Dienstag, 18 Juli 2023 01:30

Ferrum WANDLA

Ein Wandler Namens WANDLA. Endlich bringt Ferrum, dessen Schöpfer als DAC-Spezialisten gelten, seinen dedizierten Digital-Analog-Wandler auf den Markt. Er verfügt wie alle anderen Ferrum-Geräte über den gleichen Formfaktor und das charakteristische Design mit dem Cortenstahl-Element.

Eigentlich war ein Digital-Analog-Wandler das erste Produkt, das ich erwartete, als ich von der Neugründung der Marke Ferrum erfuhr. Schließlich ist Marcin Hamerlas Ferrum-Mutterfirma HEM, wie bereits oben erwähnt, mit der Konzeption und Produktion von DACs groß geworden. Doch als erstes Produkt der Marke Ferrum erschien das Hybridnetzteil HYPSOS, dann der Kopfhörerverstärker OOR und als drittes die Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombi ERCO. Zwischenzeitlich wurde mit SERCE noch eine „Verwaltungsplatine“ auf ARM-Basis entwickelt, welche die Funktion mehrerer Chips in einem Bauteil vereint. Den Flaggschiff-Wandler WANDLA zu nennen, lag für Firmenchef Marcin bei seiner Vorliebe für die deutsche Sprache, die er inzwischen sehr gut beherrscht, nebst künstlerischer Freiheit in Sachen Schreibweise wohl auf der Hand. Den Namen verriet er mir schon mit großer Freude vor über einem Jahr. Die Geheimhaltung hat bis zur Veröffentlichung des Produkts gut geklappt.

Beim Einschalten stellt sich das Gerät mit Namen vor
Beim Einschalten stellt sich das Gerät mit Namen vor

WANDLA basiert wie bisher alle Wandler, die bei HEM produziert wurden, auf einem ESS-Sabre-Chip, in diesem Fall dem ES9038PRO. Wie üblich für die PRO-Ausgabe des Chips ist es ein Chip mit acht Kanälen, von denen jeweils vier Kanäle für den linken und vier Kanäle für den rechten Kanal genutzt werden. Das ist gängige Praxis bei den meisten DAC-Herstellern. HEM dürfte als eine der Firmen gelten, die sich mit den SABRE-DAC-Chips am besten auskennt. Trotzdem wurden für den WANDLA so ziemlich alle bisherigen Konzepte über Bord geworfen und ein Großteil der Wandlerumgebung komplett neu aufgebaut. Dazu gehörten unter anderem die Strom-Spannungs-Wandler, auf deren Konzeption das Team besonders stolz ist, die Ausgangsstufe, die Stromversorgung und die Software – letztendlich eigentlich das gesamte Produkt. Zwar wird der WANDLA mit einem einfachen Schaltnetzteil geliefert, er ist aber wie alle anderen Ferrum-Produkte auch dafür konzipiert, mit einem HYPSOS-Netzteil betrieben zu werden. Deshalb verfügt er neben dem handelsüblichen 2,5-Millimeter-DC-Anschluss, über den er mit jedem beliebigen Netzteil betrieben werden kann, das zwischen 22 und 30 Volt bei mindestens 2,5 Ampere liefert, über eine vierpolige Weipu-Buchse. Über diesen Anschluss kann er direkt mit dem HYPSOS verbunden werden. Ferrum nennt diese Direktverbindung Ferrum Power Link. Durch ihre vierpolige Ausführung erlaubt sie dem HYPSOS-Netzteil, die Spannung bis zur Platine des WANDLA zu überwachen und zu stabilisieren. Ein Einfluss des Kabels wird damit weitestgehend eliminiert.

Der Touchscreen reagiert präzise und zuverlässig
Der Touchscreen reagiert präzise und zuverlässig


Auf digitaler Ebene kann WANDLA per USB C, S/PDIF (optisch und koaxial), AES/EBU, I²S und einen ARC-Anschluss angesteuert werden. ARC steht für Audio Return Channel und ist eine Terminologie, die Heimkinonutzern unter Ihnen bestimmt geläufig ist. Mit ARC kann eine HDMI-Eingangsbuchse eines Fernsehers auch gleichzeitig als Audio-Ausgang genutzt werden. Letztendlich dient die ARC-Buchse am WANDLA also der Einbindung eines Fernsehers ins HiFi-Setup. Zusätzlich verfügt WANDLA über einen Cinch-Analogeingang, der intern sofort symmetriert wird. Da der DAC vollständig symmetrisch aufgebaut ist, eine konsequente Maßnahme. Trotzdem bietet er sowohl einen symmetrischen XLR-Ausgang als auch einen unsymmetrischen Cinch-Ausgang.

Die Fernbedienung ist schlicht, aber funktional
Die Fernbedienung ist schlicht, aber funktional

Der WANDLA kann durch den Touchscreen auf der Front oder die beigelegte Fernbedienung bedient werden. Der Touchscreen reagiert perfekt und das Menü ist vollkommen selbsterklärend und nutzerfreundlich gestaltet. Kleine Details runden den Eindruck ab: Ändert man die Lautstärke beispielsweise durch den butterweich laufenden Encoder, zeigt das Display die üblichen Infos auf einen Blick. Verändert man die Lautstärke hingegen mit der Fernbedienung, wird der Lautstärkewert formatfüllend auf dem Display angezeigt und ist so aus der Ferne besser ablesbar. Das Team bei Ferrum versteht es wirklich, Software gekonnt und effektiv einzusetzen. Dies macht sich auch sofort bei der erst vor wenigen Tagen für Windows und Mac erschienene Ferrum Control App bemerkbar. Sie dient der Verwaltung und dem Durchführen von Firmwareupdates verschiedener Ferrum Geräte. WANDLA ist das erste Produkt, das voll in die App integriert ist. Ein Firmwareupdate ist mit Ferrum Control unheimlich unkompliziert. Man muss nicht mehr manuell die Versionsnummern checken, sich ein Archiv mit der aktuellen Firmware und ein Update-Tool herunterladen, sondern alles passiert zentral in der App. Das Programm überprüft von selbst, ob eine neue Firmware verfügbar ist und lädt diese bei Installationswunsch direkt vom Ferrum-Server. Die Installation selbst findet auch in der App statt und dauert kaum eine Minute. Das nenne ich erstklassigen Kundenservice.

Hier ein Blick in die Ferrum Control App nach erfolgreichen Firmwareupdate
Hier ein Blick in die Ferrum Control App nach erfolgreichen Firmwareupdate

Die Software-Raffinesse setzt sich im inneren des WANDLA fort. Dass wahlweise eine digitale oder mikrochip-gesteuerte analoge Lautstärkeregelung gewählt werden kann, bin ich von bei HEM produzierten Geräten bereits gewohnt. Die analoge Lautstärkeregelung wurde für den WANDLA jedoch ebenfalls überarbeitet, da sie während der Entwicklung als Flaschenhals auffiel. Ein besonderes, gänzlich neues Feature des WANDLA, ist die Möglichkeit, nicht nur aus den Standard-Interpolationsfiltern des ESS-Wandler-Chips zu wählen, sondern die bereits erwähnte „Verwaltungsplatine“ SERCE stellt einige spezielle Filter zur Verfügung. Diese wurden von Signalyst-Gründer Jussi Laako extra für den WANDLA entwickelt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels standen mit Linear-Phase-Fast-Roll-Off-, Minimum-Phase-Fast-Roll-Off- und einem Apodizing-Filter drei ESS-Filter zur Verfügung. SERCE stellte mit einem Gaussian- und einem Apodizing-Filter zusätzlich zwei von Jussi Laako programmierte Filter zur Verfügung. In Zukunft möchte Ferrum durch Online-Umfragen die beliebtesten und unbeliebtesten Filter identifizieren und nach und nach neue oder andere Filter verfügbar machen. Ferrum nennt dies DDF (Dynamic Digital Filtering). Der dynamische Faktor ist in diesem Fall Ihre Entscheidung in der Online-Umfrage. WANDLA unterstützt übrigens auch MQA, da ich dieses Format jedoch nicht mehr nutze, fließt dieser Aspekt in meine Beurteilung nicht mit ein.


In den Audioeinstellungen lässt sich neben der Upsampling-Filter auch die digitale oder analoge Lautstärkekontrolle wählen
In den Audioeinstellungen lässt sich neben der Upsampling-Filter auch die digitale oder analoge Lautstärkekontrolle wählen

Beginnend bei der Frage, ob nun Non-Oversampling-Wandler oder Oversampling-Wandler zu besseren Ergebnissen führen, wird das Filter-Thema kontrovers diskutiert. Im Falle der Delta-Sigma-ESS-Wandlerchips liegt es nun einmal in der Natur der Sache, dass PCM-Eingangssignale mit einer geringeren Samplerate als 352,8 Kilohertz für die interne Verarbeitung im DAC-Chip hochgesampelt werden müssen. Da ein Upsampeln unweigerlich zu Artefakten führt, muss ein Tiefpassfilter eingesetzt werden. Die Standard-ESS-Filter gehen dabei pragmatisch vor und sampeln jede Samplerate unter 352,8 Kilohertz mit dem Multiplikator 8 hoch. Der DAC-Chip arbeitet intern dementsprechend mit maximal 1,536 Megahertz (192 Kilohertz mal 8). Die Filter von Jussi sampeln immer „nur“ auf maximal 352,8 Kilohertz respektive 384 Kilohertz hoch, denn diese Samplingraten sind hoch genug, um dem DAC direkt zugeführt zu werden. Füttert man den Wandler mit Daten, die über eine native Samplingrate von 352,8 Kilohertz oder 384 Kilohertz verfügen, findet kein Upsampling statt, denn der Wandler-Chip akzeptiert diese Werte intern ohne Umrechnung. Ob und wie stark man die verschiedenen Filter hören kann, hängt folglich davon ab, mit welcher Samplingrate man den Wandler versorgt. Die Auflösungsfähigkeit der eigenen Kette spielt durchaus ebenfalls eine Rolle. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein lineares Filter zwar zu keinen Veränderungen im Phasenverhalten des Signals führt, allerdings mit Pre-Ringing unschöne und vor allem unnatürliche Vorschwinger des Signals erzeugt, die das Impulsverhalten der Wiedergabe negativ beeinflussen können. Minimum-Phase-Filter hingegen erzeugen geringeres Pre-Ringing, dafür allerdings zusätzliches Post-Ringing, also Nachschwinger nach dem eigentlichen Impuls. Außerdem verändern sie das Phasenverhalten des Signals. Dennoch gelten sie oft als das „natürlichere“ Filter. Apodizing und Gaussian Filter sind Sonderformen, die beispielsweise Ringing stärker, aber andere Interpolationsartefakte weniger gut unterdrücken können.

Die Belegung des I²R-Eingangs ist umschaltbar
Die Belegung des I²R-Eingangs ist umschaltbar

Zum Auftakt meiner Hörsession lasse ich den WANDLA in meinem Setup direkt gegen meinen Mytek Brooklyn DAC+ antreten. Wie üblich erhalten beide DACs das Datensignal reclockt von meinem Mutec MC-3+ über S/PDIF. Der Brooklyn DAC+ wird vom HYPSOS gespeist, der WANDLA muss für den ersten Vergleich mit seinem beiliegenden Schaltnetzteil antreten. Beide DACs spielen mit ihrem unsymmetrischen Ausgang und ihrer analogen Lautstärkeregelung direkt in meine NAD-C275BEE-Endstufe. Bei beiden Wandlern entscheide ich mich für den Linear-Phase-Fast-Roll-Off-Filter. Seit einiger Zeit ist dies das Standardfilter in meiner Kette. Auch wenn Pre-Ringing in der Theorie eine Qualitätseinbuße bedeutet und Minimum-Phase-Filter etwas „weicher“ und mitunter räumlicher agieren, habe ich beim Linearfilter das Gefühl, dass die Harmonik der Musik reiner reproduziert wird. Der WANDLA arbeitet in seiner Standardeinstellung mit einer Ausgangsspannung von 4,6 VoltRMS am unsymmetrischen Ausgang und 9,5 VoltRMS am symmetrischen Ausgang. Dies soll sich in Hörtests als klanglich überlegen herauskristallisiert haben. HiFi-Geräte arbeiten üblicherweise mit 2 VoltRMS unsymmetrisch und 4 VoltRMS symmetrisch. Meine NAD-Endstufe besitz sogar nur eine Eingangsempfindlichkeit von 1,2 Volt. Deshalb bietet der WANDLA die Möglichkeit, den Pegel der digitalen Quellen auf digitaler Ebene bis zu 12 Dezibel zu reduzieren. Daraus resultiert dann eine Ausgangsspannung von minimal 1,2 Volt am unsymmetrischen und 2,4 Volt am symmetrischen Ausgang. Eine Pegelreduktion digitaler Natur führt unweigerlich zu einem minimal schlechteren Signalrauschverhältnis. Mir ist es aber weitaus wichtiger, den Eingang meiner Endstufe nicht zu überfahren. Deshalb nutze ich den Input Trim in jedem Anwendungsfall, um die Ausgangsspannung des WANDLA auf das jeweilige Endgerät abzustimmen.

