Während der High End 2025 in München wurden die STATEMENT in High Fidelity-Auszeichnungen verliehen und zwar wie immer am Morgen des ersten Messetages. Am darauffolgenden Abend waren die Gewinner dann zum Dinner in eine bayrisches Gasthaus eingeladen. Darüber zu berichten obliegt traditionell meinem Kollegen Wojciech Pacuła

Jean-Pascal Panchard, Inhaber von Stenheim (Mitte), und an den Seiten der Verfasser dieser Worte (links) und Dirk Sommer, Chefredakteur von hifistatement.net
Jean-Pascal Panchard, Inhaber von Stenheim (Mitte), und an den Seiten der Verfasser dieser Worte (links) und Dirk Sommer, Chefredakteur von hifistatement.net

Zur Erinnerung: Diesmal wurden von hifistatement.net und highfidelity.pl der Audio-Dateitransport Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI und die Lautsprecher Stenheim Alumine Five SX ausgezeichnet. Auf den ersten Blick könnten die beiden prämierten Unternehmen kaum unterschiedlicher sein. Abgesehen vielleicht davon, dass beide relativ jung sind, sich bereits an der Spitze des High-End-Segments etabliert haben und eine ähnliche Arbeitsethik und Herangehensweise an das Erreichen von Ergebnissen an den Tag legen. Der Unterschied besteht darin, dass Stenheim ein Unternehmen ist, das von Menschen gegründet wurde, die fest in Mainstream-High-End-Produkten verankert sind, während Taiko Audio ein Start-up ist, das in einer Garage entstanden ist und dessen Idee aus dem Kopf eines einzigen Mannes stammt – mit anderen Worten, ein Unternehmen, das seine Wurzeln im DIY hat. Und doch...

Und wieder einmal die drei Musketiere
Und wieder einmal die drei Musketiere

Das Unternehmen Stenheim wurde 2010 von fünf Ingenieuren gegründet: Jean-Loupe Afresne, Antoine Petroff, Maxime Perrin, Sébastien Benz und David Jilli, ehemalige Mitarbeiter eines anderen Schweizer Unternehmens: Goldmund. Im Jahr 2012 erhielten sie ein unwiderstehliches Angebot von Devialet, wohin sie dann auch wechselten, und Jean-Pascal Panchard kaufte das Unternehmen. Er übernahm die Position des CEO und erweiterte das Portfolio des Unternehmens. Jean-Pascal hatte sich 2010 von einem anderen Hersteller aus dem Land mit der roten Flagge mit einem weißen Kreuz verabschiedet: Nagra.

Das Team von Taiko Audio: vorne, von links, Emile Bok, Gründer und Eigentümer von Taiko Audio, Eelco Bussink, verantwortlicher Ingenieur für die Mechanik bei Taiko Audio, und Jeroen Dik, verantwortlich für die abschließende Klangbewertung; hinten, Julien Vermeiren und Johannes Bosch
Das Team von Taiko Audio: vorne, von links, Emile Bok, Gründer und Eigentümer von Taiko Audio, Eelco Bussink, verantwortlicher Ingenieur für die Mechanik bei Taiko Audio, und Jeroen Dik, verantwortlich für die abschließende Klangbewertung; hinten, Julien Vermeiren und Johannes Bosch

Taiko Audio wurde vom niederländischen IT-Ingenieur Emil Blok gegründet und hat seinen Sitz in Oldenzaal, einer kleinen Stadt mit 32.000 Einwohnern im Osten der Niederlande. Im Jahr 2008 war das erste Produkt fertiggestellt. Anfangs konzentrierte sich das Unternehmen auf Produkte zur Vibrationsdämpfung und Geräuschreduzierung in Audiosystemen. Die damals gesammelten Erfahrungen kamen 2015 zum Tragen, als nach vielen Jahren des Ausprobierens das erste Produkt fertig war, ein Dateiserver (Transport mit Festplatte), das Modell SGM 2015. Es wurde zur Plattform, auf der einige Jahre später ein noch fortschrittlicheres Gerät, das SGM Extreme, entwickelt wurde.

Die Teilnehmer: Birgit hinter der Kamera: vorn die Redakteure, Stenheim links und Taiko Audio rechts
Die Teilnehmer: Birgit hinter der Kamera: vorn die Redakteure, Stenheim links und Taiko Audio rechts

Wie bereits erwähnt, ist dies die letzte Verleihung der deutschen Ausgabe des Awards – im nächsten Jahr wandert die Ausstellung nach Wien. Wir müssen uns also etwas einfallen lassen... Die nächsten Preise werden bereits im Oktober verliehen, und zwar in Warschau anlässlich der Audio Video Show 2025. Wir gratulieren den Gewinnern der diesjährigen Preisverleihung ganz herzlich!

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Die bisherigen Statements in High Fidelity:

2024 POLISH EDITION

Ancient Audio Lektor Joy
MSB Technology Cascade DAC

2024 GERMAN EDITION

Norma Audio Electronics REVO CDP-2
Keces S4

2023 POLISH EDITION

J.Sikora KV12 MAX
WestminsterLab Quest und Rei

2023 GERMAN EDITION

Ayon Crossfire Evo
dCS Vivaldi APEX DAC

2022 POLISH EDITION

Crystal Cable Da-Vinci-Serie
Raidho X1t

2022 GERMAN EDITION

Børresen 05 Silver Supreme Edition
Soulnote P-3 SE

2021 POLISH EDITION

Siltech Classic Legend Kabelserie
Thiele TA01

2021 GERMAN EDITION

Ferrum Hypsos
RCM Audio Big Phono

2020 POLISH EDITION

Ayon CD-35 II HF Edition
Transrotor TRA 9

2020 GERMAN EDITION

Gryphon ETHOS
Melco S100

2019 POLISH EDITION

Nordost QPOINT
Audioquest NIAGARA 1000, 5000, 7000, TORNADO, THUNDER, NRG-Z3

Weitere Informationen

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Mittwoch, 04 Juni 2025 01:53

iFi Audio GO Pod Air

iFi Audio, ein Vorreiter in Sachen Audio-Innovation, stellte kürzlich den GO Pod Air vor, eine kompakte und erschwingliche Lösung, die die außergewöhnliche Audioqualität des GO Pod bewahrt. Der GO Pod Air stellt eine leichtere, reisefreundlichere Alternative dar, die es Audiophilen ermöglicht, kabelgebundene In-Ear-Monitore kabellos zu genießen.

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Der GO Pod Air ist speziell entwickelt worden, um die Vorzüge kabelgebundener In-Ear-Monitore (IEMs) zu nutzen und gleichzeitig die Freiheit der drahtlosen Technologie zu bieten. Mit Hi-Res Bluetooth-Kompatibilität, intuitiven Touch-Steuerungen und geräuschfreien Telefonaten überwindet iFi die Herausforderungen, die viele Benutzer bei herkömmlichen Bluetooth-Ohrhörern erleben. Bei Bluetooth-Audio muss Klangqualität für Bequemlichkeit geopfert werden. Der GO Pod Air bricht mit diesem Trend.

