Die Audio Group Denmark mit ihren Marken Ansuz, Børresen, Aavik und Access baut ihre Produktpalette kräftig aus: Axxess ermöglicht den günstigen Einstieg in den Klangkosmos der Dänen, Børresens M-Serie lotet die Grenzen des Machbaren aus. Hifistatement war eingeladen, bei der Weltpremiere der Børresen M6 in der Firmenzentrale mit dabei zu sein.
Bei meinem letztem kurzen Besuch in Aalborg im August letzten Jahres hatte ich die Gelegenheit, die M1, das erste und kleinste Modell der innovativsten und kostspieligsten Lautsprecher-Linie der Audio Group Denmark (AGD), die zuvor auf der High End vorgestellt worden war, in einem optimalen Umfeld zu hören: Das bildeten Aaviks Vollverstärker I-880 sowie der Streamer und DAC aus der 580-Serie. Dazu kamen Ansuz' beste Kabel, Stromverteiler, Racks. Schwingungsdämpfer und natürlich das PowerSwitch D-TC Supreme plus reichlich Sortz und Sparks. Kurz gesagt: alles, mit dem man mechanische und hochfrequente elektromagnetische Schwingungen in den Griff bekommen kann. Allein schon wegen des absolut schwarzen Hintergrunds bot diese Kette ein ganz besonderes Ergebnis.
Die Feinzeichnung und die extrem hohe Auflösung ohne jegliche Überbetonung oder Schärfe im Hochtonbereich machten schnell klar, dass die M1 Dank ihres Tief/Mittelton-Chassis mit im 3D-Druck hergestelltem Zirkonium-Korb, der Membran mit zwei Schichten aus Spread-Tow-Kohlefaser, einer Schicht aus Aramidwaben-Abstandshaltern dazwischen und einer Titanschicht mit Ansuz Supreme-Beschichtung und der weiterentwickelten „Analog-Dither-Technology“ mehr zu bieten hat, als das bisherige Topmodell, die 05 Silver Supreme Edition – wenn es nicht gerade um den maximal möglichen Schalldruck und die beiden untersten Oktaven geht. Auch wenn mir recht schnell bewusst wurde, was das Konzept der M1 zu leisten im Stande war, wurde sie nach einigen Stunden intensiven Musikgenusses für mich nicht zum Objekt der Begierde. Dafür bade ich viel zu gerne in extrem tieffrequenten Klangwellen und höre ein Orchester gern mal annähernd in Originallautstärke.
Lars Kristensen, der Mitbegründer und Mitinhaber der AGD, bot mir dann während eines Telefongesprächs über den voraussichtlichen Liefertermin für Aaviks C-880 und P880 an, einmal die deutlich bassstärkere M3, deren Vorabversion schon einem ausgewählten Publikum auf der Axpona präsentiert wurde, und – wenn denn alles klappt, wie geplant – auch die M6 zu hören. Ich sagte natürlich spontan zu. Als ich dann im Hörraum eintraf, war dort die M3 aufgebaut, in der ihr Entwickler Michael Børresen trotz ihrer Modellbezeichnung vier der oben beschriebenen Tief/Mitteltöner mit dem bekannten, extrem schnellen Bändchen-Hochtöner kombiniert. Der leicht irreführende Name des Lautsprechers ist der Tatsache geschuldet, dass die Vier im asiatischen Raum als Unglückszahl gilt. Aber egal, ob drei oder vier: Selbst wenn es mir schwerfällt, bei den von Lars Kristensen ausgesuchten Tracks mit abgrundtiefen elektronischen Bässen die Tonalität der M3 zu beurteilen, steht für mich nach wenigen Minuten hundertprozentig fest, dass die Kette im Hörraum der AGD meiner deutlich überlegen ist: Sie bildet die Schallereignisse vor einen gänzlich ruhigen Hintergrund ab und produziert Transienten mit ungeheurer Intensität.
Dank der ebenfalls eisenlosen Chassis der 05 SSE wähnte ich mich in Sachen Einschwingverhalten und quasi verzögerungsfreier Beschleunigung der sechs Konusse schon reichlich verwöhnt. Es sei dahingestellt, wie groß der Anteil des Verzichts auf die vier größeren Membranen der 05 und der des Vollverstärkers an der so fantastischen Transientenwiedergabe der M3 ist: So etwas habe ich vorher allerhöchsten mal von einem Hornsystem gehört. Als ich dann einmal kurz Zugriff auf das iPad bekomme und zwei, drei meiner Test-Tracks anspiele, weiß ich, dass allerhöchstens ein mir bekanntes Hornsystem tonal mit der rundum stimmigen und bruchlosen Spielweise der M3 mithalten kann. Aber die fasziniert zusätzlich noch mit einer – natürlich auch dem großen Hörraum und dem großen Abstand der Lautsprecher geschuldeten – Raumdarstellung. Obwohl die Schallwandler hier um einiges weiter von einander als jeweils von Hörplatz entfernt stehen, gibt es nicht das geringste Loch in der Mitte. Und ganz abgesehen vom Klang: Die M3 bezaubern auch mit ihrem Design. Sie erinnern mich an gelungene Architektur und entfernt an die Elbphilharmonie. Für mich sind die M3 Michael Børresens Meisterstück in Sachen Design.
Nach den ersten akustischen Eindrücken folgt ein Rundgang durch die Firmenräume, von denen nun alle belegt sind. Noch vor knapp zweieinhalb Jahren gab es eine Menge freier Flächen, die erst in Zukunft Verwendung finden sollten. Sie werden nun alle genutzt. Ein paar Quadratmeter wurden allerdings in einen firmeneigenen, sehr gemütlichen Irish Pub mit einer beeindruckenden Spirituosen-Auswahl umgewidmet. Einen noch stärkeren Zuwachs als beim genutzten Raum gibt es bei der Belegschaft. Von diesen eher allgemeinen Betrachtungen lenkten mich aber einige sehr elegante und hohe Gehäuse in Schwarz und Weiß ab: die der M6. An zwei von ihnen wird intensiv gearbeitet, um das erste Pärchen für den folgenden Tag funktionsfertig zu machen.
Am Anreisetag stehen noch zwei Hörvergleiche auf dem Programm. Wie schon häufiger erwähnt haben Lars Kristensen und Michael Børresen sehr dezidierte Ansichten darüber, welche Materialien dem Klang zuträglich sind und welche nicht. Zum Beleg ihrer Einschätzungen haben sie vier Netzkabel vorbereiten lassen, die sich nur durch die Gehäuse-Kappen der Netzstecker unterscheiden. Hier treten Aluminium, Stahl, Kupfer und Titan gegeneinander an. Die jeweils ausgewählte Leitung verbindet aber weder eine im Signalweg liegende Komponente noch den aktiven Mainz8-Stromverteiler mit einer Steckdose, sondern einen zweiten, der mit keiner Komponente verkabelt ist und nur parallel zur Anlage am Netz hängend seine Filterwirkung entfalten soll – eigentlich eine Stelle, an der man keine große Wirkung erwartet. Aber die beiden AGD-Gründer hätten den Test bestimmt nicht vorgeschlagen, wenn dem so wäre. Und deshalb bin ich nicht wirklich erstaunt, dass der positive Effekt des zweiten, parallel eingesetzten Mainz8 beim Wechsel von Aluminium über Stahl und Kupfer bis hin zu Titan immer deutlicher wird. Erstaunt hat mich lediglich, wie deutlich die Veränderungen im Zusammenspiel mit dieser hochauflösenden Anlage sind.
Obwohl das Gehäuse des I-880 aus Kupfer und Titan besteht, wird es in der Anlage noch von einem darauf gestellten, sogenannten Rezonator beruhigt. Lars Kristensen wechselt dann die Titan- gegen die Zirkonium-Stange des Resonators aus. Wie schon bei den Darkz-Gerätefüßen sorgt Zirkonium für noch bessere klangliche Ergebnisse. Ich würde mich nicht wundern, wenn es in nicht allzu ferner Zeit auch Steckergehäuse aus Zirkonium geben würde…
Als ich dann am nächsten Morgen wieder im Hörraum der AGD eintraf, herrschte dort rege Betriebsamkeit: Die M3 wurden abgebaut und zwei M6 auf Rollwagen liegend hereingebracht. Auch ein kleiner Teil der Belegschaft war gekommen. Geschäftsführer Kent Sørensen legte beim Auf- und Einrichten des neuen Topmodells selbst mit Hand an und hatte anschließend die Hoheit über das iPad für die Musikauswahl – Lars Kristensen hatte morgens einen privaten Termin und konnte daher seine Rolle als Firmen-DJ nicht wahrnehmen. Michael Børresen hatte seinen üblichen Platz in der Mitte der zweiten Reihe eingenommen und harrte sichtlich entspannt der Dinge, die da kommen würden. Schon nach den ersten Takten des ersten Songs schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht: Seine neuste und größte Kreation spielte wohl so, wie er es sich vorgestellt hatte.
Nach den ersten Tracks verließ er dann kurz seinen angestammten Platz, um zu hören, wie viel Energie die beiden das Hochtonbändchen flankierenden (Tief-)Mitteltöner nach hinten abstrahlten. Sie arbeiten auf ein hinten offenes Gehäuse, das mit ein wenig Dämpfungsmaterial gefüllt ist. Dass die Formgebung der Gehäusewände den beiden Chassis optimale Arbeitsbedingungen bieten würde, hatte er schon am Vortag beim Betrachten der Impedanzverläufe der gesamten Konstruktion und der Mitteltoneinheit vermutet. Nun bestätigten die M6 dies auch akustisch. Die Abbildung der Instrumente und der imaginären Bühne gelang nun noch einen Tick größer, die Tieftonwiedergabe hatte im Vergleich zur M3 noch einmal an Souveränität zugelegt und Transienten kamen noch einen Hauch präziser und beeindruckender rüber: ganz großes akustisches Kino!
Nach etwa einer halben Stunde wurde es dann im Hörraum ruhiger, die Zuhörer kehrten an ihren Arbeitsplatz zurück, und ich machte den mittleren Platz in der ersten Stuhlreihe zu meinem. Auch wenn es ausgesprochen verlockend gewesen wäre, ein paar meiner Lieblingsstücke auf dieser Traumanlage zu genießen, konzentrierte ich mich auf wohlbekannte, aussagekräftige Test-Tracks: Keinen von ihnen hatte zuvor auf diesem extrem hohen klanglichen Niveau gehört. Vor allem die Dimensionen der Darstellung von großen Besetzungen waren eine neue Erfahrung für mich. Aber es ging nicht allein um die Größe: Die M6 verlieh der Abbildung eine extrem körperhafte Dreidimensionalität: Bei Mahlers 3. Symphonie in der Einspielung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beeindruckten wie immer die Blechbläser und die Pauken in der Eröffnungssequenz, noch mehr aber, wie plastisch bei den sanften Paukenschlägen nach etwa einer Minute der Kessel des Instruments wirkte. Man glaubte, darauf zugehen und ihn berühren zu können. Aber da nützt all meine Schwärmerei nichts. Die M6 – und die M3 – muss man einfach selbst gehört haben. Noch steht nicht fest, ob die M6 auf der High End präsentiert werden wird. Da wollte sich Michael Børresen nach den ersten kurzen Klangeindrücken noch nicht festlegen. Gewiss wird dort aber die M3 zu hören sein, womit ich mich allerdings nur ungern begnügen würde. Da wäre ein Test in den eigenen vier Wänden doch viel reizvoller…
Kurz nach meinen ersten Erfahrungen mit den M6 herrschte dann im Hörraum völlige Stille. Grund war ein Stromausfall infolge eines Brandes in einer Umspannstation in der Nähe des Firmengebäudes. Bevor falsche Verdächtigungen aufkommen: An der Lautstärke meiner Hörsession kann es nicht gelegen haben, denn Aaviks I-880 besitzt ein Resonant-Mode-Netzteil mit sehr hohem Wirkungsgrad. Der längere Stromausfall verlangte nicht nur dem inzwischen eingetroffenen und auf die M6 gespannten Lars Kristensen eine Menge Geduld ab, sondern verhinderte auch die gelungene Realisierung einer an sich guten Idee: Um das Wachstum der Belegschaft zu veranschaulichen, hatte ich geplant, wieder ein Foto aller Mitarbeiter vor dem Firmengebäude zu machen, das im Vergleich mit dem aus dem Jahr 2020 recht aussagekräftig sein dürfte. Leider verließen einige der Angestellten, die auch im Home Office produktiv sein konnten, die Firma vor dem geplanten Fototermin.
Sobald der Strom wieder floss, gönnte sich Lars Kristensen ein paar Songs aus seiner Playlist mit der M6 und schlug dann vor, sich noch den deutlich erschwinglicheren Produkten der AGD zu widmen. Mitte April stellten die Dänen eine neue Marke, Axxess, und drei All-in-One-Geräte vor: die Streamer-, Wandler- und Vollverstärker-Kombination Forté, die in drei Qualitätsstufen angeboten wird, die sich vorrangig durch die Menge der eingesetzten Tesla-Spulen und Dither-Schaltungen unterscheiden. Statt Aaviks I-880, dem Streamer aus der 580-Serie und einem Versuchsaufbau, aus dem der DAC der 880-Linie hervorgehen soll, agierte nun eine Forté 1 zum Preis von 5.000 Euro als Quelle und Leistungslieferant. Den Schall wandelte nicht mehr die M6, sondern die Børresen X6 für 20.000 Euro, auch wenn vielleicht die X3 zum halben Preis die noch naheliegendere Wahl gewesen wäre.
Selbstverständlich kommt die „kleine“ Kombi den Topmodellen nicht wirklich nahe, klingt aber in keiner Disziplin wirklich anders: Es ist sofort ohrenfällig, dass Forté und X6 klanglich dieselbe DNA besitzen wie die Referenzmodelle, was natürlich zum Teil auch daran liegen dürfte, dass beide Kombinationen im „sauberen“ Umfeld von Mainz und Sparkz agieren. Als Tuning-Spezialist kann es Lars Kristensen dann nicht lassen, die segensreiche Wirkung von Zirkonium-Darks und Sortz auch im Verbindung mit dem Forté 1 zu demonstrieren – selbst wenn es gewiss sinnvoller wäre, die dafür aufzuwendende Summe gleich in einen Forté 2 oder 3 zu investieren. Doch von solchen Überlegungen lässt sich Lars Kristensen nicht abschrecken: Er wagt es sogar, die M6 mit dem Forté 1 anzusteuern: absolut beachtlich, wie die Endstufe mit etwas über 100 Watt den Nobel-Lautsprecher im Griff hat. Egal, welch stimmige oder irrwitzige Kombinationen Aavik, Ansuz, Axxess und Børresen in ihren beiden Räumen in der Halle 4 auf der High End auch zeigen werden: Ich bin sicher, dass sich ein Besuch dort lohnen wird.
PS: Die M3 und M6 sind noch so neu, dass auf der Børresen-Website keine technischen Daten zu finden sind. Wir werden sie ergänzen, sobald sie verfügbar sind.
Herstellerangaben
Børresen Acoustic M3
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Frequenzgang | 25Hz – 50KHz |
Wirkungsgrad | 90dB/1W |
Impedanz | 6 Ohm |
Empfohlene Verstärkerleistung | 50W |
Preis | 260.000 Euro |
Herstellerangaben
Børresen Acoustic M6
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Preis | 540.000 Euro |
Herstellerangaben
Axxess Forte 1
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Ausgangsleistung | 2 x 100W an 8 Ohm |
Digitale Eingänge | 1 x Toslink optisch, 1 x BNC S/P DIF, 1 x USB B |
Analoger Eingang | 1 x Hochpegel (Cinch) |
Ausgänge | 1 x Vorverstärkerausgang (Cinch), 1 x Lautsprecherausgang, 1 x Kopfhörer (6,3-MIllimeter-Klinkenbuchen) |
Anschlussmöglichkeiten | 1 x Netzwerk (LAN RJ-45), 2 x USB A |
Abmessungen (B/T/H) | 370/420/110mm |
Gewicht | 7,9kg |
Preis | 5.000 Euro |
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
Besondere Ereignisse erfordern besondere Veröffentlichungstermine: Hifistatement hatte die Gelegenheit, bei der Endmontage der Børresen M6 am Mittwoch und den ersten Klangeindrücken am Donnerstag dabei zu sein. Statt des freitags üblichen längeren Artikels stellen wir Ihnen daher am Wochenende die beiden großen Modelle aus Børresens Top-Serien vor.
