Sie haben vermutlich davon gehört, dass Hans Manfred Strassner, den man mit Fug und Recht als Vordenker hinsichtlich audiophiler Kabelentwicklung nicht nur in Deutschland anerkennen darf und sollte, sein Unternehmen HMS Elektronik aus Altersgründen zum 1.1.2024 an die International Audio Holding B.V., Inhaber der Marken Siltech und Crystal Cable, übergab.
Dies ist inzwischen eine ganze Weile her, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Niederländer verbesserte Versionen des übernommenen Portfolios vorstellen. Dass seit der Übernahme mehr als anderthalb Jahre verstrichen sind, zeigt einerseits, auf welch hohem Niveau Hans M. Strassner sein Erbe etablierte, andererseits auch die Sorgfalt, mit der man sich bei der International Audio Holding im niederländischen Elst der neuen Sache angenommen hat. Dort entwickelt man nun mit HMS die dritte Kabel-Produktgruppe neben Siltech und Crystal Cable. So wie diese durchaus unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, soll auch HMS sich von den Ursprungsmarken der Niederländer weiterhin unterscheiden. Die bisher bewiesenen, bemerkenswerten Ingenieursleistungen des IAH-Teams um Edwin van der Kley Rynveld beziehen sich nicht allein auf analoge und digitale Leitungen, sondern auch auf Verstärker und einzigartige Lautsprecher wie die technisch außergewöhnlichen Crystal Cable Minissimo Forte.
Werner Kempf ist für den Vertrieb all dieser Produkte von IAH in Deutschland zuständig und bot mir an, eines der neuen HMS Kabelsortimente für diesen Test auszusuchen. Natürlich reizt es stets, sich mit dem Besten und Teuersten zu befassen. Aber eine allgemein akzeptablere preisliche Größenordnung macht vielleicht mehr Sinn, zumal mir Werner Kempf verriet, dass man im Entwickler-Team der Meinung sei, dass die neue Serie Armonia Carbon hinsichtlich ihres Preis/Klang-Verhältnisses besonders attraktiv sei, schon beinahe besorgniserregend hinsichtlich der qualitativen Abgrenzung zu den teureren Alternativen. Demzufolge fiel die Wahl leicht, und ich wählte drei Stromkabel, das Lautsprecherkabel und je eine analoge Signalleitung in Cinch und XLR, um umfassend über die Armonia Carbon Linie berichten zu können. Digitale Kabel gibt es in dieser Linie nicht, wohl aber Phono-Leitungen in zwei Anschluss-Varianten. Die muss ich jedoch ausklammern, weil mein Tonarm durchverkabelt ist. Der technischer Aufbau der Phonokabel ist jedoch identisch mit dem der Interconnect RCA oder XLR. Unterhalb der Linien Suprema MC2 und Gran Finale 50 – wobei die 50 für das Jubiläum steht –, aber oberhalb der Linien Concertato und Foundations liegt Armonia Carbon genau im Mittelfeld. Das gilt für die Preisgestaltung gleichermaßen wie den musikalischen Anspruch seitens des Herstellers. Bekanntlich gab es die Armonia Serie ja schon zu Zeiten von Hans M. Strassner. Die entscheidende technische Innovation besteht nun in der erstmaligen Verwendung des Werkstoffes Carbon. Beim neuen Armonia Carbon wird das Ferritmaterial der Vorgänger in der Abschirmung, das die Signalleiter vor Störungen aller Art von außen schützen sollte, durch eine Beimischung von Kohlefaser ersetzt. Die Weiterentwicklung mit höchst präziser Leitergeometrie der Niederländer folgt im Kabelaufbau derselben Philosophie wie der von Hans M. Strassner, soll aber den Schutz vor RFI und EMI durch bessere Filterwirkung optimieren und eine statische Ableitung von Störgeräuschen bewirken. Die HMS-typischen auffälligen Kästchen um die Kabel, die bei Lautsprecherleitungen auch als Splitter dienen, enthalten jetzt keine elektronischen Bauteile mehr. Die früheren Zobel-Glieder zur Verhinderung hochfrequenter Schwingungen oder Intermodulationen sind laut dem Entwicklungsteam in den Niederlanden nicht mehr notwendig, da die neue Karbon-Legierung hinreichend für Störungsunterdrückung sorge. Die Signale müssen nun nicht mehr eine zusätzliche technische Mini-Schaltung durchfließen. Auf den vielleicht als Reminiszenz an Hans M. Strassner oder auch wegen des Wiedererkennungswertes der Marke HMS verbliebenen Kästchen ist die Laufrichtung der Kabel jeweils deutlich markiert. Weiterhin finden sich hier die individuellen Seriennummern. Denn die Kabel werden messtechnisch geprüft und gleichwertige gepaart. Es gehört auch zum Kundenservice von IAH, die Produkte den Kunden zuzuordnen, und deshalb verlängert sich bei einer Registrierung innerhalb zweier Wochen nach Kauf die Garantiezeit um weitere drei Jahre. Die schwarzen Kästchen befinden sich an den Kabeln stets empfängerseitig, beim Lautsprecherkabel natürlich wegen der Splitting-Funktion beidseitig.

Zuerst spiele ich alle Kabel ein paar Tage lang ein. Alle vorhandenen Verbindungen außer dem Netzwerk in meiner Anlage mit PS Audio DAC, Soulnote Vollverstärker und Phonar Lautsprechern werden durch die Armonia Carbon ersetzt und bei mittlerem Pegel ein paar Stunden eingespielt. Dabei zwingt meine Neugier zu ersten Hörchecks mit unterschiedlichen Musikstücken. Mein erster Eindruck wird bestimmt durch ein tonal eher helles, als den Bass betonendes Timbre mit enorm viel Präzision und Detailfülle. Trotz dieser Tonalität klingen die Musikstücke jedoch nicht in den Höhen überzeichnet oder nervig. Das Klangbild hält sich stets sicher auf dem schmalen Grad beeindruckender Klarheit, was mich dazu bewegte, auch schlechte Aufnahmen zu probieren. Selbst da kippte nichts ins Übertriebene oder gar Unerträgliche. Von Siltech oder Crystal Cable kenne ich dieses Verhalten, obwohl ich mit letzterem schon mal Probleme bekam, wenn die Audio-Kette insgesamt nicht harmonierte. Neben diesem beachtlichen Auflösungsvermögen waren es drei Dinge, die mich schon jetzt beim Einspielen positiv ansprachen: Dynamik, Schnelligkeit bei den Transienten, aber vor allem der musikalische Fluss und die damit einhergehende Spielfreude.
Schauen wir uns die neuen Armonia Carbon genauer an: Zur Haptik lässt sich nur Erfreuliches sagen: Die Ummantelung aus Baumwollgewebe fasst sich weitaus angenehmer an als alle anderen Kabel in meinem hifidelen Haushalt. Leider spielt dies nur beim Verlegen meist einmalig eine Rolle. Der technische Aufbau aller vier Kabeltypen macht sie nicht steif und erlaubt auch kleine Radien, so dass man keine großen Längen benötigt, um knickfrei Bögen zu legen. Auf diese Weise spart man zudem Platz hinter den verbundenen Komponenten.
Zuerst beschäftige ich mich mit dem Armonia Carbon Lautsprecherkabel:. Es ist wahlweise an einem Ende oder an beiden mit rhodinierten Gabelschuhen oder Hohl-Bananensteckern aus IAH-eigener Ferigung bestückt. Bei letzteren sorgt ein integrierter Andruck-Steg für optimalen Kontakt. Wie bei allen Armonia Carbon bestehen die Leiter aus sauerstofffreiem Kupfer. Es handelt sich beim Lautsprecherkabel um vierzehn verdrillte Drähte. Zur Isolierung wird hier Teflon genutzt. Der Kohlenstofffilm in der Abschirmung ist das entscheidende Novum, was laut Hersteller zu tieferen Bässen, transparenten Mitten und brillanten Höhen führen soll.
Das Armonia Carbon Lautsprecherkabel lasse ich nach längerem Einspielen zuerst gegen das Shunyata Andromeda antreten, das zwar betagt ist, aber beileibe keinen schlechten Ruf genießt. Ich wähle „Die Rheinnixen“ von Jaques Offenbach vom Album Fairy Tails mit Regula Mühlemann (Qobuz 96/24). Über mein Test-Setup muss man vielleicht wissen, dass der modifizierte PS Audio Directstream DAC spätestens durch den Einbau des filterfreien Kaltegeräte-Stromanschlusses von Furutech hinsichtlich Transparenz deutlich zulegte, auch der Soulnote A2 in die gleiche Richtung tendiert, und, seitdem meine Phonar Veritas 9.2SE auf dem als Zubehör angebotenen Sockel siebzehn Zentimeter höher über dem den Bass verstärkenden Fußboden stehen, diese auch schlanker aufspielen. Die Test-Kette musiziert also insgesamt per se hochgradig analytisch. Das HMS erfreut bei der feinen Streicher- und Holzbläser-Instrumentierung und erst Recht beim Gesang von Frau Mühlemann durch ebenso schöne wie ehrlich anmutende Fülle und Koloration. Das Shunyata ähnelt in dieser Konfiguration mit seiner ihm eigenen analytischen Diktion durchaus den Qualitäten des HMS. Die sezierende Klarheit geriet hier jedoch für meinen Geschmack nahe an die Grenze des Schönen. Als gravierend empfinde ich jedoch, dass der packende und mitreißende musikalische Fluss sich hier nicht einstellen mag. Beim Hören mit dem Shunyata fällt mir auf, dass dieses ungewohnt sauber seziert, angehmer als ich es bislang in dieser Geräte-Konfiguration erlebte. Dies deutet erfahrungsgemäß auf besser Zuspieler hin, was ja bei Einsatz derselben Geräten nur aus der Verkabelung, also dem Armonia Carbon Cinch- oder XLR-Kabel – ich benutzte beide im Wechsel - und den Armonia Carbon Netzkabeln resultieren kann. Die schaffen es, dass auch das Shunyata an keiner Stelle beim Album Fairy Tales lästig klingt. Aber zu diesen Kabeln kommen wir später.

