgeräusch über die Aufmerksamkeitsschwelle treten und die Melodien intensiver fließen. Ich will aber nicht ausschließen, dass diese Filtervariante die Wiedergabe ein wenig weichspült.

Im Gehäuse des Upsamplers findet auch der Streamer Platz
Im Gehäuse des Upsamplers findet auch der Streamer Platz

Daher probiere ich es mit einem weiteren Duo, John Lee Hooker und Van Morrison, und dem altbekannten Rocksong, „Gloria“ vom Album Too Long in Exile. Schon ab leicht gehobener Zimmerlautstärke ist es schier unmöglich, regungslos im Hörsessel zu verharren. Besonders die keinesfalls im Vordergrund stehende, grundsolide Bass-Linie verbreitet einen unwiderstehlichen Groove. Mit dem Filter 5 erscheint sie sogar noch eine Spur zwingender, das Klangbild präsentiert sich einen Hauch heller, aber immer tonal stimmig. Auch hier ist die dCS-Empfehlung die bessere Wahl. Eines abends kam dann ein Freund und zufriedener dCS-Besitzer vorbei, um auch mal dCS' Top-Komponenten zu hören. Eines seiner Lieblingsstücke ist Carla Bleys „Life Goes On: Life Goes On“, und das Vivaldi-Trio verwöhnte mit der Illusion eines auch in seinen Dimensionen realistisch wirkenden Flügels in einem großen Saal, hart angerissenen Basssaiten und einem für Steve Swallow eher untypisch runden und satten Sound und dem in verhaltenen Passagen warmen und luftigen Tenor-Ton Andy Sheppards, der zwischenzeitlich aber auch mal energiegeladen in die Höhe des Auditorio Stelio Molo RSI in Lugano abhebt: ein klanglicher und musikalischer Hochgenuss!

Der Blick in die Clock: Unter der schwarzen Abdeckung dürften sich die beiden beheizten Quarze befinden
Der Blick in die Clock: Unter der schwarzen Abdeckung dürften sich die beiden beheizten Quarze befinden

Aber wir konnten es einfach nicht lassen und „nur“ rundum zufrieden auf aller höchstem Niveau Musik erleben. Vielleicht könnte es ja noch eine kleine Verbesserung geben. Schließlich besitzt die Vivaldi Word-Clock einen Eingang für eine 10-Megahertz-Clock und eine solche befindet sich in meinem Geräte-Fundus. Ich hatte sie zusammen mit dem SOtM-Switch und dem dCBL-BNC75-Clock-Kabel erworben. Es war kein großer Aufwand, sie mit dem dCS-Taktgeber und einem Keces-Netzteil zu verbinden. Jetzt musste nur noch im Menü „Clock Settings“ unter dem Punkt „Reference Input“ die Default-Vorgabe „TTL“ auf „AC“ umgestellt werden. Kurz darauf erscheint im Display ein Icon, das an ein Zahnrad erinnert und so bestätigt, dass die dCS-Clock nun von der 10-Megahertz-Clock getaktet wird. Und das kann man hören: Der Aufnahmeraum wirkt bei etwa gleicher Größe noch eine Spur authentischer, die Instrumente minimal greifbarer und dreidimensionaler und die gesamte Wiedergabe kohärenter. Eine Einschätzung, die ich während der folgenden Tage nicht zu revidieren brauchte. So tut sich dank der 10-Megahertz-Clock bei Tord Gustavsen, „Graceful Touch“, ebenfalls vom Album Changing Places, auch rhythmisch noch etwas mehr. Die Klavieranschläge kommen akzentuierter und härter, Gustavens Spiel erscheint noch eine Spur ausgefeilter und spannender, und die Instrumente werden noch körperhafter abgebildet: einfach unfassbar!


STATEMENT

So gut wie mit dem Vivaldi-Trio habe ich meine Files zuvor nie gehört. Und dem ist nichts hinzuzufügen.
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp, Westminsterlab Rei
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Forcelines, Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Acapella Basis, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ifi Audio LAN Isolator, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20
Herstellerangaben
dCS Vivaldi APEX DAC
Geräteart Digital/Analog-Wandler
Farbe silber oder schwarz
Abmessungen (B/T/H) 444/435/151mm. Zusätzliche Tiefe für Kabelanschlüsse und Platz für die Luftzirkulation um das Gerät herum einplanen
Gewicht 16,2kg
Wandlertyp dCS-eigene Ring-DAC™-Topologie, wahlweise 3MHz- oder 6MHz- Betrieb
Analoge Ausgänge 1 Paar XLR-Anschlüssen. Ausgangspegel: 0,2V, 0,6V, 2V, 6V rms für einen Fullscale-Eingang, einstellbar im Menü; Ausgangsimpedanz: 3Ω. Maximale Last: 600Ω (10k-100kΩ wird empfohlen); 1x Paar Cinch, Ausgangspegel: 0,2V, 0,6V, 2V, 6V rms für einen Fullscale-Eingang, im Menü einstellbar; Ausgangsimpedanz: 52Ω. Last: 600Ω (10k-100kΩ wird empfohlen)
Digitale Eingänge USB 2.0-Schnittstelle am B-Typ-Anschluss, akzeptiert 24-bit 44.1-384kHz PCM, DSD/64 & DSD128 im DoP-Format; 4x AES/EBU-Eingänge an XLR, akzeptiert 24-bit 32-192kHz PCM & DSD/64 im DoP-Format; 2 x Dual AES-Paare, akzeptiert 24-bit 88. 2-384kHz PCM, DSD/64 & DSD/128 im DoP-Format; 2 x SPDIF an Cinch, akzeptiert 24-bit 32-192kHz PCM & DSD/64 im DoP-Format; 1 x SPDIF an BNC, akzeptiert 24-bit 32-192kHz PCM & DSD/64 im DoP-Format; 1 x SPDIF auf TOSLINK, akzeptiert 24-bit 32-96kHz PCM; 1 x SDIF-2-Schnittstelle auf 2x BNC, akzeptiert 24-bit 32 - 96kHz PCM oder SDIF-2 DSD (automatisch ausgewählt). Diese Schnittstelle erfordert einen kompatiblen Wordclock- Eingang, der auf die richtige Datenrate eingestellt ist
Wordclock-Eingänge 3 x Wordclock-Eingänge an BNC, akzeptieren Standard- Wordclock bei 32, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 oder 192 kHz. Die Datenrate kann die gleiche sein wie die Taktrate oder ein exaktes Vielfaches der Taktrate. Empfindlich auf TTL-Pegel; 1 x BNC Word-Clock-Ausgang. Wenn der Sync-Modus auf Master eingestellt ist, wird ein TTL-kompatibler 44,1-kHz- Wordclock-Takt ausgegeben. Im Universal-Master-Modus wird eine 38,4-kHz-Wordclock zur Verwendung mit dem Vivaldi Upsampler ausgegeben
Restrauschen besser als -113dB0 @ 20Hz-20kHz ungewichtet (6V Einstellung)
Kanaltrennung besser als -115dB0, 20-20kHz
Störanregung besser als -105dB0 @ 20-20kHz
Filter PCM-Modus: 4 Filter bieten unterschiedliche Kompromisse zwischen der Nyquist-Bildunterdrückung und dem Phasengang. 2 zusätzliche Filter sind bei 44,1, 176,4, 192, 352,8 und 384kHz verfügbar; DSD-Modus: 4 Filter reduzieren schrittweise das Rauschen außerhalb des Audiobandes, plus Filter 5, der ein verbessertes Einschwingverhalten aufweist
Software-Updates werden von CD-R über PCM-Eingänge oder PC über USB- Schnittstelle geladen
Lokale Steuerung dCS Universal Remote wird standardmäßig mitgeliefert. RS232 (Steuerung durch den Vivaldi Upsampler / App oder ein Gerät eines Drittanbieters)
Stromversorgung Werkseitig eingestellt auf 100, 115, 220 oder 230V AC, 50- 60Hz
Leistungsaufnahme 23 Watt typisch/50 Watt maximal
Preis 45.000 Euro
Herstellerangaben
dCS Vivaldi Upsampler
Geräteart Digital-zu-Digital-Wandler
Farbe silber oder schwarz
Abmessungen (B/T/H) 444/435/125mm. Zusätzliche Tiefe für Kabelanschlüsse und Platz für die Luftzirkulation um das Gerät herum einplanen
Gewicht 14,2kg
Digitale Eingänge Ethernet-Netzwerkanschluss am RJ45-Anschluss, akzeptiert 24-Bit 44,1-384kHz PCM, DSD/64 & DSD128 im DFF/DSF- Format; USB 2.0-Schnittstelle am B-Typ-Anschluss, akzeptiert 24-bit 44.1-384kHz PCM, DSD/64 & DSD128 im DoP-Format; USB On-The-Go-Schnittstelle am A-Stecker, akzeptiert 24-bit 44.1-384kHz PCM, DSD/64 & DSD128 im DFF/DSF-Format; 1 x AES/EBU-Eingänge an XLR, akzeptiert 24-bit 32-192kHz PCM & DSD/64 im DoP-Format; 2 x SPDIF an Cinch, akzeptiert 24-bit 44.1-192kHz PCM & DSD/64 im DoP Format; 1 x SPDIF an BNC, akzeptiert 24-bit 44,1-92kHz PCM & DSD/64 im DoP Format; 1 x SPDIF auf TOSLINK, akzeptiert 24-bit 44.1-96kHz PCM
Digitale Ausgänge 2 x AES-Schnittstelle an XLR, jeweils Ausgänge 24-bit; 32-192kHz PCM, DSD/64 im DoP-Format; 1 x Dual AES Pair XLR, Ausgänge 88,2-384kHz & DSD/64 & DSD/128 im DoP-Format; 2 x SPDIF-Schnittstelle an RCA-Phono- und BNC-Anschlüssen, Ausgänge 24-bit 32-192kHz PCM, DSD/64 im DoP-Format
Upsampling-Raten Daten von jedem Eingang können in 24 Bit PCM mit 32, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352,8 oder 384kHz oder DSD/64 oder DSD/128 konvertiert werden. Die Ausgangssamplerate muss gleich oder größer als die Eingangssamplerate sein
Wordclock Eingänge 2 x Word-Clock-Eingänge an BNC, akzeptieren Standard-Word- Clock mit 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 oder 192 kHz. Die Datenrate kann die gleiche wie die Taktrate oder ein exaktes Vielfaches der Taktrate sein. Empfindlich auf TTL-Pegel; 1 x Word-Clock-Ausgang auf BNC. Gibt Standard-Wordclock mit einer Frequenz aus, die der (SingleWire-) Ausgangsdatenrate entspricht, oder 44,1 kHz, wenn der Ausgang auf DSD eingestellt ist
Störanregung besser als -100dB0 bei 20Hz-20kHz für Fs> 32kHz, 20Hz- 14kHz für 32kHz
Filter Eine Auswahl an Anti-Alias-Filtern ist für 12 gängige Konvertierungen verfügbar.
Software Updates Herunterladen und Installieren aus dem Internet über die Mosaic App
Lokale Steuerung dCS Mosaic App für Gerätekonfiguration und Musikwiedergabe. dCS Universal Remote wird mit Vivaldi DAC geliefert;
RS232 (gesteuert durch ein Gerät eines Drittanbieters)
Stromversorgung Werkseitig eingestellt auf 100, 115, 220 oder 230V AC, 50- 60Hz
Leistungsaufnahme 15 Watt typisch/18 Watt maximal
Preis 32.500 Euro
Herstellerangaben
dCS Vivaldi Clock
Geräteart Class 1 Master Clock
Clock Frequenzen 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 oder 192kHz
Farbe silber oder schwarz
Abmessungen (B/T/H) 444/435/125mm. Zusätzliche Tiefe für Kabelanschlüsse und Platz für die Luftzirkulation um das Gerät herum einplanen
Gewicht 13,6kg
Clock Genauigkeit besser als +/-1ppm bei Auslieferung. Normalerweise +/-0,1ppm bei Auslieferung und Stabilisierung
Wordclock Ausgänge Zwei Gruppen von 4 unabhängig gepufferten Ausgängen an 75Ω-BNC-Anschlüssen. Jede Gruppe kann auf eine andere Taktfrequenz eingestellt werden
Digital Eingang externer Referenzeingang an 1x 75Ω BNC-Stecker. Akzeptiert entweder Word Clock oder AC-gekoppelte Signale bei 1MHz, 5MHz und 10MHz. Der Sperrbereich beträgt +/-300ppm
Warmlaufzeit Typischerweise 1 Minute bis zur Nenngenauigkeit
Software Updates werden von CD-R oder PC / Upsampler über den Referenzeingang geladen
Lokale Steuerung dCS Universal Remote wird mit Vivaldi DAC geliefert; RS232 (gesteuert durch ein Gerät eines Drittanbieters)
Stromversorgung werkseitig eingestellt auf 100, 115, 220 oder 230V AC, 50- 60Hz
Leistungsaufnahme 10 Watt typisch/12 Watt maximal
Preis 24.500 Euro

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Das dCS-Trio aus Master Clock, Upsampler und APEX D/A-Wandler beeindruckt durch sein Äußeres, noch mehr aber durch die eigenständigen technischen Lösungen – und die Vielzahl der Möglichkeiten, subtil auf den Klang einzuwirken: Dither für's Clock-Signal? Welches Filter für PCM und DSD? Welches der drei Mappings? Mit oder ohne 10-Megahertz-Clock?
  • Awards Statement in High Fidelity
Dienstag, 16 Mai 2023 07:28

AURALiC stellt G2.2 und G3 Serie vor

AURALiC ist seit der Vorstellung der weltweit ersten Streaming-Bridge „ARIES“ führend im Bereich der digitalen Signalverarbeitung und des Streamings. Nun ist es an der Zeit, an die Grenzen des Machbaren zu gehen und echte Statements zu setzen: die Streaming-Bridges ARIES G2.2 und ARIES G3 sowie die D/A-Wandler VEGA G2.2 und VEGA G3.

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Diese Produkte stellen einen Generationswechsel in der Technologieplattform dar und bewahren gleichzeitig die schlichte Eleganz und das klassische Design der UnityChassis II der G-Serie, die mit einem Subgehäuse aus reinem Kupfer und einer mehrfach abgestimmten, gefederten Bodengruppe, aufwarten. Die neuen Produkte bauen auf AURALiCs neuer Tesla-3-Plattform auf, die dank 64-Bit-Architektur bis zu achtmal schneller arbeitet als die Vorgänger. Der Arbeitsspeicher wurde zudem auf 4 Gigabyte erhöht, außerdem wurde Direct Memory Access (DMA) integriert. Alle audio-relevanten Schaltkreise sind so quasi direkt mit dem Arbeitsspeicher verknüpft, wodurch Jitter um bis 90 <prozent gegenüber der Tesla-2-Plattform reduziert werden konnte.

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ARIES G2.2 und ARIES G3: Optisch den Vorgängern sehr ähnlich, was am UnityChassis liegt, haben ARIES G2.2 und G3 ein komplettes technisches Re-Design spediert bekommen. Die Einführung der galvanischen Trennung des USB-Eingangs war ein wichtiger technischer Schritt. Durch diese Maßnahme wurde der relativ stark verrauschte Computer-Teil des Geräts vom empfindlichen Audio-Teil getrennt, wodurch Musik, die vom USB-Port wiedergegeben wurde, absolut rein und sauber klang. Dies kommt natürlich auch in ARIES G2.2 und G3 zum Einsatz, wurde aber weiter verbessert und arbeitet nun noch genauer. Das Purer-Power-Netzteil hat in den neuen Modelle eine doppelt so hohe Leistung und liefert weitaus stabilere und zuverlässige Versorgung der Einzelkomponenten. Wer eine interne SSD verbauen möchte, wird sich über die Unterstützung der NVMe-SSD-Technologie freuen, die bis zu 10-mal höhere Übertragungsraten ermöglicht. Für externe USB-Speicher steht nun USB3.0 zur Verfügung, was gerade in Verbindung mit großen externen SSDs ein echter Vorteil ist.

