Freitag, 30 August 2024 00:01

LessLoss Firewall 640x

Mit dem Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss betreten wir testmäßig durchaus dünnes Eis, bewegen wir uns hier rein wissenschaftlich betrachtet in einer Grauzone zwischen Voodoo und technisch-nebulöser Geheimniskrämerei. Oder etwa doch nicht? Nach anfänglicher Skepsis überwog die Neugier und ein Test war ausgemachte Sache!

Bevor ich mich dem eigentlichen Gegenstand dieses Berichts nähere, muss ich Sie, liebe Leser, vorwarnen. Und das kann anstrengend werden, ich verspreche aber, so kurzweilig wie möglich zu bleiben. Denn qua innerer Überzeugung und durchaus aufgesetzter persönlicher HiFi-Etikette qualifiziert mich subjektiv so ziemlich nichts für diesen Test, objektiv vielleicht schon eher, aber dazu gleich mehr. Jedenfalls war ich jüngst überrascht, ein kleines Päckchen vom Hifistudio Falkensee erhalten zu haben. Nicht, dass ich nicht hin und wieder Testgeräte von den vor den Toren Berlins ansässigen Freaks bekäme, allerdings erwartete ich gerade keins. Also habe ich die ziemlich leichte, kleine Schachtel aufgerissen und flugs ein Netzkabel aus der Verpackung heraus gegrabbelt. Genauer gesagt handelte es sich scheinbar um eine Netzkabelverlängerung mit einer in einem Holzkistchen steckenden C14-Kaltgerätebuchse auf der einen Seite und einem kurzen Netzkabelstück mit transparentem C13-Kaltgerätestecker auf der anderen Seite. LessLoss Firewall 640x stand auf dem Holz. Ich dachte bei „Firewall“ zunächst an irgendein spezielles Computergedöns, aber der Gedanke war ja doch recht abwegig. Ein Blick in die Lieferpapiere half mir schließlich: Funktional handelte es sich um ein Netzfilterelement für einen Preis von 654 Euro.

Etwas irritiert rief ich Chefredakteur Dirk Sommer an und wie sich herausstellte, war diese Lieferung ein Irrläufer und gar nicht für mich bestimmt. Aber wo dieses Filterelement jetzt schon mal bei mir war, wollte ich es über das Wochenende wenigstens mal in meinen Verstärker oder auch andere Geräte stöpseln. Was ich durchaus voreingenommen tat: Ich bin einfach kein „Kabelmann“. Meine Kabelwelt ist nämlich eine Scheibe, auf der es lediglich folgende, höchst simple Fixpunkte zur Orientierung gibt – quasi meine acht Kabelgebote):

  • Kabel an sich kosten so gut wie nix, das teuerste sind die Stecker.
  • Das einzig relevante technische Merkmal für den Audiobereich ist die Kabelkapazität, die insbesondere für Phonokabel bei circa 50 bis 60 Pikofarad pro Meter liegen sollte.
  • Laufrichtungsmarkierungen sind Firlefanz.
  • Leider gibt es spottbillige Kabel, die grausam klingen und sauteure Kabel, die fantastisch klingen.
  • Leider gibt es sauteure Kabel, die grausam klingen und spottbillige Kabel, die fantastisch klingen.
  • Warum das so ist, weiß außer Marketingleuten niemand so genau und das lässt sich technisch auch nicht abschließend in Gänze klären.
  • Vernünftige Netzkabel sollten gut geschirmt sein und über einen anständigen Querschnitt verfügen.
  • Kabel klingen nicht.

Das Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss ist hochwertig verarbeitet und wird einfach zwischen HiFi-Gerät und Netzkabel gesteckt. Die Filtereinheit befindet sich in der kleinen Holzbox
Das Filter-Netzkabel Firewall 640x von LessLoss ist hochwertig verarbeitet und wird einfach zwischen HiFi-Gerät und Netzkabel gesteckt. Die Filtereinheit befindet sich in der kleinen Holzbox


So einfach ist meine HiFi-Kabelwelt also, und wer von Ihnen, liebe Leser, jetzt noch mit an Bord dieses Artikels ist: Hut ab vor Ihren Nehmerqualitäten! Aber es wird noch schlimmer: Es wird technisch. Als Maschinenbauingenieur hatte ich bereits im über ein Vierteljahrhundert zurückliegenden Studium meiner Erinnerung nach zwar stets Verständnisprobleme mit allem, wo man nicht mit dem Hammer draufhauen konnte. Sagten meine Professoren damals. Was mich aber nicht davon abhielt, trotzdem einen elektrotechnischen Schwerpunkt zu wählen. Von wegen Elektronen und mit dem Hammer draufhauen und so. Hauptamtlich bin ich heuer als freiberuflicher Projektleiter für eins der so genannten Deutschen Korridorprojekte für den weltweit größten Energiekabelhersteller unterwegs und als solcher verbuddele ich gerade einige hundert Kilometer Erdkabel quer durch Deutschland, die per Hochspannungsgleichstromübertragung bei 525 Kilovolt zwei Gigawatt Leistung pro Leitungssystem übertragen können. Das ist fortschrittlicher als die bislang üblichen 380 Kilovolt Hochspannungs-Freileitungen, die wohl jeder kennt und die aufgrund der niedrigen Netzfrequenz von 50 Hertz erst bei größeren Leitungsquerschnitten mit dem so genannten Skin-Effekt zu kämpfen haben. Auch wenn es hier nicht um klangliche Eigenschaften, sondern um die Minimierung von Übertragungsverlusten geht, ist der Effekt der gleiche: Dieser Stromverdrängungseffekt ist umso ausgeprägter, je hochfrequenter ein elektrischer Leiter von Wechselstrom durchflossen wird. In der Konsequenz ist die Stromdichte im Inneren eines Leiters dann niedriger als in den äußeren Bereichen. Dieses Phänomen wurde bereits 1883 erstmals von Horace Lamb für den Anwendungsfall einer Kugel beschrieben, 1885 dann von Oliver Heaviside für beliebige Formen. Kein wirklich neues Thema also.

Genau hier setzten die Designer von LessLoss Audio, Louis Motek und Vilmantas Duda, an. Dem Bekunden nach machte Louis Motek folgende Erfahrung, die gleichzeitig den Kern der Philosophie von LessLoss begründet (Zitat, von der englischsprachigen Webseite ins Deutsche übersetzt): „Jeder Audiophile weiß, dass zu bestimmten Zeiten, spät in der Nacht, gegen drei Uhr morgens, etwas mit der Stromversorgung in der Stadt, in der man lebt, passiert. Der Klang wird großartig. Es gibt keine Verzerrungen. Alles passt wie angegossen. Es ist eine Art Audio-Nirwana. Das kann man vielleicht zwei oder drei Mal im Jahr erleben, bestenfalls. Audiophile verbringen viel Zeit damit, sich an dieses Erlebnis zu erinnern, und noch mehr Zeit damit, zu versuchen (und zu scheitern), es zu reproduzieren. Das Erlebnis ist eindringlich und schwer fassbar. Es passiert nur spät in der Nacht und sehr selten. Das ist es, was ich verkaufe. Ich verkaufe diesen Sound um drei Uhr morgens, damit Sie ihn den ganzen Tag lang genießen können, jeden Tag.“

Ich wusste bisher nicht, was gegen drei Uhr in der Nacht mit der Stromversorgung passiert. Aber einen Audio-Nirwana-Sound durch ein kleines Stück Kabeltechnik realisieren zu wollen ist ein hehres Versprechen und klingt nicht gerade nach Understatement, aber gutes Marketing braucht eben eine gute Story. Offen gestanden habe ich diesen Drei-Uhr-Effekt aber selbst auch noch nie erfahren. Dieser hängt wohl auch sehr davon ab, ob ich auf dem Land, in einer Kleinstadt oder in einem großen Ballungszentrum lebe und Musik höre. Und zu welcher Uhrzeit. Oder ob ich womöglich sogar „autark“ höre, sprich, mein tagsüber von der Photovoltaikanlage gespeistes Akkupaket abends mit der HiFi-Anlage anzapfe oder den schnöden Nullachtfünfzehnstrom aus der vom öffentlichen Stromnetz gespeisten Steckdose nuckele. Im Kern scheint es LessLoss darum zu gehen, mit seiner Technologie die Strom- und Signalleitungen der HiFi-Kette von Elektrosmog und anderen umhervagabundierenden, immanenten oder induzierten elektronischen Schmutzsignalen zu befreien. Als hauptsächliche Bösewichte wurden unter anderem Alarmanlagen, Mobiltelefone, GPS-Navigationsgeräte, Bluetooth, WiFi oder Mikrowellengeräte identifiziert. Die Säuberung soll mithilfe des sonst eigentlich unerwünschten Skin-Effekts geschehen, hier wird er zum Verbündeten von LessLoss, indem man sich die„Entropic Process“. Wie genau, das wird nicht verraten. Man sollte seine Betriebsgeheimnisse und sein Knowhow natürlich auch nicht öffentlich herausposaunen, aber ich würde es wenigstens zum Patent anmelden. Jedenfalls kommt die Firewall 64X (nein, hier fehlt keine Null) genannte Filtertechnologie ohne passive Bauelemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus.

Die Filtereinheit, Firewall-Modul genannt, kommt ohne passive Elemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus, sondern basiert auf der Skin-Filtertechnologie „Firewall 64X“ von LessLoss
Die Filtereinheit, Firewall-Modul genannt, kommt ohne passive Elemente wie Spulen, Kondensatoren oder Widerstände aus, sondern basiert auf der Skin-Filtertechnologie „Firewall 64X“ von LessLoss

Die technische Umsetzung gelingt durch Verwendung hochreinen Kupfers, das nicht per herkömmlichem industriellen Extrusionsverfahren hergestellt wird, sondern per DMLS-Verfahren (das Direkte Metall-Laser-Sintern). Das Rohprodukt ist ein sehr weicher Kupferstab mit äußerst glatter Oberfläche, ohne poröse Strukturen. Wer noch mehr technische Details erfahren möchte, der steige gerne auf der diesbezüglich informativen Webseite von LessLoss ein. Für mich war spätestens der Verweis ebenda auf weitere Produkte am Ende der technischen Fahnenstange mit einer „Entropic Process“ genannten LessLoss Technologie zu starker Tobak, aber wie bereits oben erwähnt habe ich ja so meine Verständnisprobleme mit allem, wo man nicht mit dem Hammer draufhauen kann. Wie auf Elektronen zum Beispiel. Oder auf die Entropie, ein fundamentale physikalische Größe der Thermodynamik, deren konkrete Bedeutung nach meiner Überzeugung die allerwenigsten wirklich verstanden und vollkommen verinnerlicht haben dürften.


Zurück zu unserem Probanden, dem Filter-Netzkabel Firewall 640x. Die kleine Holzkiste beherbergt die drei Leiter des Netzkabels, die jeweils an ein Pärchen der besonders gefertigten Kupferstäbchen gelötet sind. Diese laufen parallel durch einen kleinen separaten Holzrahmen, in welchem jeweils ein kleines ovales Gitterröhrchen jedes der drei Kupferstabpärchen umschließt. Zum Schutz ist das ganze Konstrukt mit transparentem Kunstharz vergossen. That´s it, Folks, fertig ist das Skin-Effekt-Filterelement.

Der transparente C13-Kaltgerätestecker ist ein schöner Hingucker und qualitativ sehr hochwertig. Zudem ist er aufgrund seiner Größe und Formgebung haptisch angenehm, allerdings sollte bei kleineren Geräten vorab der verfügbare Platz für das Gehäuse des C13-Steckers überprüft werden
Der transparente C13-Kaltgerätestecker ist ein schöner Hingucker und qualitativ sehr hochwertig. Zudem ist er aufgrund seiner Größe und Formgebung haptisch angenehm, allerdings sollte bei kleineren Geräten vorab der verfügbare Platz für das Gehäuse des C13-Steckers überprüft werden

Wer meine bisherigen Ausführungen in diesem Artikel als unterschwellige Frotzelei wahrgenommen hat, dem möchte ich versichern, dass er falsch liegt. Ich würde mich bisweilen als überaus pragmatischen, bis in die Haarspitzen unkonventionellen Zeitgenossen bezeichnen, dem es völlig Wurscht ist, wieso HiFi-Komponenten oder entsprechendes Zubehör erstklassig klingen. Die Hauptsache ist, dass es funktioniert. Und zu meinem Erstaunen vernahm ich tatsächlich Veränderungen der klanglichen Eigenschaften meiner Kette. Was ich mir im Folgenden jedoch verkneifen werde, ist, eine Art dezidierte Klangbeschreibung. Jedenfalls nahm ich nach längeren Hörsessions und zugegeben erst nach einigen Tagen etwas deutlicher sehr subtile Verbesserungen wahr. Diese formulierungstechnisch zu greifen und in Worte zu fassen, fiel mir zunächst sehr schwer. Am besten vielleicht so: Die gesamte musikalische Abbildung wurde minimal sauberer und erlaubte quasi stressfreieres Hören. Ich schien innerlich einfach ruhig und entspannt zu sein. Zugegeben: Dieser Effekt war sehr stark abhängig von der gehörten Musik. Bei den Foo Fighters zum Beispiel änderte sich rein gar nichts, bei Vivaldis Vier Jahreszeiten oder dem Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance mit Stücken im Renaissance-Stil, gregorianischem Gesang und Liedern mit altertümlichen akustischen Instrumenten schon eher. Eine mögliche Erklärung: Wenn die LessLoss Firewall 640x tatsächlich bestimmte induzierte Störsignale herausfiltert, hätte mein Gehirn womöglich weniger Stress, sozusagen weniger „Rechenaufwand“ beim Extrahieren der musikalisch relevanten Informationen zu leisten und entspannteres Musikhören wäre die Folge. Eine Art psychoakustischer Effekt also. Zugegeben, dieser Erklärungsversuch steht auf sehr wackeligen Beinen.