Erst einmal wechsele ich wieder auf das HMS, um es nun mit dem QED Silver Spiral, meinem Allzeit-Referenzkabel, weil es allgemein recht bekannt ist, zu vergleichen. Dazu wähle ich den Titel „Falstaff;: Ninfe! Elfi! Silfi!...“ vom selben Album. Das QED klingt angenehm gefällig, weil es die mittleren Tonlagen vergleichsweise etwas betonter reproduziert. Das kommt bei dieser Musik den Klangfarben von Gesang und Instrumenten wie Harfe, Streichern und einigen Bläsern zugute. Doch auch beim QED bleibt die Feindynamik und die Spannung gegenüber dem Armonia Carbon auf der Strecke. Man könnte auch ungerührt ein Buch dabei lesen. Sie wissen, was ich damit meine. Das HMS ist mit seinem selbst bei dieser ruhigeren Musik mitreißenden Charakter der Realität näher, ja livehaftiger und spricht mich auch emotional mehr an. Ich will die Stärken des HMS gegenüber dem QED mit anderer Musik hinterfragen und streame dazu das ECM Album von Lester Bowie in CD-Auflösung von Qobuz, und zwar den Titelsong von The Great Pretender. Zuerst kommt das QED zum Einsatz, das diese leicht schräge Musik, bei der man ohnehin schwerlich weghören kann, mit sattem Grundton, glaubwürdigen Klangfarben plastisch darstellt. Ich hatte nicht erwartet, welche tonale Ähnlichkeit dies mit dem Armonia Carbon haben sollte. Was beim HMS dann allerdings brachial überzeugte, waren wieder die mitreißende Lebendigkeit, die schon bei den ersten leisen Takten wahrnehmbare Feindynamik und der geradezu anmachende Charakter, mit denen das neue HMS den Spaßfaktor erheblich steigert. Das ist bei keinem der Vergleichskabel auch nur annähernd so zu spüren. Da das Lautsprecherkabel Armonia Carbon auch sonst an keiner Stelle zu den Vergleichskandidaten Schwächen zeigt, ist es ihnen in jeder Hinsicht überlegen. Auch hier bei Lester Bowie überzeugt das HMS mit Klangfülle ebenso wie mit seinen Klangfarben bei allen Instrumenten, zudem mit Detailreichtum und sensibler dynamischer Abstufung. Eine beeindruckende Weiterentwicklung!
Nun will ich die Sache aber noch einmal anders herum angehen, belasse das Armonia Carbon Lautsprecherkabel im Setup, verbinde aber DAC und Verstärker mit meinem etatmäßigen Wireworld Eclipse 8 Cinch. Als Stromzuleitungen kommen an allen drei Stellen (zweimal DAC und einmal Vollverstärker) jetzt wieder meine Audioquest Hurricane Source und HC statt der HMS zum Einsatz. Die sind deutlich kostspieliger als die neuen HMS Stromkabel. Ich vergleiche zuerst mit dem Beatles Titel „Taxman“ in der Interpretation von Junior Parker (Qobuz CD-Stream vom 2024 Remaster). Dieses Stück klingt mit meiner eigenen Verkabelung jetzt etwas milder im Obertonspektrum, sogar ein wenig angenehmer, aber auch weniger knackig. Der mitreißende Drive in der Musik verändert sich erfreulicherweise keineswegs, so dass diese überzeugende Fähigkeit bereits allein dem HMS Armonia Carbon LS-Kabel zugeschrieben werden darf.

Die Stromkabel besitzen die gleich sympathische Haptik und Biegsamkeit wie die anderen Armonia Carbon. Sie sind mit Steckern von Furutech ausgestattet. Ihr technischer Aufbau besteht aus neunfach verdrillten Litzen, auch hier aus sauerstofffreiem Kupfer, die mit Polyolefin und TPU isoliert sind. Zur Abschirmung dient wieder ein Carbonfilm. Bei der Beurteilung der Armonia Carbon Power bleiben auch die HMS Interconnect XLR beziehungsweise RCA und Lautsprecherkabel im Spiel. Der live dargebotenen Eagles Hit „Hotel California“ vom Album Hell Freezes Over lässt ebenso wie von Eric Claptons Unplugged „Don´t Accuse Me“ die Gitarren mit dem HMS etwas kühl und metallisch klingen. Zumindest bei Hell Freezes Over bin ich mir ziemlich sicher, dass die drei Gitarristen keine Stahlsaiten aufgezogen haben. Das zeichnen die Audioquest realistischer, und sie überzeugen auch mit einer homogeneren Bühnenordnung. Auch ist der Gitarrenkörper Claptons mit dem HMS weniger als Einheit mit den Saiten spürbar, hier hört man die Töne mehr für sich. Das HMS Power mag in einer etwas rundlich, nicht so sehr analytisch abgestimmten Anlage genau richtig sein. Bei der eher schlanken tonalen Diktion meiner Kette passt´s bei diesen beiden Musiktiteln nicht perfekt im Vergleich zu den weitaus teureren Audioquest. Der klangliche Eindruck kann sich, je nach Musik, allerdings ganz schnell umkehren. So beispielsweise mit „Body And Soul“ vom Album Nnenna Freelon Live.
Mit den Audioquest Hurricane erlebe ich auch hier eine lebendige, nuancenreiche und dynamische Vorführung, die ich mir mehrfach hintereinander anhöre, bevor ich auf die drei HMS Netzkabel wechsele. Das macht dann folgenden Unterschied: Sogar gegenüber der kostspieligeren Konkurrenz präsentieren die HMS den kräftigen Bass noch akkurater, verbessert sich die räumliche Abgrenzung und Staffelung von Instrumenten und der Sängerin. Es scheint mehr Ordnung im Spiel zu sein, welche die Darbietung zusätzlich interessanter werden lässt. Schwächen? Keine! Die Instrumente und auch Nnenna Freelons Stimme bekommen sogar leicht mehr Volumen. Dieses Vergleichsergebnis fällt ebenso unerwartet wie überzeugend zu Gunsten der preiswerteren HMS Armonia Carbon Power aus. Weitere Tests an einzelnen der Geräte mit den Armonia Carbon Power erspare ich mir und Ihnen. Denn die Erfahrung lehrt, dass eine ganzheitliche Verkabelung aller Komponenten mit dem gleichen Netzkabel klanglich fast immer sinnvoll ist und zu einem harmonischen Miteinander führt.

Es bleibt noch, die Cinch und XLR-Kabel zwischen DAC und Verstärker zu beurteilen. Die Audioquest Stromkabel und das Armonia Carbon Lautsprecherkabel bleiben dabei im Spiel. Ich verbinde das Armonia Carbon XLR und das Wireworld Cinch gleichzeitig mit DAC und Verstärker. So brauche ich nur den Pegelunterschied auszugleichen. Der technische Aufbau von Interconnect RCA und XLR unterscheidet sich allein durch die andere Verschaltung der Leiter. Beide sind auch gleich dick. Die Cinch-Stecker wurden vergoldet und bei den XLRs verwenden die Niederländer Neutrik Chrome. Die OFC-Leiter hat man sechsfach als Multistrang mit Mittelführung angeordnet. Ihre Isolierung besteht aus Teflon, geschäumtem FEP und Polyolefin. Ein doppeltes SPC-Geflecht dient der Abschirmung, wobei das C wohl für Carbon steht. Orchestrale Musik, und zwar „Sheherazade“ von Rimsky-Korsakov mit Ernest Ansermet und dem Orchestre de la Suisse Romande soll bei der Bewertung der Interconnect Aufschluss bringen. Das Wireworld klingt transparent, angenehm und auch mit realistischer Größenzeichnung und Platzierung der Solovioline. Die teureren Armonia Carbon können alles aber eindeutig besser, weil sie mehr Nuancen konturenscharf und farbenprächtig einbringen. Die räumliche Darstellung geht weiter in die Tiefe und ist besser gestaffelt. Viel bemerkenswerter ist jedoch dieser Unterschied zugunsten des HMS: Es zeichnet mit gesteigerter Offenheit, Standfestigkeit, Präsenz und Detailfülle bei absolut glaubwürdigen Klangfarben. Dies ist besonders, aber nicht nur im Tieftonbereich und in den mittleren Tonlagen zu spüren und bedeutet zweifelsfrei ein viel größeres Hörvergnügen. Das will ich mit anderer Musik gegenchecken und wähle wieder Eric Clapton Unplugged „Before You Accuse Me“. Dies gefällt jetzt mit dem Armonia Carbon durch die Ordnung auf der Bühne. Die Live-Atmosphäre macht sich im Hörraum breit. Stimme und Gesang: alles wunderschön plastisch. Der Song swingt und Fußwippen ist unvermeidlich. Mit dem Wireworld wird der Grundton etwas intensiver, was bei Klatschen und Gesang nicht schlecht ist. Aber im Gegenzug fehlt´s an Schwung und auch Eric Claptons Position ist auf der Bühne nicht so klar umrissen, sondern gerät etwas diffuser. Das ist zwar auch gut anhörbar, aber meine Füße bleiben ruhig. Noch deutlicher wird die Überlegenheit der Armonia Carbon beim Album Songs From The Capeman von Paul Simon. Das HMS öffnet im Vergleich zum Wireworld überzeugend und packend die imaginäre Bühne und begeistert mit Dynamik, Finesse und Authentizität. Das Wireworld stellt die Mitten mehr nach vorn, wirkt ruhiger und weniger griffig. Bei diesem Album ist an einigen Stellen die räumliche Ordnung etwas merkwürdig, wie hintereinander gestaffelt abgemischt. Während dies bei vielen Setups schon mal störend auffällt, macht das HMS dies auch erkennbar, kaschiert die unrealistisch wirkende räumliche Abmischung aber mit seiner faszinierenden schwungvollen Musikalität.
Nun überprüfe ich zur Sicherheit, ob es doch einen wahrnehmbaren Unterschied zwischen HMS XLR und HMS RCA gibt und ersetze das Wireworld durch das Armonia Carbon RCA. XLR und RCA haben beide die gleiche Länge von 1,5m. Diese Länge ermöglicht mir einerseits problemloses Hantieren im Test, wichtiger ist aber vielleicht, dass diese Kabellänge oft den Charakter deutlicher zum Ausdruck bringt und manchmal sogar besser klingen kann als kürzere Verbindungen. So erzählte mir zum Beispiel Daniel Steiner, der die hochwertigen Habst Kabel entwickelt und fertigt, dass er sein AES/EBU Digital-III nur in dieser Länge verkauft, weil allein diese seinen klanglichen Vorstellungen gerecht wird. Also nochmals Eric Clapton, HMS XLR gegen Cinch. Ja, das XLR liefert noch ein wenig mehr Raum und Bühnentiefe. Ein leicht ausgeprägterer oberer Bass beim XLR kann ebenso von den Unterschieden zwischen XLR und Cinch an den Geräten herrühren. Aber das sollte wirklich nur eine Rolle spielen, wenn man ohnehin XLR bevorzugt. Denn mit der Cinch-Version des Armonia Carbon Interconect darf man das gleiche Hörvergnügen erwarten.