Das Verwaltungsboard SERCE befindet sich nicht ganz zentral im Gerät. Oben rechts ist der Wandler-Chip zu sehen und der symmetrische Aufbau lässt sich gut nachverfolgen
Das Verwaltungsboard SERCE befindet sich nicht ganz zentral im Gerät. Oben rechts ist der Wandler-Chip zu sehen und der symmetrische Aufbau lässt sich gut nachverfolgen


Als ersten Testsong höre ich „Heroines“ vom Album Streams des dänischen Gitarristen Jakob Bro. Gemeinsam mit Bassist Thomas Morgan und Schlagzeuger Joey Baron ist das Trio komplett und spielt mit „Heroines“ einen ruhigen Titel, der von flächigem Hall und im Stereopanorama verteilten Becken getragen wird. Bass und Gitarre sind dabei eher nah beieinander positioniert und nicht, wie insbesondere auf älteren Jazz-Aufnahmen oft üblich, weit nach außen auf die Lautsprecher gemischt. Die Snare befindet sich ebenfalls mittig und die Becken sind wie erwähnt die einzigen Klangereignisse, die sich auf nahezu voller Stereobreite ausleben. Schon mit dem beigelegten Schaltnetzteil lässt der WANDLA meinen Brooklyn DAC+ im Regen stehen. Während ich den Brooklyn-Geräten immer eine Klangsignatur unterstelle, die über ein sonores Bassfundament mit gutem Punch bei präzis feiner Auflösung verfügt, spielt der WANDLA mit einem anderen Charakter. Er agiert bei mindestens gleicher Präzision leichtfüßiger, natürlicher und plastischer. Der Bassbereich scheint einen Hauch weniger betont und krachend, dafür ist er jedoch bis in den tiefsten Frequenzkeller kontrollierter und scheint auch tiefer herabzureichen. Besonders sticht die ungleich realistischere Abbildung der Snare heraus. Das feine Sirren der Snare-Spiralen auf der Unterseite der Trommel wirkt deutlich schärfer gezeichnet und lässt noch mehr feine Details erhaschen. Die Positionierung der Trommel im Raum wirkt außerdem freier und lässt sich noch ein Stück weiter hinten verorten. Die Becken gewinnen ebenfalls an Realismus. Die Stick-Attacks klingen minutiöser gezeichnet und wirken artikulierter. Das Ausschwingen der Becken ist gleichermaßen greifbarer und von einer inneren Ruhe gezeichnet. Mit dem Brooklyn DAC+ klingt das Ausschwingen mitunter gewissermaßen gehetzt. Bass und Gitarre werden vom WANDLA deutlicher voneinander abgehoben. Generell wirkt der Raumeindruck großzügiger. Der Reverb-Effekt der Gitarre wiederum wirkt stärker in Einklang mit dem Instrument. Mit dem Brooklyn DAC+ scheinen Instrument und Effekt weniger in einem Verhältnis zueinander zu stehen. Obwohl die Abstimmung des WANDLA linearer anmutet, ist er gleichzeitig eindeutig der musikalischere Wandler.

Der polnische Name SERCE (Herz) ist passend gewählt, denn ohne diese Platine funktioniert im WANDLA nichts
Der polnische Name SERCE (Herz) ist passend gewählt, denn ohne diese Platine funktioniert im WANDLA nichts

Im Direktvergleich zum Brooklyn vermisste ich beim WANDLA zum Beginn des Tests den Wordclock-Eingang und die Anzeige in Dezibel. Letzteres ist nichts anderes als eine persönliche Vorliebe und ändert natürlich rein gar nichts an der Performance des Wandlers. Ersteres sah ich vor dem Hörtest eher als technische Einschränkung an. Obwohl im Allgemeinen gilt, dass eine integrierte Clock aufgrund ihrer Nähe zu den übrigen Bauteilen oftmals besser agiert als eine externe Clock, profitiert die Audioqualität meines Brooklyn DAC+ in meinem Audiosetup durch die externe Clock des Mutec MC3+ zusätzlich zum reclocken des Signals selbst deutlich. Das Reclocking des USB-Signals, dessen Weitergabe über S/PDIF oder AES/EBU und die Taktung durch den Mutec ist an meinem Brooklyn DAC+ für mich sogar eine Grundvoraussetzung für den Musikgenuss. Ohne Mutec klingt der Brooklyn DAC+ für mich unvollständig. Deshalb teste ich am WANDLA natürlich auch, wie mir der USB-Anschluss gefällt, wenn er direkt mit meinem Silent Angel Munich M1T-Transport, ohne Umweg über den Reclocker, verbunden ist. Tatsächlich fallen die Unterschiede mit und ohne Reclocker am WANDLA deutlich geringer aus. Der Zuwachs an minimal mehr Plastizität und Raum rechtfertigt in dieser Konstellation nicht unbedingt den Preis des Mutecs. Ich denke, dies zeigt wie positiv das „Verwaltungs-Board“ SERCE sich auf die USB-Schnittstelle auswirkt, und beweist nochmals eindrücklich, wie sehr sich die eher kleine Firma auf Software versteht - und vor allem wie konsequent jedes Detail perfektioniert wurde. Je länger ich WANDLA zuhöre, desto stärker verblasst mein eingängliches Ressentiment. Clock-Anschluss hin oder her, WANDLA ist der bessere und vollkommenere Wandler, dafür allerdings nicht ganz so ein Multifunktionsgerät wie der Brooklyn DAC+. Und genau das macht WANDLA aus. Man konzentrierte sich auf die Kernfunktionen und legte das Gerät bestmöglich dafür aus.

Das vierpolige Kabel mit dem Weipu-Stecker verbindet den WANDLA mit einem HYPSOS im Ferrum Power Link
Das vierpolige Kabel mit dem Weipu-Stecker verbindet den WANDLA mit einem HYPSOS im Ferrum Power Link

Den Auftakt meiner Testreihe hat der WANDLA-Wandler mit Bravour bestanden. Natürlich bin ich neugierig, welche Verbesserungen das Hybridnetzteil Ferrum HYPSOS ihm noch entlocken kann. Dazu höre ich den Titeltrack des neusten Albums von GoGo Penguins „Everything Is Going To Be OK“. Der Song ist um ein spannendes Bass-Riff herumkonstruiert. Die zusätzlichen Instrumente betten das Bass-Riff dabei stark ein und tragen zum Gesamt-Melodiegefüge des Stücks bei. Mit dem HYPSOS hat der WANDLA das Geschehen deutlich besser im Griff. Der Bass wird weniger von den anderen Elementen des Stücks überlagert. Die Wiedergabe wirkt insgesamt energetischer, impulsiver, freier und unkomprimierter. Besonders ist dies auch an den Klavieranschlägen festzustellen. Interessanterweise gewinnen sie gleichzeitig sowohl an Rundheit als auch an Fokus. Eine ähnliche Tendenz ist auch bei Jan Garbareks „Brother Wind March“ vom Album Twelve Moons zu hören. Sämtliche Elemente der Komposition werden individuell mit mehr Nachdruck und Kontrolle herausgearbeitet. Sie erlauben sich dabei jeweils etwas mehr Plastizität und Ausdehnung im Raum. Die sich zu Beginn zum Saxophon gesellende Bass Drum offenbart die unterschiedlichen Anschlagstärken des Pedalschlegels auf dem Trommelfell deutlich nuancierter. Der folgende Synth-Sound scheint sich aus einer noch tieferen Schwärze herauszuschneiden. Die Becken-Impulse wirken etwas unerbittlicher, noch präziser gezeichnet. Wenn das repetitive Saxophonthema erstmalig von der Bass Line aufgebrochen wird, wirkt der Bass deutlich konturierter und der WANDLA scheint mit Leichtigkeit die Oberhand zu behalten, während er ohne HYPSOS die Zügel etwas lockern muss. Ich hatte ehrlich gesagt keine besonders große Verbesserung mit HYPSOS vermutet, da der WANLDA bereits mit dem einfachen Schaltnetzteil sehr überzeugend agierte. Hat man den Unterschied mit HYPSOS jedoch einmal gehört, gibt es keinen Weg zurück. Dennoch kann der WANDLA in meinen Augen zunächst durchaus guten Gewissens ohne HYPSOS erworben werden, wenn das Budget knapp ist. Seine überzeugenden Grundfähigkeiten weiß er auch ohne ein HYPSOS auszuspielen. Zur Erinnerung: Meinen eigenen DAC hat er auch ohne HYPSOS vernichtend geschlagen.


Mal abgesehen davon, dass das beigelegte Netzteil leichte Spulengeräusche von sich gibt, arbeitet WANDLA überraschend gut mit ihm
Mal abgesehen davon, dass das beigelegte Netzteil leichte Spulengeräusche von sich gibt, arbeitet WANDLA überraschend gut mit ihm

Schlussendlich möchte ich WANDLA in einer Kette hören, mit der ich inzwischen gut vertraut bin und die zu einer der Referenzketten in meinem direkten Umfeld gehört. Als Lautsprecher kommt ein Stereokonzept Prototyp zum Einsatz, den ich während der Entwicklung in verschiedenen Stadien hören konnte. Es ist ohne Frage einer der hochauflösendsten passiven Lautsprecher, die ich kenne. Als Quelle dient ein modifizierter High-End-Server ohne Anbindung ans Internet mit S/PDIF-Ausgang, ein Audiomat Maestro 4 Reference dient als Wandler und eine VTL 7.5 Series II Vorstufe versorgt eine Plinius SA103 Endstufe. Spaßeshalber lasse ich zunächst den WANDLA mit HYPSOS direkt an einer NAD M23 Class-D Endstufe gegen die Kombi aus Audiomat Wandler, VTL Vor- und Plinius Endstufe antreten. Der Preis dieser zwei Ketten steht in einem Verhältnis von knapp Faktor zehn. Der klangliche Unterschied spielt sich hingegen in Nuancen ab. Wie zu erwarten, spielt die deutlich teurere Kette mit einem höheren Grad an Realismus, lässt noch tiefer in den imaginären Raum hineinhören und offeriert die Musik emotionaler und etwas unbeschwerter. Die qualitative Nähe zur nur aus Wandler und Endstufe bestehenden Kette jedoch ist verblüffend. Kommt der WANDLA mit umgangener Lautstärkeregelung am VTL und mit dem Plinius zum Einsatz, steht er in direkter, nicht ganz fairer, Konkurrenz zum Audiomat-Wandler. In Raumbreite und -Tiefe geben sich die Wandler nahezu nichts. Auch in Detailfragen herrscht eine Pattsituation. Der Audiomat geht die Sache energetischer und eindringlicher an, während Transitionen zwischen Tönen mit dem WANDLA geschmeidiger ausgeführt werden, aber das Klangbild insgesamt weniger energetisch wirkt. Nach dem Umschalten des Linear-Phase-Filters auf das Minimum-Phase-Filter oder das Gaussian-Filter wird der Abstand zwischen WANDLA und Audiomat nochmals kleiner. Bei Cécile McLorin Salvants „Le Mal de Vivre“ vom Album For One to Love zeigt sich dann aber doch die Überlegenheit des mindestens dreimal teureren Audiomat. Wieder verfügt die Wiedergabe über das schwer zu beschreibende „Mehr“ an Körperhaftigkeit, Realismus und Geschmeidigkeit. Dass sich der WANDLA in seinen Grundfähigkeiten ohne Schwierigkeiten mit einem Wandler dieser Preisklasse messen kann, beweist nochmals, wie gut Ferrum den ESS-Chip im Griff hat und jedes letzte Quäntchen Wiedergabequalität aus ihm herauszuholen weiß. Für Ketten im unteren bis mittleren fünfstelligen Preissegment ist WANDLA eine absolut sichere Wahl, als Einstieg sowieso. Insbesondere seine integrierte Vorstufe sollte nicht unterschätzt werden. In vielen Fällen dürfte ein zusätzlicher Vorverstärker überflüssig bleiben. So lassen sich wunderbar platzsparende Systeme realisieren, die dennoch genügend Optionen für die Kombination verschiedener Komponenten lassen. Dies ist ein Aspekt des WANDLA, auf den ich bisher noch überhaupt nicht eingegangen bin. Während viele hochwertige Audioprodukte auch viel Platz beanspruchen, konzentriert er seine Qualitäten auf kleinster Fläche.