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Der ARIES G3 setzt dem Ganzen noch die Krone auf, indem er nicht nur als Streaming-Transport, sondern auch gleich als Schaltzentrale für weitere digitale Quellgeräte fungiert. Dazu steht ihm ein zusätzlicher, noch leistungsfähigerer FPGA-basierter Prozessor namens Proteus X1 zur Verfügung, der sich um die digitale Signalverarbeitung kümmert, die Musikdaten optimiert und jede Form von Härte aus dem Signal entfernt. Alle digitalen Ausgänge werden von einer 60fs-Femtoclock getrieben, was nochmal weitaus präziser ist als bei den Vorgängern. Das Resultat all dieser Optimierungen soll eine spürbar verbesserte Räumlichkeit, Dynamik und Substanz in der Musik sein, die viel immersiver und farbenfroher dargeboten wird. Sowohl ARIES G2.2 als auch G3 sind jetzt mit der LEO GX.1 Masterclock kompatibel, um noch höhere Präzision erreichen zu können, was gerade in Verbindung mit den D/A-Wandlern VEGA G2.2 und G3 ein großer Vorteil ist. Der Preis für den ARIES G2.2 liegt bei 6.000 Euro, der für den ARIES G3 bei 10.900 Euro.

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AURALiC VEGA G2.2 und VEGA G3: VEGA G2.2 und G3 bauen auf dem eh schon sehr starken Fundament des Vorgängers VEGA G2.1 auf, indem viele seiner Kerntechnologien hier wieder zum Einsatz kommen. Dazu gehören der proprietäre Fusion DAC, das Direct DATA Recording – DDR, alle digitalen Eingänge werden „aufgezeichnet“ und mit stabiler, neuer Clock weiterverarbeitet –, galvanische Isolierung der einzelnen Baugruppen, die passive analoge Lautstärkeregelung und der analoge Vorverstärker. Die Architektur ist so aufgebaut, dass keine Phasenregelschleif zum Einsatz kommt, da dies den Jitter des Quellsignals nicht vollständig entfernen kann. In VEGA G2.2 und G3 werden alle Quellsignale direkt in den Speicher derTesla-G3-Plattform aufgenommen, wodurch eine komplette Trennung vom Original-Clocksignal erreicht werden kann. Dadurch sind VEGA G2.2 und G3 komplett immun gegen Jitter und Verzerrungen des Eingangssignals, wodurch die anschließende D/A-Wandlung beste Voraussetzungen hat und perfekt arbeiten kann. VEGA G2.2 und G3 verfügen nun auch über die Tesla-G3-Plattform, was die Prozessorleistung dramatisch verbessert. Die neuen 60fps-Dual-Femtoclocks lassen den proprietären Fusion-DAC extrem präzise arbeiten und Takten zugleich den Datenausgang der Tesla-G3-Plattform. Dadurch arbeitet des Systems frei von Jitter und liefert eine unvergleichliche Klarheit und Detailwiedergabe.

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Die weitere große Neuerung ist der Einsatz des Proteus-X1-Prozessors, der auch schon im digitalen Soundprozessor SIRIUS G2.1 zum Einsatz kam und dem VEGA G3 vorbehalten ist. Der ist so leistungsstark, dass er digitales Filtern und Oversampling auf ein neues Level hebt. Die Softwarealgorithmen verbessern die Qualität des Audiosignals erheblich. 30 Prozent weniger Verzerrungen als beim VEGA G2.2 und bis zu 50 Prozent mehr Verbesserung des Dynamikumfangs sprechen eine deutliche Sprache. Der Vega G3 kann außerdem in den Pure-DAC-Modus versetzt werden, wodurch die interne Streamingfunktion deaktiviert wird. Der Preis für den VEGA G2.2 liegt bei 7.800 Euro, der für den VEGA G3 bei 11.900 Euro.

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Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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Montag, 15 Mai 2023 03:05

Thorens SoundWall HP 600

Vor über 40 Jahren war Thorens mit den SoundWall-Modellen HP 360 und HP 380 ein Geniestreich gelungen: Lautsprecher, die den gesamten Audiobereich als Dipole abstrahlen. Vielleicht war man damals seiner Zeit ein bisschen zu weit voraus. Zu heutigen Einrichtungen und Hörgewohnheiten passen die SoundWalls dagegen perfekt.

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Die neue SoundWall HP 600 übernimmt das radikale Konzept ihrer Vorfahren: Sie strahlt nach hinten und vorne gleich stark ab, richtet diesen Schall zugleich deutlich präziser und gleichmäßiger als konventionelle Boxen. Das bringt gerade in größeren Hörräumen handfeste Vorteile. Denn mit ihrer Dipol-Charakteristik interagiert die Thorens SoundWall HP 600 im gesamten Frequenzbereich berechenbarer und konstruktiver mit den akustischen Gegebenheiten im Hörraum. Das ist beim aktuellen Wohnstil noch wichtiger als vor 40 Jahren: Weitläufige Räume, harte Böden, Glasflächen und moderne Möblierung bilden für konventionell breit abstrahlende Boxen ein denkbar schlechtes Umfeld. Die SoundWall HP 600 macht sich dieselben Bedingungen zu Verbündeten. Sie holt perfekt plastische Stereoabbildung, agilen Bass und anspringende Dynamik an den Hörplatz – ohne Kompromisse.

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Die SoundWall HP 600 ist – wie ihr historisches Vorbild – ein Dreiwegelautsprecher nach dem Open-Baffle-Prinzip. Alle Tief- und Mitteltöner sind in ihrer superflachen Schallwand frei schwingend montiert, besitzen auf ihrer Rückseite also kein Gehäuse oder sonstiges dämpfendes Material. Solche Konstruktionen sind wegen ihrer flinken, impulstreuen Spielweise beliebt. Entwickler Joachim Gerhard hat dafür gesorgt, dass auch klassische HiFi-Tugenden nicht zu kurz kommen. Dabei hilft ihm nicht nur die superbe Qualität moderner Lautsprecherchassis, die es so vor 40 Jahren schlicht nicht gab, sondern auch seine jahrzehntelange Erfahrung im Bau atemberaubender High-End-Lautsprecher – etwa für Audio Physic und Süsskind.

Eine Herausforderung bei offenen Schallwänden ist stets der Bass. Mit den Mitteln und Möglichkeiten der 80-er Jahre reichte es der Ur-SoundWall zu einem ordentlichen, aber nicht umwerfenden Tiefton – trotz der vereinten Kräfte von 15 Tieftönern pro Stereokanal. In der neuen SoundWall HP 600 sind es „nur“ 12, dafür etwas größere Exemplare pro Seite. Aber dieses dynamische Dutzend bringt es dank trickreicher Beschaltung auf hohen Wirkungsgrad und zugleich eindrucksvollen Tiefgang, der mühelos bis 40 Hertz hinunterreicht. Kaum fassbar ist die Pegelfestigkeit der neuen Konstruktion: Die SoundWall HP 600 kann eine „Wall of Sound“ erzeugen – souverän und mit jedem Musikstil.

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Zwei Mitteltöner nehmen im oberen Schallwandbereich der SoundWall HP 600 zwei Hochtöner in ihre Mitte. Die Hochtöner arbeiten dabei Rücken an Rücken, um den Dipolcharakter bis ans obere Ende des Übertragungsbereichs in vollem Umfang beizubehalten. Das resultiert in einem freien, offenen Klang mit überragend genauer Abbildung. Die eng konzentrische Anordnung der Chassis nach dem D’Appolito-Prinzip sorgt dabei für eine zusätzliche, symmetrische Fokussierung der Mittelhochton-Energie. Zum Feintuning ist der Pegel des rückwärtigen Hochtöners zudem einstellbar. Mit zwölf 15-Zentimeter-Tieftönern, zwei Mittel- und zwei Hochtönern pro Kanal hat die SoundWall HP 600 auch optisch eine gewisse Präsenz. Durch ihre sehr geringe Bautiefe, das anmutige Flügelprofil und feinste Materialien wie Massiv-Aluminium und Edelholzfurniere integriert sich die SoundWall HP 600 dennoch verblüffend mühelos in unterschiedlichste Einrichtungsstile. Wirklich unsichtbar wird sie aber in klanglicher Hinsicht: Ihr feinsinniger, zugleich breitbandiger und dynamischer Klang erscheint am Hörplatz wie aus dem Nichts. Durch die vereinte Fläche der insgesamt 24 Tieftöner sind zudem enorm hohe unverzerrte Pegel möglich. Die braucht man zwar nicht immer, sie sind für wirklich authentischen Klang dennoch entscheidend. Riesige Verstärker sind dafür nicht nötig: Wirkungsgrad und Impedanz sind verstärkerfreundlich hoch. Die SoundWall HP 600 lässt sich daher mit praktisch jedem Transistor- und auch den meisten Röhrenverstärkern überzeugend betreiben.

Herstellerangaben
Thorens SoundWall HP 600
  • Anzahl der Systeme: 12 x Bass, 2 x Mitteltöner, 2 x Hochtöner
  • Nennbelastbarkeit DIN: 300W
  • Schallpegel (SPL 1W/1m) 95dB
  • Frequenzbereich 30 – 28.000Hz
  • Impedanz DIN 8 Ohm
  • Gewicht: 40kg
  • Abmessungen (B/H/T) 60/125/16cm

Hersteller
Thorens GmbH
Anschrift Lustheide 85
51427 Bergisch Gladbach
Telefon +49 2204 8677720
E-Mail info@thorens.com
Web www.thorens.com

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Einige der exzellent gefertigten Kabel von Siltech wurden bereits vom geschätzten Kollegen Wolfgang Kemper für dieses Magazin getestet und hochgelobt. Nun wurde zum ersten Mal eine ganze Produktlinie von Siltech zum Testen zur Verfügung gestellt und ich hatte die Ehre, diesen wahrhaft umfangreichen Test durchzuführen.

Das niederländische Unternehmen Siltech, gegründet 1983 und seither mit der Entwicklung und Herstellung musikalisch hochwertiger Kabel befasst, ist neben der Schwester-Marke Crystal Cable seit langem unter dem Dach der International Audio Holding BV als Marke etabliert und weltweit erfolgreich. Im Jahre 1997 wurde bei Siltech die erste Classic-Serie eingeführt. In Pressematerialien ist zu lesen, dass sich „Siltech als einer der weltweit führenden Hersteller von Hochleistungskabeln mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis etablierte“. In den Kabeln wurden Leiter aus einer G3-Silber-Gold-Legierung der dritten Generation mit zwei Lagen Kapton von DuPont als Dielektrikum verwendet. Das Unternehmen behauptet, dass die Kabel tausendmal weniger Rauschen verursachen als die Produkte der Konkurrenz und bezeichnete sie daher als „die ersten geräuschlosen Kabel“. Im Jahr 2003, also sechs Jahre später, stellte Siltech eine neue Version der Kabel der Classic-Serie (Mk2) vor. Sie basierte auf verbesserten Leitern der fünften Generation (G5), die eine bessere Leitfähigkeit und geringere Signalverluste boten. Im Jahr 2008 schließlich wurde die Classic-Anniversary-Serie zur Feier des 25-jährigen Bestehens der Classic-Serie eingeführt. Bei diesen Kabeln wurde eine andere Version des Leiters (G7) verwendet. Neben einem noch reineren Material kam ein besseres Dielektrikum und eine neue „doppelt verdrillte Koaxialgeometrie“ zum Einsatz.

Aktuell stellt Siltech audiophile Kabel in unterschiedlichen Preisniveaus und unterschiedlichen Qualitäten her. Die preisgünstigste Serie ist die Explorer-Serie, hier wird Kupfer als Leiter verwendet. Die Royal-Crown-Serie ist die Top-Serie von Siltech, mit monokristallinem Silber als Leiter. Dazwischen liegen, im Preisniveau und in der Qualität, die drei Serien der Classic-Legend-Kabel: 380, 680 und 880. Bemerkenswert zunächst einmal ist die Tatsache, dass bei allen Classic-Legend-Kabeln ausschließlich Silber als Leitermaterial zum Einsatz gelangt. Die Niederländer „locken“ also bewusst nicht mit unterschiedlichen, materialbedingten Klangausprägungen: Infrage kommt nur das beste Leitermaterial für den audiophilen Bereich – und das ist nach Ansicht von Siltech eindeutig Silber. Dem stimmt auch die Physik voll und ganz zu: Mit einem spezifischen Widerstand von 0,016 Ω⋅mm²/m zählt Silber noch vor Kupfer und Gold zu den best leitenden Materialien überhaupt. Ebenso bekannt ist jedoch, dass Silber nicht gleich Silber ist. Und genau hier kommt das know-how von Siltech ins Spiel: Metallurgische Forschung sowie darauf aufbauende, ausgefeilte Produktions- und Verarbeitungstechniken bilden die tragende Säule des Unternehmens.

Das Classic Legend ist bereits die vierte Inkarnation der 24 Jahre alten Serie. Sie umfasst Lautsprecherkabel, Signalkabel (Cinch, XLR, Phono und Digital) und Netzkabel. In diesen Kabeln wird eine neue Version von Siltech-Leitern verwendet. Diesmal handelt es sich um hybride G9-Leiter, das heißt die neunte Generation der firmeneigenen Silber-Gold-Komposition, deren Reinheit fast doppelt so hoch ist wie die des G1. Bei der neuesten G9-Version werden unvermeidbare Mikrorisse in der kristallinen Struktur des massiven Silbers (die Reinheit wird von Siltech mit 99,99997 Prozent angegeben) in einem aufwändigen und ebenso zeitintensiven Prozess mit Gold aufgefüllt. Die Goldbeschichtung schließt die durch die Mikrorisse hervorgerufenen Unterbrechungen und sorgt so für eine homogene Struktur, was nicht nur eine Verbesserung der Leitfähigkeit bewirkt, sondern auch die Langlebigkeit erhöhen soll. Weiterhin soll der Konditionierungsprozess – oder das Einbrennen – vor dem Erreichen der optimalen Leistungsparameter deutlich verkürzt werden. Neben einem sehr guten Leiter, hier gibt es für den Audiobereich physikalisch nichts Besseres als Reinsilber, braucht es genauso gute Isolatoren um den Signalfluss nicht zu verlangsamen oder aber Störungen von außen fernzuhalten. Siltech verwendet hier eine Kombination aus Dupont Teflon und dem hochwertigen Kunststoff PEEK. Teflon hat die positive Eigenschaft Außenstörungen im Hochfrequenzbereich fernzuhalten. PEEK (Polyetheretherketon) ist ein Kunststoff, der im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffen mehrere positive Eigenschaften besitzt. PEEK ist mechanisch äußerst stabil und gewährleistet höchste Beständigkeit in chemischer wie auch in thermischer Sicht.