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Die technischen Highlights des iFi GO Pod Air:

  • Umwandlung von IEMs in ein Hi-Res Bluetooth-System
  • Unterstützung von 24 / 96 Kilohertz Hi-Res Wireless Audio
  • Symmetrische Verstärkung mit automatischer Impedanzanpassung für optimale Klangqualität
  • Hochwertige Schaltkreise mit Cirrus Logic DAC-Chips
  • Leichtes und tragbares Gehäuse, über 40 Prozent leichter als das des GO Pod
  • Zwei Mikrofone mit Rauschunterdrückungstechnologie

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Mit einem Gewicht von nur 10 Gramm pro Pod bietet der GO Pod Air ein herausragendes Hörerlebnis in einem kompakten Design. Der innovative Bluetooth-Chipsatz QCC514x verarbeitet die Audiodaten effizient und gewährleistet eine erstklassige Klangqualität. Die dualen Mikrofone des GO Pod Air sorgen für kristallklare Anrufe, unterstützt durch Qualcomms cVc-Technologie zur Geräuschunterdrückung.

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Um die Kompatibilität zu maximieren, bietet iFi eine Auswahl an austauschbaren Ohrschlaufen, darunter 2-Pin und MMCX. Die intelligente Impedanzanpassung erkennt automatisch die Impedanz der angeschlossenen IEMs und passt sich optimal an, ohne dass eine manuelle Konfiguration erforderlich ist. Die Bluetooth-Technologie des GO Pod Air unterstützt eine umfassende Palette von Codecs, darunter SBC, AAC, aptX (Classic, HD, Adaptive), LDAC und LHDC/HWA. Dies stellt sicher, dass Benutzer unabhängig von ihrem Quellgerät die bestmögliche Audioqualität genießen können.

Der GO Pod Air ist nicht nur für Audiophile gedacht, sondern auch für Berufstätige, die eine zuverlässige Lösung für Anrufe und Produktivität suchen. Mit intuitiven Touch-Steuerungen können Benutzer Anrufe, Musik und Lautstärke bequem steuern und Sprachassistenten wie Siri und Google Assistant aktivieren. Mit einer beeindruckenden Akkulaufzeit von bis zu 7 Stunden und einer Gesamtspielzeit von 15 Stunden mit dem Ladegehäuse ist der GO Pod Air ideal für den täglichen Gebrauch. Zudem ist er nach IPX5 zertifiziert und damit spritzwassergeschützt, was ihn zu einem perfekten Begleiter für aktive Lebensstile macht.

Der iFi GO Pod Air ist ab sofort auf shop.wodaudio.com und im Fachhandel zum Preis von 250 Euro erhältlich.

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender.

Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf minus 180 Grad Celsius heruntergekühlten Scheiben immer besser gefallen haben. Das ging allerdings nicht allen Zuhören so. Zwar konnten alle die Unterschiede zwischen den beiden Versionen hören, bewerteten sie aber unterschiedlich: Gerade in eher hell abgestimmten, hochanalytischen Ketten vermisste ein Teil des Publikums ein wenig Wärme und Fülle bei den Kryo-Scheiben. Aber warum sollte es bei dieser Art von Klang-Tuning anders sein als bei der Feinabstimmung der eigenen Anlage? Schön, dass zumindest in Sachen Klang ein jeder nach seiner Fasson selig werden kann.

Die Kryo- und die Kryo-Music-Disk in den beiden Einschubschächten des Eversolo. Darunter die Nicht-Kryo-Variante
Die Kryo- und die Kryo-Music-Disk in den beiden Einschubschächten des Eversolo. Darunter die Nicht-Kryo-Variante

Zwar brachte mir ein Bekannter kurz nach den Experimenten mit den LPs zwei 256- Gigabyte-SSDs und ein Wechselgehäuse mit USB-Anschluss vorbei, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen mit eingebauten und externen Festplatten machte es für mich wegen des eher mediokren Klangs des USB-Anschlusses keinen Sinn, diese auszuprobieren. Und vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, dass ich mir für die Beschäftigung mit den Disks ein wenig Zeit gelassen habe: Inzwischen sind in den meisten Streamern oder Streaming Bridges keine Schächte mehr für 2,5-Zoll-SSDs zu finden, sondern Steckplätze für SSDs mit dem Formfaktor M2, die mit dem schnellen NVMe-Protokoll (Non Volatile Memory express) arbeiten. Daher habe ich für die kleine Testreihe mit unterschiedlich behandelten SSDs drei Ein-Terabyte-NVMe-M2-Disks erworben. Eine von diesen blieb, wie sie war, und die beiden anderen wurden bei CoolTech nach dem bewährten Programm mit mehreren Kühl- und Aufwärmphasen – auf minus 100 Grad – behandelt. Eine der beiden war mit Musik bespielt, die andere leer. Darüber hinaus wollte ich auch noch in Erfahrung bringen, wie SD-Karten, wie ich sie beispielsweise in Chord Electronics' 2GO oder dem Digitalen Audio Player Lotoo Mjölnir verwende, auf die CoolTech-Anwendung reagieren. Dafür wurden zwei der drei Samsung-EVO-Plus-Ein-Terabyte-microSDXCs von Wolfgang Lausecker in seiner Kälte-Truhe vorbereitet.

So wird der Inhalt der beiden Disks in der Eversolo-App dargestellt
So wird der Inhalt der beiden Disks in der Eversolo-App dargestellt


Als Abspieler bietet sich hier der Mjölnir mit seinem SD-Karten-Slot auf der Frontseite an, der einen schnellen Wechsel der Micro-SDs in ihren Adaptern – in diesen steckten die Micro SD Cards übrigens auch in der Kühltruhe – erlaubt. Für einen einfachen Vergleich von zwei NVMe-M2-Disks empfahl mir audioNEXT-Chef Carsten Hicking den Eversolo DMP-A10, den er auf der Audiodomain-Website als Streamingclient bezeichnet. Wie dem auch sei, der Eversolo erfüllt nicht nur alle Funktionen, die in meiner Kette sonst der Aries G2.2 übernimmt, sondern verfügt auch über einen eingebauten D/A-Wandler, in dem ESS Sabres ES9039-PRO-Chip zum Einsatz kommt. Ich habe den DMP-A10 allerdings nur als Renderer verwendet und seinen speziell für DACs ausgelegten USB-Ausgang, bei dem mithilfe der iCoupler®-Technologie sowohl das Taktsignal als auch die Daten an die isolierte Seite übertragen und anschließend neu synchronisiert werden, mit meinem M-Scaler verbunden. Der Eversolo bietet, wie erwähnt, zwei Steckplätze für NVMe-M2-Disks, die nach dem Lösen einer Rändelschraube auf der Unterseite des Gerätes zugänglich sind. Auch für die Sicherung der Disk in ihrer Halterung ist kein Werkzeug notwendig: sehr praktisch. Da in den Artesania-Racks die Geräte statt auf einem Boden auf vier Delrin-Kegeln stehen, lassen sich die Disks – natürlich nach dem Ausschalten des Gerätes – mit ein paar Verrenkungen von unten wechseln, ohne den DMP-A10 aus dem Rack nehmen zu müssen.