Um die Aussagekraft meines Tests nicht nur von einem Verstärker abhängig zu machen, habe ich fast den gesamten Ablauf noch einmal mit dem Pier Audio Hybrid-Vollverstärker wiederholt, der dank seiner etwas wärmeren Diktion nicht ganz so analytisch fein zeichnet wie der Soulnote A2. Alle beschriebenen Merkmale konnte ich mit dem Pier Audio nachvollziehen und verifizieren. Das Armonia Carbon XLR hörte ich mir zudem ausgiebig in meiner anderen Anlage an, und zwar sowohl zwischen dem Holo D/A-Wandler und Vorverstärker als auch zwischen Plinius Phonovorverstärker und Vorverstärker. Hier kann das HMS gleich zweimal seinen musikalischen Charakter noch ausgeprägter zeigen. Die bereits erlebten Charakterzüge fallen noch klarer auf. Besonders die Prägnanz und Dynamik der HMS heben sie von meiner Standard-Verkabelung ab. Sie verändern auch die tonale Balance gegenüber den Purist Audio Design ins Offenere, was bei vielen Musikstücken mehr Feinheiten zu Gehör bringt. Das höre ich bei Ansermets Sheherazeda vom Antipodes Oladra ebenso deutlich wie bei der B-Seite von Wichi-Tai-To mit Jan Garbarek und dem Bobo Stenson Quartet vom Brinkmann Plattenspieler mit dem Audio Technica Art-20. In jedem Fall fächert das Armonia Carbon sehr schön auf, ohne dabei an Plastizität zu verlieren. Auch wenn das Armonia Carbon gegenüber meinen leicht dunkel timbrierten PADs geradezu strahlend die oberen Tonlagen reproduziert, so verlieren die Solovioline im Werk von Rimsky-Korsakov oder das Sopran-Saxophon von Jan Garbarek nicht an Körperhaftigkeit und Glaubwürdigkeit. Das HMS durchleuchtet das musikalische Geschehen im oberen Frequenzspektrum mit mehr Präzision und lässt auch den Bassbereich trockener erklingen.
Jedes einzelne Armonia Carbon, egal über Netzkabel, Interconnect oder Lautsprecherleitung trägt zu einem hochmusikalischen Gesamtbild bei. Dessen Qualität sehe ich besonders in der mitreißenden nuancierten Lebendigkeit und feinsinnigen Dynamik. Die großartige Detailvielfalt geht überhaupt nicht zulasten der Klangfülle, im Gegenteil. Die neuen niederländischen HMS tragen einzeln oder gesamt niemals und an keiner Stelle im Frequenzspektrum dick auf. Die tendenziell eher offene denn den Tiefton betonende tonale Balance wirkt ausgewogen und dient der Transparenz und den feinen Tönen. Diese Qualität teilen sie sich mit den Partner-Marken Siltech und Crystal Cable. Die gesamte Tonalität scheint mir – hier liegen meine Hörerfahrungen allerdings schon Monate zurück – im Vergleich zu den Schwestermarken etwas milder in den obersten Lagen zu sein, was besonders mit einer gut auflösenden Anlage erstklassig harmoniert.
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Gehört mit Anlage 1
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| Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G4 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player |
| Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
| Digital/Analog-wandler | HoloAudio May Ketsuné Edition |
| Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technica AT-ART 20 |
| Phono-Vorstufe | Plinius Koru |
| Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
| Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
| Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
| Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
| Zubehör | Zubehör Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Evolution Black S/PDIF, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance, Alzirr XLR und Luminist Aqueous Aureus, Silversmith Fidelium Speaker und QED Genesis Silver Spiral mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste |
| Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
| Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
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Gehört mit Anlage 2
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|---|---|
| Streamer | PS Audio BridgeII |
| Server | Antipodes Audio Oladra G4 |
| Switch | Chord Company English Electric 8 |
| DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
| Vollverstärker | Soulnote A-2 und Pier Audio MS-880SE |
| Lautsprecher | Phonar Veritas P9.2 SE mit Sockel |
| Zubehör | Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Black Edition Digital S/PDIF, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral oder Real-Cable HD-TDC oder Shunyiata Constellation Andromeda Speaker, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
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Herstellerangaben
HMS Armonia Carbon Power
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|---|---|
| Design | 9-fach Mehrdraht verdrillt |
| Leiter | Sauerstofffreies Kupfer |
| Isolierung | Polyolefin und TPU |
| Abschirmung | Kohlenstofffilm |
| Stecker | Furutech FI-11 AC US/EU, Fururtech FI-11 IEC 10A/16A |
| Garantie | 2 Jahre, bei Registrierung 5 Jahre |
| Preise | 1m: 816 Euro; jeder weitere halbe Meter zuzüglich 180 Euro |
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Herstellerangaben
HMS Armonia Carbon LS
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|---|---|
| Design | 14-fach Mehrdraht verdrillt |
| Leiter | Sauerstofffreies Kupfer |
| Isolierung | Teflon |
| Abschirmung | Kohlenstofffilm |
| Stecker | Rhodium beschichtete Gabelschuhe oder Rhodium beschichtete Bananas |
| Garantie | 2 Jahre, bei Registrierung 5 Jahre |
| Preise | 2m Paar: 2340 Euro; jeder weitere halbe Meter zuzüglich 360 Euro; BI-Wiring-Version zuzüglich 300 Euro |
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Herstellerangaben
HMS Armonia Carbon Interconnect RCA und XLR
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|---|---|
| Design | 6 x Multistrang und Mittelführung |
| Leiter | Sauerstofffreies Kupfer |
| Isolierung | Teflon + geschäumtes FEP + Polyolefin |
| Abschirmung | 2 x SPC-Geflecht |
| Stecker | Gold beschichtete RCA oder Neutrik Chrome XLR |
| Garantie | 2 Jahre, bei Registrierung 5 Jahre |
| Preise | 1m Paar XLR oder RCA: 1320 Euro; jeder weitere halbe Meter zuzüglich 300 Euro |
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Hersteller/Vertrieb
IAH - HMS
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|---|---|
| Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands Ansprechpartner Werner Kempf |
| Telefon | +49 1520 2055552 |
| werner@internationalaudioholding.com | |
| Web | hmselektronik.com |
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Hersteller/Vertrieb
IAH - HMS
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|---|---|
| Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst Netherlands Ansprechpartner Werner Kempf |
| Telefon | +49 1520 2055552 |
| werner@internationalaudioholding.com | |
| Web | hmselektronik.com |
Vor kurzem hat der renommierte Hi-Fi-Hersteller Eversolo mit dem DAC-Z10 einen hochauflösenden Audio-DAC und Kopfhörerverstärker vorgestellt. Er wurde entwickelt, um „wahren Klang wiederzuentdecken“ und nutzt Präzisionstechnik, um den Signalweg zu optimieren und jedes Detail mit musikalischer Wärme zu verfeinern.
Der DAC-Z10 basiert auf der von Eversolo entwickelten Fully Isolated Architecture (Eversolo FIA TM), die den digitalen und den analogen Bereich vollständig voneinander trennt, um Störungen zu minimieren und die Signalreinheit zu gewährleisten. Das interne Layout des DAC-Z10 wurde sorgfältig entwickelt und verfügt über drei speziell angefertigte lineare Netzteile für den linken Kanal, den rechten Kanal und die Systemschaltung, die jeweils vollständig isoliert sind, um Störungen zu minimieren. Dieses innovative Design sorgt für eine außergewöhnlich klare Klangbühne mit präziser Abbildung.
Ein weiteres Kernelement des FIA™-Designs sind die beiden AKM-Wandlermodule des DAC-Z10. Jeder Kanal wird von einem dedizierten Satz AK4191 + AK4499-Chips verarbeitet, so dass die linken und rechten Digitalsignale vom Eingang bis zur Umwandlung vollständig getrennt bleiben. Dieses Design eliminiert nicht nur das Kanalübersprechen, sondern verbessert auch den Dynamikbereich und die Auflösung. In Kombination mit der Velvet Sound™-Technologie von AKM liefert der DAC-Z10 einen präzisen und fein abgestimmten Klang. Selbst bei hochaufgelösten Quelldateien – DSD512 und PCM 768 kHz/32 Bit – behält er eine extrem geringe Verzerrung (THD+N 0,00008%) und einen großen Dynamikbereich (DNR 130dB) bei, so dass die Musik mit der Energie und Präsenz einer Live-Performance wiedergegeben werden kann.
Das Konzept der „unabhängigen linken und rechten Kanäle“ erstreckt sich auch auf die Lautstärkeregelung. Der DAC-Z10 verwendet ein hochpräzises R2R-Widerstandsnetzwerk mit separaten R2R-Modulen für jeden Kanal. Im Gegensatz zur herkömmlichen digitalen Lautstärkeregelung, bei der es zu Quantisierungsverlusten kommen kann, bewahrt das R2R-Netzwerk die Signalintegrität und Phasenausrichtung bei jedem Schritt. Von sehr niedrigen bis zu hohen Wiedergabepegeln bleibt der Klang rein und voll, wobei jede Bewegung des Lautstärkeknopfs zu präzisen analogen Pegeländerungen führt.
Der DAC-Z10 verfügt außerdem über einen leistungsstarken, vollständig symmetrischen Vorverstärker, der analoge XLR- und Cinch-Ein- und Ausgänge für den linken und rechten Kanal unterstützt und eine analoge Verstärkung von +10 Dezibel bietet. In Kombination mit dem R2R-Lautstärkeregelungsnetzwerk sorgt er für extrem geringe Verzerrungen und einen großen Dynamikbereich. Damit ist der DAC-Z10 nicht nur ein DAC, sondern auch ein hochwertiger Vorverstärker, der Leistungsverstärker oder Aktivlautsprecher direkt ansteuern kann.
Das Clocking ist eine der subtilsten und zugleich wichtigsten Bestandteile in jeder digitalen Audiokette. Der DAC-Z10 verfügt über den Eversolo Precision Core™️, ein hochpräzises Clocksystem, das aus einem temperaturgeregelten OCXO-Quarzoszillator, PLL-Technologie (Phase-Locked Loop) und einer FPGA-Clock-Rekonstruktionstechnologie besteht. Der OCXO-Quarzoszillator ist temperaturgesteuert, um Umwelteinflüsse auf die Frequenz zu eliminieren und eine langfristige Taktstabilität zu gewährleisten. Gleichzeitig sorgt die PLL-Technologie für eine sekundäre Jitter-Unterdrückung während der Signalrekonstruktion und erreicht so eine Taktgenauigkeit im Femtosekundenbereich. Für Audiophile bedeutet dies eine genauere Phase, natürlichere Transienten und eine deutlich verbesserte Tiefe in der Abbildung der Musik.
Darüber hinaus unterstützt der DAC-Z10 externe Masterclocks mit 10 und 25 Megahertz, wobei sowohl 50 Ohm als auch 75 Ohm Impedanzoptionen zur Verfügung stehen. Für Benutzer mit High-End-Master-Clock-Systemen ermöglicht dies eine nahtlose Integration des DAC-Z10 in größere Audio-Setups. Ein solcher externer Taktgeber bietet eine noch genauere Zeitreferenz, reduziert den System-Jitter weiter und sorgt für ein klareres Klangbild. Die Impedanzoptionen gewährleisten eine flexible Kompatibilität, so dass er sich gleichermaßen für High-End-Heimsysteme oder professionelle Studioumgebungen eignet.
Der Eversolo Precision Core™️ verfügt über einen integrierten FPGA, der die Taktrekonstruktion und IIS-Datenformung übernimmt. Bevor die digitalen Signale die DAC-Chips erreichen, gleicht der FPGA ihr Timing und ihre Phase präzise an. Diese Verarbeitung sorgt für eine sauberere und mühelosere Dekodierung im weiteren Verlauf. Für die hochauflösende Wiedergabe ist dieser Schritt entscheidend: Er „reinigt” das digitale Signal und lässt nur die reinsten Musikinformationen für die Konvertierung übrig.
Der DAC-Z10 bietet umfangreiche Anschlussmöglichkeiten, um den Anforderungen von High-End-Systemen gerecht zu werden. Er verfügt über einen USB-Audioeingang, zwei koaxiale Eingänge, zwei optische Eingänge, einen IIS-Eingang, einen AES/EBU-Eingang und einen HDMI-ARC-Eingang. Der USB-Eingang verwendet einen Multi-Core-Audio-Prozessor, der die verlustfreie Übertragung von DSD512 Native und PCM mit 768 Kilohertz und 32 Bit unterstützt. Der IIS-Eingang bietet acht anpassbare Modi, um die Kompatibilität mit einer Vielzahl von Quellen verschiedener Marken zu gewährleisten. Alle Eingänge verwenden eine elektrische Isolierung, um Erdschleifenstörungen vollständig zu eliminieren und jedes Signal in seiner reinsten Form zu liefern.
Der DAC-Z10 verfügt über ein spezielles Kopfhörerverstärkermodul mit einem 6,35-Millimeter-Ausgang, das die Impedanz des Kopfhörers automatisch erkennt und die Verstärkung entsprechend anpasst. Im High-Gain-Modus liefert er bis zu 1 Watt an 16 Ohm und kann damit problemlos auch hochohmige oder planare Kopfhörer ansteuern.
Für Heimsysteme unterstützt der DAC-Z10 auch HDMI ARC und eARC, so dass er direkt an Fernseher oder Heimkinoanlagen angeschlossen werden kann. Darüber hinaus unterstützt das integrierte Qualcomm QCC5125 Bluetooth-Modul hochauflösendes drahtloses Streaming und liefert eine hochwertige Wiedergabe von Ihren mobilen Quellen.
Der DAC-Z10 verfügt über einen 8,8-Zoll-IPS-Touchscreen mit elektromagnetischer Abschirmung. Die Benutzeroberfläche ist frei von umständlichen Menüs und bietet eine intuitive Bedienung. Mehrere VU-Meter und dynamische Spektrumanzeigen sind integriert, so dass man nach Belieben zwischen Vintage- und modernen Stilen wählen kann. Darüber hinaus bietet der DAC-Z10 anpassbare Knopffarben – ein kleines Detail, das Eversolos Engagement für Ästhetik und Benutzererfahrung widerspiegelt.
Der DAC-Z10 unterstützt die Fernsteuerung über Smartphone oder Tablet. Mit der Eversolo Control App kann man die Lautstärke einstellen, Eingänge umschalten und alle Geräteeinstellungen direkt vom Mobilgerät aus verwalten.
Der Preis für den DAC-Z10 liegt bei knapp 2.000 Euro. Der offizielle Verkaufsstart steht kurz bevor. Weitere Informationen findet man unter: www.eversolo.com
Exklusivvertrieb für Deutschland und Österreich: audioNEXT®️ www.audiodomain.de
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
| Telefon | 0201 5073950 |
| info@audionext.de | |
| Web | www.audionext.de |
Es ist gerade zwei Jahre her, dass ich hier den dCS LINA Network DAC samt passender Clock vorgestellt und die Kombination als digitalen Glücksfall gerühmt habe. Nun steht der LINA DAC X im Hörraum, der natürlich auch über einen integrierten Streamer verfügt und aussieht, als habe man den Network DAC um den Headphone Amplifier erweitert.
Der LINA DAC X ist aber, anders als der erste Eindruck suggerieren könnte, keine Kombination aus dem Kopfhörerverstärker und dem Wandler mit integriertem Streamer. Für den Network DAC, die Clock und den Headphone Amplifier waren gewiss extrem klang- und qualitätsbewusste Kopfhörer-Fans als Zielgruppe ausersehen. Doch inzwischen dürfte dCS gemerkt haben, dass das verlockendes Einsteigerangebot – wenn davon denn bei diesen Preisen überhaupt die Rede sein kann – auch für viele Besitzer von Ketten mit Lautsprechern unwiderstehlich ist. Für diese Klientel hat man jetzt den DAC X herausgebracht. Ich gehe mal einfach davon aus, dass diese ähnlich konservativ ist wie der Autor, daher eine Komponente in der üblichen Gehäusebreite favorisiert und einen Drehknopf zu Lautstärkeregelung noch immer einem virtuellen Slider in einer App oder dem Tippen auf einem berührungsempfindlichen Display vorzieht. Der LINA DAC X erfüllt in den genannten Punkten meine Wünsche, so dass nur noch ein einziger übrigbleibt: ein oder zwei analoge Eingänge, die auch für Nutzer von Plattenspielern, Tonbandgeräten oder analogen Tunern eine Vorstufe überflüssig machen würden.

