Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel.

iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir uns die Produkte im Details ansehen, sollten wir einmal die Grundproblematik betrachten: Masse(-schleifen). Jede elektronische Schaltung benötigt einen Bezugspunkt, die Masse. Sie ist gleichermaßen der Ankerpunkt für die generelle Stromversorgung eines Gerätes mit Schutzkontakt, als auch für sämtliche anderen Schaltungen, so auch Audioschaltungen. Und genau das kann zu Problemen führen. Sind zwei Geräte miteinander verbunden, werden auch ihre Massen verbunden. Alles, was auf der Masse an Störsignalen vorliegt, kann ins Audiospektrum geraten. Unsymmetrische Signalverbindungen, bei denen eine der beiden benötigten Adern eben genau auf dem Massepotential liegt, sind besonders anfällig. Bei einer symmetrischen Signalführung dient die Masse zwar nicht als Bezugspunkt, da das Signal in positiver und negativer Polarität über zwei Adern übertragen wird, aber erfüllt dennoch verschiedene Funktionen und wird mitgeführt.

Die seidenmatte Oberfläche verleiht den Komponenten ein elegantes Aussehen
Die seidenmatte Oberfläche verleiht den Komponenten ein elegantes Aussehen

Obwohl diese Verbindungen mittels XLR- oder auch USB-Kabel tendenziell störfrei sein sollten, habe ich insbesondere im Computer-Umfeld und gerade bei Notebooks mit externem Netzteil immer wieder Einstreuungen auch bei symmetrischer Signalführung erlebt. Oft sind die Störungen hochfrequenter Natur und folgen gerne beispielsweise Mausbewegungen, Taktraten der Grafikkarte oder anderen Spannungsschwankungen. So ist es auch bei meinem Computer. Ein Teil des Problems ist die unsymmetrische Signalführung aus dem DAC in den Violectric Pre V630. Obwohl sein Massekonzept zu den professionellsten gehört, die mir bisher untergekommen sind, streut mein PC gnadenlos in die Neumann KH120 Studiomonitore ein. Deshalb gehört wie eingangs erwähnt ein iDefender+ fest in mein Computer-Audio-Setup. Zwar würde auch der Umstieg auf ausschließlich symmetrische Signalführung oder eine galvanische Trennung im Audiosignal Abhilfe schaffen, aber beides kommt in diesem System aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. So sitzt der iDefender+ direkt am USB-Ausgang des PCs vor dem Verbindungskabel zum DAC und ermöglicht dort, die Stromversorgung der USB-Leitung durch ein externes Netzteil vom Computernetzteil zu entkoppeln. Damit konnte ich bisher jedes Störgeräusch in meinem Setup eliminieren.

Der kleine „Bauteilblock“ leuchtet im Betrieb seitlich
Der kleine „Bauteilblock“ leuchtet im Betrieb seitlich


Der USB iPurifier Pro geht noch etwas weiter. Er bietet nicht nur die Möglichkeit, ein externes Netzteil einzubinden, sondern trennt das Signal galvanisch und nutzt Active-Noise-Cancelling (ANC) zur Störgeräuschreduktion. Dabei bietet er sowohl einen USB-B-, als auch USB-C-Eingang. Der Eingang für das externe Netzteil ist ebenfalls als USB-C-Buchse ausgeführt. An seinen zwei USB-A-Ausgängen stellt er sowohl gefilterte 5 Volt als auch das Signal im 10-Gigabyte-pro-Sekunde-Standard samt Stromversorgung zur Verfügung. Zusätzlich ist der iPurifier Pro mit einer Erdungsbuchse versehen, über die er gegebenenfalls direkt geerdet werden kann. Das Pulsar USB-Kabel verfügt ebenfalls über eine galvanische Isolation und ANC. Die Anschlüsse sind in USB-C ausgeführt, aber es liegen Adapter auf USB-A und B bei.

Dank der kleinen Adapter funktioniert das USB-C-Kabel an (fast) allen erdenklichen Buchsenkombinationen
Dank der kleinen Adapter funktioniert das USB-C-Kabel an (fast) allen erdenklichen Buchsenkombinationen

Da in meinem PC-Setup wie beschrieben Störgeräusche auftreten, starte ich bewusst in dieser Konstellation den Test und lege den altbewährten iDefender+ vorerst zur Seite. Obwohl das Pulsar USB-Kabel einen anderen Ansatz verfolgt und nicht die Stromquelle für die USB-Spannungsversorgung auskoppelt, sondern galvanisch trennt und ANC nutzt, beseitigt es die Störgeräusche vollständig. Ich habe sogar das Gefühl, dass es für noch größere Stille sorgt. In Kürze steht ein Konzert der norwegischen Progressive-Metalband Leprous an – zum Veröffentlichungszeitpunkt hat es vorgestern stattgefunden –, deshalb höre ich gerade wieder sehr intensiv ihre Musik. „Running Low“ vom Album Aphelion beginnt mit gewaltigen Klavieranschlägen und wird schnell von Sänger Einars charakteristischen Stimme untermalt. Mit dem Pulsar USB fällt das Klavier viel raumgreifender aus. Die Dynamik der Anschlage wird eindrucksvoller dargeboten. Einars Stimme wirkt natürlicher und organischer. Insgesamt kommt das Musikstück mit größerer und gleichzeitig feingliedrigerer Räumlichkeit daher und wirkt befreiter und luftiger. Die Leistung des Pulsar beeindruckt mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mein Störgeräuschproblem beseitigen kann, und noch weniger damit, dass es sich akustisch so nach vorne spielt. Mein übliches Setup mit dem iDefender+ und dem Audioquest Carbon ist zwar auch störungsfrei, wirkt vergleichsweise aber etwas ausgebremst.

Die aktive galvanische Isolation und ein externes Netzteil werden durch kleine LEDs signalisiert
Die aktive galvanische Isolation und ein externes Netzteil werden durch kleine LEDs signalisiert

Für den Test des USB iPurifiers Pro ist ein zusätzliches USB-Kabel notwendig. Das iFi Gemini 3.0 bietet sich als idealer Spielpartner an, da es Stromversorgung und Signal auf zwei Leitungen getrennt führt. Es passt genau zu den beiden Ausgängen des iPurifiers Pro. Mit dem Audioquest als Zuleitung kristallisiert sich ein mächtigeres, noch gewaltiger aufspielendes Klavier in „Running Low“ heraus. Der Raum wirkt weniger üppig wie noch zuvor mit dem Pulsar USB. Im Gegensatz zu meinem iDefender+ werden die Störgeräusch auch ohne externes Netzteil von den übrigen Filtermechanismen des iPurifiers Pro effektiv unterdrückt. Dennoch bleibt ohne externe Stromversorgung besonders in der Stimme eine Restnervosität erhalten. Gar kein Filter erweist sich auch im Test erneut als keine Option. Einerseits geht mir das eingestreute Gebritzel auf die Nerven, andererseits fehlt der Wiedergabe ganz ohne jegliches Filter an Körperhaftigkeit und eine dreidimensionale Raumkomponente scheint so gut wie nicht vorhanden. iPurifier Pro und der iDefender+ klingen für mich recht nah beieinander, auch wenn der iPurifier ebenso wie das Pulsar-Kabel noch effektiver für Ruhe zu sorgen scheint. Es ist paradox. Auch wenn das Signal-Rausch-Verhältnis ab einem bestimmten Punkt überhaupt keinen Unterschied mehr machen sollte und das SNR der Lautsprecher mit Abstand das schlechteste in der Kette darstellen dürfte, scheint das Plus an Filterung noch auf dem Weg zum DAC doch einen Unterschied zu bewirken. In dieser Konstellation bleibt das Pulsar aber der klare Gewinner. Gerade bei Songs wie „Silhouette“ und den vom Schlagzeuger Baard Kolstad rasend schnell und gleichzeitig beeindruckt präzise ausgeführten Ghost Notes auf der Snare Drum macht die großzügige Räumlichkeit, Präzision und an den Tag gelegte Dynamik einfach Laune.


Beide Ausgänge sind gefiltert. Der linke liefert lediglich 5V-Spannung, der rechte zusätzlich auch das Signal
Beide Ausgänge sind gefiltert. Der linke liefert lediglich 5V-Spannung, der rechte zusätzlich auch das Signal

Doch wie schlägt sich das Pulsar in meiner Hauptkette? Bei Peter Gabriels „Playing for Time“ im Bright-Side-Mix vom von mir vielgehörten Album i/o wirkt das Arrangement mit dem Pulsar etwas dichter, fast etwas komprimiert. Der Bass gerät präsenter, dabei aber weniger akzentuiert. Insgesamt verlagert sich der Klangcharakter mit dem Pulsar ins Tiefmittige und wirkt etwas voller. Gleichermaßen scheint es dem Mittelhochton eine Betonung mitzugeben, die sich merkbar in Peter Gabriels Stimme niederschlägt. Stellenweise wirkt sie etwas spitzer als mit dem Audioquest Diamond. Während mich das Pulsar in meinem PC-Setup regelrecht begeisterte, muss es sich in meiner Hauptanlage dem um ein vielfaches teureren Audioquest-Kabel geschlagen geben. Auch wenn das Diamond seinen Hauptcharakter im Mittelhochtonbereich ausspielt und die Tiefmitten deutlich weniger fokussiert, bleibt es insgesamt ausgewogener, balancierter, gutmütige und sanfter, aber liefert dennoch mehr Details. Die Stimme Gabriels profitiert davon enorm, tritt noch ein Stück weiter aus der Mischung heraus und bleibt unangestrengter und geschmeidiger. Außerdem wird sie viel eleganter in den Hallraum eingebunden. Beim Pulsar stand dieser fast ein bisschen dominant als „Quader“ im Hintergrund der Wiedergabe. Mit dem Diamond wirkt der Hallraum eher wie sich sanft verflüchtigender Nebel, der sich ganz allmählich und galant ins Nichts auflöst, ist aber weniger leicht wahrnehmbar als mit dem Pulsar. Dennoch bleibt das Diamond ein eher spezielles Kabel. Es begeistert mich immer wieder mit seiner Präzision, Räumlichkeit und Authentizität. Doch gerade in Verbindung mit meinen im Mittelhochtonbereich ebenfalls überdurchschnittlich hochauflösenden Lautsprechern, schießt es zuweilen über das Ziel hinaus und verliert ein wenig den Boden unter den Füßen. Auf eine bestimmte Art wirkt es mir manchmal etwas zu „hyperrealistisch“. Es fügt der Musik zwar nichts hinzu, was nicht wirklich da ist, aber es macht die Wiedergabe so derartig transparent, dass es fast schon technisch wirkt.