Unter Gleisinformation zeigt der Eversolo DMP-A10 den Dateipfad des ausgewählten Files an. Hier ist es die Festplatte, die erst bespielt und dann behandelt wurde
Unter Gleisinformation zeigt der Eversolo DMP-A10 den Dateipfad des ausgewählten Files an. Hier ist es die Festplatte, die erst bespielt und dann behandelt wurde

Im Eversolo sind jetzt eine bespielte und dann kryo-behandelte und eine unbehandelte, inzwischen mit den gleich Daten bestückte Disk installiert. Leider ist es mir nicht gelungen, den Eversolo dazu zu bringen, den Inhalt der Disks für den Zugriff im Netzwerk freizugeben. In dem Fall hätte ich nicht auf seine Funktion als Renderer zurückgreifen müssen, sondern diesen Job wie gewohnt dem Aries G2.2 anvertrauen können. So habe ich beim Vergleich der Disks eine weitere Unbekannte im Spiel: den Klang des gerade von seiner Verpackung befreiten und noch nicht eingespielten DMP-A10. Zudem klingt meine Kette momentan noch ein wenig ungewohnt – und zwar ungewohnt gut, seitdem Einsteins The Poweramp statt auf einer Finite Elemente Carbofibre°-HD-Basis auf der neuen Statement-Variante steht. Kein Wunder also, dass ich von der Wiedergabe von Schostakowitschs Symphonie Nr.15 mit den Duisburg Philharmonikern zwar sehr angetan war, mir die Unterschiede der beiden Varianten von den unterschiedlichen SSDs beim ersten Vergleich aber recht subtil vorkamen. In der Eversolo-App werden die Alben eines jeden Künstlers direkt nach einander angezeigt, und zwar die von der kryo-behandelten Festplatte immer an zweiter Stelle, da ich die unbehandelte Festplatte als erste für die App gescannt hatte. Um dies zu überprüfen, kann man in der geöffneten Album-Ansicht auf den gerade gespielten Titel klicken und sich den File Path oder – ein wenig holprig übersetzt – die Gleisinformation anzeigen lassen: So sieht man, von welchem Speicher der Song gespielt wird.

Hier kommt die Datei von der nicht kryo-behandelten Festplatte
Hier kommt die Datei von der nicht kryo-behandelten Festplatte

Nachdem ich mich ein wenig eingehört habe, wird dann doch klar, dass der Beginn des ersten Satzes einen Tick geschmeidiger, fließender, ja einfach weniger technisch rüber kommt, wenn er von der kältebehandelten Festplatte für den Wandler aufbereitet wird. Das ist allerdings nur über eine hochauflösende Kette und nach mehrfachem Hin- und Herschalten deutlich wahrzunehmen. Für diesen leichten Touch mehr – fast schon analogen – Wohlklangs bedarf es übrigens keiner großen Investition: Die Gebühr für die Kryo-Behandlung liegt bei 25 Euro, hinzu kommt noch das Porto für den Versand der Festplatten zu CoolTech und retour. Die Festplatten aus dem eigenen Streamer oder NAS aus- und wieder einzubauen, dürfte für die meisten technisch interessierten Audiophilen ja eher zu den Freuden ihres Hobby zählen.


Beim zweiten Test-Track wird dann schon klarer, wo die Unterschiede zwischen behandelter und unbehandelter Festplatte liegen: Bei Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons bringt der Wechsel zur Kryo-Version die Illusion von mehr Tiefe, aus der die Blechbläser erklingen. Aber dabei wirkt der Raum nicht nur tiefer, sondern die Instrumentengruppen werden auch schärfer fokussiert und besser voneinander getrennt. Die Pauken und Becken besitzen einen Hauch mehr Energie. Auch die Reflexionen an den Wänden des Saales sind klarer zu vernehmen. Überhaupt die Feinzeichnung: Nun schafft es hier ein kräftiges Atmen, da ein leichtes Ächzen eines der Beteiligten mehr über die Wahrnehmungsschwelle. Während ich in Gedanken schon formuliere, dass die Unterschiede zwar marginal, sie dem Musikgenuss aber dennoch ausgesprochen zuträglich sind, habe ich noch einmal die Wiedergabe von der unbehandelten Disk gestartet. Wie immer, wenn man die bessere Variante noch im Ohr hat, erscheint die Rückkehr zur weniger guten Version doch bedeutender als beim ersten Wechsel in die umgekehrte Richtung: Jetzt wirkt die Reproduktion von der Nicht-Kryo-Disk etwas langweiliger und sie lässt einen Tick Druck vermissen. Sie spricht mich emotional einfach weniger intensiv an.

Die drei SD-Cards
Die drei SD-Cards

Ich mache mit einer kleinen Besetzung weiter, dem Tord Gustavsen Trio, seinem Album Changing Places und den beiden ersten Tracks „Deep As Love“ und „Gracefull Touch“: Von der Kryo-Festplatte klingen die Besen auf der Snare noch feiner durchgezeichnet und plastischer. Die einzelnen Schläge werden ebenso wie die Anschläge auf der Klaviatur des Flügels feindynamisch besser differenziert, und dennoch betört die Melodie durch einen intensiveren Fluss. Man hört tiefer in die inneren Strukturen des Spiel der drei Akteure hinein, ohne dass man von den zusätzlichen Informationen vom Wesentlichen abgelenkt würde. Zudem erklingen die Instrumente in einem minimal größeren imaginären Raum. In dieser Version stehen sich intensive musikalische Spannung und die immense Ruhe vor einen tiefschwarzen Hintergrund nicht als Gegensätze gegenüber. Das alles sind gewiss Kleinigkeiten, aber wenn man sie einmal wahrgenommen hat, möchte man sie einfach nicht mehr missen.

Nachdem der Eversolo DMP-A10 noch einmal so etwa 30 Betriebsstunden sammeln konnte, gönne ich mir „Raijin“ von Album Mira des Arild Andersen Trios, das mich immer wieder vor allem mit dem Dialog zwischen Pauken und einer Flöte in einen großen Raum in seinen Bann zieht – die unterschwelligen elektronischen Störgeräusche zu Beginn sind da schnell vergessen. Das beides klappt natürlich in der jetzigen Anlagenkonfiguration auch sehr gut, wenn das File von der unbehandelten Disk gelesen wird. Die Kryo-Version begeistert mit einem noch tieferen virtuellen Raum, der Hall wird besser in den Gesamtklang eingebettet, die Klangfarben wirken ausdrucksstärker und die Anblasgeräusche der Flöte und die einzelnen Schläge auf die Felle variieren in ihrer Intensität stärker als in zuvor von der anderen Disk. Dank der zusätzlichen Einspielzeit für den Eversolo sind die Vorzüge der behandelten Festplatte nun einfacher wahrzunehmen und zu beschreiben.

Die beiden SD-Karten und die beiden Festplatten wirken in der Truhe zur Kryo-Behandlung fast verloren. Da sie nur wenig Volumen beanspruchen, bleibt der Preis für die Anwendung sehr überschaubar
Die beiden SD-Karten und die beiden Festplatten wirken in der Truhe zur Kryo-Behandlung fast verloren. Da sie nur wenig Volumen beanspruchen, bleibt der Preis für die Anwendung sehr überschaubar


Natürlich komme ich auch in diesem Test nicht ohne die unvermeidliche „Improvisation“ Patrice Herals auf Michel Godards Album Le Concert des Parfums aus: Zuerst bestätigt sie noch einmal ganz deutlich die gerade beschriebenen Unterschiede zwischen dem Klang der Files von der behandelten und unbehandelten Disk. Dann aber macht die Interaktion des Schlagwerks im dem riesigen Raum im ehemaligen Kloster Noirlac hörbar, dass die Musikdatei von der zuerst kryogen behandelten und dann mit Musik bespielten Disk klanglich sehr viel näher an der von der zuerst mit den Daten bespielten und dann tiefgefrorenen Disk ist als an den Musikdaten vom gänzlich unbehandelten Speichermedium. Die Differenzen zwischen den vor und nach der Behandlung aufgespielten Files sind ausgesprochen gering. Man braucht schon trainierte Fledermausohren und eine extrem hochauflösende Kette, um überhaupt Vorteile für eine der beiden Varianten wahrzunehmen. Auch wenn ich erstere nicht mein eigen nennen will, tendiere ich gefühlsmäßig eher zur inklusive der Musik-Daten behandelten Disk. Das ändert aber nicht das Geringste daran, dass mich die Kryo-Behandlung sowohl bespielter als auch leerer Disks wirklich überzeugt hat. Die beiden SSDs meines Melco N1Z H60/2 werden sich in nicht allzu langer Zeit auf den Weg nach Stanzach zu CoolTech machen.