Schutzleiter, Neutralleiter und Außenleiter des Netzkabels sind an jeweils zwei weiche, hochreine Kupferstäbe gelötet. Jedes Kupferstabpärchen ist gemeinsam von einer Art Gitter umgeben und in transparentem Harz vergossen. Diese Baugruppe bildet die Skin-Filtereinheit
Schutzleiter, Neutralleiter und Außenleiter des Netzkabels sind an jeweils zwei weiche, hochreine Kupferstäbe gelötet. Jedes Kupferstabpärchen ist gemeinsam von einer Art Gitter umgeben und in transparentem Harz vergossen. Diese Baugruppe bildet die Skin-Filtereinheit

Ich stellte mir also die Frage, ob, für wen und unter welchen Umständen sich die Verwendung der LessLoss Firewall 640x lohnt. Denn eigentlich müsste man, um das Konzept ganz konsequent umzusetzen, sämtliche Geräte mit einem solchen Filter versehen und zum Beispiel auch die von LessLoss erhältlichen Lautsprecher- und Signalkabel verwenden. Preislich landet man so in Summe schnell in fünfstelligen Größenordnungen, wofür sich viele eine ganze HiFi-Anlage kaufen. Womit klar sein dürfte, an welche Klientel sich LessLoss richtig: Wer eine State-of-the-Art High End Kette sein Eigen nennt und gerne ausprobieren möchte, ob sich irgendwo noch ein letztes Quäntchen Klangqualität herauskitzeln lässt, der ist hier genau richtig und probiert die verschiedenen (Filter-)Kabel einfach aus. Diese werden auch leihweise zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Und wer positive Veränderungen in seiner Kette wahrnimmt, der greife hier zu.


STATEMENT

Wer das gesamte klangliche Potenzial aus seiner Kette herauskitzeln möchte, der höre sich unvoreingenommen das Filterkabel LessLoss Firewall 640x an. Ob und inwieweit sich positive klangliche Effekte einstellen, dürfte von den ganz individuellen Hörumgebungen und natürlich der Kette an sich abhängen. Hier hilft nur Ausprobieren. Zudem bietet LessLoss noch weitere Kabelprodukte an, die in Kombination potenziell einen weiteren Effekt haben könnten. Und wenn es funktioniert: zuschlagen!
Gehört mit
Vollverstärker Almarro A205A MkII
Phonovorverstärker Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, Ortofon Quintet Red
Lautsprecher Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Herstellerangaben
LessLoss Firewall 640x
Geräteart Netzfilterkabel
Besonderheiten Filterfunktion basierend auf dem Skin-Effekt
H x B x T (Holzbox) 35mm x 132mm x 65mm
Gesamtlänge 325mm
Gewicht 320g
Preis 654 Euro
Garantie 2 Jahre

Vertrieb
Audio Offensive Hifi-Vertrieb
Anschrift Inhaber: Uwe Heile
Münchener Str. 5
14612 Falkensee
Telefon +49 3322 2131655
Mobil +49 172 3844155
E-Mail info@audio-offensive.de
Web www.audio-offensive.de

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Mittwoch, 28 August 2024 02:58

Pro-Ject Debut EVO 2

Der Debut EVO 2 ist die neueste Ergänzung der beliebten Debut-Reihe. Erstklassige Materialien und höchste Fertigungsqualität dank der Montage in Europa machen diesen Plattenspieler nicht nur zu einem hervorragenden audiophilen Partner für die Plattensammlung, sondern auch zu einem echten Hingucker im heimischen Wohnzimmer.

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Der Plattenspieler Debut EVO 2 verfügt über einen hochwertigen 8,6-Zoll-Tonarm aus Kohlefaser mit einer massiven Lagerkonstruktion aus Aluminium. Das reibungsarme Tonarmlager garantiert eine präzise, stabile und genaue Abtastung. Die Kohlefaser verleiht dem Tonarm eine hohe Steifigkeit und hält gleichzeitig das Gewicht sehr niedrig. Das einteilige Design aus Tonarm und Headshell verhindert unerwünschte Resonanzen und bietet eine solide Verbindung mit dem Tonabnehmer. Dieser hervorragend gebaute Tonarm liefert eine hervorragende Klangqualität mit einer überzeugenden Klangbühne.

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Der 1,7 Kilogramm schwere Plattenteller aus Aluminiumdruckguss wird in einem zusätzlichen Schritt überarbeitet und feingewuchtet. Der schwere Teller besitzt innen einen Ring aus TPE (thermoplastisches Elastomer), der Resonanzen dämpft und Gleichlaufschwankungen minimiert. Der Debut-EVO-2-Plattenteller ist antimagnetisch, so dass man MC-Tonabnehmer verwenden und auf die True-Balanced-Technologie aufrüsten kann. Der separat erhältliche Record Puck E bietet ein zusätzliches Maß an Dämpfung und Stabilität und ist somit die perfekte Ergänzung.

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Der neue Debut EVO 2 steht auf drei höhenverstellbaren, gedämpften Füßen, um den perfekten Stand zu gewährleisten. Durch die Verwendung von drei Füßen konnte die Stabilität auf unebenen Flächen erhöht werden, denn ein perfekt waagerecht ausgerichteter Plattenspieler ist für echten High-End-Sound unerlässlich.

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Der Tonabnehmer Pick it MM EVO rundet den Debut EVO 2 in jeder Hinsicht ab. Er ergänzt den leichten Tonarm nicht nur klanglich, sondern sieht auch fantastisch aus. Das Tonabnehmersystem besitzt einen sehr flachen Frequenzgang, der mit MC-Tonabnehmern vergleichbar ist.

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Ein Schaltnetzteil versorgt den im Inneren des Plattentellers liegenden, präzisen Wechselstromgenerator, der eine völlig neue Sinuswelle erzeugt und so den Motor mit höchster Geschwindigkeitsstabilität antreibt.

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Highlights

  • perfekt vorjustierter Tonabnehmer Pro-Ject Pick it MM EVO
  • Aluminiumdruckguss-Plattenteller (300 mm) mit TPE-Dämpfungsring und Filzmatte
  • reibungsarmes Präzisions-Tonarmlager
  • weinrotes Matt-Finish
  • Hauptlager: Edelstahl-Achse in Bronzebuchse
  • konischer, einteiliger 8,6”-Karbontonarm
  • Motoraufhängung mit besserer Dämpfung
  • höhenverstellbare Metallfüße
  • elektronischer Geschwindigkeitsschalter
  • präziser Riemenantrieb
  • elektronische Geschwindigkeitsregelung
  • achtfach handlackiertes MDF-Chassis
  • hochwertiges halbsymmetrisches Phonokabel
  • vergoldete Cinch-Anschlüsse
  • Staubschutzhaube und 7‘‘-Singleadapter inklusive
  • handgefertigt in Europa

Der Pro-Ject Debut EVO 2 ist ab sofort zum Preis von 700 Euro in allen Ausführungen erhältlich.

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

Weitere Informationen

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Dienstag, 27 August 2024 00:01

MSB Technology Cascade DAC

Vor rund vier Jahren testete ich den großartigen Reference DAC, der mit verschiedenen Ein- und Ausgangsmodulen bestückt werden konnte. Kurz darauf stellte MSB seinen Wandlern den Digital Director zur Seite, ein Konzept das Jonathan und Daniel Gullman Roland Dietl erläuterten. Die Kulmination der diversen neuen Ansätze ist nun der Cascade DAC.

Während beispielsweise beim Reference DAC die Module für die digitalen Eingänge, mit denen der Wandler den Erfordernissen seines Besitzers entsprechend konfiguriert werden kann, im selben Gehäuse untergebracht sind wie die MSB-eigenen „Hybrid DACs MKII“ – dazu unten mehr –, befinden sie sich beim Cascade DAC im Gehäuse des sogenannten Digital Directors. Der Cascade ist nämlich nicht ein einzelnes Gerät, sondern ein aus drei Einzelkomponenten bestehendes System. Da hätten wir als erstes den Director, der auch für die Bedienung zuständig ist: Mit den vier Tasten und dem eleganten Drehknopf auf der Oberseite des Gerätes lassen sich die Eingänge wählen, die Lautstärke regeln und Einstellungen im Menü vornehmen. Die Front des Directors ziert eine große, in der Helligkeit regelbare und auch aus der Ferne gut ablesbare LED-Anzeige. Sie wird im Takt der Audio-Clock, deren Zeitreferenz die Femto-Clock liefert, aktualisiert um sicherzustellen, dass das analoge System nicht durch schädliches digitales Rauschen beeinträchtigt wird, das ansonsten von der Anzeige erzeugt würde. Das Display mit der dazugehörigen Schaltung findet seinen Platz in einer eigenen Aussparung im CNC-gefrästen Gehäuseblock. So soll eine eine optimale Hochfrequenz-Isolierung gewährleisten werden.

Das auch von weitem gut lesbare Display und die Bedienungselemente haben ihren Platz im Digital Director
Das auch von weitem gut lesbare Display und die Bedienungselemente haben ihren Platz im Digital Director

Neben den Eingangsmodulen, dem Display und den Bedienungselementen beherbergt der Director auch ein analoges Netzteil und zwei Hochleistungs-DSPs mit den dazugehörigen FPGAs, die jeweils 12 Milliarden Rechen-Operationen pro Sekunde ausführen können – das ist die vierfache Leistung der vorherigen DAC-Generation. So viel Rechenleistung erlaubt es, neue, deutlich längere digitale Filter zu verwenden, die MSB speziell auf die Hardware der Cascade DACs zugeschnitten hat. Im Interview hatten Jonathan und Daniel Gullman, die Söhne des MSB-Firmengründer und jetzt Geschäftsführer und Produktentwickler, Roland Dietl erzählt, dass MSB in der Anfangszeit verschiedene Filter zur Auswahl angeboten hätten, die Kunden sich aber das eine, „richtige“ Filter gewünscht hätten. Deshalb hätten sie nun die Aufgabe übernommen, verschiedene Filter zu hören und das beste dann weiter zu verfeinern. Dabei sei es keineswegs darum gegangen, immer einen angenehmen Klang zu bekommen. Instrumente dürften auch durchaus rau klingen, wenn sie das auch im Original tun. Es gehe darum, dass der DAC „richtig“ und originalgetreu spiele.

Unter diesem Menüpunkt kann man die Lautstärke festlegen, die nach dem Einschalten eingestellt ist und die Lautstärkeregelung aus dem Signalweg nehmen, indem man einen Wert oberhalb von 100 wählt. Der Cascade arbeitet dann als reiner DAC
Unter diesem Menüpunkt kann man die Lautstärke festlegen, die nach dem Einschalten eingestellt ist und die Lautstärkeregelung aus dem Signalweg nehmen, indem man einen Wert oberhalb von 100 wählt. Der Cascade arbeitet dann als reiner DAC


Jegliche digitale Signalverarbeitung findet beim Cascade also im Director statt. Die bestens aufbereiteten Daten stellt dieser dann an der MSB-Cascade-Link genannten Schnittstelle bereit. Für die Datenübertragung werden Diodenlaser und Glasfasern eingesetzt, um einen rauschfreien Datenfluss mit hoher Bandbreite ohne elektrisches Rauschen im Upstream zu garantieren. Es werden die rohen, unkomprimierten Daten direkt an die Wandlermodule übertragen. MSB Technology hat den Cascade Link dafür ausgelegt, dass er neben den zu wandelnden Daten die Steuerbefehle vom Director zum eigentlichen DAC transportiert und die Taktdaten in die Gegenrichtung. Technisch gesehen passiert das über SPF-Module des Typs SFP1G-LX-31 von FS, die für eine Wellenlänge von 1310 Nanometer und eine maximale Strecke von 10 Kilometer spezifiziert sind. Verbunden werden die Module durch Single-Mode-Duplex-Lichtwellenleiter.

Damit wären wir beim zweiten Teil des Cascade-Systems angekommen: dem DAC. Nach Ansicht seiner Entwickler ist dieser eher eine analoge als eine digitale Komponente, da der über den Cascade-Link ankommende Datenstrom sofort von acht Hybrid-DAC-MKII-Modulen in die analoge Welt umgesetzt wir. Das sind vollsymmetrische, hochpräzise Ladder-DACs, die sowohl PCM als auch DSD nativ verarbeiten können und deshalb „Hybrid“ genannt wurden. Die Parallelschaltung von vier Modulen pro Kanal soll die Präzision der Wandlung verbessern und die Ausgangsimpedanz verringern. Es ist ein Teil der Firmenphilosophie, den Widerstandsleitern keine aktiven Bauelemente nachzuschalten: MSB verzichtet auf jegliche Buffer oder Strom/Spannungswandler-Stufen. Die Ladder-DACs speisen lediglich ein passives Widerstandsnetzwerk mit konstanter Impedanz zur Lautstärkeregelung. Die erfolgt in Schritten von 0 bis 106. Dazu verschalten selbsthaltende Relais mit Edelmetallkontakten, deren Spulen bei Inaktivität auf Masse geschaltet werden, um eine Signalverfälschung zu vermeiden, verschiede Präzisionswiderstände so, dass keiner von ihnen eine zu hohe Verlustleistung aufweist, was der maximalen Linearität des Signals zugute kommen soll. Der Pegel lässt sich natürlich nicht nur mit dem Drehregler am Gerät einstellen, sondern auch mit dem auf der ansprechend gestalteten Fernbedienung. Diese ist komplett aus Metall gefertigt und kann bei Bedarf über ein USB-C-Kabel wieder aufgeladen werden. Wenn man im Menü die Einstellung „Startup Vol“ gewählt, den Wert 100 erreicht hat und noch einen Schritt im Uhrzeigersinn weiter dreht, wechselt der Wandler in den DAC-Modus, die Lautstärkeregelung wird deaktiviert und im Display erscheint „Preamp off“.