Für Erdungskonzepte ist mit einer 4-Millimeterbuchse gesorgt. Sie soll „smart“ sein und wenn eine Erdschleife erkannt wird, nicht durchschalten
Für Erdungskonzepte ist mit einer 4-Millimeterbuchse gesorgt. Sie soll „smart“ sein und wenn eine Erdschleife erkannt wird, nicht durchschalten

Deshalb wird es mit dem iPurifier Pro in der Wiedergabekette noch einmal besonders interessant. In meiner Hauptanlage halte ich die Stromversorgung grundlegend für sehr solide und nutze deshalb kein externes Netzteil für den iPurifier. Das Diamond agiert als seine Zuleitung, das Gemini 3.0 als Anschlusskabel zum Mutec Reclocker. Obwohl oftmals davon gesprochen wird, dass das letzte Kabel die Wiedergabe am meisten prägt, kann ich das auch in diesem Fall nicht unbedingt bestätigen. Denn die Tugenden des Diamond bleiben in dieser Konstellation grundlegend bestehen. Seine Auflösung und großzügige Raumabbildung dominieren nach wie vor, allerdings bei abgeschwächter Intensität, die Wiedergabe. Das Gemini 3.0 verhält sich im besten Sinne unauffällig. Der iPurifier verankert das Geschehen durch mehr Kontrolle im Bassbereich und stärker konzentrierte Einzelinstrumente. Obwohl die Feindynamik in Gabriels Stimme weniger ausgeprägt reproduziert wird, wirkt sie einen Hauch natürlicher und Sibilanten etwas kontrollierter. Auf dem Weg zu mehr Räumlichkeit, noch mehr Instrumentenseparation, mehr Details, mehr Dynamik, mehr Hochtonauflösung und was Ihnen noch so alles an „mehr“ einfällt, vergessen wir manchmal, dass es doch auch um eine Balance geht! Und obwohl der Purifier das Diamond in manchen Punkten etwas einbremst, gibt er der Wiedergabe doch eine andere, interessante, analog anmutende Komponente und lässt das Diamond weniger „hyperrealistisch“ wirken. Es bringt die Wiedergabe etwas mehr in Balance. Folglich kommt es auf das Umfeld an, in dem der iPurifier Pro zum Einsatz kommt. Interessant wäre das gleiche Experiment noch einmal mit dem gleichen Kabel vor und hinter dem iPurifier, insbesondere, wenn sich die Kabel eher in einem ähnlichen Preisbereich wie der Purifier selbst bewegen.

Diese Kabel gehören zum Lieferumfang des iPurifier Pro
Diese Kabel gehören zum Lieferumfang des iPurifier Pro


iFis Filterportfolio wird dank des iPurifier Pro und Pulsar USB-Kabels größer. So hat man jetzt die Wahl, ob man Störungen mit einer externen Energieversorgung (iDefender+), Active Noise Cancelling (iSilencer+), einer Kombination aus beiden oder galvanischer Trennung und ANC (Pulsar USB) oder allen Optionen in einem Gerät (iPurifier Pro) begegnen möchte. Die Vielzahl an Optionen zeigt bereits, dass es die eine immer passende Lösung nicht gibt und jedes Umfeld anders auf die Filter reagieren kann. Wer noch etwas umfangreicher einsteigen möchte, kann sich darüber hinaus mit dem OMNI USB beschäftigen. Ein Ausprobieren verschiedener Filterlösungen ist folglich gute Praxis.

STATEMENT

Das Pulsar USB zeigt im Test, dass es nicht nur ein effektives Filter, sondern auch ein sehr gutes USB-Kabel ist, das mit kräftiger und lebendiger Wiedergabe Eindruck macht. Der iPurifier Pro ist ein universeller Problemlöser, mit nahezu allem, was iFi an Entstörkonzepten zu bieten hat. Insbesondere wenn die Filter hörbare Störgeräusche beseitigten, profitierte die Räumlichkeit der Wiedergabe in meinem Testsystem merklich.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH
Kabel Audioquest Diamond USB & Carbon USB, Chord Company Shawline USB, Belden, Boaacoustic Evolution BLACK.power-16, EAhibrid EAL 2000, Furutech LAN-8 NCF Plus, Glockenklang/Eupen, Sommer Epilogue
Herstellerangaben
USB iPurifier Pro
Kompatibilität USB 3.0 SuperSpeed (abwärtskompatibel zu USB 2.0)
Nennleistung 5 V (max. 6,3 V), 1 A
Abmessungen 50 × 20 × 9 mm
Gewicht 7 g
Garantiezeit 12 Monate
Preis 229 Euro
Herstellerangaben
Pulsar USB
Eingang USB-C Stecker (male)
Ausgang USB-C Stecker (male)
Leistungsausgabe 5 V / 1,5 A
Kabellänge 1 Meter
Datenrate 10 Gb/s
Leitermaterial OFHC-Kupfer, continuous cast, Silbermatrix
Isolierung HD Polyethylen
Abschirmung Quad-Shield
Impedanz 90 Ω (±1 %)
Abmessungen 136 × 86 × 45 mm
Nettogewicht 187 g
Eingeschränkte Garantie 12 Monate
Preis 249 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

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Mittwoch, 19 November 2025 16:25

Lyravox: Black Friday ganz in Weiß

Die handgearbeiteten Lautsprecher der Lyravox Manufaktur haben ihren Preis –insbesondere die Monolith-Baureihe mit massiven Kunsteingehäusen. Ausgestattet mit den hochwertigen Keramiktreibern von Accuton und einer vollständig integrierten, programmierbaren Hochleistungselektronik gehören sie zu den aufwändigsten Konstruktionen im Lautsprechermarkt.

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Insofern ist es eine Meldung wert, dass Lyravox nun vier dieser Modelle mit Listenpreisen zwischen 20.000 und 58.000 Euro anlässlich des Black Friday mit 25 Prozent Preisvorteil anbietet. Es handelt sich um die Modelle Karlos Monolith, Karlmann Monolith, Karlsson Tower, und Karlsson Monolith. Ebenso attraktiv wie der Rabatt an sich dürfte die im Sonderpreis inbegriffene Lieferung und Raumeinmessung mit bis zu drei schaltbaren Presets durch Lyravox sein. Sie hat einen Gegenwert von weiteren rund 1.600 Euro. Gemäß der Philosophie des Hauses wird ein Audiosystem erst durch die akustische Verheiratung mit dem Hörraum funktional, weshalb Lyravox diesen entscheidenden Schritt zum perfekten Klang vorzugsweise selbst ausführt und verantwortet.

Die Aktion bezieht sich auf neuwertige Vorführmodelle mit voller Garantie, der Vorrat ist insofern begrenzt. Details zur Aktion, die mit Beginn der Black Week startet, finden sich unter www.lyravox.com.

Über LYRAVOX: Seit der Gründung im Jahr 2013 durch Dr. Götz von Laffert und Jens Wietschorke hat sich LYRAVOX durch herausragendes Design und innovative Technologie einen Namen in der Audiowelt gemacht. Die Verwendung der hochwertigsten Komponenten und das Streben nach einem in sich geschlossenen, verlustarmen Klangsystem sind zentrale Aspekte der Unternehmensphilosophie. Zur Einbeziehung des Hörraums in das akustische Gesamtsystem werden LYRAVOX Lautsprechersysteme beim Kunden installiert, eingerichtet, kanalgetrennt eingemessen und anschließend nach Gehör und Kundenpräferenz individuell abgestimmt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an:

Dr. Götz von Laffert
vonlaffert@lyravox.de
Tel. +49 40 320897981
Mobil +49 163 6287491
lyravox.com

Weitere Informationen

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Dienstag, 18 November 2025 00:01

Eversolo T8

Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten.

Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in der der brandneue D/A-Wandler DAC Z-10 für knapp 2000 Euro sich als mögliche Ergänzung anbietet. Von den Abmessungen und auch der Größe des Displays unterscheiden sie sich jedoch, und so liegt der Gedanke nahe, dass Eversolo mit dem T8 auch eine Zielgruppe ansprechen will, die einen Digital/Analog-Wandler anderer Provenienz nutzt. Die Vielseitigkeit hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten eröffnet da alle Wege und hat bei dieser Vielfalt kaum Mitbewerber.