Da die klanglichen Verbesserungen von den einfachen zu den kryogen behandelten NVMe-M2-Disks zwar deutlich, nicht aber weltbewegend, im High-End-Bereich jedoch absolut genusssteigernd sind, sind meine Erwartung an die Veränderungen durch die Kryo-Behandlung bei den SD-Cards eher gering. Deshalb versuche ich erst gar, nicht etwaige Verbesserungen per Kopfhörer aufzuspüren, sondern verbinde die symmetrischen Ausgänge des Lotoo Mjölnir mit der WestminsterLab Vorstufe: Es ist schon erstaunlich, welch gute Figur der Player zum Preis von unter 8.000 Euro im Vergleich zu Streaming Bridge, Upscaler und D/A-Wandler mit ihren aufwändigen Netzteilen macht. Keith Jarretts Version von „God Bless The Child“ im Trio mit Gary Peacock am Bass und Jack DeJohnette an den Drums verströmt schon beim Intro den gewohnten Drive, die Bass Drum kommt mit viel Druck rüber, beim Kontrabass stimmt die Mischung aus knarzendem Holzton, Wärme und Energie. Lediglich die Hi-Hat erklingt hier nicht so fein differenziert wie sonst. Aber es befindet sich ja erst die unbehandelte SD-Card im Schacht des Lotoo.

Nach unserem ersten Besuch schaffte sich Wolfgang Lausecker noch diese größere Truhe an, mit der er Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 1,2 Meter behandeln kann
Nach unserem ersten Besuch schaffte sich Wolfgang Lausecker noch diese größere Truhe an, mit der er Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 1,2 Meter behandeln kann

Wenn die Kryo-Variante diesen Platz eingenommen hat, scheint das groovende Intro – zumindest für mich – überraschenderweise in einem etwas größeren Raum aufgenommen worden zu sein. Die Geräusche von Dämpfer und Pedal sowie das Foot Tapping des Pianist werden mit mehr Klarheit reproduziert. Auch die Hi-Hat kommt weniger zischelig und dafür farbiger rüber: Auch bei der SD-Card bewirkt die Kryo-Behandlung klangliche Verbesserungen – und die sind selbst auf einem sehr guten Digitalen Audio Player zu hören. And now for something completely different: Wagner statt Jazz. Als ich den „Ritt der Walküren“ aus dem Symphonischen Ring mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darling von der Kryo-SD-Card hörte, wünschte ich mir schon ein wenig das Auflösungsvermögen meiner digitalen Wiedergabekette zurück. Tonal und dynamisch ließ aber auch der Mjölnir nichts anbrennen. Er vermittelte auch die Dramatik und Spannung des Stückes und eine ansprechende Illusion des Aufnahmeorts. Die Wiedergabe des großorchestralen Geschehens hatte so durchaus ihren Reiz. Ein beträchtlicher Teil davon ging jedoch verloren, als der Lotoo dasselbe Stück von der unbehandelten SD-Card las: Die Rauminformationen waren nur noch rudimentär wahrzunehmen und im Hochtonbereich war die ein oder andere Rauigkeit auszumachen. Vor allem aber fehlte es der Wiedergabe an Spannung und Dramatik. Da lohnt es sich wirklich, einen Bruchteil des Preises für die SD-Card in ihre Kryo-Behandlung zu investieren, auch wenn man sie und den Mjölnir nur hin und wieder benutzt.


Zum Schluss gönne ich mir noch ein musikalisches Schmankerl, Till Brönner und Dieter Ilgs „A Thousand Kisses Deep“ vom Album Nightfall. Bei der Reproduktion des Files von der Kryo-SD-Card brilliert der Mjölnir mit seinem wunderbar satten und dennoch bestens definierten Bassfundament. Die Trompete erklingt extrem nuanciert in einem großen virtuellen Raum. Und während des Solos ist sogar das Atmen Dieter Ilgs zu vernehmen. Auch rhythmisch haben der Lotoo und die SC-Card jede Menge zu bieten. Bei der Wiedergabe kleinerer Ensembles lassen die beiden bei mir so gut wie keine Wünsche offen. Diese Einschätzung muss ich auch nicht revidieren, wenn statt der erst mit Musik befüllten und dann behandelten SD-Card die erst tiefkühlte und dann mit Files bespielte Karte im Schacht des Mjölnir steckt. Die Kryo-Behandlung lohnt sich in jedem Fall.

STATEMENT

Ich kenne – vom phasenrichtig angeschlossenen Netzkabeln vielleicht einmal abgesehen – keine Tuning-Maßnahme, die so viel klanglichen Zugewinn für eine sehr geringe Investition verspricht wie die Kryo-Behandlung von Speichermedien.

PS: Die geschilderten Erfahrungen beziehen sich ausschließlich auf von CoolTech behandelte Speichermedien. Schon bei den LPs war mir aufgefallen, dass andere Prozesse, so etwa einem, bei dem die Scheiben nur sehr weit heruntergekühlt und lange der niedrigsten Temperatur ausgesetzt waren, nicht denselben Effekt haben, wie das von CoolTech eingesetzte Verfahren. Dabei werden die Objekte auf minus 180 Grad heruntergekühlt, dann nach einer definierten Zeit auf minus 100 Grad temperiert, bevor wieder minus 180 Grad erreicht werden. Über den weiteren Verlauf seines Prozesses gibt Wolfgang Lausecker verständlicherweise keine Auskunft.

Gehört mit
NAS N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil
Streaming Bridge Auralic G2.2, Eversolo DMP-A10
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature
DAP Lotoot Mjölnir
Vorverstärker WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus

SSD Festplatten
crucical P3 Plus, Pcle 4.0 NVMe M.2 SSD, 1TB
CoolTech Kryo-Behandlung 25 Euro plus Porto

Micro SD Card
Samsung EVO Plus, microSDXC UHS-1 Card 1TB
CoolTech Kryo-Behandlung 25 Euro plus Porto

Hersteller
CoolTech -180°C GmbH
Anschrift Blockau 64a
A-6642 Stanzach
Österreich
Telefon +43 676 6769800
E-Mail office@cooltech.at

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender.
Montag, 02 Juni 2025 05:30

Audiolab DAC D7 und DAC D9

Mit den neuen DAC-Modellen D7 und D9 will Audiolab erneut Maßstäbe in der digitalen Audiowiedergabe setzen. Die beiden hochmodernen Digital-Analog-Wandler kombinieren aktuelleTechnologie mit intuitiver Bedienbarkeit und sind als zentrale Schnittstelle für anspruchsvolle HiFi-Systeme konzipiert.

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Der Audiolab D7 definiert das Einstiegssegment für hochwertige Digital-Analog-Wandlung neu. Ausgestattet mit dem renommierten ESS9038Q2M DAC-Chip garantiert er eine hochaufgelöste Wiedergabe mit beeindruckender Präzision. Die vollständige MQA-Decodierung ermöglicht es, Studio-Master-Aufnahmen exakt so zu genießen, wie sie ursprünglich produziert wurden. Und das in praktisch jeder Umgebung: Mit seinen überaus kompakten Maßen von gerade einmal 250 mal 61 mal 250 Millimetern findet der Audiolab D7 überall problemlos seinen Platz.