Understatement meets Perfection – treffender ließe sich der optische und haptische Auftritt der Classic-Legend-Kabel kaum beschreiben. Von eher schlanker Natur lassen sie sich geschmeidig verlegen und hängen damit nicht gefährlich zerrend an den Anschlussklemmen von Box und Verstärker. Doch einmal in die Hand genommen, spürt man sofort die innere Stabilität (wichtig für gleichmäßigen Wellenwiderstand) sowie die wirklich hervorragende Verarbeitungsqualität. Derart exklusive Produkte wie die Classic-Legend-Kabel rufen naturgemäß stets Nachahmer auf den Plan. Diese locken mit minderwertigen Kopien zu günstigeren Preisen. Solch unlauteren Machenschaften hat Siltech jedoch einen ebenso cleveren wie wirksamen Riegel vorgeschoben. Jedes einzelne Kabel ist mit einem NFC-fähigen „Tag“ versehen, der per Smartphone-App die sofortige Kontrolle auf Authentizität sowie auch die Registrierung erlaubt – gewissermaßen ein „Kabelpass“. Es liegt auf der Hand, dass der Preis von Kabeln mit Edelmetall-Leitern vorrangig durch deren Materialkosten bestimmt wird. Darum wundert es nicht, dass die günstigste Serie, die für unseren Familientest verwendet wurde, das Classic Legend 380, auch den geringsten Querschnitt aller drei Serien der Classic-Legend-Kabel aufweist. Für den im Folgenden beschriebenen „Familientest“ stellte mir Werner Kempf, der Verkaufsleiter der International Audio Holding BV in Elst für Deutschland und Österreich, Lautsprecher-, Cinch-, USB-, Phono- und Netzkabel in ausreichender Stückzahl und erforderlichen Längen zur Verfügung, so dass sowohl die analoge als auch die digitale Kette komplett mit Kabeln der Siltech-Classic-Legend-380-Serie ausgestattet werden konnte.


Die Siltech Kabel sind jeweils in einem edlen Karton inklusive Prüfzertifikat verpackt. Eine Menge Arbeit kam auf mich zu...
Die Siltech Kabel sind jeweils in einem edlen Karton inklusive Prüfzertifikat verpackt. Eine Menge Arbeit kam auf mich zu...

Selbstverständlich machte ich mir im Vorfeld Gedanken, wie so ein umfangreicher Test nun am sinnvollsten durchzuführen ist. Ich habe nun zuerst jedes Kabel (-Paar) einzeln getestet. Das heißt, ich habe eines meiner bislang verwendeten Kabel jeweils durch ein Kabel von Siltech getauscht und einen Hörtest durchgeführt. Danach kam mein eigenes Kabel wieder an diese Stelle und ein anderes wurde durch ein Sitech-Kabel ersetzt und gehört, und so weiter. Zum Schluss wurden dann alle eigenen Kabel einer Kette durch die Siltech.Kabel ersetzt und beide Ketten (digitale und analoge) wurden jeweils einem Hörtest unterzogen.
Doch zuerst kommen wir zu den Einzeltests. In welcher Reihenfolge führt man diesen am besten durch? Ich habe mich hier von meiner Intuition und von der Praktikabilität leiten lassen: Zuerst tauschte ich das Tonarmkabel von Ortofon, ein Kupferkabel, gegen das Siltech-Siberkabel aus.

Im Bild das aufwändig verarbeitete Tonarmkabel
Im Bild das aufwändig verarbeitete Tonarmkabel

Nach einer Einspielzeit von mehr als 150 Stunden – diese Einspielzeit habe ich der kompletten Serie gegönnt – legte ich das In-Akustik-Album Great Cover Versions auf den Plattenteller des Audiolabor Konstant. Das Tonarmkabel verband den Linn-Ittok-Tonarm inklusive Benz-Micro-ACE-M-Abtaster mit dem Roksan-Artaxerxes-X-Phono-Vorverstärker. Los ging es mit dem Stück „Sympathy For The Devil“, dargeboten vom Holländer Hans Theessink. Der Teufel ist bei Hans Theessink merklich langsamer und leiser unterwegs als beim Original von den Rolling Stones. Theessink beschreibt seine Höllenszenarien mit bluesig angerautem Kratzorgan und er lässt sich Zeit für verlockende Gitarrenexkursionen. Dieses schöne Stück lässt einem entsprechend Zeit, sich darauf einzulassen, der Song nimmt einen mit, macht vergessen, dass man hier ein Kabel testet. Dennoch: Das Silberkabel beweist, dass es den Klang absolut neutral wiedergibt, es wird hier nichts vermisst, man hört nur noch die Musik und verliert sich tatsächlich in den Gitarrenexkursionen Hans Theessinks. Als nächstes legte ich vom gleichen Album das Stück „Davy´s On The Road Again“ von Chris Thompson auf. Er nahm als Sänger den Titel bereits mit der legendären Manfred Mann´s Earth Band auf. Bei dieser neueren Einspielung wird das Stück im ungewohnten Jazz-Kontext und mit Big-Band-Sound wiedergegeben. Die ausdrucksstarken Bläsereinsätze gewinnen erheblich an Strahlkraft und kommen ohne jegliche Schärfe rüber. Die Bläser stehen nicht wie bisher mehr oder weniger diffus im Raum, sondern sind plötzlich sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester wesentlich klarer umrissen. Damit gewinnt die Raumdarstellung der Aufnahme deutlich, nicht so sehr an absoluter Tiefe wie an Klarheit und Prägnanz.

Als nächstes tauschte ich das NF-Kabel zwischen Phonostufe und Vorverstärker aus. Hierzu muss ich sagen, dass mein SME-Kabel ebenfalls einen Silberleiter besitzt. Dementsprechend waren hier keine großen Klangunterschiede hörbar. Räumlichkeit und Höhenwiedergabe gewannen an Qualität, alle andere klanglichen Attribute blieben auf dem gewohnt hohen Level, hier tun sich die beiden Kabel nichts. Nun kamen die Lautsprecherkabel zum Einsatz. Ich hörte die gleichen Stücke wie zuvor, zusätzlich noch ein klassisches, „In The Hall Of The Mountain King“ aus der Peer Gynt Suite von Edward Grieg vom Album E. Grieg: Complete Symphonic WorksVol. I. Das Siltech -Kabel aus der 380er Serie trat gegen das Audioquest K2 an: Dieses ist um den Faktor Vier teurer als die Siltech-Kabel. Für mich war es also sehr überraschend, dass diese so gut klangen. Sie unterschieden sich zwar in Nuancen von den Audioquest-Kabeln, aber sind sie deshalb wirklich schlechter? Ich habe die beiden Kabelpaare wieder und wieder getauscht und gehört und nahm Unterschiede wirklich nur sehr nuanciert wahr. Während die Audioquests eine etwas sattere Basswiedergabe aufwiesen, überzeugten die Siltechs mit einer feineren Höhenwiedergabe und etwas strahlender klingenden Bläsern und Geigen. Stände ich vor der Wahl, mir Lautsprecherkabel für 10.000 oder 2.400 Euro zu kaufen, wobei die Klangunterschiede dermaßen gering sind, dann fiele meine Entscheidung ganz klar zu Gunsten des Siltech-Kabels aus.


Die Bananas sind eine Eigenproduktion von Siltech und stellen eine perfekte Verbindung zu den entsprechenden Buchsen her
Die Bananas sind eine Eigenproduktion von Siltech und stellen eine perfekte Verbindung zu den entsprechenden Buchsen her

Kommen wir zu den NF-Kabeln. Da mein Vor- und Endverstärker jeweils nur unsymmetrische Eingänge besitzen, hat mir Werner Kempf wunschgemäß Kabel mit Cinch-Steckern geschickt. Diese sind hauseigene Modelle von Siltech, die einen Spannverschluss haben und Gold platiniert sind.

Die RCA Stecker werden durch wenige Umdrehungen des äußeren Steckergehäuses sicher mit der Buchse verspannt
Die RCA Stecker werden durch wenige Umdrehungen des äußeren Steckergehäuses sicher mit der Buchse verspannt

Zuerst stellte ich die Verbindung vom D/A-Wandler zum Vorverstärker her, anschließend die Verbindung vom Vorverstärker zu den Endstufen. Im Vergleich zu den bislang benutzten Green-Line-Kabeln von Einstein hörte ich nur geringe Unterschiede, die Siltec- Kabel waren ein ganz klein wenig ausgewogener und klarer in der Höhenwiedergabe und einzelne Instrumente wurden etwas schärfer umrissen und somit besser ortbar. Aber wie gesagt, die Unterschiede sind hier marginal. Nun tauschte ich das USB-Kabel, das einzige im Testpaket für Digitalsignale.

Im Bild sieht man den in Leder gefassten NFC-fähigen „Tag“ . Ebenso sieht man den „Barrel“, der Resonazen dämpfen soll und an jedem Kabel der Classic-Serie zu finden ist
Im Bild sieht man den in Leder gefassten NFC-fähigen „Tag“ . Ebenso sieht man den „Barrel“, der Resonazen dämpfen soll und an jedem Kabel der Classic-Serie zu finden ist

Gehört habe ich vom Album Sound of China das Stück „Moonlight on Spring River“, dargeboten von Zhao Cong, eine Meisterin an der chinesischen Laute. Bei der Musikdarbietung wirkt ein großes Orchester mit, inklusive so exotischer Instrumente wie einer „Earth Drum“ mit drei Metern Durchmesser. Diese Trommel produziert einen Tiefbass, der locker 20 Hertz erreicht. Und was soll ich sagen, es war eine Offenbarung. Hier zeigte sich der größte Unterschied von allen eingesetzten Kabeln. Das Siltech klingt im Gegensatz zum bisher verwendeten Audioquest aus der Cinnamon-Serie knackiger, akzentuierter höher auflösend, räumlicher, einfach besser in allen Disziplinen. Die Laute erklang so klar, wie ich sie bisher nicht gehört habe, die große Basstrommel schob die Lautsprechermembrane sichtbar an, so dass ich hoffte, dass der Lautsprecher keinen Schaden nimmt. Der Bass brachte die Hosenbeine zum flattern, ich spürte „Schmetterlinge im Bauch“. Zugegebenermaßen war ich wohl ein bisschen naiv beim Kauf des Audioquest Kabels: Auch für digitale Signal reicht kein Kabel aus der Low-Budget-Reihe. Aber dass der Unterschied so groß ausfällt... Also auch hier: klare Kaufempfehlung für das Siltech-Kabel.


Nicht gerne, aber es musste ja sein, verband ich den Melco-Musik-Server wieder mittels altem USB-Kabel mit dem Mytek-Manhattan-D/A-Wandler, um mich nun den Netzkabeln zu widmen. Alle verwendeten Audioplan-Netzkabel wurden durch Siltech-Netzkabel ersetzt. Für die Netzkabel verwendet Siltech Stecker des Herstellers WATTGADE. Diese Stecker sitzen sehr fest in den entsprechenden Buchsen und stellen zweifelsfrei eine sehr gute Verbindung her. Der Hörtest brachte keine große Überraschung, es gab nur marginale Unterschiede zwischen den Kabeln der beiden Hersteller. Zum Preis von 774 Euro je Meter bekommt man ein Kabel auf einem sehr hohen Qualitätsniveau. Wer deutlich mehr möchte, könnte vielleicht etwas tiefer in die Tasche greifen und in ein Siltech-Netzkabel mit einem größeren Leiterquerschnitt investieren.

Das Netzkabel mit den WATTGATE Steckern
Das Netzkabel mit den WATTGATE Steckern

Kommen wir nun zum Gesamttest. Die Siltech-Netzkabel blieben eingesteckt, die Signal-, das Tonarm-, das USB- und die Lautsprecherkabel werden allesamt durch die 380er-Serie von Siltech getauscht. Und das lohnt sich. Der Klang ist insgesamt ausgewogener, runder, harmonischer und klarer, die digitale Kette klingt analoger.

STATEMENT

Zu durchaus bezahlbaren Preisen bekommt man aus der Siltech Classic Legend 380 Serie hochwertig verarbeitete Kabel mit einem Leiter aus reinem Silber. Die Kabel sind aufgrund ihrer Flexibilität auch in problematischen Raumsituationen einfach zu verlegen. Wer Klangfarbenreichtum, Spielfreude und Dynamik schätzt oder einfach sehr gute Kabel sucht, sollte hier zugreifen.
Gehört mit
Plattenspieler Audiolabor Konstant mit beheiztem Tellerlager
Tonarm Linn Ittok LV II mit Ekos Lagern
Tonabnehmer Benz Micro ACE M
Phonostufe Roksan Artaxerxes X mit Roksan ROK DS1.5 Netzteil
CD Player Wadia 6
Streamer Melco N1 EX
D/A-Wandler Mytek Manhattan
Vorverstärker VTL TL 2.5
Endstufen QUAD II
Lautsprecher Consensus Audio Lightning
Kabel Einstein Green Line, SME RCA Audioquest K2, Ortofon 8N TSW 1000, Audioquest Cinnamon USB, Audioplan Power Cord
Zubehör Sun Leiste, HMS-Wandsteckdosen, AHP Klangmodul IV G
Herstellerangaben
Siltech Classic Legend 380 Serie
Metallurgie G9 (Reinsilber Leiter, Mikrorisse mit Gold geglättet)
Isolierung DuPont Teflon und Polyether Ether Ketone (PEEK)
Adern 2 (USB und Netzwerkkabel je 4 Adern)
Preise NF-Kabel, Cinch oder XLR 1,0m: 1.012 Euro, jeder weitere halbe Meter € 333 je Paar
Phono 1,0m: 1480 Euro, jeder weitere halbe Meter € 405
Lautsprecherkabel, Spades oder Bananas, 2,5m: 2380 Euro, jeder weitere halbe Meter € 595 je Paar
USB 1,0m: 898 Euro, jeder weitere halbe Meter € 214
Netzkabel 1,0m: 774 Euro, jeder weitere halbe Meter € 250

Hersteller
Siltech
Anschrift Edisonweg 8
6662 NW Elst
The Netherlands
Web siltechcables.com/de/
Ansprechpartner Werner Kempf
+49 1520 2055552
werner@internationalaudioholding.com

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  • Social Introtext Einige der exzellent gefertigten Kabel von Siltech wurden bereits vom geschätzten Kollegen Wolfgang Kemper für dieses Magazin getestet und hochgelobt. Nun wurde zum ersten Mal eine ganze Produktlinie von Siltech zum Testen zur Verfügung gestellt und ich hatte die Ehre, diesen wahrhaft umfangreichen Test durchzuführen.
Donnerstag, 11 Mai 2023 06:50

HIGH END Munich 2023

Eindrucksvolle Klangerlebnisse, Technik vom Feinsten und ultimative Leistungsschau – auf der HIGH END 2023 dreht sich vom 18. bis 21. Mai im Münchener MOC Event Center in diesem Jahr zum 40. Mal alles um den guten Ton. An vier Tagen lockt bei der Jubiläumsausgabe der weltweit wichtigsten Audiomesse ein abwechslungsreiches Programm.