Der T8, hier beim Hochfahren. Auch im Spielbetrieb kann die Acrylglasfront auf Wunsch schwarz bleiben
Der T8, hier beim Hochfahren. Auch im Spielbetrieb kann die Acrylglasfront auf Wunsch schwarz bleiben

Der Eversolo T-8 lässt sich mit zwei Festplatten mit M.2 2280 NVMe-Schnittstellen, die im Geräteboden leicht zugänglich sind, bestücken. Die dürfen jeweils acht Terabyte groß sein, so dass ein interner Speicher von bis zu 16 Terabyte möglich ist. Wenn man, wie ich, eine Festplatte dieses Anschlussformats nicht zur Hand hat, lässt sich auch ohne Probleme ein Speichermedium über die zwei rückseitigen USB3.0 A-Buchsen anbinden. Ich schloss eine externe USB-Dockingstation, die eine eigene Stromversorgung per 12-Volt-Linearnetzteil hat, mit meinem Audioquest Diamond hier an. Darin befanden sich auf einer 3-Terabyte-HD alle meine Musikfiles, da diese Festplatte sonst dem Backup dient. Die Tatsache, dass eine komplett separate Stromversorgung für das Speichermedium genutzt wird, ist zumindest theoretisch nicht schlecht. Erfreulich schnell las der T8 die Files ein und präsentierte sie als Ordner. Sobald ein Titel im Ordner aufgerufen wird, zeigen das Display am Gerät selber ebenso wie die Player-App das Cover, die Steuerung und Zusatzinfos. Mit seiner Breite von 31,5 Zentimeter und seinem schwarzen, solide verarbeiten Gehäuse aus CNC-gefräßten Aluminium macht der T8 einen für die Marke Eversolo typischen gediegenen Eindruck. Der sechs Zoll messende LCD-Touchscreen dominiert im Spielbetrieb die Front, lässt sich aber im Ein/Ausschalt-Menü schwarz schalten. Letztlich leuchtet dann nur noch der weiße Power/Standby-Taster dezent.

Eine Menge Musikquellen stehen zur direkten Auswahl. Hier ist nur ein Teil davon zu sehen
Eine Menge Musikquellen stehen zur direkten Auswahl. Hier ist nur ein Teil davon zu sehen


Die Rückseite bietet neben dem harten Netzschalter tolle Optionen: So darf man anstelle des üblichen RJ45-LAN-Anschlusses gern auch den SFP-Glasfaser-Anschluss nutzen, was nach Erfahrung unseres Chefredakteurs Dirk Sommer dank der galvanischen Trennung zu Klanggewinn führen kann. Neben den beiden USB3.0 Buchsen findet sich der optimierte USB-Ausgang für den D/A-Wandler. An die USB3.0 Schnittstellen darf man auch ein CD-Laufwerk zum Rippen auf den internen Speicher oder zum Hören von CDs anschließen. Dies lässt sich im Menü leicht aufrufen, ebenso wie das Kopieren von Files in alle Richtungen. Dank der vier Ausgänge neben diesem besonders isolierten USB Audio-Ausgang, nämlich AES/EBU, Toslink, S/PDIF koaxial und IIS mit acht Beschaltungs-Alternativen ist jede Verbindungsart zum DAC möglich. Die Ausgänge können auch parallel verkabelt sein. Im Menü wählt man zwischen USB oder IIS oder den drei anderen. Ganz rechts gibt es noch zwei kleine Klinkenbuchsen für eine 12-Volt-Triggerleitung. Ich vermisse nur die WLAN-Antenne(n); statt außen sichtbar angebrachten soll die im Gehäuse verbaute mit einer Konnektivität per 2,4 und 5GHz für WiFi 6 leistungsstark genug sein.

Neben dem Streamen offeriert der Eversolo T8 weitere nützliche Optionen
Neben dem Streamen offeriert der Eversolo T8 weitere nützliche Optionen

Im Inneren ist der Eversolo T8 üppig ausgestattet und unterscheidet sich von mancher „Mogelpackung“. Die Display-Elektronik wurde physisch von den anderen Gruppen getrennt, um Störeinflüsse zu vermeiden. Fundamental für die Klanggüte des T8 liest man auf der Webseite des deutschen Importeurs Audionext, sei sein spezielles lineares Netzteil, das elektrische Interferenzen und Rauschen auf einen bemerkenswert niedrigen Wert von unter 30 Millivolt halten kann. Der Ringkerntrafo aus 4N-sauerstofffreiem Kupfer und die mit Teflon isolierten Verbindungen begründeten diesen äußerst störungsfreien und sauberen Signalhintergrund, der der Dynamik und Feinzeichnung zugute kommen soll. Ebenso wichtig sind die beiden Femto-Clocks von Accusilicon mit den verschiedenen Referenztakten, die den Jitter reduzieren und eine genaue Signalreproduktion garantieren sollen. Ein Quad-Core ARM Prozessor, 4 Gigabyte DDR4 RAM und der 64-Gigabyte-eMMC-Speicher sind Grundlage für den schnellen und verlässlichen Funktionsablauf in Bedienung und Datenmanagement. Die isolierten Ausgänge sollen ebenfalls Störpotential ausschließen. Es scheint, dass an jeder theoretischen Schwachstelle mit Sorgfalt mögliche Störungen weitestmöglich eliminiert wurden. Die Steuerung des T8 erfolgt entweder direkt am Gerät oder über die Eversolo Control App auf einem Android- oder iOS-Gerät. Nur hin und wieder, wie beispielsweise zum Einlese-Start der externen Festplatte, ist die Bedienung am Gerät selber zwingend. Wichtige Funktionen sind auch über die zum Lieferumfang gehörende edel anmutende Fernbedienung möglich, die einen integrierten Akku und eine USB-C Lade-Schnittstelle besitzt. Klangkorrekturen sind dank der in die Software integrierten parametrischen und grafischen Equalizer für unterschiedliche Musik-Genres möglich. Vorprogrammierte Soundkurven lassen sich hierfür ebenfalls aufrufen. Wer eine individuelle Raumkorrektur für seine persönliche Hörsituation integrieren will, kann diese mit dem für etwa 70 Euro erhältlichen Eversolo-EM-01-Mikrofon oder auch per Smartphone ermitteln und die FIR-Algorithmen in die Software einbinden.

Auch die Grundeinstellungen lassen sich leicht aufrufen und ändern
Auch die Grundeinstellungen lassen sich leicht aufrufen und ändern

Zuerst reizt mich der klangliche Vergleich zwischen dem T-8 und der in meinen DAC integrierten PS Audio BridgeII. PS Audio liefert zwar inzwischen auch mit seiner AirLens ein besseres Gerät, aber die in den DirectStream-DAC integrierte BridgeII ist vielen bekannt und deshalb eine geeignete Referenz, zumal sie zu ihrer Zeit sogar noch etwas teurer war als der T8 heute. Allerdings benötigt man auch keine zusätzlichen Geräteverbindungen. Und damit geht es bei der klanglichen Beurteilung mit den Problemen schon los. Denn die unterschiedlichen Kabel nehmen unüberhörbar Einfluss. Ich habe alle vier Optionen außer der optischen Verbindung genutzt, und zwar folgendermaßen: Die koaxiale S/PDIF Verbindung war mit Abstand die preisgünstigste, nämlich ein Boaacoustic Black Edition Digital S/PDIF. Parallel dazu waren angeschlossen: ein Habst Ultra-3 USB, ein Habst DIII AES/EBU und ein Audioquest Dragon HDMI für die IIS-Verbindung. Alle vier hatten eine Länge von 1,5m. Erstaunlich deutlich waren die Kabelunterschiede, so wie ich sie kenne, herauszuhören. Man darf also keineswegs den Ausgängen am Eversolo unterschiedliche Qualitäten zuschreiben. Die Klangunterschiede waren derart, dass das günstige Boaacoustic über S/PDIF am wärmsten, weichsten aber auch weniger detailreich musizierte. Die Habst XLR und USB waren sich so ähnlich, dass ich Unterschiede nicht festmachen kann, was bei vergleichbarer Kabelkonzeption auch nicht wundert. Es sagt aber viel über die Gleichwertigkeit der Ausgänge am Eversolo und auch die Eingänge am PS Audio DAC aus. Die USB-Verbindung erlaubt viel höhere Auflösungen sowohl bei PCM als erst recht bei DSD. Letzteres kann per USB nativ bis DSD512 transportiert werden kann. Die gleiche Auflösung bietet I2S, was bei Eversolo IIS geschrieben wird. Das bot hier mit dem kostspieligen Audioquest Dragon einen noch minimal überlegenen, griffigeren und strukturierteren Klang. Es bleibt also allein jedem Benutzer überlassen, hier die subjektiv optimale Wahl zu treffen. Eine Empfehlung kann ich an dieser Stelle nicht geben, einmal abgesehen von der, dass alle vier Anschluss-Varianten es verdienen, hinsichtlich der Kabel-Qualität nicht zu knausern. Denn ich habe noch nie in einem Test-Setup so klar und zweifelsfrei die Charakteristika dieser Verbindungen wahrgenommen, und dies bei jeder Art von Musik.


Hier sieht man den Zugang zum Festplatten-Schacht und die ordentlichen Gerätefüße
Hier sieht man den Zugang zum Festplatten-Schacht und die ordentlichen Gerätefüße