Zur letztjährigen High End präsentierte Børresen die M1, einen, was die schiere physische Größe anbelangt, ausgesprochen moderaten, in Sachen Technologie, Klang und leider auch Preis herausragenden Lautsprecher, der – abgesehen vom maximal möglichen Schalldruckpegel und den letzten paar Hertz im Tieftonbereich – sogar die mächtige 05 SSE überflügelte. Während der Axpona in der Nähe von Chigaco feierte dann die M3 ihre Weltpremiere. In dieser Woche wurde dann das erste Exemplar der M6 vollendet, erstmals in den firmeneigenen Hörraum in Aalborg geschafft und an die Referenzanlage angeschlossen. Über die ersten kurzen Erfahrungen mit diesem Cost-No-Object-Lautsprecher werde ich in Kürze an dieser Stelle berichten.
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
2018 erschien HIFIMANs magnetostatischer Kopfhörer SUNDARA erstmals in Europa. Seitdem ist er in seiner Preisklasse das Maß der Dinge und erfreut sich hoher Beliebtheit. Seine hervorragende Auflösung, sein detailreicher und luftiger Klang und seine beeindruckende Musikalität machten ihn schnell zum Preis-Leistungs-Hit bei einem breiten Publikum.
Ein Wermutstropfen blieb jedoch: der Hochtonbereich des SUNDARA, der auf asiatische Nutzer zugeschnitten war und europäischen Musikhörern gelegentlich überbetont klang. HIFIMAN-Chef Dr. Fang Bian nahm sich der Kritik an und berücksichtigte sie bei der Entwicklung des Nachfolgemodells SUNDARA Silver. Wesentliche Veränderungen erfolgten bei der Bedämpfung der Membran, beim Schutzvlies und beim Lochgitter. Im Ergebnis spielt der SUNDARA Silver gleichbleibend offen, aber noch klangschöner als sein Vorgänger. Das hat insbesondere Vorteile für Freunde langer Hör-Sessions.
Die Bügelkonstruktion und die Ohrpolster mit ihrem Materialmix aus Kunstleder und PE wurden vom SUNDARA übernommen. Der innere Kunstlederring der Ohrpolster ist perforiert, wodurch die Bedämpfung durch den Schaumstoffring erhöht wird. Wie auch bei den Premium-HIFIMAN-Modellen verjüngen sich die Ohrpolster vorn für ergonomischen Komfort und sind unkompliziert zu wechseln. Im Lieferumfang des SUNDARA Silver sind ein festes Transportetui und ein flexibles 3-Meter-Anschlusskabel enthalten. Dieses ist unempfindlich gegen Mikrofonie und auf der Eingangsseite mit einem angewinkelten 3,5-Millimeter-Stecker versehen. Ein Adapter für 6,35-Millimeter-Klinke-Buchsen liegt bei. Unverändert gilt: Der SUNDARA Silver profitiert von einem kräftigen Kopfhörerverstärker. An einem Mobiltelefon klingt er eher dünn; erst ab 0,5 Watt an 32 Ohm spielt er rundum überzeugend auf. Wer gar ein Watt Leistung zur Verfügung stellt, hört, was in dieser Preisklasse alles möglich ist.
Herstellerangaben
HIFIMAN SUNDARA Silver
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Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Der Name der Endstufe verrät es bereits: Zweimal 840 Watt an vier Ohm bei einem Nettogewicht von 30 Kilo sind alles andere als alltäglich. Insbesondere in ihrer Preisklasse ist die AVXP 2-840 eine Ausnahmeerscheinung. Da beeindruckende technische Daten aber noch kein gutes Produkt machen, fühle ich dem Kraftpaket auf den Zahn.
Dafür gilt es zunächst, das Monstrum in meinen Hörraum zu schaffen. Inklusive Versandkarton bringt die Endstufe stolze 34,4 Kilogramm auf die Waage. Der Lieferant kommentierte die Paketübergabe einzig mit dem Wort „schwer“. Vor einigen Jahrzehnten galt dies noch als allgemeingültiges Qualitätsmerkmal von Endstufen. Für Class-A- oder -A/B-Konzepte gilt diese Prämisse noch immer, leistungsstarke Ringkerntrafos und großzügig dimensionierte Siebkondensatoren können nach wie vor nicht einfach beliebig klein ausgeführt werden. Insbesondere wenn hochwertige Bauteile zum Einsatz kommen sollen, resultiert dies unweigerlich in Masse. Da die AVXP 2-840 als Doppel-Mono-Endstufe aufgebaut ist, verfügt sie über einen wirklich enorm großen Ringkerntrafo pro Kanal. Beide gemeinsam können bis zu 2.640 Watt umsetzen. Die Siebkondensatoren für beide Kanäle gemeinsam verfügen über eine Kapazität von 160.000 Mikrofarad. Mit diesen Werten lässt die Endstufe nicht nur Mono-Blöcke sämtlicher Preisklassen alt aussehen, sondern auch moderne Class-D-Endstufen, die meist mehr Leistung als ihre Class-A oder -A/B Pendants bei gleichen Abmessungen liefern können.
Ihr Einsatzzweck dürfte damit eigentlich klar sein. Vornehmlich dient die AVXP 2-840 dazu, wirkungsgradschwachen Lautsprechern Leben einzuhauchen. Selbstverständlich können auch weniger anspruchsvolle Lautsprecher von viel Leistung profitieren, wenn sie in großen Räumen insbesondere bei Live-Pegeln gefordert werden. Auch in Heimkinoumgebungen dürfte sich die IOTAVX wohlfühlen und sich bestens darauf verstehen, den meist größeren Dynamikumfang von Kinoton souverän umzusetzen. Meine Lautsprecher sind mit 93 Dezibel pro Watt und Meter angegeben, und selbst, wenn diese Angabe nicht gänzlich akkurat sein mag, gehören sie ohne Zweifel zum fast schon ungewöhnlich empfindlichen oberen Ende der Skala. Über einen großen Raum verfüge ich auch nicht und als ausgesprochener Lauthörer bin ich regelmäßigen Lesern meiner Artikel ebenfalls nicht bekannt. Was also soll ich mit einer Endstufe, die über 800 Watt pro Kanal liefert? Nun, obwohl besonders leistungsstarken Endstufen der Ruf anhaftet, raubeinig und ungeschliffen aufzutreten, ist es meiner Erfahrung nach oft ganz anders. Durch ihre enormen Leistungsreserven bieten sie feinen Details umso mehr Raum, sich zu entfalten, da sie ihr gesamtes Potential eben nicht schon darauf verwenden müssen, den lauten Tönen gerecht zu werden.
Doch bevor ich mich kopfüber in die Hörsession stürze, noch ein paar Hintergrundinformationen zur Endstufe: Das IOTAVX-Kernteam sitzt noch immer in England, ist aber über die Jahre immer weiter mit dem deutschen Vertrieb HifiPilot zusammengewachsen. Die HifiPilot-Geschäftsführer Berthold Daubner und Jens Hörmann sind inzwischen direkt involviert in den Prozess der Ideenfindung und Auslegung der Produkte der Marke IOTAVX. Die Entwicklung obliegt nach wie vor hauptsächlich dem Team in England. Ausgangspunkt für die Entwicklung der AVXP 2-840 war zunächst der Wunsch, der erfolgreichen und sehr preiswerten Mehrkanal-Endstufe AVXP1 ein leistungsstärkeres und hochwertiger bestücktes Schwestermodell zur Seite zu stellen. Nicht zuletzt aufgrund von Kundenwünschen entstand dabei auch gleich ein leistungsstarkes Stereomodell. Das Ziel dabei war ein unverwüstliches, funktionales, mit hochwertigen Komponenten solide aufgebautes Arbeitstier mit überzeugenden akustischen Eigenschaften zu erschaffen.
Die AVXP 2-840 verfügt tatsächlich nicht über ungewöhnliche Raffinessen, sondern ist im Push-Pull-Design mit guten Komponenten aufgebaut. Mittels je eines Kippschalters pro Kanal kann zwischen einem XLR- oder Cinch-Eingang gewählt werden. Die Lautsprecherterminals sind nicht doppelt ausgelegt, wie es bei manchen Endstufen der Fall ist. Bi-Wiring ist folglich nicht möglich. Der Monobetrieb ist ebenfalls nicht möglich. Aber mal ehrlich, wer benötigt noch mehr Power als zweimal 840 Watt? Das Gehäuse ist stabil, aber aufgrund seiner Größe nicht vollends resonanzarm. Solange die Endstufe aber auf einer stabilen Oberfläche steht, rühren von dieser Warte keinerlei Probleme her. Auch die Verkabelung gelingt problemlos. Meine Furutech-Bananenstecker sitzen schön straff in den Anschlussterminals. Eine gute Verbindung ist schonmal gewährleistet. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu meiner NAD-Endstufe zu haben, steuere ich die IOTAVX zunächst mit Cinch an.
Nach dem Drücken des mit einem dezenten Leuchtstreifen umrandeten Power-Schalters auf der Front, schalten nacheinander drei Relais. Ihr kräftiges Klacken macht Eindruck und steigert die Erwartungen. Wie bereits in meinem letzten Test, beginne ich mit Peter Gabriel. Die Vorfreude auf das neue Album und Konzert ist derart hoch, dass ich die bisher erschienenen Singles bei jeder Gelegenheit höre. Das wunderschöne „Playing For Time“ von kommenden Album i/o höre ich als Bright-Side Mix. Das Stück beginnt ruhig, von Gabriels Stimme dominiert und einem Klavier, einer zurückhaltenden Bassline und einigen Streichern begleitet. Zum Ende steigt Manu Katché am Schlagzeug ein, Tom Cawley spielt dichtere Akkordstrukturen am Piano und die Streicher spielen akzentuierte Achtelnotenmuster. Wie erhofft, kann die Endstufe bereits in den zarten Klängen des Beginns ihre Fähigkeiten ausspielen. Die einzelnen Piano-Anschläge klingen gleichermaßen kontrollierter, leicht härter, akzentuierter, etwas präziser und scheinen doch ausgewogener und leichtfüßiger aus den Lautsprechern zu perlen als mit meiner eigenen Endstufe zuvor. Auch Peter Gabriels Stimme profitiert. Ihre verschiedenen Frequenzbereiche scheinen noch feiner miteinander verwoben. Die Stimme steht schärfer umrissen und plastischer in der Mitte des Stereopanoramas positioniert. Die Wiedergabe scheint mir eine Spur heller zu sein. Dies erweckt zunächst den Eindruck etwas stärker betonter Sibilanten. Beim genaueren Hinhören entpuppt sich dieser Eindruck jedoch als trügerisch. Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Sibilanten nicht mehr isoliert herausstechen, sondern stärker in den Gesamtstimmklang integriert werden. Die künstliche Bühne wirkt minimal größer, der wirkliche Unterschied aber ist die Ausgestaltung ihrer einzelnen Ebenen. Sie scheinen viel feinfühliger und exakter positioniert. Richtig deutlich wird dies gegen Ende des Stücks, sobald die Instrumentierung dichter wird. Die Instrumente sind unheimlich klar voneinander getrennt, setzen sich räumlich geradezu voneinander ab. Sie wirken fokussierter, weniger flächig. Auch die Auflösungsfähigkeit der IOTAVX ist größer als die meiner NAD. Durch die besonders starke Zeichnung einzelner Instrumente kommen ein paar mehr Details zum Vorschein, die bei meiner Endstufe stärker ineinanderfließen und miteinander verschmelzen. Im besten Sinne spielt die NAD etwas musikalischer, die IOTAVX hingegen noch genauer, dafür aber minimal weniger geschmeidig. Ihre Kraftreserven sind dabei allgegenwärtig. Zwar agiert auch meine NAD zu keinem Zeitpunkt wirklich komprimiert, aber wie unbeschwert und souverän die AVXP 2-840 die letzten Minuten des Musikstücks darbietet, ist unmöglich zu überhören. Es herrscht so gar keine Spur von Überfrachtung oder Angestrengtheit. Jedem Instrument wird unheimlich viel Bedeutung zugemessen. Die Streicher bleiben wunderbar luftig, Bass und Schlagzeug druckvoll und Peters Stimme schwebt noch genauso unbeeindruckt wie zuvor über allem. Obwohl meine Lautsprecher alles andere als anspruchsvoll sind, vermag es die IOTAVX, ihnen noch mehr Klang zu entlocken. Nur in einem einzigen Punkt ist die Kombination aus viel Leistung und dem hohen Wirkungsgrad meiner Lautsprecher nicht optimal. Da ich zusätzlich verhältnismäßig nah an meinen Lautsprechern sitze, kann ich ein leises Grundrauschen der Endstufe wahrnehmen. Dies ist vollkommen normal und war in dieser Konstellation zu erwarten. Sobald ich mit normaler Lautstärke höre, ist es vollständig maskiert. Lediglich wenn ich spät am Abend sehr, sehr leise höre, nehme ich es aktiv wahr. Je niedriger die Empfindlichkeit ihrer Lautsprecher und je größer ihr Hörabstand, desto besser wird es. Alles unter 90 Dezibel Empfindlichkeit und einem Hörabstand von über zwei Metern würde ich als absolut unkritisch bewerten. Wenn sie zudem ohnehin selten leise hören möchten, sowieso.
Als nächstes höre ich „Le Chat Noir“ vom gleichnamigen Album des Saxophonisten Philippe Chrétien. Kennengelernt habe ich dieses Stück auf einer Präsentation der neuen Meta-Technologie von KEF bei einem lokalen HiFi-Händler auf einer KEF Blade. Seitdem habe ich es auch einige Male zu Hause gehört, schließlich ist es immer spannend, Stücke auf High-End-Systemen und anschließend auf seiner eigenen Anlage zu hören. Die große Abbildungsschärfe der IOTAVX ist wieder das zunächst auffällige Merkmal. Insbesondere die Hi-Hat wirkt weniger flächig und offenbart mehr Nuancen. Sie erscheint gleichzeitig etwas zentraler positioniert, das Stereobild kompakter, dafür aber stärker zwischen den Lautsprechern fokussiert und somit etwas besser von den Lautsprechern gelöst. Die Percussionsinstrumente offenbaren eine Fähigkeit der Endstufe, die ich bisher noch gar nicht wahrgenommen hatte: Sie vermag es, schnelle Impulse noch etwas knackiger aufzulösen. So gerät auch die in Sidestick-Technik gespielte Snare Drum akzentuierter. Ihr Hall wiederum wird nicht ganz so stark ausgebreitet wie mit meiner eigenen Endstufe. Nicht zuletzt erklingen die tiefen Bässe kontrollierter und trockener. Wenn das Saxophon einsetzt, wird nochmals klar, dass sich die Endstufe bestens darauf versteht, eine luftige und großzügige imaginäre Bühnentiefe abzubilden. Herrlich, wie unbeschwert frei und beschwingt das Saxofon über der brodelnd groovenden Rhythmussektion abgebildet wird.
Als mich Kollege Wolfgang Kemper das letzte Mal besuchte, haben wir einigen Orchesteraufnahmen gelauscht. Ein Feld, auf dem sich Wolfgang deutlich besser auskennt. Hector Berlioz' Fantastische Symphonie in einer Einspielung der Münchener Philharmoniker unter der Leitung von Sergiu Celibidache erschien mir damals stellenweise etwas angestrengt. Insbesondere der vierte Satz verlangte meiner Kette einiges ab. Deshalb bin ich neugierig, ob die Monster-Endstufe für etwas mehr Ruhe und Entspannung sorgen kann. Zunächst höre ich den vierten Satz nochmals mit meiner eigenen Endstufe. In diesem Hördurchlauf erscheint er mir weniger angestrengt, als ich ihn in Erinnerung hatte, soweit, so gut – erfreulich. Beim Wechsel auf die IOTAVX wird dann aber doch klar, dass mehr möglich ist. Wieder lässt die leicht hellere Wiedergabe der AVXP das Geschehen etwas präsenter und minimal weniger geschmeidig klingen. Insbesondere die Geigen wirken etwas härter, was ihrer Authentizität allerdings eher zuträglich ist. Das Orchester wird insgesamt viel freier von den Lautsprechern losgelöst und klingt mehr nach einem eigenständigen Klangkörper als nach einer abgespielten Aufnahme. Die Ansatzlosigkeit der Soloinstrumente ist beeindruckend. Hier paart sich die Auflösungsschärfe der Endstufe eindrucksvoll mit ihrer Kraft. Einzelne Instrumente respektive Instrumentengruppen sind schärfer und klarer voneinander getrennt und erhalten eine größere Eigenständigkeit und Individualität.