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Die ausstellenden Unternehmen präsentieren von der modernen Streaming-Lösung, über imposante Lautsprecher und leistungsfähige Verstärker bis hin zu modernen Plattenspielern alles, was die internationale Audiobranche zu bieten hat. Insbesondere die zahlreichen Neuheiten dürften viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. „Loving music“ lautet die treffende Überschrift der HIGH END 2023, die der diesjährige Markenbotschafter Al Di Meola untermauert. Er wird als Ehrengast auf der Eröffnungspressekonferenz am 18. Mai für die Medien auf der Bühne stehen. Mit etwas Glück begegnet man ihm danach während seines Messerundgangs, lauscht am Samstag seinen Worten im Interview mit Lothar Brandt oder trifft ihn bei der anschließenden Autogrammstunde. Wer die Audiomesse besucht, kann sich jedenfalls einiges vornehmen. In vier Hallen und zwei Atrien auf insgesamt 30.000 Quadratmetern finden sich zahlreiche Gelegenheiten, Musik und Technik mit allen Sinnen zu genießen. Akustische, visuelle und technische Highlights für jeden Geschmack sind bei den rund 1.000 präsentierten Marken garantiert. Darüber hinaus steht ein abwechslungsreiches Live-Programm mit Podiumsdiskussionen und Vorträgen auf der Agenda der HIGH END 2023. Der direkte Austausch, die ausgewogene Vielfalt sowie die Mischung aus B2B-Plattform und Messe mit Eventcharakter sprechen dafür, dass die weltweit wichtigste Audiomesse auch in der 40. Wiederholung wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis wird.

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Die WORLD OF HEADPHONES hat sich im vergangenen Jahr als ein ausgesprochener Publikumsmagnet gezeigt. Kopfhörer sind für die meisten Musikliebhaber:innen zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden, um Lieblingssongs unterwegs oder zu Hause ungestört zu genießen. Die Auswahl ist inzwischen so groß, dass die Entscheidung für das passende Modell nicht immer leichtfällt. Auf der Kopfhörermesse werden zahlreiche unterschiedliche Varianten gezeigt. Ob kabellose Bluetooth- oder kabelgebundene High-End-Ausführung, ob In-Ear-Variante oder mit Noise Cancelling, es gibt für die Besucher:innen zahlreiche Modell zu entdecken, die sie vor Ort in aller Ruhe ausprobieren und miteinander vergleichen können.

Aber auch in allen anderen Produktkategorien, die auf der HIGH END 2023 vertreten sind, kann man als audiophiler Neuling schnell den Überblick verlieren. Wer auf SOUNDSCLEVER gelabelte Anlagen achtet, entdeckt interessante Audiosysteme, die den Einstieg in die High-End-Welt erleichtern. Die clever zusammengestellten Anlagen sind komplett spielfähig und überzeugen durch eine exzellente Klangwiedergabe. Sie setzen sich aus einzelnen Komponenten einer oder mehrerer Marken zusammen und kosten insgesamt weniger als 5.000 Euro. Damit räumt die Initiative der HIGH END SOCIETY mit dem Mythos auf, dass High End nur im Luxuspreissegment zu haben ist. Auf der HIGH END 2023 präsentieren 12 Aussteller ihre SOUNDSCLEVER-Anlagen. Zusätzlich haben vier namhafte HiFi-Magazine ihre Favoriten unter dem Label zusammengestellt, die sie in einem separaten Raum vorstellen werden.

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Gleich zwei spannende Podiumsdiskussionen zum Thema erwartet das Publikum auf der HIGH END 2023: Olaf Adam, Chefredakteur von hifi.de, diskutiert mit namhaften HiFi-Journalisten die bedeutende Frage, wie die HiFi-Branche den Herausforderungen der Zukunft begegnen kann. Denn HighRes-Downloads und Streamingtechnologie haben die Art und Weise, wie Menschen Musik hören, verändert. Gleichzeitig hat Vinyl immer noch Konjunktur und ist vor allem bei einem jüngeren Publikum sehr beliebt. Als Key Speaker konnten wir Michael Fremer aus den USA, Ljubiša Miodragović aus Serbien und Stuart Smith aus Großbritannien gewinnen, die gemeinsam mit Olaf Adam auf der Podiumsbühne am Freitag, dem 19. Mai zu sehen und zu hören sein werden.

Einen Tag später, am Samstag, dem 20. Mai greift der Hamburger Dimi Vesos das Thema in Bezug auf die digitalen Medien erneut auf. Zusammen mit fachkundigen Podiumsteilnehmern geht er der Frage nach, was Future Fi für die Community, für die HiFi-Stores und für die Audio-Branche generell bedeutet und welche Rolle hierbei die Sozialen Medien spielen. Er begrüßt auf der Bühne HiFi-Journalist Bernd Weber, YouTuber Patrik Scholz, Fachhändler Markus Wierl und Lars Baumann von der Firma ELAC.

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Ein umfangreiches Vortragsprogramm wird es in diesem Jahr wieder im Rahmen der HIGH END Kolleg Seminare geben. Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen der Audiobranche geben ihr fachkundiges Wissen auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Weise weiter. Darüber hinaus erwartet die Gäste an den Fachbesuchertagen ein hochinteressantes Vortragsprogramm, das in Kooperation mit der ALTI Conference zusammengestellt wurde. Angeboten werden Vorträge zu Innovationen der Audio-Industrie, unter anderem Analog Devices, Dinaburg Technology, Kartesian und Loudsoft.

Die Start-Up-Area auf der HIGH END ist inzwischen eine etablierte Bühne für aufstrebende Newcomer der Audio-Branche. Junge Unternehmen präsentieren auf einem vom Veranstalter HIGH END SOCIETY Service GmbH bereitgestellten Gemeinschaftsstand ihre innovativen Ideen und Beispiele für gelungenen Technologietransfer. Aus den Bewerbungen, die für die diesjährige Messe eingereicht wurden, hat der Veranstalter sechs vielversprechende Newcomer ausgewählt, die ihre teils revolutionären Fabrikate präsentieren.

Information
High End Munich 2023
Veranstaltungsort MOC Event Center Messe München
Lilienthalallee 40
80393 München
Öffnungszeiten 18. bis 21. Mai 2023
Do + Fr: 10 bis 18 Uhr nur Fachbesucher:innen
Sa: 10 bis 18 Uhr
So: 10 bis 16 Uhr
Tickets nur online im Ticketshop: HIGH END Ticketshop
Veranstalter
HIGH END SOCIETY Service GmbH
Adresse Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon +49 202 702022
E-Mail info@highendsociety.de
web www.highendsociety.de

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Weitere Informationen

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Einhundert und sechsunddreißig Takte in Es-Dur liegen in elektrischen Schwingungen gewandelt an den XLR-Eingängen des Endverstärkers an. Und während die Musik durch die trüben Fluten des Rheins zum gleichnamigen Gold am Grunde strebt, verstärkt eine Ultima 6 aus dem Hause Chord Electronics die Komposition von Richard Wagner.

Verwechselungsgefahr besteht nicht. Die Chord Ultima 6 hat ein eigenständiges wuchtiges Design, das schon aus der Ferne Wertigkeit symbolisiert
Verwechselungsgefahr besteht nicht. Die Chord Ultima 6 hat ein eigenständiges wuchtiges Design, das schon aus der Ferne Wertigkeit symbolisiert

Massiv steht die Chord Ultima 6 mit einer Breite von 45 /entimetern auf dem Regal. Wobei das eigentliche, wohl gefüllte Gehäuse etwas kompakter ausfällt. Verantwortlich für die stattlichen Außenabmessungen sind vier durchgehende, zylindrische Füße, die an Auslegern das massive Kabinett tragen. Weitere Geräte aus der Baureihe können problemlos, mit dem ausdrücklichen Segen der Company gestapelt werden. Ein eigenes Regal für Vor- und Endverstärker würde in diesem Fall obsolet. Und es gäbe einiges zu stapeln, da die Ultima-Baureihe derzeit aus acht Geräten besteht. Neben der Nr. 6 gibt es vier weitere Endstufen im Portfolio, wobei die Ultima 2 und die Ultima jeweils nur einen Kanal befeuern. Wird in das oberste Regal gegriffen und eine Kombination mit der Vorstufe Ultima Pre geordert, dann erleichtern drei Geräte mit einem Gesamtgewicht von 210 Kilogramm das Konto um fast 130.000 Euro. Folgerichtig ist in diesem Kreis die Nr. 6, mit einem Verkaufspreis von 9.000 Euro, das Einstiegsmodell.
Alles ist relativ.

Mit dem Vorverstärker Ultima Pre 3 gibt es innerhalb dieser Hierarchie die ähnlich bepreiste Ergänzung. Im Testumfeld wird die Nr. 6 ihren Input indes von einer schottischen Quelle bekommen, die zudem das Streaming von der heimischen Festplatte organisiert. Ein bewusster Bruch der üblichen Gepflogenheiten, wirbt die Ultima 6 doch mit ihren eigenständigen musikalischen Meriten. Denn technisch handelt es sich um eine herunter skalierte Version des oben erwähnten hauseigenen Referenz-Kraftwerkes. Aber bleiben wir zunächst beim Äußeren. Dieser Endverstärker ist, und das sei angemerkt, unabhängig von der aufgerufenen Kaufsumme, außerordentlich gut verarbeitet. Alles ist grundsolide und bis ins Detail fein gebaut. An einigen Stellen werden die Wandstärken des verwendeten Flugzeugaluminiums in Zentimetern gemessen. Sichtbare, schlüssig eingelassene Inbusschrauben fixieren den üppig dimensionierten Gehäusedeckel. Dass hier nichts resoniert, glaubt man den Entwicklern sofort. Wahrscheinlich manifestieren sich hier die Quellen, aus dem Chord Electronics bis heute schöpft. Denn mit der Entwicklung von Elektronik für die Luftfahrindustrie, die keine Kompromisse kennt, startete der Firmengründer John Franks seine Karriere. Mit seinem profunden Wissen über akkurate Stromversorgung im Gepäck gründete er 1989 in Südengland Chord. Zu Beginn hießen die Kunden des Elektroingenieurs BBC, Abbey Road oder Sony Music, später öffnete er das Unternehmen für den Endkundenmarkt, ohne den eigenen Anspruch an perfekte Qualität zu vernachlässigen. Chapeau, denn Alles, was sich anfassen und ansehen lässt, legt davon beredet Zeugnis ab.

Made in Britain ziert die Verpackung und die Ultima 6 ist für das Königreich ein würdiger Botschafter dieser Herkunftsbezeichnung
Made in Britain ziert die Verpackung und die Ultima 6 ist für das Königreich ein würdiger Botschafter dieser Herkunftsbezeichnung


Mittig in der Front, ähnlich selbstbewusst wie der gesamte Auftritt, der farbig illuminierte Einschaltknopf. Rot bedeutet Aus, Grün signalisiert die Einschaltphase und mit dem Wechsel zu blau ist diese Sequenz erfolgreich beendet. Aber nicht nur der Einschalter zeigt Betriebsbereitschaft. Schon mit Beginn der Warmlaufphase wird der gesamte Maschinenraum gleichmäßig blau illuminiert. Mit einem Schieberegler oberhalb des Schalters (und unterhalb des prominent platzierten Markenschildes) in der sichtbaren Nut, lässt sich die Lichtinszenierung ein wenig dimmen. Das Farbenspiel sieht ziemlich cool aus, aber ein paar Lumen weniger hätten es, nach meinem Geschmack, wohl auch getan.

Auf der Rückseite befindet sich inmitten der Kühlkörper das genretypisch bestückte Anschlussfeld. Zwei überaus hochwertige Anschlussklemmen für Bananenstecker respektive Kabelschuhe auf der Ausgangsseite werden ergänzt von jeweils einem Paar XLR- und Cinch-Buchsen. Es kann nur eine Quelle angeschlossen werden, denn beide Eingänge führen parallel ohne Umschaltung das Signal nach Innen. Eine separate Erdungsklemme sowie ein 12 Volt Trigger-Anschluss für die Fern-(Ein-)Schaltung vervollständigen das Terminal. Etwas aus dem Rahmen der klassischen Kaltgeräte-Steckverbinder fällt die verbaute C19 Netzdose. Das Spiel mit verschiedenen Netzkabeln wird damit ein wenig aufwändiger.

Die Anschlussvielfalt geht nicht über das Übliche hinaus, aber die Art der Ausführung sehr wohl
Die Anschlussvielfalt geht nicht über das Übliche hinaus, aber die Art der Ausführung sehr wohl

Chord Electronics teilt alle seine Endverstärker in vier Haupt-Baugruppen auf. Netzteil, Kondensator-Speicherbank, Kleinstsignal-Verstärkerplatine und die eigentliche Verstärkung. Statt auf einen großvolumigen Ringkerntransformator vertrauen die Entwickler aus Maidstone auf ein aufwändig konstruiertes Schaltnetzteil. Akustisch völlig ruhig stellt es die benötigte Gleichspannung für die Leistungsabteilung zur Verfügung. Und wer nun glaubt, ein Class-D Verstärkermodul wäre damit obligatorisch, wird von 26 Ladekondensatoren auf einer Platine eines Besseren belehrt. Hier wird mit klassischen Transistoren verstärkt. Zweifellos würden zwei amtliche Speicherflaschen optisch mehr hermachen, aber hinter den Fabrikmauern von Chord stehen die schnellen Ladezyklen kleiner Kondensatoren deutlich höher im Kurs. Und so werden die Pikofarads bei allen Ultima Endverstärker auf viele Speicher verteilt, die optimal mit dem hauseigenen Netzteil harmonieren. Mit dieser wieselflinken und stabilen Triebfeder als Basis wird das Signal in den weiteren Verstärkungsstufen mithilfe einer Dynamic-Coupling-Technologie getauften Schaltung auf unerwünschte Verzerrungen und Rauschanteilen akribisch geprüft. Niedrigste Verzerrungswerte, hohe Betriebssicherheit und eine große Kontrolle über die angeschlossenen Lautsprecher sollen der Lohn für den Aufwand sein.

Farbenlehre, bei grün oder blau wird musiziert, bei rot stehen die Zeichen auf tonlosen Standby Betrieb. Einen harten Netzschalter gibt es nicht
Farbenlehre, bei grün oder blau wird musiziert, bei rot stehen die Zeichen auf tonlosen Standby Betrieb. Einen harten Netzschalter gibt es nicht


Symmetrisch verbunden mit dem Zuspieler aus dem Norden der Insel steht die Überprüfung der Versprechen an. Und wie bei praktisch allen Erzeugnissen aus unserer Audiowelt dürfen die ersten Minuten nach der Verbindung mit dem Hausstrom nicht Gegenstand einer Bewertung sein. Die Energie sollte schon eine halbe Stunde nach dem Kaltstart Zeit haben, um die hintersten Winkel der Schaltungen stabil zu erreichen. Ist die Ultima 6 im Standby Betrieb am Netz, dann gilt der Einwand ausdrücklich nicht. Man muss das Gesamtwerk von Richard Wagner nicht mögen, aber die Hundert und Sechsunddreißig Takte des Vorspieles bilden einen wunderbaren Einstieg in den Ring der Nibelungen. Und der Zugang, den Kristjan Järvi als Dirigent der Baltic Sea Philharmonic mit The Ring – An Orchestral Adventure anbietet, ist spannend, kurzweilig und intensiv.