Auch wenn die Beschäftigung mit dem LINA Network DAC und der LINA Clock gezeigt hat, dass letztere die Wiedergabe auf ein noch höheres Niveau hebt, habe ich diesmal darauf verzichtet, eine solche mitzubestellen. Schließlich soll dies ja keine Wiederholung des Test von 2023 werden. Wenn man allerdings über ein Gerät mit einer derartigen technischen Besonderheit wie dem dCS-Ring-DAC schreibt, kann man nur schwerlich auf eine Darstellung seiner Arbeitsweise verzichten. Also habe ich das auch im Artikel über den LINA Network DAC nicht getan, obwohl ich nur sechs Monate zuvor recht ausführlich beschrieben habe, wie der Ring-DAC des mit einem Statement in High Fidelity-Award ausgezeichneten Vivaldi-Trios funktioniert. Statt aber hier die technischen Ausführungen ein weiteres Mal sprachlich zu variieren, wiederhole ich einfach die des Tests des LINA Netzwork DACs, habe aber meinen Webmaster gebeten, sie mit einem Kasten zu umgeben, so dass Sie die Wahl haben, sich noch einmal mit dCS' proprietären Wandlerkonzept auseinanderzusetzen oder den Abschnitt einfach zu überspringen.

Der Ring-DAC ist in weiten Teilen diskret aufgebaut und hat Ähnlichkeiten mit einem Ladder-DAC. Anders als dieser dekorreliert ein Ring-DAC aber Wandler-Fehler und beseitigt die daraus resultierenden Verzerrungen. Bei beiden Wandler-Arten bilden ein zustandsgesteuertes Flipflop und ein Widerstand eine der benötigten Stromquellen. Diese werden in einen Summenbus eingespeist. Der Hauptunterschied zwischen dem Ring-DAC und Ladder-DACs besteht darin, dass ersterer aus Stromquellen mit gleichem Wert aufgebaut ist.
In einem solchen „unitär gewichteten“ DAC werden im Gegensatz zu Ladder-DACs nicht jedes Mal die gleiche(n) Stromquelle(n) für dasselbe Bit verwendet: Der Ring-DAC verfügt über 48 Stromquellen, die alle die gleiche Strommenge erzeugen. Selbst für den maximalen Pegel müssen dort aber nur 32 Quellen aktiv sein, um den nötigen Strom bereitzustellen. Die 16 – oder bei kleineren Pegeln auch mehr – übrigen Stromquellen bilden eine Art Reserve und werden dann in den folgenden Samples verwendet. Verschiedene Algorithmen, die im LINA wählbaren Mapper, bestimmen in Kombination mit einem Field Programable Gate Array (FPGA), welche Quellen jeweils ein- und ausgeschaltet werden. So gleichen sich minimale Abweichungen der einzelnen Stromquellen vom Idealwert im Laufe der Zeit aus: Wenn das gleiche Bit dreimal vom Ring-DAC dargestellt wird, sind daran immer wieder andere Stromquellen mit ihren geringen Abweichungen beteiligt. Bei einem Ladder-DAC hingegen wird das Sample jedes Mal von derselben Flipflop/Widerstands-Kombination und daher mit der gleichen Abweichung vom Idealwert dargestellt.
32 gleiche Stromquellen können aber lediglich ein Sample mit fünf Bit abbilden. Daraus folgt, dass der Ring-DAC mit genau dieser Bit-Tiefe arbeitet. Daher müssen alle Signale unabhängig von ihrer originalen Bitzahl und Abtastrate durch Oversampling auf 705,6 oder 768 Kilohertz gebracht werden, bevor sie von einem Fünf-Bit-Modulator verarbeitet werden. Der Ring DAC wandelt dann schließlich das Fünf-Bit-Signal mit 2,811 Megahertz. Um Sie und mich nicht zu überfordern, beende ich hier den Ausflug in dCS' Wandlertechnik. Wer unbedingt mehr über die Vor- und Nachteile verschiedener Wandlerkonzepte wissen möchten, kann sich ja die Abhandlung Understanding the dCS Ring DAC™ zu Gemüte führen: überaus aufschlussreich, aber nicht ganz anspruchslos.

Dass man beim LINA DAC X den Klang dem eigenen Geschmack zum einen dadurch anpassen kann, dass man einen von drei verschiedenen Mappern – Algorithmen, die bestimmen, welche der gerade benötigten, maximal 32 Stromquellen aus den vorhanden 48 aktiv sind – auswählt, habe ich ja oben schon angedeutet. Zum anderen hat natürlich auch das verwendete Filter klangliche Auswirkungen: Für PCM stehen sechs Filter zur Verfügung, zudem gibt es noch ein spezielles für MQA-Dateien, dazu kommen fünf DSD-Filter. Weiterem klanglichem Feintuning dient auch der in den LINA integrierte Upsampler, der ankommende Signale auf DXD, also 352,8 Kilohertz und 24 Bit oder DSD64 respektive DSD 128 hochrechnen kann.

Darüber hinaus verfügt der DAC X genauso wie der LINA Network DAC über eine eingebaute Streaming Bridge, die es erlaubt, auf Musikdaten auf einem Netzwerk-gebundenen Speicher – oder kurz und englisch: NAS – und Files von Streaming-Diensten wie Tidal oder Qobuz zuzugreifen. Er kann natürlich auch Dateien von USB-Sticks und externen Festplatten abspielen. Eine USB-B-Buchse erlaubt die Verbindung zu einem Computer. Je eine BNC- und Cinch-Buchse sowie ein Toslink-Anschluss stehen für Signale nach S/PDIF-Standard zur Verfügung, und schließlich gibt es zwei AES/EBU-Schnittstellen, die bei gemeinsamer Nutzung bei PCM Datenraten bis 384 Kilohertz unterstützen. Technisch unterscheiden sich der Network DAC und der DAC X also so gut wie nicht. Rein äußerlich fällt beim neuen Wandler erst einmal der große Knopf zur Lautstärkeregelung und das doppelte Volumen des Gehäuses auf. Den zusätzlichen Platz auf der rechten Seite hat dCS zur Montage eines weiteren Netztransformators genutzt: Er befindet sich nun nicht nur weiter von den Audioschaltung entfernt, sondern wird auch durch die Trennwand zwischen den beiden Gehäuseseiten zusätzlich geschirmt. Der „Poti“-Knopf ist mit einem Impulsgeber verbunden, dessen Signale die Lautstärkeregelung steuern. Wie beim Network DAC gibt es auch beim DAC X die Möglichkeit, die Regelung komplett aus dem Signalweg zu nehmen. Auch hier kann man über das Menü einen maximalen Ausgangspegel von 0,2, 0,6, 2 oder 6 Volt wählen, um Fehlanpassungen mit nachfolgenden Verstärkern sicher zu vermeiden.

Zum Akklimatisieren des DAC X in meiner Kette habe ich einen festen Ausgangspegel von 2 Volt eingestellt und den LINA mit einem Netz-, einem LAN- und zwei XLR-Kabeln mit dem Audioquest Netzaufbereiter, dem Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature sowie der WestminsterLab Vorstufe verbunden. Alle gewünschten Einstellungen nahm ich mit der Mosaic-App von DCS vor und startete den ersten Track von der Festplatte des Melco. Wider Erwarten klappte das problemlos: Damals konnte der Network DAC nämlich nicht über das Ansuz PowerSwitch auf die Daten des Melco zugreifen, was mir Phil Harris, Tech Support Specialst bei dCS, mir einer bekannten Unverträglichkeit zwischen Ansuz-Switches und dCS-Streaming-Bridges erklärte. Diese ist nun erfreulicherweise behoben: sehr schön. Da die Darstellung der Inhalte der Festplatten in der Mosaik-App für mich ein wenig ungewohnt ist, probiere ich einfach mal JPlay aus, und auch das klappt auf Anhieb. Nach allen meinen bisherigen Erfahrungen mit dCS-Wandler klingen sie am besten, wenn das Signal vor der Wandlung auf DSD umgerechnet wird. Also verlasse ich mich auch jetzt auf auf die Werkseinstellungen: Alle Daten werden zu DSD128 konvertiert, das Mapping 1 und das DSD-Filter 1 sind aktiv.