Abschließend steige ich von der Cinch- auf die XLR-Schnittstelle der Endstufe um. Mehrere Faktoren spielen jetzt eine Rolle. Denn nicht nur der XLR-Eingang an der Endstufe könnte für einen Klangunterschied sorgen, sondern auch der XLR-Ausgang meines DACs. Das Kabel ist ebenfalls ein anderes: Kein Sommer Epilogue mehr, sondern ein mit Neutrik XX-HE-Steckern selbstkonfektioniertes Sommer Carbokab 225. Leider ist der XLR-Betrieb in Zusammenspiel mit meinen Lautsprechern keine langfristige Option, denn das Grundrauschen wird mit der XLR-Verbindung stärker, das war zu erwarten. Nochmals, dies ist kein Fehler des Verstärkers, sondern würde mit vielen ähnlich leistungsstarken Verstärkern und meinen wirkungsgradstarken Lautsprechern auftreten. Die Auswirkungen auf die Wiedergabe sind allerdings als durchweg positiv zu bewerten und überraschen mich regelrecht. So viel Qualitätszuwachs hatte ich nicht erwartet. Während die AVXP 2-840 in der Cinch-Verbindung eher konzentrierter und mit etwas kleinerer Bühne gespielt hat, ändert sich der Eindruck jetzt gänzlich. Die XLR-Verbindung glänzt mit einer unglaublichen Offenheit und Weite. Ich kehre nochmals zum Einstiegssong „Playing For Time“ zurück. Die einzelnen Instrumente und Peter Gabriels Stimme wirken wieder etwas größer in ihrer individuellen Ausdehnung. Die Feinheiten des Pianos sind viel leichter herauszuhören. Das Heben und Senken der Dämpfer, die Verwindung, die bei getretenen oder gelösten Pedalen durch den Korpus des Instruments geht, beides wird plastischer und gleichzeitig zusammenhängender als Einheit dargestellt. Das Zusammenspiel von Basslinie und Pianoakkorden wirkt emotionaler. Die Endstufe scheint noch mehr Kontrolle über die Lautsprecher zu haben und hüllt den Hörplatz deutlich mehr ein. Sie spielt noch etwas präsenter und direkter, gewinnt aber gleichzeitig etwas mehr an Musikalität, wie es eher für meine NAD-Endstufe typisch ist. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Orientierung in beide Richtungen gleichzeitig tatsächlich möglich ist, aber die XLR-Schnittstelle scheint das Mittel der Wahl zum Betrieb der IOTAVX.
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Roon ROCK (Intel NUC10i5FNH) |
Transport | Silent Angel Munich M1T 4GB (mit Keces P3) |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
IOTAVX AVXP 2-840
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Produkttyp | Stereo Endstufe |
Dauerleistung | 580W (8Ω, 2 Kanäle), 840W (4Ω, 2 Kanäle) |
Anschlüsse | Cinch-Eingänge, Balanced XLR-Eingänge |
Rauschabstand | 113 dBA |
Klirrfaktor (THD+N) | ≤0,015% (Max. Leistung, 1 kHz) |
Frequenzgang (+/-1dB) | 10Hz - 35kHz |
Stromversorgung | 115VAC or 230VAC, @ 50/60Hz (automatisch) |
Energieversorgung | 2 Hochleistungs-Ringkerntrafos; Pufferung: 160.000µF Kapazität |
Max. Leistungsaufnahme | 2.640W |
Standby-Verbrauch | <0,5W |
Abmessungen (B x H x T) | 435 x 183 x 423 (453) mm (inkl. Anschlüsse) |
Gewicht | 30,4 Kilogramm |
Herstellergarantie | 2 Jahre |
Preis | 2.200 Euro |
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
kontakt@hifipilot.de | |
Web | www.hifipilot.de |
Der neue Profiler Tonarm stellt eine perfekte Symbiose aus dem Tracer und dem Satisfy Tonarm dar. Durch die Verbindung der Vorzüge beider Bauteile sowie die Standardisierung von Komponenten ergibt sich eine deutliche Verbesserung. Insbesondere die Doppel-Lagerung im Vertikal-Lager und die Resonanzschutz-Kuppel tragen zu dieser Optimierung bei.
Dieses herausragende Stück feinmechanischer Kunstfertigkeit ist in den Farben Schwarz und Silber erhältlich und das Tonarmrohr besteht aus einer hochwertigen Aluminium-Legierung. Diese ist nicht nur sehr leicht, sondern wurde auch mit speziellen Dämpfungspunkten ausgestattet. Der Profiler Tonarm ist der perfekte Begleiter für die Performance-Serie und wird höchsten Ansprüchen gerecht. Clearaudio ist überzeugt, dass der Profiler eine großartige Ergänzung für jeden Musikliebhaber darstellt und freut sich darauf, dieses innovative Produkt präsentieren zu können.
Herstellerangaben
clearaudio Profiler
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Hersteller
clearaudio electronic GmbH
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Anschrift | Spardorfer Str. 150 91054 Erlangen |
Telefon | +49 9131 40300100 |
info@clearaudio.de | |
Web | www.clearaudio.de |
Nachdem DREI H vor zwei Jahren den Vertrieb für die Hifi-Komponenten von Chord Electronics übernommen und diese erfolgreich weiter am Markt etabliert hat, spricht uns der englische Hersteller dem deutschen Vertrieb ein weiteres Mal sein Vertrauen aus.
DREI H freut sich, ab dem 1. Mai 2023 auch für den Vertrieb der Portables / Mobiles in Deutschland und Österreich verantwortlich zu sein. Somit ist Chord Electronics wieder „vereint“. Das Programm besteht aus hochauflösenden D/A-Wandlern, flexiblen Kopfhöhrerverstärkern für Zuhause und unterwegs sowie vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten. Allen gemein ist die überragende Verarbeitungsqualität und der ebenfalls überragende Klang. Mika Dauphin von DREI H zu der Vertriebsübernahme: „Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, das Chord Electronics uns entgegenbringt. Mit der Übernahme der mobilen Produktsparten ist die gesamte Chord Electronics-Familie wieder vereint. Unser Ziel ist es, die Marke Chord Electronics als Einheit und nachhaltig zu etablieren und gemeinsam mit unseren Händlern weiter aufzubauen.“
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Alle bisherigen Gehäuse-Varianten von Melcos „Digital Music Libraries“ kamen recht schlicht daher, was aber sofort vergessen war, wenn sie die Daten an der LAN- oder USB-Buchse für den Wandler bereitstellten und ihn zu klanglichen Höchstleistungen anspornten. Das neue Topmodell N1-S38 sieht hervorragend aus und besitzt auch ein völlig neues Main Board.
Es ist fast acht Jahre her, dass ich mich erstmals mit einem Melco beschäftigte und seitdem das Laptop als Musikquelle aus Wohn- und Arbeitszimmer verbannt habe. In dieser Zeit hat es immer mal wieder neue Modelle und Upgrades gegeben, die aber auf der Grundlage des ersten Schaltungsdesigns basierten. Aus Sicht der – eigentlich glücklichen – Melco-Besitzer hat jede Verbesserung der Stromversorgung, jede neue Art von Festplatten und die Investition in noch solidere Mechanik wie die der N1Z-Serie leider eine leicht nachvollziehbare Verbesserung gebracht. Ich habe mich sogar verleiten lassen, die Schaltnetzteile meines N1Z/2EX-H60 gegen drei Linear-Netzteile auszutauschen und auch die HDDs gegen SSDs. Aber wie sollte es anders sein: Der Melco mit serienmäßigem fetten, analogen Netzteil und einer statt zwei Festplatten, was den Verzicht auf einen RAID-Controller erlaubt, ließ mein getuntes Modell locker hinter sich. Sie können sicher nachvollziehen, dass ich nach meinen bisherigen Erfahrungen dem Test des neuen Spitzenmodells eher mit gemischten Gefühlen entgegensehe…
Allein schon die Optik des N1-S38 macht ihn für mich zum Objekt der Begierde, zumindest in der schwarzen Variante: Hier harmonieren die satten, dunkelgrauen Alu-Applikationen ganz vorzüglich mit der Frontplatte, in der mittig das altbekannte Display zu finden ist. Sobald man das Gerät mit dem unauffälligen, jetzt aber konkav geformten, griffigem Netzschalter zum Leben erweckt, wird die Vorderseite an den Übergängen zu den Alu-Ecken indirekt erst weiß und dann blau illuminiert. Wie üblich startet ein weiterer, längerer Druck auf den Knopf die Prozedur zum Herunterfahren des Systems. Währenddessen leuchten die nicht direkt sichtbaren LEDs rot – gewiss eine Nebensächlichkeit, die dem Gerät aber einen Hauch von Eleganz verleiht.
Das Gehäuse besteht außen aus eloxierten Aluminium-Platten mit einer Dicke von zwei bis fünf Millimetern. Darunter befindet sich ein Gehäuse aus Edelstahl, das bestmöglichen Schutz vor hochfrequenten Störungen bieten soll. Die beiden Stahlbleche unter dem Aludeckel sind so geformt, dass sie eine doppelte Barriere zwischen dem Linear-Netzteil und dem Main Board bilden. Die Basis der gesamten Konstruktion bildet eine drei Millimeter starke Edelstahlplatte, mit der auch die Halterung für die, wie in der Produktinformation betont wird, für diesen Anwendungszweck selektierten SSD mit einer Kapazität von fast vier Terabyte verschraubt ist.
Alan Ainslie, der den Europa-Vertrieb von Melco leitet und auch die audiophilen ADOT-Medienkonverter entwickelte, für die es seit kurzem ein Upgrade mit zwei SFPs und einem Lichtwellenleiter in Singlemode-Duplex-Technik gibt, war beim N1-S38 leider nicht so auskunftsfreudig wie in der Vergangenheit schon mal. Dass der „große“ Melco einen doppelt so großen RAM-Speicher und eine genauere Clock spendiert bekam und in der Folge noch geringere Jitter-Werte aufweist, hat er dann schließlich doch verlauten lassen. Das Netzteil sei nicht nur leistungsfähiger als das des N10/2-S38, sondern verfüge auch über noch rauschärmere Regler. Die nun vier USB-Buchsen auf der Geräterückseite stammen jetzt von Amphenol, da man lernen musste, dass die bisher verwendeten einschließlich der Neutrik-Variante von extrem schweren USB-Kabeln in Mitleidenschaft gezogen werden konnten. Neu ist auch der Schacht für ein SFP-Modul, der es beispielsweise ermöglich, die Verbindung zum mit dem Statement in Hifi Fidelity prämierten Melco-Switch S100 oder dem noch einmal besseren, aber auch deutlich teureren S10 per Lichtwellenleiter herzustellen. Zudem ist der N1-S38 Melcos erste digitale Musikbibliothek, die über einen Eingang für ein 10-Megahertz-Clock-Signal verfügt. Er ist für eine 50-Ohm-Verbindung ausgelegt.
Wegen des Platzmangels in meinen Racks steht Melcos neues Schmuckstück zwischen meinem N1Z/2EX-H60 und seinem externen Linear-Netzteil – natürlich von Thixar Silent Feet entkoppelt. Es ist über ein Digitalz D-TC Supreme mit dem Ansuz PowerSwitch verbunden, das jetzt über ein Göbel Lacorde Statement Ethernet mit dem ADOT-Medienkonverter in Kontakt steht. Als erstes habe ich alle Inhalte von der Festplatte des N1-S38 entfernt und einen nicht unbeträchtlichen Teil meiner digitalen Musiksammlung aufgespielt. Für einen ersten Eindruck habe ich Keith Jarrett und Charlie Hadens Jasmine gewählt, das mich trotz aller Wertschätzung für die beiden Musiker bisher immer eigenartig kalt gelassen hat. Das ist jetzt schon bei „For All We Know“, dem ersten Stück des Albums, anders – wobei ich mich keinesfalls festlegen möchte, ob dies an meiner gerade passenden Stimmung oder dem Klang des Melco liegt. Der ist jedenfalls in der Lage, Charlie Hadens so charakteristischen Kontrabass-Ton – er verwendet Darm- statt Stahlsaiten – perfekt zu transportieren. Auch Griffgeräusche und die unvermeidlichen, leisen Gesangsfragmente Keith Jarretts sind deutlich herauszuhören: eine Schwelgerei in Wohlklang. Kein Wunder also, dass ich das Album zur Gänze genieße. Trotz aller Details fließt die Musik völlig entspannt und bleibt dennoch spannend.
Ich hatte geplant, nun mit mehreren meiner Test-Tracks die Unterschiede zwischen dem getunten N1Z/2EX-H60 und dem N1-S38 aufzuspüren, eine unaufwändige Angelegenheit, braucht man in der Lightning-DS-App ja nur zwischen den beiden Musikbibliotheken umzuschalten, aus denen der Auralic Aries G2.1 seine Daten bezieht. Aber es reicht der Anfang von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks aus, um zu erkennen, dass Melcos neues Topmodell einfach mehr zu bieten hat: einen minimal größeren Raum – vor allem in der Höhe –, ein noch solideres, mächtigeres Tieftonfundament, hier und da eine Feininformation zusätzlich und intensivere Klangfarben. Über meine Kette sind die Unterschiede so eindeutig, dass ich mir weitere Vergleiche sparen kann – und das, obwohl ich mit dem N1Z/2 bisher rundum zufrieden war. Wer den N1-S38 mit einem aussagekräftigen Stück auch nur einmal gehört hat, wird nicht mehr zu kleineren Modellen von Melco zurückkehren wollen. Wie gut, dass die akustische Erinnerung bei solchen – für mich dennoch entscheidenden – Nuancen recht kurz ist! Ansonsten müsste ich mir ernsthaft über den Erwerb eines N1-S38 Gedanken machen.
Ich baue jetzt den N1Z/2EX-H60 fürs erste ab, um mehr Platz für weitere Experimente mit dem Testobjekt zu haben. Als ich im Arbeitszimmer noch ein eigenes, nicht mit dem Internet verbundenes Audio-Netzwerk betrieb, hatte ich für die Streamer in Küche, Wohn- und Schlafzimmer einen Melco N1A/2 angeschafft, der über eine Mutec MC-3+ Smart Clock USB mit dem Wandler verbunden war, weil der direkte Anschluss ohne den Mutec klanglich nicht mit dem Weg über einen Renderer wie etwa den Aries Femto konkurrieren konnte. Nach dem Update auf die EX-Version überraschte der „kleine“ Melco dann mit einem deutlich besseren Klang bei der Verwendung des USB-Ausgangs. Deshalb probiere ich nun auch, in wieweit sich beim N1-S38 USB- und LAN-Ausgang – letzterer inklusive „Umweg“ über den Aries G2.1 – unterscheiden. Dazu installiere ich auf dem iPad die Melco-App und verbinde die digitale Musikbibliothek mit dem USB-Eingang von Chord Electronics' M-Scaler. Als Funktionstest starte ich Art Farmer und Jim Halls „Big Blues“ vom gleichnamigen Album. Auch wenn ich den Track zuvor nur per Ethernet abgespielt habe, bin ich mir schon nach den ersten Takten sicher, dass bei der aktuellen Anschlussvariante die besonderen Tieftonfähigkeiten des N1-S38 deutlich werden: So satt kamen weder Bass Drum noch Mike Moores Viersaiter rüber, wenn der N1Z/2EX-H60 die Daten lieferte. Ohne direkten Vergleich macht mich auch die Wiedergabe über USB wunschlos glücklich.