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Dank vielseitiger Konnektivität – darunter USB-B für PC/Mac, USB-A für Flash-Speicher, optische und koaxiale Digitaleingänge sowie Bluetooth 5.1 mit aptX HD – lässt sich der D7 flexibel in unterschiedlichste Setups integrieren. Als Ausgänge stehen ein optischer und ein koaxialer Anschluss, Cinch- sowie symmetrische XLR-Buchsen zur Verfügung. Der integrierte Kopfhörerverstärker mit 6,3-Millimeter-Ausgang sorgt für eine dynamische, detailreiche Wiedergabe und bietet audiophilen Hörern ein kompromissloses Klangerlebnis.

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Mit dem Audiolab D9 präsentiert Audiolab einen High-End-DAC, der sich durch höchstpräzise Signalverarbeitung und flexible Anschlussmöglichkeiten auszeichnet. Der ESS9038PRO DAC-Chip sorgt für eine unverfälschte Klangwiedergabe mit außergewöhnlicher Klarheit und Dynamik. Neben AES/EBU, USB-B sowie optischen und koaxialen Digitaleingängen bietet der D9 vollständige MQA-Decodierung und unterstützt hochauflösende Formate bis 32-bit/768 Kilohertz in PCM und DSD512. Dies ermöglicht die Wiedergabe von extrem detailreichen und natürlichen Klangbildern.

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Ein zentrales Feature des D9 ist das 2,8-Zoll-IPS-Farbdisplay, das eine intuitive Bedienung und eine ansprechende VU-Meter-Anzeige für visuelles Feedback bietet. Bluetooth 5.1 mit aptX HD und LDAC erlaubt zudem hochauflösendes kabelloses Streaming mit bestmöglicher Signalübertragung. Dank seines robusten Aluminiumgehäuses, vollsymmetrischen XLR-Ausgängen und einem leistungsstarken Kopfhörerverstärker ist der Audiolab D9 die ideale Lösung für anspruchsvolle Musikliebhaber.

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Audiolab blickt auf eine lange Tradition preisgekrönter Digital-Analog-Wandler zurück. Bereits 2011 setzte der legendäre M-DAC neue Maßstäbe für erschwingliche High-End-DACs und etablierte Audiolab als Anbieter im Bereich digitaler Signalverarbeitung. Der M-DAC+ führte diese Tradition mit verbesserter Auflösung und weiterentwickelten analogen Ausgangsstufen fort. Die neuen Audiolab D7 und D9 knüpfen an dieses Erbe an und bringen modernste Technologien in ein elegantes, audiophiles Design, das sowohl Einsteiger als auch erfahrene HiFi-Liebhaber begeistert.

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Technische Highlights Audiolab D7

  • DAC-Chip: ESS9038Q2M – detailreiche und hochauflösende Wiedergabe
  • Maximale Auflösung: 32-bit/768 kHz PCM, DSD512 – optimale Qualität für Hi-Res-Audio
  • MQA: Vollständige Entfaltung – Studio-Master-Sound wie vom Künstler vorgesehen
  • Bluetooth: aptX HD, Bluetooth 5.1 – kabelloses Streaming in hoher Qualität
  • Anschlüsse: USB-B, USB-A, 2x Koaxial, 2x Optical, Cinch, XLR für vielseitige Systemintegration
  • Kopfhörerverstärker für kraftvolle und präzise Wiedergabe

Technische Highlights Audiolab D9

  • DAC-Chip: ESS9038PRO – Referenzklasse-DAC mit maximaler Detailtreue
  • Maximale Auflösung: 32-bit/768 kHz PCM, DSD512 – höchste digitale Präzision
  • MQA: Vollständige Entfaltung – unverfälschte Master-Qualität
  • Bluetooth: aptX HD, LDAC, Bluetooth 5.1 – hochauflösendes, kabelloses Streaming
  • Anschlüsse: USB-B, USB-A, 2x Koaxial, 2x Optical, AES/EBU, Cinch, XLR für maximale Flexibilität
  • Kopfhörerverstärker: Erstklassiger Klang für alle Kopfhörertypen

Die neuen Audiolab D7 und D9 DACs sind im Fachhandel erhältlich. Der Audiolab D7 wird zum Preis von 600 Euro angeboten, während der Audiolab D9 für 1.300 Euro erhältlich ist. Weitere Informationen unter: www.audiolab-deutschland.de

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail hifi@iad-gmbh.de

Weitere Informationen

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Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement.

Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der Göbel Epoque Aeon Fine und der Kaiser Kawero! Classic als recht problematisch erwies. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Ankoppelung an die Stellfläche, die wegen der darin verlegten Fußbodenheizung recht inhomogen ist, war die Erkenntnis, dass die Andante Largos Silent Mount statt der mitgelieferten Spike-Teller unter den mit dem Statement in High Fidelity ausgezeichneten Stenheim Alumine FIVE LX eine deutliche Verbesserung erbrachten.

Die Front der Basis schmückt dieses Schild mit der Signatur des Entwicklers und der Seriennummer
Die Front der Basis schmückt dieses Schild mit der Signatur des Entwicklers und der Seriennummer

Selbstverständlich steht auch Einsteins The Poweramp nicht einfach auf den Fliesen. Vor einiger Zeit habe ich immer mal wieder SSCs Big Magic Base gegen die Finite Elemente Carbofibre° HD getauscht, um dem Klang der Kette bei wechselnden Komponenten den letzten Schliff zu geben. Momentan belasse ich die Endstufe auf der Finite-Elemente-Basis und verwende die beiden SSCs, wenn ich Mono-Endstufen in der Anlage benutze. Schon zur HD-Version seiner Basen führte Luis Fernandes aus, dass das bei der Überarbeitung der pagode°-Racks erstmal verwendete, aus einem Polymerkunststoff gefertigte Wabenkernmaterial für die Gerätestellflächen einen so großen klanglichen Vorteil gebracht habe, dass er daraus auch Gerätebasen entwickelte. Bei diesen sei das Wabenkernmaterial allseitig von Carbonfaserplatten ummantelt, wodurch sich eine extreme Torsionssteifigkeit ergebe. Diese sorge zusammen mit den ultraleichten Wabenschichten für eine kontrollierte Resonanzdämpfung und -ableitung.

Die Wasserwaagen, die in zwei Versionen mit unterschiedlicher Präzision geordert werden können, wurden hinten auf der Basis montiert
Die Wasserwaagen, die in zwei Versionen mit unterschiedlicher Präzision geordert werden können, wurden hinten auf der Basis montiert


Die positiven klanglichen Auswirkungen der Aufstellung von Endstufen und Plattenspielern – in dem Fall aus Gründen der Bedienbarkeit natürlich nur auf einem anderen Möbel – könnten doch gewiss noch gesteigert werden, dachte sich Luis Fernandes und konstruierte die Statement-Variante, wobei er sich in Sachen Materialaufwand und Kosten keine Beschränkungen auferlegte: Hier kommen vier Wabenkerne zum Einsatz, zwischen den sich natürlich Carbonfaser-Schichten befinden. Zu diesen dreien addieren sich noch die obere und die untere Deckschicht. Zudem ist in eine Lage aus Wabenkernmaterial eine verstärkende Struktur eingearbeitet, an der die vier – auf Wunsch und gegen Aufpreis auch fünf – Cerabase-classic-Füße befestigt sind. Speziell für die Aufstellung von Plattenspielern ist eine Version mit noch präziseren Wasserwaagen gedacht, da hier die vollkommen waagerechte Ausrichtung noch wichtiger ist als bei Endstufen.