Egal also, welches ich benutzte – ich sprang immer wieder mal zwischen AES/EBU, USB und IIS hin und her – der Klangunterschied zur PS Audio BridgeII war in keinem Falle zu überhören. Johnny Cash musizierte von seinem Album American IV beim Titel „The Man Comes Around“ über den Eversolo räumlich erheblich freier mit mehr Luft um Gesang und Gitarre, dabei auch spannender und emotional packender, während die BridgeII zwar gefällig, aber mehr auf einer Ebene mit weit weniger imaginärem Raum und etwas wärmerer Tonalität aufspielte. Bei Boccherini´s Sonate per il Violoncello mit Bruno Cocset – Le Basses Réunions verhielt es sich ähnlich. In jedem Fall ist die Faszination beim Hören mit dem Eversolo T8 zweifelsohne größer. Er nuanciert feiner und gestaltet das Erlebnis weitaus spannender. Dieser Unterschied ist unabhängig von der Quelle, von der der T8 seine auf Festplatte gespeicherten Musikfiles bekommt. Als erstes diente dazu mein Antipodes Oladra als Minim-Server, den ich übers Mesh-Netzwerk mittels Bubble als eine von mehreren denkbaren UPnP-Playern auf dem Android Tablet aufrief. Dieser Zuspieler klingt ohne Zweifel ausgezeichnet. Ein Server dieser Qualität und Preisklasse ist aber nicht Standard. Es ist naheliegend, den Eversolo T-8 mit internen Festplatten zu bestücken und dort seine Files spielbereit zu haben. Mein Test-T8 kam jedoch ohne, so dass ich die oben beschrieben externe Alternative mit der angedockten HDD nutzte. Die klang zwar minimal anders, leicht weniger füllig im Grundton, aber insgesamt auf ähnlich hohem Niveau wie der Oladra-Server über die Mesh-Funkverbindung. Es geht also auch preiswert. Wenn man eine Roon-Lizenz besitzt, kann man den Oladra oder einen anderen Roon-Server nutzen, denn der Eversolo T8 ist Roon ready. Mit Roon vom Oladra klingen die Streicher bei Boccherini noch etwas runder und engagierter. Selbstverständlich ist auch das Streamen von Musikportalen wie Qobuz kinderleicht, auch – ohne Roon oder eine UpnP-App – mit der Eversolo Control App oder direkt per Qobuz- oder Tidal-Connect, wo der T-8 als Player erkannt wird. Der Eversolo T8 strotzt nur so vor Vielseitigkeit, die dem Benutzer Möglichkeiten schafft, aber ihn nicht konfus macht. Denn eigentlich erschließt sich alles intuitiv und vieles ist von mehreren Menü-Ebenen her erreichbar, wie etwa die Wahl des digitalen Ausgangs. Da, egal welchen Zuspielweg man wählt, Cover und Zusatzinfos auf dem Tablet abgebildet werden, kann es sein, dass eine der wählbaren Cover-Darstellungsversionen oder auch die Zeiger der alternativ angebotenen VU-Meter-Variationen am Gerät selber überflüssig oder unerwünscht sind. Das Display kann man dann, wie gesagt, ja einfach ausschalten.

Ein besseres Angebot an Anschlüssen ist für einen Streaming-Transport kaum denkbar
Ein besseres Angebot an Anschlüssen ist für einen Streaming-Transport kaum denkbar

Nachdem in Verbindung mit der in die Jahre gekommenen und auch bei PS Audio nicht mehr den letzten Stand der Technik darstellenden BridgeII die musikalische Überlegenheit des Eversolo T8 bei allen vier Verbindungswegen so klar und leicht festzustellen war, bin ich doch neugierig, inwieweit sich der T8 in meiner großen Anlage vom Oladra-Player am Holo D/A-Wandler unterscheidet. Nur zur Erinnerung: Der Antipodes Oladra ist mit zwei separaten Computer-Boards für den Streamer und den Player ausgestattet. Im ersten Versuch diente der Oladra ja entweder mit MinimServer oder Roon als Server. Jetzt will ich die Player-Einheit gegen den Eversolo T8 spielen lassen und tue dies mit Roon als Server und Player. Mit anderen Worten: Der Server des Oladra beliefert entweder den Oladra Player oder den Eversolo. Der Eversolo T8 bezieht die Musikfiles des Oladra Servers über das Lan-Netzwerk, diesmal direkt mit der Fritzbox verkabelt ohne das Ansuz Switch, da ich nur zwei Ansuz Digitalz A2 Ethernet Kabel besitze. Verkabelt habe ich wieder per AES/EBU, USB und I2S. Genau wie in der ersten Testkonstellation tragen auch hier die unterschiedlichen Kabel nicht unbedeutend zum Klangergebnis bei. Also entscheide ich mich für die USB-Verbindung per Habst Ultra-3, weil USB am Eversolo einen sehr musikalischen Auftritt hinlegt. Das alternative Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU klang mir einen kleinen Tick zu warm. I2S disqualifizierte sich, weil der Unterschied zwischen dem 0,6m und 1,5m langen Dragon HDMI die Kabellängen-Problematik bei I2S durch unterschiedliche Tonalität deutlich aufzeigte und ich dieses hier nicht thematisieren will. Also USB, was ja ohnehin als Verbindung zum D/A-Wandler meist genutzt wird. Zuerst hörte ich von der Festplatte des Oladra mehrere Titel vom Album The Unforgettable NHØP Trio Live über den Eversolo T8. Der verstand es, das Trio um Nils-Henning Ørsted-Pedersen fein aufgelöst und plastisch zu präsentieren und dem Kontrabass authentische Fülle und Kontur zu verleihen, so dass ich mehreren Musikstücken mit viel Vergnügen lauschte. Auch die Stimme des Bass-Solisten bei der Ansage seines dänischen Volksliedes hörte sich artikuliert und körperhaft an. Da bleibt kein Wunsch offen, zumindest bis ich auf den Oladra-Player wechsele, nachdem ich das USB-Ultra3 umgesteckt hatte. Keine Welten, aber das entscheidende gewisse Etwas hinsichtlich Musikalität zeigt der Oladra durch etwas mehr Raum aber vor allem durch seine souveräne Leichtigkeit und sein nochmals besseres Rhythmusgefühl und Timing. Tonal kann ich keine relevanten Unterschiede bemerken. Der Eversolo präsentiert besonders den Kontrabass etwas vordergründiger, aber auch etwas weniger plastisch. Der nächste Titel stammt vom Album Treasures of Pacific Asia, und zwar „The Sixth Dalai´s Love Song“. Hier gehört räumliche Tiefe beim mit Türknarren und Hundegebell beginnenden Titel zum Stilelement. Der Oladra Player kann das ein wenig besser als der T8 und bringt das Klangspektakel mit dem Gesang von Dadawa auch vor einem schwärzeren Hintergrund zu Gehör.

Der Blick ins Innere des T8 erfreut dank beeindruckenden Aufwands und Ordnung
Der Blick ins Innere des T8 erfreut dank beeindruckenden Aufwands und Ordnung


Das anschließende Album Nightfall von Dieter Ilg und Till Brönner bestätigt die bisherigen Eindrücke, zeigt aber auch deutlich auf, wie gut der Eversolo musiziert. Wenn ich mal die Rechnung so aufmachen darf, kostet die Player-Hälfte des Antipodes Oladra mehr als das Zehnfache des Eversolo. Da stellt sich dann schon die Frage nach dem Mehrwert. Aber als Langzeit-Audiophile wissen wir, dass man ab einem sehr hohen musikalischen Niveau, das der Eversolo T8 zweifellos besitzt, für wenig mehr tief ins Portemonnaie greifen muss. Abschließend vergleiche ich beide Geräte mit einem Streaming direkt vom Qobuz-Portal, und zwar jetzt den Oladra mit Roon gegen den T8 mit der Eversolo Control App, so dass der Eversolo nun nicht mehr vom Oladra Server profitiert oder abhängig ist. Die USB-Verbindung zum DAC stecke ich weiterhin entsprechend um. Auf Camille Saint-Saëns: Complete Concertos (New Talents Edition #1) mit der jungen Solo-Geigerin Leia Zhu und dem ORF Vienna Radio Symphony Orchestra wurde ihre Violine auffallend plastisch und authentisch eingefangen. Das „Introduction Et Rondo Capriccioso, Op.28“ macht schnell klar, dass auch hier die Unterschiede ähnlich gelagert sind. Aber Welten sind es auch jetzt nicht und meine Begeisterung für den Eversolo T8 leidet keineswegs. Den gebe ich so schnell nicht wieder her und freue mich auf ihn als Spielpartner für den im anderen Hörraum wartenden Canor Virtus A3, einem Hybrid Vollverstärker mit integriertem Digital/Analog-Wandler, der damit exakt zur Zielgruppe des Eversolo Streaming-Transports T8 gehört.

Die schöne und auch massive Fernbedienung ist für viele Funktionen eine Alternative zur App
Die schöne und auch massive Fernbedienung ist für viele Funktionen eine Alternative zur App

STATEMENT

Was Eversolo mit dem T8 bietet, kann schon in Erstaunen versetzen: Tolle Verarbeitung, Vielseitigkeit im Anschluss und eine bestens funktionierenden Bedien-Software sind die eine Seite. Bei seiner enormen Musikalität scheint mir der aufgerufene Preis fantastisch günstig. Wer mehr will, wird deutlich ärmer.
Gehört mit Anlage 1
Musik-Server/Player Antipodes Oladra G4 mit Roon Server
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2
Digital/Analog-wandler HoloAudio May Ketsuné Edition
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Evolution Black S/PDIF, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und, Alzirr XLR, Silversmith Fidelium Speaker und QED Genesis Silver Spiral mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste Geräte-Erdung Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Gehört mit Anlage 2
Streamer PS Audio BridgeII
Server Antipodes Audio Oladra G4
Switch Chord Company English Electric 8
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Vollverstärker Soulnote A-2, Pier Audio MS-880SE
Lautsprecher Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2 SE mit Sockel
Zubehör

Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Black Edition Digital S/PDIF, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral oder Real-Cable HD-TDC oder Shunyiata Constellation Andromeda Speaker, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters

Herstellerangaben
Eversolo T8
Gehäusematerial Aluminiumlegierung schwarz
Display 6 Zoll LCD-Touchscreen
Bedienung Touch-Bedienung am Gerätedisplay, Android/iPhone/iPad-App-App-Steuerung, Android TV
Speicher 4 GB DDR4 + 64 GB eMMC
SSD-Protokoll M.2 2280 NVMe-Schnittstelle (2x); jeder Steckplatz unterstützt bis zu 8 TB SSD
USB-Anschlüsse USB 3.0 (2x)
Ethernet RJ-45 (10/100/1000 Mbit/s)
SFP-Glasfasernetzwerk SFP-Module nicht im Lieferumfang. Untertützt werden Single-Mode-Single-Fiber-, Single-Mode-Dual-Fiber-Glasfasermodule sowie SFP-Elektroanschlussmoduleützt
Wi-Fi Wi-Fi 6 (2.4G + 5G dual band)
Maximale Abtastraten bis zu PCM 768kHz und 32 Bit, DSD512 native
Musikdateiformate MP3, APE, WAV, FLAC, AIF, AIFF, AAC, NRG, CUE; DSD (DSF, DFF, SACD ISO DST bis zu DSD512)
Musikdienste Tidal, Qobuz, Highresaudio, Deezer, Amazon Music etc.
Musik-Direkt-Streaming Roon Ready, TIDAL Connect,Qobuz connect, DLNA etc.
Unterstützte Netzwerkquellen UPnP, NAS, SMB
USB-Audioausgang bis zu PCM 768kHz 32 Bit, bis zu DSD512 Native (DAC muss dafür den UAC-Standard unterstützen)
IIS Audio Ausgang unterstützt 8 Ausgangs Modi für Anpassung an DAC Hersteller Standards bis zu PCM 768kHz 32-bit und DSD512 nativ.
Koaxialer Ausgang bis zu PCM 192kHz 24-bit und DoP64
Optischer Ausgang bis zu PCM 192kHz 24-bit und DoP64
AES/EBU Ausgang bis zu PCM 192kHz 24-bit und DoP64
Stromversorgung 110~240V Wechselstrom, 50/60Hz
Leistungsaufnahme 20 Watt
Lieferumfang Stromkabel, Fernbedienung, kurzanleitung, Reinigungstuch
Abmessungen B 315 mm x T 230mm x H 88mm
Gewicht 4,5 kg
Preis 1.380 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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  • Social Introtext Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten.
Montag, 17 November 2025 09:26

EternalArts Dark Horse rides again!

EternalArts stellt Commemorative Edition der Röhrenendstufe OTL MkIII vor: Im nächsten Jahr wird das geniale Patent eines übertragerlosen Röhrenverstärkers 70 Jahre alt, was für den deutschen OTL-Spezialisten Anlass war, dessen Erfinder Julius Futterman mit einer Commemorative Edition zu ehren.

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In der HiFi-Welt schwört eine Gemeinde von Enthusiasten nach wie vor auf Röhrenverstärker wegen ihrer unverwechselbaren klanglichen Eigenschaften. Durch die Welt der Röhrenverstärker wiederum geisterte ein Dark Horse namens Julius Futterman, der erstmalig die transformatorlose Ankoppelung der Röhren an die Lautsprecher realisierte und damit die hörbaren Auswirkungen eines üblicherweise vorhandenen Übertragers eliminierte. Die Schaltung des genialen amerikanischen Erfinders war anfangs aufgrund der eingesetzten amerikanischen Röhren und Bauelemente bisweilen störanfällig, bis sie 2007 in den Händen des früheren Grundig Product Managers Dr. Schwäbe auf europäische Röhren und Komponenten angepasst wurde. Dessen High-End-Manufaktur EternalArts schickt das Dark Horse seit nunmehr 18 Jahren international ins Rennen, stocksolide, einmalig zuverlässig und mords-elegant – ein regelmäßiger Pokal-Gewinner der Fachpresse. Mit der Philosophie, klassische Konzepte der Klangwiedergabe neu zu gestalten, freut sich EternalArts, den Neuling vorstellen zu können, der ab sofort zu unverändertem Preis von 6.500 Euro ausgeliefert wird.

Technische Besonderheiten

  • Musikleistung (60Hz-Burst): 2 x 50W an 16Ω; 2 x 33W an 8Ω; 2 x 21W an 4Ω
  • Frequenzgang (-3dB): 10-130.000Hz
  • Rauschabstand: 108dB
  • Dämpfungsfaktor (100Hz, 1W, 8Ω): 35
  • Gewicht: 16kg
  • Ausführung: schwarz gepulvertes Stahlblechgehäuse, Acrylfront, Metallknopf und -füße vernickelt, Sonderausführung vergoldet

Hersteller
EternalArts Audio Laboratory – Audiophile Gateway Germany
Anschrift Wietzendiek 1 + 15
30657 Hannover-Isernhagen
Telefon +49 511 56375007
E-Mail gateway@audioclassica.de
Web www.audioclassica.de

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Freitag, 14 November 2025 08:26

Live im A-Trane: Rikard From

Alles war bereit: Die Aufnahmetechnik war startklar, der Protagonist hatte sich auf seinem Platz am Steinway Flügel eingerichtet, die Songsheets geradegerückt. Die rund 100 Gäste hatten auf ihren Stühlen Platz genommen und blickten erwartungsvoll in Richtung der Bühne des A-Trane Jazzclub.

Doch bevor der schwedische Pianist Rikard From die ersten Töne spielte, trat Dirk Mahlstedt auf die Bühne. Er ist Gründer und Inhaber der Agentur Künstlerhafen und derjenige, der es möglich gemacht hat, dass der im Internet so hochgeschätzte Musiker in dieser – unter Berliner Jazzkennern beliebten – Location auftreten und seine Songs zudem vom Team sommelier du son mit feinstem Analog-Equipment auf Band verewigt werden konnten. Nachdem Dirk Mahlstedt den Künstler vorgestellt hatte, richtete er das Wort ganz gezielt an die Gäste: „Wir machen hier heute eine Triple-A-Aufnahme des Konzerts“, sagte er. Und fügte charmant hinzu: „Und deswegen möchten wir sie bitten, mit dem Applaus einige Sekunden zu warten, damit wir die Stücke bei der Nachbearbeitung besser zusammenschneiden können.“ Schon mal vorweg: Das hat perfekt geklappt.

Bevor Rikard From seine erste selbstgeschriebene Komposition um exakt 20.35 Uhr auf seinen ausdrücklichen Wunsch anspielte, dreht er sich in Richtung des Aufnahmeteams und fragte Dirk Sommer und Birgit Hammer-Sommer „Are we rollin‘?“ Dirk Sommers Daumen zeigte nach oben – das Projekt „analoge Aufnahme“ konnte starten.

Rikard From wirft einen interessierten Blick auf das analoge Mischpult
Rikard From wirft einen interessierten Blick auf das analoge Mischpult

Bereits Tage zuvor hatte das sommelier du son-Team das komplette Equipment im heimischen Gröbenzell auf Herz und Nieren überprüft. Nachdem alle Funktionstests positiv verlaufen waren, wurden die hochsensiblen Teile in ihre angestammten Transport-Cases verpackt und im geräumigen Peugeot 5008 verstaut. Wobei dies schon eine ziemliche logistische Herausforderung darstellte, denn eine komplette Recording-Ausstattung inklusive zweier schwergewichtiger Studer A-810 Bandmaschinen sowie einem 70 Kilogramm schweren analogen Hallgerät plus weiterer Tech-Zutaten, wie dem PS Audio Netzgenerator (für sauberen Strom) oder der Nagra VI Anniversary für das digitale Backup, mussten millimetergenau im Ladebereich eingepasst werden, damit sie die Tour von Gröbenzell nach Berlin unbeschadet überstehen konnten. Das hatte schon was von einem Tetris-Spiel. Damit das Ganze nach der Aufnahmesession wieder passgenau eingeladen werden konnte, hatte Birgit Hammer-Sommer vorsichtshalber einige Handyfotos beim Einladen gemacht – was sich zu mitternächtlicher Zeit beim erneuten Verstauen als äußerst hilfreich herausstellte.


Dirk Sommer und der Künstler checken die Positionierung der Mikrofone
Dirk Sommer und der Künstler checken die Positionierung der Mikrofone

Weit vor den musikalischen Feinheiten war allerdings kräftiges Anpacken angesagt. Die Geräte, wie das bereits erwähnte Studer A-810 Doppelpack, das achtkanalige Analog-Mischpult von Acousta, die Recording-Box mit Signalverteiler und Pegelanzeige, hochwertigste Mikrofone, Unmengen von XLR- und Netzkabeln und reichlich Kleinkram mussten in den Club geschafft werden. Der zur Notfall-Werkzeug-Kiste gehörende Lötkolben brauchte zum Glück nicht aufgeheizt zu werden. Das Mikrofonsignal wurde später über die hausinterne Leitung an das analoge Aufnahmeequipment weitergereicht.

Klavierstimmer Stephen bei der Arbeit
Klavierstimmer Stephen bei der Arbeit

Während das Team mit dem Aufbau beschäftigt war, nahm sich Klavierstimmer Stephen die Seiten des Steinway Grand Piano vor. Innerhalb von 45 Minuten hatte der Experte den Flügel in klangliche Bestform gebracht. Was Rikard From sofort für einen persönlichen Soundcheck nutzte. Er spielte einige Songs seines Programms an und zeigt sich total beeindruckt. „Oh Mann, was für ein Instrument“, brach es aus ihm heraus. „Es ist wirklich eine große Ehre für mich, bei meinem ersten Konzert in einem Club auf einem Grand Piano von Steinway spielen zu dürfen.“

Rikard From ist begeistert vom „wonderful Sound“ des Steinway-Flügels
Rikard From ist begeistert vom „wonderful Sound“ des Steinway-Flügels


Rikard From stammt aus dem schwedischen Umeå. Das liegt im Nordosten des Landes und ist rund 650 Kilometer von Stockholm entfernt. Hier in Umeå – die Stadt wird auch als Kulturhauptstadt Nordschwedens bezeichnet – ist er aufgewachsen und hier lebt er auch heute mit seiner Frau Åsa und Tochter Nea. Seine ersten Berührungen mit dem Klavier hatte er im Kindergarten. „Es gab dort ein Klavier, auf dem habe ich als kleiner Junge angefangen zu spielen.“ Die Lehrer erzählten den Eltern von Rikards Interesse an der Musik und die kauften ihm daraufhin eine elektrische Orgel. „Ich habe sogar Unterricht bekommen und gelernt, Noten zu lesen. Aber das meiste habe ich mir selbst beigebracht. Ich habe einfach meinen Ohren vertraut und das hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin.“

Inzwischen hat der 53-Jährige Do-it-Yourself-Musiker bereits ein große Fangemeinde bei Spotify. Seine Mischung aus Jazz-, Pop- und Singer/Songwriter-Musik, die er in seinem Homestudio komponiert, aufnimmt und produziert, wird jeden Monat von mehr als 360.000 Hörern angeklickt. Seitdem er sein erstes Album „Piano“ 2017 veröffentlicht hat, wurde seine Musik mehr als 60 Millionen-mal gestreamt. Auch auf Youtube ist er mit rund 140 Millionen Klicks sehr erfolgreich. Seine Songs landen regelmäßig in den Spotify-Playlisten, die Single „It’s an upright thing“ wurde sogar zum Hit in der BBC-TV-Serie „Magpie Murders“ und das Album „The Sun of June“ ist sein bisher erfolgreichstes. „Bei dem Album habe ich bis auf das „echte“ Schlagzeug alle Instrumente selbst gespielt“, sagt der DIY-Musiker stolz.