Auch auf der per USB-C wiederaufladbaren Fernbedienung dient ein Drehgeber als Lautstärkeregler
Auch auf der per USB-C wiederaufladbaren Fernbedienung dient ein Drehgeber als Lautstärkeregler

Den DAC – oder vielleicht besser: das Gehäuse mit den acht Ladder-DAC-Modulen – hat MBS im Cascade-Trio zu einer kompletten Vorstufe aufgewertet: Sie verfügt über zwei analoge Cinch- und zwei XLR-Eingänge sowie einen XLR-Ausgang. Hinter den Eingängen liegen Buffer mit einem extrem hohen Fremdspannungsabstand, äußerst geringen Verzerrungen und einer Verstärkung von wahlweise null oder sechs Dezibel. Danach geht es über dasselbe passive Widerstandsnetzwerk weiter, das auch von den Ausgängen der Wandler-Module angesteuert wird. Im selben Gehäuse, direkt neben den Wandlern hat MSB auch die Femto Clock MKIII positioniert, um den Jitter, der bei jeder weiteren Entfernung zwischen dem Taktmodul und dem Umwandlungspunkt im DAC-Modul zunehmen würde, so gering wie möglich zu halten.

Von oben nach unten: der Digital Director, der „analoge“ DAC mit integrierter Vorstufe und sein Netzteil, die Powerbase
Von oben nach unten: der Digital Director, der „analoge“ DAC mit integrierter Vorstufe und sein Netzteil, die Powerbase


Genaugenommen handelt es sich nicht um einen, sondern um zwei Taktgeber: je einen für die 44,1- und die 48-Kilohertz-Abtastraten-Familie. MSB setzt auf zwei verschiedene Oszillatoren, um auf Schaltungen zur Generierung der beiden Taktraten aus dem Signal nur eines Oszillators verzichten zu können. Denn diese Schaltungen würden dem sensiblen Clock-Signal Störungen und Verzerrungen hinzufügen. Die Oszillatorschaltung der Frequenzfamilie, die gerade nicht benötigt wird, wird deaktiviert, so dass die aktive Frequenzfamilie davon nicht beeinträchtigt werden kann. Auf der Firmen-Website wird auch noch einmal dargelegt, dass es bei einer Clock für Audio-Anwendungen nicht um die Exaktheit des Taktes über längere Zeit, sondern um die Minimierung des Jitters und des Phasenrauschens geht. Die dritte Komponente des Cascade-DAC-Systems ist die Powerbase, das aufwendige analoge Netzteil für den DAC. Um Verunreinigungen des Stroms durch lokale Computer, Beleuchtungen und Haushaltsgeräte zu reduzieren, liegt vor den drei, nach MSB-Spezifikationen gewickelten Transformatoren mit hoher Leistung ein zusätzliches Wechselstrom-Filter. Auf der Sekundärseite der elektrisch und magnetisch geschirmten Trafos entfernen dann Spulen- und Kondensatorbänke nach den diskreten Siliziumkarbid-Gleichrichtern einen Großteil des Restrauschens aus dem Gleichstrom. Dieser wird dann von diskreten, extrem rauscharmen linearen Stromversorgungen stabilisiert. Die fünf einzelnen Spannungen stehen für den Cascade-DAC dann an einer zehnpoligen Buchse bereit. Die Buchsen hat MSB ebenso wie das sogenannte „Summit-Kabel“ mit dem Schweizer Unternehmen Fischer Connectors entwickelt.

Oben die vier Eingangsmodule im Digital Director, darunter die analogen Ein- und Ausgänge der DAC/Vorstufen-Kombination
Oben die vier Eingangsmodule im Digital Director, darunter die analogen Ein- und Ausgänge der DAC/Vorstufen-Kombination

Da in der vergleichsweise schnelllebigen Digitaltechnik immer mal wieder neue Schnittstellen hinzukommen und bisher bewährte an Bedeutung verlieren, würden Geräte mit einer gewissen Anzahl fixer Eingänge in recht kurzer Zeit nicht mehr aktuell sein und an Wert verlieren. Deshalb stattete MSB schon seine früheren DACs und nun den Director mit Steckplätzen für Eingangsmodule aus. Im Lieferumfang des Cascade-Systems ist ein „Optical/Coaxial Module“ mit je einem Cinch- und Toslink-Eingang enthalten, das einen von vier Steckplätzen belegt. Wie beim optional erhältlichen „Balanced XLR Module“ gibt es hier eine BNC-Buchse als isolierten Word-Sync-Ausgang zur Taktung der die Signale liefernden Geräte. Da die Daten- und Bit-Raten sowie die Datenformate bei S/PDIF-Verbindungen eingeschränkt sind, empfiehlt es sich natürlich, universeller einsetzbare Module zu verwenden. Nach meinen bisherigen Erfahrungen führen über Ethernet bezogene Daten zu besseren klanglichen Ergebnissen als solche, die über USB angeliefert werden. Daher ist für mich beim Test der „Network Renderer V2“ der Eingang der Wahl. MSB hat seine eigene Prozessorkarte und Software mit Blick auf klangliche Leistung und geringes Rauschen entworfen. Die Renderer-V2-Schnittstelle, die MQA- und Roon-kompatibel ist, ersetzt eine hochwertige externe Streaming-Bridge, ist – nicht nur für MSB-Verhältnisse – mit einem Preis von 2050 Euro kundenfreundlich kalkuliert und läuft mit der JPLAY-App völlig stabil.

Die Powerbase stellt die Energie für die DAC/Vorstufen-Kombination bereit
Die Powerbase stellt die Energie für die DAC/Vorstufen-Kombination bereit

Wer eine USB-Verbindung bevorzugt, hat die Wahl: Da gibt es zum einen den ganz normalen „USB-Input“, der Datenraten bis 384 Kilohertz und DSD256 akzeptiert und von dem es auch eine MQA-Variante gibt. Besser als über diesen Eingang klang USB beim Test der Reference DAC aber, als dieser mit dem „ProISL Interface“ bestückt war, das über ein Lichtleiterkabel mit dem „ProUSB-Input“ verbunden war. Ob diese Art der galvanischen Trennung zwischen USB-Quelle und MSB-Wandler auch beim Cascade-System, bei dem zwischen dem Director und dem DAC Daten sowieso nur per Lichtwellenleiter übertragen werden, vorteilhaft ist, kann ich in Ermangelung eines pro ProUSB-Input leider nicht beurteilen. Schließlich bieten die amerikanischen Digital-Spezialalisten noch das „Dual ProI2S Input-Module“ für die Verbindung mit älteren Komponenten aus eigener Produktion an. Die Belegung der Kontakte ist mit üblichen HDMI-Schnittstellen nicht kompatibel. Die Bereitstellung von unterschiedlichen Eingangsmodulen ist erfreulicherweise nicht die einzige Maßnahme, mit der Jonathan und Daniel Gullman die Investition in ihre Komponenten zukunftssicher gestalten möchten. Wie Jürgen Sachweh, Chef des deutschen MSB-Vertriebs Hifi2Die4, anmerkte, werden „alte“ DACs zu sehr großzügigen Konditionen zurückgenommen, wenn ein Upgrade auf ein neues, höherwertiges Gerät stattfindet. Sein Beispiel: Wenn ein Kunde einen Premier DAC für 31.000 Euro gekauft hat und nach 2 Jahren gerne den Cascade DAC für 109.000 Euro kaufen möchte, dann werden die 31.000 Euro voll auf den Preis von 109.000 Euro angerechnet.


Der Blick in die DAC/Vorstufen-Kombination: oben die acht Hybrid-Ladder-DACs und darunter die Widerstände und Relais zur Laustärkeregelung
Der Blick in die DAC/Vorstufen-Kombination: oben die acht Hybrid-Ladder-DACs und darunter die Widerstände und Relais zur Laustärkeregelung

Im gleichen Maße, wie ich mich auf den Test des Cascade DAC freue, stellt mich das MSB-Trio aber auch vor Probleme – und zwar dann, wenn es darum geht, es in meinen beiden Racks unterzubringen und parallel zu meinen eigenen Komponenten, die ich ja zumindest für einen kurzen Vergleich benötige, gleichwertig zu verkabeln. Das geht schon mit der Stromversorgung los: Im Audioquest Niagara 1200, der alle Digitalgerätschaften versorgt, ist gerade mal ein Steckplatz frei. Wie gut, dass Jürgen Sachweh darauf hinweist, dass MSB die DAC/Vorverstäker-Einheit mit ihrem Netzteil als analoges Gerät ansieht: Die Powerbase bezieht ihre Energie demnach vom Niagara 5000, der alle Analogkomponenten speist. Ebenso gut ist es, dass MSB oben in die Gehäuse des Trios Spike-Aufnahmen aus Edelstahl eingearbeitet hat, man zwei oder drei davon also durchaus stapeln kann. Schließlich finden DAC und Powerbase unter dem mit Thixar Silent Feet 20 entkoppelten Melco N1Z/2EX-H60 ein Plätzchen. Der Director kann eine Ebene des Artesania Racks nebenan ganz allein für sich beanspruchen. Nach ein wenig Kabeltauscherei haben der Cascade und meine digitale Kette die gleichen guten Vorraussetzungen: Sie sind per Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature mit dem PowerSwitch und per Audioquest Dragon mit der WestminsterLab-Vorstufe verbunden.

In unmittelbarer Nähe der Ladder-DACs befindet sich das Clock-Module mit den Taktgebern für die 44,1- und die 48-Kilohertz-Abtastraten-Familien
In unmittelbarer Nähe der Ladder-DACs befindet sich das Clock-Module mit den Taktgebern für die 44,1- und die 48-Kilohertz-Abtastraten-Familien

Schon beim ersten Funktionstest mit einigen kurz angespielten Test-Tracks wird deutlich, dass wir uns gar nicht so intensiv um Chancengleichheit für den Cascade hätten bemühen müssen. Sie haben gewiss selbst schon die Erfahrung gemacht, dass Wandler die Gerätegattung sind, die am positivstem auf eine lange Aufwärmphase am Netz reagiert. Doch das gerade verkabelte Cascade System demonstriert mit den ersten bekannten Takten, dass es auf einem höheren Niveau agiert als meine sorgfältig zusammengestellte und an vielen Stellen optimierte Digitalkette. Der MSB verwöhnt mit einem minimal größeren, luftigerem Raum, einem intensiven musikalischen Fluß und diesem gewissen Etwas, das sich der Zuordnung zu den üblichen Hifi-Disziplinen entzieht. Dass die weitere Beschäftigung mit dem Cascade die reine Freunde sein wird, steht schon jetzt fest.

Die DAC-Module verarbeiten PCM- und DSD-Dateien
Die DAC-Module verarbeiten PCM- und DSD-Dateien


Um so langsam auf Betriebstemperatur zu kommen und sich dem klanglichen Optimum zu nähern, gewähre ich dem Cascade gerne viel Zeit. So ist er auch der Signallieferant bei der Beschäftigung mit der fantastischen darTZeel-Vor/Endstufen-Kombination NHB-18NS und NHB-108. Die enormen Fähigkeiten dieser Ausnahmeverstärker lassen sich logischerweise mit Quellen aller bester Qualität leichter entdecken – und umgekehrt: Daran, dass ich Musik-Files über die Schweizer Edelverstärker so intensiv wie nie zuvor in meinem Hörraum genossen habe, hat ganz gewiss auch das MSB-Trio seinen nicht unbeträchtlichen Anteil. Aber auch über den WestminsterLab Quest und Einsteins The Poweramp entfaltet der Cascade seine Magie: Die von Qobuz neu erworbenen Alben wie John Surmans Words Unspoken, Niels Kugelmanns Stormy Beauty und Julia Hülsmanns The Next Door kommen einfach nur ausgesprochen stimmig, fließend und homogen rüber. Die Wiedergabe wirkt frei von jeglichen technischen Artefakten und schlicht „richtig“ oder „natürlich“ – auch wenn ich mich sonst eher scheue, die beiden letzten Adjektive zu verwenden. Aber hier komme ich wohl nicht darum herum.

Der Digital Director wird von einem eigenen Analognetzteil gespeist
Der Digital Director wird von einem eigenen Analognetzteil gespeist

Bei bekannten Alben wie Changing Places des Tord Gustavsen Trios weiß ich dann auch ohne direkten Vergleich, dass der Cascade beispielsweise den viel gespielten beiden ersten Stücken eine Geschmeidigkeit und dennoch eine hohe innere Spannung verleiht, die ich zuvor nicht kannte. Plötzlich wird einem die unterschiedliche Intensität der Anschläge bei einer entspannten Melodielinie bewusst, was aber nicht vom Wesentlichen ablenkt. Das Spiel Gustavsens strotzt vor Energie, aber dennoch wohnt man beispielsweise auf „Melted Matter“ keinem Spektakel bei, sondern wird geradezu in den realistisch wirkenden Raum hineingezogen. Das Reiben der Besen auf der Snare wird extrem fein differenziert, das mit dem Schlegel leicht angetupfte Fell der Bass Drum entfaltet dennoch einen gewissen Druck. Die Abbildung der Instrumente gelingt ungemein plastisch. Aber mit purer Schwärmerei ist Ihnen ja nicht gedient. Deswegen wechsele ich noch einmal zu Auralic Aries, Chord M-Scaler und Dave mit ihren diversen Modifikationen zurück und starte die von der LSC-CD gerippete Musik-Datei „Sonnenaufgang“ aus Richard Strauß' Also Sprach Zarathustra mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Fritz Reiner: Über dem Grummeln der Orgel lassen die Blechbläser die Größe des Aufnahmeraumes erahnen, die Pauken konkretisieren die ersten Eindrücke, besonders in puncto Tiefe der Bühne, und das restliche Orchester setzt ein: Welch grandioser Beginn! Der MSB verleiht dem Grummeln dann mehr Struktur, der Raum scheint noch ausladender zu sein, die Instrumentengruppen umgibt mehr Luft, die Wiedergabe besitzt mehr Eindringlichkeit: Da kommt nicht der geringste Zweifel auf, welcher Wandler diese kurze Sequenz zum tieferen emotionalen Erlebnis macht.