Schon mit den ersten getragenen Tönen der klanglich anspruchsvollen Produktion, die den Weg zum Rheingold weisen, entfaltet sich zwischen den Lautsprechern das Orchester in voller Größe. Auf einem Klangteppich, gewebt von gestrichenen Bassgeigen, blitzen in der Mitte die Bläser auf, um wenige Takte später von den Streichern ergänzt zu werden. Die reproduzierte Breiten- und Tiefenstaffelung passt zur Größe des Klangkörpers, eine Illusion des Konzertraumes entsteht. Feindynamisches, wie der Wechsel der Streichrichtung auf den Saiten, wird nicht von den grobdynamischen Passagen überlagert. Das geht ja gut los. Der Reader's Digest Fassung vom Ring folgt erst einmal tausendfach Gehörtes. Die Ausnahmemusiker Simon Phillips, Philippe Saisse und Pino Palladino bilden das Trio PSP und veröffentlichten unter dem schlichten Titel Live meines Wissens ihre einzige CD. Ordentlich aufgenommener Jazzrock vom Feinsten. In „Masques“ steht Mr. Phillips Hi-Hat, wiewohl in schneller Folge und unendlicher Präzision bearbeitet, felsenfest im virtuellen Raum. Und ganz gleich, was die kongenialen Mitstreiter auf der Bühne anstellen, jederzeit bleiben die beiden Bleche gut durchhörbar. Was aber auch auffällt, sind digitale Artefakte auf der Aufnahme, die ich bisher nur erahnen konnte.

Ein weiterer Titel, von dem nicht nur ich glaubte, jedes Detail zu kennen, „Take Five“ vom Dave Brubeck Quartett. Hochaufgelöst in 176 KIlohertz 24 bit überrascht die jahrzehntealte Einspielung noch heute mit einer beispielhaften Authentizität. Umso größer die Verblüffung, dass es noch besser geht. Die gesamte Darbietung ist fokussiert und präsent. Klar abgegrenzt teilen sich die vier Musiker die Fläche zwischen dem rechten und linken Lautsprecher. Aber nicht nur der Raum in der Breite wird auf das Trefflichste ausgefüllt, auch in der Höhe sortieren sich Altsaxophon, Kontrabass, Klavier und ganz links das kleine Drumset, unten die Bassdrum, darüber die Snare und oben das Blech, realistisch ein. Eine ansatzlose Dynamik belebt den Vortrag ebenso wie die natürlichen Klangfarben. Deutlich ist die klangliche Aufwertung in meiner Kette auf allen relevanten Ebenen.

Die sichtbare Platinenbestückung ist piekfein, im Betrieb blau illuminiert
Die sichtbare Platinenbestückung ist piekfein, im Betrieb blau illuminiert

Der gleiche Realismus beeindruckt beim Vortrag von Bachs Violin Concerto in D-Minor der Violinistin Isabella Faust. Vor einigen Wochen konnte ich sie noch live in der Kölner Philharmonie auf guten Plätzen inmitten des Konzertsaals hören. Mein Platz im Hörraum ist näher dran am Geschehen und er offenbart die Akkuratesse ihres Spiels schärfer. Jenseits der Faszination eines Livekonzertes fühlt es sich klanglich so auch als Reproduktion hervorragend an. Einem Sampler entnommen der nächste Titel, „Child In Time“ offensichtlich aus dem Album Made in Japan, eigentlich nicht meine Musik. Doch die Wucht, mit der Ritchie Blackmore, Jon Lord und Co. zu Werke gehen, macht an. Abermals sauber ausdifferenziert, mit fetter Bassdrum und Hard Rock gerechter Dynamik, wird der Klassiker zelebriert. Vielleicht sollte ich noch mehr alte Scheiben herausholen…

Mit einem Oskar für die beste Filmmusik in der Vita ist man kein Geheimtipp mehr. Einige Longplayer von Volker Bertelmann alias Hauschka, die er jenseits der Leinwand produziert hat, sind schon länger auf meiner favorisierten Playlist – danke für den Tip an die Tochter. Wie Nils Frahm experimentiert er mit den klanglichen Optionen eines Klaviers. Reißnägel und allerlei Klimperkram, der nicht unbedingt in das Saiteninstrument gehört, verfremden auf What If den typischen Pianoklang. Zusätzlich wird die Klangkulisse mit elektronischer Musik durchwebt. Und auch hier werden feinste Details herausgearbeitet, nicht akademisch nüchtern, sondern mit großer Spielfreude.


Auf einen Blick: die vier Füße stehen jeweils auf drei Dämpfungselementen, wird gestapelt, dann finden sie Halt in den Vertiefungen auf der Oberseite. Mit dreißig Zentimeter ist das eigentliche Gehäuse des Verstärkers deutlich kompakter. Im Testbetrieb wurden die üppigen Kühlkörper nur handwarm
Auf einen Blick: die vier Füße stehen jeweils auf drei Dämpfungselementen, wird gestapelt, dann finden sie Halt in den Vertiefungen auf der Oberseite. Mit dreißig Zentimeter ist das eigentliche Gehäuse des Verstärkers deutlich kompakter. Im Testbetrieb wurden die üppigen Kühlkörper nur handwarm

Wird eine Endstufe gesucht, die besonders klingt: ausgeprägt dynamisch, auffällig warm, äußerst kräftig im Bass, sehr akzentuiert in den Höhen – dann wie damals in Ilja Richters DISCO: „Licht aus, Spot an“ –: Die Ultima ist wohlmöglich nicht die beste Wahl. Denn dieser Endverstärker brilliert nicht in einzelnen Teilaspekten, sondern mit einer unverschämt guten ganzheitlichen Reproduktion. Sie ist mit dieser der Musik verpflichteten Gradlinigkeit in den Händen eines guten Anlagenberaters ein mächtiges Tool, mit dem sich ein herausragendes Musiksystem erschaffen lässt.

STATEMENT

Die Chord Electronics Ultima 6 verbindet mit einer provozierenden Lässigkeit Dynamik, Natürlichkeit und Auflösung zu einer völlig unverzerrten hochklassigen Wiedergabe. Stimmt das Frontend, dann dreht sich mit ihr alles nur noch um die Musik – oder kurz, meine persönliche Referenz in der Preisklasse.
Gehört mit
Streamer / Vorverstärker Linn Akurate DSM
Plattenspieler Thorens TD 1600 mit TAS 1600
Lautsprecher Fink Team Kim
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel LAN-Kabel Supra, Netzkabel & NF-Kabel & Lautsprecherkabel Chord Company
Möbel Creaktiv
Herstellerangaben
Chord Ultima 6
Typ Stereo Transistor-Endverstärker
Eingänge 1 x asymmetrisch Chinch / RCA vergoldet, 1 x symmetrisch XLR vergoldet
Ausgang Lautsprecher 1 x Paar, Kabelschuhe, Bannenstecker
Schnittstellen 12 Volt Trigger Eingang
Ausgangsleistung 2 x 180 Watt / 8 Ohm
Leistungsaufnahme maximal 1500 Watt, Bereitschaft 10 Watt
Abmessungen Integra (H/B/T) 180/450/360 mm
Abmessungen Seitenblöcke (H/B/T) 150/420/360 mm (optional)
Gewicht 22,4 kg
Ausführungen, Serie Mattschwarz, Mattsilber, Integra Füße
Ausführung, Option Plexiglas Seitenblöcke statt Integra Füße (ohne Nachrüstmöglichkeit)
Lieferumfang Bedienungsanleitung, Netzkabel mit C19 Anschluss
Endverstärker Chord Ultima 6 9.000 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

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  • Social Introtext Einhundert und sechsunddreißig Takte in Es-Dur liegen in elektrischen Schwingungen gewandelt an den XLR-Eingängen des Endverstärkers an. Und während die Musik durch die trüben Fluten des Rheins zum gleichnamigen Gold am Grunde strebt, verstärkt eine Ultima 6 aus dem Hause Chord Electronics die Komposition von Richard Wagner.

Für die Bezeichnung seines geschlossenen Studiokopfhörers hat HIFIMAN mit Audivina ein Kunstwort geschaffen. Es verbindet den lateinischen Imperativ „Audi“ („Höre!“) mit dem Wort „Vina“, das aus dem Sanskrit stammt und ein indisches Lauteninstrument bezeichnet.

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Audivina ist für die Anwendung im Tonstudio entwickelt worden, eignet sich aber auch hervorragend für audiophile Musikhörer, die ihre Mitmenschen zum Beispiel im Büro nicht stören möchten. Wie alle größeren HIFIMAN-Kopfhörer nutzt Audivina einen magnetostatischen Treiber. Bei dieser Treiberform wird eine sehr dünne Folie mit einer Stärke im Nanometer-Bereich mit extrem dünnen Leiterbahnen beklebt, durch die das Musiksignal fließt. Diese Leiterbahnen befinden sich in einem Permanent-Magnetfeld sogenannter Stealth-Magneten, die aufgrund ihrer Formgebung unerwünschte Resonanzen der sie umströmenden Luft minimieren. HIFIMAN gilt als Technologie-Vorreiter bei der Fertigung dieser Membranen, seit man begonnen hat, die Folien mit Nanopartikeln zu beschichten, um der Materialalterung entgegenzuwirken.

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Bei Audivina handelt es sich um ein geschlossenes Over-Ear-Modell mit Hörkapseln aus lackiertem Buchenholz. Dank des Designs des Kapselinneren bietet der Kopfhörer die Akustik eines perfekten Konzertsaals, jedoch mit dem Detailreichtum und der Intimität eines Jazzclubs. Ihre Formgebung wurde von der akustischen Architektur des Bayreuther Festspielhauses inspiriert, dessen mehrstufige Dämpfung dazu beiträgt, dass der Hörer eine breite, detaillierte Klangbühne in einem kleinen, geschlossenen Raum wahrnehmen kann. Durch die Lenkung des Schalls durch die Kammer entsteht eine breite Klangbühne. Während die meisten Kopfhörer auf eine Diffusfeldentzerrung setzen, die oft eine reduzierte Basswiedergabe zur Folge hat, eliminiert das Design des Audivina Resonanzen und Überlagerungen. Damit ist dieser Kopfhörer der ideale Ersatz für große Lautsprecher während des Mixens und Masterns im Studio.

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Die Kopfband-Konstruktion aus Flexi-Stahl und Aluminium bietet hohen Tragekomfort, auch bei langen Sitzungen am Mischpult, und lässt sich verlässlich einstellen. Die Ohrpolster bestehen aus Kunstleder und einem Polyethylen-Gewebe. Ihre Form ist für das menschliche Ohr optimiert und wird für die meisten Ohren einen angenehmen Abschluss bieten. Selbstverständlich lassen sich die Polster austauschen. Im Lieferumfang sind drei Anschlusskabel in zwei Längen mit verschiedenen Anschlussoptionen enthalten. Audivina ist zwar technisch gesehen nicht schwierig anzutreiben, doch empfiehlt sich für ein optimales Klangerlebnis ein hochwertiger und leistungskräftiger Kopfhörerverstärker mit einer Ausgangsleistung von mehr als einem halben Watt in 20 Ohm. Im Idealfall verfügt er über einen symmetrischen Kopfhörer-Ausgang.

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Herstellerangaben
HIFIMAN AUDIVINA
  • Frequenzgang: 5Hz - 55KHz
  • Sensitivität: 97dB
  • Impedanz: 20 Ohm
  • Gewicht ohne Kabel: 470g
  • Anschlusskabel: 1 x 1,5m von 90° Mini-Klinke auf 2 x Mini-Stereoklinke; 1 x 3m von 6,35mm Klinke auf 2 x Mini-Stereoklinke; 1 x 3 m von 4-Pin-XLR auf 2 x Mini-Stereoklinke
  • Lieferumfang: 1 x Travelcase
  • Preis: 2.400 Euro

Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
Ansprechpartner Jan Sieveking
Anschrift Plantage 20
28215 Bremen
Telefon +49 421 6848930
E-Mail kontakt@sieveking-sound.de
Web www.sieveking-sound.de

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WestminsterLab ist keiner der üblichen Elektronik-Hersteller. An der Vorstufe findet sich außer dem Netzschalter gerade mal ein weiteres Bedienungselement, und die Class-A-Mono-Endstufen sind weder besonders groß noch schwer. Und nicht nur deshalb gehört diese Vor/Endverstärker-Kombination zu den interessantesten ihrer Art!

Bis Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab-Vertrieb IAD mich in Gröbenzell besuchten, hatte ich zwar schon von den Kabeln der Firma gehört, nicht aber von deren Elektronik. Gleich nach dem Auspacken war dann klar, dass sich die Vorstufe namens Quest und die Rei-Monoblöcke wohltuend von dem unterschieden, was der Markt sonst meist zu bieten hat: Das Design der Komponenten ist ausgesprochen reduziert und elegant, die einzige kleine Auffälligkeit ist das dezente, an ein Sternbild erinnernde Logo aus vier Linien und fünf winzigen Quadraten, das in die Frontseiten gefräst wurde und von hinten beleuchtet als Betriebsanzeige dient. Einer der Gründe für diesen Purismus dürfte sein, dass Angus Leung Architektur studierte. Wenn man optisch so verwöhnt wird, weckt das natürlich Ansprüche: Ich wünschte mir, dass es von den Monos jeweils eine rechte und linke quasi spiegelsymmetrische Version gäbe. Daran hat natürlich auch Angus Leung gedacht, hält den Aufwand bei den bisher produzierten Stückzahlen aber für zu hoch.

Der Kühlkörper der kompakten Rei wurde seitlich verkleidet
Der Kühlkörper der kompakten Rei wurde seitlich verkleidet

Da ich sicher bin, dass Sie ebensowenig mit der Geschichte von WestminsterLab vertraut sind wie ich – die Personen treten lieber hinter ihre Produkte zurück –, habe ich Angus Leung um ein paar Zeilen zu seiner und der Firmengeschichte gebeten. Seine Antwort will ich Ihnen nicht vorenthalten: „WestminsterLab ist ein Unternehmen mit drei Mitarbeitern (mich eingeschlossen). Unser Unternehmen wurde offiziell im Jahr 2007 gegründet und wir haben daran gearbeitet, etwas Neues in die Branche zu bringen und Musikliebhabern unsere Perspektive der Musikwiedergabe zu zeigen. Meine audiophile Reise begann im Alter von 12 Jahren, als ich meinen ersten MB-Walkman bekam, mit dem ich mit verschiedenen Aufnahmequellen und Kopfhörern experimentierte. Ich war von den Ergebnissen fasziniert und begann, auf das zu achten, was ich höre. Ich kaufte Bausätze und betrieb DIY-Audio als Hobby. Schließlich arbeitete ich in meinen Sommerferien in einer Audio-Reparaturwerkstatt, wo ich etwas über Elektronik lernte und vor allem die Chance hatte, Komponenten von den großen Namen der Branche auseinanderzunehmen und so zu verstehen, was sie so legendär macht. Dies war auch die Zeit, in der ich einen meiner beiden Partner von WestminsterLab kennenlernte.