Eigentlich hat Rikard From lange Zeit keine Ambitionen für eine Musikerkarriere gehabt. Warum? Er ist von Haus aus Techniker und verdient sein Geld mit dem Reparieren von Waschmaschinen – „Ich bin großer Fan der Marke Miele“ – in städtischen Wohnanlagen. Er kann sich nicht vorstellen, seinen Lebensunterhalt mit der Musik zu verdienen. „Ich schätze die Sicherheit, die mir ein fester Job bietet“, verrät er. Indes: Ganz abgeneigt, seine Musik vor Publikum live zu präsentieren, ist er nach der geglückten Premiere im Berliner Jazzclub nicht. „Wenn ich Gigs in Europa machen kann, könnte ich meine Zukunftspläne vielleicht noch ändern.“

Rikard From und Dirk Sommer beim Plausch über das Analog-Equipment
Rikard From und Dirk Sommer beim Plausch über das Analog-Equipment

Vielleicht hat seine neue Zukunft gerade im A-Trane begonnen. Wenn es nach Dirk Mahlstedt geht, dürfte es gern so sein. Der erfahrene Musikmanager, der 20 Jahre als General Manager bei Edel:Kultur verantwortlich war und 2016 seine eigene Agentur Künstlerhafen gründete – er managt unter anderem DEPHAZZ –, war beim Stöbern auf Streamingportalen im Internet auf den schwedischen Pianisten und seine Musik gestoßen. „Ich habe gar nicht verstanden, dass Rikard auf den Streamingkanälen so viele Fans hat, aber in der Musikwelt relativ unbekannt ist. Mich hat seine Musik sofort gefangen.“ Mahlstedt bedauert, dass er Rikard From erst 2024 entdeckt hat. „Ich habe noch nie solch einen einzigartig klingenden Pianisten in der neoklassischen Szene gehört, der zudem die Gabe besitzt, die Hörgewohnheiten dieses Genres zu durchbrechen.“ Froms neunminütige Komposition „For ever so long“ haben Mahlstedt und seine Mitstreiter von Klangspot Recordings sogar dazu inspiriert, das neue Label „Nu Jazzical“ ins Leben zu rufen. Dirk Mahlstedt hat nicht nur Rikard Froms Auftritt im A-Trane eingefädelt, sondern auch gemeinsam mit Dirk Sommer und Birgit Hammer-Sommer das Projekt AAA – also eine komplett analoge Aufnahme des Konzerts – auf den Weg gebracht und realisiert.


Dass dieser Abend für den Musiker etwas ganz Besonderes war, konnten die Anwesenden bei jeder seiner Ansagen zwischen den Stücken erleben. Denn er spielt nicht nur zum ersten Mal live in einem deutschen Club, sondern es ist auch seine Premiere als Sänger vor einem Publikum. Der Grenzgänger zwischen den Stilen sieht sich nicht als Jazzpianist, sondern eher als Singer/Songwriter, der seine Texte auch singt. „Für mich ist die Stimme inzwischen mein wichtigstes Instrument“, sagt er.

Dazu passt, dass er aktuell neue Songs für ein zweites Gesangsalbum mit dem amerikanischen Gitarristen Georg Marinelli (Bonnie Raitt, Bruce Hornsby And The Range) aufnimmt, das im kommenden Jahr erscheinen wird. Das ist längst nicht alles. „Ich habe so viele Melodien im Kopf und denke ebenfalls darüber nach, ein reines Instrumentalalbum mit der Hammond-Orgel zu produzieren. Und zwar kein klassisches Jazzalbum, sondern eher in Richtung Soul, Blues, Roots Musik.

Das sommelier du son-Team, Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer, beim Aufnahme-Check
Das sommelier du son-Team, Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer, beim Aufnahme-Check

Und dann steht ja auch noch das Live-Album vom Abend im A-Trane zur Veröffentlichung an. Natürlich auf Vinyl. Rikard From ist schon voller Vorfreude: „Ich habe nicht daran geglaubt, dass die Leute noch Schallplatten kaufen! Mittlerweile habe ich aber verstanden, dass Vinyl etwas Besonderes ist und dass die Leute die Musik auch auf Schallplatte haben wollen. Es scheint, als hätten die Menschen wieder Lust, richtig Musik zu hören.“

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  • Social Introtext Alles war bereit: Die Aufnahmetechnik war startklar, der Protagonist hatte sich auf seinem Platz am Steinway Flügel eingerichtet, die Songsheets geradegerückt. Die rund 100 Gäste hatten auf ihren Stühlen Platz genommen und blickten erwartungsvoll in Richtung der Bühne des A-Trane Jazzclub.
Donnerstag, 13 November 2025 00:01

Cayin: DAC/Kopfhöreramp RU3

Cayin macht mobilen Musikgenuss so günstig und kompakt wie nie zuvor: Der RU3 vereint einen symmetrischen Kopfhörerverstärker mit einem audiophilen HiRes-D/A-Wandler. Als mobile High-End-Lösung für unterwegs setzt er Musikströme vom Smartphone, Tablet oder Laptop optimal für alle Kopfhörer und In-Ear-Monitore um.

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Der RU3 wurde von Cayin auf maximale Alltagstauglichkeit und Klangqualität hin konzipiert. Das Aluminiumgehäuse ist mit 6 Zentimeter Länge bei 2,5 Zentimeter Breite so kompakt, wie noch kein mobiler DAC/Kopfhörerverstärker von Cayin zuvor. Cayin hat es dennoch geschafft, bei nur 24 Gramm Gewicht feinste Klangtechnik und jede Menge praktische Features zu integrieren. So kann der RU3 digitale Datenströme bis 768 Kilohertz Samplingfrequenz PCM sowie DSD512 in voller Auflösung in die analoge Dimension umsetzen. Die Lautstärke lässt sich dabei feinfühlig in 100 Stufen anpassen. Der eingebaute D/A-Wandler ESS ES9069Q erfüllt höchste Erwartungen an die Klangqualität. Mit der neuesten HyperStream IV Dual Architektur geht kein dynamisches Detail verloren.

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Der RU3 bezieht digitale Datenströme von Smartphone, Tablet oder Laptop über einen USB-C-Eingang, der in UAC1.0 wie in UAC2.0 betrieben werden kann. Damit kann er mit allen modernen Devices ohne zusätzliche Software angesteuert werden. Mit seinen Klinkenausgängen im 3,5 MIllimeter sowie im 4,4Millimeter-Pentaconn-Format kann der RU3 wahlweise asymmetrische wie auch symmetrische Kopfhörer und In-Ears optimal antreiben. Mit bis zu 560 Milliwatt Ausgangsleistung an 32 Ohm im leistungsstarken Hyper-Modus bringt er auch anspruchsvolle Hörer zu dynamischen Höhen.

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Über sein Farbdisplay informiert der Cayin RU3 den Benutzer jederzeit über Eingangssignale und Betriebsarten. Neben zwei verschiedenen Gain-Betriebsarten (niedriger oder hoher Wirkungsgrad), kann der Benutzer auch zwischen fünf verschiedenen Digitalfiltern wählen, die eine Anpassung des Klangcharakters an den individuellen Hörgeschmack ermöglichen. Die Cayin App steuert alle Funktionen des RU3. So lässt sich zusätzlich ein parametrischer Equalizer mit bis zu 10 Bändern aktivieren, der eine Anpassung der Frequenzgangkurve an das Hörempfinden des Trägers ermöglicht.

Der Cayin RU3 ist ab sofort im Fachhandel und bei Cayin in den Farben Schwarz, helles Türkis und Purple erhältlich. Der Preis in Deutschland wird 150 Euro betragen.

Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
Anschrift An der Kreuzheck 8
61479 Glashütten-Schloßborn
Telefon +49 6174 9554412
Fax +49 6174 9554424
E-Mail info@cayin.com
Web www.cayin.de

Weitere Informationen

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Mittwoch, 12 November 2025 00:01

Audio Group Denmark: AXXESS SWITCH

Axxess präsentiert stolz den Axxess Switch, einen leistungsstarken Netzwerk-Switch, der digitale Streaming-Systeme mit beispielloser Klarheit, Stabilität und musikalischer Authentizität auf ein neues Niveau hebt. Der Axxess Switch ist das Ergebnis sorgfältiger dänischer Ingenieurskunst und des Designs von Michael Børresen und Flemming Erik Rasmussen.