Die Unterseite der getesteten Basis mit zwei der vier Füße. Ein weiterer kann in die Aufnahme in der Mitte geschraubt werden
Die Unterseite der getesteten Basis mit zwei der vier Füße. Ein weiterer kann in die Aufnahme in der Mitte geschraubt werden

Jetzt könnte man ja trefflich darüber streiten, ob es Sinn macht, eine Endstufe auf eine Basis zu stellen, die ungefähr ein Drittel des Preises des Verstärkers kostet. Zudem neige ich nicht dazu, Hifi-Komponenten so zu präsentieren, dass man sich entfernt an einen Altar erinnert fühlt. Man kann aber auch ganz einfach nur einen aussagekräftigen Track wie den ersten Satz von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit den Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter Mariss Jansons zwei-, dreimal hören, solange der Einstein noch auf der Carbofibre° HD steht, diese dann gegen die Carbofibre° Statement tauschen, das File noch einmal starten – und völlig perplex im Hörsessel verharren! Hier geht es nicht um Marginalien, nein, wirklich nicht. Hätte jemand einen Blindtest mit mir gemacht und erzählt, beim letzten Durchgang einen noch höherklassigen Endverstärker in die Kette integriert zu haben, ich hätte ihm sofort geglaubt: Die Abbildung gerät nun deutlich größer und geht über die Basisbreite der Lautsprecher hinaus. Impulse kommen noch druckvoller rüber, Transienten beeindrucken durch ihre Unmittelbarkeit. Die Durchzeichnung des Klangbildes gelingt noch präziser. Die Tiefenstaffelung auf der sich nun noch ein gutes Stück weiter in den Raum erstreckenden Bühne gewinnt an Plastizität. Und das Alles nur wegen einer – wenn auch extrem aufwändigen und recht kostspieligen – Basis? Fast unglaublich und doch wahr!

Die Carbofibre°-Statement-Basis wird in der Grundversion mit vier Cerabase-classic-Füßen geliefert
Die Carbofibre°-Statement-Basis wird in der Grundversion mit vier Cerabase-classic-Füßen geliefert

Ich habe selbstverständlich noch eine ganze Reihe meiner einschlägigen Stücke gehört, aber nicht um Ihnen davon vorzuschwärmen, in welchen der gerade erwähnten Disziplinen der Einstein dank der Carbofibre° Statement mehr leistet als auf der HD-Version. Ich war einfach nur neugierig, ob mehr und besser in so vielen Kriterien nicht auch einmal zu viel des Guten sein kann. Bisher konnte ich nichts finden, was meine Begeisterung trübt. Solange das so bleibt, steht Finite Elementes Carbofibre° Statement ganz oben auf meiner „Haben-müssen-Liste“.


Dieses Zubehör ist im Lieferumfang enthalten
Dieses Zubehör ist im Lieferumfang enthalten

STATEMENT

Vielleicht steht Ihre Endstufe ja auf einem Boden, der dem Klang zuträglicher ist als der in meinem Hörraum. Dann können Sie sich entspannt zurücklehnen – falls Sie nicht das letzte Bisschen Genuss aus Ihrer Kette herauskitzeln wollen. Sollte das Ihr Begehr sein oder gar Ihre Stellfläche auch nur ein wenig kritisch sein, wäre es fahrlässig, die – zumindest für mich – ungeheuer beeindruckende Carbofibre° Statement nicht auszuprobieren.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolit
Tonarm Einstein The Tonearm 12“ und 9“, AMG, Thales Simplicity II
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Lyra Olympos SL, DS Audio W3
Phonostufe Einstein The Turntable's Choic, WestminsterLab DS-Audio-Phono-Einschub
NAS Melco N1-S38 und N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil
Streaming Bridge Auralic G2.2
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature
Vorverstärker WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus
Herstellerangaben
Finite Elemente Carbofibre° Statement
  • Carbon ummantelte Mehrfachwabenkernstruktur (85 mm dick)
  • verstärkende innere Carbonschichten für extreme Torsionssteifigkeit
  • Cerabase classic Keramikkugel-Stellfüsse serienmäßig
  • Präzisions-Kreuzlibelle für optimale Nivellierung: Standard (wie eingebaut): 50 Winkelminuten pro 2 mm Blasenweg; optional (gegen Aufpreis): 6 Winkelminuten pro 2 mm Blasenweg
  • besonders geeignet für Endverstärker, Plattenspieler etc.
  • Tragfähigkeit bis 350 kg
  • Sondergrößen ohne Aufpreis erhältlich
  • Preis ab: 8.500 Euro

Hersteller
Finite Elemente GmbH
Anschrift Am Heimekesberg 11
33106 Paderborn
Telefon +49 5254 64557
E-Mail info@finite-elemente.eu
Web www.finite-elemente.eu

Weitere Informationen

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Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean“
Downloadgröße 112,3mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Griff“
Downloadgröße 156,9mb
Recorder Nagra VI
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer AudioMaster21 The GoldBug
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Duet“
Downloadgröße 129,3mb
Recorder Nagra VI
 

Trotz High-End-Trubel und der Anlieferung zweier absoluter Ausnahme-Laufwerke in den Hörraum sind die drei Aufnahmen für die Klangbibliothek mit dem AudioMaster21 The GoldBug nicht in Vergessenheit geraten. Dafür hat der klanglich überzeugende Tonabnehmer mit dem sehr guten Klang/Preisverhältnis einfach einen viel zu guten Eindruck hinterlassen.

Übrigens ist beim Goldbug nicht nur der Einstiegspreis mit 3.000 Euro kundenfreundlich kalkuliert. Auch die laufenden Kosten sind deutlich günstiger als bei vielen Mitbewerbern: Für eine neue Nadel berechnet der deutsche Vertrieb Audio Freak lediglich 760 Euro – ein Retipping für rund ein Viertel des Neupreises bekommt man gewiss nicht alle Tage. Das dürfte daran liegen, dass die Marke AudioMaster21 noch immer ein Geheimtipp ist und Firmeninhaber Joseph Szall sein Tonabnehmerprojekt eher als Reminiszenz an seine teils unerfüllten audiophilen Träume seiner Jugend startete und nicht vorrangig als profitorientiertes Business-Model. Nach der High End und all dem Höher, Schneller, Weiter – und Teurer – in unserer Branche erscheint mir eine solche Herangehensweise um so sympathischer. Im Bericht über das GoldBug habe ich ja schon erwähnt, dass ich einige Vorlieben Joseph Szalls – wie etwas die für die EMT-Tondosen und Dr. Weinz' Paroc-Schliff – teile. Davon, dass jeglicher Argwohn, die Parallelen in der audiophilen Vita hätten meine Urteilsfähigkeit in Sachen AudioMaster21 getrübt, unbegründet ist, können Sie sich leicht selbst überzeugen, wenn Sie die Aufnahmen der drei vertrauten Song mit dem AudioMaster21 The GoldBug mit den von anderen Tonabnehmern vergleichen. Viel Spaß dabei!

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Montag, 26 Mai 2025 00:18

Palma DHS-1

Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich.

Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der Marke. Nachdem Mario bei der Suche nach neuen Kopfhörern aufgefallen ist, dass es zwischen offenen und geschlossenen Konzepten wählen muss und es im High End Bereich keinen Kopfhörer gibt, der beide Bauweisen vereint, war das Ziel für ein gemeinsames Projekt gesetzt. Über Delfín, einen Kontakt, der unter anderem mit Sony gearbeitet hat, fand man mit Jaume einen Ingenieur, der das Konzept in die Wirklichkeit umsetzen kann. Dabei wurde der Kopfhörer ähnlich wie ein Lautsprecher als Einheit aus Treiber und Gehäuse betrachtet. Das Design der Ohrmuscheln sorgt dafür, dass der Frequenzverlauf im offenen und geschlossenen Betrieb nahezu identisch ist. Der Treiber selbst soll sowohl hohe als auch tiefe Frequenzen ideal reproduzieren. Dafür muss er nach Palmas Angaben so leicht wie möglich sein, dabei aber genau die passende Steifigkeit aufweisen, um Intermodulationsverzerrungen zu vermeiden. Deshalb besteht der Kern des Treibers aus einem eher steifen Zellulosematerial mit einer großen Schwingspule, eingefasst von einer hochflexiblen Aufhängung, die mit ihrer Auslenkung für genügend Tiefgang sorgt. Alles in allem soll so ein ideales Kräfteverhältnis auch Gewicht, Steifigkeit und Auslenkung erreicht werden. Abschließend spielt auch das Material des Gehäuses selbst eine Rolle. Bei Palma wählte man Sapeli, eine aus dem Instrumentenbau bekannte Mahagoniart, die überwiegend für Gitarrenkorpusse eingesetzt wird.

Holz, Metall und Echtleder ergänzen sich zu einer organisch eleganten Materialmischung
Holz, Metall und Echtleder ergänzen sich zu einer organisch eleganten Materialmischung

Bei einem Newcomer wie dem Palma DHS-1 ist der erste Eindruck noch vor allem anderen besonders wichtig und bei der ersten Annäherung war mir sofort klar, dass es sich hier um Herzensprojekt von Pascual und Mario handelt. Die Verarbeitung, die Haptik, ja das gesamte Erlebnis Palma steht keinem Mitbewerber in irgendetwas nach. Für das erste Produkt einer jungen Marke ist das sehr beeindruckend. Allein der Lieferumfang zeigt, dass kein Detail übersehen wurde: Neben einem hochwertigen Hartschalen-Transportcase liegt sowohl eine kleine Tasche für den Kopfhörer- als auch für Kabel bei. Es gibt ein 2,8 Meter langes Kabel mit einer 6,3-Milimeter-Klinke und zwei 1,2 Meter lange Kabel mit jeweils einer Pentaconn- und einer 3,5-Millimeter-Klinke. Die umflochtenen Kabel sind schön flexibel und weitestgehend nicht mikrofonisch. Sie werden mittels 2,5-Millimeter-Klinkenstecker mit dem Kopfhörer verbunden. Allen, denen die zwar hochwertigen, aber nicht sehr dicken Kabel noch nicht high endig genug sind, steht somit der Nachrüstmarkt offen.

Hier sind die Schallkanäle geöffnet
Hier sind die Schallkanäle geöffnet


Obwohl der DHS-1 ohne Kabel ungefähr 500 Gramm auf die Waage bringt, sitzt er dank seiner Polsterung der Ohrmuscheln und des Bügels sehr bequem. Die Größenverstellung läuft butterweich und ist doch überraschend stabil. Eine kleine Überraschung beim Auspacken dürfte die beiliegende parfümierte Holzkugel sein, die dem gesamten Case samt Kopfhörer einen charakteristischen Geruch verleiht. Ich empfand das als willkommene Abwechslung zu sterilen Gerüchen oder gar synthetischem Plastikgeruch manch anderer Produkte – und das, obwohl ich sonst nicht unbedingt Wert auf Parfum lege, sondern einen neutralen Geruch bevorzuge.

Oft gelten offene Kopfhörer geschlossenen generell als klanglich überlegen. Dass es sich dabei allerdings um eine Fehlannahme handelt und es nicht zuletzt auf die jeweilige Abstimmung und den Anwendungszweck ankommt, dürfte die großer Mehrheit der Leser unserer Tests aber bereits erfahren haben. Letztendlich bieten offene Kopfhörer dieses Quäntchen mehr – Überraschung – Offenheit, besser gesagt Bühne, Luft oder Instrumentenseparation. In lauter Umgebung bleibt von diesem Plus aber kaum mehr etwas übrig. Dass man mit dem DHS-1 beide Optionen hat und zudem, wenn man schnell ist, dank einer 14-Grad-Drehung der äußeren Ohrmuschelabdeckung, in unter einer Sekunde umschalten kann, ist schlichtweg genial. Betrachtet man den beiliegenden Frequenzschrieb, wird augenscheinlich, dass sich die Frequenzgänge bei offener oder geschlossener Abdeckung kaum unterscheiden. Lediglich bei ungefähr 30 und 60 Hertz spielt der geschlossene Kopfhörer wenige Dezibel leiser. Ab 100 Hertz schwingt sich der offene Kopfhörer leicht über den geschlossenen auf, um dann bei etwa 800 Hertz die Kurve zu schneiden und bei etwa 1,2 Kilohertz in eine nicht ganz eine Oktave breite Senke zu fallen. Alles in allem sind die messtechnischen Abweichungen marginal, besonders ab 2 Kilohertz sind die Kurven praktisch nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Im offenen Modus liefert der DHS-1 102 Dezibel pro 1 Milliwatt und im geschlossenen Modus 2 Dezibel mehr.

Wird die Abdeckung geschlossenen, offenbaren die Öffnungen das Filzmaterial, dass sowohl ein Gleiten der Abdeckung als auch eine ausreichende Abdichtung sicherstellt
Wird die Abdeckung geschlossenen, offenbaren die Öffnungen das Filzmaterial, dass sowohl ein Gleiten der Abdeckung als auch eine ausreichende Abdichtung sicherstellt

Ich entscheide mich zum Start für den geschlossenen Modus und wähle mit „Jinete viento“ von Renaud Garcia-Fons Album ein von akustischen Instrumenten getragenes Stück, das ich immer wieder auf sehr vielen Systemen gehört habe. Zum Fünfsaiterbass von Renaud gesellen sich neben, Geige, Viola, Cello und Gitarre exotische Instrumente wie Kemençe und Kanun, die mit starkem Charakter aus dem Reigen der Saiteninstrumente hervorstechen. Oft wirkt die Aufnahme verhangen und nicht sonderlich trennscharf, jedoch gibt das Musikstück meiner Erfahrung nach viel Aufschluss über die Auflösungsfähigkeit des Lautsprechers/Kopfhörers, mitunter stärker als andere audiophilere Aufnahmen. Und abgesehen davon ist es schlicht und ergreifend fantastische Musik. Tatsächlich entschlüsselt der DHS-1 das Musikstück mit einer selten gehörten Präzision, ohne dabei auch nur im Entferntesten aufdringlich zu werden. Für eine unmittelbarere Einordung ziehe ich gleich zu Beginn meinen Sennheiser HD 800 s heran. Wie erwartet zeichnet der Sennheiser insgesamt den größeren, luftigeren Raum und betont den Hall auf den gezupften Streichern oder der perkussiven Gitarre gleich zu Beginn viel deutlicher. Die Instrumente selbst jedoch zeichnet er größer, diffuser und stärker miteinander verschmelzend. In klassischer HD800er-Manier wird mit spritzigen Höhen dabei nicht gegeizt und wie eigentlich immer ist das hart an der Grenze zur Hochton-Übertreibung. Der DHS-1 verpackt all diese Informationen auf eine deutlich musikalischere Weise. Die Instrumente wirken in sich etwas konzentrierter, kleiner, der Hall organischer eingebettet. Die Tiefenstaffelung liegt gleichauf mit dem Sennheiser, ist eventuell sogar einen Hauch größer. Es ist weniger Hochtonenergie vorhanden, aber trotzdem wirken die Instrumente nicht weniger spritzig als mit dem Sennheiser. Ganz im Gegenteil, der DHS-1 folgt den Instrumenten derartig impulsschnell (und in meinen Ohren schneller als der Sennheiser), dass es so gar keinen aufgesetzten Hochtonglanz braucht, um eine Gefühl von Auflösung zu schaffen. Genau diese Balance kennzeichnet für mich ein herausragendes Wiedergabesystem, das es versteht, mit dieser komplexen Aufnahme umzugehen.