Als wir im Laden arbeiteten, begannen wir, unsere eigenen Kabel und Elektrogeräte zu entwickeln, und es gelang uns, diese Produkte an Freunde und die audiophile Gemeinschaft in Hongkong zu verkaufen. Die Marke WestminsterLab wurde geboren, als ich noch in Großbritannien studierte. Nach meinem Abschluss wurde die Marke sehr ernst genommen und wir haben beschlossen, sie nach Hongkong zu verlegen. Als ausgebildeter Architekt habe ich versucht, die Designphilosophie der Architektur in alle Aspekte unserer Produkte einfließen zu lassen, vom Schaltungsdesign über das Industriedesign und die Interpretation der Musikwiedergabe bis hin zu unserem Grafikdesign und sogar unsere Verpackung. Wir streben danach, für unsere Kunden und die audiophile Gemeinschaft das zu schaffen, was wir für das transparenteste und breiteste Fenster zur Musik halten. Das geht so weit, dass wir unzählige Stunden damit verbringen, ein einziges Bauteil aus den Schaltungen zu eliminieren, und stundenlang Finite-Elemente- und Fluiddynamik-Simulationen durchführen, um das optimale Kühlkörperdesign zu entwickeln.“


Das Anschlussfeld der Endstufe gibt keine Rätsel auf: das symmetrische Eingangssignal wird zu einer entsprechenden Buchse durchgeschleift. Unter den Lautsprecherterminals befinden sich die aufpreispflichtigen Trigger-Anschlüsse zur Ferneinschaltung
Das Anschlussfeld der Endstufe gibt keine Rätsel auf: das symmetrische Eingangssignal wird zu einer entsprechenden Buchse durchgeschleift. Unter den Lautsprecherterminals befinden sich die aufpreispflichtigen Trigger-Anschlüsse zur Ferneinschaltung

Doch zurück zu den Komponenten im Hörraum: Nicht nur das Erscheinungsbild der Vorstufe und der Monos ist recht außergewöhnlich, die für die Gehäuse verwendeten Materialien sind es auch: Außer den Frontplatten und den Kühlkörpern der Leistungsverstärker findet man für die Preisklasse der WestminsterLab-Verstärker unüblich dünne Aluminiumplatten und Gerätedeckel aus Kohlefaserplatten. Die Wahl letzterer wird im White Paper der Endstufen so begründet: „Ein Problem bei Metall ist, dass es tatsächlich hochfrequente Störungen aus der Umgebung absorbiert und diese dann in elektrisches Rauschen und magnetische Störungen umgewandelt werden, die sich auf das gesamte System auswirken und einen unscharfen und verrauschten Hintergrund ergeben. Deshalb verwendet WestminsterLab als Abschirmungsmaterial für Verstärker … weitestgehend Kohlefaser, die keine Magnetfelder und unerwünschten Wirbelströme erzeugt und im Gegenzug erstaunlicherweise Störungen ohne Absorption in die Umgebung abweist. Außerdem bietet sie eine sehr hohe Stabilität gegenüber Umgebungsbedingungen und eine extreme Steifigkeit, die zu geringen Resonanzen und Vibrationen führt.“ Für die Vorstufe bietet WestminsterLab gegen einen Aufpreis von knapp 1.000 Euro auch ein „Extended Carbon Pack“ an, das Karbonfaser-Abschirmung für den Eingangs-, Ausgangs-, Lautstärkeregelungs- und Stromversorgungsbereich umfasst.

Die Stromversorgung sitzt auf einer waagerechten Platte, die Audio-Elektronik ist am senkrecht stehenden Kühlkörper montiert
Die Stromversorgung sitzt auf einer waagerechten Platte, die Audio-Elektronik ist am senkrecht stehenden Kühlkörper montiert

In der Grundausstattung bietet die Quest-Vorstufe drei symmetrische Ein- und zwei ebensolche Ausgänge. Darüber hinaus gibt es auf der Geräterückseite noch zwei Steckplätze, die mit einem Einschub mit Cinch-Eingang, einer Phonostufe mit Cinch- oder XLR-Buchsen oder einem Modul für den Anschluss von DS-Audio-Tonabnehmern bestückt werden können. Die Halbleiter-Vorstufe arbeitet vollsymmetrisch und wurde als als Doppel-Mono-Gerät aufgebaut, um einen hervorragenden Fremdspannungsabstand zu realisieren und das Übersprechen zwischen den Kanälen zu minimieren. Die Vierfach-Lautstärkeregelung bezieht WestminsterLab von Khozmo Acoustic: ein 64-stufiges Dämpfungsglied mitsamt Eingangswahlschalter, der Elektronik für die Anzeige von Pegel und Eingang sowie passender Metallfernbedienung. In meiner Audio-Exklusiv-R7 findet übrigens ebenfalls ein Khozmo-Acoustic-Pegelsteller mit sehr ähnlicher Fernbedienung, jedoch ohne Eingangswahlschalter Verwendung.

Der Trafo ist eine O-Type-Variante
Der Trafo ist eine O-Type-Variante


Dem Quest hat WestminsterLab eine aufwendige Stromversorgung spendiert: Ein Trafo samt eigener Stabilisierung ist für die Relais der Eingangswahl und der Lautstärkeregelung sowie das Display zuständig, der zweite für die Audioschaltungen. Diesem folgen zehn separate Spannungsstabilisierungen, teils mit zwei in Reihe geschalteten Reglern. Die Trafos sind hier wie in den Endstufen sogenannte O-Type-Transformatoren, eine Sonderform eines Ringkerntransformators, bei der der Ring keinen quadratischen, sondern einen runden Querschnitt aufweist. Der Quest ist übrigens nur mit Hilfe der Fernbedienung zu benutzen. Nach dem Betätigen des Netzschalters vorne rechts auf der Gehäuseunterseite lässt er sich nur über eine Taste des Infrarotgebers aus dem Standby-Modus holen. Der zweite, oben erwähnte Schalter befindet sich vorn in der Mitte des Gehäusebodens und lässt einem die Wahl zwischen zwei Erdungsarten. Im White Paper findet man dazu sinngemäß: Das gesamte Erdungsdesign kann einen erheblichen Einfluss auf den Klang des Gerätes haben, insbesondere bei den feinen Signalen, die eine Vorstufe verarbeitet. WestminsterLabs Hybrid Grounding ermögliche es dem Anwender, während des Betriebs zwischen zwei Erdungsmodi zu wechseln, um den Quest speziell für die aktuelle Anlage zu konfigurieren. In der Bedienungsanleitung wird dazu angemerkt: „Der Modus I ist eine weniger aggressive Form der Erdung und sollte mit den meisten Anlagen großartige Ergebnisse liefern. Betriebsart II (der Knebel zeigt auf die linke Seite) bringt mehr Körper, Struktur, Geschwindigkeit und Mikrodynamik in die Musik, er kann allerdings in einigen Anlagen etwas mehr Rauschen zur Folge haben.“

Die Endstufe arbeitet mit einer adaptiven Ruhestromregelung
Die Endstufe arbeitet mit einer adaptiven Ruhestromregelung

Wenn der Quest mit den firmeneignen Monos verbunden ist, bleibt die Kombination in Betriebsart II genau so still wie beim anderen Erdungskonzept. Allerdings bringt der Wechsel auf die Numero II noch ein wenig mehr Offenheit ins Klangbild. Der Raum wirkt in allen drei Dimensionen einen Hauch größer, die Durchhörbarkeit verbessert sich minimal – und das, obwohl die beiden WestminsterLabs schon zuvor rundum überzeugten. Mal hören, ob ich im Zusammenspiel mit Einsteins The Poweramp die andere Erdungsvariante bevorzuge. Nach dem Wechsel auf die Hybrid-Endstufe – noch ist Erdung II aktiv – vermisse im Vergleich zu den Rei ein Spur Durchzeichnung, werde aber mit einen Tick mehr Tieftonenergie verwöhnt. In Sachen Rhythmus tun sich die Stereo-Endstufe und die Monos nichts: Sie ziehen – entsprechende Aufnahmen vorausgesetzt – den Zuhörer unwiderstehlich in ihren Bann. Das Umschalten auf die Erdungsvariante I bringt in Kombination mit dem Poweramp eine leicht verbesserte Feinzeichnung und einen gerade so wahrnehmbaren Verlust an Druck im Bass. Aber da hat der Einstein so viel zu bieten, dass ich gern ein wenig davon für mehr Luftigkeit eintausche. Das Hybrid Grounding macht also durchaus Sinn, erlaubt es doch ein subtiles klangliches Feintuning.

Die beiden einzigen Bedienungselemente der eleganten Vorstufe, der Netzschalter und der zur Wahl der Erdungsvariante, wurden in der Bodenplatte montiert
Die beiden einzigen Bedienungselemente der eleganten Vorstufe, der Netzschalter und der zur Wahl der Erdungsvariante, wurden in der Bodenplatte montiert

Da ich für einen weiteren Test noch vor der High End dringend Platz im Artesania Audio Rack benötige, den ich nur bekomme, wenn ich meine R7-Reference-Vorstufe samt externem Netzteil abbaue, höre ich diese noch kurz mit der Einstein und den WestminsterLab-Monos, bevor ich einen Blick auf deren technische Besonderheiten werfe. Los geht’s mit meiner Vor/End-Kombi und mal wieder mit Keith Jarretts The Köln Concert: Das klingt nach den Tuning-Maßnahmen mit den Thixar Silent Feet zwischen dem Melco und seinem externen Analognetzteil und – vom Besuch in Aalborg inspiriert – mit einigen Sortz so flüssig, lebendig, druckvoll und offen, dass ich ins Schwärmen geraten würde, wenn ich nicht auf die Rei-Monos umgesteckt hätte. Die sorgen für die Illusion eines noch größeren Raums und ein paar – den Pianisten gewiss störende – Geräusche aus dem Publikum mehr, allerdings geht ein klein wenig Druck im Tieftonbereich verloren. Die leicht unterschiedlichen Charaktere der Endstufen werden also auch in der Kombination mit der R7 deutlich. Da die Børresen 05 SSE wirklich ausreichend Druck im Hörraum erzeugen, ziehe ich auch im Zusammenspiel mit der Audio-Exklusiv-Vorstufe die Rei wegen ihrer minimal offneren Wiedergabe und der einen Tick besseren Raumdarstellung dem Poweramp vor.


Die Bedienung des Quest ist nur mit dieser Fernbedienung möglich
Die Bedienung des Quest ist nur mit dieser Fernbedienung möglich

Wenn eine Endstufe gerade mal 16 Kilogramm wiegt, ihre Leistung mit 200 Watt an vier Ohm angegeben ist und als Betriebsart Class A genannt wird, dürfte jedem erfahrenen Audiophilen klar sein, dass es sich nicht um ein klassisches Class-A-Konzept handelt, bei dem unabhängig von der abgegebenen Leistung jederzeit mehr Strom fließt, als der Verstärker selbst bei Vollaussteuerung an den Lautsprecherklemmen bereitstellen kann. Die Rei arbeiten mit einem variablen, vom Eingangssignal gesteuerten Ruhestrom, ein Konzept das Krell-Fans bestens bekannt sein dürfte. WestminsterLab nennt seine dynamische Ruhestrom-Technologie „iBias“. Sie soll die Zeit, die vergeht, bis die Endstufe ihr klangliches Maximum erreicht, stark verkürzen und den Wert für den Ruhestrom auch abhängig von der angeschlossenen Last optimieren. Bei den Endstufen kommen ebenfalls O-Type-Transformatoren zum Einsatz, denn sie sollen – so die Entwickler – nicht nur einen noch höheren Wirkungsgrad bieten als ein normaler Ringkerntransformator, sondern auch schneller eine sauberere und reinere Leistung abgeben. Während beim ersten, inzwischen nicht mehr erhältlich WestminsterLab-Verstärker, der Endstufe Unum, die Bauteile von Punkt zu Punkt verdrahtet waren, setzt man beim Rei auf eine spezielle Leiterplatte: Mit Hilfe einiger Zulieferer, die sich auf die Luft- und Raumfahrtindustrie spezialisiert hätten, sei es gelungen, eine ultradicke, kapazitätsarme Leiterplatte mit hoher Dichte herzustellen und im Rei zu verwenden.

Die beiden ersten Ziffern des Displays zeigen den Wert der Lautstärke, die dritte den gewählten Eingang
Die beiden ersten Ziffern des Displays zeigen den Wert der Lautstärke, die dritte den gewählten Eingang

Viel Aufmerksamkeit hat man auch der Mechanik des Verstärkers geschenkt: So gibt es in seinem Inneren zwei tragende Aluminiumkonstruktionen, je eine für die Stromversorgungskomponenten und eine für die Verstärker-Elektronik, so dass die vom Netzteil erzeugten mikromechanischen Schwingungen bei der Netzfrequenz und ihren Oberwellen so gut wie nicht auf die Audioschaltungen übertragen werden können. Um negative Auswirkungen von Luftschall, der auf die Kühlkörper trifft, zu minimieren, hat WestminsterLab mit Hilfe finiter Simulation, Prototypenbau und kritischen Hörtests einen Kühlkörper mit einem asymmetrischen Lamellendesign entwickelt, dessen Resonanzfrequenz sehr weit von kritischen Audiofrequenzen entfernt sein soll und der eine sehr effektive Wärmeableitung besitzt. Auch bei recht dynamischem Programmmaterial und in Kombination mit der Børresen 05 SSE mit einem Wirkungsgrad von 90 Dezibel pro Watt und Meter und wirklich kräftigen Pegeln wird die linke (Kühlkörper-)Seite der Rei nur etwas mehr als handwarm. Alles bestens also.

Der Quest arbeitet vollsymmetrisch. Der Cinch-Eingang ist gegen Aufpreis erhältlich
Der Quest arbeitet vollsymmetrisch. Der Cinch-Eingang ist gegen Aufpreis erhältlich


Ich hatte erfreulicherweise die Gelegenheit, etwa zehn Wochen mit der WestminsterLab-Kombination leben zu können. Das gibt mir die Gewissheit, ihre Fähigkeit richtig einschätzen zu können, birgt aber auch die Gefahr, mich allzu sehr an diese gar nicht glänzenden und funkelnden Schmuckstücke zu gewöhnen. Dabei rede ich nicht von ihrem Klang. Nachdem ich mich fast drei Jahrzehnte in der zunehmend kostspieliger werdenden HiFi-Szene getummelt habe und immer wieder Geräten begegnet bin, die durch Chrom oder gar Gold oder aber durch verschwenderischen Materialeinsatz oder ihre schiere Größe ihren immensen Preis zu rechtfertigen versuchen, wirken die WestminsterLab-Verstärker in ihrer Kompaktheit und optischen Unaufgeregtheit auf mich extrem attraktiv. Natürlich sind auch sie alles andere als günstig, aber im besten Sinne des Wortes preiswert. Und zwar wegen ihrer enormen klanglichen Leistungen.