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Der Axxess Switch ist als unverzichtbare Grundlage für jede digitale Streaming-Anlage konzipiert. Durch die Beseitigung unerwünschter Störgeräusche, die über den Router eindringen, dient er als erste Verteidigungslinie zur Erhaltung der Reinheit des Audiosignals. Jedes Gerät ist so optimiert, dass die Datenintegrität und -kohärenz erhalten bleibt und der Hörer ein lebendiges, detailreiches und emotional ansprechendes Klangbild erlebt.
Die Grundlagen der Axxess-Technologie verkörpern das Streben der Marke nach einem reinen, ununterbrochenen Musikfluss. Durch sorgfältige Konstruktion der Stromversorgung, der Rauschunterdrückung und des Gehäusedesigns arbeitet jedes Detail harmonisch zusammen, um die Integrität des Audiosignals zu bewahren:

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  • resonanzmodus-Stromversorgung
  • fortschrittliche Gehäusekonstruktion
  • Rauschunterdrückung
  • sorgfältige Qualitätskontrolle

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Mit seiner minimalistischen dänischen Handwerkskunst, fortschrittlicher Technologie und seinem Engagement für musikalische Integrität definiert der Axxess Switch neu, was ein Netzwerk-Switch leisten kann. Er wurde für anspruchsvolle Hörer und High-End-Streaming-Systeme entwickelt und sorgt dafür, dass jede Note, jedes Detail und jede Emotion den Hörer genau so erreicht, wie es beabsichtigt ist – rein, kraftvoll und wunderschön authentisch.

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AXXESS SWITCH
Schlankes, essentielles Design mit überragender Netzwerkleistung
Preis: 800 Euro

AXXESS SWITCH SE
Verbessert durch hauseigene Ansuz-Technologien für verbesserte Rauschunterdrückung und Klarheit.
Preis: 1400 Euro

  • Anschlüsse: 5 x RJ-45 (10/100/1000 Mbps)
  • Kabelanforderungen: Cat5 oder höherwertiges Ethernet
  • LED-Anzeigen: (Strom), Grün/Orange (Verbindung/Aktivität)
  • Eingangsspannung: 100-240 V AC, 50-60 Hz
  • Gewicht:: 6,65 kg
  • Abmessungen (HxBxT) 7: 6x326x341 mm
  • Anti-Luftresonanzspulen: 0 (Axxess Switch) / 2 (Axxess Switch SE)

Hersteller
Audio Group Denmark
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web audiogroupdenmark.com

Weitere Informationen

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Dienstag, 11 November 2025 04:18

Chord Huei

Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht.

Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren Platz umgeht, anstatt sich allzu breit zu machen. Mit nur 770 Gramm Gewicht und den Abmessungen eines eingeschweißten Käseblocks aus dem Kühlregal wirkt Chords Phono-Vorstufe Huei für 1600 Euro auf den ersten Blick denn auch fast unscheinbar, lässt sich flexibel positionieren und auch in einer Ecke verstecken. Na ja, fast, denn im Betrieb leuchten zusätzlich zum illuminierten Inneren des Geräts, auf das ein Guckfenster auf der Gehäuseoberseite die Sicht freigibt, die Statusanzeigen MM/MC, Rumble, Gain und Impedance je nach Wert wie ein buntes Karussell auf der Kirmes, was ich mal als britische Schrulligkeit durchgehen lasse. Gleichwohl besteht das Gehäuse aus massivem Aluminium, ist fein geschliffen und perfekt verarbeitet. Die Haptik stimmt und die Designsprache ist unverwechselbar, ein dieser Tage in Sachen Wiedererkennung nicht zu unterschätzender Faktor.

Mit seinen überaus kompakten Maßen von circa 16 Zentimetern Breite, gut vier Zentimetern Höhe und lediglich sieben Zentimetern Tiefe ist für diese kleine Phonostufe wirklich überall Platz
Mit seinen überaus kompakten Maßen von circa 16 Zentimetern Breite, gut vier Zentimetern Höhe und lediglich sieben Zentimetern Tiefe ist für diese kleine Phonostufe wirklich überall Platz

Chord verfolgt mit der Huei eine klare technische Philosophie: maximale Reinheit im Signalweg. In der Phono-Vorstufe werden mikroprozessorgesteuerte Relais genutzt, um alle Einstellungen luftdicht und verlustfrei zu schalten. Die Schaltung ist in modernster SMD-Technik aufgebaut, wodurch kürzeste Signalwege und minimale Störeinflüsse erreicht werden, was ich übrigens als einen der wichtigsten Vorteile beispielsweise gegenüber freiverdrahteten Röhren-Phonostufen erachte. Das Netzteil ist ausgelagert; ein unscheinbares Steckernetzteil, das intern über eine aufwendige Filterung weiter stabilisiert wird. Das mag optisch unspektakulär wirken, trägt aber entscheidend zur Rauscharmut des Geräts bei und straft diejenigen Lügen, die hinter jedem Steckernetzteil einen profanen Billigheimer vermuten.

Wer die Leuchtknöpfe für MM/MC und Rumble gleichzeitig drückt, kann damit die Leuchtintensität in zwei Stufen umschalten. Im MM-Modus leuchtet die LED rot, im MC-Modus blau
Wer die Leuchtknöpfe für MM/MC und Rumble gleichzeitig drückt, kann damit die Leuchtintensität in zwei Stufen umschalten. Im MM-Modus leuchtet die LED rot, im MC-Modus blau


Die Anpassungsvielfalt ist in der Praxis völlig ausreichend: Für MM- und MC-Systeme stehen getrennte Verstärkungsstufen zur Verfügung. Die Impedanz lässt sich in zwölf Stufen anpassen, während die Verstärkung in acht Stufen regelbar ist. So lässt sich jeder Tonabnehmer vom hochpegeligen MM- bis zum leisen MC-System sehr gut anpassen. Ich hatte mit den in Sachen Anpassung zugegeben wenig anspruchsvollen Pro-Ject Pick it PRO und Ortofon MC X10, welche ich für meine Tests einsetzte, entsprechend keinerlei Schwierigkeiten. Die Bedienung erfolgt über farbig leuchtende Taster auf der Oberseite. Jede Farbe steht für eine bestimmte Einstellung, ein visuelles Konzept, für das ich am Anfang etwas Eingewöhnung brauchte, um mir die Farbcodes zu merken, aber nach kurzer Zeit geht die Bedienung intuitiv von der Hand. Und für Leute, die keine Röhrengeräte besitzen, mag das bunte Leuchten auf der Oberseite womöglich durchaus seinen Reiz haben. Darüber hinaus verfügt der Huei über ein steilflankiges, bei Bedarf zuschaltbares Rumpelfilter mit 24 Dezibel pro Oktave, das tieffrequente Störanteile unterhalb von 50 Hertz wirksam unterdrückt. Bei den angedachten hochwertigen Zuspielern dürfte diese Funktion in der Praxis allerdings kaum verwendet werden.

Die Farbstufen für den Verstärkungsfaktor sowie die Impedanzstufe könnten Menschen mit Rot-Grün-Schwäche durchaus vor Herausforderungen stellen
Die Farbstufen für den Verstärkungsfaktor sowie die Impedanzstufe könnten Menschen mit Rot-Grün-Schwäche durchaus vor Herausforderungen stellen

Nach der technischen Pflicht folgte die Kür im Hörraum. Und was ich da zu hören bekam, hat mich wirklich begeistert und mir schnell klargemacht, dass es sich bei der Huei um ein waschechtes High-End-Gerät handelt, und zwar umso mehr, je länger ich diese Phonovorstufe hörte. Grundsätzlich schien mir die Britin kaum ausgeprägten Eigenklang zu haben. Das hatte nichts mit langweiliger Perfektion zu tun, sondern mit wohltuender Neutralität in dem Sinne, dass kein euphonischer Zuckerguss hinzugefügt wurde und sich das Gerät damit als langzeittaugliche und ermüdungsfreie Hörpartnerin erwies.

Ich fühlte dem Gerät zum Beispiel mit „Überlin“ des Albums Collapse into now von R.E.M. (Warner Brothers, 2011) sowie „Man on the Moon“, „Everybody Hurts“ oder „Nightswimming“ (Automatic for the People, Warner Bros. Records, 1992) auf den Zahn. Ansatzlos rockte sie los und erfüllte das grobdynamische Pflichtenheft ihrer Preisklasse, ohne jedoch den Anschein eines groben Haudraufs zu erwecken. Vielmehr war feindynamische Diktion das Metier der Huei, wie zum Beispiel in der Rock-Ballade „Ride on“ von AC/DC (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976). Das Auflösen feinster Nuancen von Beckenanschlägen oder das Wischens der Finger über die Saiten einer E-Gitarre beim Umgreifen wirkten enorm authentisch und frei von Störartefakten.

Die Klangfarben waren generell sehr ausgewogen, weder hell, kühl oder analytisch noch zu warm und heimelig. Chord schaffte es hier auf sehr gelungene Weise, einen ausgewogenen Mittelweg hinzubekommen. Das hohe Auflösungsvermögen stellte sich dabei voll in den Dienst der Musik: Die Huei Phonovorstufe ist eine Analytikerin, ohne sich als solche zu erkennen zu geben. Ich hatte schon Mühe, mich wirklich auf einzelne Töne oder Geräusche zu konzentrieren, denn stets wurde ich vom musikalischen Fluss sowie der Spielfreude und den rhythmischen Fähigkeiten dieser Phono-Vorstufe mitgerissen.


Das Schaufenster auf der Gehäuseoberseite gewährt Einblick in das Innere des Geräts, das dank grüner LED recht hell ausgeleuchtet ist. Allerdings ist die SMD-Technik optisch nicht wirklich spektakulär
Das Schaufenster auf der Gehäuseoberseite gewährt Einblick in das Innere des Geräts, das dank grüner LED recht hell ausgeleuchtet ist. Allerdings ist die SMD-Technik optisch nicht wirklich spektakulär

Qualitativ konnte ich übrigens keine bedeutenden Unterschiede zwischen dem MM- und dem MC-Zeig ausmachen. Die von mir verwendeten Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO und Ortofon MC X10 spielten auf vergleichbarem Niveau, wobei der MC-Zweig noch eine Nuance feiner auflöste und letzte Details subtiler darzustellen vermochte. Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) überzeugten durch eine spielerisch leichte, fast federnde und sehr lebendige Wiedergabe. Auch das Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance mit Tracks im Renaissance-Stil mit gregorianischem Gesang und anderen traditionelleren Liedern mit altertümlichen Instrumenten wie Drehleier oder Dudelsack kam wieselflink und völlig schlackenfrei im Tiefton daher, wenngleich in der untersten Oktave der letzte Druck beziehungsweise die letzte Schwärze ganz teurer High-End-Boliden fehlte.