Da muss es wohl wieder ein bekanntes Teststück wie die „Improvisation“ von Patrice Heral vom Album Le Concert Des Parfums sein, um präzisere Aussagen machen zu können. Klanglich zählt die Wiedergabe mit dem direkt per USB angesteuerten Wandler mit zum Besten, was ich von diesem Stück je gehört habe, so dass ich mich schon frage, was der Auralic und der Waversa Isolator-EXT-1 da wohl noch bewirken können: Sie lassen den Raum einen Tick voluminöser erscheinen, der Bass kommt mit noch einem Hauch mehr Druck und das gesamte Klangbild wirkt offener, lebendiger und eine Spur heller timbriert. Der Aufwand und die Kosten für die eher marginalen Verbesserungen sind enorm, besonders wenn man auch die Preise für die zusätzlich nötigen Kabel mit ins Kalkül zieht – aber das ist beim Streben nach den letzten zusätzlichen Promille mehr Wohlklang für High-End-Fans ja gewiss nichts neues. Es ist meines Erachtens nach empfehlenswerter, in den besten Melco zu investieren als ein kleineres Modell und den Weg über Ethernet zu wählen. Der steht einem ja später immer noch offen.
Natürlich möchte ich den N1-S38 auch noch mit einer externen Clock hören. Bei der Beschäftigung mit dem SOtM Switch und der Clock habe ich gelernt, dass es für deren Verbindung sowohl 50- als auch 75-Ohm-Aus- und -Eingänge gibt und einige 10-Megahertz-Clocks und Empfänger für Sinus-, andere für Rechtecksignale optimiert sind. Wie das beim Melco ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Leider weiß ich aber sicher, dass meine Clock und der Melco mit seinem 50-Ohm-Eingang nicht optimal zueinander passen, probieren werde ich die Kombination dennoch. Fehlanpassung hin oder her.
Ob bei Ravi Shankars „West Eats Meat“, der „Improvisation“ oder dem ersten Satz von Mahlers Symphonie Nr. 3 – mit der externen Clock gerät die Abbildung ein Stück größer, der Raum wirkt deutlich tiefer. Ich war von der Wirkung der besseren Taktung so überrascht, dass ich in schneller Folge alle bisherigen Teststücke noch einmal angespielt habe. Aber es gibt keinen Synergieeffekt zwischen einem der Titel und der Wirkung der Clock. Sie bringt den N1-S38 noch einmal auf ein höheres Niveau. Der Unterschied, den die Clock macht, ist viel deutlicher, als der zwischen USB- und Ethernet-Ausgang. In Sachen Tiefton-Energie gibt es zwar keinerlei Verbesserung, aber hier hat der Melco ja schon ohne Clock mehr zu bieten als seine Vorgänger – und zudem ist die Clock nicht optimal für das Zusammenspiel geeignet. Trotzdem: So gut wie mit dem extern getakteten N1-S38 habe ich meine Files noch nie gehört.
Da das Ansuz Switch nicht über einen SFP-Schacht verfügt, sich aber in allen bisherigen Vergleichen als dem SOtM Switch mit Clock als deutlich überlegen erwiesen hat, verzichte ich hier auf den Wechsel auf letzteres. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich mich in nicht allzu ferner Zukunft noch einmal mit dem N1-S38 beschäftige, dann aber in Kombination mit dem Melco Switch S10 und einer optimal angepassten Clock.
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Plixir Statement DC, RRossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ifi Audio LAN Isolator, Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und Plixir Elite BDC, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silence, Eliminator L und Silent Feet 20 |
Herstellerangaben
Melco N1-S38
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Musikspeicher | 1 x speziell ausgewählte 3,84TB SSD |
Netzwerk-Konnektivität | LAN-Anschluss - Gigabit-Ethernet (1000Base-T), dedizierter PLAYER-Anschluss, Gigabit-Ethernet (1000Base-T), SFP-Anschluss (1000 mbps MAX) |
USB-Konnektivität | USB 2.0-Anschluss USB DAC-dediziert, USB 3.0-Anschluss USB DAC-dediziert/USB-Datei-Import, USB 3.0-Backup-Anschluss, USB 3.0-Erweiterungsanschluss, 1 x USB 3.0-Anschluss an der Frontplatte |
USB-Player-Dateiformate | DSF, DFF, FLAC, WAV, ALAC, AIFF und AAC |
Abtastraten für USB-Player | 16-32 Bit (PCM) bis 384 kHz: - automatisches Downsample zur Anpassung an angeschlossene DACs, Gapless PCM-Unterstützung, 1 Bit (DSD) bis 11,3MHz DSD markerlose DSD-Unterstützung, DSD zu 32 Bit PCM Konvertierung wählbar, OLED-Anzeigen für die Abtastrate des Players |
Stromversorgung | 220-240V oder 110-120V, voreingestellt je nach Standort |
Abmessungen | 440/82/53mm |
Gewicht | 14kg |
Preis | 14.000 Euro |
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Das kompakte Kraftpaket ist eine neu überarbeitete klassische integrierte Stereoverstärkerlösung mit 150 Watt pro Kanal an 4 Ohm. Sie bietet einen Phono- (MM- und MC-fähig), drei Line- und einen Bluetooth®-Eingang. Die gesamte Elektronik ist in einem wunderschön gefrästen Vollaluminiumgehäuse verpackt, das sie vor äußeren Einflüssen schützt.
Die Stereo Box DS3 bietet folgende Eingänge
Verwenden Sie Ihre Kopfhörer, um Ihre Lieblingstitel privat zu genießen, oder schließen Sie Ihre Lautsprecher mit 4-mm-Bananensteckern, Kabelschuhen oder blanken Drähten an die vergoldeten Lautsprecherausgänge an. Über die variablen RCA-Ausgänge können Sie auch einen Subwoofer oder eine andere Endstufe in Ihr Setup integrieren. Verwenden Sie den fixed Ausgang, um das Audiosignal unbeeinflusst von der Lautstärkeregelung an ein anderes Gerät zu verteilen, um beispielsweise ein Aufnahmegerät zu speisen. Mit der mitgelieferten Fernbedienung können Sie die Lautstärke mit dem motorbetriebenen Potentiometer analog ändern und den Eingang umschalten.
Besondere Merkmale
Herstellerangaben
Pro-Ject Stereo Box DS3
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Vertrieb
ATR - Audio Trade
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Anschrift | Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH Schenkendorfstraße 29 D-45472 Mülheim an der Ruhr |
Telefon | +49 208 882660 |
email@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Das Team von Ferrum liebt es, bahnbrechende Produkte zu entwickeln. Um das zu tun, muss es bei Null anfangen. Es beginnt jedes Projekt mit einer leeren Seite und der Entschlossenheit, die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Das neueste Vorzeigeprodukt ist WANDLA, der Konverter. Er soll neue Massstäbe für High-End-Audio-DAC setzen.
WANDLA verkörpert das beste Design, das Ferrum zu einem sehr erschwinglichen Preis entwickeln kann. Man hat sich von der Formel 1 inspirieren lassen, wo jedes Detail zählt und Perfektion die einzige Option ist. Die Entwickler von Ferrum glauben, dass sie mit WANDLA das gleiche Maß an Perfektion und Liebe zum Detail erreicht haben. Sie haben Hunderte von kleinen und großen Innovationen umgesetzt, um jede Komponente des DACs zu optimieren. Das Ergebnis ist ein satter, detaillierter und transparenter Klang mit einem unglaublich niedrigen Grundrauschen, das jede Nuance durchscheinen lässt. Und wie ein fein abgestimmter Rennwagen bietet WANDLA ein berauschendes Erlebnis.
Das Herzstück von WANDLA ist die proprietäre ARM-basierte Plattform SERCE. SERCE verarbeitet mit der Software von Ferrum alle eingehenden digitalen Datenströme. Der ARM-Prozessor übernimmt im Alleingang die Aufgaben von fünf Chips und schafft den kürzestmöglichen Signalweg für die audiooptimierten USB-, ARC-, I2S-, koaxialen S/PDIF- und optischen S/PDIF-Anschlüsse. Hinter der Wandlerstufe implementierte das Ingenieursteam einen fortschrittlichen neuen Strom-Spannungs-Wandler und eine Ausgangsstufe, die von seiner Erfahrung bei der Entwicklung der hochgelobten OOR und ERCO profitieren. Basierend auf dem revolutionären Hybriddesign von HYPSOS werden sowohl die analogen als auch die digitalen Sektionen mit mehreren internen Stromversorgungen versorgt, um Interferenzen und Rauschen zu minimieren und die Kanaltrennung zu maximieren.
Der leistungsstarke Dual-Core ARM-Chip kann viel mehr als nur die Funktionen von WANDLA verwalten. Um den Anwendern eine echte Auswahl zu bieten, werden bei der Markteinführung fünf großartig klingende Digitalfilter zur Verfügung stehen, von denen drei im ESS DAC untergebracht sind. Aber die Leistung von SERCE, dem Herzstück von WANDLA, bietet noch mehr Möglichkeiten. Ferrum will seine eigenen digitalen Filter hinzufügen, um die Filter im DAC zu umgehen. Man hat den berühmten Digitalfilterhersteller HQ Player gebeten, zunächst zwei Filter exklusiv für Ferrum zu entwickeln. Um den WANDLA-Benutzern eine größere Auswahl zu bieten und sie stärker in den Prozess der Anpassung ihres WANDLA einzubeziehen, können nach der Markteinführung weitere spezielle Digitalfilter freigeschaltet werden, wenn die WANDLA-Besitzert mit Ferrum über die sozialen Netzwerke in Kontakt treten. Ferrum hat diese neue und innovative Art der Interaktion mit seinen Kunden zu den digitalen Filtereinstellungen Dynamic Digital Filtering oder DDF genannt. Dieser Prozess wird eine neue Gemeinschaft von Digitalfilter-Spezialisten schaffen: Menschen, die mit Ferrum und ihren WANDLAs auf der Suche nach dem bestmöglichen, maßgeschneiderten Sound interagieren. Diese Zusammenarbeit zwischen den Benutzern und Ferrum ist einzigartig für die Kategorie der DA-Wandler und die Hifi-Gemeinschaft. Ferrum wird eine Auto-Updater-Anwendung für Mac und PC herausbringen, um Firmware-Updates zu erleichtern.
WANDLA ist nicht nur ein DA-Wandler der Spitzenklasse, sondern auch ein erstklassiger Vorverstärker mit einer vollwertigen IR-Fernbedienung. Ferrum hat zwei neue digital gesteuerte Abschwächer für die Lautstärkeregelung implementiert: wählbar analog oder digital. WANDLA verfügt über eine wirklich symmetrische Topologie, und die Entwickler haben die modifizierten IC-Verstärker und Leistungssektionen auf die nächste Stufe gebracht. Zusätzlich zu den sechs digitalen Eingängen (USB-C, Koax, optisch, AES, ARC und I2S) gibt es einen unsymmetrischen Analogeingang. Dieser Eingang umgeht die gesamte digitale Verarbeitung, um den hochwertigsten analogen Quellen treu zu bleiben. Die Ausgänge sind sowohl symmetrisch (XLR) als auch unsymmetrisch (Cinch) und verfügen über einen konfigurierbaren Trigger. Wie von Ferrum nicht anders zu erwarten, gibt es zwei DC-Power-Eingänge (FPL und 5,5 x 2,5mm DC-Pin), um WANDLA an das mitgelieferte Netzteil oder das HYPSOS anzuschließen. Wie auch immer die Wahl ausfällt, das Ergebnis verspricht, faszinierend zu sein.
Das Innendesign von WANDLA muss für sich selbst sprechen, um die musikbegeisterte Ferrum-Gemeinde zu begeistern. Aber wie immer wollte man ein hochleistungsfähiges Gerät schaffen, das Spaß macht, wenn man es benutzt und das man gerne anschaut. Deshalb hat Ferrum die Optik durch ein hochauflösendes Touchscreen-Display mit einer sehr einfachen Benutzeroberfläche (UI) aufgewertet. Mit einer Mischung aus Berühren, Drehen und Drücken findet man jede Einstellung innerhalb von Sekunden. Und wenn man das Gerät mit der Fernbedienung bedient, wechselt das Display in den Fernbedienungsmodus, so dass man es auch von der anderen Seite des Raumes ablesen können.
Natürlich spielt WANDLA mit dem von Ferrum sorgfältig entwickelten Netzteil, das seine einzigartige elektrische Topologie speist, direkt nach dem Auspacken wunderbar. Aber seine Musikalität kann noch höher sein, wenn er mit dem HYPSOS-Stromversorgungssystem gepaart wird. Durch die Verwendung des proprietären FPL-Kabels kann HYPSOS seine Magie tiefer in den WANDLA-Schaltkreisen entfalten als jedes andere Netzteil heute.
WANDLA ist perfekt für audiophile Menschen, die das Beste fur einen erstaunlichen Preis verlangen. Ist der Musikliebhaber von morgen bereit oder in der Lage ist, 30.000 Euro für Unterschiede zu zahlen, die zu winzig sind, um sie zu messen und die für die meisten unhörbar sind. Ferrum bietet jetzt Spitzenqualität zu einem günstigen Preis an und zeigt damit, wie die High-End-Landschaft von morgen aussehen (und klingen) könnte. WANDLA ist dazu bestimmt, das musikalische Herz zu berühren: keine Verfärbungen, geringe Verzerrungen, hohe Dynamik und mehr Musik, mit einem Hintergrund aus absoluter Stille.
Herstellerangaben
Ferrum WANDLA D/A-Wandler/Vorverstärker
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Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
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Anschrift | Aleje Jerozolimskie 475 05-800 Pruszków Poland |
Telefon | +48 22 823 7238 |
info@hem-e.com | |
Web | ferrum.audio |
Phonars aktive p6.2 Match Air kommt mit modernster WISA-Streaming-Technologie angeflogen. Ein Vergleich mit den passiven Schwestern ist unumgänglich und wird die Luft meines Hörraums zum Schwingen bringen.
Nachdem mich im ersten Teil dieses Tests Phonars passive Speaker schon zu überzeugen wussten, mache ich mich nun daran, ihre aktiven Pendants aus der Verpackung zu befreien: Es blicken mir in matt gehaltenen Kirschholzfurnier die beiden 27 Kilogramm schweren Standlautsprecher entgegen. Wie bei Ihren passiven Schwestern gibt es die Ausführungen in hochglanz- oder mattschwarz, Walnussfurniert und weiß, weitere RAL-Farben sind auf Anfrage mit Aufpreis jederzeit möglich. Was mir sofort ins Auge sticht, ist die nichtvorhandene Bodenplatte. Der Hexagon-Fuß wurde entfernt, dafür werden stylische und zeitgemäße Ausleger aus gebürstetem schwarzem Aluminium inklusive Spikes mitgeliefert. Die Befestigung der Spikes ist schnell und einfach aufgrund des präzis gearbeiteten Feingewindes erledigt. Zum Schutz unseres von Spielzeugautos zerkratzen Parkettbodens sind passende Teller inkludiert.
Bei den Lautsprecherchassis zählt der Nachhaltigkeitsgedanke: Hier wird wie bei der Veritas p6.2 NEXT auf einen 130 Millimeter großen Tiefmitteltöner und einen 160 Millimeter messenden Tieftöner aus dem Haus Peerless vertraut. Um das Abstrahlverhalten zu verbessern und sich optisch von der NEXT abzuheben, wurde der Match Air ein neuer, hochauflösender Ring-Radiator der dänischen Firma Scanspeak spendiert. Doch welche weiteren Updates rechtfertigen das für einen Unkostenbeitrag von rund 2.300 Euro angebotene Upgrade? Hier kommt das neue DSP-Modul ins Spiel. Laut Phonars Karsten Grämkow wurde die passive Frequenzweiche gegen das WISA-Empfangsmodul mit neuer DSP-Programmierung mit einem im Vergleich zur Vorgängerserie offensiveren Klangverhalten ausgetauscht – da bin ich doch mal gespannt. Die verbauten Endstufen mit einer Gesamtleistung von 320 Watt wurden von Phonar entwickelt und bieten die Möglichkeit, aufgrund ihrer Power die Nachbarschaft ein wenig in das Hörvergnügen miteinzubeziehen. Der digitale Signalprozessor ist für die Ansteuerung der Endstufen verantwortlich, die ebenfalls digital arbeiten. Als großen Vorteil gegenüber der passiven Frequenzweiche bezeichnet Phonar die präzisere Abstimmung der Flankensteilheit im Bereich der Hoch-, Mittel- und Tieftonanpassung. Insgesamt werden hier zehn verschiedene Klangeinstellungsmöglichkeiten angeboten: Zur Anpassung an den Hörgeschmack respektive Hörraum sind über ein übersichtliches rückseitiges Digitaldisplay neben der linearen Grundabstimmung (Setup 1), Klangkorrekturen im Höhen- und Mittenbereich möglich. Um auch in schwierigen Räumen den Kauf von meist hässlichen Schallabsorbern zu ersparen, bietet die Match Air zwei weitere Klangmodi, bei denen gezielt Bassfrequenzen herausgefiltert werden und stehenden Wellen im Bassbereich entscheidend entgegengewirkt werden kann(Setup 8 & 9).