Ich starte den ersten Track des Albums Bassinstinct von der fast gleichnamigen Band Bass Instinct, sechs österreichische Kontrabassisten um Gerhard Muthspiel und Georg Breinschmidt: Auf „Neige grave“ erklingt ein auf den Korpussen der mächtigen Instrumente geklopfter Rhythmus in einem – imaginären? – recht großen Raum und entfaltet einen beinahe hypnotischen Groove, über dem die übrigen Beteiligten teils dialogisch Melodien entwickeln. Dank des LINA sind in dem tiefen Gebrodel eine Unmenge von Details wie Griffgeräusche und Saitenschnarren zu hören, ohne dass der ungeheure Drive des Stücks in den Hintergrund gedrängt wird. Das macht einfach Spaß. Noch dichter wird’s zu Anfang von Bass Instincts Interpretation der Mingus Komposition „Meditations“, wo fast eruptive gezupfte Einwürfe über gestrichenen flächigen Melodien erklingen, sich dann die organisierte Form auflöst und in ein klassisches Basssolo übergeht, dem sich bald eine Con-Arco-Stimme hinzugesellt. Nach und nach steigen auch die übrigen Mitglieder des Sextetts wieder ein. Und das ist nur ein Teil der spannenden Umbrüche und musikalischen Überraschungen in diesem elfminütigen Opus: unbedingt selbst anhören – zumindest, wenn Ihre digitale Wiedergabekette ebenso präzise Strukturen aus dem teils freien Exkursionen herausarbeitet, ohne dabei die emotionale Ebene zu vernachlässigen, wie der LINA DAC X. Der lässt auch dynamisch nichts anbrennen und vermittelt die ungeheure Spielfreude aller Beteiligten. Ein Genuss!

Da dCS' DAC nun anders als vor zwei Jahren mit meiner gesamten digitalen Wiedergabekette harmoniert, möchte ich ihn zumindest kurz mit der Streaming Bridge und dem DAC in dieser vergleichen, auch wenn mir völlig bewusst ist, dass Aries G2.2, der Chord Electronics M-Scaler sowie der DAVE mit ihren speziellen Netzteilen – um von den diversen Kabeln erst gar nicht zu reden – preislich in einer etwas höheren Liga spielen. Dazu eignet sich der Anfang von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 – wie so oft – ganz hervorragend: Schon bei den ersten Tönen vom dCS wird klar, dass er auf ähnlich hohem Niveau wie Chord und Co. agiert. Diese verwöhnen mit einem Hauch mehr Tiefe in der Raumdarstellung, was aber nicht verwundert, wenn man bedenkt, wie viele Stunden Feintuning diese Kombination erfahren hat, während ich beim LINA DAC X weder mit Filtern in der LAN-Verbindung noch mit entsprechenden Kabeln experimentiert habe. Absolut überzeugend, wie gut der dCS schon nach einfachem Plug and Play klingt. Das ist einfach die ideale Komponente für alle sehr anspruchsvollen Genusshörer, die sich nicht über lange Zeit mit der Optimierung ihrer Kette beschäftigen, sondern einfach nur ihre Musik erleben möchten.

Bisher habe ich den LINA DAC X mit festem Ausgangspegel über meine Vorstufe gehört und den imposanten Drehknopf am dCS unberührt gelassen. Da es in den beiden Racks im Arbeitszimmer recht eng zugeht, ist dort ein schneller Wechsel einer Konfiguration mit und ohne Vorverstärker recht umständlich. Deshalb zieht der DAC X ins Wohnzimmer um, wo er die noch kurz zuvor aktive Kombination aus dem als Streaming Bridge genutzten Eversolo DMP-A10 und Chord Electronics' Hugo TT 2 samt M-Scaler ersetzt und sofort Begehrlichkeiten weckt: Er macht schnell klar, dass die bisherige digitale Wiedergabekette das Potential des Einstein-Verstärker-Duos und der Göbel Epoque Aeon Fine nicht vollständig zur Geltung bringt. Also gönne ich mir erst einmal eine paar Files, bevor ich mir durch mehrmaliges Hören den Klang einer Testscheibe einpräge: Mahlers Symphonie Nr. 3 mit Bayerischen Radio Symphonie Orchester unter Mariss Jansons. Anschließend verbinde ich die zu Einsteins The Poweramp führenden XLR-Kabel mit den Ausgängen des LINA und aktiviere dessen Lautstärkeregelung. Die klanglichen Unterschiede zwischen der direkten Verbindung vom Wandler zur Endstufe und dem Umweg über die Vorstufe sind relativ gering: Ist letztere aktiv, besitzt das Klangbild eine Spur mehr Wärme, die Klangfarben schimmern eher golden als silbern. In Sachen Dynamik und Druck im Tieftonbereich schenken sich die beiden Varianten nichts. Ist allerdings allein der LINA aktiv, wirkt der Bass minimal besser konturiert, ja die Abbildung wirkt insgesamt einen Tick feiner durchgezeichnet. Auch wenn das musikalische Erlebnis über The Preamp marginal emotionaler gerät, würde ich als LINA-DAC-X-Besitzer auf eine separate Vorstufe verzichten und das Gesparte lieber in eine Clock investieren.