STATEMENT

WANDLA ist ein nicht nur musikalisch auf ganzer Linie überzeugender DAC voller Innovationen mit fantastischer Verarbeitung, eigenständigem, kompakten und zeitlosen Design zu einem mehr als fairen Preis aus europäischer Entwicklung und Fertigung. Was will das audiophile Herz mehr? Die Ingenieure von Ferrum haben mit dem WANDLA ihr Meisterstück geschaffen.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Roon ROCK (Intel NUC10i5FNH)
Transport Silent Angel Munich M1T 4GB (mit Keces P3)
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Text
Herstellerangaben
Ferrum WANDLA
Aufbau Vollsymmetrisch, proprietäre IC-basierte Leistungsverstärker
DAC-Chip ESS Sabre ES9038PRO
Eingansformate PCM 768kHz/32bit, DSD 256
Digitaleingänge AES/EBU (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), S/PDIF optisch (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), S/PDIF koaxial (bis zu 196kHz/24bit, DoP 64), USB-C (bis zu 768kHz/32bit, DSD 256), ARC (bis zu 192kHz/24bit), TV-Input mit CEC, I2S (bis zu 768kHz/32bit, DSD 256), PS Audio® kompatibel
MQA® Decoder und Renderer (für alle digitalen Inputs)
Analogeingänge RCA
Vmax Analogeingang 9,5V RMS (2 – 3,5V RMS empfohlen)
Impedanz Analogeingang 47kΩ
Lineausgänge symmetrisch XLR; unsymmetrisch RCA
Lautstärkeregelung Analog mit Bypass-Option / digital nur für den DAC-Betrieb
Ausgangspegel @0dBFS, 1kHz Sinus, 9,3V RMS symmetrisch, 4,65V RMS unsymmetrisch
Frequenzgang 10Hz – 200kHz +/- 0,1dB
DAC THD -121dB (0,00009%); THD+N: -115dB (ungewichtet)
Analogeingang THD -123dB @ 2V RMS Ausgangspegel
Dynamikumfang 127dB (A-gewichtet)
Crosstalk -120dB für 1kHz, besser als -100dB für 20Hz -20kHz
Ausgangsimpedanz 22Ω unsymmetrisch, 44Ω symmetrisch
Stromverbrauch 10W Leerlauf / 15W maximal
Stromeingänge 5,5/2,5 mm DC-Buchse Center-Pin positiv, proprietärer FPL 4-pin DC-Verbinder (FPL), 22-30VDC
Netztteil 100-240 VAC zu 24VDC
Abmessungen 21,7 x 20,6 x 5 cm (BxTxH)
Gewicht 1,8 kg
Preis 2.795 Euro

Vertrieb
HEM Electronics Marcin Hamerla
Anschrift Aleje Jerozolimskie 475
05-800 Pruszków
Poland
Telefon +48 22 823 7238
E-Mail info@hem-e.com
Web ferrum.audio

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-07-18_ferrum
  • Social Introtext Ein Wandler Namens WANDLA. Endlich bringt Ferrum, dessen Schöpfer als DAC-Spezialisten gelten, seinen dedizierten Digital-Analog-Wandler auf den Markt. Er verfügt wie alle anderen Ferrum-Geräte über den gleichen Formfaktor und das charakteristische Design mit dem Cortenstahl-Element.
Montag, 17 Juli 2023 02:13

KI: Volumio Supersearch

auch wenn es oft nicht so scheint, die Zukunft macht auch vor der HiFi Szene nicht halt und so wartet Volumio mit gleich drei Neuerungen und einem Facelifting auf. Die Integration von künstlicher Intelligenz in das Volumio Betriebssystem Volumio AI ist dabei sicherlich am bemerkenswertesten.

Künstliche Intelligenz und ihr Potenzial, unsere Welt zu revolutionieren, ist in letzter Zeit in aller Munde. Die Entwickler von Volumio haben sich diese Technologie zunutze gemacht, um das Musikerlebnis der Anwenderschaft zu verbessern. In den letzten Monaten haben sie die ChatGPT-Technologie von OpenAI in die Struktur von Volumio eingewoben. Damit ist Volumio eine der ersten Musik-Apps, die eine KI-Suchfunktion in ihre Benutzeroberfläche integriert hat. Die erste Beta-Version der integrierten KI-Suche von Volumio wurde Anfang Juni veröffentlicht. Die Volumio-Community teilte ihre Erfahrungen und ihr Feedback. Dies hat geholfen, die Version so weit wie möglich zu verbessern, bevor sie auf den Markt gebracht wurde. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese Funktion im Laufe der Zeit immer weiter verbessert wird, daher sollte Feedback im Volumio-Community-Thread mitgeteilt werden. Man stelle sich vor: Man hat Lust auf Musik, und statt einer normalen Suche können Fragen eingeben werden, als würde man mit einem Freund oder einem Plattenladen-Guru chatten. Es ist, als hätte man ein musikalisches Orakel zur Hand. Vielleicht fragt man nach den perfekten Discotracks für den Sommer oder sucht nach italienischem Funk, um die Playlist aufzupeppen. Man könnte sogar nach Songs für einen sonnigen Sonntag fragen. Die Ergebnisse der KI-Suche treffen vielleicht nicht immer ins Schwarze, aber es geht um den Nervenkitzel und Spass bei der Suche, um die Entdeckung neuer Musik und um die Zusammenstellung von Wiedergabelisten, die gefallen.

Um die Supersuche freizuschalten, geht man zur Suchleiste und schaltet den Schalter Normal/Supersuche um: ai-search-switch an: Und gibt etwas ein, wie z.B.: Rock aus den 60er
Um die Supersuche freizuschalten, geht man zur Suchleiste und schaltet den Schalter Normal/Supersuche um: ai-search-switch an: Und gibt etwas ein, wie z.B.: Rock aus den 60er

Oder, wenn man sich wie ein Smooth Operator fühlt: Smooth Jazz aus England
Oder, wenn man sich wie ein Smooth Operator fühlt: Smooth Jazz aus England

Oder man fragt nach Musik, die dem der Lieblingskünstler:in ähnelt z.B.: World Music like Manu Chao
Oder man fragt nach Musik, die dem der Lieblingskünstler:in ähnelt z.B.: World Music like Manu Chao

Volumio weiß, wie viel Freude es macht, auf musikalische Entdeckungstour zu gehen. Deshalb wurde eine neue Funktion hinzugefügt, die beim Stöbern verwandte Künstler und Alben anzeigt. Und das Beste daran: Wenn sich diese verwandten Interpreten oder Alben in der eigenen Sammlung, beim Streamingdienstanbieter oder lokal befinden, kann die Supersuche von Volumio darauf zugreifen. Die verwandten Interpreten erscheinen auf der Album- oder Interpretenseite mit verwandten Vorschlägen. Um verwandte Künstler oder Alben zu sehen, wählt man einen Künstler oder ein Album aus. Wenn sich dieses in der Bibliothek befindet (wiederum Streaming oder lokal), kann man sie direkt durchsuchen und Volumio schlägt verwandte Alben oder Künstler unterhalb der Album- oder Künstlerbeschreibung vor.

Volumio stellt vor: Infinity Playback. Es ist, als hätte man seinen eigenen persönlichen DJ, dem nie die Titel ausgehen. Man stelle sich Folgendes vor: Das Ende der Wiedergabeliste ist erreicht und Volumio lädt automatisch etwa zehn neue Titel, die eng mit der eigenen Auswahl verbunden sind. Diese Titel stammen aus der eigenen sorgfältig zusammengestellten Sammlung von lokalen oder Streaming-Dateien. Mit der Infinity-Wiedergabe befindet man sich auf einer unendlichen musikalischen Reise.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-17_volumio_infiniy-playback-volumio-ai-1.jpg

Volumio möchte die Musikentdeckung revolutionieren. Deshalb hat Volumio der Interpreten- und Albumpräsentation ein subtiles, aber dennoch auffälliges Makeover verpasst. Das Ergebnis? Eine übersichtlichere und raffiniertere Benutzeroberfläche, die die Musik in den Vordergrund stellt. Das Navigieren durch die Lieblingsinterpreten und -alben wird noch müheloser und optimiert das visuelle Erlebnis.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-17_volumio_artwork.jpg

Die neuen Funktionen, mit Ausnahme der verwandten Alben/Interpreten, sind exklusiv für Volumio Premium verfügbar. Premium ist Bestandteil der aktuellen Streaming-Hardware RIVO, PRIMO II, und INTEGRO von Volumio.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-17_volumio_INTEGRO-Profile-Front.jpg

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-17_volumio

Im Tiefblau der weiten Weltmeere bahnen sich Wellen unaufhaltsam ihren Weg bis sie als Brandung auf zerklüftete Küsten treffen. Im folgenden Test stellt sich die Frage: Kann Velodynes Deep Blue mit seinen tiefgehenden Klangwellen meinen Hörraum von einem kleinen Teich in einen gewaltigen Ozean verwandeln?

Der DB-10 überzeugt mit seiner Musikalität und Power und bietet viel mehr als man nach dem ersten optischen Eindruck vermuten würde
Der DB-10 überzeugt mit seiner Musikalität und Power und bietet viel mehr als man nach dem ersten optischen Eindruck vermuten würde

Vor 40 Jahren stellte Gründer und Chefingenieur David Hall mit seinem jungen Unternehmen Velodyne Acoustics den fast 60 Kilogramm schweren ULD-18 vor. Die im Jahre 1983 bahnbrechende und patentierte Erfindung des auf einem Beschleunigungsmesser basierenden High-Gain-Servo-System war der Konkurrenz meilenweit voraus und hatte trotz erhöhter Lautstärke- und Bassreserven 20- bis 30-fach niedrigere Verzerrungswerte als vergleichbare Subwoofer auf dem Markt. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass der ULD-18 dann ein Jahr später mit dem „Special Engineering Award“ ausgezeichnet wurde. Im Laufe der weiteren Jahre sollten weitere wegweisende Erfindungen wie Dual Tandem Voice Coil, Energy Recovery Amplifier, Digital High Gain Servo-Control – Membranbewegungen werden durch einen eigens dafür entwickelten Beschleunigungssensor kontrolliert – und das Digital Drive Room Bass System, ein aktives, DSP-basiertes System, das eine lineare Membranbewegung sicherstellt und für verzerrungsfreie Wiedergabe sorgt, folgen. Nach 20-jährigem Vertrieb auf dem deutschen Markt erwarb Audio-Reference-Inhaber Mansour Mamaghani 2019 das Unternehmen aus Silicon Valley und verlegte 2021 den Firmensitz und die Entwicklung in die Hansestadt Hamburg. Ein Vertreter der Deep-Blue-Linie, der ersten in Deutschland entwickelte Serie, hat die sich nun in meinem Wohnzimmer eingefunden und ich bin gespannt ob der „Hamburger Jung“ sich nahtlos in mein System eingliedern lässt.

Der gut angepasste Frontgrill lässt sich dank der improvisierten Nylonlippe schnell entfernen
Der gut angepasste Frontgrill lässt sich dank der improvisierten Nylonlippe schnell entfernen

Verpackt in standardisiertem Karton und gut geschützt von einer Styroporummantelung ist der 10-Zoll-Sub leicht ausgepackt und wird von den strafenden Blicken meiner besseren Hälfte begutachtet. „Ob ich unser Wohnzimmer in die Minecraft-Welt verwandeln möchte?“, schallt mir entgegen und es bedarf ein wenig Überzeugungsarbeit, damit unser neuer Gast für die nächste Zeit in unseren heiligen Hallen bleiben darf. Verarbeitungstechnisch gibt es am 2,5 Zentimeter dicken MDF-Gehäuse nichts zu bemängeln, alle Kanten sind perfekt abgerundet und es sind keine Lackfehler zu finden. Bei dem Grill des Subwoofers hätte ich mir eine Steck- oder Magnetversion gewünscht. Hier wurde eine spartanische Lösung gefunden, indem der Grill mit einer kleinen Nylonlippe herausgezogen werden kann. Um die Nylonlippe zu verbergen stopfe ich sie nach innen, ärgere mich dann aber über meine Schnapsidee und das nun schwierige Handling sobald, ich die Speaker Abdeckung wieder entfernen will. Auch das aufgeklebte Velodyne-Emblem wird der ansonsten hochwertigen Verarbeitung nicht ganz gerecht. Ich entschließe mich für ein optisches Tuning, entferne die Frontabdeckung und schon wird der kleine Zehn-Zoller seinem Preis von knapp 1.100 € optisch gerecht. Zum Lieferumfang gehört neben dem standardmäßigen Kaltgerätestecker Kabel eine 14-seitige DINA4-Bedienungsanleitung – that’s it.