Diese Optimierungsmöglichkeiten sehe ich als großen Vorteil gegenüber einem passiven System. Man kauft nicht nur ein Lautsprecherpaar, sondern aufgrund der Klangmöglichkeiten zehn unterschiedliche Speaker. Die Varianten sind nicht nur auf Anheben oder Absenken des Hochtonpegel eingeschränkt, man erhält hier die verschiedensten Optionen zur Raum- und Klangkorrektur.
Ansteuern lassen sich die beiden rund einen Meter hohen Nordlichter entweder kabelgebunden über einen analogen Cinch- oder XLR-Eingang oder wireless über den mitgelieferten Platin-Hub. Diese Schaltzentrale in Leichtbauweise aus Plastik bietet einen analogen Stereo-Cinch-Eingang, dessen Signale von einem Analog-Digital-Konverter für die digitale Funkübertragung in Bits und Bytes gewandelt werden. Dazu kommt ein 3,5-Milimeter-Anschluss für analoge sowie optische Quellen. Weiterhin bietet der Hansong-HUB einen koaxialen 75-Ohm-Digital-Eingang im S/PDIF-Format sowie drei Toslink-Eingänge für digitale Quellen. Wem das noch nicht reicht, der findet einen USB-B-Eingang, der mit einem PC / MAC zur Übertragung von Audio-Signalen mit einer Abtastrate von 24 Bit und192 Kilohertz verbunden werden kann.
Auch an Freunde des Heimkinos wurde gedacht, denn der Stereo-HUB verfügt darüber hinaus auch über einen HDMI-ARC-Anschluss. Es wird hierbei empfohlen den PCM-Ton am TV zu aktivieren. Ein Multi-Channel-HUB ist auch schon in Planung und die Software der Speaker wurde bereits „Mehrkanal-Ready“ gemacht und soll in Zukunft 7.1. ermöglichen. Doch neben den kabelgebundenen Verbindungen gibt es zusätzlich die Möglichkeit den HUB „on Air“ anzusteuern. Phonar vertraut hier auf die State-of-the-Art-Technologie von WISA, die High Resolution-Audio mit 24 Bit und 96 Kilohertz und bis zu acht Kanälen erlaubt.
Doch was ist dieses WISA überhaupt? WiSA (Wireless Speaker and Audio) ist eine Technologie, die ein diskretes drahtloses lokales Netzwerk exklusiv für Audioquellen sowie Fernseher und Videospielkonsolen und Audioempfänger, sprich Lautsprecher, aufbaut. Um Interferenzen zu vermeiden werden selten verwendete 5-Gigahertz-Frequenzbänder mit 24 HF-Kanälen im 5,1- bis 5,8-Gigahertz-Spektrum genutzt. Verschiedene Techniken wie Fehlerkorrektur, Spread-Spectrum und dynamischem Frequenzsprungverfahren kommen zur Anwendung, um die Signalstärke zu optimieren. Das WiSA-System überprüft permanent die verwendeten Kanäle. Falls Hochfrequenz-Störungen erkannt werden, schaltet das System nahtlos auf einen Kanal um, bevor es zu Audiounterbrechungen kommen kann. Der Sender kommuniziert mit allen Lautsprechern, um zwischen den Tonsignalen hin und her zu springen zu können, ohne dass der Zuhörer etwas davon mitbekommt. WiSA hat eine Reichweite von 25 Metern und unterstützt eine 24-Bit-Auflösung mit Abtastraten von 44,1-, 48- und 96 Kilohertz ohne jegliche Komprimierung oder Umwandlung. Es können auch andere Abtastraten verarbeitet werden, indem das zugespielte Signal hoch- oder runtergesampelt wird, wenn das Wiedergabegerät diese nicht beherrscht.
Die im Vergleich zu anderen Drahtlos-Systemen höhere Abtastrate ermöglicht eine sehr schnelle Verarbeitung mit einer geringen Latenzzeit von 2,6 Millisekunden, was gerade für Lippensynchronität bei Filmen besonders entscheidend ist. Aktuell sind – wie erwähnt – bis zu acht Kanäle und somit Formate wie Dolby TrueHD oder Dolby Atmos möglich. Weltweit nutzen aktuell über 60 Audiounternehmen den neuen Industriestandard und die Zahl wächst stetig.
Doch kommen wir wieder zurück zu Phonars-Stereo-HUB aus der chinesischen Schmiede von Hansong. Als weiteres Feature ist ein Streamer mit an Bord und ermöglicht die Wiedergabe über die bekannten Apps von Spotify, Tidal oder Qobuz. Genug der ganzen technischen Features: Ich mache mich endlich an die Installation: Die spartanische, zehnseitige Bedienungsanleitung ist schnell überflogen und landet als Reminder für die später genutzten Klangeinstellungen vorerst auf unserem Wohnzimmertisch, bis meine zweieinhalbjährige Tochter mit Ihren neuen Malstiften freudig auf mich zuläuft und mich fragt, ob sie das ausmalen darf.
Der Anschluss der mitgelieferten Kaltgerätekabel an die Lautsprecher ist schnell erledigt, und die Verbindung mit den Pairing Tasten an HUB und dem rückseitigen Panel der Lautsprecher gelingt unkompliziert. Nach einer kurzen Kanalüberprüfung, die mit der sehr hochwertigen und mit gefühlten tausend LEDs ausgestatteten Fernbedienung bestätigt wird, kann es an die Einrichtung des Systems mit der Google Home App für Android oder iOS gehen. Anschließend können die gewohnten Apps von Streaming-Diensten wie Qobuz, Spotify und Tidal genutzt werden um die beiden je 27 Kilogramm schweren Phonars via Chromecast oder Airplay anzusteuern.
Für einen ersten Klangvergleich darf zuerst die Steve Miller Band mit „Abracadabra“ ran. Die Remastered-Version von 2017 eignet sich perfekt, um die Stereodarstellung zu testen. Und hier steht die aktive Match Air ihrer passiven Schwester in nichts nach. Der Übergang vom rechten zum linken Speaker der Synthi- und Gitarrenparts und wieder zurück erfolgt nahtlos, das eingängige Bassriff geht nicht unter und das markante Keyboardthema steht im Vordergrund, ohne aufdringlich zu wirken.
Als nächstes ist eine meiner Lieblingsversionen von Led Zeppelins Meisterwerk „Stairway to Heaven“ an der Reihe: Die imposante Tribute-Version, live vorgetragen von Heart im Kennedy Memorial Center im Jahre 2012. Schon die ersten Klänge des wohl berühmtesten und meistgespielten Gitarrenriffs erfüllen den Raum. Ann Wilsons unnachahmliche Vocals rühren sogar Robert Plant zu Tränen und hier lässt sich sofort ein markanter Unterschied der beiden Phonar Boxen erkennen: Bei der Höhenwiedergabe und den von John Bohams Sohn Jason gespielten Drums sehe ich die Match Air mit Ihrem Drive leicht im Vorteil. In Sachen Bühnendarstellung, den mittenlastigen Gitarrenriffs und der Emotionalität bevorzuge ich hingegen die passive Next 6.2. Generell gefällt mir die Abstimmung der passiven Version extrem gut und ich probiere, ein wenig mit den Setups der aktiven Schwestern herum. Hier gefällt mir das Setup 5 mit dem leicht abfallenden Hochtonbereich ab zwei Kilohertz recht gut.
Für einen Vergleich mit meinem Referenz-Streamer Rivo von Volumio binde ich nun den kompakten italienischen Network-Player ins Google-Home-Netzwerk ein. Bei Eric Bibbs „New Home“ spielt der Rivo lebendiger als der Platin-Hub. Die Dynamik der Blues-Gitarre bewegt mich sofort zum Mittwippen und das Blues-Harp-Solo zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Hier leistet der integrierte Streamer des HUB schon gute Arbeit, doch aufgrund des DSP-Plugins des Rivos lassen sich hier feinere Klangkorrekturen als allein mit den zehn verschiedenen Setups des Match Air Moduls erzielen.
In einem sehr aufschlussreichen Gespräch mit Karsten Grämkow werden mir die Feinsicherungen von AHP empfohlen, und die sind dank der exzellenten Organisation des Phonar-Teams innerhalb eines Werktages bei mir im Briefkasten. Schnell sind die Sicherungen nach ein wenig Fummelei an den DSP-Panels ausgetauscht und schon nach dem ersten Vergleich kann ich dieses preiswerte Tuning nur empfehlen. Sofort wird bei Slashs „Where do I begin? (Theme from Love Story)“, wo noch zuvor ein wenig Seele fehlte, der musikalische Vortrag emotionaler und die Match Air beginnt zu atmen. Die Gitarrenklänge des berühmten Zylinderträgers erfüllen den Raum und der Maestro erweckt mit seiner Les Paul jegliche Emotion – Gänsehautfeeling inkludiert. Besonders im unteren Mittenbereich ist die Klangveränderung klar und deutlich wahrzunehmen.
Eine weitere Möglichkeit, den Sound zu optimieren, wäre, das Netzteil des Platin-Hubs gegen einem SBooster zu tauschen. Da ich einen solchen nicht zur Hand habe, entscheide ich mich gleich für ein Upgrade mit einem deutlich höherwertigen Netzwerkplayer mit WISA-Technologie. Hier kommt der Primare SC15 Prisma ins Spiel: Wo der Hansong-HUB gute Arbeit verrichtet, vermittelt der Primare in Kombination mit den aktiven Towern von Phonar eine Riesenmenge Hörgenuss. Ein klarer Vorteil der WISA-Technologie ist, dass man nicht an einen Hersteller gebunden ist, sondern seine Speaker mit jedem WISA-fähigen Streamer seiner Wahl verbinden kann. Somit lassen sich jederzeit je nach Portemonnaie und Gusto Veränderungen durchführen. Doch nun wieder zurück zu Primare und dem Platin-Hub. Ausstattungstechnisch hat der SC 15 Prisma hier den Vorteil, sich auch Festplatten mit dem USB-Anschluss verbinden lassen, wodurch es möglich wird, Tracks aus der eigenen digitalen Bibliothek mit einer Auflösung von bis zu 328 Kilohertz abzuspielen.
Um die 320 Watt der Match Air ein wenig zu fordern, folgt „Kingdom“ von Downstait. Bei dem Einmarschsong des American Nightmares Cody Rhoades donnern mir die markante Bassline mit harten NU-Metal-Drums entgegen. Perfekt transportieren die beiden Norddeutschen Speaker den Drive der Rock-Nummer, die harten Gitarrenriffs tragen zur energiegeladenen Atmosphäre bei – ja so habe ich mir das vorgestellt. Im Vergleich zu ihren passiven Counterparts behalten die Match Air gerade im Bassbereich und bei der Differenzierung leicht die Oberhand. Doch wie sieht es mit der Wiedergabe der leisen Töne aus? Ich durchstöbere meine Musikdateien und werde bei a-has 2017 erschienen Meisterwerk MTV Unplugged – Summer Solstice fündig. Bei „The Sun Always Shines On TV“ gelingt es der Match Air hervorragend, die unterschiedlichen Phrasierungen des Duetts zwischen Morten Harket und Ingrid Helene Havik herauszuarbeiten. Jede noch so kleine Nuance findet den Weg in meinen Gehörgang. Besonders beindruckt das zeitlose „Take On Me“. Die Verletzlichkeit der Vocals des norwegischen Sängers gepaart mit malerischen Pianosounds und akustischen Gitarrenmelodien lassen mich an diesem wundervollen Akustikkonzert teilnehmen. Das getragene „Stay On These Roads” mit seinem 45-sekündigen Pianointro beweist, dass die Match Air die unterschiedlichen Klangcharaktere von sanften Cellostreichern bis hin zu dem Wechsel der eingängigen Hauptstimme mit den Backroundvocals vorzüglich differenziert darstellt und gleichzeitig alle Instrumente zu einer raumfüllenden Bühne vereint.
Nach dem Genuss der Unplugged-Welt folgt nun ein Ausflug in die elektronische Entität der deutschen Pioniere von Kraftwerk. Das minimalistische „Elektro Kardiogramm“ fordert den Tieftöner der norddeutschen Speaker. Der Wechsel auf Setup 0 mit einer Bassbetonung von plus drei Dezibel bei 60 Hertz bringt nicht nur mir Freude, sondern auch den unter uns wohnenden Nachbarn. Knackige, tiefe Beats wechseln sich mit breiten Syntisounds ab und lassen mich immer weiter in die unendlichen Weiten der Synergie zwischen Primare SC15 und den Match Air eintauchen.
Da der Platin-Hub im Gegensatz zum Primare Prisma einen HDMI-Anschluss bietet und ich dieses Feature auch gern ausprobieren möchte, verbinde ich den kleinen HUB mit dem Fernseher und dann anschließend wieder mit der Match Air. Bei der neuesten „Mandalorian“-Folge wird schnell klar, dass die WISA-Technologie und der HUB ihre Stärken im Heim-Kino-Betrieb ausspielen: Absolute Lippen-Synchronität, exzellente räumliche Ausgewogenheit und gekonnte Stereo-Effekte reisen mich sofort mit – „This Is The Way“.
Letztendlich stellt sich mir die Frage: Wo lässt sich die Kombination aus Streamer und den aktiven Phonar Speakern einordnen? Würde ich meine liebevoll und über mehrere Jahre erweiterte Stereoanlage eintauschen? Wohl eher nicht. Aber für eine Zweitanlage wäre ich sofort zu begeistern. Der kleine Platin-Hub lässt sich vor jeder Ehegattin schnell verstecken und die Diskussionen, den heiß geliebten Hifi-Altar in das Wohnraumdesign einzufügen, entfällt. Gerade für Freude des Streamings ist Phonars Komplettlösung eine moderne und nachhaltige Antwort, die mit jeder preislich gleichwertigen Alternative aus unterschiedlichen Einzelkomponenten allemal mithalten kann.
Gehört mit
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Streamer / Netzwerkplayer | Volumio Primo Hifi Edition, Volumio Rivo, Primare SC 15 Prisma |
Endstufe | DENON PMA-535 R |
Router & Laufwerk | Fritz!Box 7490, FRITZ!OS: 7.29, WD_BLACK P10 Game Drive 2 TB |
Tablet | Samsung Galaxy Tab 8 |
DA-Wandler | Cambridge Audio DacMagic |
Phonovorstufe | NAD PP2 |
Plattenspieler | Technics 1210-SL MK7 mit Tonabnehmer Ortofon Blue MM |
Lautsprecher | Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf |
Smartphone | Honor 10, 64GB, 4GB RAM, Android 10 |
Computer | Acer Aspire ES1-531-C5D9 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 21H1 |
Audioplayer | Foobar2000 v.1.6.8 |
Kabel / Zubehör | Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel & Stereo RCA Kabel, in-akustik 00404007, Mogami 2313, AudioQuest GroundGoody PSC, Micromega MyCable Speaker Kabel, Nobsound Speaker Selector Switch, Dynavox HiFi-Netzfilter X7000B |
Herstellerangaben
Phonar Veritas p6.2 Match-Air
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Lautsprecher-Typ | smart aktiv, 3 Wege Bassreflex |
Übertragung | Funk in HD-Qualität 24 bit/96 kHz |
Hochtöner | 26 mm Ringstrahler ScanSpeak |
Tief-Mitteltöner | 130 mm, Nomex/Papier (Peerless) |
Bass | 160 mm Peerless |
DSP | 192kHz max. 60bit |
Verstärkung | 2 x 320 W Digital / 240 W Class D (PWM) |
Frequenzbereich | 26 - 27.000 Hz |
Übergangsfrequenzen | 300 / 2.700 Hz |
Abdeckung | Steck- und magnetisch |
Anschlüsse | XLR / RCA |
Filter | 10 Optionen |
Abmessungen | 1040 x 220 x 330 mm (H x B x T) |
Gewicht | 27 kg / Stück |
Ausführungen | Schwarz, Kirschfurnier, Walnussfurnier, hochglanz Schwarz, hochglanz Weiß |
Herstellergarantie | 60 Monate |
Einspielzeit | 48 Stunden |
Preis | 4.600 € Paar |
Set mit Platin-HUB | 5000 € |
Aluminiumausleger | inklusive |
Umrüstung von Veritas Next auf Match-Air | 2.300 € |
Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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Anschrift | Industriestr. 8 – 10 24963 Tarp |
Telefon | +49 4638 89240 |
info@phonar.de | |
Web | www.phonar.de |
Axxess ist die vierte Marke der Audio Group Denmark neben Ansuz, Aavik und Børresen. Die Einführung von Axxess verkörpert die Suche der Gründer der Audio Group Denmark, Lars Kristensen und Michael Børresen, nach authentischen und emotionalen musikalischen Momenten und ihre Vision, diese mit noch mehr Menschen zu teilen.