Hier werden alle ankommenden digitalen Signale für die Wandler-Module aufbereitet und dann am MSB-Cascade-Link oben links zur Weiterleitung bereitgestellt
Hier werden alle ankommenden digitalen Signale für die Wandler-Module aufbereitet und dann am MSB-Cascade-Link oben links zur Weiterleitung bereitgestellt

Bisher agierte der Cascade als reiner DAC. Und in dieser Funktion darf er erst einmal den Beginn des ersten Satzes von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern wandeln: Das macht er überzeugender als alle DACs, die vorher in meinem Hörraum gespielt haben – mit Ausnahme des dCS Vivaldi vielleicht, aber der ist leider schon so lange wieder beim Vertrieb, dass ich aus der Erinnerung seine fantastischen Leistungen nicht zu denen des MBS in Relation setzen kann. Leicht beschreiben hingegen lässt sich, was sich ändert, wenn der MSB statt des WestminsterLab Quest auch die Rolle eines Vorverstärkers übernimmt: relativ wenig! Die imaginäre Bühne schrumpft in der Tiefe einen Hauch, dafür nimmt das Klangbild nun mit minimal mehr Druck im Tieftonbereich für sich ein. Das mögen Geschmacksfragen für Hörer mit Fledermausohren sein, mit Blick auf die Kosten ist die Entscheidung klar: Ich würde in meiner Kette dem Cascade auch die Aufgaben einer Vorstufe anvertrauen.


Ein digitales Eingangsmodul mit seiner mechanischen Arretierung
Ein digitales Eingangsmodul mit seiner mechanischen Arretierung

Zum krönenden Abschluss höre ich noch eine meiner Lieblings-LPs über den Cascade. Dazu habe ich den Plattenspieler mit Einsteins The Turntable's Choice verbunden und diesen mit den XLR Eingängen des DAC. Auf dem Teller des LaGrange liegt Zakir Hussains Album Making Music. Auch wenn ich jetzt statt des sonst oft gewählten „Anisa“ das Titelstück höre, zieht mich die Vorstufe des Cascade mit einer selten gehörten Dynamik und Offenheit in ihren Bann: Toll, wie kraftvoll und schnell sich die farbstarken Klänge der Instrumente im von Jan Eric Kongshaug geschaffenen Raum entfalten. Wechselt man dann vom MSB zum Quest, tauscht man Quäntchen Offenheit gegen eine etwa gleich große Portion Wärme im Klangbild. Ich erkenne da keine Qualitätsunterschiede, sondern marginale Vorteile mal bei der Vorstufe, mal beim der in den DAC integrierten Vorstufensektion. Der MSB macht es leicht, auf eine dezidierte Vorstufe zu verzichten. Schade, dass ich keinen MSB besitze, durch dessen Inzahlungnahme ich das Cascade-System für mich erschwinglicher machen könnte!

STATEMENT

Das MSB-Cascade-System ist extrem kostspielig – und dennoch preiswert im besten Sinne des Wortes. Da braucht man nicht über den enormen Aufwand für die perfekt verarbeiteten Gehäuse zu reden und auch nicht darüber, dass im Preis eine wirkliche High-End-Vorstufe enthalten ist. Wenn man den Cascade DAC unter adäquaten Bedingungen gehört hat – und ihn sich leisten kann –, gibt es keinen Weg zurück!
Gehört mit
Laufwerk Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Einstein The Tonearm 9“
Tonabnehmer Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil
Streamer Auralic Aries G2.2
Up-Sampler Chord Electronics M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe WestminsterLab Quest, darTZeel NHB-18NS
Endstufe Einstein The Poweramp, darTZeel -108
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x)
Herstellerangaben
MSB Technology Cascade Digital Director
Unterstützte Formate 44,1kHz bis 3.072kHz PCM bis zu 32 Bit, DSD64, DSD128, DSD256, DSD512, unterstützt DSD über DoP auf allen Eingängen
Digitaleingänge 4x Erweiterte Steckplätze für isolierte Eingangsmodule
Stromverbrauch 24 W im Betrieb, 17 W Standby
Garantie 2 Jahre Standard + 3 weitere Jahre bei Registrierung
Abmessungen (B/T/H) 444,5/393,7/79,4mm
Fußgewinde M10x1,5
Gewicht 13,7kg
Enthaltenes Zubehör Benutzerhandbuch, MSB-Fernbedienung, USB-Ladekabel, IEC-Netzkabel, 4x Cascade Basis
Enthaltene Eingangsmodule Optical/Coaxial Module (S/Pdif)
Optionale Eingangsmodule Renderer-Modul, USB2-Modul, XLR/AES-EBU-Modul 192/24 und 1xDSD vi DoP.
Herstellerangaben
MSB Technology Cascade Converter
XLR-Analogeingänge 50kΩ symmetrisch, 6V Maximal, isoliert, wenn nicht ausgewählt
XLR-Analogausgänge 3,32V maximal (Digitaleingang), 6V maximal (Analogeingang), 75Ω symmetrisch
Lautstärkeregelung rein passive analoge Dämpfung mit konstanter Impedanz, 1-dB-Schritte
Leistungsaufnahme (DAC + Netzteil) 78 W eingeschaltet, 0,48 W Standby
Garantie 2 Jahre Standard + 3 zusätzliche Jahre bei Registrierung
Abmessungen (B/T/H) 444,5/393,7/79,4mm
Fußgewinde M10x1,5
Gewicht 14,5kg
Enthaltenes Zubehör 4x Cascade-Basis
Herstellerangaben
MSB Technology Cascade Powerbase
Leistungsaufnahme (DAC + Netzteil) 78 W eingeschaltet, 0,48 W Standby
Garantie 2 Jahre Standard + 3 weitere Jahre bei Registrierung
Abmessungen (B/T/H) 444,5/393,7/79,4mm
Fußgewinde M10x1,5
Gewicht 19,5 kg
Enthaltenes Zubehör IEC-Netzkabel, Summit-Netzkabel, 4x Cascade-Basis
Preise 109.000 Euro (The Cascade DAC), 2.050 Euro (Renderer-Modul), je 1.040 Euro (USB2-Modul und XLR/AES-EBU-Modul)

Vertrieb
HiFi2Die4
Anschrift Austrasse 9
73575 Leinzell
Telefon +49 (0) 7175 909032
E-Mail hifi2die4@gmx.de
Web www.hifi2die4.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Vor rund vier Jahren testete ich den großartigen Reference DAC, der mit verschiedenen Ein- und Ausgangsmodulen bestückt werden konnte. Kurz darauf stellte MSB seinen Wandlern den Digital Director zur Seite, ein Konzept das Jonathan und Daniel Gullman Roland Dietl erläuterten. Die Kulmination der diversen neuen Ansätze ist nun der Cascade DAC.
Montag, 26 August 2024 00:01

World Of Headphones in Essen

Am 31. August 2024 öffnet das Oktogon auf der Zeche Zollverein in Essen erneut die Türen für die World Of Headphones. Auf dieser Spezialmesse präsentieren rund 47 Marken ihre Kopfhörer, die Besucher direkt vor Ort ausprobieren können. Ergänzt wird das Angebot durch tragbares Audiozubehör wie Kopfhörerverstärker, D/A-Wandler und Streamingtechnologie.

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Kopfhörer werden immer beliebter und bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Besonders im Sommer sind sie bei allen möglichen Outdoor-Aktivitäten für viele Menschen ein unverzichtbarer Begleiter. Für den Musikgenuss direkt auf die Ohren stehen zahlreiche Modelle zur Auswahl. Auf der World Of Headphones haben Kopfhörerfans, Musikliebhaber und audiophile Enthusiasten die Möglichkeit, verschiedene Ausführungen auszuprobieren und miteinander zu vergleichen. Eine einmalige Gelegenheit, um das passende Modell für die eigenen Bedürfnisse zu finden und damit die Kaufentscheidung zu erleichtern.

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Das Oktogon auf der Zeche Zollverein bietet wie schon im letzten Jahr mit seiner charakteristischen Architektur einen besonderen Rahmen für die World Of Headphones. Die einst größte Kohleförderanlage Europas, die als schönste Zeche der Welt gilt, symbolisiert das Ruhrgebiet und ist UNESCO-Welterbe. Seit ihrer Stilllegung steht die Zeche unter Denkmalschutz. Als beliebtes Ausflugsziel ist sie weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Zentral im Herzen des Ruhrgebiets gelegen, profitiert die Stadt Essen von einem Einzugsgebiet von rund einhundert Kilometern des größten deutschen Ballungsraums. Auch aus dem Rheinland und Westfalen ist Essen sehr gut erreichbar. Der Eintritt zur Messe ist frei.

Als Sonderausstellung hat sich die WORLD OF HEADPHONES während der internationalen Audiomesse HIGH END Munich als wahrer Publikumsmagnet bewiesen. Aufgrund des großen Erfolgs in München präsentieren wir die Spezialmesse als ausgekoppeltes Event auch in Heidelberg und Essen. An beiden Standorten bieten außergewöhnliche Eventlocations der Veranstaltung einen attraktiven Rahmen.

Die HIGH END SOCIETY Service GmbH ist ein eigenständiges Tochterunternehmen des Interessenverbandes für hochwertige Ton- und Bildwiedergabe HIGH END SOCIETY e. V. Seit die Gesellschaft 1995 gegründet wurde, wickelt sie alle wirtschaftlichen Projekte des Verbandes ab. Hierzu zählen insbesondere die Planung, Organisation und Durchführung der HIGH END Munich und der FINEST AUDIO SHOW sowie weiterer Ausstellungen, Verkaufsveranstaltungen, Tagungen und Fachvorträge.

Herstellerangaben
WORLD OF HEADPHONES
Termin 31. August 2024
Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr
Eintritt Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort Oktogon auf der Zeche Zollverein
UNESCO-Welterbe Zollverein
Bullmannaue 11
45327 Essen
Veranstalter HIGH END SOCIETY Service GmbH
Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon: +49 202 702022
E-Mail: info@highendsociety.de
www.highendsociety.de
Alle Infos www.worldofheadphones.de

Weitere Informationen

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Freitag, 23 August 2024 00:03

Lotoo PAW D2

Der Lotoo PAW D2 ist nicht mehr nur ein digitaler Schnittstellenwandler wie sein Vorgänger, sondern verfügt zusätzlich über einen Digital-Analogwandler mit Cinch-Ausgängen. Der kleine Formfaktor und die Handschmeichlerqualität des hochwertigen Vollmetallgehäuses bleiben erhalten. Zusätzlich wurde dem D2 ein kleines Display spendiert.

Äußerlich unterscheidet sich der D2 deutlich vom D1. Zwar bleiben der XLR-Ausgang für AES/EBU, Cinch- und TOSLINK-Ausgang für S/PDIF erhalten, Display und Lautstärkeregler geben dem D2 jedoch ein neues Erscheinungsbild. Der eingesetzte ADI Blackfin 706 Prozessor und die AK8142 Clock hingegen kommen einem aus dem D1 bekannt vor. Für die Digital-Analog-Wandlung kommt ein AKM4490 zum Einsatz.

Der kleine Wandler ist kaum größer als meine Handfläche
Der kleine Wandler ist kaum größer als meine Handfläche

Die Bedienung des kleinen Geräts ist absolut selbsterklärend. Das kleine Display auf der Oberfläche schaltet sich nach kurzer Zeit von selbst ab und muss mit einem Druck auf den Knopf in der Mitte des formschön ebenfalls in die Oberseite integrierten Lautstärkereglers aktiviert werden, bevor man die Lautstärke verstellen kann. Mit einem weiteren Druck auf den mittleren Knopf kommt man in ein Equalizer-Auswahlmenü, das Lotoo, wie aus anderen Geräten beispielsweise dem S2 bekannt, ebenfalls in den D2 implementiert hat. Bei nochmaligem Druck kann man auswählen, ob zu S/PDIF oder AES/EBU umgesetzt werden soll. Es funktioniert nur eine der beiden Schnittstellen zurzeit, dafür allerdings stets zusätzlich zum Analogausgang. Die Lautstärke wirkt sich dabei dann sowohl auf den digitalen als auch analogen Ausgang aus.

Der D2 kann an Windows ohne eigenhändige Treiberinstallation als Plug-&-Play-Gerät betrieben werden. Einen Überblick über die möglichen Abtastraten zu gewinnen ist etwas komplizierter. Unter Windows unterstützt der D2 maximal 192 Kilohertz und DSD64 über PCM. Wie es sich am Mac verhält, kann ich nicht sagen. Prinzipiell kann der D2 intern jedoch Samplerates bis zu 384 Kilohertz und DSD bis zu 256 verarbeiten, die dann allerdings immer runtergerechnet werden, damit sie auch über die S/PDIF und AES/EBU-Ausgänge ausgegeben werden können, die auf 192 Kilohertz begrenzt sind. Auch wenn DSD64 nativ verarbeitet werden kann, wird es an den digitalen Ausgängen des D2 ebenfalls in PCM ausgegeben. Auch im DSD-Betrieb ist die Lautstärkeregelung am Gerät möglich. Für den normalen Musikgenuss verrichtet Windows WASAPI-Treiber seinen Dienst anstandslos, für den professionellen Einsatz insbesondere im Musikumfeld wünsche ich mir einen ASIO-Treiber. Beeindruckt hat mich, wie problemlos ich den D2 mit hochauflösenden Formaten am Smartphone nutzen konnte. Dazu habe ich auf die kostenfreie, aber sehr mächtige Musik-App von HiBy zurückgegriffen, die nicht nur auf den mobilen Playern der Marke, sondern jedem beliebigen Android-Smartphone lauffähig ist. In dieser Konstellation nimmt der kleine Wandler dann auch PCM bei 384 Kilohertz oder DSD256 entgegen.

Das Display ist zwar nicht hoch aufgelöst, aber bietet alle nötigen Informationen und sogar eine Pegelanzeige mit Skala
Das Display ist zwar nicht hoch aufgelöst, aber bietet alle nötigen Informationen und sogar eine Pegelanzeige mit Skala


Um einen ersten Klangeindruck des Wandlers zu gewinnen, bietet sich mein Schreibtisch-Setup geradezu an. Hier arbeitet ein Paar Neumann KH120 A an einem Violectric Pre V630 Vorverstärker mit drei Eingängen. An einem der Ausgänge spielt für gewöhnlich ein Soncoz SGD1 DAC, den ich vor einigen Jahren aufgrund herausragender Messwerte gekauft habe. Der PAW D2 darf sich jetzt an einem zweiten Eingang dazugesellen. Obwohl der Soncoz DAC von Roon über ASIO und der Lotoo über WASAPI angesteuert wird, ist es kein Problem, sie in eine Gruppe zu packen und gleichzeitig mit ein- und demselben Musikstück aus Roon zu füttern. In diesem Fall Swallow the Suns „Songs from the North“, dem Titeltrack des gleichnamigen Albums. Unterschiede sind tatsächlich kaum feststellbar. Der Mini-Wandler von Lotoo scheint etwas musikalischer daherzukommen. Einzelne Klänge wirken etwas feiner aufgelöst und freischwebender. Er schafft im Zentrum des Stereopanoramas etwas mehr Freiraum für die Stimmen der beiden Sänger, hebt sie in der Tiefenstaffelung etwas nach vorne. Der Bassbereich scheint minimal präsenter. Insgesamt wirkt der Soncoz hingegen doch noch etwas aufgeräumter, obwohl nicht unbedingt detaillierter. Haftet ihm ein Hauch Härte an, von dem der Lotoo verschont bleibt oder ist der Lotoo in den Höhen einfach nur minimal gutmütiger und weicher? Ganz eindeutig kann ich das nicht sagen. Schade, dass der Lotoo nur über einen unsymmetrischen Analogausgang verfügt, denn er hat sich soeben als der ideale Kompakt-Schreibtischwandler qualifiziert, der er sein möchte. Ich sehe ihn als extrem starken Spielpartner für jeglichen Aktivlautsprecher.

Alle Ausgänge sind auf der Rückseite untergebracht
Alle Ausgänge sind auf der Rückseite untergebracht

Besonders im Computerumfeld bleibt eine unsymmetrische Verbindung aber leider überdurchschnittlich störanfällig. In meinem Fall übernimmt der Violectric Pre-Amp die für die Neumann-Studiolautsprecher notwendige Umsetzung von unsymmetrisch zu symmetrisch und kann mit variablen Erdungsoptionen viele Probleme lösen. Im professionellen Audio-Umfeld wäre eine DI-Box zur Symmetrierung mit Ground Lift, um Masseproblemen begegnen zu können, das Mittel der Wahl. Von einer notwendigen Symmetrierung abgesehen, begegnete ich Masseproblemen besonders im PC-Bereich gerne schon früher mit einem iFi iDefender+. Der kleine Adapter wird in die USB-Verbindung zwischen PC und Wandler eingeschleift und hat einen Anschluss für ein externes 5-Volt-Netzteil. Diese Entkopplung der USB-Stromführung vom internen PC-Netzteil hat bei mir bisher sämtliche Masseprobleme und damit verbundene Einstreuungen anderer PC-Komponenten sowohl bei Wandlern, deren Stromversorgung ausschließlich auf den 5 Volt des USB-Kabels basieren als auch bei auf extern mit Strom versorgten Wandlern beseitigen können. Auch den Lotoo konnte ich so zuverlässig komplett entstören, wenn ich nicht den Violectric habe nachhelfen lassen. Ohne Entstörung waren besonders bei beanspruchter Grafikkarte deutlich Einstreuungen auf den Lautsprechern zu hören. Selbst ein hochwertiges Computernetzteil ist eben weit davon entfernt, audiophile Qualitäten aufzuweisen. Dass Probleme auftreten können, und das möchte ich noch einmal deutlich betonen, liegt nicht am Lotoo an sich, sondern an der generellen Anfälligkeit von unsymmetrischen Verbindungen, insbesondere bei Computernetzteilen, ihren Erdungskonzepten oder unglücklichen Konstellationen verschiedener Komponenten. Da ich den D2 aber genau in diesem Umfeld sehe, war es mir wichtig, verschiedene Entstörmöglichkeiten aufzuzeigen. Der iFi iDefender+ hat natürlich noch den weiteren Vorteil, dass man einen Lotoo D2 auch ohne auftretende Störungen auf Wunsch entkoppelt vom PC mit einem hochwertigen 5-Volt-(Linear-)Netzteil betreiben kann.

Ganz ehrlich, die EQ-Sektion halte ich für Spielkram, auch wenn Lotoo dafür mit ATE (Acoustic Timbre Embellishment) seinen eigenen Namen erfindet. Was sich beispielsweise hinter der Einstellung ACG-1 verbirgt ist mir nicht klar. Für noch mehr Fragezeichen sorgt das Preset „Dental“. Die Einstellungen „Near Field“ und „Far Field“ sind durchaus noch interessant, da sie besonders stark die Wahrnehmung des Stereopanoramas beeinflussen, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass eigentlich „Direct“ respektive „Diffuse Field“ gemeint sind. Aber sei es drum, diese verdrehte Begrifflichkeit hat sich schließlich auch bei Studiomonitoren etabliert.

Wird Musik abgespielt, blinkt das kleine Lämpchen
Wird Musik abgespielt, blinkt das kleine Lämpchen

Nachdem der Analogausgang mich bereits überzeugen konnte, ziehe ich mit dem kleinen D2 in meine Hauptanlage um. Hier muss der Lotoo als Formatwandler zeigen, was er kann. Zum Vergleich schließe ich meinen Mytek Brooklyn DAC+ seit Ewigkeiten mal wieder direkt über USB an. Diese Schnittstelle halte ich an dem Wandler für nicht sonderlich erhaben und steuere ihn deshalb wahlweise via AES/EBU oder S/PDIF meist über meinen Mutec Reclocker an. An seine Stelle tritt jetzt der Lotoo und wandelt das über den PrimeCore und USB zugespielte Signal in S/PDIF. Im Vergleich zum USB-Eingang des Wandlers herrscht mit dem Umweg über den D2 etwas mehr Ruhe im Klangbild und ein Hauch mehr plastische Tiefe. Obwohl der PAW der Wiedergabe eine gewisse Geschmeidigkeit mitgibt, habe ich nicht das Gefühl, dass dabei Details verloren gehen, im Gegenteil, der D2 scheint das musikalische Geschehen etwas feiner aufzugliedern. Als nächstes möchte ich den D2 mit meinem Mutec Reclocker vergleichen. Obwohl bei beiden Geräten S/PDIF und AES/EBU leicht unterschiedlich klingen und beide Schnittstellen im Vergleich leicht unterschiedliche Ergebnisse erzielen, kann ich die Unterschiede kaum noch benennen. Dennoch scheint der Unterschied zwischen beiden Schnittstellen beim Lotoo etwas geringer auszufallen. Im Vergleich der zwei Signalwandler an jeweils den zwei verschiedenen Schnittstellen, also insgesamt vier unterschiedlichen Konstellationen, bin ich der Meinung, Unterschiede ausmachen zu können, die ich klar entweder dem Lotoo oder dem Mutec zuschreiben kann. Letztendlich sind es aber kaum qualitativ bewertbare Kriterien, sondern viel eher Geschmacksurteile. Bei einem Stück bevorzuge ich die etwas musikalisch geschlossenere Wiedergabe des Lotoo, beim nächsten gefällt mir das kleine Plus an Details, Raumtiefe und der leicht analytische Anklang des Mutec besser.


Bei Agent Frescos „Pyre“ vom Album Destrier wiederholt sich für den digitalen Ausgang ein ähnlicher Eindruck, wie ich ihn bereits vom Analogausgang des Lotoo gewinnen konnte: Mit ihm gewinnt die komplexe Prog-Instrumentierung etwas mehr Punch, insbesondere im Bassbereich. Der Mutec hingegen löst die Instrumente mit etwas mehr Schärfe auf, was sich besonders im Klang der Hi-Hat manifestiert. Seine Fähigkeit zur Raumabbildung fällt größer aus. Bei dem bereits gehörten „Songs from the North“ imponiert mir die schmeichelhafte Sanftheit, die der D2 insbesondere den Stimmen mitgibt, ungemein. Das Klangbild wirkt insgesamt etwas dichter, konzentrierter und sehr angenehm. Der Mutec hat in Sachen Details wiederum die Nase vorn. Es lassen sich ein paar mehr Details im Ausschwingverhalten der Becken oder im Rascheln des Snareteppichs erhaschen. Bei diesem ruhigen Stück macht der D2 für mich dennoch eindeutig das Rennen. In Agnes Obels „Aventine“ vom gleichnamigen Album gefällt mir die etwas vollmundigere Wiedergabe des Lotoo ebenfalls sehr. In diesem Fall wirkt der Mutec im Gegenzug jedoch weniger spitz als noch bei „Pyre“. Er gibt dem Stück eher etwas Frisches und Spritziges mit. Gerade die gezupften Streicher vermag er noch stärker mit größerer Plastizität und mehr räumlicher Komponente herauszuarbeiten.

Gemeinsam mit dem Case gibt es keinen Grund, den D2 als Wandler für alle Fälle nicht immer dabei zu haben
Gemeinsam mit dem Case gibt es keinen Grund, den D2 als Wandler für alle Fälle nicht immer dabei zu haben

Da ich ein Freund von Minimalismus bin, möchte ich den kleinen Wandler natürlich auch einmal direkt an meiner Endstufe ohne weiteren Vorverstärker testen, auch wenn dies nicht unbedingt sein Haupteinsatzbereich sein wird, da der Lautstärkeregler jetzt außer Reichweite liegt. Obwohl der gesamte Signalweg unsymmetrisch bleibt und der PrimeCore Audio A7 Musikserver am Ende des Tages auch nur ein Computer ist, gibt es hier überhaupt keine Masse- respektive Einstreuungsprobleme. Wenn Schlagzeugerin und Sängerin Stefanie Mannaerts mit ihrer Band Brutus im Song „War“ vom Album Nest loslegt, scheint wieder ein Hauch mehr Energie im Spiel, als in meiner üblichen Konstellation und die Snare knallt noch etwas energetischer. So präzise wie meine eigene Kette, vermag der kleine Wandler das Gitarren-, Bass- und Schlagzeuggewitter aber nicht aufzuschlüsseln und fällt insbesondere in der Tiefenstaffelung der Instrumente zurück. Er tritt allerdings in diesem Fall gegen einen DAC mit externem Netzteil und vorgeschalteten Reclocker an – nicht ganz fair. In meinem Schreibtischsetup konnte der D2 bereits zeigen, dass er auf den Einsatz einer zusätzlichen Vorstufe positiv reagiert. Dass er als Formatwandler eine USB-Schnittstelle durch seine Musikalität als S/PDIF- und AES/EBU-Wandler aufwerten kann sowieso. Schlussendlich macht ihn sein kompakter Formfaktor bei hochwertigster Verarbeitung in Verbindung mit dem passenden Case für jegliche Reise-Anwendung zu einem Mittel der Wahl.

STATEMENT

Wer einen möglichst kompakten Wandler für den Schreibtisch oder Reisen sucht und keine Abstriche bei der Verarbeitungsqualität machen möchte, wird beim Lotoo PAW D2 fündig. Darüber hinaus löst der D2 als hochwertiger Formatwandler von USB zu S/PDIF oder AES/EBU Kompatibilitätsprobleme.
Gehört mit
Router & Zubehör Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3)
Server PrimeCore Audio A7
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE, IOTAVX PA3
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer
Herstellerangaben
Lotoo PAW D2
Maße 98 x 40 x 41 Millimeter
Gewicht 212 Gramm
Bildschirm OLED 128 x 32 Pixel
Eingang USB C
Ausgänge AES/EBU, S/PDIF (koaxial und optisch), RCA
Analoglevel 2 V RMS
Formate PCM bis 192 bzw. 384 Kilohertz bei 24 Bit, DSD bis DSD64 bzw. DSD256
Preis 400 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-08-23_lotoo
  • Social Introtext Der Lotoo PAW D2 ist nicht mehr nur ein digitaler Schnittstellenwandler wie sein Vorgänger, sondern verfügt zusätzlich über einen Digital-Analogwandler mit Cinch-Ausgängen. Der kleine Formfaktor und die Handschmeichlerqualität des hochwertigen Vollmetallgehäuses bleiben erhalten. Zusätzlich wurde dem D2 ein kleines Display spendiert.
Mittwoch, 21 August 2024 23:34

Pro-Ject Speaker Box 5 E & Amp Box S3 CI

Mit den neuen Kompaktlautsprechern Speaker Box 5 E und dem Custom-Installation- Leistungsverstärker Amp Box S3 CI führt Pro-Ject seine Tradition fort, hochwertiges Qualitäts-HiFi zu unschlagbaren Preisen zu bieten.

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Die Speaker Box 5 war immer eines der Lieblingsprodukte von Pro-Ject-Gründer Heinz Lichtenegger, doch nach einer Produktionszeit von 15 Jahren ist es Zeit für ein Update. Für noch erstaunlicheren Klang mit echten audiophilen Qualitäten – dank der hochwertigen Komponenten, die man anderswo in einem Lautsprecher dieser Preisklasse nicht finden wird. Die Speaker Box 5 E ist ein „Regallautsprecher“ der Superlative und klingt insbesondere in kleinen Räumen unglaublich gut.

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Highlights der Speaker Box 5 E

  • Die Speaker Box 5 E verfügt über einen hochwertigen Seidenkalotten-Hochtöner für transparente und sanfte Höhen.
  • Der Glasfaser-Tieftöner ist extrem steif und gibt die Bassimpulse kräftig wieder.
  • Der Frequenzgang dieser kleinen Box ist beeindruckend.
  • Ein schwerer und leistungsstarker Magnet ist für die starke Bass-Performance verantwortlich.
  • Die Frequenzweiche besteht aus hochwertigen Bauteilen auf einem echten PCB.
  • Die Treiber sind mit Inbusschrauben fest mit dem massiven MDF-Gehäuse verbunden.
  • Vier Farbvarianten – Schwarz, Weiß, Rot und Walnuss – passend zu jedem Raum.

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Die Speaker Box 5 E in Schwarz, Weiß und Rot ist für einen Pfreis von 350 Euro erhältlich. Die Speaker Box 5 E in Walnuss kostet 400 Euro. Ab sofort bei Pro-Ject-Händlern!

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Die ultrakompakte Amp Box S3 CI ist ein audiophiler Mikro-Stereo-Leistungsverstärker für individuelle, professionelle Custom-Installation-Lösungen. Sie liefert bis zu 2x 37 Watt an 4 Ohm bei sehr geringen Verzerrungen.

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Highlights der Amp Box S3 CI

  • Professionelle Lautsprecherausgänge
  • Signalerkennung: Einschalten & Auto-Standby
  • Pegel-, Bass- und Höhenregler
  • Audiophiles PCB-Konzept und ausgefeilte Topologie
  • Geringe Verzerrungen und hoher Rauschabstand
  • Ultrakompaktes Metallgehäuse schützt vor Vibrationen & Störungen
  • Stereo-Eingang (Cinch) + Stereo-Loop-Ausgang (Cinch)
  • Trigger Ein- und Ausgang
  • Erhältlich in Silber oder Schwarz

Die Amp Box S3 CI ist in silberfarben oder schwarz ab sofort zum Preis von 350 Euro erhältlich.

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

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Mittwoch, 21 August 2024 00:01

Auris MYSTiK

Als Unternehmen, das sich der Innovation verschrieben hat, hat sich Auris dafür entschieden, sowohl traditionelle als auch modernste Materialien für die Produktion seiner Plattenspieler zu verwenen. Der Mystik ist aus dem fortschrittlichen Verbundwerkstoff Kerrock® gefertigt, der für seine außergewöhnliche Vibrationsfestigkeit bekannt ist.

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Der Mystic-Plattenspieler zeichnet sich durch ein schlankes und modernes Design aus und verkörpert eine minimalistische Ästhetik, die sich nahtlos in jede Umgebung einfügt und gleichzeitig hervorragende klangliche Leistungen und mechanische Präzision bietet. Mit seinen kompakten Abmessungen intergriert sich der Mystik mühelos in jeden Raum. Er wurde so konzipiert, dass er sich leicht in Standard-Racks unterbringen lässt, und bietet Komfort ohne Kompromisse bei der Qualität. Der Mystik-Plattenspieler ist ein Plug-and-Play-Gerät mit einem vorinstallierten Tonabnehmer und einem Kabel für den Anschluss an den Verstärker: Damit ist er für ein ebenso problemloses und intensives Hörerlebnis prädestiniert.

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Der Tonarm T809 wurde mit extrem hoher Präzision und größter Sorgfalt für Details gefertigt, um das Hörerlebnis auf ein neues Niveau zu heben. Sein ausgeklügeltes Design dämpft effektiv Vibrationen und sorgt so für eine unvergleichliche Klarheit und Klangtreue. Die Freiheit von unerwünschten Resonanzen soll eine neuen Dimension des musikalischen Eintauchens in das musikalische Geschehen ermöglichen. Der Tonarm T809 verspricht Musikliebhabern und Gelegenheitshörern eine unvergleichliche Klangreise und enthüllt bisher ungehörte Details.

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Der Mystik verfügt über ein innovatives Sub-Teller-Design: Der massive 10-Millimeter-Schaft soll Gleichlaufschwankungen eliminieren und eine außergewöhnliche Massenträgheit für eine makellose Musikwiedergabe bieten. Die größtmögliche

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Minimierung von Vibrationen sorgt für eine originalgetreue und präzise Audiowiedergabe. Der Sub-Teller wird aus Hartmetall gefertigt. Auris weiß, wie wichtig Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bei einem Plattenspieler sind. Deshalb ist der MYSTiK mit einem zentralen Bronzelager ausgestattet. Dieses Material besitzt eine außergewöhnliche Lebensdauer, die die herkömmlichen Messingalternativen übertrifft. Durch die geringere Belastung des Lagers selbst wird eine optimale klangliche Leistung und Langlebigkeit gewährleistet, so dass man seine Musiksammlung viele Jahre lang genießen kann.

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Herstellerangaben
Auris MYSTiK
  • Geschwindigkeit: 33,3 U/min/45 U/min per Schalter wählbar
  • Antriebsprinzip: Riemenantrieb
  • Plattenteller: 299mm Acryl
  • Hauptlager: Keramikkugel, Bronzezylinder
  • Geschwindigkeitsabweichung: ±0,12% (33,3), ± 0,12% (45)
  • Effektive Masse des Tonarms: 11g
  • Überhang: 18 mm
  • Auflagekraft: 5-40mN
  • Kröpfungswinkel: 24°
  • Tonabnehmer-Nachgiebigkeit: 6-11g
  • Abmessungen: 400/300/110mm
  • Gewicht: 4,6kg
  • aurisaudio.rs

Weitere Informationen

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Dienstag, 20 August 2024 08:45

Silent Power LAN iPurifier Pro

Vor einem Jahr beschäftigte sich Dirk Sommer mit dem ifi Audio LAN iSilencer, einem preiswerten LAN-Filter zur Beseitigung von Netzwerk-Störungen. Sein Testurteil war ausgesprochen positiv, nicht nur wegen des günstigen Preises von 89 Euro, sondern vor allem wegen der überzeugenden Wirkung. Nun darf es ein wenig mehr sein.

Das bezieht sich erst einmal auf den Preis des neuen Silent Power LAN iPurifier Pro von 300 Euro. Dafür bekommt man ein kleines aktives Gerät inklusive eines 45 Zentimeter langen Netzwerkkabels und eines Steckernetzteils mit separatem USB-Kabel zum Anschluss an den USB-C Eingang für die fünf Volt Stromversorgung. Das Ethernetkabel ist keine dünne Strippe und wirkt deshalb recht vielversprechend. Der Purifier heißt mit vollem Namen „Silent Power LAN iPurifier Pro by ifi“, denn „Silent Power“ ist seit kurzem ein Markenname von ifi-Audio. Angeschlossen wird er vor dem Empfangsgerät, in meinem Falle also erst einmal vor dem Antipodes Oladra. Grundsätzlich kann man den LAN iPurifier Pro an beliebiger Stelle in der Netzwerk-Konfiguration einbinden, auch vor dem Router. Dirk Sommer fand jedoch damals beim LAN iSilencer heraus, dass dessen Wirkung vor dem Endgerät am effektivsten ist. Also war naheliegend, es hier gleichzutun. Ich hörte bei verschiedenartiger Musik von Qobuz einen Unterschied, sobald der Proband mit im Spiel war. Mit dem per beigepacktem Ethernetkabel angeschlossenen LAN iPurifier Pro geriet das Klangbild großflächig und plakativ mit weniger Rauminformation in der Tiefe und minimal druckvoller als ohne. Kein Grund also, vom LAN iPurifier Pro begeistert zu sein. Ich brauchte ein Weilchen, um zu verifizieren, dass das Beipackkabel die Ursache dafür ist. Denn meine Ansuz Digitalz A2 Kabel lösen deutlich besser auf. Was also tun?

USB-Netzteil und ein LAN-Kabel gehören zum Lieferumfang
USB-Netzteil und ein LAN-Kabel gehören zum Lieferumfang

In meiner zweiten Anlage ist der LAN-Kabel-Aufwand viel bescheidener. Da führt ein solides, preisgünstiges CAT8 Kabel vom Router zum Switch und von dort geht es mit dem zum Lieferumfang des English Electric 8 Switch gehörenden Kabel der Chord Company an die Bridge meines PS Audio DACs. Hier schleifte ich nun den iPurifier Pro zwischen Switch und Router, eingangsseitig das Chord Company Kabel und zum DAC die Beipackleitung. Als erstes sollten Vivaldis Gitarrenkonzerte mit Los Romeros und der Academy of St. Martin in the Fields mit Iona Brown zeigen, was das kleine formschöne Gerät vermag. Ich habe mir das anfängliche Allegro aus Opus 3 mehrfach angehört und dann gewechselt. Das Klangbild verändert sich tonal nicht, gewinnt aber ganz deutlich an Sauberkeit, die sich in einer zugänglicheren und angenehmeren Raumordnung niederschlägt. Als hätte man um und zwischen den Instrumenten ein wenig geputzt, bekommen sie alle etwas mehr Eigenständigkeit, ohne dass das Ensemble auch nur im leisesten an Homogenität einbüßt. Die Aura der Darbietung gewinnt dahingehend, dass eine feine Zartheit der Töne hinzukommt, die auch ein wenig der Feindynamik nutzt. Das alles sind keine Welten, aber doch so deutlich, dass beim Vergleich zurück ganz klar ist, dass der Silent Power LAN iPurifier Pro ein Klanggewinn ist. Überzeugender vernehmbar wurden diese Merkmale bei Birgit Minichmayrs As an Unperfect Actor, ebenfalls von Qobuz gestreamt, weil auch die Größenzeichnung der Stimme weniger diffus und deshalb deutlich wirklichkeitsnäher erlebbar wurde. Da ich in Sachen Beipackkabel ein wenig misstrauisch war, ersetzte ich es durch ein weiteres CAT8, was nochmals einen minimal schöneren Schmelz bei Streichern mit sich brachte. Meine Empfehlung ist, ein weiteres Kabel zu verwenden, wie es bislang in der Netzwerk-Verbindung genutzt wurde. Dann kann man sicher sein, die musikalischen Vorzüge des Silent Power LAN iPurifier Pro allein zu hören und nicht den Einfluss des Kabels mitzubewerten. Das Beipack-LAN-Kabel will ich damit nicht kritisieren. Es besitzt aber wie jedes Kabel einen Eigenklang.

In der Konfiguration mit identischen Kabeln überzeugte der iPurifier Pro auch bei Gustav Mahlers Symphony Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons. Der Purifier Pro ließ die Hörner bei der imposanten Eröffnung erheblich strahlender rufen und auch das folgende Schlagwerk kam von weiter hinten aus dem sich mehr in die Tiefe öffnenden Raum. „Hope“ von Malia Chamley, hier vom Sampler Welcome to the Black Forrest, machte auch in aller Deutlichkeit klar, dass dank des Silent Power die Auflösung im Bass – hier das Zusammenspiel von Schlagzeuger Tommy Baldu und E-Bassist Lars Cölln – besser gelingt, mehr Feinheiten leichter wahrnehmbar herausgearbeitet werden und das musikalische Geschehen räumlich genauer wird.

Die LED-Funktionsanzeigen sind nicht nur dimmbar sondern auch komplett abschaltbar
Die LED-Funktionsanzeigen sind nicht nur dimmbar sondern auch komplett abschaltbar


Die Funktion des Silent Power LAN iPurifier Pro beschreibt ifi Audio in etwa so: Im Wesentlichen geht es um eine galvanische Isolierung auf optischem Weg: Die Signale werden in Licht und zurück umwandelt. Der LAN iPurifier Pro sieht sich als Alternative zu bekannten vielteiligen Lichtleiterstrecken mit Medienkonvertern, indem er einfach zwischen Router und Streamer eingebunden wird. Sein Design soll eine vollständige Isolierung von Eingang und Ausgang gewährleisten, wodurch elektrische Störungen, Interferenzen und Streuströme auch vom Router oder Switch effektiv unterdrückt und Systemrauschen, Fehler und Jitter erheblich reduziert, sowie das Timing bei der Digital-Analog-Wandlung verbessert würden. Nach der optischen Hin- und Zurückwandlung zur galvanischen Isolierung des Signals wird es mithilfe aktiver Schaltkreise regeneriert, wodurch der Gesamt-Jitter weiter reduziert und das System-Timing verbessert werden soll. Ein extrem rauscharmes DC-DC-Netzteil im Inneren sorge trotz des externen Stecker-Schaltnetzteils für eine saubere Stromversorgung. Der LAN iPurifier Pro gewährleistet laut Silent Power die Geschwindigkeit der Standards 1000BASE-T und IEEE 802.3x. Die LEDs auf der Front signalisieren in Echtzeit den Status der Stromversorgung, der Verbindung und der Datengeschwindigkeiten, sowohl für den Eingang als auch für den Ausgang. Diese Leuchtanzeige kann über eine Taste auf der Rückseite des Geräts in der Helligkeit reduziert oder ganz abgeschaltet werden. Im Detail zeigen die insgesamt sieben LED-Leuchtbalken Folgendes an, wobei die obere Reihe dem Eingang zugeordnet ist und die untere dem Ausgang: Stromversorgung Eingang rot, Ausgang grün, daneben bedeutet ein weißer LED-Balken eine Datenrate von 1000Mbps, leuchtet er nicht, ist der Datendurchsatz 100Mbps. In meinem Setup leuchtet die Eingangs-LED, der Ausgang nicht, was aussagt, dass das Folgegerät, hier die Bridge II meines PS Audio DirectStream-DACs, keine 1000Mbps verarbeitet. Diese interne Datenreduzierung muss klanglich kein Nachteil sein. Es gibt Geräte, bei denen die geringere Geschwindigkeit je nach Gegebenheit sogar empfohlen wird, wie etwa beim Melco S 10 Switch. Die rot für den Eingang und grün für den Ausgang anzeigenden LEDs rechts daneben zeigen durch konstantes oder flackerndes Leuchten an, ob Daten fließen. Bei einer Verbindungsunterbrechung leuchten sie gar nicht. Der breitere weiße LED-Balken ganz rechts veranschaulicht die Funktion der optischen Isolierung. Erwähnenswert scheint mir noch, dass das kleine Gerät spürbar warm wird.

Rückseitig links der USB-C-Eingang für die Stromversorgung, daneben der LAN-Eingang, der Taster für die Beleuchtung und rechts der optimierte Ethernet-Ausgang
Rückseitig links der USB-C-Eingang für die Stromversorgung, daneben der LAN-Eingang, der Taster für die Beleuchtung und rechts der optimierte Ethernet-Ausgang

Bringt ein zweiter LAN iPurifier Pro noch mehr Klangqualität? Ein Einschleifen vor dem Router wäre eine Möglichkeit, die ich jedoch nicht ausprobieren kann, da in meinem großen Setup ein Glasfaser-Router seinen Dienst tut und per Mesh-Funkverbindung den Router in meiner zweiten Anlage versorgt. Die einzige Option in meinem Falle ist also, zwischen Router und Switch einen zweiten LAN iPurifier Pro einzubinden. Gedacht, getan. Wenn ich die Bridge 2 in Verbindung mit Bubble UPnP zum Streamen von Qobuz nutze, ist eine feine Verbesserung zu hören. So klingen die Schlagzeug-Becken in „You´ve Been Talkin´Bout Me“ vom Album The „In“ Crowd des Ramsey Lewis Trio noch eine kleine Portion freier und sauberer. Es gibt Musikstücke, die leicht vom zweiten iPurifier profitieren, andere eher nicht. Keinen Klangvorteil erlebe ich, wenn die Bridge 2 das Signal nicht von Bubble UpnP sondern vom Antipodes Oladra G4 per Roon zugespielt bekommt. Aus dieser Erfahrung würde ich keinerlei Empfehlung ableiten mögen, außer der, es selber auszuprobieren. Mein Resümee in dieser Anlagen-Konstellation ist eindeutig: Ein einziger Silent Power LAN iPurifier Pro sorgt für eine deutliche Verschönerung der Musikwiedergabe. Dabei greift er nicht in die Tonalität ein, zumindest so lange nicht, wie man bei der bisherigen Kabelqualität bleibt. Er bewirkt eine klar zu vernehmende zusätzliche Sauberkeit und befreit das Musiksignal von digitalen Störungen, die man zuvor möglicherweise gar nicht als solche bemerkt haben mag, die aber zu einen Langzeit-Lästigkeitseffekt führen können. Das Resultat ist eine eindeutig sauberere, glanzvollere Wiedergabe und ein größerer Reichtum an Klangfarben und Nuancen – ganz einfach, weil sie nun leichter wahrnehmbar gemacht werden. Dass sich auch bei der Räumlichkeit bei manchen Aufnahmen noch einiges zum Besseren verändert, ist ein weiteres Plus. Für mich erreichen die klanglichen Verbesserungen durch den iPurifier Pro eine ähnliche Größenordnung wie die durch ein Switch.

Die beiden optischen Umsetzer dienen der galvanischen Trennung
Die beiden optischen Umsetzer dienen der galvanischen Trennung

Das muss nicht in jedem Falle in gleichem Maße gelten, war aber ein mich erstaunender Eindruck in meiner großen Anlage. Da mir ja ein drittes Ansuz Digitalz A2 LAN-Kabel fehlt, tauschte ich einfach das Switch gegen den iPurifier Pro und hatte zu meiner Überraschung nicht das Gefühl, dass es nun schlechter klingt. Jedoch anders, und nach längerem Hören mit unterschiedlichster Musik geht der Eindruck mal in die eine, mal in die andere Richtung. Das ist sehr von der Musik und der Aufnahme abhängig. Zu bedenken ist bitte, dass das Ansuz-A2-Switch mit einem Listenpreis von 3200 Euro mehr als zehnmal so teuer wie der iPurifier ist. Beim Album Live At Winterland ´68 von Big Brother & The Holding Company mit Janis Joplin überzeugt das Switch musikalisch, indem es mehr Offenheit, mehr Dynamik und somit mehr Authentizität vermittelt und dem Charakter dieser Musik überzeugender entspricht. Andererseits schafft es der iPurifier Pro, minimale Nervigkeiten in der Wiedergabe zu eliminieren. Dies war beim Song „I Heard an Angel Singing“ vom Album Of Moons and Dreams vom Cécile Verny Quartet zu hören. Auf den ersten (vor)schnellen Eindruck wirkt Cécile Vernys Gesang leicht gedeckt und weniger frei im Raum. Über den iPurifier Pro empfinde ich jedoch die Größenzeichnung und Körperlichkeit ihrer Stimme authentischer und somit überzeugender.

Auch die Unterseite der Platine ist bestückt
Auch die Unterseite der Platine ist bestückt


Wie sieht es bei orchestralen Werken wie Rimsky-Korsakovs Scheherazade mit dem Orchestre de la Suisse Romande dirigiert von Ernest Ansermet aus? Der iPurifier Pro präsentiert die Musik etwas kompakter, weniger sphärisch, dabei sehr angenehm und in den oberen Tonlagen in keiner Weise einschränkt. Die Solo-Violine wirkt mit dem Silent Power sogar etwas unverrückbarer fokussiert. Dieser im Vergleich zum kostspieligen Switch immer wieder zu bemerkende Unterschied in der räumlichen Staffelung ist ein interessantes Phänomen und scheint dem iPurifier Pro zum Nachteil zu gereichen, da wir ja ja im Allgemeinen ein Mehr an räumlicher Tiefe und Breite favorisieren. Probieren wir doch mal eine Mono-Aufnahme. Ich habe mir einige per Qobuz angehört und kam stets zu einem ähnlichen Höreindruck wie bei „A Day In The Life“ (First Mono Mix) von Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band (Super Deluxe Edition): Ohne den iPurifier Pro verteilen sich John Lennons Gesang und die nacheinander einsetzenden Instrumente ein wenig breiter und gestaffelter im Raum, während der LAN iPurifier Pro sie eisern in der Mitte konzentriert, wo sie aber dennoch transparent bleiben. Ist dies bei einer monauralen Abmischung nicht eher die richtigere Wiedergabe, auch wenn die weniger korrekte Alternative mehr Eindruck schindet?

Silent Power hat sich auch beim Design des Gehäuses Mühe gegeben: chic und sauber verarbeitet
Silent Power hat sich auch beim Design des Gehäuses Mühe gegeben: chic und sauber verarbeitet

STATEMENT

Der Silent Power LAN iPurifier Pro ist ein preiswertes kleines Gerät, das musikalisch Beachtliches leistet und für mehr Sauberkeit sorgt. Bitte unbedingt ausprobieren!
Gehört mit Anlage 1
Musik-Server/Player Antipodes Oladra G4 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2
D/A-Wandler HoloAudio May Ketsuné Edition
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral Real-Cable HD-TDC mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen
Geräte-Erdung Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis
Gehört mit Anlage 2
Streamer PS Audio Bridge 2
Server Antipodes Audio Oladra G4
Switch Chord Company English Electric 8
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine
Vollverstärker Soulnote A-2, Pier Audio MS-880 SE
Lautsprecher Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2 SE, Phonar Veritas p4.2 Next
Zubehör Audio-gd NF Cinch, QED Genesis Silver Spiral, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters
Herstellerangaben
Silent Power LAN iPurifier Pro
Eingang RJ45 Buchse
Ausgang RJ45 Buchse
Funktionen Optische galvanische Isolierung
Jitter Unterdrückung
Signal Regenerierung
Abmessungen B 95 x T 10o x H 25mm ohne beiliegende Kunststoff-Füßchen (vom Autor ermittelt)
Gewicht 230 Gramm (vom Autor ermittelt)
Preis 300 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Weitere Informationen

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  • Social Introtext Vor einem Jahr beschäftigte sich Dirk Sommer mit dem ifi Audio LAN iSilencer, einem preiswerten LAN-Filter zur Beseitigung von Netzwerk-Störungen. Sein Testurteil war ausgesprochen positiv, nicht nur wegen des günstigen Preises von 89 Euro, sondern vor allem wegen der überzeugenden Wirkung. Nun darf es ein wenig mehr sein.
Montag, 19 August 2024 00:01

ATR gewinnt den EISA-Jackpot!

Die EISA ist die „Expert Imaging and Sound Association“ und die Instanz, wenn es um die Auszeichnung der besten AV- und Hifi-Geräte geht. ATR freut sich sehr, dass die Experten aus 29 Ländern in diesem Jahr gleich drei Highlights aus seinem Vertriebs-Portfolio als jeweils Beste ihrer Klassen ausgezeichnet haben.

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Der Pro-Ject XA B wurde zum „EISA Turntable 2024-2025“ gekürt: „Es hat etwas Magisches, wenn Sie Ihre Schallplatten über dem durchsichtigen Acrylglas-Sockel des XA B rotieren sehen. Der in Europa gefertigte Plattenspieler ist mit mehreren Pro-Ject-Technologien ausgestattet und ein beeindruckender und sehr leistungsfähiger Plattenspieler. Das inerte Chassis des XA B beherbergt saubere Stromkreise, eine elektronische Geschwindigkeitskontrolle und einen Subteller mit extrem engen Lagertoleranzen, die eine reibungslose, zuverlässige Funktion ermöglichen. Ein hochwertiger Pick-it-Pro-Balanced-Tonabnehmer ist auf einem 10-Zoll-Tonarm vormontiert, um die Bedienung zu vereinfachen und einen ansprechenden Klang zu erzielen, ohne dass man sich um die Einrichtung kümmern muss. Und da der Tonabnehmer und der Mini-XLR-Ausgang (symmetrisch) einen Upgrade-Pfad bieten, ist der XA B eine ausgezeichnete Wahl für Vinyl-Liebhaber – jetzt und in Zukunft.“

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Der Rotel RAS 5000 ist der „EISA Streaming Amplifier 2024-2025“: „Da der RAS-5000 moderne Streaming- und Bedienfunktionen bietet, ohne dabei vom „Performance-First“-Ethos des Herstellers abzuweichen, ist er eine attraktive Ergänzung des Rotel-Sortiments – und des Marktes für Streaming-Verstärker insgesamt. Dank seiner Zweimal-140-Wat-Class-AB-Ausgangsleistung ist der RAS-5000 ein selbstbewusster Antrieb für jeden Lautsprecher, der alle Musikgenres mit einem kraftvollen und dennoch ausgewogenen Klangbild wiedergibt. Auch die vielseitigen Anschlussmöglichkeiten beeindrucken: Digitale Eingänge wie HDMI eARC, USB-B und Wi-Fi/Ethernet speisen seine hochwertige DAC-Stufe. Die Wiedergabe ist ein Kinderspiel, entweder über die Rotel-eigene App, einen DLNA-Player oder Roon, und das Sahnehäubchen auf dem RAS-5000 sind die sorgfältige Verarbeitung und das informative Farbdisplay des Verstärkers.“

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Der WiiM Amp ist „EISA Best Value Streaming Amplifier 2024-2025“: „Der WiiM Amp ist ein Neuzugang in der Kategorie „Einfach Lautsprecher hinzufügen“. Er besticht durch sein schickes, leicht zu verbauendes Gehäuse und seinen günstigen Preis und verblüfft dann durch seine vielseitigen Funktionen und seine Leistung. Die Streaming-Fähigkeiten sind umfangreich, von Spotify/Tidal Connect bis hin zur Wiedergabe über Roon, DLNA, AirPlay und die WiiM Home App – man wählt seine Musik, und dieser kleine Verstärker bietet dann eine großherzige Leistung, die auf seiner Zweimal-60-Watt-Class-D-Verstärkerstufe und dem ESS-Sabre-DAC basiert. Der WiiM Amp bietet Sprachsteuerung, einen USB-Anschluss für externe Speichermedien, Zwei-Wege-Bluetooth für die Wiedergabe über Kopfhörer, HDMI ARC-Konnektivität und detaillierte EQ-Einstellungen über die App. Kurz gesagt, diese kleine Kiste hat viel Charme!“

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

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Freitag, 16 August 2024 00:01

Buchardt Audio P300

Als ich Anfang 2022 die großen Schwestern der P300 erhielt, war ich hin und weg. Die S400 MKII überzeugte mit dynamischer Basswiedergabe und hervorragender Raumdarstellung. Sie zählt nach wie vor neben meinen Aperions zu meinen absoluten Favoriten. Die mit 1.400 Euro Paarpreis um 700 Euro günstigere P300 stehen nun im Wohnzimmer der Familie.

Das Produktportfolio der dänischen HIFI-Schmiede aus Silkeborg wird stetig erweitert und umfasst inzwischen mehrere Produktlinien. Neben passiven Lautsprechern wie der S400 MKII und der P300 bietet Buchardt Audio auch aktive Varianten wie die Anniversary 10, die A700-LE-Standbox oder den Stereo-Vollverstärker I150Es an. Seit Ende August gehört auch das neue Familienmitglied, der aktive Subwoofer SUB10, mit dazu.

Die beiden dänischen Schwestern sind schnell Ihrer Verpackung entledigt und lassen sich mit einem Gewicht von je 6,3 Kilogramm pro Speaker leicht und ohne zu große Kraftanstrengung auf Boxenständer oder auch ein Regal stellen. Meine dreieinhalbjährige Tochter hilft mir auf eigenen Wunsch dabei, und nach ein wenig hin und her bin ich zwar vor Nervosität schweißgebadet, aber die P300 finden sich standsicher auf ihrem Spielplatz ein. Generell ist die Wahl der horizontalen Aufstellungsposition aufgrund der rückseitig angebrachten Passivmembran ein leichtes. Die ovale Membran bietet im Vergleich zur klassischen Konstruktion mit Bassreflexrohr mehrere Vorteile: Die Basswiedergabe ist präzise und druckvoll wie bei einer geschlossenen Bauweise. Eventuell auftretende Strömungsgeräusche vom Bassreflexkanal, die den Mitteltonbereich beeinflussen können, fallen weg und die fehlende Öffnung bietet kein Versteck für Murmeln, Kieselsteine oder andere Kleinteile aus dem Fundus des Nachwuchses. Etwas mehr Sorgfalt ist für die vertikale Aufstellung von Nöten. Hier empfiehlt Buchardt Audio eine Positionierung des Hochtöners auf Ohrenhöhe des Hörers. Der Hersteller bietet drei Auswahlmöglichkeiten: Ein Stativ aus Echtholz für ca. 450 Euro oder im selben Preissegment eine elegante und stoßsichere Tripod-Lösung, wahlweise mit weißer oder schwarzer Topplatte und Füßen aus Eichenholz in Natur, Schwarz, Dunkel oder Weiß. Eine etwas preisgünstigere Variante für Schnäppchenjäger ist in schwarz mit einem Standbein für 300 Euro erhältlich.

Präzise verarbeitet und mit magnetischen Grills ausgestattet lässt das Design der Buchardt das Herz jedes Puristen höherschlagen
Präzise verarbeitet und mit magnetischen Grills ausgestattet lässt das Design der Buchardt das Herz jedes Puristen höherschlagen

Auf den ersten Blick erscheint die P300 als Klon ihres „großen“ Bruders S400 MK II. Mit Maßen von 36,5 Zentimetern Höhe, 18 Zentimetern Breite und 28 Zentimetern Tiefe sind die Gehäusemaße identisch. Auch die Verarbeitung ist auf Top-Niveau. Die mattschwarze Lackierung zieht sich wie ein maßgeschneiderter Samtanzug über den ganzen Corpus. Wessen Gusto Schwarz nicht entspricht, hat als weitere Variante Weiß Seidenmatt oder gegen einen Obolus von 50 Euronen die Wahl zwischen Peach, Ocean oder Olive Seidenmatt. Gewichtstechnisch bringt die P300 etwa 1.200 Gramm weniger als Ihr Bruder auf die Waage. Weitere technischen Änderungen finden sich bei Tieftöner, Frequenzweiche und dem Anschlussterminal. Der Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern ist mit einem etwas kürzeren Hub ausgestattet. Dies führt zu einem geringen Verlust an Maximallautstärke, Wirkungsgrad und Tiefbass. Laut Burchardt Audio soll im Gegensatz dazu das Einschwingverhalten und die Basswiedergabe verbessert werden, um eine flexiblere Raumaufstellung zu ermöglichen.


Wie schon bei der S400 MKII wurde auf beste Verarbeitung Wert gelegt: Makeloses Finish, perfekt eingefasste Chassis und das rückseitige exquisite Single-Wiring-Terminal zeugen von einem hohen Fertigungsstandart
Wie schon bei der S400 MKII wurde auf beste Verarbeitung Wert gelegt: Makeloses Finish, perfekt eingefasste Chassis und das rückseitige exquisite Single-Wiring-Terminal zeugen von einem hohen Fertigungsstandart

Der klanglich wohl größte Unterschied ist auf die im inneren verborgene Frequenzweiche zurückzuführen. Die Trennfrequenz wurde von 1.800 Hertz auf 2.800 Hertz erhöht und bündelt das Abstrahlverhalten des Speakers. Durch diese Erhöhung können die Bauteile kleiner ausfallen, was neben der Qualität der verwendeten Teile und der Wiederverwendung des Designs den wohl geringeren Preis der P300 ermöglicht. Erst auf den zweiten Blick lässt das Anschlussterminal erkennen, dass hier nicht ganz das Niveau der S400 MKII erreicht wird. Dennoch ist alles solide verarbeitet und meine Lautsprecherkabel lassen sich einwandfrei anschließen.

Wenden wir uns wieder der Vorderseite zu. Schnell sind die magnetischen und kreisrunden Chassis-Abdeckungen entfernt. Das „Upside Down-Design“ sticht sofort ins Auge. Burchardt Audio erhofft sich durch diese Bauart ein homogeneres Abstrahlverhalten. Die 19 Millimeter kleine Gewebe-Hochtonkalotte kann aufgrund Ihrer geringen Masse sehr akkurat im Hochtonbereich agieren. Umgeben wird der Tweeter von einem Wave-Guide mit einem Durchmesser von15 Zentimetern, der die Schallausbreitung optimiert und mehr Energiereserven im Übernahmebereich ermöglicht. Der 15-Zentimeter-Papier-Tiefmitteltöner thront über seinem Hochtonpartner und ist um zwei Grad schräg nach hinten versetzt, um Laufzeitunterschiede auszugleichen.

Blick hinter die Kulissen: Das 15 Millimeter starke Gehäuse aus MDF-Platten verbirgt ausladende Luftkammern. Die damit ermöglichte Zirkulation der Schwingungen verbessert die Tiefenwiedergabe
Blick hinter die Kulissen: Das 15 Millimeter starke Gehäuse aus MDF-Platten verbirgt ausladende Luftkammern. Die damit ermöglichte Zirkulation der Schwingungen verbessert die Tiefenwiedergabe

Nach dem technischen Geplänkel sollte ich mich wegen der Einspielzeit von 50 bis 100 Stunden nun schnell an das eigentliche Vergnügen machen. Zur ersten Runde findet sich Gitarren-Großmeister Jimi Hendrix mit seinem 1968 erschienenen Klassikers Electric Ladyland in meinem Hörraum ein. Die ersten Klänge von Jimis Wah-Wah bei „Voodoo Child (Slight Return)“ bringen die Kalotten der P300 zum Tanzen. Was sofort meine Lauscher erfreut, ist eine wunderbare Synergie aus den mittenbetonten Gitarren-Grooves und den akzentuierten Drums. Da man meiner Meinung nach Jimi Hendrix nicht in moderater Lautstärke hören sollte und die beiden Däninnen mit 250 Watt doch etwas belastbarer sind, komplimentiere ich meine bessere Hälfte für einen längeren Spaziergang mit unserer Tochter nach draußen. Unter strafenden Blicken, aber ohne schlechtes Gewissen kann ich den Volume-Regler jetzt ein wenig mehr im Uhrzeigersinn bewegen. Als nächstes folgt der aus Bob Dylans Feder stammende Hit „All Along the Watchtower“. Und ja, die P300 mögen Pegel. Sofort öffnet sich eine gewaltige Bühne und ich tauche in die LSD- und Klang-Welten der 60er Jahre ein.


Nach meinem kleinen Trip in die Welt des Psychodelic Rocks habe ich Lust auf einen Stilwechsel bekommen. Giuseppe Verdis „Rigoletto: La donna è mobile“ unvergleichlich vorgetragen von dem wohl unerreichten Tenor Luciano Pavarotti mit tatkräftiger Unterstützung des London Symphony Orchestra. Der erste Takt ertönt und die Streicher gruppieren sich sofort präsent um mich. Die Stimme des Maestros ertönt und ich merke sofort wie Pavarotti versucht, seine Stimmgewalt im Zaum zu halten. Als er bei 2:10 Minuten zu „E di pensier!“ ansetzt und dieses unglaubliche Vibrato vom Stapel lässt, bekomme ich sofort Gänsehaut. Mich gelüstet es nach mehr, und es folgt das sehr bewegende „Nessun dorma –Turandot“. Als die Musiker zum Finale ansetzen, verstehe ich das Publikum, das am Ende frenetisch Beifall klatscht. Die P300 schaffen es nicht nur, die Harmonie zwischen Orchester und Tenor stimmig wiederzugeben, ihnen gelingt es auch, die Emotion und Leichtigkeit in Pavarottis Stimme zu übermitteln.

Der 15 Zentimeter große Konus-Tiefmitteltöner der P300 liefert eine hervorragende Basswiedergabe, ohne das Mittenspektrum zu vernachlässigen
Der 15 Zentimeter große Konus-Tiefmitteltöner der P300 liefert eine hervorragende Basswiedergabe, ohne das Mittenspektrum zu vernachlässigen

Nach einer der besten maskulinen Stimmen möchte ich mir auch die stimmliche Faszination einer modernen Sängerin zu Gemüte führen. Demi Lovatos „Anyone“ beeindruckt mit Artikulation, Substanz und Ausdruck. Viel Traurigkeit schwingt bei dem Zusammenspiel aus Piano und Gesang mit. Facettenreich und dennoch kraftvoll wird die gefühlvolle Ballade von den beiden Dänischen Lautsprechern transportiert. – Emotion pur. Da schon die S400 MKII mit ihren Tiefbässen jeden Subwoofer überflüssig machten, vertraue ich nun auch den P300 das französische Elektroduo Justice an. „Genesis“ bringt nicht nur den Fußboden zum Schwingen, sondern auch die Wände zum Wackel. Um meinen Nachbarn ins Geschehen miteinbeziehen zu können, lasse ich die Lautstärke noch ein wenig an der Belastbarkeitsgrenze der Buchardts. Wow, absolut kein „Matschen“. Wo meine Aperion Verus III schon genügend Druck liefern, können die P300 noch eine Schippe drauflegen. Der überarbeitete Tiefmitteltöner zahlt sich vollkommen aus, er liefert pulsierende Bässe, ohne das restliche Klangspektrum zu übertönen.

Weiter geht es mit Metallicas Master of Puppets (Remastered). Die Mannen um James Hetfield überzeugen auf dem gleichnamigen Titelsong mit präziser Rhythmik. Obwohl die Buchardt Audio P300 sich neutral verhält, schafft sie es, oft fehlende Bässe und überdominante Höhen in ein homogenes Klangspektrum zu integrieren und die Aufnahme auf ein neues Niveau zu heben. Das melodiöse und sphärische „Welcome Home (Sanitarium)“ bringt einen weiteren Vorzug der P300 zum Vorschein. Der Raum des ohnehin schon opulenten Tracks vergrößert sich und lässt einen schon fast glauben, ma befände sich in einem Stadion. Dies bringt mich auf eine Idee: Der Live-Mitschnitt von Queens Auftritt beim Live Aid Konzert im Londoner Wembley Stadium sollte nun folgen: Das Medley „Bohemian Rhapsody / Radio Gaga“ wird vom unvergleichlichen und nie erreichten Freddy Mercury den 72.000 Konzertbesuchern entgegengeschmettert. So auch in unserem Wohnzimmer. Freddys Stimme erscheint direkt vor mir, Brian Mays virtuoses Gitarrenspiel bei „Hammer to Fall“ befindet sich rechts vor mir und John Deacons Bass erscheint leicht links. Das wohl auf jeder Sportveranstaltung gespielte „We are the Champions“ schwingt sich auf zu einem Finale „virtuoso“. Die Buchardt Bookshelf Speaker generieren eine farbreiche Live-Atmosphäre und geben trotzdem jede Nuance des Spiels der Band detailliert wieder.

Hier ist Präzisionsarbeit angebracht: Fein säuberlich auf einer kleinen Platine befinden sich Folienwiederstände und Eisenkernspulen vom Zulieferer Jantzen Audio
Hier ist Präzisionsarbeit angebracht: Fein säuberlich auf einer kleinen Platine befinden sich Folienwiederstände und Eisenkernspulen vom Zulieferer Jantzen Audio


Als Schlussakt folgt noch das aktuell erschienene Blues-Rock-Album Orgy of the Damned. Bei „The Pusher“ ertönt das Blues-Harp-Solo dominant ohne auch nur leicht zu kratzten. Oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Speaker hier schwertun. Nicht so die P300. Sie überzeugen mit überraschender Zurückhaltung und lassen genügend Raum für die restliche Band. Das von ACDCs unverwüstlichem Brian Johnson vorgetragene „Killing Floor“ lässt mich bei den Up-Tempo-Drums sofort mitwippen, und als Slashs bluesiges Gitarrensolo einsetzt, spielen die Buchardts in ihrer eigenen Liga. Die kräftige Midrange für rockige und blueslastige Gitarrensounds ist absolut vorhanden und vermitteln auch aufgrund der erstaunlichen Bassreserven jede Menge Spielfreude.

STATEMENT

Die Buchardt P300 ist ein absoluter Gewinnertyp. Enorme Bassreserven, filigrane Höhendarstellung und eine opulente Bühne machen die Dänen auch bei größerer Lautstärke zum absoluten Preis-Leistungs-Sieger: Go for Gold!
Gehört mit
Vollverstärker Rotel RA-1572 MKII
Phono-Vorstufe NAD PP
Plattenspieler Technics 1210-SL MKII mit Tonabnehmer Ortofon Blue MM, Pro-Ject METALLICA Limited Edition mit Tonabnehmer Pro-Ject Pick it S2 C
CD-Laufwerk SONY DVP-NS930V /SACD
Streamer Volumio Primo Hifi Edition
Tablet Samsung Galaxy Tab 8
Computer Acer Aspire ES 15,6‟, 1,10 GHz Intel Pentium N4200, 8 GB, Microsoft Windows 10 Home, Version 22H2
Audioplayer Foobar2000 v.2.0
Lautsprecher Aperion Audio Verus III Grand Bookshelf
Kabel / Zubehör Chord Company Clearway Series: Speaker Kabel & Stereo RCA Kabel, in-akustik 00404007, Mogami 2313, AudioQuest GroundGoody PSC, Micromega MyCable Speaker Kabel, Nobsound Speaker Selector Switch, Dynavox HiFi-Netzfilter X7000B, Plattenspieler-Stabilizer PST420
Herstellerangaben
Buchardt Audio P300
Lautsprecher-Typ 2-Wege Kompaktlautsprecher mit Passivmembran
Hochtöner 1 x 19mm Spezial gewebtes Textil mit CDC-Wellenleiter aus Aluminium
Tiefmitteltöner 1 x 150 mm Papier Tiefmitteltöner
Passivmembran 1x 125x200 mm Langhub Tieftöner
Frequenzgang 37 - 40.000 Hz (+/- 3dB)
Impedanz 4 Ohm
Wirkungsgrad 86 dB
Belastbarkeit 250 W / 150 W (Musik / Dauer (IEC 268-5))
Abdeckung Magnetisch, schwarz
Anschlüsse Vergoldetes Terminal
Abmessungen (B/H/T) 180/365/280 mm
Gewicht 6,3 kg
Farben Peach Matt, Ocean Matt, Olive Matt, Schwarz Matt, Weiß Matt
Herstellergarantie 5 Jahre
Einspielzeit 50 - 100 Stunden
Paarpreis ca. 1.400 Euro

Vertrieb
HifiPilot GmbH
Anschrift Höhenstr. 7
75239 Eisingen
Telefon +49 7232 3640155
E-Mail kontakt@hifipilot.de 
Web www.hifipilot.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/24-08-16_buchardt
  • Social Introtext Als ich Angang 2022 die großen Schwestern der P300 erhielt, war ich hin und weg. Die S400 MKII überzeugte mit dynamischer Basswiedergabe und hervorragender Raumdarstellung. Sie zählt nach wie vor neben meinen Aperions zu meinen absoluten Favoriten. Die mit 1.400 Euro Paarpreis um 700 Euro günstigere P300 stehen nun im Wohnzimmer der Familie.
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