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Gehört mit (Arbeitszimmer)
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| NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil |
| Streamer | Auralic Aries G2.2 |
| Streming App | JPLAY for iOS 1.0.21 |
| Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
| D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
| LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G |
| 10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
| Vorstufe | WestminsterLabQuest |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Børresen T5 SSE |
| Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75 |
| Zubehör |
AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Hifi Rose Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Hifi Rose RSA720 mit Keces P8, Waversa EXT- 1 und EXT-Reference, Ansuz Sparks, Darkz Z2S und T3w, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20 |
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Gehört mit (Wohnzimmer)
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| Streamer | Eversolo DMP-A10 |
| Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
| D/A-Wandler | Chord Electronics Hugo TT2 mit Ferrum Hypsos |
| NAS | Melco N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
| Vorverstärker | Einstein The Preamp |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
| Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Goebel High End Lacorde Statement |
| Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Sieveking Quantum Noise Resonator, ifi Silent Power Lan iPurifier, Medienkonverter mit SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
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Herstellerangaben
dCS LINA DAC X
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| Abmessungen (H/B/T) | 122/444/356mm |
| Gewicht | 14kg |
| Ausgänge | 1 x XLR (Pin 2 heiß, Pin 3 kalt), elektronisch symmetriert und erdfrei, Ausgangsimpedanz 3Ω, min. Last 600Ω (10kΩ - 100kΩ empfohlen), 1 x Cinch, Ausgangsimpedanz 52Ω, min Last 600Ω (10kΩ – 100kΩ empfohlen) |
| Ausgangspegel | 0,2 V, 0,6 V, 2 V oder 6 V rms, per Menü einstellbar |
| L-R Übersprechen | >-115dB0, 20Hz-20kHz |
| Streaming-Dienste und Formate | UPnP, Internet-Radio, Qobuz, Spotify, Deezer, Tidal, RoonReady, QQ MUsic |
| Upsampling | Mehrstufiges DXD-Oversampling mit umschaltbarem DSD-Upsampling (1-bit 2.822 oder 3.07MS/s) und DSDx2-Upsampling (1-bit 5.644 oder 6.14MS/s). |
| Digitale Eingänge | 2 x AES/EBU an 3-poligem XLR 44,1-192kHZ AES Paar (1+2) 44,1-384kHz, 1 x S/PDIF BNC Koax 44,1-192kHz, 1 x S/PDIF Cinch 44,1-192kHz, 1 x Toslink 44,1-96kHz, 1 x USB Typ B 44,1-384kHz und DSDx2 im Async-Modus, 1 x USB Typ A Anschluss für Massenspeichergeräte |
| Frequenzgang (Filter 1) | 44,1 oder 48kS/s +/-0,1dB, 10Hz-20kHz, 88,2 oder 96kS/s +/-0,1dB, 10Hz-20kHz -3dB @ >38kHz, 176,4 oder 192kS/s +/-0,1dB, 10Hz-20kHz -3dB @ >67kHz, 352,8 oder 384kS/s +/-0,1dB, 10Hz-20kHz -3dB @ >100kHz, DSD64 +/-0,1dB, 10Hz-20kHz -3dB @ >90kHz, DSD128 +/-0,1dB, 10Hz-20kHz -3dB @ >100kHz |
| Restrauschen (bei 6V) | 16-Bit-Daten: Besser als -96dB0, 20Hz-20kHz ungewichtet, 24-Bit-Daten: Besser als -113dB0, 20Hz-20kHz unbewertet |
| Abtastfrequenzen und Formate | 44,1-384kS/s bis zu 24 Bit,, DSD/64, DSD/128, Natives DSD + DoP (abhängig vom Eingang), FLAC, WAV, AIFF, MQA |
| Spannungen | 90-127V / 220-240V, 50/60Hz |
| Leistungsaufnahme | 30W |
| Preis | 16.900 Euro |
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Vertrieb
Audio Reference GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
| Telefon | +49 40 53320359 |
| Fax | +49 40 53320459 |
| Web | audio-reference.de |
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Vertrieb
SOUND IN FORM
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|---|---|
| Anschrift | Manuel Neitzel Wiesenweg 14 D-23684 Scharbeutz |
| Telefon | +49 163 8906603 |
| info@soundinform.de | |
| Web | instagram.com/soundinform.vertrieb www.pantheoneaudio.com für weitere Produktinformationen |
Pantheone Audio, die australische Designmarke, die hochwertige Akustik mit skulpturaler Form verbindet, startet offiziell am 1. November 2025 in Deutschland, kurz darauf auch in Österreich und der Schweiz, vertreten durch den Distributor SOUND IN FORM.
Pantheone Audio ist bekannt für kunstvoll gestaltete Designobjekte, die zugleich modernste Audiosysteme sind. International anerkannt für Innovation und Handwerkskunst, wurde die Marke mit renommierten Designpreisen wie dem Red Dot Award und dem Archiproducts Design Award ausgezeichnet. Der Marktstart bringt die beiden Flaggschiff-Modelle Pantheone I und Obsidian – als kabellose Lautsprecher auf den deutschen Markt. Sie werden über ein ausgewähltes Netzwerk von Premium-Audio- und Designhändlern erhältlich sein, das von SOUND IN FORM betreut wird.
Pantheone I: Inspiriert vom Pantheon in Rom liefert dieser handgefertigte Standlautsprecher aus Kunstharz kabellosen 360°-Rundumklang in architektonisch beeindruckender Form. Mit modernsten Streaming-Optionen wie AirPlay 2, Tidal Connect, Spotify Connect und Alexa-Integration ist der Pantheone I ebenso ein Statement-Möbelstück wie ein High-End-Audiosystem.
Obsidian: Ein kabelloser Stereo-Lautsprecher, inspiriert von natürlichem Vulkangestein,der minimalistisches Design mit kraftvoller Performance verbindet. Gefertigt aus hochdichtem Harz mit einem High-Excursion-Tieftöner und Seidenkalotten-Hochtönern liefert Obsidian kristallklaren, hochauflösenden Klang über AirPlay 2, WLAN, Bluetooth 5.0 oder Aux. Er bietet bis zu 15 Stunden Akkulaufzeit, Alexa-Integration und nahtlose Multiroom-Konnektivität über die Pantheone-App.
„Die DACH-Region hat eine ausgeprägte Wertschätzung für Design und Klang“, sagt Oren Adani, Gründer & CEO von Pantheone Audio. „Wir freuen uns, gemeinsam mit SOUND IN FORM und seinem Händlernetzwerk Pantheone den Kunden vorzustellen, die sowohl Ästhetik als auch kompromisslose Klangqualität schätzen.“
Manuel Neitzel, Inhaber von SOUND IN FORM, ergänzt: „Pantheone Audio bietet eine einzigartige Verbindung aus Form, Funktion und Performance. Deshalb habe ich mich für diese Marke entschieden und bin stolz darauf, Pantheone Audio in der DACH-Region zu vertreiben und über ausgewählte Premium-Händler erlebbar zu machen. Die Kunden verlangen zunehmend nach „smarten“ Lösungen und Konzepten, während der klassische Passivlautsprecher an Bedeutung verliert. Da gleichzeitig immer mehr Musik gehört wird, wächst die Nachfrage nach optisch ansprechender und einfach anbindbarer Technik über Smartphone oder Tablet. Herausragend ist etwa der Obsidian, der sich einfach mit auf die Terrasse oder den Garten nehmen lässt und dort kabellos viele Stunden Musik wiedergibt. Der Handel reagiert bereits auf diese neuen Kundenanforderungen: Neben klassischen Hifi- Angeboten entstehen Präsentationsflächen für smarte Musikwiedergabekonzepte – genau dort sehe ich auch die Zukunft meiner Pantheone Partnerinnen und Partner.“
Der offizielle Launch am 1. November 2025 markiert den Markteintritt von Pantheone Audio in Deutschland- kurz darauf folgen Österreich und die Schweiz. Beide Modelle sind in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich.
Pantheone Audio ist eine australische Marke, die hochwertige, kabellose Lautsprecher entwickelt, die zugleich ikonische Designobjekte sind. Gegründet vom Luxus-Elektronik Experten Oren Adani. Die Produkte von Pantheone Audio werden von einem Team international renommierter Designer, Kreativdirektoren und Ingenieuren entworfen und entwickelt, die Erfahrung bei führenden globalen Häusern wie LVMH, Cartier, Focal, Yves Saint Laurent, Jean Paul Gaultier und Givenchy haben. Die Marke hat prestigeträchtige Auszeichnungen wie den Red Dot Award und den Archiproducts Design Award erhalten.
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Vertrieb
SOUND IN FORM
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| Anschrift | Manuel Neitzel Wiesenweg 14 D-23684 Scharbeutz |
| Telefon | +49 163 8906603 |
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| Web | instagram.com/soundinform.vertrieb www.pantheoneaudio.com für weitere Produktinformationen |
Schade, dass die Audio Video Show nach drei Tagen schon vorbei ist. Ich wäre gerne noch einen Tag ohne Kamera und Notizbuch für den privaten Genuss über die Messe gestreift, obwohl ich jeden Raum bereits einmal besucht hatte. Aber nicht überall war ein intensives Hören zeitlich möglich und teilweise wurden im Tagesverlauf Komponenten ausgetauscht.
Im dritten und letzten Teil des Messeberichts, habe ich für Sie eine Mischung aus Premieren, Interessantem und persönlichen Lieblingsanlagen zusammengestellt. Wenn alles klappt, sollten sich einige der präsentierten Produkte bis zur nächsten Audio Video Show auch zum Test bei uns eingefunden haben.
Auf der diesjährigen High End hat Ferrum für seinen DAC WANDLA die Ferrum Streaming Control Technology vorgestellt. Der DAC kann so mit der Quelle kommunizieren und den Künstler und Tracktitel auf dem Display anzeigen. Ein Pausieren der Wiedergabe und Vor- und Zurückspringen in der Playlist sowohl über den Touchscreen als auch die Fernbedienung sind ebenfalls möglich. Mit dem neuen Ferrum Streamer BROEN hat WANDLA jetzt den idealen voll steuerbaren Spielpartner. Der Streamer basiert auf der Volumio Plattform und einer vollständig optimierten Version von Ferrums digitaler Schaltzentrale SERCE DDC, die hauptsächlich für die Schnittstellenwandlung auf USB, AES, S/PDIF (koaxial und optisch) und I²S zuständig ist. An BROEN kann außerdem ein Display angeschlossen werden, um Metadaten des Streams anzuzeigen. Natürlich kann der Streamer von Ferrums Hybridnetzteil HYPSOS gespeist werden. Eine weitere Besonderheit ist zusätzlich zur WiFi-Konnektivität des BROEN eine SFP-Schnittstelle. Diese aus der IT-stammende Schnittstelle erlaubt durch ein Austauschen des jeweiligen SFP-Moduls eine konventionelle Verbindung über ein handelsübliches Ethernet-Kupferkabel mit RJ-45 Stecker, aber auch Glasfasermodule und somit eine direkte Verbindung des BROEN mit einem bestehenden Glasfasersystem ohne zusätzlichen Medienkonverter. Generell haben Ferrums Ingenieure auf galvanisch isolierte Ausgänge Wert gelegt. Dass nur etwa eine Woche vor der Messe die ersten seriennahen Platinen bei Ferrum eintrafen und auf der Messe bereits mehrere BROEN an verschiedenen Orten verteilt waren und zuverlässig ihre Arbeit verrichteten, fand ich beachtlich. In der Kopfhörersektion der Messe beispielsweise bespielten sie den magnetostatischen Caldera (4.080 Euro) und dynamischen Atrium (3.000 Euro) von ZMF gemeinsam mit WANDLA, HYPSOS und dem Kopfhörerverstärker OOR. Der Streamer feierte auf der AVS seine Vorpremiere. Er soll in Quartal eins oder zwei nächsten Jahres fertigstellt werden. Seine Hauptpremiere auf der High End ist demnach sehr wahrscheinlich. Zu dem Zeitpunkt wird dann sicher auch ein Preis feststehen.
Storgaard & Vestkov wurde die diesjährige polnische Ausgabe des Statement in High Fidelity-Awards für ihren Regallautsprecher Frida verliehen. Unser Autor Carsten Bussler zeigte sich im Test von dem weit über seine Größe hinausspielenden Lautsprecher begeistert.
Das größere Modell 8c (15.200 Euro) von Dutch & Dutch hat bei mir auf der AVS 2022 bereits Eindruck gemacht. Dieses Jahr wurde die kleinere 6c gezeigt. Sie teilt die selben Tugenden wie ihre große Schwester: den Waveguide-optimierten Hochtöner, den kardioiden Mitteltöner und einen direkt an die Wand koppelnden Bass auf der Rückseite. Die gesamte Konzeption des Lautsprechers denkt die physikalischen Eigenschaften des Hörraumes von Anfang an viel konsequenter mit, als andere Produkte dies tun. Schlussendlich kann der bereits akustisch/mechanisch optimierte Lautsprecher durch eine DSP-Korrektur weiter an den Raum angepasst werden. Entweder man macht das selbst oder gemeinsam mit einem der Spezialisten von Dutch & Dutch in einer Remote-Session, die knapp 600 Euro kostet. Die Lautsprecher können über eine hauseigene App kontrolliert werden, sind voll Streaming-fähig und können darüber hinaus sowohl analog als auch per AES/EBU angesteuert werden. Der 6c soll noch dieses Jahr ab Dezember für knapp 10.000 Euro (schwarz oder weiß) und 10.900 Euro (andere Farben) erhältlich sein. Ein ergänzender Subwoofer ist in Planung. An einer eigenen Einmessapp für das Smartphone wird ebenfalls gearbeitet.
Auch der japanische Hersteller Final ließ seine Kopfhörer von Ferrum-Komponenten speisen. Provokativ fragte mich Global Sales & Marketing Manager Satoshi Yamamoto, nachdem ich das neue Modell DX3000CL gehört hatte, nach seinem Preis. Meine Schätzung lag weit oberhalb der aufgerufenen 600 Euro. Mit seinen weichen Polstern und geringem Gewicht war der Kopfhörer sehr angenehm zu tragen. Außerdem bekam ich den Prototypen des DX4000CL zu hören. Er verfügt über ein aufwendigeres Kabel und das widerstandsfähige Shibo-Finish, das ich von meinen ZE8000 JDH bereits kenne. Er soll 1.000 Euro kosten und noch dieses Jahr erscheinen. Seine im Vergleich zum 3000-er insgesamt deutlich linearere Abstimmung überraschte mit dennoch hochimpulsiven Bässen. Mit dem UX5000 bringt Final einen Bluetooth- Over-Ear, der 250 Euro kosten soll. Die einfache Austauschbarkeit von Ohrpolstern, Bügel und sogar des Akkus heben sich sehr positiv von der Masse an Wegwerfprodukten ab. Auch wenn Bluetooth-Kopfhörer nicht zu meinem Kerninteresse gehören, bin ich einem Test nicht abgeneigt. Wenn der UX5000 ein ähnlich gutes Noise-Cancelling wie die marktführende Konkurrenz und eine etwas höher auflösende Wiedergabe bietet, kann er sich sicher ein breites Publikum erschließen.
Der „digitale“ der beiden Räume von Audiothlon gehörte für mich zu den besten Räumen der gesamten Messe. Er bestach durch Simplizität und außergewöhnliche akustische Leistungen, unabhängig vom fairen Komponentenpreis. Zu Audiothlon gehört das Sub-Markenportfolio Equilibrium, ENERR und JJ Pure. Was nach einem großen Unternehmen klingt, ist trotzdem doch eher eine kleine, nur in Polen agierende Manufaktur. Ein Amp, ein DAC und ein Paar Lautsprecher, mehr brauchte es hier nicht, um mich zu begeistern. Der kleinste Denafrips DAC Enyo 15th kostet gerade einmal 700 Euro und spielte direkt in die Class-A-Endstufe von JJ Pure Audio. Sie feierte auf der AVS Premiere, soll 50 Watt liefern und ihr Aufbau nur unbedingt essenzielle Bauteile besitzen. Mit einem angepeilten Preis von 35.000 Złoty (etwa 8.250 Euro) für die Endstufe entstand zwar ein Ungleichgewicht zu dem günstigen DAC und den mit 15.000 Złoty (etwa 3.535 Euro) ebenfalls überraschend erschwinglichen Equlibrium Lautsprechern, aber genau das machte diese Kombi so spannend. Es wurde sogar bewusst auf einen Pre-Amp verzichtet und die digitale Softwarelautstärkeregelung von TIDAL genutzt, bevor das Signal an den DAC geschickt wurde. Alles in allem kam so eine überraschend holografische, losgelöste und musikalische Wiedergabe zustande, die mich gar nicht unbedingt durch eine absolut fehlerfreie Abbildung, sondern viel eher durch ihren nahbaren und authentischen Charakter in ihren Bann zog.
Homogenix ist eine der Marken, die außerhalb Polens eher weniger bekannt ist. Auf der AVS wurde der neue Tonabnehmer Evo präsentiert. Er kostet 40.000 Złoty. Die anderen Systeme hören auf die passenden Namen Blue (20.000 Złoty), Gold (10.000 Złoty), Silver (8.000 Złoty) und Black (6.000 Złoty). Dank zweier kleiner Umschaltboxen konnte in dem System die Erweiterung mit Take T Superhochtönern A/B verglichen werden. Sowohl der einstellbare Live Supertweeter auf dem Lautsprecher als auch der auf der Sockelplatte des Lautsprechers platzierte WHDPURE basieren auf dem piezoelektrischen Kunststoff Polyvinylidenfluorid. Beide sollen im hörbaren Bereich keinen relevanten Schall abstrahlen, aber dennoch die Wiedergabe beeinflussen. Sie sollen einfach parallel zum Lautsprecher an die Endstufe angeschlossen werden. Während der Tweeter wohl eher die hohen Frequenzen beeinflussen soll, wirkt der WHDPURE im gesamten Frequenzband. Im A/B-Vergleich war ich der Meinung, einen Unterschied heraushören zu können. Allerdings spreche ich hier bewusst von einem Unterschied, denn ob die beiden zusätzlichen Lautsprecher – oder müsste man sie in diesem Fall eigentlich Nichtsprecher nennen? – für Verbesserung sorgen, dürfte eine Geschmacksfrage sein. In meinen Ohren klang die Wiedergabe mit Take T etwas räumlicher und hatte ein etwas ausdrucksstärkeres Timbre, fast so, als wären Harmonische dazugekommen, allerdings litt die Präzision und Schallquellentrennung etwas. Take T ist etwas für aufgeschlossene Hörer, die 8.500 Złoty übrig und Spaß an Experimenten haben.
Kaizen Art ist mir bereits auf der AVS 2022 aufgefallen. Sie ist eine dieser kleinen Marken, für die es meiner Meinung nach lohnt, sich ins Auto zu setzen und nach Polen zu fahren. Vorausgesetzt, man selbst oder ein Freund spricht polnisch. Der vorgeführte Lautsprecher Ancient Deva basiert auf einem 17-Zentimeter-Tiefmitteltöner mit zusätzlicher Passivmembran, gepaart mit einer recht großen 3-Zentimeter-Kalotte im Horn. Das Gehäuse wird aus Eichenplanken und HDF-Versteifungen hergestellt, die Lautsprecherfront von der Warschauer Künstlerin Pastisz Design handbemalt. Mit ihrer offenen, ruhigen und unbeschwerten Wiedergabe war die Deva einer meiner Lieblingslautsprecher der Messe. Der aufgerufene Preis von 9.800 Złoty (2.300 Euro) war schwer begreifbar, aber ohne Vertriebsnetzwerk und bei geringem Werbeaufwand scheint das in Polen möglich zu sein.