Ohne Polster wird der Blick auf den dynamischen Schallwandler freigegeben
Ohne Polster wird der Blick auf den dynamischen Schallwandler freigegeben


Natürlich bin ich inzwischen so neugierig, dass ich noch mit diesem Stück in den offenen Modus umschalte. Besonders im Solo-Teil von Bass und Gitarre höre ich genau hin. Tatsächlich ändert sich wie bereits angedeutet keinesfalls auf fundamentale Weise die Charakteristik des Kopfhörers, obwohl doch eine minimale Änderung, speziell im Timbre der Gitarre wahrzunehmen ist. Die hauptsächliche Veränderung betrifft eindeutig sowohl den räumlichen Eindruck als auch die individuelle Ausdehnung des Instrumente. Gerade die Gitarre wirkt im offenen Modus etwas größer. Korpus und Saiten werden etwas stärker als einzelnes Teilschallereignis der Gitarre wahrnehmbar. Außerdem scheinen Kontrabass und Gitarre einen Hauch weiter auseinander zu rücken. Im weiteren Verlauf des Stücks würde ich den Instrumenten außerdem etwas mehr Entspanntheit und Freiheit im Ausschwingen attestieren. Das unterschwellige Brodeln des Stücks geht dadurch aber auch ein wenig verloren.

Ähnlich verhält es sich bei Elisabeth Karstens „Pardon, Goddess Of The Night“ vom Album Flux. Dieses intimere Musikstück profitiert ungemein vom offenen Modus. Zunächst beweist der DHS-1, dass er auch Stimmen nachdrücklich, emotional und mit feinsten Details wiedergeben kann. Man hört beispielsweise die kleinen Verzerrungen in Elisabeths Stimme, wenn sie zu intensiveren Passagen ansetzt. So richtig glänzt der Palma dann aber, wenn ich die Abdeckung auf Durchzug schalte. Die Positionierung der Stimme scheint interessanterweise sogar etwas näher an mich als Zuhörer heran- und leicht nach oben zu rutschen, sobald ich die Kopfhörer öffne. Dafür wirkt sie jedoch viel befreiter und freischwebender, fast so, als wäre sie im geschlossenen Modus komprimiert worden.

Dank der 2,5-Millimeter-Anschlüsse des Kopfhörers ist ein Kabeltausch oder Nachrüsten eines High End Kabels kein Problem
Dank der 2,5-Millimeter-Anschlüsse des Kopfhörers ist ein Kabeltausch oder Nachrüsten eines High End Kabels kein Problem

Anderen Genres wie beispielsweise komplexem Metal oder eher dichten Pop-Produktionen, um zwei Extreme zu nennen, steht der geschlossene Modus richtig gut. Die mit ihm einhergehende leichte „Kompression“, die ich bei „Pardon, Goddess Of The Night“ festgestellt habe, wirkt hier fast wie eine Bus-Kompression, die die energetische Komponente der Musik in den Vordergrund hebt. Bei orchestraler Musik entscheide ich dann eher nach der Ensemblegröße und dem Aufnahmeort. Während Kammerkonzerte auch im geschlossenen Modus vorzüglich funktionieren, machen großorchestrale Werke im offenen Modus besonders viel Freude. Es scheint hier ein Zusammenhang zwischen kleineren Räume mit kürzeren Nachhallzeiten, dem geschlossenen Modus und größeren Räumen mit längeren Nachhallzeiten und dem offenen Modus zu bestehen. Leider gerät orchestrale Musik in meinen Tests oft etwas zu kurz, da sie in meinem alltäglichen Höreralltag weniger Platz einnimmt als sämtliche andere Genres, obwohl ich sie zutiefst schätze. Aus diesem Grunde möchte ich dem Palma auf kurzem Dienstwege ausdrücklich eine besondere Befähigung hierfür attestieren. Durch seine Abstimmung vermag er ein Orchester fein, neutral und äußerst präzise, aber dennoch ergreifend und nicht steril abzubilden. Dabei bewegt er sich zwischen dem bloßen Abbilden einer Aufnahme und einem „Live-Dabei-Gefühl“. Für mich, der es einerseits gewohnt ist, Musik technisch zu hören und zu mischen, andererseits aber auch einfach mal für den Genuss hören möchte, schafft der Palma den perfekten Mittelweg.

Der kleine Treiber kann beachtlich tief spielen. Für Liebhaber von Tiefpassdruck fallen mir dennoch andere Modelle ein. Für meinen Geschmack ist die Balance des Kopfhörers ausgesprochen gut gelungen. Der Treiber verbindet die beiden Enden des Frequenzspektrums auf eine Weise miteinander, die ich einem dynamischen Treiber in der Form nicht zugetraut hätte. Er gibt besonders akustischen Instrumenten gerade genug Körper, um organisch und glaubwürdig zu klingen, ohne dabei aber in einen zu fülligen Ton zu verfallen. Er löst die Höhen mit genau der richtigen Portion Spritzigkeit und ohne Aufdringlichkeit auf. Auch wenn die Mitten eher linear ausfallen, bleibt der DHS-1 keinesfalls charakterlos. Es sind nicht überdurchschnittlich spektakuläre Einzeldisziplinen, die Palmas Erstlingswerk ausmachen, sondern wie der ausgewogene Frequenzverlauf, die hohe, elegant integrierte Auflösungsfähigkeit und die minutiöse Impulsivität, die feine Zwischenklänge zulässt, zu einem musikalischen Ganzen verwoben werden.


Der Lieferumfang lässt keine Wünsche offen und der Anspruch an die Verarbeitungsqualität wurde auch hier durchgehalten
Der Lieferumfang lässt keine Wünsche offen und der Anspruch an die Verarbeitungsqualität wurde auch hier durchgehalten

STATEMENT

Palma gelingt ein fantastischer Einstand mit einem außergewöhnlichen Kopfhörer. Der Wandel von offener zu geschlossener Konstruktion in kaum einer Sekunde ermöglicht nicht nur eine flexible Reaktion auf die Hörumgebung, sondern bietet darüber eine geschmackliche Feinabstimmung für verschiedenen Aufnahmen und Genres.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
Palma DHS-1
Treiber 50 Millimeter Elektrodynamisch
Impedanz 32 Ohm
Empfindlichkeit 102 dB/mW (offen), 104 dB/mW (geschlossen)
Frequenzgang 5 Hz – 30 kHz (offen), 10 Hz – 30 kHz (geschlossen)
Verzerrung (1 kHz, 110 dB SPL) 0,06 % (offen), 0,08 % (geschlossen)
Gewicht 490 g
Preis 2.200 Euro
   

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-05-26_palma
  • Social Introtext Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich.

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