Die zehn Zoll große verstärke Polypropylen-Membran sitzt dank Ihrer acht Inbusschrauben und guter Verarbeitung auch bei höheren Lautstärken fest am Gehäuse
Die zehn Zoll große verstärke Polypropylen-Membran sitzt dank Ihrer acht Inbusschrauben und guter Verarbeitung auch bei höheren Lautstärken fest am Gehäuse

Mit Maßen von 29,6 mal 31,6 mal 34,8 Zentimetern und einem Gewicht von circa elf Kilogramm ist der Deep Blue schnell außermittig zwischen meinen Speakern platziert und lässt sich leicht in Betrieb nehmen.
Das Herz des DB-10 ist ein leistungsstarker Tieftöner mit verstärkter Zehn-Zoll-Membran und einer vierlagigen Schwingspule von 5,2 Zentimetern Durchmesser. Für die Erhöhung der Leistung des nötigen Antriebs sorgen zwei übereinander liegende Ferrit-Magente. Eine massive Polbohrung trägt zur Linearisierung des Magnetfeldes und zur Temperaturregulierung bei.

Das variable Anschlusspanel mit Hochpegeleingang und Cinch-Anschlüssen bietet dem Stereoliebhaber sowie dem Heim-Kinofan eine problemlose Integration in die heimische Anlage
Das variable Anschlusspanel mit Hochpegeleingang und Cinch-Anschlüssen bietet dem Stereoliebhaber sowie dem Heim-Kinofan eine problemlose Integration in die heimische Anlage

Rückseitig einwandfrei angepasst findet sich das gut ausgestattete Anschlusspanel. Neben dem obligatorischen Powerschalter bietet der DB-10 einen Auto-Power-Switch, mit dem sich der Sub nach acht Minuten ohne Signal automatisch in den Standby-Betrieb versetzt – bei den heutigen Strompreisen eine gute Lösung. Aufgrund seines Hochpegeleingangs und seiner Cinch-Anschlüsse lässt sich Velodynes Kompaktwürfel problemlos an HiFi-Vollverstärker und AV-Receiver anschließen, was ihn somit auch für Heim-Kino-Fans zum Objekt der Begierde werden lässt. Weitere Bedienungselemente sind Drehpotis für Pegel, Trennfrequenz und Phase. Somit lässt sich der DB-10 sehr schnell in jeden Hörraum integrieren, lediglich eine Steuerung per App oder Fernbedienung hätte ich mir aus Bequemlichkeit gewünscht. Besonders bei der Lautstärke-Anpassung ist das Gesicht der Partnerin ein guter Indikator. Sobald sich die Wangen leicht rosa verfärben und sich die Wut im Gesicht ablesen lässt, ist die perfekte Einstellung gefunden. Bei meinen Hauptlautsprechern reicht eine Einsatzfrequenz von 60 bis maximal 70 Hertz völlig aus, alles darüber verfälscht den Grundton. Eine kleine Empfehlung am Rande: Es ist ratsam bei zweijährigen Haushalt-Mitbewohnern die Einstellungen zu notieren oder ein Foto davon zu machen, ansonsten gibt es bei der nächsten Hörsession dann doch gewisse ungewollte Soundanpassungen. Hinter der Steuerungseinheit befindet sich ein Aktiv-Modul mit einer Ausgangsleistung von 350 Watt mit einer Impulsleistung von bis zu 850 Watt, um auch jeden Nachbarn von seiner neuen Anschaffung überzeugen zu können. Für einen präzisen Tiefbass ohne unerwünschte Resonanzen sorgt das MDF-Gehäuse mit einer Wandstärke von 25 Millimetern sowie der fünf Zentimeter dicken Schallwand – da will ich mich doch gleich mal ans Testen machen.

Mit ein wenig Geschick und Erfahrung lässt sich der Subwoofer aufgrund der stufenlosen Regelung von Pegel, Phase und Trennfrequenz an die heimischen Gegebenheiten anpassen
Mit ein wenig Geschick und Erfahrung lässt sich der Subwoofer aufgrund der stufenlosen Regelung von Pegel, Phase und Trennfrequenz an die heimischen Gegebenheiten anpassen


Zu Beginn darf der südafrikanische Jazz- und Weltmusikpionier Hugh Masekela ran. Das funkige „Za Labalaba“ bringt den Zehn-Zoll-Hanseaten zum grooven, besonders die Drums treten in Erscheinung. Ein schöner Effekt tritt ein: Wo ohne Sub der Aufnahme ein wenig Bühne fehlt, harmoniert der DB-10 perfekt mit meinen Aperions, und sofort gewinnt die räumliche Darstellung nicht nur an Tiefe, sondern auch im Mittenbereich an Plastizität. Auch bei „Macongo“ mit seinem Bongo-Intro werde ich nicht enttäuscht. Hier hatte ich die Befürchtung, dass aufgrund des Tiefenspektrums des Velodyne der Sound ein wenig zu matschen anfängt, doch ich werde vom Gegenteil überzeugt. Sämtliche Vocals und Trompeteneinsätze werden in allen Fassetten klar und deutlich vorgetragen. Besonders bei Slow Hand Eric Claptons unvergesslichen Unplugged-Album wird Dank des DB-10 die Aufnahme um überraschende Details bereichert: Bei „Layla“ sind zu Beginn des Songs die zum Takt mitwippenden Fußtritte des Großmeisters zu hören und ich befinde mich sofort in den Bray Studios im Jahre 1992 und bemerke das Flüstern meines Konzertnachbars – wow.

Der Blick hinter das Anschlusspanel zeigt das Herz des Deep Blue: Die Elektronik wurde mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet und einwandfrei verarbeitet
Der Blick hinter das Anschlusspanel zeigt das Herz des Deep Blue: Die Elektronik wurde mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet und einwandfrei verarbeitet

Doch wie sieht es mit ein wenig Opulenz aus? Eine der wohl schönsten und mächtigsten Titelmelodien der James-Bond-Reihe ist Adeles „Skyfall“. Und sofort ist der Deep Blue in seinem Element. Nach dem kurzen Piano-Intro und den einsetzenden Vocals baut sich bei 1:24 Minuten eine gewaltige Soundwand auf und ich kann mich nicht zurückhalten und bewege den Volume-Regler des meines Verstärkers ein wenig mehr Richtung zwölf Uhr. Auch bei größerer Lautstärke wirken dank der guten Anpassungsmöglichkeiten des Subwoofers die Bässe nicht unangenehm, sondern stets präzise und trocken. Nachdem ich nun ein wenig angefixt bin, möchte ich den DB-10 bei zwei meiner meist gehörten Alben herausfordern. Die re-mastered Versionen von Guns N‘ Roses Use your Illusion I & II beherbergen nicht nur verschieden Hardrock-Klassiker, sondern auch jede Menge Emotion und Dynamik. Als erstes darf „Double Talking Jive“ ran. Insbesondere bei den Drums überzeugt der Zehnzoller-Sub mit seinem Drive und lässt mich nicht mehr ruhig sitzen. Es folgt das über zehnminütige „Estranged“ und auch hier trägt der Hanseat nicht nur mit seinem Tiefgang bei. Die Intensität von Slash‘s virtuosen Gitarrensoli gepaart mit Duffs sleazigen Bassparts genieße ich nun, wie ich sie bisher nur bei Live-Konzerten der Gunners erlebt habe.

Nachdem der DB-10 mit seiner Dynamik und Präzision bei der Musikwiedergabe überzeugen konnte, will ich wissen, wie es bei dem für Subwoofer typischen Genre der Filmdarstellung aussieht. Ich entschließe mich für „KONG: Skull Island“ und auch hier fühlt sich der Velodyne zu Hause. King Kongs bebende Schritte lassen nicht nur den Boden der Totenkopfinsel wackeln, sondern auch das Parkett meines Wohnzimmers. Aufgrund seiner 850 Watt Maximalleistung bietet der Deep Blue hier genügend Bassdruck um auch größere Hörräume über 30 Quadratmetern zu versorgen und das gewünschte Kinofeeling nach Hause zu bringen. Nun zu guter Letzt noch ein wenig Elektronisches des französischen Elektro-Duos Justice: Die knochentrockenen, supertiefen Bässe verwandeln bei „Horsepower“ und „Parade“ unser Wohnzimmer in eine Partydisco und bieten die Möglichkeit, auch schwerhörige Nachbarn mit ins Geschehen einzubeziehen. Die Intensität der tiefsten Tonlagen ist körperlich klar wahrzunehmen, ohne dabei aufdringlich zu werden. Fun Faktor zehn!


Der Blick auf den doppelten Ferrit-Magneten des Treibers im gut gedämmten Gehäuse
Der Blick auf den doppelten Ferrit-Magneten des Treibers im gut gedämmten Gehäuse

STATEMENT

Der Velodyne DB-10 überzeugt mit seiner hervorragenden Musikalität und entführt in tiefe Klangwelten. Mit ordentlich Power und Tiefgang begeistert der Hanseat nicht nur Musikliebhaber, sondern lässt auch das Herz des Heimkinofans sofort höherschlagen. Ein absolutes Allround-Talent!
Gehört mit
Streamer Volumio Primo Hifi Edition
Endstufe DENON PMA-535 R
Router & Laufwerk Fritz!Box 7490, FRITZ!OS: 7.29, WD_BLACK P10 Game Drive 2 TB
Tablet Samsung Galaxy Tab 8
D/A-Wandler Cambridge Audio DacMagic
Phonovorstufe NAD PP2
Plattenspieler Technics 1210-SL MK7 mit Tonabnehmer Ortofon Blue MM
Lautsprecher Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf
Smartphone Honor 10, 64GB, 4GB RAM, Android 10
Computer Acer Aspire ES1-531-C5D9 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 22H2
Audioplayer Foobar2000 v.2.0
Kabel / Zubehör Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel & Stereo RCA Kabel, in-akustik 00404007, Mogami 2313, AudioQuest GroundGoody PSC, Micromega MyCable Speaker Kabel, Nobsound Speaker Selector Switch, Dynavox HiFi-Netzfilter X7000B, Dynavox Plattenspieler-Stabilzer PST420
Herstellerangaben
Veldoyne Deep Blue 10
Treiber vorwärts abstahlender 10“-Tieftöner mit doppeltem ventiliertem Korb und Polypropylen-verstärkter Membran
Verstärker Class AB 850 Watt dynamisch, 350 Watt RMS
Frequenzgang allgemein 16 - 280Hz
Frequengang ± 3 dB 28 - 180Hz
Tiefpass-Frequenzweichen 50 Hz bis 180 Hz (Voreinstellung 12 dB/Oktave), stufenlos einstellbar
Phase 0 bis 180 Grad
Gehäuseform geschlossene MDF-Box mit 52mm Frontschallwand
Magnetkörper Zweifach-Ferrit-Magnetmotor
Schwingspule Vierlagige 52mm Schwingspule
Eingänge vergoldete Cinch (Line und LFE), Polklemmen für Hochpegel
Ausgänge Durchgang vergoldete LFE /RCA
Netzschalter On/Off/Auto
Ausführung Ebenholz schwarz
Abmessungen (H/B/T) 29,6 x 31,6 x 34,8 cm
Versandgewicht 12,5 kg
Garantie 2 Jahre
Preis 1.100 Euro

Vertrieb
Audio Reference GmbH
Anschrift Alsterkrugchaussee 435
22335 HAMBURG
Telefon +49 40 53320359
Fax +49 40 53320459
Web audio-reference.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-07-14_velodyne
  • Social Introtext Im Tiefblau der weiten Weltmeere bahnen sich Wellen unaufhaltsam ihren Weg bis sie als Brandung auf zerklüftete Küsten treffen. Im folgenden Test stellt sich die Frage: Kann Velodynes Deep Blue mit seinen tiefgehenden Klangwellen meinen Hörraum von einem kleinen Teich in einen gewaltigen Ozean verwandeln?
Donnerstag, 13 Juli 2023 00:01

Sonderpreis: Cambridge Audio AXN10

Der Netzwerkplayer MXN10 von Cambridge Audio hat eine Welle der Begeisterung für Musikstreaming losgetreten. Leider war sie so groß, dass das Gerät zurzeit restlos ausverkauft ist. Cambridge Audio bietet deshalb den AXN10 zum Sonderpreis an: Für 500 Euro gibt es das Modell im größeren Gehäuse bis zum 31. August 2023 zum Preis des kompakten MXN10.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-13_cambridge_CambridgeAudio_AXSerie_Stack.jpg

An den vielfältigen Konnektivitätsoptionen der Cambridge Audio Streamer ändert sich nichts: Der AXN10 unterstützt mit der hauseigenen Plattform StreamMagic Dienste wie Spotify, Qobuz, Deezer und Tidal. Dank Kompatibilität zu allen wichtigen Universalprotokollen wie Apple Airplay 2, Google Chromecast, Bluetooth 5.0, UPnP und roon ready ist die Auswahl an Zuspielmöglichkeiten praktisch grenzenlos. Die hauseigene App ermöglicht die komfortable Bedienung aller gewünschten digitalen Quellen inklusive Internetradios und das Abspielen lokaler Daten von USB-Datenträgern oder aus dem hauseigenen Netzwerk.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-13_cambridge_CambridgeAudio_AXN10_angled.jpg

Mit 43 Zentimetern Gehäusebreite und einer Aluminiumfront in mattem „Lunar Grey“ ist der AXN10 optisch der AX-Serie angepasst. Aufgrund seines unauffälligen Aussehens und der variablen Anschlussmöglichkeiten mit digitalen wie analogen Ausgängen kann er aber auch in jede andere HiFi-Anlage integriert werden.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-13_cambridge_CambridgeAudio_AXN10_back.jpg

Der Cambridge Audio AXN10 Netzwerkstreamer ist ab sofort zum Sonderpreis von 500 Euro statt 600 Euro erhältlich. Das Angebot gilt zeitlich befristet bis zum 31. August 2023, solange der Vorrat reicht und der MXN10 nicht lieferbar ist.