Axxess fängt die Essenz von Ansuz, Aavik und Børresen ein und spiegelt eine Welt von High-End-Audiogeräten wider, in der technologische Exzellenz und die Ästhetik des dänischen Designs Hand in Hand mit authentischer musikalischer Leistung gehen.
Axxess wird aus innovativen, hochwertigen Lautsprechern, Verstärkern und Audiokabeln bestehen, die zu einem bescheideneren Preis als die Geräte von Ansuz, Aavik und Børresen verkauft werden können und dennoch den Standard an musikalischer Leistung und ästhetischem Design erreichen, für den Ansuz, Aavik und Børresen bekannt sind.
Technologische Entwicklungen und Innovationen, die aus der Produktentwicklung von Ansuz, Aavik und Børresen hervorgehen, können oft von allen drei Marken genutzt werden. Der Wissens- und Technologieaustausch zwischen diesen Marken ist äußerst kreativ und wertvoll. Auf diese Weise profitiert jede Marke von den anderen, eine perfekte Symbiose, die sich gegenseitig stärkt und verbessert. Dieser Ansatz ermöglicht es der Audio Group Denmark, auf eine breite Palette ihrer bahnbrechenden Kerntechnologien zurückzugreifen und sie in die neue Axxess-Serie zu implementieren.
Mit der Einführung der Axxess Forté-Serie bietet Axxess einen vielseitigen Verstärker an der Schnittstelle von Spitzentechnologie, genialer Einfachheit und ästhetischem dänischem Design. Axxess Forté ist eine Streaming-Verstärkerserie, die aus drei Stufen besteht, Axxess Forté 1, 2 und 3. Axxess Forté zeichnet sich durch die Vielseitigkeit seiner multifunktionalen Eigenschaften aus. Er verfügt über eine Streamer- und eine DAC-Sektion und ist gleichzeitig Voll- und Kopfhörerverstärker. Durch die Nutzung der Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle der Audio Group Denmark und weiterer technologische Innovationen manifestiert Axxess sein Engagement für eine unübertroffene musikalische Authentizität. Axxess Forté ist einfach zu bedienen und zu installieren und lässt sich in jede Wohnumgebung integrieren. Mit seinen agilen und intuitiven Steuerungsfunktionen bietet Axxess Forté einen direkten Weg zu authentischen und emotionalen musikalischen Momenten.
Um eine maximale Leistung zu erreichen, wird in der Axxess Forté-Serie die UMAC™-Verstärkertechnologie eingesetzt, die auf einem Entwicklungsansatz von Aavik basiert. Sie gewährleistet Stabilität, Zuverlässigkeit und Präzision des Verstärkers. Die UMAC-Technologie erzeugt weitaus weniger Hochfrequenzrauschen und erfordert weniger induktive Filterung am Ausgang. Diese Vorteile verleihen dem Axxess Forté-Verstärker einen viel besseren Dämpfungsfaktor und damit eine wesentlich bessere Kontrolle über die Lautsprecher.
Die Zusammensetzung der Musik bestimmt die wechselnden Leistungsanforderungen an einen Verstärker. Dies stellt hohe Anforderungen an die Fähigkeit des Verstärkers, die Leistung präzise und schnell zu liefern, ohne dass es zu Verzögerungen aufgrund der Stromversorgung kommt. Solche Verzögerungen erhöhen den Geräuschpegel und erzeugen einen unnatürlichen Klang. Der Axxess Forté wurde mit dem von Aavik inspirierten „Resonanzmodus-Netzteil“ entwickelt, das die Betriebsfrequenz erhöht, um eine höhere Spitzenleistung zu ermöglichen, wenn die Musik dies erfordert. Das Grundrauschen des Netzteils bleibt sehr niedrig und wird durch die extrem rauscharmen Regler, die die verschiedenen Teile der Schaltung versorgen, noch weiter reduziert.
Die Herausforderung eines traditionellen Multi-Bit-Wandlers in einer DAC-Sektion besteht darin, mit erhöhter Rauschverschmutzung und Signalverzögerung umzugehen, die die Musik mit einer unerwünschten „digitalen Signatur“ versehen. Axxess Forté verfügt über einen Ein-Bit-Wandler, der im eigenen Haus entwickelt wurde und die „analoge Signatur“ bewahrt. Durch die schnelle Datenverarbeitung und die Unempfindlichkeit gegenüber Rauschen gewährleistet der Wandler des Axxess Forté Klarheit und Präzision, die der Musik Gelassenheit verleihen.
Axxess Forté verfügt über ein Streamer-Modul, das von dem in den Aavik-Streamern verwendeten inspiriert wurde. Dieses Modul, das als dedizierte Audioeinheit konzipiert ist, ist mit hochwertigen Kondensatoren ausgestattet und verwendet keine Mikrocomputer. Das macht die Signalverarbeitung extrem leistungsstark und reduziert unerwünschtes Rauschen radikal. Ein weiteres Hauptmerkmal des vielseitigen Axxess Forté-Verstärkers ist seine Kopfhörersektion. Er ist als nicht schaltender Class-A-Verstärker konzipiert, der eine ausgezeichnete Linearität, hohe Verstärkung und geringe Signalverzerrung bietet. So kann der Hörer über den Kopfhörer ein ungestörtes, authentisches Musikuniversum erkunden.
Die Ansuz-Tesla-Spulen-Technologie ist seit 2011 das Wahrzeichen der Produkte der Audio Group Denmark. Daher ist es nur natürlich, diese Geräuschunterdrückungstechnologien in den Axxess Forté zu implementieren, um auch hier die charakteristischen Leistungs- und Qualitätsstandards der Audio Group Denmark zu erreichen. Die Ästhetik der Axxess Forté-Modelle, die in Dänemark handgefertigt werden, zeichnet sie als Symbole des zeitgenössischen dänischen HiFi-Designs aus. Sie verkörpern minimalistische Form und vielseitige Funktionalität, beides fest verwurzelt im innovativen Audiokonzept der Audio Group Denmark.
Im Jahr 2020 entwarf Aavik ein anspruchsvolles Verstärkergehäuse aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis. Dieses Materialdesign reduziert mechanische Einflüsse, insbesondere die Hysterese, was zu einer signifikanten klanglichen Verbesserung führt. Die Axxess Forté-Serie besteht aus demselben Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis an der Ober- und Unterseite und manifestiert das Engagement der Audio Group Denmark, ästhetische Designs zu schaffen, die die musikalische Leistung verbessern.
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
König Charles hat seinen Besuch in Frankreich abgesagt. Das war für mich keine Option. Trotz Streiks sowohl in Deutschland als auch Frankreich hat der Besuch bei Davis Acoustics in Troyes mit flexibler Reiseplanung geklappt. Am Montag um 9 Uhr treffe ich Firmenchef Olivier Visan am Bahnhof von Troyes.
Der Standort Troyes wurde im Jahr 1994, noch unter der Leitung des Firmengründers Michel Visan, Oliviers Vater, gewählt, nachdem die Produktionsstätte in den Pariser Vororten für die Expansion des Unternehmens zu klein wurde. Troyes ist in alle Richtungen des Landes gut angebunden und eine zauberhafte Stadt. Letzteres dürfte die Standortwahl nicht gänzlich unbeeinflusst gelassen haben. Mit seiner mittelalterlichen Stadtstruktur und vielen erhaltenen Häusern versprüht Troyes ein fantastisches Flair. Eine Vielzahl gotischer und barocker Bauten unter anderem die Cathédrale Saint-Pierre et Saint-Paul und die Église Saint-Nizier prägen das Stadtbild und machen Troyes zu einer unheimlich besuchswerten Stadt. Für den gestern angelaufenen Kinofilm „Die drei Musketiere – D’Artagnan“ wurde Troyes übrigens als einer der Drehorte ausgesucht. Außerdem gehört Troyes offiziell zum Weinbaugebiet Champagne. Letzteres ist für Olivier nicht unbedingt ein wichtiges Merkmal, er schätzt jedoch die Nähe zu Paris. Mit dem Nahverkehr ist es möglich, am Abend in Paris Opern oder Konzerte zu besuchen und noch in derselben Nacht wieder zurück in Troyes zu sein.
Das Team von Davis Acoustics ist überraschend klein. Neben Olivier arbeiten für den Hersteller nur Thomas Grebert im Marketing, Emilie Milleret und Amandine Muller im administrativen Bereich und Evelyne Berthier, Patricia Baudement, Alexis Protte und Arnaud Tiri in der Fertigung. Trotzdem steht die Produktionshalle bis unters Dach voll mit fertigen Lautsprechern und Treibern. Neben einem sehr umfangreichen Angebot eigener Treiber für den Selbstbaumarkt baut Davis Treiber in Auftrag für verschiedenste Firmen. Dazu gehört unter anderen der deutsche Edelhornhersteller Avantgarde. Die Vielfalt der Lautsprecherserien in fertigen Gehäusen ist ebenfalls groß. Zählt man das Topmodell Stellar und die Dream-Serie, die einige spezielle, aber sehr unterschiedliche Modelle vereint, nicht mit, so sind es trotzdem ganze acht verschiedene Serien. Der deutsche Vertrieb B&T HiFi konzentriert sich auf die Stellar, die Dream- und Courbet-Serie, die ich allesamt als audiophil bezeichnen würde. Außerdem führt B&T HiFi die sehr preiswerte Einstiegsserie Ariane, die Mittelklasseserie Krypton und schlussendlich zwei Breitbandtreiber mit 13- und 20-Zentimeter-Membranen. Damit bedient Davis in Deutschland vorrangig den Stereomarkt. Andere ihrer Serien, die auch den Kinoliebhaber mit Center- und Effektlautsprechern ansprechen, haben einen besonders starken Absatz in Indien, wie mir Olivier berichtet. Dort scheint Stereowiedergabe weniger wichtig zu sein als der Filmabend mit der ganzen Familie. In Frankreich hat Davis Acoustics eine Kooperation mit Boulanger und Fnac, in etwa mit Mediamarkt und Saturn hierzulande vergleichbar. Deshalb ist Frankreich nach wie vor der größte Absatzmarkt, mit etwa 40 Prozent des Jahresabsatzes steht der internationale Markt aber nicht weit hintenan.
Bevor ich mit Olivier Visan zu einer Tour durch den Betrieb aufbreche, unterhalte ich mich ein bisschen mit ihm über Davis Acoustics. Der studierte Ingenieur für Materialkunde ist der alleinige technische Entwickler. Für das Design engagiert er regelmäßig einen seiner Freunde aus einer anderen Branche. Nach der Courbet-Serie folge eine große Preislücke zum Topmodell Stellar. Zwar spielten die Courbet- und insbesondere die Dream-Reihe bereits auf sehr hohem Niveau, eine High-End-Serie, die den Abstand zur Stellar überbrückt, fehle dem Portfolio jedoch. Dies zu ändern, ist Oliviers Ziel für die High End 2023, auf der ein neuer Lautsprecher Premiere feiern soll, der genau in dieses Segment passt. Außerdem möchte er das Portfolio nicht zuletzt mit Hilfe von Thomas Grebert generell etwas straffen und klarer kategorisieren. Natürlich werden verschiedene Preisbereiche abgedeckt bleiben, aber Olivier möchte sich stärker ausleben und einfach die Lautsprecher bauen, auf die er selbst Lust hat. Dazu gehören auch mal nicht alltägliche Konzepte wie der für die High-End geplante Lautsprecher, der im Hörraum, der gleichzeitig Oliviers großgeratenes Büro darstellt, als Prototyp steht. Noch darf ich nicht viel berichten, aber der Lautsprecher stellt gewissermaßen eine Rückbesinnung auf die Wurzeln von Davis dar und verfügt mit seiner gleichzeitig klanggewaltigen, aber doch feinsinnigen Spielweise über enormes Mitwipp-Potential.
Die Davis-Manufaktur ist ein wahres Lautsprecher-Paradies. In jeder Ecke stehen Lautsprecher aktueller und ausgelaufener Serien, Treiber, Prototypengehäuse, Testfrequenzweichen und dergleichen. Olivier kommt mir ein wenig wie der Brennpunkt im Zentrum eines kreativen Chaos vor. Damit meine ich nicht, dass es bei Davis unstrukturiert oder gar unsauber vorgeht, aber hier wird der Lautsprecher- und Chassisbau umfassend gelebt. Es geht nicht darum, ein perfekt aufgeräumtes Hochglanzbüro für den Fototermin zu präsentieren, sondern um Lautsprecher, Musik und die maximal spaßgeladene Wiedergabe ebendieser. Auch nach vielen Jahren als Firmenchef von Davis hat Olivier keinen Deut an Faszination für sein Handwerk verloren. Er bastelt und probiert mit Leidenschaft an verschiedensten Konzepten, Treibern und Materialien herum. Im Zentrum stand und steht dabei Kevlar als Membranmaterial. Aber auch Karbonfaser, Papier und andere Gewebe kommen zum Einsatz. Aktuell experimentiert er mit verschiedenen Beschichtungen aus Molybdän, Graphit und Aluminiumoxiden. Was mir an Davis gefällt, ist die Produktvielfalt und die generelle Herangehensweise. Einen perfekten Treiber oder das ideale Treibermaterial gibt es schlicht und ergreifend nicht. Jeder Treiber, jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Deshalb gibt es zwar einige typische oder nahezu Alleinstellungsmerkmale, die im Davis-Portfolio immer wieder auftauchen, wie Kevlartreiber oder Konushochtöner und sie sind durch die jahrzehntelange Erfahrung Davis durchentwickelte, hochpräzise Bauteile geworden, aber erheben dennoch keinen Anspruch darauf, ein Non-Plus-Ultra-Wundertreiber zu sein. Es wird nicht an einem einzigen als optimal angesehenen Konzept festgehalten, von der Kevlarmembran als Mitteltöner mal abgesehen, und dieses immer weiter verfeinert, sondern es gibt viele grundlegend verschiedene Konzepte für jeden Geschmack und Anwendungszweck, die jeweils gepflegt werden. Olivier beispielsweise hat eine persönliche Vorliebe für Dreiwegesysteme mit großformatigen Tieftontreibern oder für Zweiwege_Lautsprecher mit ebenfalls großem Tieftontreiber und Horn. Marketingchef Thomas hingegen liebt die Breitbandlautsprecher der Marke.
Die Fertigung ist in vier Bereiche aufgeteilt. Eine Sektion ist für den Zusammenbau der Magnetsysteme und deren Verheiratung mit dem Korb vorgesehen. Eine weitere Sektion dient der Montage der Schwingspule, Zentrierspinne und der Membrane. Der dritte Bereich dient dem Test der produzierten Chassis. An Station Nummer vier erfolgt sowohl die Montage der Frequenzweichen als auch die Endmontage der Chassis und Frequenzweichen in die Gehäuse. Die Körbe, Magneten und Schwingspulen kommen von internationalen, spezialisierten Zulieferern, die Zentrierspinnen und Membranen aus Frankreich. Die Weichenbauteile stammen unter anderem von SCR (Frankreich) oder Mundorf (Deutschland). Die Gehäuse werden je nach Finish in verschiedenen Tischlereien in Frankreich gefertigt. Der Zusammenbau aller Komponenten erfolgt ausschließlich bei Davis Acoustics in Troyes. Die meisten Arbeitsschritte laufen parallel zueinander ab. Da an einem Morgen beispielsweise gut 100 Magnetsysteme produziert werden, aber deutlich weniger Lautsprecher endmontiert werden können, wechseln Oliviers Mitarbeiter je nach Bedarf zwischen den verschiedenen Stationen der Produktion.