In Zusammenarbeit mit Wilk Audio entstehen bei Blade Brothers Lautsprecher aus alten Windräderflügeln. Der ungewöhnliche Materialmix der Flügel macht sie bereits für ihren ursprünglichen Einsatzzweck besonders widerstandsfähig und rigide und eignet sich deshalb auch ideal als Lautsprechergehäuse. Es werden zwei verschiedene Größen aus den Flügeln gesägt und Gehäuse daraus gefertigt. Für beide werden Einführungspreise angeboten: 25.000 Złoty für das kleinere und 35.000 Złoty für das größere Modell. Farblich können die Lautsprecher frei nach den Vorstellungen des Käufers gestaltet werden. Auf Wunsch wird Künstlerin Magdalena Gawęcka aktiv und nutzt die Lautsprechergehäuse als Leinwand.
Lirogon geht das Thema Elektrostat neu an. Jacek Gburczyk, eine treibende Kraft hinter dem Projekt, führte mir den Vollbereichselektrostaten Origin vor. Anhand des ausgestellten Modells ohne Frontbespannung lässt sich der Aufbau sehr gut nachvollziehen. Im oberen Bereich befindet sich das Hochtönerpanel bestehend aus einem Hoch- und einem Ultrahochtöner auf der äußeren Seite. In der Mitte befindet sich das Mitteltönerpanel. Alle anderen vier Panels sind für den Bassbereich vorgesehen. Jedes der Panels gibt zwar das gesamte Frequenzspektrum wieder, durch die händische Justage der Einspannungskraft eines jeden Panels können Frequenzbereiche betont werden. Speziell für die Basspanels ist das relevant. Dadurch, dass sie alle vier auf einen eigenen Hauptfrequenzbereich getunt werden, ergänzen sie sich zu einem linearen Bassbereich. So kann auf den Einsatz einer Frequenzweiche für den Origin vollkommen verzichtet werden. Ihr -3-dB-Punkt liegt bei 45 Hertz. Über die Drehregler auf der Front lässt sich durch mechanisches Bewegen der Hochtönermembran eine Verstärkung von ±5 dB realisieren und der Lautsprecher an den Raum anpassen. Über den mächtigen Einstellbolzen auf der Rückseite lässt sich der Elektrostat je nach Hörabstand passend anschrägen. Davon, dass dies butterweich und nahezu widerstandslos von Statten geht, konnte ich mich selbst überzeugen. Da der Lautsprecher nicht eben leicht ist, wurde außerdem eine kluge Tragehilfe samt Schultergurt konzipiert, die mir Jacek Gburczyk ebenfalls vorführte. Kleine Details wie die in den Rahmen eingelassenen Kabel zeugen vom an den Tag gelegten Perfektionismus. In der Bodeneinheit sind die für den Betrieb notwendigen Trafos untergebracht. Sie lassen sich von nahezu jeder Endstufe antreiben. Je mehr Spannung, desto besser. Die Gesamtleistung in Watt ist für den Antrieb der Origin weniger relevant. Ein Paar der Ausnahmelautsprecher soll 100.000 Euro kosten.
Lockwood ist ein weiterer traditionsreicher britischer Hersteller, den ich bisher komischerweise übersehen habe. Nach einer Produktionspause wurde das Unternehmen 2017 von Daniel Timms, dem Enkel des Firmengründers Stanley Timms wieder zurück ins Leben gerufen. Die Firmengeschichte begann bereits in den 1930er Jahren und die Grundidee einer Punktschallquelle in Form eines Koax-Lautsprechers hat sich bis heute nicht verändert. Die Produktionsverfahren selbst wurden zwar modernisiert, aber die meisten der Lautsprecher sind konzeptionell sehr nah an ihren Vorbildern aus dem vergangenen Jahrhundert. Der LE1 beispielsweise geht auf das Jahr 1958 zurück. Die gesamte Produktion erfolgt in England. Dabei wird einigen interessanten Prinzipien gefolgt: Zum einen bleibt die Geometrie des Tiefmitteltöners bei verschiedenen Durchmessern identisch. Es wird gewissermaßen einfach der gewünschte kleinere Durchmesser aus dem größeren Treiber herausgeschnitten. Die Hochtöner – bei kleineren Modellen in 1 Zoll, bei größeren 2 Zoll – sitzen hinter einem Horn, das durch den langhubigen Tiefmitteltöner noch verlängert wird. Dass man damals ohne Computersimulation eine passende Hornabstimmung gefunden hat, die, wenn sie wirklich kaum verändert wurde, auch heute noch von sich reden machen kann, hinterlässt Eindruck. Es werden in der Produktion zunächst unabhängig voneinander Tiefmittel- und Hochtöner zueinander gematched, dann zu einem Koaxtreiber vereint. Anschließend werden die entstandenen Treiber wieder paarweise gematched. Alle Produkte nutzen dasselbe Anschlussterminal. Besonders bei den kleinen Modellen sind farbige Exemplare Tradition. Aus Lockwoods Historie heraus befanden und befinden sich noch heute viele der Lautsprecher in Tonstudios und zu Hause bei Musikern – teilweise in bunten Farben. Marketing Manager Paul O’Farrell-Stevens hat sich zur Aufgabe gemacht, zurückverfolgen, welche Musikstücke auf Lockwood Lautsprechern entstanden sind. Die daraus entstandene Liste findet sich auf der Herstellerwebsite. „Das macht die Marke nämlich wirklich besonders.“, sagt Paul O’Farrell-Stevens „Mit ihnen kann man die Musik nicht hören, wie der Künstler es beabsichtigt hat, sondern so, wie es der Künstler damals selbst im Studio – oder, wenn er ein Paar Lockwoods besaß, zu Hause – gehört hat.“
Die ebenfalls britische Marke Oneiros verstand es, einen der großen Räume im neuen zweiten Geschoss des Stadiums effektvoll in Szene zu setzen. Im Eingangsbereich waren das Carbongehäuse und die mächtige Frequenzweiche in gedimmten Licht effektvoll inszeniert. In der Mitte des Raumes befand sich ein abgetrennter Hörbereich. Das Projekt unter der Leitung von Falcon Acoustics feierte auf der AVS seine Europapremiere. Als ich am Samstagabend Zeit fand, etwas genauer hinzuhören, spielte Jerry Bloomfield einfach nur Musik. Nichts ausgesprochen Audiophiles oder speziell Ausgewähltes, er legte einfach nur die Platten auf, die er in der Finger bekam, darunter Rush, Dire Straits und anderes. Angesichts des Preises von 535.000 Euro pro Paar imponierte mir einerseits diese Lässigkeit, andererseits die Fähigkeit der Lautsprecher, auch mit einfachem Material Spaß zu machen. Das konnte man von einigen der anderen High-End-Präsentationen nicht unbedingt behaupten. Dabei kam die Musik ansatzlos, selbstverständlich und selbst bei hoher Lautstärke stressfrei und natürlich rüber. Während andere Systeme hauptsächlich mit Bass auffielen, stach hier ein außergewöhnlich ausdrucksstarker Mittenbereich hervor. Das Konzept des unverstrebten mit finiter-Elemente-Berechnung optimierten Kohlefasergehäusekonzept schien aufzugehen. Für den Mittelton- und Bassbereich kommen eigens gefertigte Treiber mit Graphenanteil zum Einsatz. Der Hochtöner wird aus Diamant gefertigt.
Youtube-Reviewer und Lautsprecher-Konstrukteur Virtual HiFi konnte in seinem Hörraum mit einigen Spezialitäten überraschen. Auf einen Lautsprecher mit einem Dayton Epique habe ich schon lange gewartet. Ich war neugierig, wie sich der kleine 15-Zentimeter-Treiber mit ±7 Zentimeter Hub als Tiefmitteltöner und nicht als reiner Subwoofer macht. Das Gehäuse des Viper Monitor wird von Virtual HiFi 3D-gedruckt und mit zwei Passivmembranen und einem oben aufgesetzten Mundorf AMT versehen. Das Ergebnis, das im Direktvertrieb für 5.412 Euro erhältlich ist, konnte mich von den Qualitäten des kleinen Treibers und dem Können des Konstrukteurs überzeugen. Die Harmony GaNM Monoendstufen des Herstellers LAIV aus Singapur basieren, wie der Name preisgibt, auf Galliumnitrid-Transistoren. Sie sollen 200 Watt an 8 Ohm liefern und etwa 5.000 Euro kosten, wenn man einen vertrauenswürdigen europäischen Händler findet. Allein optisch gefielen mir die Endstufen. Akustisch verhielten sie sich im Virtual HiFi Hörraum im besten Sinne unauffällig.
Oephi zeigte auf der Messe gleich mehrere Lautsprecher in verschiedenen Räumen. Der Kompaktlautsprecher Ascendance 2 (4.500 Euro) war bei Wolfgang Kemper im Test. Es war spannend, ihn auf der Show mit dem Immanence 2 (8.500 Euro) zu vergleichen. Letzterer setzt statt dem SEAS Tiefmitteltöner auf einen Purifi-Treiber. Der Aluminum-Magnesium-Verbundtweeter wird durch einen Bändchenhochtöner ersetzt.
Kultura Dźwięku sucht für seine Lautsprecher nach einem deutschen Vertrieb. Das Portfolio umfasst neben Regellautsprechern Monitor Soul (9.500 Złoty) und Monitor Soul 2 (11.500 Złoty) auch Standlautsprecher wie den vorgeführten Soul 3 (25.000 Złoty). Der eher britisch anmutende Jazz 1 Pro kostet 11.700 Złoty.
Die Pro-Ject-Debut-Serie löste eine Revolution in der analogen Audiotechnik aus und machte hochwertige Plattenspieler für Musikliebhaber auf der ganzen Welt zugänglich. Der neueste Debut-Plattenspieler setzt diese Tradition fort und vereint jahrzehntelange Erfahrung mit modernstem Design und Handwerkskunst.
Die Aluminiumkomponenten des Debut Reference 10 werden mit einem präzisen Diamantschnitt-Verfahren veredelt, was ihnen ein markantes, edles Erscheinungsbild mit hochwertiger Haptik verleiht. Durch die Verwendung von massivem Aluminium anstelle von Kunststoff oder weniger langlebigen Materialien stellt Pro-Ject eine nachhaltige, langanhaltende Qualität sicher. Die CNC-gefrästen Bauteile sind in Form und Oberfläche perfekt aufeinander abgestimmt und tragen zum klaren, modernen und zeitlosen Design des Debut Reference 10 bei.
Der Debut Reference 10 ist mit einem einteiligen Carbon-Aluminium-Sandwich-Tonarm ausgestattet, der für eine hochaufgelöste Wiedergabe entwickelt wurde. Die Außenschicht aus Carbonfaser sorgt für außergewöhnliche Steifigkeit und präzise Abtastung des Tonabnehmers. Im Inneren kommt ein Aluminiumrohr zum Einsatz, das effektiv Vibrationen dämpft und einen ruhigen, stabilen Betrieb gewährleistet. Diese einzigartige Konstruktion vereint die Vorteile beider Materialien und ergibt einen Tonarm, der sowohl extrem steif als auch hervorragend gedämpft ist. Das Ergebnis: präzises Spurtracking, reduzierte Verzerrungen
Der Debut Reference 10 verfügt über einen Tonarm mit vollständiger Einstellbarkeit des Azimut- und VTA. Durch einfaches Lösen der beiden Madenschrauben lässt sich die Tonarmhöhe stufenlos verstellen und bietet so die Flexibilität, unterschiedliche Tonabnehmerhöhen oder unterschiedliche Plattentellermatten zu berücksichtigen. Diese erweiterten Einstellmöglichkeiten erleichtern die Feinabstimmung.
Der Debut Reference 10 verfügt über eine präzise elektronische Geschwindigkeitsregelung, die jederzeit eine präzise Wiedergabe gewährleistet. Für höchste Klangqualität ist der Plattenspieler mit einer neu entwickelten Motoraufhängung ausgestattet, die den Motor effektiv vom Gehäuse entkoppelt. Dieses fortschrittliche Design verhindert, dass unerwünschte Vibrationen den Tonabnehmer erreichen, und sorgt so für eine saubere Klangwiedergabe.
Der diamantgeschliffene Aluminium-Subteller kann mit deutlich höheren Toleranzen gefertigt werden und stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Kunststoff-Subtellern dar. Er verleiht dem gesamten Plattenteller- und Antriebssystem mehr Masse, was zu einer zusätzlichen Dämpfung von Geräuschen und unerwünschten Resonanzen führt. Die verbesserten Toleranzen während der Produktion erhöhen die allgemeine Geschwindigkeitsgenauigkeit. Die zusätzliche Masse verbessert die Geschwindigkeitsstabilität.
Der Hauptplattenteller des Debut Reference 10 besteht aus hochwertigem Acryl mit satinierter Oberfläche und sorgt nicht nur für optische Eleganz, sondern auch für eine außergewöhnliche akustische Leistung. Acryl hat eine ähnliche Impedanz wie Vinyl-Schallplatten, was zu einem natürlicheren, flüssigeren Klangbild beiträgt und zusätzliche Dämpfungsmaterialien überflüssig macht. Im Gegensatz zu Metallplattentellern, bei denen eine Filzmatte zwischen Platte und Plattenteller platziert werden muss, kann man hier die Schallplatte direkt auf die Acryloberfläche legen.
Der neue Debut Reference 10 ruht auf drei höhenverstellbaren, TPE-gedämpften Füßen, die ein stabiles und isoliertes Fundament bilden. Dieses Dreipunktsystem wurde bewusst gegenüber vier Füßen gewählt, da es auf unebenen Oberflächen eine hervorragende Stabilität bietet und eine präzise Nivellierung mit minimalem Aufwand ermöglicht.
Eine perfekt Ausrichtung des Plattenspielers ist nicht nur praktisch, sondern entscheidend, um das volle Klangpotenzial eines Plattenspielers auszuschöpfen und gleichzeitig die Kanalbalance & Spurtreue zu erhalten.
Der neue Pick it PRO Balanced Tonabnehmer ist eine überarbeitete Version des Pick it PRO, die eine „True Balanced“-Signalübertragung ermöglicht. Pro-Ject hat sich mit Ortofon zusammengetan, um ein symmetrisches kompatibles MM-Tonabnehmersystem zu entwickeln – das erste seiner Art! Der große Vorteil einer symmetrischen Verbindung ist die Fähigkeit, aufgenommenes Rauschen und Störungen zu entfernen.
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Herstellerangaben
Pro-Ject Debut Reference 10
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Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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| Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
| Telefon | +49 6123 9258956 |
| info@audiotra.de | |
| Web | www.audiotra.de |
Die Audio Video Show 2025 war außergewöhnlich gut besucht. Von der Eröffnung am Freitag um 12 Uhr, bis zur letzten Minute, am Sonntag um 17 Uhr, riss der Besucherstrom nicht ab. Kleine Schwankungen, besonders am Nachmittag und eine Abflachung der Besucherkurve gegen Abend war zu beobachten, aber dennoch blieb selten ein Raum leer.
Ich war froh, am Freitag bereits einen Großteil der Fotos auf der SD-Karte zu haben, denn in den folgenden zwei Tagen war in einigen Räumen teilweise überhaupt kein Durchkommen mehr. Da war das neu erschlossene, weitläufige Stockwerk im Stadion mitunter ein Ruhepol. Denn überraschenderweise schien dieser Bereich ein wenig unter dem Radar zu laufen. Hier tummelten sich merklich weniger Besucher. Oder sollte das polnische Publikum insgeheim an den besonders kostspieligen Systemen, die dort vorgeführt wurden, gar kein so großes Interesse gehabt haben? Obwohl erschwinglich(er)es HiFi einen großen Anteil der Show ausmacht, war in den letzten Jahren doch immer auch ein großes Interesse an Sensationssystemen beim Publikum vorhanden. Vielleicht hat es dann doch schlicht und ergreifend daran gelegen, dass sich erst einmal an die neuen Räumlichkeiten gewöhnt werden muss. Gleiches gilt dort auch für die vorführenden Vertriebe und Hersteller. Akustisch konnten die Systeme überzeugen und trotz aller sich inzwischen eingestellten Abgebrühtheit hier und da auch begeistern. Sie konnten mit dem insgesamt eher hohen Niveau der Show mithalten, aber die doch sehr großen Räume im zweiten Geschoss des Ostflügels des Stadions wirkten teilweise etwas leer, selbst die Anlagen mit den größten Komponenten etwas verloren. Diese Räumlichkeiten dürften den Austellern in Zukunft noch einiges abverlangen, um zu einem gelungenen optoakustischen Gesamtkunstwerk zusammenzuwachsen. Gerade die Lichtgestaltung wurde mitunter vollständig vernachlässigt und sorgte für einen sterilen Eindruck. Dennoch, mir haben die neuen Räume sehr gut gefallen, nicht zuletzt, da sie für eine Entzerrung sorgen. Exklusive Marken können sich, wenn das Konzept nächstes Jahr weitergeführt wird, auf großer Fläche verwirklichen und an anderer Stelle wird Platz frei, mittelgroße Marken rücken nach und schaffen wiederum Platz für die ganz kleinen. Diese Tendenz war im Ansatz auch schon dieses Jahr zu beobachten. Die Messe hatte für mich gefühlt, zumindest auf der Austellerseite, wieder einen etwas stärkeren osteuropäischen Fokus, was mir persönlich sehr gefiel. Das Publikum allerdings, so war sowohl mein Eindruck als auch der einiger Austeller, wird internationaler, was natürlich ebenfalls positiv zu bewerten ist. Haben meine Berichte der letzten Jahre Sie tatsächlich nach Warschau gelockt? Für mich ist und bleibt es jedes Jahr erfrischend, eine derart dynamische, lebendige Messe erleben zu können.
Ebenfalls dynamisch ging es nicht nur in musikalischer Hinsicht (Mahlers Sechste) auf der gemeinsamen Vorführung von Wojciech Pacuła, Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer mit Dirk Räke von Transrotor zu. Vorgeführt wurde auf Komponenten von Transrotor, Kondo, Estelon und Siltech. Dieses Mal ging es um den Vergleich zweier Mikrofonierungsarten bei der Aufnahme: Blumlein-Verfahren gegen Jecklin-Scheibe. Außerdem hatten Birgit und Dirk kryobehandelte und getemperte Schallplatten in verschiedensten Kombinationen im Gepäck. Es wurde wie üblich bei vollem Saal konzentriert gehört und angeregt diskutiert.
Die bereits letztes Jahr abgehaltene Vorführung Wojciech Pacułas mit seinem Gast Zbigniew Bielak fand auch dieses Jahr wieder statt. Der Künstler spielte Platten, für die er auch das Albumcover gestaltet hat. Die Vorführung war bis auf den letzten Platz und darüber hinaus besucht, sodass es mir, erst etwas später dazugestoßen, kaum möglich war, ein Foto zu ergattern.























