Hersteller/Vertrieb
Cambridge Audio Deutschland 
Anschift Alter Wandrahm 15 
20457 Hamburg 
Telefon +49 40 94792800
Web www.cambridgeaudio.com/deu/de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-13_cambridge
Mittwoch, 12 Juli 2023 03:00

Rotel & Michi bei ATR – Audio Trade

ATR – Audio Trade übernimmt ab 1. August 2023 den Vertrieb der Produkte von Rotel mit den Marken Rotel & Michi für Deutschland und die Schweiz – eine perfekte Kombination für den Fachhandel und den Markt.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-12_atr_michi_pr.jpg

Als einer der letzten mittelständischen Traditionshersteller und mit mehr als 60 Jahren Erfahrung ist Rotel ein optimaler Partner für den mittelständischen HiFi-Fachhandel in Deutschland und der Schweiz. Mit ATR als innovativem mittelständischen Vertrieb gewinnt Rotel einen starken Vertriebspartner und profitiert von dessen über 40-jähriger Erfahrung in dieser Handelsstruktur. Das Rotel-erfahrene Vertriebsteam rund um Klaus Sander und Jens Duvendack wird den Erfolg von Rotel und Michi unter dem Dach von ATR – Audio Trade sicherstellen. Der Rotel-Service und die Ersatzteilversorgung für Deutschland und die Schweiz wird zukünftig direkt über den ATR-Service am neuen Standort in Oestrich-Winkel gesteuert, um eine optimale Servicequalität und -infrastruktur zu gewährleisten.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-12_atr_rotel_pr.jpg

Erste Lieferungen an den autorisierten HiFi-Fachhandel werden ebenfalls ab dem 1. August 2023 aus dem neuen ATR-Lager im Rheingau auf den Weg gehen. Passend zum Auftakt dieser Partnerschaft werden dann auch die Geräte der neuen ROTEL Michi Serie 2 und weitere Rotel-Neuheiten ausgeliefert. „Mit Rotel gewinnt ATR einen mittelständischen Global Player als Lieferanten und Partner, der mit demselben Wertegerüst und Qualitätsverständnis arbeitet. Die besonderen Herausforderungen des Fachhandels stehen dabei für Rotel und ATR absolut im Fokus. Das macht diese Partnerschaft so wertvoll für alle Beteiligten“, so Markolf Heimann, Geschäftsführer von ATR – Audio Trade.

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-12_atr
Dienstag, 11 Juli 2023 08:19

Cayin N7

Der neue mobile HighRes-Player Cayin N7 wirkt ebenso hochwertig wie das Flaggschiff Cayin N8ii. Gleichermaßen spricht er den Perfektionisten an, unterscheidet sich aber in vielen Aspekten vom fast 1400 Euro teureren N8ii. Aber im Preisvorteil allein liegt sein Reiz nicht.

Als ich den N811 testete motivierte mich vor allem die Suche nach exzellenter Musikwiedergabe unabhängig vom Lautsprecher. Auch wollte ich eine digitale Tonquelle überall und unabhängig von einem stationären digitalen Quellgerät nutzen können. Der N8ii hat mich in dieser Hinsicht überzeugt. Der N7 verspricht nun zu einem erheblich günstigeren Preis ebenfalls musikalischen Hochgenuss. Auf den ersten Blick unterscheiden sich der Cayin N8ii und der N7 kaum, so dass man glauben könnte, es handele sich beim Neuen um eine abgespeckte, preisgünstige Alternative, der allein die hervorragend klingende Röhren-Ausgangsstufe des N8ii fehle.

Etwas handlicher und leichter ist der neue N7 dem N8ii doch sehr ähnlich
Etwas handlicher und leichter ist der neue N7 dem N8ii doch sehr ähnlich

Das könnte manchem gefallen, der seinen HighRes-Player nahe am Körper trägt. Denn im optionalen Röhren-Modus und Class-A Betrieb entwickelt der N8ii doch Wärme. Das macht der N7 bei Class-A allerdings, wie bei solchen Verstärkern üblich, auch. Also keine Röhren-Ausgangsstufe und dadurch vorteilhafte gut sechzig Gramm weniger Gewicht und deutlich kleinere Proportionen? Ja, aber der N7 bietet bei aller optischen Ähnlichkeit und bei fast identischer Ausstattung ein neues technisches Design. Denn der vollsymmetrisch konzipierte N7 arbeitet mit einem 1-Bit DSD-Wandler, während ja im N8ii zwei ROHM-BD34301EKV-Chips die Digital/Analog-Wandlung übernehmen. Für den N7 bedeutet dies, dass PCM-Files zu einem DSD512 Stream konvertiert werden. Den 1-Bit-DSD-Stream wandelt ein Netzwerk von128 hochpräzisen Dünnfilm-Widerständen dann ins Analoge. Die 128 Widerstände ergeben sich aus einer Konfiguration von vier mal 32 Widerständen. Native DSD-Files umgehen die Konvertierung und werden direkt ins Analoge gewandelt. Der symmetrische Aufbau der gesamten Architektur ist bislang einmalig bei Cayin und wird im N7 erstmals realisiert. Da hierzu bei der Wahl der Bauteile zur exakten Übereinstimmung der vier Signalwege (links plus, links minus, rechts plus, rechts minus) besonderer Aufwand getrieben werden muss, ist eine manuelle Selektion und manuelles Matching der Präzisions-Bauteile erforderlich. Von Hand werden die selektierten Bauteile auf die Platine gebracht, bevor diese ins Lötbad kommt. Dazu gehören auch regelbare Widerstände, die ein Feintuning zur perfekten Abstimmung der Schaltung per Handarbeit ermöglichen. Zwei Femto-Oszillatoren mit einem Phasen-Rauschen von weniger als 100 Dezibel sorgen für die optimale Taktung mit Schwingungen von 45,1584 und 49,152 Megahertz. Sie minimieren Jitter und unterbinden das Entstehen digitaler Artefakte. Für beste Klangqualität sollen auch die hochwertigen Transistoren in der diskreten Schaltung, wie beispielsweise der rauscharme JFET von Toshiba in der Differnzeingangsstufe und BJTs in der Verstärkung oder die bipolaren Transistoren im Tiefpassfilter mitverantwortlich sein. Auch die mehrfach getrennte Stromversorgung, nicht nur einfach für Digital und Analog gertrennt, leistet ihren Beitrag. Die Informationen auf der Cayin-Website sind sehr detailliert und geben zu praktisch jeder Ausstattung des N7 weitgehend Auskunft. Deshalb will ich an dieser Stelle nicht mit einer in die technischen Feinheiten gehenden Beschreibung langweilen.

Der Slot für eine Micro-SD-Card erlaubt eine Speichererweiteung um bis zu einem Terabyte
Der Slot für eine Micro-SD-Card erlaubt eine Speichererweiteung um bis zu einem Terabyte


Auch die Vielseitigkeit in der Nutzung ist praktisch mit dem N8ii identisch. Als Betriebssystem nutzt Cayin ein spezifiziertes Android 12. Der N7 kann im stationären Umfeld als Server Musikfiles zur Verfügung stellen oder sogar einen Endverstärker als Streaming-Vorverstärker ansteuern. Eine entsprechende Konfiguration ist im Menü kinderleicht. Beim Betrieb als reiner Server stehen zur Anbindung an einen externen DAC die Ausgänge S/PDIF, USB und sogar, wenn kompatibel, I2S zur Verfügung. Mein Interesse gilt besonders den klanglichen Fähigkeiten des Cayin N7. Zwar haben wir hier nicht die phänomenale Röhren-Ausgangsstufe, wohl aber die Wahl zwischen der Class-A oder Class-AB Betriebsart für den Kopfhörerverstärker. Zusätzlich lässt sich die Verstärkung in drei Stufen variieren, was zur Anpassung an die Sensibilität des angeschlossenen Kopfhörers sehr hilfreich ist. Sogar dem extrem leistungshungrigen aber auch musikalisch großartigen Stealth von Dan Clark Audio liefert der N7 in der High-Verstärkungsstufe genug Strom, ohne an sein Leistungslimit zu kommen. Denn bei 80 auf der von Null bis 100 skalierten Lautstärkeanzeige tönt es nach meinem Empfinden schon sehr laut. Also noch reichlich Reserve. Und selbst im Low-Modus ist bei symmetrischem Anschluss des Stealth genug Pegel vorhanden, um angenehme und authentisch empfundene Lautstärke zu realisieren. Allerdings steht dann der Pegel schon mal auf 100, was ja nichts Schlechtes mit sich bringt.

Teils doppelt-funktionale Anschlüsse, die sich im Menü entsprechend konfigurieren lassen, ermöglichen vielfältigen Einsatz des N7
Teils doppelt-funktionale Anschlüsse, die sich im Menü entsprechend konfigurieren lassen, ermöglichen vielfältigen Einsatz des N7

Der N8ii war seinerzeit in der Lage, auch meinen relativ bescheidenen Kopfhörern von Denon (Over-Ear) und RHA (In-Ear) deutlich mehr Musikalität zu entlocken, als es mein Smartphone konnte. Der Klanggewinn war beachtlich und sicher für Kenner von mobilen Highres-Playern auch nicht wirklich überraschend. Zum direkten Vergleich, wenn auch aus der Erinnerung, habe ich auch heuer wieder den aktuell hochwertigsten In-Ear im Cayin Portfolio, den Fantasy YD01 zur Verfügung. Wie damals ist schon mit meinem Denon AH-D2000 ganz klar beim Umschalten von Class-A auf Class-AB ein Unterschied hören. Somit ist diese Alternative sicher keine Spielerei, sondern ein sinnvolles Feature, weil man die Wiedergabe an den persönlichen Geschmack anpassen kann. Nebenbei mag unterwegs von Bedeutung sein, dass der N7 im Class-A Modus neben der Wärmeentfaltung auch etwas mehr Strom verbraucht, was die lange Spielzeit des 34,2-Wattstunden-Akkus ein wenig kürzer werden lässt. Im AB-Modus und asymmetrischem Kopfhörerbetrieb werden bis zu zehn Stunden Spielzeit in Aussicht gestellt. Beim stromintensiveren symmetrischem Betrieb verkleinert sich das Zeitfenster auf bis zu 8,5 Stunden. Der Akku ist mit seinen 9000 Amperestunden nicht ganz so groß dimensioniert wie der des N8ii mit 10.000, muss aber eben auch keinen Röhrenverstärker versorgen. Identisch bei beiden Playern ist auch die elektronische Lautstärkeregelung die mittels des fünf Zoll großen, hochauflösenden TFT-Touchscreens geschehen kann. Viel praxisfreundlicher ist aber wohl der leicht zu ertastende Drehregler aus kunstvoll mit Gravur dekoriertem Messing. Diese Lautstärke-Einstellung geschieht analog über einem Widerstandsleiter-Regler von JRC. Der schmucke Messingknopf ragt gut bedienbar aus dem hochwertigen sandgestrahlten Aluminiumkorpus des N7. Das noble Gehäuse beherbergt im Inneren die notwendigen Antennen und, wer mag, kann es mit dem mitgelieferten Leder-Cover schützen. Dessen gelb-braune Optik gefällt vielleicht noch mehr als das Petrol des N8ii-Covers. Zum Lieferumfang gehört auch beim N7 wieder Nützliches: ein Temper-Schutzglass für das Display, ein ordentliches USB-Kabel, sowie hochwertige Winkel-Adapter von 4,4 auf 2,5 Millimeter und von 3,5 auf 2,5 Millimeter. Sie dienen der jeweiligen Nutzung der hinsichtlich ihrer Funktion doppelt belegten Anschlüsse. Was beim Hören und Bedienen des N7 sehr vorteilhaft sein kann, ist die Drehung des Displays, die im Pull-Down-Menü schnell aufrufbar und „Flip vertically“ benannt ist. So hat man nicht die angeschlossenen Stecker und Kabel vor Bauch oder Brust, sondern den Pegelregler. Das ist angenehm und vermeidet Kabelbruch.