Das Basis-Magnetsystem besteht mindestens aus einer Magnetträgerplatte, einem Magneten, einem Polstück, einer Korbträgerplatte und natürlich dem Korb. Je nach Qualitätsstufe der fertigen Treiber kommen verschiedene Grundbauteile zum Einsatz. Es werden Ferrit-, Neodym- und AlNiCo-Magnete eingesetzt. Die Körbe bestehen überwiegend aus massivem Aluguss, einige auch aus Stanzteilen. Für die Magnetträger gibt es drei verschiedene Qualitätsstufen. Bei der einfachsten Stufe wird die rückseitige Montageplatte mit dem mittig liegendem Polstück als ein Stahlbauteil gegossen. Aufgrund seiner Bauform wird es „T-Yoke“ genannt. In der Seitenansicht sieht es aus wie ein „T“ mit überdimensional großem oberen Strich. Bei hochwertigeren Treibern wird eine gegossene Rückplatte mit einem separaten, präzise gefrästen Polstück verpresst. So können bereits geringere Fertigungstoleranzen erreicht werden. Für besonders aufwendige Treiber wie beispielsweise Davis Breitbänder muss der Spalt zwischen Polstück und dem mittleren Ausschnitt der Korbträgerplatte besonders gleichmäßig sein, da er sehr schmal ist. Aus diesem Grund werden insbesondere die Korbträgerplatten und das später mittig liegende Polstück abgedreht und galvanisiert. Dadurch wird eine noch geringe Fertigungstoleranz erreicht. Zusätzlich können dabei konkave Flächen der Trägerplatten realisiert werden, die sich auf die physikalischen Eigenschaften des Magnetsystems auswirken.
Das wichtigste Gerät in der Magnetsystemproduktion ist eine Hydraulikpresse. Für verschiedene Arbeitsschritte kann sie mit verschiedenen Aufnahmen und Köpfen ausgestattet werden. Als erstes zeigen Arnaud und Olivier mir, wie ein hochwertiger Tiefmitteltöner entsteht. Das Magnetsystem des 16GKLV6R besteht inklusive Korb aus 6 Einzelteilen. Eine Besonderheit des Tiefmitteltöners ist der Kupferring auf dem Polstück. Er linearisiert die zu hohen Frequenzen immer weiter ansteigende Impedanz und den Frequenzbereich, kurz bevor der saubere Frequenzverlauf wie bei jedem Tiefmitteltöner bauartbedingt aufbricht. Die Empfindlichkeit des Treibers wird durch den Kupferring jedoch um etwa 2 bis 3 Dezibel gesenkt.
Die Entwicklung eines Lautsprecherchassis ist immer ein Ausbalancieren verschiedenster Parameter. Grundlegend gilt, dass die Schwingspule sich nicht vollständig aus dem Zentrum des Magnetfeldes herausbewegen sollte. Soll ein Treiber folglich besonders viel Hub produzieren, muss die Schwingspule entsprechend lang sein. Auch der Durchmesser der Schwingspule respektive des Schwingspulenträgers beeinflusst die Chassisparameter. Ein größerer Durchmesser sorgt für eine tiefere Resonanzfrequenz, begrenzt jedoch die größtmögliche Auslenkung, sofern die Spule nicht deutlich verlängert wird.
Die Sicke hat ebenfalls eine große Auswirkung auf die Resonanzfrequenz. Die nicht uneingeschränkt haltbare und deshalb inzwischen unüblich gewordene Schaumstoffsicke produziert eine besonders tiefe Resonanzfrequenz. An zweiter Stelle folgt die am häufigsten verwendete Gummisicke und an dritter Stelle folgt eine Gewebesicke, die bei Davis in Wellenform in verschiedenen Treibern eingesetzt wird, da sie die Treiber höhere Frequenzen produzieren lässt und ihre Empfindlichkeit erhöht. Auch die Magnetgröße und -anzahl spielt natürlich eine Rolle in der Gesamtkonzeption. Es gilt ein Gleichgewicht aus Kontrolle und Agilität herzustellen. Olivier weiß bei der Lautsprecherentwicklung folglich nicht nur, welche Parameter er von den verwendeten Chassis erwarten darf, sondern auch, wie er sie bei Bedarf anpassen kann. Die Lautsprecherentwicklung beginnt deshalb oft mit bereits vorhandenen Treibern, deren Eigenschaften dann auf den speziellen Anwendungszweck und die jeweils gewünschte Charakteristik des Lautsprechers angepasst werden. So hat beispielsweise auch die Entwicklung der Stellar begonnen. Ihr Hoch- und Tiefmitteltöner basieren auf bereits vorhandenen Chassis, sind allerdings stark modifiziert. Nur der Tieftöner ist eine komplette Neuentwicklung mit spezieller Schwingspule. Einen noch genaueren Einblick in die Fertigung eines aufwendigeren Magnetsystems erhalte ich von Arnaud am Beispiel eines Konushochtöners, wie er auch in der Stellar eingesetzt wird.
Damit die Fertigung aufgrund meines Besuchs nicht vollständig zum Erliegen kommt, führt mir Thomas zwischenzeitlich, entsprechend seiner persönlichen Vorliebe, einen Breitbänder in Oliviers Büro vor. In diesem Fall sitzt das 13-Zentimeter Modell in einem denkbar einfachen Testgehäuse. Ein besonderes Merkmal des Treibers ist die Staubschutzkappe aus Aluminium, welche die höheren Frequenzen maßgeblich mitgestaltet. Wir hören die Lautsprecher an Gryphon Essence Elektronik und zwar direkt – ohne Frequenzweiche. Nach einigen Sekunden Irritation stellt sich ein wunderbares Hörgefühl ein. Breitbänder gelten im Studiobereich als messerscharfes Werkzeug, das Problembereiche in Mixes gnadenlos aufzeigt. Der Davis Breitbänder verfügt ebenfalls über diese Gene, bleibt dabei allerdings nicht so spaßbefreit wie seine mir bekannten Studiopendants. Die Fähigkeit, tonale, musikalische und zeitliche Zusammenhänge in einer bestechenden Klar- und Einfachheit darzustellen, ist verblüffend. Gleichmaßen weiß ich doch ganz genau, dass es in der Wiedergabe definitiv nicht linear zugeht, aber es ist mir herzlich egal. Wer schon immer mal Lautsprecher selbst bauen wollte, sich aber nie so richtig getraut hat, für den ist dieser Treiber der perfekte Einstieg. Man kann bei der Frequenzweiche überhaupt nichts falsch machen, man braucht nämlich gar keine und in SachenGehäuse ist der Treiber auch nicht sonderlich anspruchsvoll.
Das Musikhören mit Thomas macht unheimlich viel Spaß. Ich habe das Gefühl, in Frankreich herrscht in der Audiowelt ein leicht anderer Grad an Entspanntheit. Es geht so gar nicht darum, mit besonders audiophilen, zu Testtracks deklassierten Musikstücken die Besonderheiten der Lautsprecher hervorzuheben, sondern wir spielen einfach die Musik, auf die wir gerade Lust haben. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um eine schrammelige Rockscheibe aus dem letzten Jahrhundert, aktuelle Popmusik, brachiale elektronische Tanz- oder feine Kammermusik handelt. Auf meine Aussage, dass ich mit der zurückhaltenden Basswiedergabe des Lautsprechers durchaus gut leben könnte, erwidert Thomas trocken: „Du meinst ganz ohne Bass…?“. Seine Einstellung ist mir sympathisch. Er weiß genau um die Stärken des Treibers, hält es gleichermaßen aber für überflüssig, seine Schwächen schön zu reden.
Bevor ich in die Fertigung zurückkehre, um mir die Endmontage der für meinen Besuchstag eingeplanten Courbet Nr. 4 und Nr. 5 anzusehen, höre ich mir noch den Kompaktlautsprecher Courbet Nr. 3 an. Er ist der Lautsprecher aus dem Davis Portfolio, der am engsten mit dem von mir bereits getesteten Olympia One Master 35 verwandt ist. Während die Domäne der Olympia One ihre begeisternd feinsinnige Mittenwiedergabe ist, lebt sich die Courbet Nr. 3 an den beiden Enden des Frequenzspektrums stärker aus. Sie stellt gewissermaßen die moderne Variante der Olympia dar. Sie wagt noch etwas mehr Präsenz und Attack im Hochton, spielt im Bassbereich autoritärer, druckvoller und eine Spur prominenter, dafür eventuell ein Fünkchen weniger zackig als die Olympia. Ihrer Dynamikfähigkeit tut dies jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Auch die räumliche Komponente gerät bei der Courbet etwas großzügiger und plastischer.
Nach den vertiefenden Gesprächen des Tages mit Olivier wird mir bewusst, dass es gar nicht unbedingt nötig ist, technisch alles immer auf die absolute Spitze zu treiben. Ich merke, dass ich seinem Urteil und vor allem seinen Ohren vertrauen kann. Letztendlich ist das viel wichtiger als der Einsatz von hochtechnologischen Raumfahrtmaterialien, wie es sich typische High-Ender gerne auf die Fahne schreiben. Was nicht heißen soll, dass bei Davis keine modernen Werkstoffe zum Einsatz kommen. Das Verständnis und Feingefühl für die verwendeten Materialien ist ebenso unersetzlich wie Erfahrung und das Wissen um ihre Stärken und Schwächen. Folglich ist die Fertigung zwar in der langjährigen Tradition des Unternehmens verwurzelt, dabei aber keineswegs aus der Zeit gefallen. Die Herangehensweise von Olivier und seinem Team ist von Pragmatismus und Bodenständigkeit geprägt. Dies ist für mich durch den Besuch zu einem Markenzeichen von Davis geworden und erklärt für mich die besondere Zugänglichkeit ihrer Lautsprecher. Obwohl Davis auch günstige Serien für den breiten Massenmarkt produziert, verstehen sie es gleichermaßen, im audiophilen Segment zu glänzen. Mit der Courbet-Reihe baut Oliviers Team moderne, vielseitige, makellos verarbeitete Lautsprecher mit klaren Proportionen und Linien. Die Dream Serie offeriert einige besondere Schätzchen mit Spezialfähigkeiten und die Stellar stellt, in ihrer Konzeption als optisch individuell nach Wunsch gestaltetes Einzelstück, das aktuelle Maximum des Machbaren dar. Oliviers Entwicklung für die High End wird ein temperamentvolles Energiebündel. Das englischsprachige Pendant „live wire“ finde ich fast noch passender. Zum Feierabend kommen noch einmal alle in Oliviers Büro zusammen und lauschen den letzten Klängen des Tages auf der Courbet Nr. 3. Ich merke nochmals, dass jeder Stolz auf seine Arbeit und die Leidenschaft für Musikwiedergabe ungebrochen ist.
Vorfeld der großen HiFi-Messen hat Audio Exklusiv die beiden wichtigsten Linien überarbeitet. Beide Linien bieten den typischen „Audio Exklusiv-Familienklang“: Emotional, klangfarbenstark, luftig, dynamisch und weiträumig.
Ab sofort werden alle Geräte der Classic Line ohne Aufpreis mit einer Frontblende in Aluminium silber oder schwarz ausgeliefert. Steinfronten sind auf Anfrage mit entsprechend längerer Lieferzeit weiterhin möglich. Intern kommen neue, noch hochwertigere Bauteile wie zum Beispiel PRP- respektive TKD-Widerstände zum Einsatz. Hierdurch verbessert sich der exzellente Klang, wie ihn die Classic-Line mit ihrer Hybrid-Technik realisiert, um eine weitere Klasse. Wie bei Audio Exklusiv üblich, können vorhandene Geräte technisch auf den neusten Stand gebracht und entsprechend modifiziert beziehungsweise Platinen gegen entsprechenden Aufpreis getauscht werden.
Bei der beliebten Einstiegsreihe ECO-Line werden ab sofort neue Bedienelemente verwendet. Rund und in Silber-Chrom ersetzen sie das alte Kegeldesign. Von der Änderung betroffen sind die Vorstufe E 7 (ab 1.400 Euro) sowie der Vollverstärker E 12 (ab 2.000 Euro). Die Eco-Line ermöglicht dank konsequent umgesetzter Transistor-Technologie einen besonders preiswerten Einstieg in die High-End Welt und dennoch den typischen „Audio Exklusiv-Familienklang“, wie ihn die Classic-Line mit ihrer Hybrid-Technik realisiert. Die Preise sind jeweils vom Gerät abhängig, beide Serien sind ab sofort verfügbar. Die Skulpturen auf den Bildern wurden von der Künstlerin Marion Seiler zur Verfügung gestellt.
Audio Exklusiv ist ein traditionsreicher Hersteller für feinste High-End-Komponenten. Er bietet hochwertige Vor- und Endstufen in Transistor- und Röhrentechnik, dynamische und elektrostatische Lautsprecher, Plattenspieler und vieles mehr. Neben der Technik spielt auch die optische Gestaltung eine wichtige Rolle. So sich kann der Konsument sein Produkt in vielen verschiedenen Ausführungen individuell konfigurieren.
Obwohl ich mich schon lange mit Analogem beschäftige, bin ich noch nie einem VPI begegnet. Das ändert sich nun – und wie! Der Avenger Direct ist die Nummer drei in der Hierarchie und, auch wenn die Amerikaner lange Zeit einpunktgelagerte Arme favorisierten, mit dem Fatboy-12-Gimbal-3D-Tonarm, einem kardanisch gelagerten 12-Zoll-Modell, bestückt.
Erfreulicherweise hat mir Audio Reference, der deutsche VPI-Vertrieb, den Avenger nicht einfach zugeschickt. Max Merk, der die Händler im Süden der Republik betreut, brachte den recht voluminösen Karton mit fast 30 Kilogramm Plattenspieler in den Hörraum und baute ihn dort auf dem Krion-Plattenspieleraufsatz des linken meiner beiden Artesania-Exoteryc-Racks auf. Dazu wird das Chassis, das auch dem Motor und seiner Steuerungselektronik Platz bietet, in die drei mächtigen Aufnahmen für die in Spikes endenden Säulen gestellt, der Plattenteller plus textiler Matte aufgesetzt und die Basis mit dem Tonarm an eine der drei Säulen geklemmt. Das Chassis beherbergt auch die drei Druckschalter für „Stop“, „33“ und „45“ sowie die IEC-Netzbuchse. Große Rändelräder in den Säulen dienen der waagerechten Ausrichtung des Laufwerks, die Max Merk als Maschinenbauingenieur mit einer Präzisionswasserwaage zum Einrichten von Wellen vornimmt.
Vor einem genaueren Blick auf den Tonarm möchte ich Sie kurz mit den Gründen für die Entwickelung des Avenger vertraut machen und dabei auch ein paar Details seiner Konstruktion erwähnen. Dazu paraphrasiere wenige kurze Auszüge aus einem White Paper, das mir Mat Weisfeld, der Sohn des Firmengründers und jetzige Inhaber, freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat und das die Motorkonstruktion bis ins letzte Detail beschreibt. Daran dürften wohl nur Experten von Elektromotoren ihre Freude haben. Ich bin jedenfalls ab einem gewissen Punkt ausgestiegen und auch sicher, dass es weder Ihnen noch mir helfen würde, einen Kurzlehrgang in Motorentechnik einzuschieben, um die Qualitäten des Avengers einschätzen zu können. Deshalb werde ich mich später auf eine Kurzfassung in Sachen Antriebstechnik beschränken. Aber hier erst ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte des Avenger: Harry Weisfelds klassischer Plattenspieler mit Direktantrieb aus dem Jahr 2012 bildete die Grundlage für VPIs weitere Entwicklung des Antriebskonzeptes. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums hat man das ursprüngliche Design weiterentwickelt und auf den neuesten Stand der verfügbaren Technologien gebracht. Im Jahr 2019 wurde dann mit dem Vanquish ein Plattenspieler der „Superklasse“ vorgestellt, ein Weltklasse-Produkt, das mit seinem hohen Preis aber nicht in die Zeit der Pandemie passte. Daher entschied sich VPI, die bei der Entwicklung des Vanquish gewonnenen Erkenntnisse in die Avenger-Serie zu übertragen, und ein kleineres und günstigeres Modell zu realisieren: den Avenger Direct – wobei die Begriffe „klein“ und „günstig“ vor allem in Relation zum Vanquish zu sehen sind, dessen Preis sich im niedrigen sechsstelligen Bereich bewegt und der mit einem passenden Rack mit vier Böden geliefert wird.