Die überschaubare Rückseite des Huei lässt keine Fragen offen: Das Gerät nimmt 12 Volt Gleichspannung auf und verfügt über Cinch-Ein- und Ausgänge sowie symmetrische XLR-Ausgänge, letztere mit doppelter Ausgangsspannung von bis zu drei Volt
Die überschaubare Rückseite des Huei lässt keine Fragen offen: Das Gerät nimmt 12 Volt Gleichspannung auf und verfügt über Cinch-Ein- und Ausgänge sowie symmetrische XLR-Ausgänge, letztere mit doppelter Ausgangsspannung von bis zu drei Volt

Eine große Stärke der Chord Huei war ihre spielerische Leichtigkeit, die sich bruchlos über das gesamte Frequenzspektrum erstreckte, was mir besonders beim atmosphärischen Meisterwerk The Joshua Tree von U2 (Island Records, 1987) klar wurde. Ich habe die Scheibe am Stück durchgehört und ich konnte völlig entspannt in die Musik abtauchen. Diese Phono-Vorstufe bestach durch ihre enorme Transparenz und das Hörbarmachen subtilster Informationen, ohne dabei jemals ins aufdringlich Analytische abzudriften. Hinsichtlich ihrer tonalen Durchlässigkeit und dem Vermögen, der Musik keinen Eigenklang hinzuzufügen, halte ich die Huei für großartig. Das Schöne an diesem Gerät war, dass es bei mir nachhaltig wirkte, denn die beschriebenen Stärken offenbarten sich erst nach längerem Hören, und ab dann blieb diese Faszination ohne Abnutzungserscheinungen bestehen, wodurch sich die Langzeittauglichkeit dieses Geräts wieder bestätigte.

Der blitzsauber gefräste Aluminiumblock beherbergt die kompakte, solide und hochwertig gefertigte Platine mit den SMD-Bauteilen. Die Ausschnitte für die Anschlüsse passen perfekt, was für die Detailliebe und den Perfektionsanspruch von Chord spricht
Der blitzsauber gefräste Aluminiumblock beherbergt die kompakte, solide und hochwertig gefertigte Platine mit den SMD-Bauteilen. Die Ausschnitte für die Anschlüsse passen perfekt, was für die Detailliebe und den Perfektionsanspruch von Chord spricht


Die Chord Huei ist eine Komponente wie gemacht für Vinylliebhaber, die zusam-men mit ihrer Plattensammlung wieder auf musikalische Entdeckungsreise gehen wollen. Diese Phonovorstufe ist komfortabel, flexibel und praxisgerecht in den Opti-onen zur Anpassung sowohl von MM- als auch MC-Tonabnehmern. Wer klanglich mehr will, müsste schon richtig tief ins Portemonnaie greifen, da empfiehlt sich aus meiner Sicht eher die Investition in Top-Tonabnehmer. Vinyl-Herz, was willst Du mehr?

Für die stabile Energieversorgung muss ein relativ einfaches Steckernetzteil reichen. In der Praxis gab es nichts zu meckern, zumal die schlanke SMD-Elektronik nicht besonders energiehungrig ist
Für die stabile Energieversorgung muss ein relativ einfaches Steckernetzteil reichen. In der Praxis gab es nichts zu meckern, zumal die schlanke SMD-Elektronik nicht besonders energiehungrig ist

STATEMENT

Wer eine ausgereifte, technisch blitzsaubere Phonovorstufe zu einem Preis sucht, mit dem man auf dem Teppich bleiben kann, der höre sich die Chord Huei in Ruhe an. Sie ermöglicht ermüdungsfreies Langzeithören, verfügt über eine praxisgerechte Ausstattung und eine durchaus innovative Bedienmöglichkeit für die Anpassung des verwendeten Tonabnehmers. Eine musikalische Spaßmaschine!
Gehört mit
Vollverstärker Almarro A205A MkII
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, Ortofon MC X10
Lautsprecher diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
Chord Huei
Geräteart Phono-Vorverstärker
Eingänge 1 × RCA (umschaltbar MM/MC)
Ausgänge 1 × RCA, 1 × XLR
Verstärkungsfaktor 8 Stufen schaltbar (MM & MC)
Eingangsimpedanz 2 Stufen schaltbar (MC: 100Ohm - 47Kiloohm, MM: 47 Kiloohm)
Filter Rumpelfilter, 24 dB/Oktave, schaltbar
Klirrfaktor (THD) < 0,005 %
Fremdspannungsabstand MM: 57 dB(A), MC: 42 dB(A)
Max. Ausgangsspannung 3V
Ausgangsimpedanz 580Ohm
Gehäusefarbe Schwarz
Abmessungen (B x T x H) 16 × 4,3 × 7,2cm
Gewicht 770g
Garantie 5 Jahre
Preis 1600 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-11-11_chord
  • Social Introtext Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht.
Montag, 10 November 2025 00:41

HEDD Audio: HEDDphone® D1

Der in Deutschland handgefertigte HEDDphone D1 vereint vier Jahrzehnte akustische Expertise von HEDD Gründer Klaus Heinz mit modernster Werkstofftechnik in einem Kopfhörer. Mit diesem neuen Modell stellt HEDD Audio den weltweit ersten dynamischen Kopfhörer mit einer Thin-Ply-Carbon-Diaphragm-Technologie (TPCD) aus schwedischer Entwicklung vor.

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Die aufwendig entwickelte Membran basiert auf einem Hochleistungsmaterial, das in Bereichen wie der Formel 1 und bei der NASA-Mission des Mars-Helikopters „Ingenuity“ eingesetzt wird und bringt dieses außergewöhnliche Material erstmals in die Welt des High-End-Audios. Nach intensiver Forschung, Materialtests und gemeinsamer Entwicklung mit Composite Sound aus Schweden wurde die Idee, Thin-Ply-Carbon für Kopfhörer zu nutzen, nun Realität.

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Wie einst der Air Motion Transformer (AMT) die Studiomonitor-Welt veränderte, überträgt der HEDDphone D1 denselben Innovationsgeist auf das dynamische Prinzip. Der D1 ist der erste dynamische Kopfhörer von HEDD – ein technischer Vorreiter im besten Sinne. Er bietet Präzision auf Studioniveau, natürliche Tonalität und außergewöhnliche Detailtreue, wie sie in konventionellen dynamischen Systemen selten erreicht wird.

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Thin-Ply Carbon (TPC) ist kein gewöhnliches Kohlefasergewebe. Es besteht aus ultradünnen, präzise ausgerichteten Schichten, die miteinander verbunden eine herausragende Kombination aus Steifigkeit, geringem Gewicht und Strapazierfähigkeit bieten. Diese Eigenschaften machen es seit Jahren zum Material der Wahl für Anwendungen, in denen es auf maximale Leistungsfähigkeit ankommt. Im HEDDphone D1 wird es erstmals als Thin-Ply-Carbon-Diaphragm (TPCD) eingesetzt: eine Membran, die Resonanzen strukturell kontrolliert, anstatt sie durch zusätzliche Dämpfung zu kompensieren. Dadurch bewegt sie sich schneller, sauberer und präziser über das gesamte Hörspektrum. Diese technologische Leistung ist das Resultat von acht Jahren gezielter Forschung, Materialentwicklung und internationaler Kooperation – ein Meilenstein in der Historie dynamischer Treiber.

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Dynamische Treiber standen bislang für unvermeidbare Kompromisse: zwischen Tiefgang und Transparenz, Leichtigkeit und Stabilität, Frequenzgang und Präzision. Der HEDDphone D1 denkt diese Grundlagen neu und hebt das Konzept auf Referenzniveau:

  • Transparenz und Präzision: Studiotaugliche Klarheit kombiniert mit der Intimität eines High-End-Kopfhörers.
  • Komfort ohne Kompromisse: Die ultraleichte Membran und die kompakte Treiberarchitektur ermöglichen stundenlanges, ermüdungsfreies Hören.
  • Universelle Kompatibilität: Mit 32 Ohm Impedanz und 100 dB Empfindlichkeit harmoniert der D1 mit den meisten Zuspielern und entfaltet sein volles Potenzial an hochwertiger Verstärkung.

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Jeder HEDDphone D1 wird in Deutschland von Hand gefertigt, während die präzisionsgefertigte TPCD-Membran exklusiv bei Composite Sound in Schweden entsteht. Alle Komponenten sind vollständig wart- und austauschbar. HEDD Audio unterstreicht seinen Qualitätsanspruch mit einer branchenführenden 5-Jahres-Garantie – ein seltenes Bekenntnis in dieser Produktkategorie und Ausdruck des Prinzips, dass exzellente Kopfhörer eine Investition sein sollten, keine Verbrauchsware.

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Der HEDDphone® D1 ist ab dem 6. November 2025 über ausgewählte Fachhändler und Vertriebspartner erhältlich. Der Preis beträgt 700 Euro, auf jeden Kopfhörer gibt es 5 Jahre Garantie. Weitere Infomationen sind auf der Produktseite zufinden.

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Hersteller
HEDD Audio GmbH
Anschrift Salzufer 13/14
10587 Berlin
E-Mail info@hedd.audio
Web hedd.audio

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/25-11-10_hedd
Donnerstag, 10 November 2005 01:08

HEDD Audio GmbH

Hersteller
HEDD Audio GmbH
Anschrift Salzufer 13/14
10587 Berlin
E-Mail info@hedd.audio
Web hedd.audio
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