Leicht sind die Menüpunkte zu finden, wenn individuelle Einstellungen gewünscht sind
Leicht sind die Menüpunkte zu finden, wenn individuelle Einstellungen gewünscht sind

Nachdem ich mit meinen preisgünstigen Denon und RHA Hörern verifizieren konnte, dass auch der Cayin N7 sie musikalisch von Smartphone Level auf eine erfreulichere Genussebene hievt, war ich gespannt auf den Klang des Cayin Fantasy. Schnell zeigte er auch am N7 wieder seinen bekannten Charakter, nämlich dass seine Stärke eine angenehm saubere, recht analytische und offene Musikdarbietung ist. Die Vielfalt an Details macht das Hören mit dem Fantasy spannend. Wie schon damals beim N8ii gefiel mir der Fantasy mit der wärmer klingenden Class-A Betriebsart etwas besser, weil diese nach meinem Empfinden die Tonalität dieses In-Ears etwas ins Angenehmere und Ruhigere verschiebt, ohne ihn seines Nuancenreichtums zu berauben. Das 2006 bei Linn Records erschienene Album Walking in The Sun der britischen Sängerin Barb Jungr mit gelungenen Cover-Versionen ist sehr klar und feinzeichnend aufgenommen. Das kann bei mittelprächtigen Wiedergabesystemen zum Beispiel bei F- oder S-Lauten schon mal ins Aggressive kippen. Auch die unmittelbare Dynamik in Barb Jungrs Stimme kann bei dieser klaren Einspielung schon mal weh tun. Nicht so mit dem Duo aus dem N7 und dem Fantasy. Hier erfreuen Klarheit und Detailvielfalt. Das gilt erst recht bei weniger analytischen Abmischungen, bei denen der Fantasy sehr schön auffächert und Klarheit ins Geschehen bringt wie etwa dem Album Romance von Isata Kanneh-Mason mit Klaviermusik von Clara Schumann, das von Haus aus leicht bedeckt daher kommt. Gefallen hat mir auch das originell eingespielte Album Locust des kanadischen Liedermachers Jeff Clarke. Das nahm er auf einer Lichtung nördlich von Berlin auf. N7 und Fantasy bringen hier und da auch die Nebengeräusche des Waldes ans Ohr. Das klingt sehr authentisch und gipfelt im letzten Stück mit dem einsetzenden Regen, der dann dieses Live Konzert vor ausschließlich tierischem Publikum beendete, von der Technik-Crew einmal abgesehen. Jeff Clarke bedauerte in einem Rundfunk-Interview allerdings, dass sich kein Reh oder Wildschwein im Publikum eingefunden hätte.


Auch ein Equalizer ist Bestandteil der Software
Auch ein Equalizer ist Bestandteil der Software

Dennoch ist für solch eine Tonquelle ein besserer Kopfhörer eine angemessener Ergänzung. Deshalb schloss ich gleich nach dem Fantasy einen RAD-0 von Rosson-Audio-Design an, der mittels magnetostatischer Treiber sein Klangbild generiert. Und da war ich bei dem Wald-Konzert von Jeff Clarke doch erst einmal erstaunt. Denn so wie der Fantasy in meinen Ohren tendenziell hell klang, war es mit dem Rosson genau umgekehrt. Einen Moment habe ich mich gefragt, wie man eine derartig unterschiedliche Tonalität erklären mag. Doch an das auf den ersten „Blick“ eher dunkle Klangbild gewöhnte ich mich ganz schnell und genoss den unaufdringlichen Sound, der mir aber nichts zu verschleiern schien. Der Detailreichtum war ebenso vielfältig, aber obendrein gab es mit dem RAD-O mehr Klangfarben, interessantere, spannendere Differenzierung und eine räumlichere Abbildung. Das erste Lied auf Barb Jungrs Album „Who Do You Love“, beginnt mit Percussion und einem gezupften Kontrabass-Solo. Der Rosson Audio vermag dieses enorm konturiert, kraftvoll und vor allem in einer begeisternden räumlichen Tiefe darzustellen, die den Bass plastisch vor Augen und Ohren führt. Die für diesen Magnetostaten, der vom früheren Audeze-Entwickler Alexander Rosson kreiert wurde, aufgerufene Preis von 3300 Euro ermöglicht zweifelsfrei im Zusammenspiel mit dem Cayin N-7 einen deutlich gesteigerten Hörspaß. Der Rosson Audio hat einen angenehmen Sitz, und so konnte ich mich mit ihm genussvoll in der Musik-Bibliothek und im Qobuz-Angebot umhören. Cayin N7 und der RDA-O bilden ein feines Gespann für lange Hörsessions. Bislang konnte ich alle Kopfhörer allein am unsymmetrischen Ausgang testen, verglich aber stets die Class-A mit der Class-AB Verstärkung. Es war immer ein Unterschied zu hören, mehr oder weniger ausgeprägt, abhängig vom Musikstil. Meinem Geschmack entsprach Class-A fast immer ein wenig mehr. Wenn ich mich jedoch zum Test-Hören mit Class-AB disziplinierte, fehlte mir – ehrlich gesagt – auch nicht wirklich etwas. Class-A war nur noch etwas schöner. Somit ist es kein Manko, wenn ich mich im portablen Einsatz allein wegen der Gehäuse-Temperatur des N7 und auch der etwas längeren Spielzeit auf die AB-Betriebsart beschränkte.

Zum Lieferumfang gehören die Adapter, um den N7 flexibel einsetzbar zu machen. Der Cayin Fantasy YD01 In-Ear wurde zum Test mitgeliefert und ergänzt den N7 auf klanglich gutem Niveau unterwegs
Zum Lieferumfang gehören die Adapter, um den N7 flexibel einsetzbar zu machen. Der Cayin Fantasy YD01 In-Ear wurde zum Test mitgeliefert und ergänzt den N7 auf klanglich gutem Niveau unterwegs

Für den nun zum letzten Hörtest angeschlossene Stealth von Dan Clark, ebenfalls ein Magnetostat, stehen mir sowohl ein asymmetrisches Kabel wie auch eine symmetrische Verbindung zur Verfügung. Also zuerst, wie bisher asymmetrisch. Tja, was soll ich sagen? Ein fantastisches Klangerlebnis! Die Tonalität entspricht meinen Erwartungen und bedarf nicht der, wenn auch kurzen, Gewöhnung. Allerdings schnarrt der Kontrabass von Steve Watts auf Walking in The Sun einen Hauch weniger dreidimensional. Alles andere klingt überzeugend und begeisternd. Die Wiedergabe gelingt herrlich transparent, es mangelt nie an Klangfarbenpracht und man darf feinster Details in der Musik erfreuen. Endgültig hin und weg war ich, als ich Live At Birdland vom Paul Kuhn Trio, eine Produktion von Sommelier Du Son für Hifistatement in DSD256, hörte. Das DSD-File wird jetzt direkt gewandelt, es erfolgt keine Umrechnung. Eine derartige Einbindung in die Musik ist auch mit meinem vielfach kostspieligeren Lautsprecher-Setup schlichtweg nicht möglich. Viel Geld für einen Kopfhörer, mag man beim Stealth sagen. Jedoch ist das Klangergebnis am Cayin N7 einfach toll. Bringt da die symmetrische Verbindung noch einen Klanggewinn? Zu diesem Vergleich wählte ich das Lied „Twelve-Thirty (Young Girls Are Coming To The Canyon)“ aus dem neuen Album Folkocracy von Rufus Wainwright. Der singt auch hier nicht allein, sondern Produzent Mitchell Froom wählte als weitere Gesangsstimmen Sheryl Crow, Susanna Hoffs und Chris Stills, um analog zum Original von The Mamas The Papas anno 1967 den vierstimmigen Harmoniegesang mit zwei Frauen- und zwei Männerstimmen zu haben. Beim Umstecken auf den symmetrischen Anschluss gibt es erst einmal einen deutlichen Pegelgewinn, klar. Nachdem ich den ausgeregelt hatte, war das Klangerlebnis nochmals signifikant gesteigert. Die einzelnen Stimmen waren exakter voneinander getrennt und deutlich erkennbar. Das Bühnenspektrum bot sich noch etwas ausladender und ansprechender dar. Die Musik hat jetzt einen Anmach-Faktor, den ich über meine Lautsprecher nur bei umweltunfreundlicher Lautstärke erlebe. Der beste Kopfhörer scheint am N7 gerade gut genug. Ach übrigens: Bluetooth 5.0 kann der N7 auch – wenn's sein muss.

Das feine Schutz aus Leder und Messing passt zum klanglich und optisch wertvollen Erscheinungsbild des N7
Das feine Schutz aus Leder und Messing passt zum klanglich und optisch wertvollen Erscheinungsbild des N7


STATEMENT

Wer auf den Röhren-Kopfhörer-Ausgang des Cayin N8ii verzichten kann, erlebt mit dem deutlich preisgünstigeren Cayin N7 ebenfalls musikalische Freuden. Hier lohnt der Kauf allerfeinster Kopfhörer.
Gehört mit
Kopfhörer RHA T20, Denon AH-D2000, Rosson Audio Design RAD-0, Dan Clark Stealth, Huawei FreeBuds Studio
Herstellerangaben
Cayin N7 (vom Autor gekürzt)
Geräteart Portabler HighRes-Player
MCU Snapdragon 665
System angepasstes Android 12
Memory 4GB LPDDR4 RAM
interner Speicher 64GB, unterstützt Micro-SD-Card bis zu einen TB
Display 5″ (1080 x 1920) TFT Multipoint Touchscreen
Farbanzeige Wiedergabe Sampling Rate, Home, Akku-Aufladung
Physische Bedienelemente Lautstärke-Steller, Power On/Off, Wiedergabe Steuerungs-Tasten
Audio Bridge DSD direct, PCM gerechnet auf DSD512
FPGA Re-clock, De-jitter, Re-shaping DDC
D/A-Wandler vollsymmetrischer diskreter 1-Bit Widerstands-Netzwerk DSD DAC
Bluetooth BTv5.0 mit LDAC, UAT, AAC, SBC
WiFi 2.4G/5G IEEE 802.11a/b/g/n/ac
Lautstärkeregelung elektronisch vier Wege
Kopfhörerverstärker diskret symmetrisch
Digitale Anschlüsse I²S per HDMI Typ C: PCM bis 32Bit/768kHz; DSD bis DSD512, S/PDIF 75Ohm über USB-C: PCM bis 24Bit/192kHz, DSD per DoP64, USB out über USB-C: PCM bis 32Bit/768kHz; DSD bis DSD512, USB DAC über USB-C: PCM bis 32Bit/768kHz; DSD bis DSD512 (Native) oder DoP256
Googleplay vorinstalliert
integrierte Software Cayin Music; HiByMusic (unterstützt HiByCast)
Lossless DTA Umgehung Android SRC
Akku 3.8V 9000mAh (34.2Wh)
Kopfhörer-Ausgang Nennleistung 3.5mm Single-Ended: 250mW an 32Ohm, 4.4mm symmetrisch: 500mW an 32Ohm
Frequenzgang (±0.2dB, Sample-Rate 192kHz) 20 Hz bis 20 KHz
THD+N (1Vrms) (1kHz, SR 44.1kHz, 20Hz-20kHz, A weighted) 0,004%
Dynamik-Umfang (1kHz, 20Hz-20kHz, A weighted) 3.5mm Single-Ended: 110dB, 4.4mm symmetrisch: 112dB
SNR (20Hz-20kHz, A weighted) 3.5mm Single-Ended: 115dB, 4.4mm symmetrisch: 116dB
Channel separation (1kHz, SR 44.1kHz) 3.5mm Single-Ended: 78dB, 4.4mm symmetrisch: 110dB
Ausgangsimpedanz 3.5mm Single-Ended: 0,6Ohm, 4.4mm symmetrisch: 1,2Ohm
Vorverstärker Ausgangspegel 3.5mm Single-Ended: 4.0 Vrms (max), 4.4mm symmetrisch: 7.0 Vrms (max)
Ausgangsimpedanz 3.5mm Single-Ended: 110Ohm, 4.4mm symmetrisch: 220Ohm
Ausgangspegel Line Out (RL=10kΩ) 3.5mm Single-Ended: 2,0 Vrms, 4.4mm symmetrisch: 4.0 Vrms
Ausgangsimpedanz 3.5mm Single-Ended: 100Ohm, 4.4mm symmetrisch: 200Ohm
Gehäuse sandgestrahltes CNC Aluminum
Abmessungen (H x B x T) 142 x 77.8 x 22.2 (mm)
Gewicht etwa 380 Gramm
Preis 2.300 Euro
Herstellerangaben
Cayin Fantasy YD01
Typ In-Ear Kopfhörer
Gehäuse Edelstahl
Treiber Zwei-Wege-Magnete im Doppel-Hohlraum mit Beryllium beschichteter 10.3mm Bio-Cellulose Membran
Empfindlichkeit 108 dB bei 1kHz
Impedanz 37 Ohm
Frequenzgang 20Hz bis 40kHz
Geräuschdämmung nach außen -26dB
Kabel 1,3 Meter mit vier Adern bestehend aus jeweils 38 einzelnen OCC-Kupfer und silberbeschichteten Leitern, vergoldete 3,5mm Stecker
Preis 900 Euro

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/23-07-11_cayin
  • Social Introtext Der neue mobile HighRes-Player Cayin N7 wirkt ebenso hochwertig wie das Flaggschiff Cayin N8ii. Gleichermaßen spricht er den Perfektionisten an, unterscheidet sich aber in vielen Aspekten vom fast 1400 Euro teureren N8ii. Aber im Preisvorteil allein liegt sein Reiz nicht.
Montag, 10 Juli 2023 08:53

Iso Tek V5 SIGMAS

IsoTek, der weltweit führende Anbieter von Geräten zur Leistungsoptimierung von Audio- und AV- Systemen, stellt die neueste Version seiner Power Line Cleaner für die V5-Serie vor: den V5 Sigmas.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-10_isotek_V5_Sigmas_B_Left-01.jpg

Der V5 Sigmas ist eine extrem kosteneffiziente Möglichkeit, um ein komplettes High-End- Audiosystem akustisch aufzuwerten und auch vor gefährlichen Überspannungen und Spannungsspitzen zu schützen.

Features

  • Geeignet für alle Audio- und AV-Systeme
  • RFI-Reduzierung 80dB
  • optimierte Stromreinigungskreise entfernen Common- und Differential-Mode- Netzrauschen
  • 4 unabhängige Ausgänge für Quellkomponenten (jeweils max. 10 A)
  • 3 unabhängige Hochstromausgänge für Endstufen, Subwoofer, Aktivlautsprecher usw. (je 16A max.)
  • Vollständig sterngeerdetes Netzwerk
  • Massiv-Kern-Ohno-Continuous-Cast-Kupfer versilbertes internes Kabel mit FEP Virtual Air Dielektrikum
  • System-Link-Steckdose zur Erweiterung der Steckdosen und Aufrechterhaltung einer sternförmigen Erdungsreferenz
  • Geliefert mit dem preisgekrönten EVO3 PREMIER POWER CABLE von IsoTek

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-10_isotek_V5_Sigmas-B-01.jpg

Der V5 Sigmas ist ein innovativer Netzfilter und Stromverteiler, mit 445 Millimetern in der Breite, 305 Millimetern in der Tiefe und 150 Millimetern in der Höhe. Es ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem IsoTek V5 Aquarius und seinem EVO3-Vorgängermodell mit einer um 35 Prozent verbesserten Stromstärke aufgrund eines geringeren Widerstands in der Schaltung sowie einer um 40 Prozent höheren Strombelastbarkeit. Dies verbessert dramatisch die Qualität. Der Gleichstromwiderstand (DCR) wurde im gesamten Design verbessert, wodurch die Performance näher am Null-Ohm-Ideal liegt. Der V5 Sigmas besteht praktisch aus sieben Netzfiltern in einem Gehäuse mit sieben unabhängigen Ausgängen, jeder mit seinem eigenen sauberen Stromnetz. Dies reduziert dramatisch sowohl Gegentakt- als auch Gleichtakt-Störungen. Die Kreuzkontamination der angeschlossenen Komponenten wird durch mehrere Filterstufen für jede Ausgangsbuchse ebenfalls auf ein Minimum reduziert.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-10_isotek_V5-Sigmas_S_Left-F-01.jpg

Die meisten Stromfilter dieser Art verfügen über miteinander verbundene, in Reihe geschaltete Ausgänge. Dies ist ein Fehler, was auch nicht sonderlich klug ist, da sich die von der angeschlossenen Elektronik erzeugten Gegentaktstörungen dann von der einen Ausgangsbuchse zur anderen übertragen. Die elektrische Architektur und das Design des V5 Sigmas ist dem dramatisch überlegen. Es gibt drei Hochstromausgänge mit niedriger Impedanz und einer Nennleistung von 16 Ampere respektive 3.680 Watt bei 230V. Diese eignen sich für Leistungsverstärker, Aktivlautsprecher, aktive Subwoofer, oder heutige OLED TVs und verfügen über eine einfachere Version der Direct Coupled©-Schaltung des V5 Titan. Die vier verbleibenden 10A Ausgänge sind für Quellkomponenten, Vorverstärker und Zusatzgeräte vorgesehen. Sie verfügen über die einzigartige IsoTek-Adaptive-Gating©-Technologie von IsoTek, die die angeschlossene Last automatisch erkennt und so die ideale optimale saubere Leistung, basierend auf der jeweiligen Leistungsaufnahme, bereitstellt. Das Stromreinigungsnetzwerk ist ausgeklügelter als das vom V5 Aquarius.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-10_isotek_V5-Sigmas-S-R-EU-01.jpg

KERP© (Kirchhoff's Equal Resistance Path) sorgt für gleichen Widerstand und gleiche Leistungsabgabe an alle Steckdosen. Die interne Verdrahtung ist von höchstem Standard; aus hochwertigen versilberten OCC-Kupferleitern (Ohno Continuous Cast), die einen geringen Widerstand bieten und die Übertragung hoher Stromstärken gewährleisten. Der Leiter ist zunächst von einer Spirale aus fluoriertem Ethylen-Propylen (FEP) umgeben, dann von einem extrudierten FEP-Dielektrikum geschützt, wodurch sich ein virtuelles Dielektrikum aus Luft (VDA) bildet. Diese Konstruktion bietet unübertroffene Leistung und sorgt für das ultimative interne Stromversorgungssystem mit geringem Widerstand und hoher Leistung. Ein sequenzielles Schutzsystem bewahrt zudem die wertvollen Geräte sicher vor Stromstößen und Spannungsspitzen.

Der V5 Sigmas ist ein hervorragendes Upgrade für ein komplettes High-End-Audio-, oder AV-System. Er erweitert die Klangbühne, die dreidimensionale Abbildung, die Bassartikulation und erzeugt ein Gefühl von erweitertem Frequenzbereich und Offenheit. Das preisgekrönte EVO3 Premier Netzkabel von IsoTek ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Die interne Verkabelung der IsoTek-Produkte ist auf die IsoTek-Netzkabel abgestimmt. Ein kritischer, aber oft übersehener Bereich ist die Beibehaltung von Gemeinsamkeiten in Design und Material bei einer kompletten Audioverkabelung, sei es bei signalführenden Kabeln oder bei Ihrem Stromkabelnetz. Der V5 Sigmas verfügt auch über einen System-Link-Ausgang, der dazu dient, mehrere Geräte miteinander zu verbinden, um die Notwendigkeit von mehreren Steckdosen zu vermeiden und eine sternförmige Masseverdrahtung beizubehalten.

Herstellerangaben
Iso Tek V5 SIGMAS
  • Anzahl der Ausgänge 4 x 10A 2.300W total), 2 x 16A 3.680W total, 1 x System Link
  • Netzanschluss 16A IEC20
  • Netzspannung 120-240V / 50-60Hz
  • Abmessungen (B/H/T) 445/150(350mm
  • Gewicht 15kg
  • Preis 4.500 Euro

Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail info@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-10_isotek
Freitag, 07 Juli 2023 00:22

Mastering: Mit De-Phazz in Wien

Anfang Juni nahmen wir jazzige Versionen von De-Phazz' einprägsamsten Melodien gespielt von einem Quartett aus dem Musiker-Pool der Band und Joo Kraus als Gastsolisten in Eltville auf. Inzwischen wählten Pit Baumgartner und sein Team die Stücke für das Album aus. Mit dem frisch erstellten Mastertape machten wir uns auf den Weg zu Christoph Stickel.

Wenn Ihnen der Name bekannt vorkommt, wird das wohl daran liegen, dass an dieser Stelle nicht nur über die Grammy-Nominierung Christoph Stickels berichtet wurde, sondern auch daran, dass er in einem Interview erklärte, was Mastering eigentlich bedeutet. Damit dies nicht zu nüchtern geriet, hatte er gleich je drei Beispiele von gemasterten und unbehandelten Musiksequenzen zum Vergleich zur Verfügung gestellt, die sie hier kostenlos herunterladen können. Wir sind der Ansicht, dass es aber mindestens ebenso erhellend ist zu erfahren, was er konkret mit den Aufnahmen aus der ATR-Villa in Etlville gemacht hat. Das Ergebnis können Sie dann an einem Beispiel zum weiteren Download hören – sobald die LP veröffentlich worden ist, was, wenn alles klappt wie geplant, noch in diesem Jahr passieren soll.

Für alle, die auch wissen wollen, welche Titel auf der B-Seite sind
Für alle, die auch wissen wollen, welche Titel auf der B-Seite sind

Doch nun erst einmal zur Arbeit bei cs-mastering: Bei der Aufnahme ging es meiner Gattin und mir darum, die einzelnen Instrumente zu ihrem Recht kommen zu lassen und sie in ein stimmiges Verhältnis zueinander zu bringen. Was nicht immer ganz einfach war, da wir Aufnahmen von den Proben machten, die sich Marcus Bartelt, Ulf Kleiner, Oli Rubow, Bernd Windisch und Joo Kraus vor den Einspielungen am zweiten Abend ebenso anhörten wie die des Konzerts vom ersten Aufnahmetag. Natürlich reagierten sie auf das Gehörte und probierten, von sich aus das optimale Gleichgewicht zwischen den Instrumenten zu finden. Auf ihre leichten Modifikationen mussten wir dann reagieren und einige Pegel „nachfahren“. Denn das Lautstärkeverhältnis zwischen den einzelnen Instrumenten lässt sich bei einer Aufnahme direkt auf die beiden Stereospuren nicht mehr variieren. Und kleine Ausreißer in Form von Pegelspitzen durch Limiter oder Kompressoren ausgleichen zu lassen, ist nicht der Stil von sommelier du son. An der Balance der Musiker zueinander kann natürlich auch Christoph Stickel trotz all seines Know Hows und der edlen Gerätschaften im Studio so gut wie nichts ändern.

Soviel analoges Equipment findet man bei cs-mastering eher selten
Soviel analoges Equipment findet man bei cs-mastering eher selten

Ein anderer Grund, die Aufnahmen von ihm nachbearbeiten zu lassen, liegt in der DNA von De-Phazz begründet: Schon seit dem ersten Album nutzen die Musiker intensiv individuelle und auch Studio-Effektgeräte. Die individuellen setzten Ulf Kleiner für sein Fender Rhodes, Oli Rubow für seine Drums und die Perkussion und Joo Kraus für seine Trompete und die ein oder andere vokale Ergänzung auch bei der Aufnahme ein, wozu neben den Verstärkern des Rhodes auch zwei aktive ATC-Lautsprecher in unmittelbarer Nähe der Instrumente zum Einsatz kamen. Da waren wir uns nicht sicher, wie sich diese Effekte mit ein wenig Hall auf den beiden Kanälen vertragen würden. Glücklicherweise passte unser 70-Kilogramm-EMT-Goldfolienhall nicht mehr ins Auto: So mussten wir die Entscheidung über seinen Einsatz auf das Mastering vertagen, wo wir auch auf Christoph Stickels Expertise zurückgreifen konnten. Drittens und letztens erlaubte das Monitoring vor Ort nicht, akustische Eigenheiten des Raumes exakt zu erkennen und ihnen zu begegnen.

Oben das Acousta-Pult, darunter ein nicht benutzter, aktiver Neumann-Stereo-Fader und das EMT-Delay mit vier Ausgängen. Das Fundament bildet der Goldfolien-Hall
Oben das Acousta-Pult, darunter ein nicht benutzter, aktiver Neumann-Stereo-Fader und das EMT-Delay mit vier Ausgängen. Das Fundament bildet der Goldfolien-Hall

Nachdem wir dann den EMT-Hall mit dem digitalen Delay desselben Herstellers – die Verzögerung vor dem Einsetzen des Halls muss im Millisekundenbereich regelbar sein, da kommt man trotz allem analogen Purismus' um Digitales nicht herum – sowie das zum Einschleifen der Goldfolie in den Signalweg benötigte Acousta Mischpult über eine nicht wirklich kurze Treppe ins Studio verbracht hatten, konnte es losgehen: Nach dem ersten Hören meinte der Mastering-Ingenieur, vor allem bräuchte die Aufnahme eine wenig „Glue“: Die bestens differenzierten Instrumente müssten akustisch zu einer Band „zusammengeklebt“ werden. Die einzige tonale Anomalie sei eine Raumresonanz, die aber mit seinen teils dynamischen Equalizern leicht in den Griff zu bekommen sei. Vor allem Marcus Bartelts Saxophon, das dieser ganz frei von Effektgeräten spielte, sollte besser in den Kontext der Combo integriert werden. Die Mittel der Wahl dazu: ein wenig Hall sowie der sehr moderate Einsatz des Iron-Röhrenkompressors von SPL. Das Duo von sommelier du son legte allerdings Wert darauf, dass diese Maßnahmen das Klangbild nicht zu weich und den recht realistisch anmutenden „Biss“ der Instrument nicht zunichte machten.

Den SPL-Mastering-Compressor hatten wir immer im Blick: Die Anzeigen beweisen, dass nur eine sehr sanfte Kompression stattfindet
Den SPL-Mastering-Compressor hatten wir immer im Blick: Die Anzeigen beweisen, dass nur eine sehr sanfte Kompression stattfindet

Nachdem Christoph Stickel nach etwa zweieinhalb Stunden frei von jeglicher Einflussnahme unsererseits seiner Idealvorstellung nahe gekommen war, verhandelten wir nur noch einige Marginalien: hier ein kleiner Dreh am Equalizer, dort noch ein wenig Ausprobieren mit mehr oder weniger Hall und immer ein kritischer Blick auf die Anzeigen des Limiters, weil die von den Musikern beabsichtigte Dynamik ja erhalten werden sollte. Beim Hall fanden wir schließlich eine eher ungewöhnliche Lösung: Ein wenig mehr auf dem rechten Kanal sorgte für eine perfekte Einbindung des Saxophons, weichte aber den sonoren Bass-Sound von Bernd Windisch nicht auf. Nach dem Aufspielen der nötigen Messtöne startete Christoph Stickel die Überspielung auf das Band, das für die weitere Produktion das Mastertape sein wird. Während dieses Prozesses glich er dann noch zweimal die Pegel zweier deutlich leiserer Stücke an. Die Einstellungen aller übrigen Parameter blieb für das gesamt Band konstant. Der Termin für das Schneidestudio, in dem das „neue“ Mastertape auf eine Lackfolie überspielt wird, ist bereits gebucht. Wir werden Sie über den Fortgang der Produktion auf dem Laufenden halten.

Die gesamte Studio-Elektronik wird von einem Audioquest Niagara mit Energie versorgt, die aktiven Lautsprecher und die Endstufen für die passiven ausgenommen
Die gesamte Studio-Elektronik wird von einem Audioquest Niagara mit Energie versorgt, die aktiven Lautsprecher und die Endstufen für die passiven ausgenommen

Nach dem Mastern: das Handgepäck und die Mastertapes im Kofferraum
Nach dem Mastern: das Handgepäck und die Mastertapes im Kofferraum

Studio
cs mastering
Anschrift Christoph Stickel
Webgasse 22
1060 Wien
Österreich
Telefon +43 660 9360050
E-Mail christoph@csmastering.de
Web csmastering.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/23-07-07_mastering
  • Social Introtext Anfang Juni nahmen wir jazzige Versionen von De-Phazz' einprägsamsten Melodien gespielt von einem Quartett aus dem Musiker-Pool der Band und Joo Kraus als Gastsolisten in Eltville auf. Inzwischen wählten Pit Baumgartner und sein Team die Stücke für das Album aus. Mit dem frisch erstellten Mastertape machten wir uns auf den Weg zu Christoph Stickel.
Donnerstag, 06 Juli 2023 00:01

Pre Box S2 Digital - Edition 23

Pro-Jects Pre Box S2 Digital hat sich seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2017 schnell zu einer Ausnahmeerscheinung auf dem DAC-Markt entwickelt und sich unter Digital- und PC-Audio-Enthusiasten einen Namen gemacht, weil sie weit über ihrem Preisniveau konkurriert.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-06_pre_Pre-Box-S2-digital-E23-1.jpg

Durch die Zusammenarbeit mit einem der besten Digitaldesigner der Branche, John Westlake, ist die Original Pre Box S2 Digital zu einem audiophilen Schnäppchen geworden, das es mit Produkten weit über seinem Preisniveau aufnehmen kann. Der Grund dafür ist John Westlakes hervorragendes PCB- und proprietäres Clock-Design. Digitales Audio ist die Kunst der Zeit. Mit unserem neuen proprietären Clock-Design haben wir Jitter-Raten von konkurrenzlosen 100 Femtosekunden erreicht, was viele renommierte und angesehene audiophile Clock- Designs leicht übertrifft!

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-06_pre_Pre-Box-S2-digital-E23-3.jpg

Die Pre Box S2 Digital hatte vielleicht nicht die größte Auswahl an Eingängen, Ausgängen oder anderen Kom¬fortfunktionen, aber sie war in einem entscheidenden Aspekt überragend – ihrer Audioleistung die sich mit DACs messen konnte, die mehrere tausend Euro teurer waren. Diese Leistung kann auf eine Kombination von Faktoren zurückgeführt werden, darunter unser eigenes Clock-Design, ein sorgfältiges PCB-Layout mit separaten Stromversorgungen, zwei differentielle ESS-DACs und unser exklusiver, proprietärer Digitalfilter, der für unverfälschte und transparente Transienten sorgt. Die Pre Box S2 Digital mag klein erscheinen, aber sie ist wirklich das ultimative Design.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-06_pre_Pre-Box-S2-digital-E23-4.jpg

Die Chip-Krise von 20/21 hat die Pre Box S2 Digital angesichts ihrer anhaltenden Nachfrage besonders hart getroffen. Aber während der Ausfallzeit haben wir und John Westlake die Gelegenheit ergriffen, wichtige Verbesserungen zu implementieren und das Design zu verfeinern und so dem Produkt fast genau fünf Jahre nach seiner ursprünglichen Einführung neuen Schwung geben. Wir haben die diskreten Master-Audio-Clocks überarbeitet und verbessert – dies senkt das Phasenrauschen und verbessert die bereits hervorragende Jitter-Leistung weiter.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-06_pre_Pre-Box-S2-digital-E23-6.jpg

Besonderheiten

  • leistungsstarke Ausgangsstufe für Kopfhörer
  • analoge Ausgangsstufe - höherer Class-A-Strom
  • diskrete Audio-Master-Clock
  • verbessertes internes Stromversorgungsdesign
  • weniger Energieverbrauch, mehr Leistung, höherer Wirkungsgrad, spart Batterielebensdauer für mobile Geräte
  • Dual-Mono High-End-ESS Sabre ESS9038 dual DAC
  • Organische Polymer-Kondensatoren
  • Thin-Film-miniMELF-Widerstände
  • MQA Hardware Dekodierung für USB Eingang
  • DSD64 / 128 / 256 / 512
  • Bis zu 24bit/192kHz über den optischen und coaxialen Eingang
  • 7 wählbare digitale Filter-Charakteristiken
  • 1 proprietärer Optimum-Transient-Dgital-Filter
  • Kopfhörerausgang an der Front (6,3mm)
  • Synchronisierung aller Oszillatoren
  • Jitterwerte von unter 100 Femtosekunden
  • Vergoldedetes 4-Schichten PCB
  • Aluminium/Metall Sandwich Gehäuse in silber / schwarz
  • Made in Europe
Herstellerangaben
Pre Box S2 Digital - Edition 23
  • Preis 450 Euro
  • Digitale Eingänge: 1x coax (S/PDIF), 1x optisch (TOSlink®), USB B
  • D/A-Wandler: 2x ESS9038Q2M 32-bit PCM 768kHz / DSD512 Kopfhörerverstärker-Chip: ESS9603Q
  • Samplingraten: 32/44,1/48/88,2/96/176,2/192/352,8/384/768 kHz
  • MQA Support (nur USB): volle MQA Hardware Dekodierung
  • Filter Einstellungen: 8 verschiedene, wählbar an der Front
  • Frequenzgang: 20Hz - 20kHz
  • Analoge Ausgänge: 6,3mm Headphone Out (front), 1x Variable Out (RCA)
  • Ausgangsspannung: 2,05 Veff
  • Ausgangsleistung: 100mW (32Ohms) (Kopfhörer)
  • THD: 0,0003%
  • Dynamic Range: 124dBA
  • Stromaufnahme: 5V, micro USB
  • Abmessungen B/H/T: 103/37/122 mm
  • Gewicht: 366g ohne Netzteil

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-06_pre
Mittwoch, 05 Juli 2023 08:02

Chord X FAKTOR High-Tech-Isolierung

Chord Company verpasst seinen analogen Verbindungen ein High-Tech-Isolations-Upgrade. Bis Ende des Sommers werden sämtliche Analog-Kabel der Serien Clearway bis Epic mit der hochleistungsfähigen XLPE-Isolierung ausgestattet sein. Die jeweilige Bezeichnung der Kabel wird um ein „X“ ergänzt: Clearway X, Shawline X, Epic X und Signature X.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-05_chord_chord-01.jpg

Nach der erfolgreichen Einführung der XLPE-Isolierung bei den Lautsprecherkabeln war es nur logisch, die Vorteile dieser Isolierung auch bei den Verbindungskabeln zu nutzen. Die geringe Verlusttangente und die niedrige Kapazität von XLPE-Isolierung führen zu einer Reduzierung von Signalverzerrungen. Dies ermöglicht eine sehr präzise Übertragung von Audio- oder Videosignalen und trägt zu einer besseren Klang- oder Bildqualität bei.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-05_chord_chord-02.jpg

XLPE (vernetztes Polyethylen) bietet eine ausgezeichnete Isolationsfähigkeit und ist in der Lage, hohe Spannungen zu halten. Dadurch werden Störungen oder Interferenzen zwischen den Leitern minimiert. Die gute Isolationsfähigkeit von XLPE hilft auch dabei, externe elektromagnetische Störungen abzuschirmen. Dies reduziert das Rauschen und sorgt für eine klarere, präzisere Signalübertragung. XLPE ist ein flexibles Material, das sich leicht um Kurven und Ecken biegen lässt, ohne dass es zu Beschädigungen oder Brüchen kommt. Diese Vorteile der XLPE-Isolierung tragen insgesamt zu einer verbesserten Leistung und Klangqualität von HiFi-Kabeln bei.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-05_chord_chord-03.jpg

Die wichtigsten Spezifikationen:

  • Mehrdrähtige versilberte OFC-Leiter mit XLPE-Isolierung.
  • Ausgestattet mit extrem massearmen RCA-Steckern (mit Präzisions-PTFE-Einfassung), leistungsstarken XLR- oder DIN-Steckern
  • ChorAlloy™ beschichtete Kontaktflächen/Stifte.
  • Hochdichte versilberte Geflecht-Folien-Kombination zur HF-Abschirmung
  • Abgestimmte ARAY-Leitergeometrie
  • Kompressionsfreies Zugentlastungssystem vermeidet Impedanzänderungen

b_850_0_16777215_10_images_content_news_23-07-05_chord_chord-04.jpg

Die beiden Top-Serien Sarum T und Chord Music verwenden Taylon® als Isolations-material und bleiben daher unverändert.

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/23-07-05_chord

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.