Mat Weisfeld teilt in seiner E-mail mit, dass VPI den Motor des Avenger Direct selbst fertige, der Rotor und Statorteile aber vom amerikanischen Anbieter Thin Gap geliefert würden. Die Statorspulen bestünden aus massivem Kupferdraht mit quadratischem Querschnitt, der zur besseren Schwingungsdämpfung in ein Hochtemperatur-Verbundmaterial eingebettet sei. Die röhrenförmige Konstruktion des Stators widerstehe auch der Biegung unter Last und sorge für eine hervorragende Kühlung. Die Statorspulen wiesen eine überlappende V-förmige Anordnung auf, die den Rotationsübergang von Pol zu Pol glätte und das Rastmoment eliminiere, das bei einfacheren Direktantriebsmotoren auftrete. Außerdem seien die Rotormagnete so geformt, dass sie die Gegen-EMK des Stators beim Übergang von Pol zu Pol glätteten. Dadurch würden die Anforderungen an die Motorantriebsschaltung und die Stromversorgung verringert. Die Rotornabe sei präzisionsbearbeitet, um das 100-Millimeter-Drehgebersystem aufzunehmen, das 2500 Zeitpunkte pro Umdrehung als Positionsrückmeldung an den Servoverstärker liefere. Bei 33 Umdrehungen pro Minute ergebe dies eine Positionsauflösung von 1423 Messungen pro Sekunde, was zu dem extrem geringen „Wow-and-Flutter“ und der außergewöhnlichen Geschwindigkeitsgenauigkeit des Tellers beitrage.
Wie im White Paper weiter zu lesen ist, hätten in der Vergangenheit VPI-Plattenspieler mit zunehmendem Drehmoment immer mehr an Fundament und Reinheit der Musik gewonnen – mit massiven Plattentellern, mehreren Riemen, Schwungrädern, Doppelschwungrädern, Doppelmotoren bis hin zu Modellen mit Reibradantrieb. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des Avenger-Direct-Motors liege daher auf der Erhöhung des Drehmoments und der Verbesserung der Geschwindigkeitsstabilität, ohne dadurch die extrem niedrigen Störgeräusche zu beeinträchtigen, für die VPI-Plattenspieler bekannt seien. Dabei bestehe die Herausforderung bei der Entwicklung darin, einen Motor zu verwenden, der bei 2.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute leistungsfähig und effizient ist, und ihn dann mit 33 Umdrehungen pro Minute zu betreiben. Hinzu komme die Masse und Trägheit des über 12 Kilogramm schweren Plattentellers. In enger Zusammenarbeit mit auf die Motorsteuerung spezialisierten Ingenieuren und bei gleichzeitiger Überwachung des Geräuschs mit einer unmodulierten Platte habe VPI den Motorantrieb für ein hohes Drehmoment und einen geräuscharmen Betrieb feinabstimmen können.
Mat Weisfeld führt weiter aus, dass bei der Entwicklung eines Plattenspielers die Entkopplung im Vordergrund stehe. Dabei müsse ein hohes Maß an Entkopplung gegen strukturelle und luftgetragene Vibrationen gewährleistet sein und die Entkopplung sauber in das Erscheinungsbild des Plattenspielers integriert werden. Durch eine Kombination aus verstärkten Verbundstoff-Absorptionspads und der horizontalen Entkopplung mit niedrigem Härtegrad werde die beste Lösung erzielt. Die Avenger Direct-Isolatoren und ihre Befestigung interagierten mit der Masse des Plattenspielers und sorgten für eine hervorragende Breitbandentkopplung sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Achse. Die Elastomer-Verbundstoff-Pads böten eine hohe Energieabsorption und enthielten keine Weichmacher, die mit den Gehäuseoberflächen interagiere. Das klangliche Ergebnis sei eine verbesserte Fokussierung und Artikulation im Bassbereich, die bis in die unteren Mitten reiche.
Weniger auskunftsfreudig gibt sich VPI beim Fatboy-12-Gimbal 3D: So war auch auf Nachfrage kein Wert für die effektive Masse des Arms zu bekommen. Sein Name enthüllt aber, dass es sich um einen kardanisch gelagerten, 12 Zoll langen Tonarm handelt, dessen Tonarmrohr inklusive Headshell im 3D-Druck entstanden ist. Auch wenn VPIs erste 3D-Arme aus Kunststoff bestanden, bin ich mir nach mehrfacher Tonabnehmer-Montage sicher, dass der Fatboy aus Metall – wahrscheinlich Aluminium – gedruckt wurde. Den möglichen positiven Effekt auf das Resonanzverhalten dieses Fertigungsverfahrens habe ich ja schon im Bericht über das Ortofon SPU Century und Verismo beschrieben. Wie schon erwähnt, wird die Tonarmbasis an eine der drei Säulen geklemmt, auf denen der Avenger ruht. Das heißt auch, dass das Laufwerk mit bis zu drei Tonarmen ausgestattet werden könnte. Auf seiner Basis wird der Arm mit seiner sehr massiven Einrichtung zu Höhenverstellung verschraubt.
Die Einstellung für den vertikalen Abtastwinkel läuft so satt und geschmeidig, dass eine Veränderungen auch während des Betriebs möglich ist. Der Arm „hängt“ aber nicht nur am Mechanismus zur Höhenverstellung, sondern wird auch noch einmal an einer Stange in der Nähe der Tonarmhalterung geführt. An ersterer und letzterer gibt es jeweils eine Rändelschraube, die nach erfolgter Justage angezogen werden sollte. Der Fatboy ist ein statisch ausbalancierter Tonarm: Die Auflagekraft ist von der Position des Gegengewichts abhängig, die durch eine Rändelschraube am Ende des Arms verändert wird. Auch wenn VPI Antiskating eher ablehnend gegenübersteht, da man der Meinung ist, das Tonarmkabel mit seinem Lemo-Stecker stelle eine ausreichende Gegenkraft gegen den Skating-Effekt dar, verfügt der Fatboy über eine klassische Antiskating-Einrichtung mit Faden, Hebel und verschiebbarem Gewicht. Der Arm hinterlässt einen ebenso soliden und vertrauenserweckenden Eindruck wie das Laufwerksmonument, auf dem er montiert ist.
Um die Aufhängung und die Dämpfungsgummis des lange nicht genutzten Einstein-Tonabnehmers wieder geschmeidig zu machen, spiele ich ein alte, frisch gewaschene Blues-Scheibe: Alexis Korner und Colin Hodgkinsons White & Blue. Natürlich hat es in meiner Kette seit dem letzten Hören so einige Qualitätssteigerungen gegeben, aber so dynamisch und lebendig habe ich die Stimmen, die recht hart angerissenen Saiten und den eher perkussiv angeschlagenen und nie fülligen E-Bass von diesem Live-Mitschnitt nicht in Erinnerung. Deswegen wechsele ich für einen zweiten Durchgang mit „One Scotch, One Bourbon, One Beer“ zu LaGrange, Thales und Lyra: Das Trio verwöhnt zwar mit etwas wärmeren Klangfarben. Transienten, Lautstärkesprünge und die Intensität von Impulsen beeindrucken mich aber beim VPI plus Einstein-Tonabnehmer noch ein wenig stärker. Ob's am Direktantrieb liegt?
Ein wenig in Nostalgie schwelgend bleibe ich gleich bei Alexis Korner und zwar seinem Album Juvenile Delinquent: Schon beim ersten Song „Beirut“ zieht die ungewöhnlich fette Bass-Drum die Aufmerksamkeit auf sich. Und dafür gibt es einen Grund, wie der Blick auf's Cover deutlich macht. Tony Hicks spielt neben einem „normalen“ Schlagzeug auch ein Simmons Drum Kit, das in den 80-ern populäre elektronische Schlagzeug mit den charakteristischen sechseckigen Drum-Pads. „Mean Fool“ wird von Colin Hodgkinsons diesmal runden und satten E-Bass-Linien vorangetrieben: Die Wiedergabe strotzt nur so vor Drive und Energie. Bei „The Sphinx“ kommen die Drums wieder mit jeder Menge Dampf und für einen guten Teils des Grooves sorgt der fünfstimmig Background-Choir. Aber VPI und Einstein rücken nicht nur den Rhythmus und den Tieftonbereich in den Fokus. Bei der opulenten Studioproduktion aus dem Jahr 1983 wurde nicht an Hall für Stimmen und Instrumente gespart, und das Nach- und langsame Ausklingen ist sehr lange wahrnehmbar. Auch in Sachen Auflösung und Durchzeichnung können Avenger und Einstein völlig überzeugen.
Dick Schorys vielköpfiges New Percussion Ensemble wurde mit wenigen Mikrofonen in natürlicher Akustik – in der Orchestra Hall in Chicago – aufgenommen: Das amerikanisch-deutsche Wiedergabe-Duo lässt einen ein wenig näher an die imaginäre Bühne rücken und verwöhnt mit einer sehr exakten, weit in die Tiefe reichenden Staffelung der Musiker. Durch die vermeintliche Nähe gerät die Abbildung ein kleines Stückchen größer als gewohnt. Die Instrumente wirken dadurch sehr konkret und plastisch, was die Raumillusion ungemein glaubhaft macht. Dass der Tiefbass, die Rhythmik und die Dynamik keinerlei Wüsche offenlassen, war ja nach den Erfahrungen mit den beiden Alexis-Korner-Scheiben zu erwarten gewesen. Die satten Farben der Klänge und die selbst bei leisen Perkussionsinstrumenten zu hörende Interaktion mit dem Raum überraschen mich hingegen sehr positiv. Der analoge Monolith aus Cliffwood in New Jersey erweist sich entgegen allem Anschein auch durchaus als Feingeist.
Bisher habe ich bei allen Scheiben den metallenen Außenring benutzt der nur ganz am Rand ein wenig auf der Platte aufliegt, so dass die Einlaufrille noch fast zu Gänze sichtbar ist. Nun spiele ich die zweite Seite von Bang, Baa-room And Harp noch einmal ohne die Periphery Ring Clamp, und das macht sich recht deutlich bemerkbar: Die tonale Balance verschiebt sich ein klein wenig in Richtung Hochtonbereich, in Tief- und Grundtonbereich büßt die Wiedergabe minimal an Substanz ein, dafür wird bei einigen Perkussionsinstrumenten der metallische Charakter einen Hauch intensiver betont. Das mag Geschmacksache sein. Eindeutig für den Gebrauch des Rings spricht für mein Empfinden aber, dass die Instrumente damit deutlich körperhafter wirken. Ich werde auch bei der weiteren Beschäftigung mit dem VPI nicht auf die Periphery Ring Clamp verzichten. Schade, dass der Durchmesser des Tellers meines LaGrange ein wenig größer ist als der des Avenger und ich den Ring hier nicht auch einmal ausprobieren kann.
Die Wahl von Einsteins The Pickup für den Avenger mit dem 12-Zoll-Arm war eher eine zufällige – und, wie sich herausstellte, eine gute. Die Kombination unterscheidet sich in einigen Aspekten von dem, was ich von Brinkmann, Thales und Lyra gewohnt bin. Und das hat für mich durchaus seinen Reiz. Schon jetzt ist für mich klar, dass sich der VPI Avenger klanglich auf extrem hohen Niveau bewegt. Aber auch, wenn ich mit dem bisher Gehörten wunschlos glücklich bin, sollte ich die bisherigen Eindrücke mit noch mindestens einem weiteren Tonabnehmer untermauern. Aber diesmal lasse ich mich nicht vom Zufall leiten, sondern entscheide mich für das Transrotor Tamino, das ganz hervorragend mit Einsteins recht schwerem The Tonearm in der 12-Zoll-Version harmoniert und sich deshalb auch im VPI Fatboy-12-Gimbal 3D wohlfühlen sollte. Bevor es The Tonearm verlässt höre ich noch dreimal die erste Hälfte von „Mars“ aus Holsts Die Planeten in der Stereo-Laboratory-Ausgabe mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha. Als dann mit dem Tamino die ersten Takte des ersten Satzes erklingen wird schnell klar, welche mit dem Einstein gewonnenen Eindrücke VPI-Laufwerk und -Arm zu verantworten haben, denn auch in dieser Kombination wirkt die Bühne ein Stückchen näher, die Abbildung gerät eine Spur größer und das Tieftonfundament wirkt ungeheuer solide und mächtig. Die Instrumentengruppen werden körperhaft und fest umrissen dargestellt. Ich muss mir eingestehen, dass mir das Tamino in dieser Umgebung noch einen Tick besser gefällt als im langen Einstein-Arm auf dem LaGrange. Wenn das so weitergeht, mutiere ich noch zum Direkt-Antrieb-Fan!
Nach längerer Zeit lege ich mal wieder Dean Peers E-Bass-Solo-Album Ucross auf: Avenger und Tamino machen diese Schwelgerei in Tieffrequentem und Dynamik zu einem Hochgenuss. Bei der frisch gereinigten Scheibe kann man in den Pausen aber auch hören, vor welch ruhigem Hintergrund das Duo die Klänge entstehen lässt. Auch das Spiel mit Effekten wie vor allem Hall und Delay habe ich so differenziert zuvor nicht gehört. Beim Avenger war es gewiss keine Liebe auf den ersten Blick. Anfangs habe ich mich am ein oder anderen Detail gestört. Wenn er so aufgestellt ist, dass die drei Bedienungselemente dem Benutzer zugewandt sind, befindet sich zum Beispiel die Netzbuchse für mich recht unmotivert auf der rechten Seite – unterhalb des Tonarms. Hört man ihn aber mit ein paar seiner Lieblings-LPs, sind solche Marginalien schnell vergessen. Von Scheibe zu Scheibe macht man sich dafür stärker Gedanken über ein mögliches Finanzierungsmodell…
Abschließend gönne ich mir noch einmal beide Seiten von Zakir Hussains Making Music und kann die vier Musiker im Aufnahmesaal in Jan Eric Kongshausg Rainbow Studio fast vor mir sehen. Die durch die Periphery Ring Clamp unterstützte körperhafte Abbildung setzt das i-Tüpfelchen auf die hervorragende Aufnahme, ja verleiht ihr eine zusätzliche Qualität. Klangfarben, Dynamik, Detailfreudigkeit und Raumdarstellung haben mich ja bei dieser LP auch vorher schon begeistert und tun es auch wieder, wenn der Fatboy-12-Gimbal 3D auf dem Avenger Direct das Transrotor Tamino durch die Rille führt. Bevor ich mich noch allzu sehr an den VPI gewöhne, verfrachte ich ihn lieber mit tatkräftiger Hilfe von Max Merk ins Fotostudio.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna, van den Hul Crimson XGW Stradivarius |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon XLR, Forcelines, Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Gläss Vinyl Cleaner PRO X, Degritter Mark II, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Thixar Silence, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC Supreme |
Herstellerangaben
VPI Avenger Direct
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Chassis | Aluminum-Acrylic Sandwich |
Teller | 30-Zentimeter-Aluminum-Teller, 11,3kg |
Tonearm Included | JMW Fatboy-12-Gimbal |
Motor-Art | Direktantrieb |
Motor Drehmoment | 2,68Nm/sec |
Hochlauf/Stop-Zeit | 1sec |
Geschwindigkeitskontrolle | 2.500 Impulse pro Umdrehung |
Grundfläche | 55,3/42,6cm |
Abmessungen | 55,9/43,2/25,4cm |
Gesamtgewicht | 27,2kg |
Preis | 36.000 Euro inkl. Tonarm und Periphery Ring Clamp |
Herstellerangaben
Fatboy-12-Gimbal 3D
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Abstand Tellerachse/Drehpunkt | 300mm |
Effektive Länge | 313mm |
Überhang | 13mm |
Kröpfungswinkel | 17,37° |
Mittlere Verzerrung (RMS) | 0,27% |
Gegengewicht | 250gr |
Kabel | Reference Verkabelung |
Einzelpreis | 6.000 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |