Der Süd-Koreanische Hersteller HiFi Rose stellt mit dem RS250 das dritte Modell eines Streamers für die Nutzung im Bereich hochwertiger Home-HiFi-Anlagen vor. Der RS250 ist optisch dem kompakten RS201E ähnlich und qualitativ sowie preislich zwischen diesem und dem großen Spitzenmodell RS150B angesiedelt.

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Das CD-Drive RSA780 ist von HiFi Rose für die Verwendung mit den eigenen drei Audio-Streaming-Modellen (RS201/250/150) entwickelt worden, kann aber auch mit Produkten anderer Marken kombiniert werden. Die Vorderseite des RS250 wird fast vollständig von einem großen, gut lesbaren, gut zu bedienenden und hoch auflösenden 8,8-Zoll-Touchscreen eingenommen. Zudem verfügt die Front über eine intelligenten Lautstärke-/Stummschaltung-Regler sowie einen 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss. Der RS250 bietet als Multimedia-Netzwerkplayer mit integriertem Premium-DAC nahezu alle nur vorstellbaren Streaming-Funktionen und soll damit einen völlig neuen Standard in diesem Preissegment setzen.

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Mit der ROSE Connect Smartphone-App für iOS und Android ist es möglich, durch Online- und Offline-Musiksammlungen zu blättern. Dank Android-Betriebssystem und schnellem Prozessor ist auch das Handling am Touchscreen des RS250 genau so, wie man es von modernen Smartphones gewöhnt ist. Für alle, die den Player lieber auf die altmodische Art fernsteuern wollen befindet, sich im Lieferumfang eine praktische Bluetooth-Fernbedienung.

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Der Player unterstützt Spotify Connect, Tidal und Qobuz. Außerdem bietet er Master Quality Authenticated (MQA), mit dem zum Beispiel das Angebot von Tidals Master-Sammlung nutzbar ist. Airplay, DLNA und ROON werden unterstützt. Musik kann vom NAS (Network Attached Storage), USB-Speichern, einer optionalen internen 2,5’'-SSD oder einer anderen externen digitalen Audiokomponente in höchster Qualität wiedergegeben werden. Ein internes lineares Netzteil sorgt für eine saubere und zuverlässige Stromversorgung der CPU und der Audio-Ausgangsschaltungen. Es ist vom Rest der Elektronik isoliert und geschirmt, wodurch Rauschen für bestmögliche Klangwiedergabe wirkungsvoll blockiert wird.

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Der HiFi ROSE RS250 ist mit einem ESS-Sabre-Reference-DAC ausgestattet, der Musik bis zu einer maximalen Auflösung von 32 bit und 768 Kilohertz in PCM wiedergibt und native DSD-Unterstützung bis zu DSD512 bietet. Mit nur wenigen Klicks können Internet-Radiosender und Podcasts abgespielt werden. YouTube-Videos können in bestem Stereo-Klang mit ROSE Tube in 4K UHD Bildqualität auf dem Fernseher oder dem RS250 Display selbst abgespielt werden.

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CD-Sammlungen können über ein optionales CD-Laufwerk wie zum Beispiel dem HiFi ROSE RSA780 per USB direkt wiedergeben oder auf dem internen oder einem externen mit dem RS250 verbundenen Musikspeicher gerippt werden. Das CD-Drive RSA780 wiegt satte 900 Gramm und sorgt damit schon per se für Stabilität bei der CD-Wiedergabe. Zudem sind das CD-Laufwerk und der Player (ROSE) elektrisch vollständig getrennt, so dass nur reine Musikdaten ohne Rauschen über USB übertragen werden.

Die unverbindliche Preisempfehlung für den RS250 beträgt knapp 2.000 Euro und 380 Euro für den RSA780. Beide Produkte sind ab sofort im Handel und online via www.audiodomain.de erhältlich.

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

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Freitag, 20 August 2021 01:06

Weiss DAC502 – Teil 2

Der Weiss DAC502 begeisterte bisher mit seiner opulenten Ausstattung und dem Klang der getesteten DSP Plugins auf Studio-Niveau. Für alle, die auch nur zwei oder drei der Werkzeuge zur Klanggestaltung einsetzen werden, ist er praktisch alternativlos. Im Folgenden geht es um seine Fähigkeiten als reiner Wandler, Streaming-Bridge und Kopfhörerverstärker.

Bisher habe ich den DAC502 nur über seinen Ethernet- oder UPnP-Eingang gehört, wie er beim Weiss genannt wird. Per LAN-Kabel gelangten die Files vom Melco über das Ansuz PowerSwitch zum Renderer des Weiss: Er agierte also nicht nur als Wandler, sondern auch als Streaming-Bridge. Diesen Job erledigt in meiner etatmäßigen Digitalkette der Auralic Aries G2.1. Damit der 502 dieselben Voraussetzungen hat wie der Aries, verbinde ich beide über ein Ansuz Digitalz D-TC Supreme mit dem Switch, das jetzt über ein Göbel Lacorde Statement Ethernet mit dem ADOT-Medienkonverter in Verbindung steht. Der im DAC502 integrierte Renderer und der G2.1 lassen sich so recht bequem vergleichen. Da die UPnP-App mconnect HD die Wiedergabe jedoch unterbricht, sobald am DAC501 ein anderer als der Ethernet-Eingang gewählt wird, und mit einem anderen Song startet, sobald besagter Eingang wieder aktiviert wird, ist es nicht möglich, zwischen laufenden Songs von beiden Renderern hin- und herzuschalten.

Auf der Geräterückseite befinden sich wie üblich die Eingänge für die digitalen Quellen und die Analog-Ausgänge sowie – wirklich ungewöhnlich – der symmetrische Kopfhörer-Ausgang
Auf der Geräterückseite befinden sich wie üblich die Eingänge für die digitalen Quellen und die Analog-Ausgänge sowie – wirklich ungewöhnlich – der symmetrische Kopfhörer-Ausgang

Aber auch mit den ein wenig längeren Umschaltpausen werden die Unterschiede zwischen den beiden Streaming-Bridges schnell deutlich: Wenn er sein Signal vom Aries G2.1 erhält, ist der Weiss in der Lage, noch größere Räume und tiefere imaginäre Bühnen zu suggerieren. Allerdings ist der Tieftonbereich noch etwas voluminöser, wenn der im DAC502 integrierte Renderer die Daten vom Melco holt und für die Wandler-Sektion aufbereitet. Wird er von dieser Arbeit entlastet und diese dem Aries übertragen, gibt es nicht nur einen Hauch aussagekräftigere Rauminformationen zu hören, sondern auch das eine oder andere zusätzliche Detail. Da hängt es vom Rest der Kette oder dem eigenen Geschmack ab, ob man ein wenig mehr Fülle oder mehr Präzision im Bassbereich – letztere in Verbindung mit einer etwas besseren Durchzeichnung – vorzieht. Der Wandler des Weiss lässt einen jedenfalls beides genießen. Es dürfte nicht verwundern, dass ich mich im weiteren für eine weitläufigere Raumabbildung und damit für den Einsatz des Aries G2.1 und somit für die Verteilung der einzelnen Aufgaben der Wiedergabe auf mehr Geräte entscheide. Es hat sich ja schon häufiger gezeigt, dass in digitalen Wiedergabeketten mehr Auflösung erreicht wird, wenn mehrere und deshalb weniger beanspruchte Prozessoren die anfallende Arbeit übernehmen.

Die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer findet man ganz klassisch auf der Frontseite
Die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer findet man ganz klassisch auf der Frontseite


Selbst wenn es nicht unbedingt fair ist, möchte ich den Weiss einmal im Vergleich mit dem Chord M-Scaler und dem DAVE hören. Vielleicht sollte ich dazu noch kurz anmerken, dass der Upsampler von einem Ferrum Hypsos und der D/A-Wandler von einem Audiaz-Linear-Netzteil mit 5 und ±15 Volt gespeist wird, so dass der Preis für diese Kombination fast doppelt so hoch liegt wie der für den DAC502. Da der Aries – wie gesagt – auch im Zusammenspiel mit dem Weiss aktiv bleiben soll, brauche ich nur das USB-Kabel zwischen Streaming-Bridge und Wandler respektive Upscaler umzustecken und den Eingang der Vorstufe zu wechseln, um entweder den DAC502 oder den Chord Electronics' M-Scaler samt DAVE zu hören: Die Chords verwöhnen mit einer noch minimal breiteren und tieferen Bühne und einem Hauch mehr Luft zwischen den Instrumenten. In Sachen Tonalität tun sich die beiden Wandler so gut wie nichts. „Calypso Minor“ kommt über M-Scaler und DAVE eine Spur stärker rhythmisch akzentuiert rüber und spricht mich dadurch emotional ein wenig mehr an. Aber die Unterschiede zum Weiss sind ausgesprochen gering. Da kann man gewiss lange diskutieren, ob diese marginalen klanglichen Vorteile die beinahe doppelte Investition rechtfertigen. Wenn der Rest der Kette enorm hoch auflöst und man die Studio-Werkzeuge des DAC502 nicht benötigt, mag man das bejahen. Braucht man aber nur ein, zwei der DSP Plugins, um den Klang in seinem Raum zu optimieren, sollte man sich für den Weiss entscheiden.

Der DAC502 bezieht seine Energie aus zwei Linear-Netzteilen. Der Wandler und die diskret aufgebauten Ausgangsstufen und die Kopfhörer-Verstärker befinden sich unter einem Abschirmblech
Der DAC502 bezieht seine Energie aus zwei Linear-Netzteilen. Der Wandler und die diskret aufgebauten Ausgangsstufen und die Kopfhörer-Verstärker befinden sich unter einem Abschirmblech

Bevor ich den Weiss auch noch in der Kette im Wohnzimmer mit dem Mytek Manhattan II vergleiche, probiere ich aus, was die Kopfhörer-Ausgänge des DAC502 in Verbindung mit den dafür programmierten DSP Plugins zu bieten haben. Als erstes ist der Audeze EL-8 Titanium an der Reihe, den ich mit einem ECM-Album wieder ein wenig frei gespielt hatte. Als ich dann „Big Time Operators“ von Van Morrisons Too Long In Exile, einer zwar musikalisch überzeugenden, technisch aber durchschnittlichen Pop-Produktion, starte, muss ich erst einmal die Lautstärke reduzieren. Wie in diesem Genre üblich ist die Musik stark komprimiert, aber das ist es nicht allein: Die Bässe wirken leicht überzogen und die E-Gitarre fräst ein wenig am Trommelfell. Abhilfe schafft zuerst die Reduzierung des Pegels und dann die Aktiverung des „Headphone EQs“, der spezielle Entzerrungen für 19 Audeze-Kopfhörer und darunter auch den EL-8 Titanium bietet: Damit wirkt der Frequenzgang deutlich ausgeglichener, so dass der Audeze selbst bei zwei, drei Dezibel mehr nicht weiter aufdringlich wirkt.

Der DAC502 bietet Entzerrungen für 19 Audeze-Modelle an
Der DAC502 bietet Entzerrungen für 19 Audeze-Modelle an

Bei akustischer Musik oder geringerer Lautstärke wäre mir die Unausgewogenheit des EL-8 Titanium wohl nicht so deutlich aufgefallen. Aber so wirkt die Weiss-Entzerrung, die Korrekturen im Bereich von etwa ±4 Dezibel vornimmt, ungemein wohltuend. Das ist auch bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 nicht anders: Mit der speziell für den EL-8 erstellten Entzerrung spielt der Audeze tonal viel ausgewogener. Damit ähnelt er dem Frequenzgang des Sendy Audio Ayva, der ohne Entzerrung auskommt und darüber hinaus mit einem etwas offeneren Klangbild bezaubert. Die Crossfeed-Schaltung des Weiss wirkt sowohl beim EL-8 Titanium als auch beim Aiva einer für mich übertriebenen Spreizung der Abbildung entgegen. Das meines Erachtens nach beste Ergebnis wird erzielt, wenn mit den Schieberegler der Wert „75“ eingestellt ist. Der Aiva bleibt übrigens auch bei Van Morrisons Song immer auf der angenehmen Seite, ohne dadurch an rhythmischer Spannung einzubüßen. Ohne Vergleich macht einen der unsymmetrische Kopfhörerausgang des Weiss rundum zufrieden.


Der EQ für den EL-8 Titanium greift mit etwa ±4 Dezibel in den Frequenzgang ein
Der EQ für den EL-8 Titanium greift mit etwa ±4 Dezibel in den Frequenzgang ein

Um zu sehen, ob mit größerem – auch finanziellem – Aufwand noch mehr geht, verbinde ich die symmetrischen Line-Ausgänge des Weiss mit dem SPL Phonitor x und höre den Sendy Audio mal über die 6.3-Millimeter-Klinkenbuchse des DAC502, mal über die des SPL. Bei beiden Kopfhörerverstärkern ist die Crossfeed-Schaltung aktiviert. Beim Weiss steht der Regler auf 75, beim Phonitor auf Stufe 4, wobei der Winkel 30 Grad beträgt. Der SPL spielt etwas offener und dynamisch minimal beeindruckender. Bei Stevie Ray Vaughans „Tin Pan Alley“ sind die Unterschiede aber so gering, dass sich für einen Gelegenheits-Kopfhörer-Hörer wie mich die Investition in einen Phonitor keinesfalls lohnen würde. An dieser Einschätzung ändert auch die „Polka“ aus Schostakowitschs Das Goldene Zeitalter nichts: Zwar wirkt die Wiedergabe über den SPL atmosphärisch ein wenig dichter und die Klangfarben einen Hauch satter, aber die minimalen klanglichen Vorteile stehen für mich in keinen sinnvollen Verhältnis zu den dafür nötigen Ausgaben. Mit dem Sendy Audio am DAC502 kann ich nicht nur die genannten Stücke voll und ganz genießen.

Das Crossfeed-Plugin des Weiss
Das Crossfeed-Plugin des Weiss

Bleibt also nur noch auszuprobieren, ob der symmetrische Kopfhörer-Ausgang des Weiss dem unsymmetrischen überlegen ist. Dafür hätte ich ihn gern mit meinem Audeze LCD-X verbunden, aber der ist momentan technisch malade, so dass ich auf den Sendy Audio Peacock zurückgreifen muss, den ich bereits kurz vorgestellte habe und der für den anstehenden Test schon über 150 Betriebsstunden gesammelt hat. Ich beginne mit „Malinye“ vom Album Codona 2: Die Unterschiede zwischen den beiden Anschlussvarianten sind beim Sendy Audio Peacock recht gering. In der symmetrischen Variante werden zum Beispiel Schwebungen zwischen den Tönen der Melodica minimal klarer dargestellt, die Durchzeichnung gelingt insgesamt ein wenig besser. Vielleicht lässt Keith Jarretts „God Bless The Child“ ja größere Unterschiede zwischen der symmetrischem und unsymmetrischen Anschlussvariante erkennen: Vielleicht liegt es ja daran, dass mir dieses Stück noch vertrauter ist oder die Testsequenz kürzer als beim „Malinye“. Jedenfalls werden beim groovenden Jazz-Trio die Vorteile des symmetrischen Verstärkers klarer deutlich. Die imaginäre Bühne erscheint nun noch eine Stückchen tiefer, Details treten klarer hervor, und die gesamte Wiedergabe wirkt ein bisschen geschmeidiger und selbstverständlicher. Für Kopfhörer-Aficionados gibt es also durchaus Gründe, sich für einen 502 statt eines 501 zu entscheiden.

Mit dem Analog-Devices-DSP werden die Plugins realisiert
Mit dem Analog-Devices-DSP werden die Plugins realisiert


Der Aries Femto im Wohnzimmer ist per Wifi mit dem Heimnetzwerk verbunden. Lange Zeit diente dazu ein TP-Link, der per Ethernet mit dem Aries verbunden war. Doch dann eindeckte ich, dass es noch einen Tick besser klingt, wenn der Aries direkt per Wifi mit dem Netzwerk in Kontakt steht. Für den DAC502 heißt das, dass er nicht mehr per Netzwerk über den Browser gesteuert werden kann, aber das ist ja glücklicherweise auch per Display und den Dreh/Druckknopf möglich. Das einzige Plugin, das ich im Wohnzimmer noch ausprobieren möchte, das Crosstalk Cancelling, da die Acapella-Lautsprecher zueinander einen deutlich geringeren Abstand haben als zum Hörplatz. Aber auch wenn die Stereobühne durch das Plugin breiter erscheint, werde ich es nicht verwenden, da es auch tonale Veränderungen bewirkt, die der Wiedergabe einen kleinen Teil ihrer Natürlichkeit nimmt. Dafür überzeugt der reine Wandler umso mehr: Raumdarstellung, musikalischer Fluss und Luftigkeit der Abbildung sind Argumente genug, den Weiss dem Mytek Manhattan II vorzuziehen. Der wirkt im direkten Vergleich ein wenig kühler und nicht ganz so geschmeidig, erspielt sich aber in puncto Lebendigkeit einen kleinen Vorteil. Dennoch: Die Trennung vom DAC502 wird gewiss nicht leicht fallen.

STATEMENT

Der Weiss DAC502 stellt seinem Besitzer nicht nur eine große Anzahl von Plugins in Studioqualität zur Klanggestaltung zur Verfügung, er fungiert auch als Streaming-Bridge sehr hoher Qualität und agiert als Kopfhörer-Verstärker ebenfalls auf hohen Niveau. Vor allem überzeugt jedoch seine Wandlersektion, die klanglich keine Wünsche offen lässt. Ich kenne keine Komponente, die auch nur ähnliches bietet: einfach einmalig!

PS: Daniels Weiss erhielt 2021 den Technical Grammy Award für sein Lebenswerk. Herzlichen Glückwunsch!

Gehört mit (Hörraum)
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel
Vorstufe Audio Exklusive P7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Subwoofer Velodyne DD+ 10 (2x) mit MSB Technology The Sub Isolator
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter
Gehört mit (Wohnzimmer)
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Streaming-Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
Weiss DAC502
Digital-Eingänge 1 x XLR, 1 x Cinch, 1 x TOSLINK (optical), 1 x USB (type B), 1 x RJ45 Ethernet
Abtastraten 44,1, 48, 88,2,96, 176,4 oder 192kHz (alle Eingänge), 352,8 und 384kHz, DSD64 and DSD128 (USB und Ethernet)
Max. Wortlängen 24 / 32 Bits
Analog-Ausgänge 1 x XLR (Pin 2 „heiß“ ), Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x Cinch, Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x 6,3-mm-Kopfhörerbuchse, Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x 4-polige XLR-Kopfhörerbuchse Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
Ausgangspegel über LCD-Menü oder Web-Interface regelbar:
6,8Vrms (+18,9 dBu), 2,2Vrms (+8,9 dBu), 0,68Vrms (-1,1 dBu), 0,22Vrms (-11,1 dBu) für XLR
3,4Vrms (+12,9 dBu), 1,1Vrms (+2.9 dBu), 0,34Vrms (-7,1 dBu), 0,11Vrms (-17,1 dBu) für Cinch
Kopfhörerpegel über LCD-Menü regelbar:
6,8Vrms (+18,9 dBu), 2,2Vrms (+8.9 dBu), 0,68Vrms, (-1,1 dBu), 0,22Vrms (-11,1 dBu) für 6,3-mm- und 4-pol XLR-Kopfhörerbuchse
Harmonische Verzerrungen -111dBr (0,0003 %) bei -3dBFS Eingangspegel, -125dBr (0,000056 %) bei -40dBFS Eingangspegel, -125dBr (0,000056 %) bei -70dBFS Eingangspegel
Linearität < ±0,2dB Abweichung vom Idealwert bei 0dBFS bis−120dBFS Eingangspegel
Übersprechen <110dB, 20Hz bis 20kHz
Netzspannung 100 - 120V oder 200 - 240V, automatische Spannungswahl
Sicherungen 500mA träge bei 100 -120V, 250mA träge bei 200 - 240V
Leistungsaufnahme 25VA max., 2,2VA max. bei Stand-By
Abmessungen (B/H/T) 45/7,4/30cm
Farben silber, schwarz
Preis 9.900 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Der Weiss DAC502 begeisterte bisher mit seiner opulenten Ausstattung und dem Klang der getesteten DSP Plugins auf Studio-Niveau. Für alle, die auch nur zwei oder drei der Werkzeuge zur Klanggestaltung einsetzen werden, ist er praktisch alternativlos. Im Folgenden geht es um seine Fähigkeiten als reiner Wandler, Streaming-Bridge und Kopfhörerverstärker.
Donnerstag, 19 August 2021 05:39

Buchardt S400 MKII

Auch wenn die Neuentwicklung dem Vorgänger äußerlich zu gleichen scheint, sollte man sich nicht täuschen lassen. Es handelt sich hierbei um ein großes Upgrade. Beim S400 MKII wurden alle wesentliche Teile nochmals stark verbessert, zusammen mit einer komplett neu gestalteten Frequenzweiche, einem neuen Gehäuse und einem neuen Woofer.

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HifiPilot, der deutsche Vertrieb, verspricht sowohl eine verbesserte Breite als auch eine größere Tiefe der Bühne und somit eine bemerkenswerte Verbesserung gegenüber dem S400. Der S400 MKII bietet ein großes, räumliches 3D-Erlebnis. Der Hintergrund der Klangdarbietung soll sehr ruhig und dunkel sein und eine Instrumententrennung innerhalb der Klangbühne ermöglichen, die süchtig macht!

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Obwohl es sich um den gleichen Hochtöner wie beim Vorgänger handelt, klingt er mit der neuen Frequenzweiche gänzlich anders. HifiPilot empfindet den Klang als sehr ausgewogen zwischen detailliert und entspannt. Tatsächlich ist der Hochtöner beim S400 MKII ein Teil, das man mehr oder weniger vergessen wird – auf angenehme Art und Weise. Dieser Effekt ist auf das neue Frequenzweichen-Design und die Verwendung von High-End-Komponenten zurückzuführen. Buchardt hat viel Zeit damit verbracht, verschiedene Kombinationen von Kondensatoren und Widerständen zu testen. Am Ende hat man sich für die Verwendung eines wirklich schönen Ultra-High-End-Kupfer/Papier/Öl-Kondensators von Miflex entschieden. Dieser einmalige Kondensator, gemischt mit weiteren hochwertigen Teilen von Jantzen Audio Denmark sorgt für eine erstaunlich ausgewogene und neutrale Abstimmung.

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Die Tonalität und die Ausgewogenheit, mit der der S400 MKII menschlichen Gesang präsentiert, soll ziemlich bemerkenswert und ist eines der Dinge sein, auf die Buchardt beim neuen Design viel Wert gelegt hat. Auf das Resultat sei mab mehr als stolz sein. Wie alle bisherigen Buchardt-Lautsprecher kommt auch der S400 MKII in Sachen Tiefbasserweiterung nicht zu kurz. Der neue 6-Zoll-Basstreiber liefert sehr tiefe Bässe, die sowohl definiert als auch straff und artikuliert sind. Erwähnenswert sind auch die großen, überdimensionierten Spulen im neuen Frequenzweichen-Design. Diese sind mit dickem 1,6 Millimeter dickem, hochreinem Kupferdraht gewickelt und sorgen für einen sauberen, unverzerrten Klang.

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Der neue S400 MKII ist ab jetzt zum reduzierten Vorbesteller-Preis ab 1.800 Euro bei HifiPilot bestellbar.

Herstellerangaben
Buchardt S400 MKII
  • Lautsprecher - Typ: 2-Wege Kompaktlautsprecher mit Passivmembran
  • Hochtöner: 1 x 19mm spezialgewebtes Textil mit CDC-Wellenleiter aus Aluminium
  • Tiefmitteltöner: 1 x 150 mm Aluminum Tiefmitteltöner mit Auflösungsoptimierung
  • Passivmembran: 1x 125x200 mm Langhub Tieftöner
  • Frequenzgang: (+/- 3dB) 33 - 40.000 Hz (im Raum)
  • Impedanz: 4 Ohm
  • Wirkungsgrad: (2,83 V / 1 m) 88 dB
  • Belastbarkeit: 350 W / 200 W (Musik / Dauer (IEC 268-5))
  • Abdeckung: magnetisch, schwarz
  • Anschlüsse: vergoldetes Terminal
  • Abmessungen (B x H x T): 180 x 365 x 280 mm
  • Gewicht: 7,5 kg
  • Farben: Schwarz Matt, Weiß Matt, Walnuss Furnier
  • Herstellergarantie: 10 Jahre
  • Anzahl: 1 Paar
  • Einspielzeit: 50 - 100 Stunden

Weitere Informationen

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Dienstag, 17 August 2021 00:01

Weiss DAC502 – Teil 1

Den Weiss DAC502 respektive DAC501 gibt es schon seit ein paar Jährchen, und für die Wandlung sind die wohlbekannten Sabre-Chips zuständig. Was macht die Beschäftigung damit dennoch spannend? Dass sein Entwickler, Daniel Weiss, der einen hervorragenden Ruf in der Pro-Audio-Szene genießt, ihn im Laufe der Zeit mit immer neuen Features ausstattet.

Darüber hinaus habe ich mit Weiss-Produkten allerbeste Erfahrungen gemacht: Als ich meine ersten vorsichtigen Schritte in Sachen Computer-Hifi unternahm und der iMac als Programmquelle fungierte, diente der Weiss DAC2, die Profi-Variante des Minerva für mich längere Zeit als Maßstab in Sachen Klang. Einige Zeit später erwarb ich dann den Saracon Sample-Rate-Converter mit DSD-Option. Während einer Produktion tat er dann aber leider nicht das, was er sollte. Ein Anruf beim Hersteller – hart am Rande der üblichen Geschäftszeiten – und ein nettes Gespräch mit einem der Mitarbeiter brachte die Lösung: Kurze Zeit später trafen ein paar Zeilen Software per E-mail ein, und damit war das Problem war behoben. Ein wahrhaft professioneller Service!

Die Einstellungen des Menüs mit seinen Plugins lassen sich über den Touch Screen und den im Anschnitt zu sehenden Dreh/Druckknopf vornehmen
Die Einstellungen des Menüs mit seinen Plugins lassen sich über den Touch Screen und den im Anschnitt zu sehenden Dreh/Druckknopf vornehmen

Unter den Ausstattungsmerkmalen der beiden DACs, die sich übrigens nur durch die Form des Gehäuses und einen zusätzlichen symmetrischen Kopfhörerausgang beim 502 – und den etwas höheren Preis dafür – unterscheiden, gibt es eines, das ich mir auch bei vielen anderen Wandlern wünschte, auch wenn ich nachträglichen Klangveränderungen ansonsten eher ablehnend gegenüber stehe: einen De-Esser. Auch auf die Gefahr hin, mich dabei zu wiederholen, möchte ich kurz erklären, was es damit auf sich hat. In analogen Zeiten war ein De-Esser ein eigenständiges Gerät, das nur die Aufgabe hatte, stark ausgeprägte S-Laute bei einer Aufnahme herauszufiltern. Ganz abgesehen davon, dass diese – zumindest für mich – selbst den schönsten Gesang ungenießbar machen, stellten sie beim Schneiden von Lackfolien für die Schallplattenproduktion ein nicht unbeträchtliches Problem dar. Da S-Laute in den Frequenzbereich fallen, der laut Schneidekennlinie ganz beträchtlich angehoben wird, trieb die Menge an Hochtonenergie Schneideköpfe an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit – oder darüber hinaus. Die daraus resultierenden Verzerrungen konnten dann vom Entzerrervorverstärker beim Abspielen der fertigen LP auch nicht mehr beseitigt werden. Einziges Gegenmittel: Kräftige S-Laute schon herauszufiltern, bevor sie auf das Masterband gelangten. Deswegen gehört auch heute noch ein SPL-De-Esser zum analogen Aufnahme-Equipment von sommerlier du son.

Noch bequemer lässt sich der DAC502 über einen Browers bedienen, wenn er per Ethernet mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist
Noch bequemer lässt sich der DAC502 über einen Browers bedienen, wenn er per Ethernet mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist


Heutzutage braucht man sich um die Reduzierung der S-Laute nicht mehr zu kümmern: Sie stellen kein technisches Problem mehr dar – wenn auch ein ästhetisches! Digitales Aufnahme-Equipment kennt keine Scheidekennlinie und verkraftet zudem jede Menge Hochtonenergie oder für meine Ohren „Gezischel“. Daher habe ich mich schon bei der Vorstellung der beiden Weiss-DACs, als die De-Esser-Funktion bereits angekündigt, in der damals aktuellen Firmware-Version aber noch nicht verfügbar war, sehr darüber gefreut, dass ich mit meiner Empfindlichkeit nicht alleine dastehe: Auch Daniel Weiss stören überbetonte S-Laute, und zwar so sehr, dass er auf Abhilfe sann und das Gezischel dank des leistungsfähigen DSPs in seinen Wandlern so gar noch nachträglich herausgefiltert werden kann!

Der De-Esser ist nur eines von vielen Klang gestaltenden Werkzeugen, das der DAC502 seinem Besitzer bietet. Als erstes wäre da einmal ein fünfbandiger Equalizer zur Unterdrückung von Raummoden, „Room EQ“ genannt. Der lässt sich zwar auch nach Gehör einstellen, wird aber erst dann richtig wertvoll, wenn man den Frequenzgang seines Raumes auch messen kann. Weiss steht daher mit der Firma Illusonic in Verhandlung, um deren Raummess-Software lizensieren zu können. Weiter geht’s mit einem dreibandigen, vollparametrischen Equalizer – schlicht „EQ“ betitelt –, mit dem man ganz nach Gusto Klangveränderungen vornehmen kann. Equalizer Numero Drei ist der „Schwede Loudness EQ“, der nur wenig mit dem zu tun hat, was man mit der guten alten Loudness-Taste bei Verstärkern oder Receivern der 80-er Jahre verbindet. Bernhard Schwede entwickelte auf der psychoakustischen Charakteristik des menschlichen Ohrs und seiner Anatomie basierende Frequenzkurven, die die Nicht-Linearitäten des menschlichen Gehörsinns kompensieren sollen und ließ sie sich patentieren. Beim DAC502 stehen für Pegel zwischen 60 und 105 Dezibel zehn unterschiedliche Loudness-Kurven zur Wahl.

Unter dem Menü-Punkt „Dynamics“ kann man den Dynamikumfang der Wiedergabe verringern, um Lautstärkespitzen zu vermeiden oder etwa bei geringen Pegeln Pianissiomo-Passagen besser hörbar zu machen. Da Weiss Engineering Ltd. schon seit Jahrzehnten bestens beleumundete Equalizer, Limiter, Kompressoren und De-Esser für Tonstudios entwickelt und fertigt, sind die genannten Features des DAC502 keine Spielzeuge für Audiophile, sondern State-ot-the-Art-Profi-Werkzeuge zur Klanggestaltung. Eher für den Kreis der Musikliebhaber dürfte der „Weiss Vinyl Emulator“ gedacht sein, der unter anderem minimalen Einfluss auf den Frequenzgang, das Verzerrungs- und Resonanzverhalten, das Übersprechen und die Amplitude nimmt. Der Effekt ist in seiner Intensität regelbar.

Die Fernbedienung erlaubt die Eingangs- und Ausgangswahl, die Lautstärkeregelung, die Umschaltung der Phase und die Wahl von zwölf zuvor abgespeicherten Presets für die DSP-Plugins
Die Fernbedienung erlaubt die Eingangs- und Ausgangswahl, die Lautstärkeregelung, die Umschaltung der Phase und die Wahl von zwölf zuvor abgespeicherten Presets für die DSP-Plugins

Wie der „Room EQ“ steht auch die „Weiss Crosstalk Cancellation“ nur bei aktiven Line- nicht aber für die Kopfhörer-Ausgänge zur Verfügung. Die erste Anwendung dafür ist die Wiedergabe von Kunstkopf-Aufnahmen über Lautsprecher: Während bei der Kopfhörerwiedergabe das rechte Ohr ausschließlich das Signal des rechten Kanals hört, erreicht der vom linken Lautsprecher abgestrahlte Schall minimal zeitverzögert und in Frequenzgang und Pegel leicht verändert auch das rechte Ohr und umgekehrt. Crosstalk Cancellation (XTC) sorgt nun dafür, dass möglichst wenig Signale das rechten Kanals das linke Ohr erreichen und vice versa. Dazu muss nicht nur der Abstand der Lautsprecher zueinander und zum Hörplatz angegeben werden, sondern auch noch die Kopfbreite des Zuhörers. Allerdings sollen für diese Anwendung die Lautsprecher selbst bei ungewöhnlich großer Entfernung zum Hörer nicht weiter als zwei Meter auseinander stehen. Ich werde die einmal gefundene, für meinen Raum optimale Aufstellung aber auf keinen Fall verändern. Was schade ist, denn Weiss verspricht für die eher im Studio übliche nahe Platzierung der beiden Lautsprecher in Verbindung mit XTC nicht nur bei Kunstkopf-, sondern auch bei Live- und einigen Studio-Aufnahme eine besonders eindrucksvolle Raumdarstellung.


Bei der „Weiss Crosstalk Cancellation“ lassen sich nur Lautsprecherabstände bis zu zwei Meter eingeben. Das Plugin funktioniert also nur bei der im Studio üblichen Nahfeld-Anordnung
Bei der „Weiss Crosstalk Cancellation“ lassen sich nur Lautsprecherabstände bis zu zwei Meter eingeben. Das Plugin funktioniert also nur bei der im Studio üblichen Nahfeld-Anordnung

Werden statt der Line-Ausgänge die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse auf der Frontseite und die vierpolige XLR-Buchse der der Geräterückseite zum Anschluss symmetrisch-verkabelter Kopfhörer aktiviert, kann man auf den „Crossfeed Headphone Algorithm“ zugreifen: Praktisch das Gegenstück zum XTC, sorgt er doch dafür, dass zeitversetzt und in Frequenzgang und Pegel leicht modifiziert die Signale des rechten Kanals das linke Ohr erreichen und umgekehrt. Der Höreindruck mit dem Kopfhörer soll dann dem von Lautsprechern im Raum ähneln und eine Im-Kopf-Lokalisation so weit wie möglich verhindern. Hinzu kommt noch der „Headphone Equalizer“, der bisher allerdings nur Besitzer von Audeze-Kopfhörern interessant sein dürfte: Er bietet Entzerrungen für 19 verschiedene Audeze-Modelle.

Die Einstellung aller DSP-Plugins ist über den Touch Screen und den Dreh/Druckknopf daneben möglich. Wenn der DAC502 über seine Ethernet-Buchse mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist, kann er noch deutlich bequemer über ein Web-Interface per Browser bedient werden. Eine Fernbedienung für die Eingangswahl – AES-EBU, S/PDIF per Toslink oder Cinch, USB A und B, Ethernet oder Roon – und die Lautstärkeregelung liegt ebenfalls bei. Die einmal erarbeiteten DSP-Plugin-Einstellungen lassen sich in zwölf Presets speichern und per Fernbedienung aktivieren. Um Auflösungsverluste durch die Lautstärkeregelung zu vermeiden, kann der Pegel auf analoger Ebene in vier Stufen zwischen 0 und -30 Dezibel voreingestellt werden. Die Feinregelung erfolgt dann im digitalen Bereich. Daniel Weiss ist fest davon überzeugt, dass es seine Regelung in Verbindung mit dem 24-Bit-Wandler und richtig eingesetztem Dither mit jedem analogen Pegelsteller aufnehmen kann. Und wichtiger als ein bestimmter Chip-Satz seien eine saubere Stromversorgung, ein präziser Taktgenerator und diskret aufgebaute Ausgangsstufen und Kopfhörerverstärker – und die hat er im DAC502 realisiert.

Der DAC502 verfügt über eine Vielzahl von Digital-Eingängen: Außer den hier abgebildeten gibt es noch eine USB-B-Buchse und einen Ethernet-Anschluss
Der DAC502 verfügt über eine Vielzahl von Digital-Eingängen: Außer den hier abgebildeten gibt es noch eine USB-B-Buchse und einen Ethernet-Anschluss

Der DAC502 ist aber nicht nur ein D/A-Wandler mit DSP-Plugins, er bietet zusätzlich die Funktionen einer Streaming-Bridge: Wird der Eingang „UPnP“ gewählt, kann per App – Weiss empfiehlt mconnect HD oder Creation 5 für iOS respektive BubbleUPnP für Android – und Ethernet-Verbindung Musik von netzwerkgestützten Servern (NAS) oder von Streaming-Plattformen wie Tidal und Qobuz wiedergegeben werden. Musik von der Festplatte über den USB-A-Eingang auf der Rückseite zu spielen ist jedoch nicht möglich. Das stört mich aber nicht im mindesten, denn nach meinen Erfahrungen mit dem Auralic Aries G2.1 und dem Roon Nucleus+ steht für mich fest, dass Files von einer externen USB-Festplatte qualitativ weder an solche von einer eingebauten HDD oder SSD abgespielten noch an die heranreichen, die über das Netzwerk von einem NAS gestreamt werden. Deshalb habe ich mconnect HD wieder auf das iPad geladen und den DAC502 über ein Göbel Lacorde-Statement-Ethernet-Kabel und das Ansuz-PowerSwitch mit meinem Netzwerk verbunden. Mit kleinen Unterbrechungen konnte der Wandler drei Wochen lang Betriebsstunden sammeln, während der ersten Woche im Dauerbetrieb und ungehört. Danach klang er dann so stimmig und geschmeidig, dass mein Aries, der M-Scaler und der DAVE erst einmal ein wenig Urlaub machen konnten.


Hier können zehn verschiedene Loudness-Kurven gewählt werden. Bei jeder zweiten wird zur besseren Orientierung ein Beispiel für den Pegel genannt
Hier können zehn verschiedene Loudness-Kurven gewählt werden. Bei jeder zweiten wird zur besseren Orientierung ein Beispiel für den Pegel genannt

Währenddessen habe ich mich eher spielerisch mit einigen DSP Plugins beschäftigt, wobei ich erst mal den „Room EQ“, den „EQ“ und die „XTC“-Schaltung außen vor gelassen habe: Ich besitze so gut wie keine Kunstkopfaufnahmen und möchte auch meine Lautsprecher nicht von ihrem idealen Aufstellungsort fortbewegen. Auch klingen Raum und Kette in etwa so, wie ich es mir wünsche. Da sehe ich keinen Grund, ohne eingehende Messungen etwas zu ändern. Aber ich habe ganz gegen meine Gewohnheit Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 in der Interpretation der Duisburger Philharmoniker unter Jonathan Darling einmal richtig leise gehört und ein wenig Klarheit, Brillanz und Definition vermisst: Hier schafft der „Schwede Loudness EQ“ Abhilfe, wenn das Level auf 60 Dezibel eingestellt ist: In allen drei genannten Disziplinen hat die Wiedergabe plötzlich mehr zu bieten. Den Unterschied, den die Loudness-Kurve macht, ist nicht riesig, aber beim Einschalten schon deutlich zu hören. Wenn man sich ein wenig daran gewöhnt hat, fällt es dann richtig schwer, darauf zu verzichten. Am deutlichsten werden die Unterschiede bei den mächtigen Pauken: Sie kommen dank der von Bernhard Schwede entwickelten Entzerrung einfach dramatischer rüber. Wer aus freiem Willen oder mit Rücksicht auf Nachbarn öfter mal leise Musik genießt, wird auf die nie überzogen oder lästig wirkende, spezielle Loudness-Entzerrung nicht mehr verzichten wollen.

Manchmal gönne ich mir den Luxus, auch auf dem Balkon Musik zu hören: durch das geöffnete Fenster über die Kette im Arbeitszimmer. Dabei sind größere Lautstärkeunterschiede respektive große dynamische Kontraste eher kontraproduktiv: ein Fall für die „Weiss Dynamics Adaption“. Lässt man den Regler in der voreingestellten Null-Dezibel-Position, pendeln die Lautstärke-Änderungen eher sanft um einen Mittelwert: Die recht leise Triangel zu Beginn des ersten Satzes ist nun auch in einiger Entfernung von den Lautsprechern gut wahrnehmbar, wohingegen die Pauken nicht gleich zu Beschwerden wegen Ruhestörung Anlass geben. Aus Neugierde habe ich den Kompressor dann aber auch einmal auf meinem Hörplatz ausprobiert. Wie bei Weiss nicht anders zu erwarten, bleibt das Klangbild auch bei reduzierter Dynamik sehr gut durchgezeichnet, und auch die Raumdarstellung leidet nicht: Die „Dynamics Adaption“ tut genau, was sie soll: Dynamische Kontraste verringern ohne in anderen Disziplinen Nachteile zu generieren. Da ist es wohl überflüssig zu erwähnen, dass das früher bei einigen Kompressoren unvermeidliche „Pumpen“ nicht einmal ansatzweise wahrzunehmen ist. Wer für spezielle Anwendungsfälle die gegebene Dynamik begrenzen möchte oder muss, kann sich kein besseres Werkzeug wünschen als die „Dynamics Adaption“.

Der Vinyl-Emulator kann den Klang sehr angenehm machen, in Einzelfällen aber auch leichte Verzerrungen generieren
Der Vinyl-Emulator kann den Klang sehr angenehm machen, in Einzelfällen aber auch leichte Verzerrungen generieren

Es bedarf keiner besonderen Situation, um auf die Idee zu kommen, mal den „Vinyl Emulator“ auszuprobieren. Und das tue ich mit einem der aufschlussreichsten Test-Tracks, der „Improvisation“ Patrice Herals auf dem Album Le Concert Des Parfums. Doch zuvor höre das Stück zweimal ohne jegliche Klangbeeinflussung und genieße den großen Raum, in den der DAC502 hineinhören lässt. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hat er auch noch einen Hauch mehr Tieftonenergie zu bieten als Auralics Aries im Zusammenspiel mit Chord Electronics' M-Scaler und DAVE: sehr angenehm! Beim Einschalten des „Vinyl Emulators“ vernimmt man schon, bevor die Musik einsetzt, ein ganz leichtes Rauschen. Der Raum wirkt noch größer und tiefer, die Pauken lassen jedoch eine Spur Druck vermissen – das alles bewegt sich im Bereich des persönlichen Geschmacks: Ich kann mich nur schwer zwischen der ansprechenderen Raumanmutung und dem minimal präziseren und kräftigeren Tieftonbereich entscheiden. Doch dann setzt das vor allem in den Höhen energiereiche, perkussive Rascheln ein: Würde sich mein Plattenspieler diese klangliche Unsauberkeit – oder vielleicht besser: leichte Verzerrung –erlauben, wäre ich ein wenig alarmiert. Bei dieser Improvisation verzichte ich gerne auf den „Vinyl Emulator“. Ganz anders sieht das bei Van Morrisons für meinen Geschmack überproduzierten Album Down The Road aus. Das recht laute, sprich reichlich komprimierte „Whatever Happend To PJ Proby?“ klingt dank des Emulators deutlich fließender und angenehmer – da würde ich mich nicht einmal scheuen, die Wiedergabe analoger zu nennen: frei von Rauigkeiten und Härten, fließend und eingängig. Wirklich gelungen! Auch Keith Jarretts „God Bless The Child“ gefällt mir mit dem „Vinyl Emulator“ besser: Die Instrumente umgibt mehr Luft, der Klang ist farbiger und das Spiel des Trios spricht mich rhythmisch stärker an. Es hängt also nicht unwesentlich vom Stück ab, ob man den „Vinyl Emulator“ aktivieren sollte oder nicht. Bei einigen Songs möchte ich darauf jedenfalls nicht mehr verzichten.


So langsam wird absehbar, dass der Artikel jegliche sinnvolle Länge überschreiten wird, wollte ich noch verschiedenen Eingänge ausprobieren, die beiden Kopfhörerverstärker mit den dazugehörigen Plugins hören und den DAC502 mit den Wandlern im Wohn- und Arbeitszimmer vergleichen. Da scheint mir eine Aufteilung in zwei Teile geboten. Denn dass der Weiss Wandler so viel Beachtung verdient hat, haben ja schon die ersten, oben beschriebenen Klangeindrücke bewiesen. Aber ich möchte diesen Teil nicht beenden, bevor ich meine Erfahrungen mit dem De-Esser geschildert habe. Aber das erweist sich leider etwas aufwändiger als gedacht. Denn wenn ich zischelnde Aufnahmen höre, wechsele ich meist zu etwas Angenehmeren und vergesse das Gehörte. Da bedarf es schon einer längeren Suche nach – für mein Empfinden – misslungenen Aufnahmen.

Die Einstellung „Smooth“ aktiviert ein breitbandigeres Filter. Die Intensität des De-Essers ist in einem größeren Bereich regelbar
Die Einstellung „Smooth“ aktiviert ein breitbandigeres Filter. Die Intensität des De-Essers ist in einem größeren Bereich regelbar

Dee Dee Bridgewaters „Slow Boat To China“ vom Album Live At Yoshi's eignet sich hervorragend dafür, das Dynamikverhalten einer Kette einzuschätzen, ist aber glücklicherweise frei von störenden S-Lauten. Aber auf der CD werde ich dann doch noch fündig: Wie man beim Titel „Stairways To The Stars“ schon wegen der S-Laute vermuten kann, findet man hier Sibilanten in großer Zahl und mit jeder Menge Energie. In der Einstellung „Surgical“, was für ein eher schmalbandiges Filter steht, und dem Intensitätsregler in Mittelstellung wirkt das Gezischel schon ein gutes Stück erträglicher, aber selbst beim Rechtsanschlag des virtuellen Schiebereglers verschwindet die nun sehr leichte Überbetonung nicht ganz. Und das ist gut so: Man kann die De-Esser nicht überdosieren. Das ist mir bei Aufnahmen mit einem analogen Exemplar mal passiert: Aus Zischeln würde ein leichtes Nuscheln. Beim DAC502 ist der Wirkungsgrad ideal gewählt: Zuviel des Guten ist nicht möglich. Das gilt natürlich nicht nur für die Live-Aufnahme Dee Dee Bridgewaters. Auch bei meinen anderen Test-Tracks kaschierte der De-Esser die Fehler der Aufnahme ohne die Wiedergabequalität dabei an anderer Stelle zu beeinträchtigen. Auch dieses Plugin des DAC502 erweist sich als hochprofessionelles Werkzeug!

STATEMENT

Der Weiss DAC502 gibt seinem Besitzer eine Vielzahl von professionelle Werkzeugen zur Klanggestaltung an die Hand. Bei dieser wohl einmaligen Ausstattung dürfte es – für erfahrene – Audiophile schlicht unmöglich sein, damit ihren Wunsch-Sound nicht zu realisieren. Darüber hinaus ist der Weiss-Wandler noch eine sehr stabil agierende Streaming-Bridge. Vergleiche des 502 mit meinen persönliche Referenzen und eine eingehende Beschäftigung mit den Kopfhörer-Ausgängen erwarten Sie im zweiten Teil.
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 und AudiaZ DC-Kabel
Vorstufe Audio Exklusive P7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Subwoofer Velodyne DD+ 10 (2x) mit MSB Technology The Sub Isolator
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und Dragon Bi-Wiring und Fog Lifters, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, AudiaZ Clock-Kabel, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Arya Audio Revopods, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter
Herstellerangaben
Weiss DAC502
Digital-Eingänge 1 x XLR, 1 x Cinch, 1 x TOSLINK (optical), 1 x USB (type B), 1 x RJ45 Ethernet
Abtastraten 44,1, 48, 88,2,96, 176,4 oder 192kHz (alle Eingänge), 352,8 und 384kHz, DSD64 and DSD128 (USB und Ethernet)
Max. Wortlängen 24 / 32 Bits
Analog-Ausgänge 1 x XLR (Pin 2 „heiß“ ), Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x Cinch, Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x 6,3-mm-Kopfhörerbuchse, Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
1 x 4-polige XLR-Kopfhörerbuchse Kurzschluss sicher, Gleichstrom gekoppelt, niedrige Ausgangsimpedanz
Ausgangspegel über LCD-Menü oder Web-Interface regelbar:
6,8Vrms (+18,9 dBu), 2,2Vrms (+8,9 dBu), 0,68Vrms (-1,1 dBu), 0,22Vrms (-11,1 dBu) für XLR
3,4Vrms (+12,9 dBu), 1,1Vrms (+2.9 dBu), 0,34Vrms (-7,1 dBu), 0,11Vrms (-17,1 dBu) für Cinch
Kopfhörerpegel über LCD-Menü regelbar:
6,8Vrms (+18,9 dBu), 2,2Vrms (+8.9 dBu), 0,68Vrms, (-1,1 dBu), 0,22Vrms (-11,1 dBu) für 6,3-mm- und 4-pol XLR-Kopfhörerbuchse
Harmonische Verzerrungen -111dBr (0,0003 %) bei -3dBFS Eingangspegel, -125dBr (0,000056 %) bei -40dBFS Eingangspegel, -125dBr (0,000056 %) bei -70dBFS Eingangspegel
Linearität < ±0,2dB Abweichung vom Idealwert bei 0dBFS bis−120dBFS Eingangspegel
Übersprechen <110dB, 20Hz bis 20kHz
Netzspannung 100 - 120V oder 200 - 240V, automatische Spannungswahl
Sicherungen 500mA träge bei 100 -120V, 250mA träge bei 200 - 240V
Leistungsaufnahme 25VA max., 2,2VA max. bei Stand-By
Abmessungen (B/H/T) 45/7,4/30cm
Farben silber, schwarz
Preis 9.900 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Den Weiss DAC502 respektive DAC501 gibt es schon seit ein paar Jährchen, und für die Wandlung sind die wohlbekannten Sabre-Chips zuständig. Was macht die Beschäftigung damit dennoch spannend? Dass sein Entwickler, Daniel Weiss, der einen hervorragenden Ruf in der Pro-Audio-Szene genießt, ihn im Laufe der Zeit mit immer neuen Features ausstattet.
Montag, 16 August 2021 08:56

NAD M10 V2

Vor zwei Jahren vermeldete der kanadische HiFi-Spezialist NAD mit der Premiere des extrem kompakten Vollverstärkers M10 den Start der digitalen HiFi-Zukunft. Nun erscheint mit dem NAD Masters M10 V2 die zweite Generation dieser spektakulären Kombination eines innovativen BluOSTM-Netzwerk-Streamers und eines digitalen 2 x 100 Watt-Verstärkers.

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Während Bedienkonzept, Anschlussvielfalt, Leistung und Abmessungen in bewährter Form erhalten bleiben, gibt es auch einige Updates gegenüber dem Urmodell zu vermelden. So versteht sich die zweite Generation des M10 neben einer klangvollen Stereo-Wiedergabe auch auf die Dekodierung von Dolby® Digital Surround-Sound. Heimkino-Fans können – über die zur Steuerung aller Streaming-Funktionen kostenlos für Android, iOS, Windows, macOS und Kindle Fire verfügbaren BluOSTM-App – zwei zusätzliche kabellose BluOSTM-fähige Lautsprecher oder einen entsprechenden Verstärker für die Wiedergabe der beiden rückwärtigen Surround-Kanäle einbinden, während die Hauptlautsprecher die Frontkanäle abspielen. Auf diese Weise lassen sich Dolby®Digital Soundtracks in den Tonformaten 4.0, 4.1 oder 4.2 wiedergeben.

Darüber hinaus bietet der NAD M120 V2 eine aktualisierte Verstärkerabstimmung mit um sechs Dezibel höheren Ausgangspegeln für eine verbesserte Nutzung der integrierten Raumkorrektur Dirac Live®, der Klangregler und der Subwoofer-Ausgänge. Ebenfalls neu ist das IPS-Display des zentralen, 18 Zentimeter großen Touchscreens. Es liefert realistischere Farben und ermöglicht einen größeren Betrachtungswinkel als das Display des ursprünglichen M10. Schließlich wird der Lieferumfang des M10 V2 um eine kompakte Infrarot-Fernbedienung erweitert.

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Wie bisher bietet der Streaming-Verstärker eine Fülle von Wiedergabemöglichkeiten. So stellt er über die auf einem Smartphone, Tablet oder Computer installierte BluOsTM-App eine Verbindung zu zahlreichen Online-Streamingdiensten und Internet-Radiostationen her und gibt Musik wieder, die auf einer USB- und NAS-Festplatte archiviert ist. Das Multiroom-fähige BluOSTM-Netzwerk kann bis zu 64 BluOSTM-Lautsprecher und -Komponenten verwalten (per LAN, im WLAN bis zu 16 Player).

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Über das integrierte bidirektionale Bluetooth®-Modul lassen sich nicht nur die auf Ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop gespeicherten Musikdaten in hochauflösender aptXTM HD Qualität wiedergeben, sondern bei Bedarf auch gleich zum Hören an einen kabellosen Bluetooth®-Kopfhörer weitersenden. Zudem unterstützt der M10 V2 AirPlay 2, um Musik von einem iPhone, iPad oder einer Apple Music-Bibliothek komfortabel streamen zu können, und lässt sich als Wiedergabegerät in das auch für Multiroom-Betrieb geeignete Roon-Netzwerk einfügen.

Der NAD M10 V2 wird ab Ende August zum unveränderten unverbindlichen Verkaufspreis von knapp 3.000 Euro im autorisierten Fachhandel erhältlich sein.

Ausstattung und technische Daten NAD M10 V2

  • extrem verzerrungsarme Hybrid-DigitalTM-nCore Verstärker
  • 2 x 100W Dauerleistung an 4 und 8Ω, 2 x 300W Impulsleistung an 4Ω
  • integriertes BluOsTM-Streamingmodul, Ethernet-Anschluss (Roon ready)
  • bidirektionales Bluetooth® aptXTM HD und AirPlay 2
  • optionale kabellose 4.0, 4.1 und 4.2 Surround-Wiedergabe
  • koaxialer und optischer Digitaleingang, 2 analoge Hochpegeleingänge, HDMI- eARC-Eingang, zwei separate Subwooferausgänge, Vorverstärkerausgang
  • Dirac-Live®-Raumkorrektur, Messmikrofon im Lieferumfang
  • Touchscreen mit hochauflösendem IPS-Display
  • Abmessungen (BxHxT): 215 x 100 x 260 mm, Gewicht: 5 kg

Vertrieb
Dali GmbH
Anschrift Berliner Ring 89
64625 Bensheim
Telefon +49 6251 9448077
E-Mail kontakt@dali.dk
office@maschlanka.de
Web www.dali-speakers.com

Weitere Informationen

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Freitag, 13 August 2021 08:30

iFi ZEN Stream

Die Analogfraktion bleibt hart, trotzdem gibt es kaum mehr einen HiFi-Liebhaber, der nicht streamt. Das vor wenigen Jahren noch recht spärliche Streamer-Angebot verschiedener Hersteller explodiert dementsprechend. Preisgünstige und gleichzeitig hochwertige Standalone-Streamer sind abgesehen vom Selbstbausektor noch eher dünn gesät.

Mit dem ZEN Stream füllt iFi audio diese Lücke. Die ZEN Serie ist für ihr besonders attraktives Preis-Leistungsverhältnis bekannt, wie ich selbst durch meine Tests des ZEN DAC und ZEN CAN feststellen konnte. Der ZEN Stream bleibt im wahrsten Sinne des Wortes linientreu. Das auf einem 64-Bit-Quad-Core-Prozessor aus der ARM-Cortex-Familie basierende Innenleben findet im bekannten, elegant geschwungenen Gehäuse Platz. Der sehr kleine, praktischen ZEN-Formfaktor bleibt dem Streamer erhalten. Auf der Vorderseite befinden sich lediglich ein Ein-/Ausschalter und ein Knopf zum Herstellen einer Netzwerkverbindung, mit jeweils einer kleinen Statusleuchte. Die LEDs, die Netzwerkzustand und Bitrate anzeigen, sind für meinen Geschmack hingegen etwas groß geraten. Alle relevanten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Geräts: die Buchse für die WLAN-Antenne, ein kleiner Wahlschalter für verschiedene Betriebsmodi, zwei USB-A-Anschlüsse für je einen DAC und ein Laufwerk, ein USB-C-Anschluss für Firmware-Updates, eine LAN-Buchse, ein Reset-Knopf und der 2,5-Millimiter-DC-Anschluss. Die USB-Anschlüsse sind mit iFis Active Noise Cancellation II aktiv gefiltert und der S/PDIF-Anschluss verfügt über iFis iPurifier. Hinter den klangschönen Eigennamen verbergen sich letztendlich Technologien, die Störfreiheit und gemeinsam mit der internen Clock auf Femto-Niveau niedrigsten Jitter sicherstellen sollen. Das im Lieferumfang enthaltene iFi-iPower-Netzteil lässt mit einer Kabellänge von 2 Metern eine sehr flexible Positionierung zu.

Nach der Ersteinrichtung startet der Stream in deutlich unter einer Minute
Nach der Ersteinrichtung startet der Stream in deutlich unter einer Minute

Gleichermaßen flexibel lässt sich der Stream ansteuern, ist er einmal mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Spotify und TIDAL erkennen den ZEN Stream als Zielgerät, direkt in der App auf dem Smartphone oder Computer. Qobuz streamt bisher nur von Apple-Geräten via Airplay direkt aus der App, auf Android gehen Qobuz-Nutzer bisher leer aus. In einer Roon-Umgebung funktioniert der kleine Streamer als Bridge, also als virtuelles Hardwaregerät, das direkt aus der Hauptinstanz von Roon angesteuert werden kann. An der Roon-Ready-Zertifizierung wird gearbeitet. Einzig die Unterstützung von Chromecast fehlt bisher vollkommen, soll aber nachgeliefert werden. Gerade diese Option wird noch deutlich mehr Streaming-Optionen eröffnen, als der Streamer ohnehin schon bietet. DLNA/UPnP mit einschlägigen Apps wie BubbleUPnP funktioniert ebenfalls. Mit NAA steht dem ZEN Stream schlussendlich eine etwas exotischere Betriebsart zur Verfügung, bei der Signalysts-HQPlayer die Audiodaten verarbeitet, in einem Datenstrom verpackt an den ZEN sendet. Dem Nutzer steht folglich vollkommen frei, mit welcher Software-Lösung er den ZEN Stream ansteuern möchte. Mittels des rückseitigen Wahlschalters kann man den Betriebsmodus des Streamers auf einen bestimmten Anwendungsbereich limitieren. Alle nicht relevanten Programme werden dann abgeschaltet. Die Wiedergabequalität des Streamers soll so noch weiter optimiert werden. Für den gesamten Test habe ich mich auf die All-in-One Betriebsart beschränkt, da gerade die Flexibilität den Streamer so attraktiv macht. iFi bietet zusätzlich eine browser-basierte Lösung zur Steuerung des ZEN Stream an, es besteht aber, von der unkomplizierten Ersteinrichtung des WLANs mal abgesehen, kein Nutzungszwang. Eine eigene iFi-App befindet sich in Entwicklung. Unabhängig davon, welche Streaming-Methode man nutzt, beherrscht der ZEN bis zu 384 Kilohertz bei 32 Bit und DSD256. MQA wird zur Dekodierung durch einen MQA-fähigen DAC durchgereicht.

Der Lieferumfang besteht aus Netzteil, WLAN-Antenne, kurzem LAN-Kabel und einem Einstell-Hilfsmittel
Der Lieferumfang besteht aus Netzteil, WLAN-Antenne, kurzem LAN-Kabel und einem Einstell-Hilfsmittel


Passenderweise steht während des Testzeitraums ein Besuch bei Redaktionskollege Wolfgang Kemper an. So teste ich den ZEN Stream nicht nur in meiner eigenen Kette, sondern kann seine Qualitäten auch gemeinsam mit Wolfgang in seiner deutlich aufwendigeren Anlage evaluieren. Die Einrichtung des ZEN Stream geht dabei leicht von der Hand. Möchte man ihn an einer LAN-Verbindung nutzen, konfiguriert er sich beim ersten Hochfahren selbst, sofern eine LAN-Verbindung gesteckt ist. Auch die Verbindung mit einem WLAN-Netz mit 2,4- oder 5 Gigahertz gestaltet sich recht einfach. Nach dem ersten Einschalten des Streamers benötigt dieser einige Zeit zum Hochfahren. Ist er hochgefahren, leuchtet die linke LED, je nach Netzwerkstatus weiß, cyan, grün, gelb oder rot. Rot bedeutet keine Netzwerkverbindung und ist die erwartete Farbe beim allerersten Gerätestart. Hat man es zu diesem Punkt geschafft, muss die Verbindungstaste auf der Front des Geräts für länger als zwei Sekunden gedrückt gehalten werden, um den Streamer in den Einrichtungssmodus zu versetzen. Man findet ihn jetzt als reguläres WLAN-Netzwerk am PC oder Smartphone und kann sich mit ihm verbinden, um dann mittels der browser-basierten Bedienoberfläche die WLAN-Einrichtung abzuschließen. Dazu öffnet man den Browser seiner Wahl und tippt „http://ifi.local“ oder die IP-Adresse 192.168.211.1 ein. In der sich öffnenden Oberfläche navigiert man zu Einstellungen, dann Netzwerkeinstellungen und kann dort sein Heimnetzwerk wählen und sein Netzwerkpasswort eingeben. Nach Bestätigung verlässt der Streamer den Einrichtungsmodus und ist ab dann als Streamer im Heimnetzwerk verfügbar.

Für maximale Unempfindlichkeit gegenüber Faktoren wie Temperatur, Spannungsschwankungen und zur Vorbeugung von Einstreuungen ins Audiosignal und Mikrofonie nutzt iFi hochwertige Kondensatoren der Klasse C0G
Für maximale Unempfindlichkeit gegenüber Faktoren wie Temperatur, Spannungsschwankungen und zur Vorbeugung von Einstreuungen ins Audiosignal und Mikrofonie nutzt iFi hochwertige Kondensatoren der Klasse C0G

In der Stereokette von Wolfgang beginnen wir mit dem Betrieb per LAN, da sein Netzwerk-Setup dank Ansuz PowerSwitch A2 und Digitalz A2 Netzwerkkabel das Maß der Dinge darstellt. An den USB-Anschluss des Streamers hängen wir den Mutec Reclocker MC-3+ USB, welcher das Signal an den PS Audio Direct-Stream-DAC weitergibt. Wir streamen erste Stücke von Qobuz via BubbleUPnP und der ZEN Stream macht seinen Job unheimlich gut. Die Wiedergabe klingt frisch, rhythmisch beweglich und agil und verfügt über eine gute Feindynamik. Im Vergleich zu Wolfgangs getuntem NUC fällt der ZEN Stream auch mit dem mitgelieferten Netzteil keinesfalls stark ab. Einzig der Hochtonbereich weist einen Anflug von Härte auf. Obwohl der Streamer konstruktionsbedingt wenig empfindlich auf verschiedene Netzteile reagieren sollte, verschwindet die Härte im Hochton vollständig, nachdem wir auf das Linearnetzteil von Wolfgangs NUC umsteigen. Das Ferrum HYPSOS macht sich erwartungsgemäß ebenfalls sehr gut mit dem ZEN Stream. Auch wenn hier, wie bereits öfter in der Vergangenheit, Gerätepreis und Netzteilpreis in einem starken Missverhältnis stehen, lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das HYPSOS überdurchschnittliche Ergebnisse liefert. Wer das Maximum möchte, zahlt eben auch den dementsprechenden Preis. Man muss allerdings fairerweise hinzufügen, dass das iFi-Netzteil mit gewaltigem Abstand der Preis-Leistungs-Sieger ist. Denn der qualitative Abstand zu den anderen zwei Netzteilkandidaten ist deutlich geringer als in anderen von mir getesteten Geräte- und Netzteilkonstellationen. Da der DC-Eingang des Streamers 9 bis 15 Volt aufnimmt, haben wir es uns nicht nehmen lassen, mit verschiedenen Eingangsspannungen zu experimentieren – HYPSOS sei Dank. Auch hier tut sich klanglich noch etwas, allerdings in denkbar kleinster Ausprägung. Die Auswirkung beschränkt sich hauptsächlich auf die empfundene musikalische Spannung und macht die Wiedergabe wahlweise etwas zurückhaltender oder explosiver.

Der Umstieg auf die WLAN-Verbindung ist eine echte Überraschung. Während die kabelgebundene Netzwerkverbindung sich erst mit anderem Netzteil am Streamer freispielen konnte und vollumfänglich in die Kette Wolfgangs integrierte, sitzt bei der WLAN-Verbindung bereits mit dem iFi-Netzteil alles auf den Punkt. Bei vielen Geräten ist die WLAN-Schnittstelle eine echte Schwachstelle und von vielen Herstellern gar kategorisch gemieden, am ZEN Stream überzeugt sie jedoch auf ganzer Linie.

Mit dem kleinen Plastikschraubendreher lassen sich rückseitig die Exklusiv-Betriebsmodi des Streamers umstellen
Mit dem kleinen Plastikschraubendreher lassen sich rückseitig die Exklusiv-Betriebsmodi des Streamers umstellen


Weniger überzeugend ist leider die Bedienoberfläche des Browser-Menüs des Streamers. Auf dem Smartphone bringe ich es nach der Ersteinrichtung nicht zustande sie über „http://ifi.local“ aufzurufen, sondern muss immer die vom Router vergebene IP-Adresse nachschauen und diese im Browser eingeben. Einige Aspekte der Oberfläche sind etwas rudimentär geraten, das Navigieren durch Alben ist etwas umständlich, Albumcover werden nicht geladen, es gibt kaum Anpassungsoptionen. Wenigstens ist die Oberfläche in ihrer Schlichtheit schnell verständlich und die Benutzung ist nur einmalig zur Einrichtung des WLANs notwendig. Eine Ausnahme stellt der Zugriff auf Daten einer an den Streamer angeschlossenen externen Festplatte dar. Leider taucht diese nicht eigenständig im Netzwerk auf und auch ein Zugriff direkt über DLNA respektive BubbleUPnP konnte ich nicht bewerkstelligen. So kommt man zur Wiedergabe von externer Festplatte nicht an der Browser-Bedienoberfläche des Streamers vorbei. Ich hoffe, dass iFi mit der angekündigten iFi-App nachbessert. Allerdings fällt die Wiedergabequalität von externer Festplatte im Vergleich zum Stream von einem anderem im Netzwerk befindlichen Datenträger oder Streaming-Dienst meiner Meinung nach ohnehin ab. Bereits das Streaming von meinem Fritz!NAS im Heimnetzwerk liefert überzeugendere Ergebnisse, aber dazu später mehr. Ein weiteres Bein stellt sich die HiFi-Szene durch Kabel mit opulenten Steckern selbst. Die USB-Anschlüsse des Streamers für einen DAC und externe Datenträger liegen direkt übereinander. Mit einer 0815-USB-Strippe kein Problem, mit nahezu jedem hi-end USB-Kabel wird eine Doppelbelegung unmöglich. Das ist durchaus ärgerlich, aber zu verschmerzen, da die eigentliche Stärke des Streamers – Überraschung – das Streamen ist.

Trotz passiver Kühlung wird der Streamer im Betrieb recht warm
Trotz passiver Kühlung wird der Streamer im Betrieb recht warm

Wieder zurückgekehrt vom Besuchswochenende bei Wolfgang, muss sich der kleine Streamer mit meinem Musikserver Melco N1 AH 60/2 messen. Dieser ist schon etwas in die Jahre gekommen und die neusten Generationen sind ihm bereits klanglich überlegen, aber dennoch ist er mit seiner souveränen, unaufdringlichen Spielweise nach wie vor ein wichtiges Standbein meines Setups. Der von Melco ausgehende Datenstrom wird ebenso wie bei Wolfgang von Mutecs MC-3+ USB reclockt und dann per S/PDIF an meinen Mytek Brooklyn DAC+ weitergereicht. Nachdem mich die WLAN-Schnittstelle des Streamers bereits derart überzeugt hat, verlasse ich mich in meinem Heimnetzwerk gänzlich auf sie, obwohl das LAN-Netzwerk für Audiozwecke nur eine Handbreit entfernt liegt. Das soll schon etwas heißen. Nicht nur die Klangqualität, sondern auch die Zuverlässigkeit und Stabilität der WLAN-Verbindung ist über alle Zweifel erhaben. Zunächst spielt der Melco in üblicher Konstellation, gesteuert über BubbleUPnP, Daten von seiner internen Festplatte. Danach ersetze ich den Melco durch den ZEN Stream. Die wiederum über BubbleUPnP abgespielten Daten lasse ich den kleinen Streamer nach wie vor von der internen Melco-Platte laden. Im Direktvergleich fällt der Streamer wie schon in Wolfgangs Anlage mit einer gewissen Spritzigkeit auf. Der Melco hingegen scheint etwas beruhigter zu spielen und arbeitet charakteristische Klangeigenschaften noch stärker heraus. Von einem qualitativen Unterschied ist kaum zu sprechen, lediglich von einer Frage des Geschmacks. Dies liegt auch daran, dass der Melco in beiden Fällen die Datenquelle ist. Streame ich mit dem ZEN nämlich von meinem Fritz!NAS über BubbleUPnP fehlt Tiefe und Präsenz. Wohlklang stellt sich nicht in ausreichend befriedigender Manier ein. An dieser Stelle kommt ein Tipp von Wolfgang ins Spiel, der sich kürzlich recht angetan vom neuen Audirvana Studio und insbesondere dessen Kernel-Streaming gezeigt hat. Anstelle von BubbleUPnP lasse ich Audirvana Studio auf die Musikdaten des Fritz!NAS zugreifen und diese an den ZEN Stream weiterreichen. Obwohl die Daten noch immer von einem wenig audiophilen Server kommen, gerät etwas mehr Spannung und Dynamik in die Wiedergabe. In dieser Spielweise zieht der Streamer qualitativ dann auch an der Wiedergabe von einer per USB an ihn angeschlossenen externen Festplatte vorbei – ganz ohne einen hochwertigen Datenserver.

In vielen Fällen dürfte die S/PDIF-Schnittstelle dem Anschluss eines DACs über USB überlegen sein
In vielen Fällen dürfte die S/PDIF-Schnittstelle dem Anschluss eines DACs über USB überlegen sein


Bevor der kleine Streamer wieder zurück zu Werner Obst geht, bin ich noch neugierig, wie sich die S/PDIF-Schnittstelle schlägt. Diese ist nämlich tunlichst nicht als Dreingabe misszuverstehen! Leider ist USB eine eher schlechte Audioschnittstelle. IFi gibt im ZEN Stream mit Active Noise Cancelling in der USB-Schnittstelle zwar sein Bestes, aber USB bleibt USB. Nicht umsonst setzt die gesamte Redaktion zwischen Quelle und DAC auf eine Aufbereitung oder Umsetzung des USB-Signals in anderes Format. Sei es mit Hilfe eines Mutec Reclockers, Chord Electronics Hugo M-Scalers, SOtM tX-USBultras oder Matrix S/PDIFs. Ein reines USB-Signal geht bei keinem unserer Redakteure direkt in den DAC. Speise ich das S/PDIF Signal des Streams direkt in meinen DAC, erreiche ich nicht ganz die enorme Präzision, rhythmische Verzahnung und vor allem große Ruhe im Klanggeschehen wie mit dem Mutec, aber der Unterschied ist geringer als mir lieb ist. In vielen günstigen Setups dürfte mit der S/PDIF-Schnittstelle ein deutlich besseres Ergebnis als über USB erreicht werden. Lediglich die geringere Samplerate von maximal 192 Kilohertz muss man in diesem Fall in Kauf nehmen. Das schadet der Wiedergabequalität in dieser Betriebsart allerdings in keinster Weise. Abschließend möchte ich als Kernqualität des ZEN Stream nochmals seine Vielseitigkeit hervorheben. Es gibt kaum eine Betriebsart, die er nicht beherrscht. Die Bedienung bleibt gleichzeitig unkompliziert und nutzerfreundlich. Die meisten Apps erkennen den ZEN Stream ohne weitere Umwege und können direkt losstreamen. Er zeigt, dass Musik nicht immer zwangsläufig direkt von einer Festplatte kommen muss, um wirklich gut zu klingen. Sogar in einer sehr hochwertigen Kette konnten Streaming-Dienste dank der handgroßen Portion ZEN nicht nur befriedigende Ergebnisse liefern, sondern eine echt Alternative zur Datenablage auf dem heimischen Hochleistungs-Musikserver darstellen. Schlussendlich skaliert sich die Spielkultur des Streamers mit der Qualität der ihn umgebenen Komponenten.

STATEMENT

Mit dem ZEN Stream erreicht die ZEN-Serie einen absoluten Höhepunkt. Alle von mir getesteten Produkte der Reihe waren unheimlich solide und gaben sich nicht mit dem Prädikat „Einsteigergerät“ zufrieden, sondern strebten nach Mehr. Diese Tendenz erfüllt der ZEN Stream nicht: Er strebt nicht nach mehr, sondern er selbst ist das berühmte „Mehr“. Aktuell ist er der Streamer schlechthin: vielseitig, laufstabil, schnell eingerichtet und mit sehr überzeugenden klanglichen Qualitäten – auch im WLAN-Betrieb. Ihn als Einsteigergerät zu bezeichnen wäre schlichtweg falsch. Auch für anspruchsvolle Stereosysteme ist er ein überaus geeigneter Spielpartner, der hier und da gefährlich nah an deutlich teurere Lösungen heranrückt.
Gehört mit Finn Corvin Gallowsky
Computer ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000)
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Melco N1 AH 60/2
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit ifi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, Qobuz), Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Boaacoustic, Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen
Gehört mit Wolfgang Kemper
Computer Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, SSD mit Linear-Netzteil, Daphile-Player 21.01 und Qobuz
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC mit Sunlight
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Siltech Royal Signature Universal II USB, Habst DIII AES/EBU, Audioquest Jitterbugs, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
iFi ZEN Stream
Eingangsspannung DC 9V/1.8A-15V/0.8A (ZEN Stream)
AC 100 -240V, 50/60Hz (Netzteil)
Eingänge Wi-Fi, Ethernet, USB HDD
(Firmwareupdates über OTA und USB-C auf der Rückseite)
Formate PCM 384kHz
DSD256
voll MQA-kompatibel
Ausgänge USB3.0 (Type-A-Buchse) x2
S/PDIF (Coaxial)
Energieverbrauch Ohne Signal ~6W
Bei Maximalsignal ~10W
Abmessungen (BxTxH) 158x100x35 mm
Gewicht 578g
Preis 399 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/21-08-13_ifi
  • Social Introtext Die Analogfraktion bleibt hart, trotzdem gibt es kaum mehr einen HiFi-Liebhaber, der nicht streamt. Das vor wenigen Jahren noch recht spärliche Streamer-Angebot verschiedener Hersteller explodiert dementsprechend. Preisgünstige und gleichzeitig hochwertige Standalone-Streamer sind abgesehen vom Selbstbausektor noch eher dünn gesät.

Die Audio Offensive in Falkensee hat sich einige Paare der LS 8/1 Derek Hughes Signature Edition gesichert, die weltweit auf 100 Paare limitiert ist. Den Lautsprecher mit wohnzimmerfreundlichen Ausmaßen gibt es nur in edlem Teak-Echtholzfurnier. Der Verkaufspreis liegt bei 7.000 Euro pro Paar inklusive der passenden Stands.

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Das aktuelle Design basiert auf der BBC-Version des LS3/6. Das Design des LS8/1 hat seine Wurzeln in der Forschung der BBC nach Alternativen zu Papierkonus-Tieftönern in den späten 1960er Jahren und insbesondere in der Arbeit an den LS5/5-Lautsprechern, die Graham Audio ebenfalls herstellt. Das Design behält die Grundlagen des ursprünglichen LS3/6-Designs bei und nutzt moderne Techniken, um die Empfindlichkeit und die Belastbarkeit zu verbessern, insbesondere im Bassbereich, der die größte Schwachstelle des ursprünglichen Lautsprechers war. Die LS8/1 ist ein moderner Klassiker des BBC-Erbes.

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Graham LS8/1 Derek Hughes Signature Edition

  • System: 3-Wege, Bassreflex
  • Gehäuse: dünnwandige, kritisch gedämpfte Konstuktion aus Birkensperrholz
  • Oberfläche: echtes Holzfurnier
  • Abmessungen (H/B/T): 63,5/30/30cm
  • Gewicht: 17kg
  • Frequenzgang: 45Hz~20kHz +/-3dB
  • Nennimpedanz: 8 Ohm
  • Wirkungsgrad: 87dB SPL bei 2,83V in 1m
  • Max. Schalldruck: über 100dB pro Paar in 2m
  • Tiefmitteltöner: 200mm
  • Hochtöner: 26-mm-Soft-Dome, 19-mm-Soft-Dome
  • Übernahmefrequenzenen: 3,5kHz, 14kHz
  • Empfohlene Verstärkerleistung: 50 bis 250 Watts ohne Clipping

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Vertrieb
Audio Offensive Hifi-Vertrieb
Anschrift Inhaber: Uwe Heile
Münchener Str. 5
14612 Falkensee
Telefon +49 3322 2131655
Mobil +49 172 3844155
E-Mail info@audio-offensive.de
Web www.audio-offensive.de

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Dienstag, 10 August 2021 02:02

Charisma Audio ECO

Es ist brandneu, so dass Sie es noch nicht auf der Website von Charisma Audio finden. Es ist innovativ, weil ein Nadelträger aus weißer Keramik den Abtastdiamanten trägt. Es besitzt die musikalischen Fähigkeiten zum Klassenprimus – und das für 800 Euro. Ein Erlebnis: das Charisma Audio ECO.

Die Einleitung ist meiner anfänglichen Begeisterung geschuldet, die sich bereits in der Einspielphase – Charisma Audio empfiehlt hierfür 30 Stunden – einstellte, ganz einfach, weil der Tonabnehmer schon da erstaunlich gut klang. Nach meiner Erfahrung vor fünf Jahren mit dem auf dem legendären Denon 103 aufgebauten Audio Exklusiv 103, das ja ebenfalls aus dem Hause Charisma Audio stammt und auch weiterhin im wachsenden Portfolio der kanadischen Marke zu finden ist, hatte ich dies nicht erwartet. Mit seinem Preis von 800 Euro ist das neue ECO deutlich preisgünstiger als das 103. Auch Dirk Sommer attestierte in seinem Bericht über das Charisma Audio Signature One kürzlich den ihm bekannten Modellen von Entwickler Bernard Li „ein sehr kundenfreundliches Preis/Genuss-Verhältnis“. Dennoch: das ECO ist klanglich selbstverständlich nicht in die Reihe der allerbesten Systeme einzuordnen. Aber bei der Art, wie es zu musizieren vermag, muss es das auch gar nicht.

Als Plattenspieler für diesen Test wählte ich meinen Kenwood KD-990, einerseits, weil damals das 103 im Zusammenspiel mit ihm sehr gut klang, zum anderen, weil ich davon ausgehe, dass man einen Tonabnehmer für 800 Euro nicht zwingend mit einem 8000-Euro-Plattenspieler wie dem Brinkmann Bardo mit dem Musical-Life-Conductor-Tonarm kombiniert. Auch in einer preisgünstigen Laufwerk-Tonarm-Kombination soll das ECO sein Können beweisen. Ein drittes Argument: Auf diese Weise steht mir immer wieder zum Vergleich der Bardo mit dem Audio-Technica-ART-9-Tonabnehmer zur Verfügung – und das sollte sich noch als sehr aufschlussreich erweisen. Die für das ART-9 eingestellte Impedanz am Plinius Koru beließ ich bei 220 Ohm. Der für das ECO empfohlene Bereich liegt zwischen 100 und 1000 Ohm. Hiermit werde ich später noch experimentieren. Der Verstärkungsfaktor der Phonostufe steht bei gängigen sechzig Dezibel.

Der massive Aluminium-Korpus unterbindet Resonanzen
Der massive Aluminium-Korpus unterbindet Resonanzen

Vor dem Hören des Tonabnehmers steht bekanntlich sein Einbau. Bereits hier konnte das ECO Sympathie erheischen, da es mit seinen elf Gramm und dem geradlinigen und vorn runden Systemkörper aus Aluminium bei der Montage angenehm in der Hand lag und sich vor allem leicht justieren ließ. Weitaus wichtiger als diese haptische Qualität ist die Resonanzarmut des massiven Aluminium-Blocks. Mit einem der drei mitgelieferten Schrauben-Paarel für die leichtgängigen Gewindebuchsen lässt sich das ECO im Headshell befestigen. Messtechnisch erwies sich das Resonanzverhalten im Tonarm des KD-990 als sehr unauffällig und ruhig im kritischen Bereich zwischen sechs und sechzehn Hertz. Erst bei 80 Mikron waren bei einer Auflagekraft von 1,9 Pond leichte Abtastverzerrungen zu hören. Der Hersteller empfiehlt Sorgfalt beim Umgang mit dem Keramik-Nadelträger. Sicher ein ernst zu nehmender Hinweis, gilt aber nach meiner Auffassung für jeden Tonabnehmer. Der leider fehlende Nadelschutz ist durch den Warnhinweis nicht wett zu machen. An dieser Stelle sind wir, technisch gesehen, bei der Besonderheit des ECO. Keramik-Nadelträger sind sehr selten zu finden. Die Schweizer Tonabnehmer-Nobelmarke Hifiction verwendet Keramik-Nadelträger bei ihren kostspieligen Tonabnehmern, die nicht einmal für den zehnfachen Preis des ECO zu bekommen wären. Ein weiterer Hersteller kommt mir aktuell nicht in den Sinn. Vergleicht man die Materialien für Nadelträger, die da sind künstlicher Diamant, Rubin, Bor oder Aluminium, so erkennt man unterschiedliche mechanische und klangrelevante Eigenschaften. Der Elastizitätskoeffizient benennt Spannung und Dehnung bei der Verformung des Nadelträgers während der Abtastung und ist an dieser Stelle besonders bedeutsam. So ist ein Diamant-Nadelträger bei gleichen Abmessungen etwa fünfzehn mal verformungsresistenter als Aluminium. Dass eine starre Keramik ebenfalls überlegen sein dürfte, ist leicht vorstellbar. Rigidität ist ein entscheidendes Kriterium für die unverfälschte Weitergabe der vom ECO mit stark elliptisch geschliffenen Diamanten abgetasteten Rillenformung im Vinyl an die Spulen des Moving-Coil-Tonabnehmers. Beim Charisma Audio ECO sind diese aus sauerstofffreiem Kupfer auf eine Trägerkreuz aus Reineisen gewickelt.


Bereits in der Einspielzeit, nach etwa vier bis fünf Stunden, hatte das Klangbild des ECO etwas Faszinierendes. Weil ich noch eine eher leicht raue, etwas unausgewogene Musikdarbietung erwartete, legte ich Peter Greens In The Skies auf den Plattenteller, da dies dieser Musikart nach meiner Einschätzung weniger zum Nachteil gereicht als etwa einem Violinkonzert. Wie gesagt, ich war nicht wenig überrascht, wie homogen und detailreich das ECO bereits jetzt zu Werke ging. Dabei beeindruckten mich in besonderer Weise die intensiven Klangfarben und das seidige, transparente Hochtonspektrum. Das Charisma gefiel mit einer schönen Staffelung und räumlichen Struktur, die jedem Instrument und Peter Greens Gesang in Tiefe und Breite eigenen Raum gab.

Hier sieht man den Nadelträger aus weißer Keramik
Hier sieht man den Nadelträger aus weißer Keramik

Durch die beeindruckende Reproduktion von In The Skies angespornt, wagte ich mich an das in Instrumentierung und Klangfarbenpracht vielfältigere erste Album der Chicago Transit Authority und wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Die hölzerne Percussion zum Beispiel war plastisch und beinahe zum Greifen nah. Homogenität und Durchzeichnug, vor allem aber dieser unglaubliche musikalische Fluss machten den Hörgenuss aus. Das bedurfte eines Gegenchecks, auch wenn das ECO bis dahin noch keine zehn Stunden spielen konnte. So hörte ich dann Seite eins mit den wohl zeitlos schönen Songs „Does Anybody Really Know What Time It Is?“ und „Beginnings“ mit meiner Bardo-Referenz. Ja, das war noch einmal ein Sprung in Sachen Lebendigkeit und Offenheit. Aber jetzt kommt's: Keine Sekunde habe ich beim Wechsel zurück auf den Kenwood mit dem Charisma Audio auch nur das Geringste des vorher erlebten Mehr vermisst. Das ECO besitzt etwas Einnehmendes, musikalisch Überzeugendes, das ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht näher beschreiben kann. Mit seiner Darbietung zieht es mich in seinen Bann, und nachdem ich die geniale Chicago-Interpretation von Stevie Winwoods „I'm A Man“ genossen hatte, wollte ich herausfinden, was das ECO aus dem Original der Spencer Davis Group macht, das ich auf einer Best Of-LP von Island Records besitze und das in dynamischer Hinsicht der Chicago-LP nicht das Wasser reichen kann. Es war wirklich nicht schlecht, was das ECO aus diesem Oldie herausholte. Das war mehr als anhörbar und hatte nichts Langweiliges oder Nerviges an sich. Dass es mit dem ECO Spaß macht, auch minderwertiges Material zu hören, ist dem neuen System aus Kanada hoch anzurechnen und im Musik-Alltag ein wichtiger Genuss-Aspekt. Jetzt möchte ich dieses Genre verlassen und zu zarteren Klängen wechseln. Dazu wähle ich das ECM-Reissue von 1990 Jimmy Giuffre 3 1961, das bereits 1961 in New York eingespielt wurde. Jimmy Giuffres Klarinette wird umrahmt von Paul Bleys Piano und dem Kontrabass des damals 20-jährigen Steve Swallow. Diese Musik lebt von ihren Klangfarben in den sensiblen Tonschwingungen. Das ECO kann diese begeisternd vermitteln. Ich bin wirklich beeindruckt von der musikalischen Stimmigkeit und der Spielfreude. Details, Farbe, Nachklingen, Ausschwingen – alles da, und mit feiner Dynamik vorgetragen. Nun will ich erst einmal die restlichen zwanzig Stunden weitere Einspielzeit abwarten. Wird danach noch mehr zu erleben sein? Wenn ich jetzt bereits das Statement formulieren müsste, würde ich schreiben: Das ECO ist so harmonisch, dass es den Hörer in die Musik zieht und ihn nicht wünschen lässt, viel mehr Geld für noch mehr Musikalität auszugeben.

Der stark elliptisch geschliffene Diamant auf dem Keramikträger
Der stark elliptisch geschliffene Diamant auf dem Keramikträger

Inzwischen hat das Charisma Audio ECO seine empfohlene Einspielzeit zumindest annähernd hinter sich gebracht und ich lege an einem Sonntagvormittag eine meiner Ewig-Lieblings-LPs auf: Igor Strawinsky Pulcinella-Suite mit der Academy of St.Matin-in-the-Fields unter Neville Marriners Leitung, Decca 1968. Verzeihen Sie mir, wenn ich auch hier wieder von einer großen Überraschung berichten muss: Der musikalische Fluss mit kraftvoller, greifbarer Darstellung der vielfältigen Instrumentierung mit all ihren Klangfarben ist einfach großartig. Zarte, glanzvolle Streicher betören ebenso wie die straffen und energischen Töne der tiefen Streicher und das schillernde Blech der Bläser. Diese Pulcinella-Suite eignet sich bestens, um die Abschlussimpedanz an der Phonostufe zu optimieren. So wechsele ich dann gleich von den bisherigen 220 Ohm auf den empfohlenen Maximalwert von einem Kiloohm. Das kommt mir dann in meiner Anlagenkonfiguration einen kleinen Hauch zu hochtonintensiv vor. Die richtige Anpassung am Plinius Koru finde ich bei 470 Ohm. Wenn ich bei dieser Musik nun zum Vergleich auf Brinkmann Bardo / Musical Life Conductor / ART-9 wechsele ist da immer noch ein deutlicher Unterschied in Sachen Größenzeichnung und Offenheit, die aber wesentlich auch dem teuren Laufwerk und Tonarm zuzuschreiben sind. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass meine etatmäßige Kombi insgesamt und in jeder Hinsicht überlegen ist. Nein, sogar im Kenwood kann das Charisma Audio partiell punkten. Es generiert eine mitreisende musikalische Spannung, die das andere Setup in dieser Weise nicht bieten kann. Das Klangerlebnis des ECO ist stimmig, überzeugend und reproduziert Strawinskys Suite derart schön und packend, dass zumindest ich nichts anderes brauche. Bleibt zu klären, wie sich das eingespielte ECO bei Stimmen und komplexen Orchester verhält: Hören wir also noch einmal Peter Greens Meisterwerk In The Skies. „Seven Stars“ klingt nun runder, homogener als zuvor, der kräftige Bass konturierter. Das ECO hat einen ganz leichten Hang zur weichen Darstellung, womit ich aber keinerlei Nachteile verbinde. Dynamische Attacken klingen im positiven Sinne aggressiv, jedoch nie nervig. Percussionsinstrumente erhalten nun mehr Körper und Farbe. Die Stimme wirkt überzeugend und lebensecht.


Ich lege zur Überprüfung Led Zeppelin II, die LP von 1969 auf, 2. Seite: John Paul Jones' Bass tönt satt und groovt, Robert Plant klingt, wie ich ihn zu kennen glaube. Da ist nichts von freundlicherer Warmzeichnung zu spüren. Kari Bremnes ist die Frauenstimme, die für den nächsten Test herhalten muss. Ich weiß nicht, ob ich sie auf ihrem Album Over En By jemals so attraktiv und fesselnd gehört habe. Mit einbeziehen will ich das gesamte musikalische Ensemble. Dieses Album inszeniert das Charisma ECO mit Feingefühl und Grandezza. Es ist diese fließende Inszenierung, die der Darbietung nicht nur bei diesem Album musikalische Ganzheitlichkeit verleiht. Kann das ECO auch großes Orchester? Das soll der vierte Satz der Symphonie-Fantastique von Hector Berlioz mit dem Chicago Symphony Orchestra, dirigiert von Georg Solti, erschienen auf Stereo-Laboratory 1976 offenbaren. Die Wucht und Straffheit der Pauken und Kontrabässe eingangs des Satzes sind beeindruckend. Frappierend auch die Dynamik des Orchesters. Allein das Kenwood-Laufwerk verhindert hier eine angemessene Größendarstellung und Offenheit. Somit widerspreche ich dann doch dem von mir anfangs formulierten Gedanken, dass dies Charisma Audio ECO für 800 Euro wohl eher für preislich gemäßigte Plattenspieler-Konfigurationen gedacht ist. In ihm steckt viel musikalisches Potential, das es zu entfalten gilt. Leider muss mein Exemplar nun ins Fotostudio, danach möchte ich es für weiteres Hörvergnügen gern zurück haben.

Zur Montage bekommt man drei unterschiedliche lange Schraubenpaare
Zur Montage bekommt man drei unterschiedliche lange Schraubenpaare

STATEMENT

Vielleicht ist der Keramik-Nadelträger der entscheidende Grund für die überzeugende Musikalität des Charisma Audio ECO in allen Genres. Es geht dynamisch zur Sache und lässt genauso fein und sensibel tief in die Musik hineinhorchen. Seine fließende Darbietung ist geradezu fesselnd. Ein bezahlbares Kleinod, auch für verwöhnte Ohren.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technica AT-ART 9, Kenwood KD-990
Phono-Vorstufe Plinius Koru
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Herstellerangaben
Charisma Audio ECO
Generatorprinzip Moving Coil
Gewicht 11 g
Gehäusematerial Aluminium
Nadelträger Weiße Keramik
Nadelschliff Super elliptisch, nackter Diamant
Vertikaler Abtastwinkel 20º
Spulenträger Reineisen-Kreuz
Spulenmaterial OFC
Ausgangsspannung 0,38mV bei 3,54cm/sek
Impedanz der Spule 8 Ohm
Frequenzgang 20 – 20.000 Hz ±1dB
Kanalgleichheit >0,5dB
Kanaltrennung >25dB
Dynamische Nadelnachgiebigkeit 12µm/mN
Empfohlener Abschlusswiderstand 100 - 1000Ω
empfohlene Auflagkraft 1,9g ± 0,1g
Abtastfähigkeit bei 315 Hz 80µm bei 2g
Empfohlene Tonarmmasse mittel
Einspielzeit 30 Stunden
Preis 799 Euro

Hersteller/Vertrieb
Audio Exklusiv
Anschrift Andreas Schönberg
Sudetenstrasse 11
63691 Ranstadt
Telefon +49 6041 9624217
Fax +49 6041 9624218
E-Mail info@audioexklusiv.de
Web www.audioexklusiv.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Es ist brandneu, so dass Sie es noch nicht auf der Website von Charisma Audio finden. Es ist innovativ, weil ein Nadelträger aus weißer Keramik den Abtastdiamanten trägt. Es besitzt die musikalischen Fähigkeiten zum Klassenprimus – und das für 800 Euro. Ein Erlebnis: das Charisma Audio ECO.
Montag, 09 August 2021 00:01

KECES Ultimate Netzfilter IQRP-1500

RRossaudio stellt eine neue Generation von KECES-Power-Conditionern/Netzfiltern vor: Die Ultimate Serie mit dem neuen KECES IQRP-1500 mit seinen 1200VA plus 300 VA Wicklungen.

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Jeder Ausgang (300 und 1200 VA) hat eine selbstständige isolierte Wicklung, um im Ringkerntransformator die optimale Filterwicklung für jeden Ausgangsbereich zu erreichen. Vergoldete Ausgangsbuchsen und ein in Metall gekapselter Ringkern-Transformator sorgen für eine störungsfreie und optimale Kontaktierung Ihrer Audio/HighEnd Geräte. Durch die Trennung von Analog und Digital oder Endstufe und Vorstufe mit den unabhängigen 1200-VA- und 300-VA-Wicklungen wird eine Rückwirkung der Audio Geräte ausgeschlossen.

Die Quantum Resonance Technology erzeugt eine angenehme niedrige Resonanzfrequenz, die den Musikgenuss in dem Hörrraum auf eine neue Wohlfühldimension hebt.

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Technische Daten:

  • 6 vergoldete Schuko Steckdosen; 2 x digital + 4 x analog
  • 2 Wicklungen: 300 VA + 1200 VA
  • High Quality custom made Ringkerntransformator
  • Quantum Resonance + Schumann Generator integriert
  • 4-mm-Aluminum-Gehäuse; komplett geschirmt gegen EMI/RFI Einflüsse
  • Strahlungsfrei zu anderen Geräten durch Schirmung und Ganzmetallgehäuse aus Aluminium
  • Eingang IEC 320/C20 (20 A)
  • Rücksetzbare Haupt-Magnet-Sicherung
  • Unterspannungsschutz und Überspannungschutz integriert
  • Gesamtleistung 1500 VA
  • Preis: 1.999 Euro

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Zudem hat Robert Ross neues interessantes Zubehör für seine KECES-Linearnetzteile im Angebot: RRossaudio Premium DC Stromkabelin jeder Länge mit hochwertig vergoldeten Ganzmetallsteckern mit zweimal 1,5 Quadratmillimeter Leiterquerschnitt in attraktiver Textilummantelung.

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  • Vergoldete Vollmetall-DCStecker für optimalen Kontakt
  • Beidseitig 5,5mm DC Stecker
  • Textilummantelung für optimale Vibrationsdämpfung
  • Hoher Querschnitt für geringe Leitungsverluste: 2 x 1,5 qmm
  • Konfektionierung mit 3,5% Silberlot für geringste Verluste

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Version 1: mit zwei 5,5/2,5mm DC-Steckern

  • 1,0m Textil hellbraun 5,5mm/2,5mm beidseitig 50,00 Euro
  • 1,5m Textil hellbraun 5,5mm/2,5mm beidseitig 60,00 Euro
  • 2,0m Textil hellbraun 5,5mm/2,5mm beidseitig 70,00 Euro
  • 2,5m Textil hellbraun 5,5mm/2,5mm beidseitig 80,00 Euro
  • 3,0m Textil hellbraun 5,5mm/2,5mm beidseitig 90,00 Euro

Version 2: mit einem 5,5/2,1mm und einem 5,5/2,5mm DC-Stecker

  • 1,0m Textil braun 5,5mm/ 2,5 & 2,1mm 50,00 Euro
  • 1,5m Textil braun 5,5mm/ 2,5 & 2,1mm 60,00 Euro
  • 2,0m Textil braun 5,5mm/ 2,5 & 2,1mm 70,00 Euro
  • 2,5m Textil braun 5,5mm/ 2,5 & 2,1mm 80,00 Euro
  • 3,0m Textil braun 5,5mm/ 2,5 & 2,1mm 90,00 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/21-08-09_keces
Freitag, 06 August 2021 00:01

Cayin N6mk2 und R01

Digitale Audio Prozessoren werden immer beliebter. Und mit dem N6ii hat der chinesische Hersteller Cayin ein Gerät vorgestellt, dass sich in einem Feature von den restlichen Anbietern unterscheidet. Interessiert?

Neben dem DAP sieht man das zusätzlich erhältliche Modul. Das R01 ist die Topversion des Herstellers. Es existieren noch drei weitere Module
Neben dem DAP sieht man das zusätzlich erhältliche Modul. Das R01 ist die Topversion des Herstellers. Es existieren noch drei weitere Module

Das Modell N6mk2 soll nicht nur die Lücke zwischen dem Flaggschiff N8 und dem kleineren Modell N5 schließen, sondern das Besondere daran ist sein modularer Aufbau. Es besteht somit aus dem eigentlichen Player und einem Motherboard, wie Cayin das nennt, das den D/A-Wandler sowie die Ausgangsstufe enthält. Der Clou dabei ist, dass man unter verschiedenen Modellen auswählen und somit das Klangergebnis dem persönlichen Geschmack etwas anpassen kann. Zusätzlich ist eine derartige Konstruktion natürlich für die Zukunft gewappnet, für den Fall, dass wieder neue Chips auf dem Markt kommen. Nun werden Sie sicher einwenden, das gibt es von anderen Herstellern schon länger; allerdings wird da nur die Ausgangsstufe gewechselt und nicht zusätzlich der D/A-Wandler.

Gebaut ist das Gerät wie ein Panzer und erinnert somit stark an den N8. Die Front ist asymmetrisch mit abgeschrägten Kanten unten und an der rechten Seite. Minimalistisches Industriedesign könnte man das nennen. An der rechten Seite ein Lautstärkeregler, sowie drei Tasten für start/stopp und vorwärts/rückwärts. Das war es auch schon. Die restlichen Bedienungsmöglichkeiten übernimmt der Touchscreen. Könnte man meinen. Der Lautstärkeregler ist nämlich ein Multifunktionsknopf. Mit diesem lässt sich das Gerät sowie der Monitor zusätzlich ein und aus schalten.

Der Lautstärkeregler dient als Multifunktionsknopf. Damit lässt sich das Geräte ein-und ausschalten, entsprechend auch der Screensaver
Der Lautstärkeregler dient als Multifunktionsknopf. Damit lässt sich das Geräte ein-und ausschalten, entsprechend auch der Screensaver

An der Oberseite gibt es drei Ausgangsbuchsen, in der Standardversion mit dem A01 Modul eine 3,5-Millimeter-Klinke für den unsymmetrischen Kopfhörer-Ausgang, sowie ein 4,4-Millimeter Pentaconn Ausgang für den symmetrischen Anschluss. Der fungiert gleichzeitig auch als symmetrischer Line Out. Zusätzlich existiert noch eine extra 3,5-Millimeter-Buchse für den unsymmetrischen Line-Out. Warum hier eine extra Buchse verwendet wird, hat sich mir nicht erschlossen. Der Slot für die MicroSD Karte liegt an der linken Seite, meine 512GB Karte wird problemlos akzeptiert. An der Unterseite werden wir von der mittlerweile üblichen USB-C-Buchse für die Datenübertragung und zum Laden begrüßt. Zudem existiert noch eine I2S-HDMI-Mini-Buchse. Mit seinen 290 Gramm Gewicht ist der N6ii nicht besonders schwer und auch nicht besonders groß, aber aufgrund seiner Dicke hat man schon ein Trumm in der Hand. Hatte ich schon erwähnt, dass die Verarbeitungsqualität hervorragend ist?


Cayin setzt hier Android 8.1 Oreo ein. Google Play ist bereits vorinstalliert, somit werden gängige Streaming-Anbieter wie Tidal oder Spotify unterstützt. Standardmäßig wird der N6 mit dem A01 Board ausgeliefert. Hier setzt Cayin den bewährten AKM-AK4497EQ-DAC-Chip ein. In der Ausgangsstufe werkeln vier OPA 1622 parallel und liefern somit 245 Milliwatt an 32 Ohm unsymmetrisch und 530 Milliwatt symmetrisch.

Das A01-Modul bietet neben dem symmetrischen und dem unsymmetrisches Ausgang auch Line.Ausgänge an. Für den unsymmetrischen wird eine extra Buchse eingesetzt
Das A01-Modul bietet neben dem symmetrischen und dem unsymmetrisches Ausgang auch Line.Ausgänge an. Für den unsymmetrischen wird eine extra Buchse eingesetzt

Zusätzlich zum Test wurde das brandneue R01-Modul mitgeschickt. Die Besonderheit dabei liegt in dem 24Bit R-2R Wandler. Diesem Wandlertyp sagt man ja eine sehr natürliche und organische Wiedergabe nach. Bei dieser Technologie übernimmt ein Widerstandsnetzwerk die Wandlung des digitalen Signals in ein analoges. Klingt einfach, oder? Ist es aber nicht. Für das diskrete(!) Widerstandsnetzwerk setzt Cayin insgesamt 96 Präzisionswiderstände ein. Um die 24-Bit-Decodierung zu ermöglichen werden pro Kanal 48 Widerstände benötigt. Die hier eingesetzten Filmwiderstände sind eine Sonderanfertigung und haben eine Toleranz von +/-0,01 Prozent! Zudem müssen diese äußerst temperaturstabil sein, sonst klingt der DAP im Sommer anders als im Winter.

Das Modul bietet zwei Ausgänge, symmetrisch mit einer Ausgangsleistung von 430 Milliwattt und unsymmetrisch mit 240 Milliwatt an 32 Ohm. Ein Line-Ausgang fehlt hier, damit könnte ich allerdings leben. Für Leute, die ohne symmetrischen Anschluss nicht auskommen können, enthält die Box auch einen Adapter, von 2,5 Millimeter auf 4,4-Millimeter-Pentaconn. Um die Module zu tauschen, benötigt man nun keine Uhrmacherausbildung, sondern man muss lediglich zwei T05 Torx Schrauben an der Rückseite lösen. Weil nicht jeder Haushalt mal eben einen passenden Schraubenzieher in der Schublade parat hat, enthält die Verpackung auch noch ein geeignetes Werkzeug. Ersatzschrauben sind dem Modul ebenfalls beigelegt. Letzteres ist durchaus empfehlenswert, da die Dinger so winzig sind, dass sie nach Herunterfallen wahrscheinlich unauffindbar bleiben.

Die Module sind erfreulicherweise in dem exakt gleichen Farbton gehalten wie der Korpus, so dass sie nicht wie ein Fremdkörper wirken. Der eingebaute Akku besitzt eine Kapazität von geschmeidigen 5900 Milliampere-Stunden, mit dem eine Betriebszeit von 13 bis 14 Stunden möglich sein soll – laut Hersteller. Das halte ich für ein großes Plus an diesem Gerät. Mit der Schnellladefunktion QC 3 kann man einen voll geladenen Akku in etwa zwei Stunden erwarten.


Die Software, die ich bereits von anderen Modellen her kenne, stammt vom chinesischen Hersteller Hiby und funktioniert hervorragend. Die Bedienung des Gerätes ist kinderleicht, insbesondere für Benutzer eines Android Handys. Bluetoothfähig ist der N6 natürlich ebenfalls, hier in der Version 4.2. Er bietet aber neben den üblichen Codes AAC und SBC auch die höher auflösenden aptX und LDAC. Wobei letzterer zwar die höchste Datenrate bietet, aber bisher nur mit Sony-Hörern funktioniert.

Bisher wurden 512-GB-MicroSD-Karten vom Hersteller getestet. Der helle Ring rechts ist eine Art Home-Button. kurz drücken blättert eine Seite zurück, länger drücken zurück zur Homepage
Bisher wurden 512-GB-MicroSD-Karten vom Hersteller getestet. Der helle Ring rechts ist eine Art Home-Button. kurz drücken blättert eine Seite zurück, länger drücken zurück zur Homepage

Vergessen wir einmal das vorher gesagte und kommen zu den wirklich wichtigen Dingen: wie klingt der N6 denn nun? Wobei man sich hier immer vor Augen halten muss, dass der beschriebene Sound auf dem Synergieeffekt mit den eingesetzten Hörern beruht. Ich benutze für den Test deshalb immer verschiedene In-Ears, zum Einsatz kamen der o-Bravo Cupid, der Empire Ears Legend X, sowie ein Vision Ears Erlkönig. Zunächst einmal die Standardversion mit Modul A01: Nach kürzerer Einspielzeit, die ich aus bestimmten Gründen verkürzen musste, klingt der N6 bereits körperhaft, wenig aggressiv, mit natürlichem Klang. Und das mit allen drei In-Ears. Das fängt doch schon mal gut an! Wer die AKM-Chips kennt, würde hier einen eher wärmeren und geschmeidigeren Klang erwarten. Allerdings bringt der Chip in diesem Modul zusätzlich auch eine detailliertere Wiedergabe, ohne dass der harmonische Klang verloren geht. Man könnte sagen, das Beste aus beiden Welten. Der Bassbereich erscheint minimal angehoben, allerdings gab es auch mit dem als sehr bassstark bekannten Legend X kaum Probleme. Wem das trotzdem zu viel sein sollte, der kann mit dem Equalizer leicht nachregeln. Im Gegenzug dazu profitiert ein eher schlanker klingender Hörer, wie der o-Bravo Cupid beispielsweise, enorm vom zusätzlichen Punch.

Die Mitten klingen leicht warm, was Stimmen sehr zu gute kommt und diese sehr natürlich und lebendig erscheinen lässt. Der Hochtonbereich ist etwas nachsichtiger, vielleicht nicht der Detailweltmeister, aber dafür harmonisch in das Gesamtbild passend. Schlecht aufgenommene Scheiben erklingen mit dem A01 erträglicher, Zischlaute sind kaum zu hören. Auch ist kein Rauschen zu hören, auch nicht mit hochempfindlichen In-Ears wie dem Vision Ears Erlkönig. Auffallend ist die packende Dynamik! Ich halte das A01-Modul für eine hervorragend klingende Allround-Karte und für den täglichen Gebrauch bestens geeignet. Wie immer, sollte man auch hier auf einen passenden In-Ear achten!

Eine exakt passende Lederhülle wird ebenfalls mitgeliefert. Diese ist durchaus empfehlenswert, zum Schutz der Glasrückseite des Gerätes. Ein geeignetes Ladekabel gehört natürlich ebenfalls zum Lieferumfang
Eine exakt passende Lederhülle wird ebenfalls mitgeliefert. Diese ist durchaus empfehlenswert, zum Schutz der Glasrückseite des Gerätes. Ein geeignetes Ladekabel gehört natürlich ebenfalls zum Lieferumfang


Die spannende Frage ist nun, was passiert mit dem R01-Modul? Mit der Nachrüstung des R01 Moduls steigt der N6 preislich in die oberste Kategorie auf. Klanglich auch? Auch hier habe ich das Modul erst einmal eingespielt. Leider war hier auch nur eine kurze Zeit möglich.Was jetzt zu hören war, hat mich dann doch überrascht. Und im HiFi-Sektor überrascht mich so schnell nichts mehr. Verbesserungen beruhen ja oft nur auf Nuancen, die primär derjenige hört, der das Geld dafür auf den Tisch gelegt hat. Hier muss ich allerdings sagen, in diesem Falle haben die chinesischen Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Das Ding ist einfach in allen Bereichen besser. Und das hört man, auch ohne Feindkontakt. Wobei das Standardmodul schon sehr gut ist.

Die Module unterscheiden sich äußerlich nur durch die Höreranschlüsse
Die Module unterscheiden sich äußerlich nur durch die Höreranschlüsse

Das bedeutet allgemein, dass viel mehr Details geboten werden. Und das, ohne dass die Musik zu technisch und analytisch wiedergegeben wird. Alles fügt sich harmonisch zusammen. Instrumente bekommen viel mehr Klangfarben, ein Aspekt, der für mich sehr wichtig ist. Die Obertöne eines Cembalos beispielsweise, werden sehr natürlich wiedergegeben. Genauso Barockviolinen, die in sehr vielen Ketten einfach krätzig klingen. Auch ist die Klangverbesserung bei hochauflösenden Formaten sehr leicht zu hören. Der Bass ist klar und sehr gut kontrolliert. Hat auch genügend Punch. Kontrabässe werden sehr farbig mit vielen Nuancen wiedergegeben. Die feinen Resonanzen, die der riesige Holzkörper produziert, kann man bei guten Aufnahmen hören.

Die im AKM implementierten PCM-Filter lassen sich auch beim N6 manuell einstellen. Das ergibt leichte Veränderungen in der Klangcharakteristik
Die im AKM implementierten PCM-Filter lassen sich auch beim N6 manuell einstellen. Das ergibt leichte Veränderungen in der Klangcharakteristik


Gesangsstimmen sind eine weitere Stärke des Gerätes. Auch mit den manchmal schwierig wiederzugebenden Sopranstimmen hat der N6 kein Problem. Zudem werden die Sänger sehr körperhaft abgebildet. Der Hochtonbereich fügt sich vollkommen harmonisch ein und liefert jede Menge Details. Kräftig angeschlagene Schlagzeugbecken mit ihren ganzen Obertönen werden sehr sauber und mit Schmackes wiedergegeben. Bei lauten großorchestralen Passagen zerfällt die Musik nicht in einzelne Segmente, sondern wird homogen reproduziert. Auch das Brillantfeuerwerk, das die Manu di Bango Band regelmäßig abbrennt, kommt richtig livehaftig rüber! Stereobühne und Abbildungsfähigkeit sind ebenfalls hervorragend. Was will man mehr? Musikhören mit dem N6/R01 macht einfach Spaß! Mit dem A01 Modul klingen schlechte Aufnahmen erträglicher. Was ein Riesenvorteil in meinen Augen (Ohren) ist. Mit dem R01 bleibt es dabei, allerdings werden zusätzlich noch jede Menge Details geboten.

Mit dem kleinen o-Bravo Cupid kann der N6/R01 schon zeigen, was in ihm steckt. Allerdings läuft er zur Höchstform erst mit Kalibern wie beispielsweise dem Vision Ears Erlkönig auf. Mit diesem bietet der N6 ein eindrucksvolles Musikerlebnis. Die Musik ist lebendig und wird mit dem nötigen Drive wiedergegeben. Die Kombination N6/R01 gehört in die Topklasse der DAPs!

There is no going back to lesser pleasures (Hemingway)

Ein geeigneter und qualitativ guter Torxschraubenzieher liegt ebenfalls bei
Ein geeigneter und qualitativ guter Torxschraubenzieher liegt ebenfalls bei

STATEMENT

Mit der Standardversion des Cayin N6ii bekommt man schon einen hervorragend klingenden DAP. Was hier an Klangverbesserungen noch alles möglich ist, erfährt der Hörer mit der R01 Nachrüstung. Dicke Empfehlung!
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS Swisscables Reference und Reference Plus Netz VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel, Audioquest Niagara 1000, Audioquest Blizzard Netzkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Hiby R6 Pro, Lotoo Pawn Gold Touch, Audioquest Dragonfly, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, oBravo Cupid
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Cayin N6mk2 und R01
Digitaler Wandler AKM AK4497EQ, R-2R Netzwerk (R01)
Unterstützte Formate DSD 256, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, APE, WMA, MP3, AAC
Ausgangsleistung 245mW an 32Ohm, 240mW (R01) unsymmetrisch, 530mW an32 Ohm, 430mW (R01) symmetrisch
Speicher 64 GB intern
Ausgänge 3,5mm unsymmetrisch, 4.4 mm Pentaconn symmetrisch Bluetooth: aptX, LDAC, SBC, AAC
Akku-Kapazität 5900mAh
Abmessungen (L/B/H) 121/70/21mm
Gewicht 290g
Preis 1.500 Euro
700 Euro R01 Modul

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/21-08-06_cayin
  • Social Introtext Digitale Audio Prozessoren werden immer beliebter. Und mit dem N6ii hat der chinesische Hersteller Cayin ein Gerät vorgestellt, dass sich in einem Feature von den restlichen Anbietern unterscheidet. Interessiert?

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