Die hätte ich nach dem ersten Hören zwar nicht falsch, aber doch wohl ein wenig einseitig gewürdigt. Beim bereits erwähnten Besuch von Angus Leung und Krey Baumgartl hatten wir zuerst die beiden Rei gegen die Einstein-Hybridendstufe getauscht, und ich war von der nun noch großzügigeren räumlichen Abbildung rundum begeistert. Als ich ein paar Tage später meiner Gattin die besonderen Fähigkeiten der Rei demonstrieren wollte, erwischte ich eine tonal wohl weniger gelungene Aufnahme, bei der die WestminsterLab-Monos zwar auch mit einer großen virtuellen Bühne brillierten, ich den im Vergleich zum Poweramp minimal schlankeren Bassbereich aber eher als leichtes Manko empfand. Danach habe ich mich dann erst einmal auf den Quest eingehört und war nach kurzer Zeit so überzeugt von seinen Fähigkeiten, dass ich mich auch bei Tests auf ihn verlassen habe: In Sachen Feinauflösung, Detailfreude und tonaler Stimmigkeit kann er locker mit dem Audio Exklusiv R7 mithalten und bezaubert zudem noch mit einer einen Hauch ausgedehnteren Raumillusion. Dass er nur eine Ebene des Racks beansprucht – der R7 braucht wegen seines relativ riesigen externen Netzteils zwei –, ist zumindest dann von Vorteil, wenn sich mal wieder Testgeräte im Hörraum drängeln. Dennoch gibt es einen kleinen Wermutstropfen, und das ist die an sich elegante Art seine Bedienung, die nur per Fernbedienung möglich ist. Daran ist nicht das Geringste auszusetzen – solange sie funktioniert. Als dann aber doch einmal die Batterien leer waren, konnte ich dank der teilweise kompatiblen Fernbedienung des R7 zumindest noch die Lautstärke regeln und die Mute-Funktion nutzen. Besitzer eines Quest sollten also besser immer zwei CR2032-Kopfzellen in Reserve haben…

Unser Testmodell ist mit dem Extended Carbon Pack, zusätzlichen Schirmungen aus Karbonfaser-Platten, ausgestattet
Unser Testmodell ist mit dem Extended Carbon Pack, zusätzlichen Schirmungen aus Karbonfaser-Platten, ausgestattet

Nachdem ich mich intensiv mit dem Quest angefreundet hatte, widmete ich mich auch wieder den Rei, wobei ich die üblichen Testscheiben erst einmal außen vor ließ. In Kombination mit dem Quest gab es vor allem beim abendlichen Musikgenuss nur eine Auffälligkeit: die faszinierend große Darstellung der – virtuellen – Aufnahmeräume. Etwas später begann ich dann, die Kombination mit meinem Teststücken für den Tieftonbereich zu malträtieren: Als erstes war es das Fußstampfen auf einem resonierenden Holzboden in Kombination mit wuchtigen Paukenschlägen auf Misha Alperin „Heavy Hour“ vom Album Night, dann Jonas Hellborgs Bassgitarre auf „Wounded Knee“ vom Album The Silent Live, danach Abddullah Ibrahim und Ekayas „Calypso Blue“ von Sotho Blue und schließlich die Reference-Recording-Aufnahme von Berlioz' „Marsch zum Schafott“ aus der Symphonie Fantastique: Bei keinen der wohlbekannten Tracks habe ich auch nur einen Tick Tieftonenergie vermisst, dafür aber eine ansatzlos schnelle und präzise Basswiedergabe genossen. Auch die Rei spielen über den gesamten Frequenzbereich tonal stimmig und ausgewogen. Ihre nahezu holographische Abbildung erkauft man sich nicht mit dem allerkleinsten Verzicht auf wohlige Schwelgereien in Tieffrequentem.

Die Audio-Schaltkreise des Quest werden von zehn Spannungsregelungen versorgt
Die Audio-Schaltkreise des Quest werden von zehn Spannungsregelungen versorgt


Zum Schluss habe ich mir dann noch die ersten beiden Stücke des Albums Changing Places des Tord Gustavsen Trios gegönnt, die ich mal für einen Kopfhörertest verwendete und seitdem immer wieder gerne höre: „Deep As Love“ und „Gracefull Touch“. Das Reiben der Besen auf dem Fell der Snare scheint man beinahe sehen zu können, die Bass Drum kommt rund und warm. Der Kontrabass fügt sich bestens konturiert ein und verströmt leicht singend Energie. Und dann erst der Flügel – die unterschiedliche Intensität der einzelnen Anschläge wird fein differenziert: Mal klangverliebt und eher verträumt, mal heftig und schnell entfalten sich die Töne auch in der Höhe des virtuellen Raumes. Mit dem WestminsterLab-Trio wird dieses von einer normalen CD gerippte File zum Hochgenuss!

STATEMENT

Für mich verkörpern WestminsterLabs Quest und Rei zeitgemäßes und intelligentes High End in Reinkultur. Frei von allem Überflüssigen und jeglichem Bling Bling überzeugen sie mit klaren Linien, moderaten Abmessungen und einem kurzen Signalweg mit wenigen Bauteilen – und allerbestem Klang. Ich kenne nicht mal eine Handvoll Verstärkerkombinationen mit einer so spontanen Leistungsentfaltung, einer so guten Durchzeichnung und einer so weit ausgedehnten Raumdarstellung. Ein traumhaftes Trio!
Gehört mit
Laufwerk Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01
Tonabnehmer Transrotor Tamino, Lyra Etna
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos, dCS Vivaldi Upsampler
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil, dCS Vivaldi Apex DAC
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Wordclock dCS Vivaldi Clock
Vorstufe Audio Exklusive P7
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Forcelines, Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Gläss Vinyl Cleaner PRO X, Degritter Mark II, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Acapella Basis, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1 (2), ifi Audio LAN Isolator, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20
Herstellerangaben
Westminsterlab Quest
Verzerrung <0,0001% @ 1kHz
Signal-Rauschabstand >120dB, unbewertet
Eingang 3 Paar symmetrische XLR-Eingänge, 2 optionale Module
Eingangsimpedanz 51kΩ
Eingangsspannung 6Veff
Frequenzgang 2Hz bis 100kHz, 0,1dB
Ausgänge 2 Paar symmetrische XLR-Ausgänge
Ausgangsspannung 12Vrms
Kanal-Trennung >120dB
Verstärkung 6,5dB
Lautstärkeregler-Bereich 0 bis -63dB / Stummschaltung
Abmessungen (B/H/T) 470/110/392mm
Gewicht 13,2kg
Preis ab 25.500 Euro
Herstellerangaben
Westminsterlab Rei
Leistung 100W @ 8Ω, 200W an 4Ω, 400W @ 2Ω
Leistung (gebrückt) 400W @ 8Ω, 800W @ 4Ω
Frequenzgang 5Hz bis 40kHz, ±0,1dB, 2Hz bis 52kHz, -1dB
Verzerrung (100W @ 8Ω) <0,1% @ 1kHz
Signal-Rausch-Verhältnis 104 dB, A-bewertet
Eingang 1 symmetrischer XLR-Eingang
Ausgang 1 symmetrischer XLR-Ausgang
Eingangsimpedanz 200 kΩ
Ausgangsimpedanz 0,018Ω
Abmessungen (B/H/T) 232/112/T320mm
Gewicht 16kg
Paarpreis ab 36.400 Euro

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-05-08_westminster
  • Social Introtext WestminsterLab ist keiner der üblichen Elektronik-Hersteller. An der Vorstufe findet sich außer dem Netzschalter gerade mal ein weiteres Bedienungselement, und die Class-A-Mono-Endstufen sind weder besonders groß noch schwer. Und nicht nur deshalb gehört diese Vor/Endverstärker-Kombination zu den interessantesten ihrer Art!
  • Awards Statement in High Fidelity

Vor einigen Wochen hat uns Jürgen Sachweh besucht. Er hatte den brandneuen PS Audio DirectStream DAC MK2 im Gepäck, auf den ich überaus neugierig war, höre ich doch seit Jahren zufrieden einen PS Audio DirectStream DAC MK1, den ich mit einem externen Plixir-Netzteil für den Analog-Bereich und einem anderen Ausgangs-Übertrager modifiziert habe.

Ein besonderer Entwicklungsschwerpunkt beim DS MK2 lag auf der Verringerung von Störgeräuschen, die sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Geräts zieht. Beim DS MK2 ist letztlich kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Auf den ersten Blick ist das allerdings nicht sofort ersichtlich, denn das schöne Gehäuse des DS MK2 ist gegenüber dem Vorgänger weitgehend unverändert geblieben. Auf der Rückseite finden wir die schon vom DS MK1 bekannten Eingänge für USB, I2S (zweimal), XLR (AES3) jetzt ebenfalls doppelt sowie Cinch (S/PDIF) und TOSLINK (S/PDIF). Die USB- und I2S-Eingänge akzeptieren PCM bis 24 Bit/705,6 Kilohertz und DSD bis DSD256. Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64; TOSLINK ist technisch bedingt auf PCM 24 Bit/96 Kilohertz beschränkt. Auf der analogen Ausgangsseite stehen wieder ein unsymmetrischer RCA-Ausgang und ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang, zur Verfügung. Soweit gibt es erstmal keine großen Änderungen.

Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben
Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass es das elegante Touch-Screen-Display des DS MK 1 auf der rechten Vorderseite nicht mehr gibt. Stattdessen finden wir nur noch ein verhältnismäßig kleines Display, das über einen „Steuerring“ ganz konventionell mit Tasten bedient wird. Haben wir es hier mit Sparmaßnehmen zu tun? Ja und Nein. Ja, weil das neue Display von den Kosten her sicherlich günstiger sein dürfte. Auch der Bedienungskomfort ist für meinen Geschmack nicht mit dem Touch-Screen-Display zu vergleichen. Nein, weil es schon beim DS MK1 ein einfacher Trick zu besserer Klangqualität ist, das Display einfach abzuschalten. Die Störungen, die von dem Touch-Screen-Display ausgehen, sind nicht zu vernachlässigen und offensichtlich nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Hier wird also zu Gunsten der Klangqualität auf etwas Komfort verzichtet.

Das Display mit den Tasten zur Steuerung der Funktionen
Das Display mit den Tasten zur Steuerung der Funktionen

In die gleiche Richtung – Minimierung von Störgeräuschen – geht, dass auf der Rückseite der Erweiterungsschacht zur Aufnahme einer Network Bridge weggelassen wurde. Der Grund dafür ist wieder, dass es beim DS MK1 einen deutlichen Unterschied in der Klangqualität gibt, wenn die Bridge, selbst wenn sie gar nicht genutzt wird, aus dem Gerät entfernt wird. Das dürfte daher rühren, dass sich auf der Bridge ein Hochfrequenzprozessor befindet, der, wenn er im selben Gehäuse wie der Rest des DACs arbeitet, zu unerwünschten Störungen führt. Neu ist, dass der DSD MK2 jetzt eine galvanische Isolierung aller Ein- und Ausgänge bietet. Dies ist bei AES3 und S/PDIF noch relativ einfach zu bewerkstelligen, da es dafür hochwertige Übertrager gibt. Die Isolierung von I2S und USB ist deutlich aufwendiger, da man hier zur Steuerung der Signalübertragung zusätzliche aktive Komponenten rund um die Isolationsbarriere benötigt. Am aufwendigsten erweist sich dabei USB. Hier liegt die Herausforderung zusätzlich in der 5 Volt VBUS-Leitung, die nicht nur Strom liefert, sondern auch Dinge signalisiert, wie beispielsweise eine neue Verbindung oder ob ein Gerät ein USB-Hub oder ein Endgerät ist. Wenn man sich nun isolierte 5 Volt zu 5-Volt-Versorgungen genauer ansieht, dann haben sie meistens eines gemeinsam: Es handelt sich um einfache DC/DC Wandler, also um Schaltnetzteile. Im DSD MK2 finden wir dagegen eine analoge Lösung, die deutlich weniger Störgeräusche verursachen soll. Aufgrund des Aufwands dürfte leicht einzusehen sein, warum die meisten DACs auf eine saubere galvanische Isolierung des USB-Eingangs gleich ganz verzichten.


Die Fernbedienung steuert die wichtigsten Funktionen
Die Fernbedienung steuert die wichtigsten Funktionen

Besonderes Augenmerk hat PS Audio dem Netzteil des DSD MK2 gewidmet. Wer sich mit der Modifizierung seines DSD MK1 beschäftigt hat, weiß, was es für einen Unterschied macht, wenn man eine komplett separate Stromversorgung für die Analogplatine verwendet. Beim DSD MK2 sind die Stromversorgungen für die digitalen und analogen Bereiche jetzt wesentlich stärker voneinander getrennt und regeln auch ihre Spannungen besser. Das soll helfen, Wechselwirkungen zwischen den Bereichen über die Stromversorgung zu minimieren. Der Aufwand, der in der Stromversorgung getrieben wird ist enorm. Neben einem ordentlichen Ringkerntransformator mit getrennten Wicklungen für digital und analog finden wir eine ganze „Armada“ von Festspannungsreglern, und hier insbesondere den LT3045, einen der besten Regler auf dem Markt, der allerdings nicht ganz billig ist. Mitunter werden sogar zwei dieser Regler hintereinander geschaltet, um bestmögliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Das umfangreiche Angebot an Digitaleingängen lässt keine Wünsche offen
Das umfangreiche Angebot an Digitaleingängen lässt keine Wünsche offen

Kommen wir zum Herz eines jeden DACs, der Digital-Analog-Wandlung. Die Besonderheit des DSD MK2, ist – wie bereits beim Vorgänger – der vollständige Verzicht auf die Verwendung „festverdrahteter“ Wandler-Chips von der Stange. Stattdessen kommt ein frei programmierbares FPGA (Field Programmable Gate Array) zum Einsatz, das alle Rechenoperationen, wie Umrechnung, Filterung und Wandlung, übernimmt. Die Verwendung eines FPGA bietet den Vorteil großer Flexibilität in der Konzeption und ermöglicht, auf einfache Weise neue Ideen und Verbesserungen durch Umprogrammieren der Software umzusetzen. Und das Beste daran ist, dass diese Neuerungen dann durch den Besitzer eines DSD MK2 selbst eingespielt werden können und kostenlos (!) sind. Dass das in der Praxis funktioniert und dass diese Möglichkeit auch tatsächlich genutzt wird, hat PS Audio mit den zahlreichen Updates beim DSD MK1 immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ich kenne nach wie vor keinen anderen DAC, der auf diesem Weg so umfangreiche Modifikationen ermöglicht. Nicht selten habe ich beim DSD MK1 nach dem Aufspielen einer neuen FPGA-Firmware den Eindruck gehabt, einen neuen DAC zu besitzen. Mit der Version „Sunlight“ ist nun allerdings das Ende der Weiterentwicklung des DSD MK1 gekommen, da die Rechenkapazität des dort verbauten FPGA, ein Spartan 6 von Xilinx, ausgeschöpft ist. Im DSD MK2 kommt nun die nächste FPGA-Generation, ein Spartan 7, zum Einsatz. Und wie das so ist bei neuen Chip-Generationen, gilt auch hier: deutlich höhere Rechenleistung, bessere Energieeffizienz, verbesserte Toolchain und viele weitere Verbesserungen. Doch damit nicht genug: Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, was die Zukunftssicherheit anbelangt, werden im DSD MK2 gleich zwei dieser Rechenknechte verbaut, wobei einer aktuell noch ungenutzt ist. Das nenne ich mal Zukunftssicherheit!

Die Rechenakrobatik DSD MK2 ist beeindruckend. Alle eingehenden PCM-Daten werden im ersten Schritt auf 705,6/768 Kilohertz hochgerechnet und dann im zweiten Schritt in ein DSD-Signal mit einer Wortbreite von 28-Bit und einer Datenrate von 11,2896 Megahertz umgewandelt. DSD-Daten umgehen logischerweise den ersten Schritt und werden direkt auf 11,2896 MHz gebracht. Anschließend kommen für die digitale Lautstärkereglung noch einmal 20-Bit an Wortbreite dazu. Hinter der Lautstärkeregelung wird schließlich in ein echtes 1-Bit Signal mit vierfacher DSD-Rate (11,2896 Megahertz) gewandelt. Die vierfache DSD-Rate erlaubt den Einsatz eines einfachen Tiefpassfilters, der wie schon im DSD MK1 mit einem passiven Ausgangs-Übertrager realisiert ist und gleichzeitig die sonst übliche aktive Ausgangsstufe ersetzt. Als Übertrager kommt hier ein Edcor XS4400 zum Einsatz, der auch im DSD MK1 ursprünglich vorgesehen war und dann letztlich dem Rotstift zum Opfer gefallen war. Wieviel hier an Klangqualität verschenkt wird, habe ich erst gemerkt, als ich in meinem DSD MK1 den Standard-Übertrager gegen den Edcor XS4400 ausgetauscht habe.


Oben die beiden I2S-Eingänge, unten symmetrischer und unsymmetrischer Analogausgang
Oben die beiden I2S-Eingänge, unten symmetrischer und unsymmetrischer Analogausgang

Die Konfiguration des DSD MK2 geht über die Tasten an der Frontseite und das Display recht rasch. Als umständlich empfinde ich, dass nach der Auswahl einer Einstellung und deren Abspeicherung immer automatisch das gesamte Menü verlassen wird und man sich dann mit der nächsten Einstellung wieder von neuem durch die Menüs arbeiten muss. Schön wäre es, wenn das in einem zukünftigen Update der Benutzer-Firmware geändert werden könnte. Denn auch an dieser Stelle ist der DSD MK2 vollständig Software gesteuert. Die Benutzer-Firmware steuert die Funktionalitäten des DSD MK2 und ist nicht mit der Firmware für den FPGA (Digital-Analog-Wandlung) zu verwechseln. So wurden mit den inzwischen veröffentlichten Updates für die Benutzer-Firmware nicht nur Bugs beseitigt, sondern auch Funktionalitäten, wie DSD256 über USB oder die Balance-Regelung per Fernbedienung, nachgerüstet. Die nachfolgend dargestellten Möglichkeiten zur „Feinjustierung“ sind große Klasse, da hat sich jemand echt etwas dabei gedacht und das kenne ich aktuell bei keinem anderen DAC in dieser Form. Auf der Eingangsseite können wir mit der Funktion „Ground Lift“ für jeden Eingang (außer dem optischen) individuell festlegen, ob die Verbindung zwischen der Masse des DSD MK 2 und dem Abschirmungsleiter der angeschlossenen Audiokabel unterbrochen werden soll, so dass diese Kabel dann nur an ihrem anderen Ende geerdet sind. Auf der Ausgangsseite können wir für den symmetrischen Ausgang in ähnlicher Form wählen, ob Pin 1 mit der Masse des DSD MK 2 verbunden ist oder nicht. XLR-Verbinder haben in der Regel ein Metallgehäuse, das manchmal mit dem Schirm des Kabels, manchmal mit der Signalmasse des Kabels oder aber auch mit gar nichts verbunden sein kann. Die Einstellung „Shell-Lift“ bietet uns die Möglichkeit, bei Bedarf auch die Masseverbindung des Gehäuses der XLR-Verbindung von der Masse der DSD MK2 zu trennen.

Die Auswirkung dieser Einstellungen auf die Klangqualität hängt stark von der Konstruktion unserer verwendeten Mitspieler ab, insbesondere von der Abschirmung der Kabel, aber auch von dem Gerät auf der anderen Seite des Kabels, wie dieses intern verdrahtet ist und es mit Störgeräuschen auf dem Kabel umgeht. Eine allgemeine Empfehlung kann ich Ihnen an dieser Stelle nicht geben: Hier heißt es ausprobieren. So haben beispielsweise einige Kabel eine Abschirmung, die nur auf der Quellenseite angeschlossen ist. Hier sollte die Abschirmung oder die XLR-Masse möglicherweise mit der Systemmasse des DSD MK2 verbunden werden, um HF-Störungen abzuleiten, die von der Kabelabschirmung aufgenommen werden. Seit dem letzten Release der Benutzer-Firmware gibt es ein neues Untermenü „Auto Power“. Damit können wir die Eingänge I2S1, I2S2 und USB ausschalten, wenn wir sie nicht verwenden. Der Gedanke dahinter ist: was nicht aktiv ist, kann auch nicht stören.

Der DSD MK2 von innen: oben das Digital-Board, unten verdeckt das Analog-Board; das obere Drittel des Digital-Boards umfasst die galvanische Isolierung der Digital-Eingänge
Der DSD MK2 von innen: oben das Digital-Board, unten verdeckt das Analog-Board; das obere Drittel des Digital-Boards umfasst die galvanische Isolierung der Digital-Eingänge

Ja, ich habe schon erwartet, dass sich der DSD MK2 klanglich von seinem Vorgänger absetzen kann. Doch auf das, was ich jetzt zu hören bekomme, bin ich nur bedingt vorbereitet. Ich umschreibe es mal so: Auflösung, Auflösung, nichts als Auflösung! Auf dem Album Viva! von Otmar Liebert und seiner Begleitband Luna Negra (Ottmar Liebert & Luna Negra: Viva!) spiegelt jeder Track den ausgeprägten Live-Konzert-Charakter der Stücke wider, wobei insbesondere die Perkussionselemente deutlich mehr im Vordergrund stehen als bei den entsprechenden Studio-Versionen. Bei „Barcelona Nights“ perlt die Gitarre von Otmar Liebert nun mit einer inneren Intensität, dass es eine wahre Freude ist, und bei den begleitenden Percussions realisiere ich Feinheiten, die ich in dieser Deutlichkeit so noch nicht gehört habe. Das ist dermaßen anspringend, dass ich erst einmal das gesamte Album höre. Ich bin schwer beeindruckt. Doch irgendwie ist mir das Ganze noch nicht so ganz geheuer. Kommt diese enorme Auflösung vielleicht doch durch einen besonders analytischen Hochtonbereich zustande, auch wenn ich das gar nicht so empfinde? Ich wechsle zu den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD). Der Streicherklang auf dieser Einspielung ist großartig. Keine Frage, mit dem DSD MK2 ist die Wiedergabe enorm transparent und gerade die hohen Streicherpassagen sind glasklar, aber an keiner Stelle kühl oder gar hart, und ich lausche völlig entspannt der wunderbaren Musik. Im Vergleich dazu klingt mein DSD MK1 fast schon abgedunkelt. Ich kann gut verstehen, wenn das dem einen oder anderen Hörer spontan zu viel des Guten ist. Aber glauben Sie mir: Je länger ich mit dem DSD MK2 höre, desto mehr kommt es mir so vor, als hätte da jemand das „Fenster zur Musik“ gründlich geputzt. Weiter geht es mit einem meiner Lieblingsstücke, „España“ von Emmanuel Chabrier in der Aufnahme mit Ataulfo Argenta und dem London Symphony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD). Das Stück lebt von der reichhaltigen und zugleich feinsinnigen Instrumentalisierung. Hier wusste schon der DSD MK1 immer zu brillieren. Das ist mit dem DSD MK2 nicht anders, doch nun werden noch viel mehr Micro-Details freigelegt, die für ein besonders musikalisches Gesamterlebnis so wichtig sind. Der DSD MK1 mag vielleicht einen Ticken mehr Wärme bieten, aber ich bevorzuge den DSD MK2, der beispielsweise um die Kastagnetten, eine Luftigkeit entstehen lässt, die einfach mehr von der Musik und der Aufnahme vermittelt.


Noch einmal zurück zu Viva!. Da ist noch etwas anders, was mir bereits nach den ersten Takten aufgefallen ist – und das ist am anderen Ende des Frequenzspektrums die Basswiedergabe. Bass und Percussions kommen ungemein druckvoll in den tiefsten Lagen. Mir scheint es, als würde der DSD MK2 im Vergleich zum gewohnten DSD MK1 wesentlich tiefer hinabreichen, was natürlich rein messtechnisch gesehen nicht stimmt. Der Bass ist beim DSD MK2 wuchtig, abgrundtief und mit bestechender Präzision; das ist für mich signifikant besser als beim DSD MK1. Bei vielen Aufnahmen rückt das Klangbild mit dem DSD MK2 leicht nach vorne, mehr auf die Linie zwischen den Lautsprechern als dahinter, was der Präsenz und Fokussierung zu Gute kommt. Das lässt Holly Cole mit dem „dahin schleichenden“ „You've Got a Secret“ (Holly Cole: Night - 2xHD - DSD64) nun ungewohnt körperhaft im Hörraum stehen und so eine besondere Verbindung mit dem Zuhörer schaffen. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass die Sängerin exakt zwischen den Lautsprechern zu verorten ist. Letzteres ist eine gute Überleitung dazu, welche realistische Klangbühne der DSD MK2 in meiner Anlage zu erzeugen vermag.

In der Mitte des Digital-Boards ist das „Herz“ des DSD MK2, die beiden großen FPGA-Chips, gut zu erkennen
In der Mitte des Digital-Boards ist das „Herz“ des DSD MK2, die beiden großen FPGA-Chips, gut zu erkennen

Bei der „Spanischen Ouvertüre Nr. 1: Capriccio brillante über La Jota Aragonesa“ von Mikhail Glinka mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra (Valdimir Jurowski: 10 years) baut der DSD MK2 von den Außenseiten der Lautsprecher nach hinten eine außerordentlich breite wie tiefe Bühne auf, die feste Begrenzungen hat und sich gerade in der Tiefe nicht in einem diffusen imaginären Raum verliert. Gleichzeitig erklingt die Musik mit einer bisher vom DSD MK1 nicht gekannten Intensität aus der Mitte heraus und das Klangbild scheint zwischen den Lautsprechern geradezu festgenagelt zu sein. An dieser Stelle bin ich überrascht, wie in meinem Fall das „Ground Lifting“ für den USB-Eingang diesen Eindruck noch einmal verstärkt. War gerade noch um einzelne Instrumente oder Instrumentengruppen herum ein im ersten Eindruck imponierender, aber letztlich eher unnatürlich spektakulär und irgendwie „hohl“ klingender Raumeffekt festzustellen, so ist dieser nun verschwunden. Die einzelnen Instrumente werden jetzt noch präziser im Raum gestaffelt, so dass nie ein Zweifel aufkommt, wo die Position eines jeden Instruments im Orchester ist, wobei die exzellente räumliche Tiefe uneingeschränkt erhalten bleibt. Der Zugewinn an Natürlichkeit ist für meinen Geschmack enorm.

Hören wir, weil es gerade so viel Spaß macht, auch noch die „Spanische Ouvertüre Nr. 2: Erinnerung an eine Sommernacht in Madrid". Hier hat Mikhail Glinka seine Komposition mit viel Kastagnetten und einer gehörigen Portion spanischem Tanzrhythmus versehen. Das Stück lebt von den dynamischen Gegensätzen und den abrupten musikalischen Themenwechseln. Die Aufnahme von Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra begeistert mit ihrer Leichtigkeit und ihrem großen Schwung. Hier fügen sich die gerade beschriebenen räumlichen Fähigkeiten mit der Feindynamik und der Tonalität des DSD MK2 zu einer perfekten Einheit zusammen. Wenn die Pauken im Fortissimo aus der Tiefe des Raums wuchtig das Finale einläuten, dann werden die anderen Instrumente des Orchesters davon nicht verdeckt. Alles bleibt wunderbar durchhörbar und filigran. Das beeindruckt umso mehr, wenn ich höre, mit welcher geradezu abgrundtiefen Wucht die Pauken wiedergegeben werden. Dabei werden die mitreißend spielenden Streicher geschmeidig, die kraftvollen Blechbläser strahlend und die Holzbläser überaus frisch wiedergegeben. Das ist einfach Klasse!

STATEMENT

PS Audio ist mit dem vollständig neu konzipierten DirectStream DAC MK2 ein großer Wurf gelungen: Mit seinen herausragenden klanglichen Qualitäten, die mit jedem neuen Firmware-Update im Laufe der Zeit noch besser werden dürften, und den durchdachten Detaillösungen zur optimalen Integration in eine bestehende Anlage ist er zweifellos einer der interessantesten und zugleich zukunftssichersten Digital-Analog-Wandler am Markt.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC MK1
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely , Omtec Anturion
Endstufe Stax DA-80m, Omtec CA 25
Lautsprecher Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
D-2 D/A-Wandler
Digital-Eingänge Optical (TOSLink (bis 24/96 kHz), S/PDIF und AES3 (bis 24/192 kHz und DoP64), Dual AES3 (bis 24/352,8 kHz und bis DoP128), USB (bis 24/705,6 kHz und bis DoP 256 und DSD256), I2S (bis 24/705,6 kHz und bis DoP 256 und DSD256)
Analog-Ausgänge 1x XLR symmetrisch, 4 Vrms, 1x RCA unsymmetrisch, 2 Vrms
Abmessungen 430(B) × 10(H) × 36(T)mm
Preis 9.600 Euro

Vertrieb
HiFi2Die4
Anschrift Austrasse 9
73575 Leinzell
Telefon +49 (0) 7175 909032
E-Mail hifi2die4@gmx.de
Web www.hifi2die4.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-05-05_psaudio
  • Social Introtext Vor einigen Wochen hat uns Jürgen Sachweh besucht. Er hatte den brandneuen PS Audio DirectStream DAC MK2 im Gepäck, auf den ich überaus neugierig war, höre ich doch seit Jahren zufrieden einen PS Audio DirectStream DAC MK1, den ich mit einem externen Plixir-Netzteil für den Analog-Bereich und einem anderen Ausgangs-Übertrager modifiziert habe.
Mittwoch, 03 Mai 2023 00:01

SPL Phonitor 3 DAC

Mit dem Phonitor 3 DAC stellt SPL einen ultimativen Kopfhörerverstärker und Monitor-Controller mit 120V-Technologie vor – der integrierte DAC macht diesen Phonitor zur perfekten Monitoring-Zentrale für anspruchsvolle Producer sowie Ton- und Mastering-Ingenieure, die mit digitalen Zuspielern oder direkt in der DAW arbeiten.

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Ganz egal ob USB, AES/EBU oder S/PDIF – der integrierte DAC mit analogem SLP120 wandelt digitale PCM-Audio-Signale mit einer Auflösung von 32 Bit und einer Abtastrate von bis zu 768 Kilohertz. DSD-Signale wandelt er mit einer Auflösung von bis zu DSD256. Auf der analogen Seite bietet der Phonitor 3 DAC, basierend auf der SPL 120V-Technologie, die gleiche Abhörqualität über Lautsprecher und Kopfhörer, wie die großen SPL Mastering-Konsolen. Die analoge Phonitor-Matrix ermöglicht es, in höchster Qualität über Kopfhörer zu mischen und zu mastern – bei gleicher räumlicher Wahrnehmung der Stereo-Bühne wie über Lautsprecher. Der Preis für den SPL Phonitor 3 DAC beträgt 2.600 Euro, er ist ab dem 3. Mai 2023 erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf der Produktseite.

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Seit über 35 Jahren entwickelt SPL professionelle Audiotechnik für die Musik-, Film-, Multimedia- und Rundfunk-Branchen. SPL-Produkte erfreuen sich weltweit einer hohen Reputation sowohl für innovative und benutzerfreundliche Konzepte als auch für einzigartige Leistungsmerkmale. Zu den herausragenden Entwicklungen gehören zum Beispiel das patentierte Vitalizer®-Klangoptimierungsverfahren, der erste pegelunabhängige Dynamikprozessor Transient Designer, das Atmos 5.1 Mikrofonierungssystem, sowie die Phonitor-Kopfhörerverstärker und die kompakten Monitor-Controller und Kanalzüge.
Die analoge Signalverarbeitung wurde mit der Entwicklung des SUPRA-Operationsverstärkers qualitativ über das Niveau der besten digitalen Signalverarbeitung gehoben. Der mit einer unübertroffenen Betriebsspannung von 120 Volt arbeitende OP fand zunächst Anwendung in den MMC Mastering-Konsolen. Mittlerweile ist die 120V-Technologie zu einem grundlegenden Qualitätsmerkmal vieler SPL-Produkte geworden und bildet die Basis für alle Geräte der SPL Mastering-Serie sowie auch für verschiedene Geräte aus der SPL Studio-Linie, wie dem 120V-Technologie-Mikrofonvorverstärker Crescendo. In der SPL HiFi-Serie „Professional Fidelity” erreichte diese Technologie unter dem Namen VOLTAiR Bekanntheit.

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Hersteller
SPL electronics GmbH

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