Mit der Finest Audio Show Zurich setzt die High End Society ihre langjährige Messetradition in der Schweiz fort. Am kommenden Wochenende präsentieren Hersteller, Händler und Vertriebe im Mövenpick Hotel Zürich Regensdorf die Neuheiten exklusiver Audiomarken in einer authentischen Atmosphäre, die eindrucksvolle Klangerlebnisse verspricht.
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Mit dem Format der Finest Audio Show ergänzt die High End Society ihr Portfolio um HiFi-Messen, mit denen sie insbesondere diejenigen erreichen wil, die Musik lieben und in den heimischen vier Wänden in authentischer Qualität hören möchten. Namhafte Aussteller zeigen auf den Messen alles, womit die hochwertige Klangwiedergabe möglich wird: Von intelligenten Streaming-Lösungen über moderne Plattenspieler, klassische Röhrenverstärker, hochwertige Kopfhörer und bewährte Zweikanaltechnologie ist alles dabei. Es geht um die Leidenschaft für exzellenten Hörgenuss auf höchstem Niveau, mit der die High End Society auf der Finest Audio Show ein breites Publikum begeistern möchte.
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Aussteller
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Veranstaltungsort
Mövenpick Hotel Zürich Regensdorf
Im Zentrum 2
8105 Zürich Regensdorf / Schweiz
Öffnungszeiten
Samstag, 1. November: 10:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag, 2. November: 10:00 bis 17:00 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos
Veranstalter
HIGH END SOCIETY Service GmbH
Vorm Eichholz 2g
42119 Wuppertal
Telefon: +49 202 702022
E-Mail: info@highendsociety.de
www.highendsociety.de
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Seitdem die High End nach Wien umgezogen ist, ist die Audio Video Show für mich aus Hamburg die geographisch nächste, große Audiomesse Europas. Vorher war München noch etwas schneller erreichbar. Aber auch schon zu Münchener High End Zeiten bin ich seit 2022 regelmäßig zur Audio Video Show nach Warschau gepilgert.
Der unterschiedliche Charakter der Shows macht einen Besuch beider Veranstaltungen gleichermaßen reizvoll. Wobei die Audio Video Show stets lebendiger ausfiel. Das lag aber nicht unbedingt an der Organisation der Shows selbst, sondern viel mehr an dem dynamischen, heterogenen Publikum verschiedenster Altersklassen auf der polnischen Show.
Dieses Jahr bin ich sehr gespannt auf die neu erschlossenen Räumlichkeiten im Stadion und wie immer auf die kleinen, teilweise komplett abgedrehten Audio-Spezialitäten, die sich in dieser Form nur in Polen und auf der AVS finden lassen. Es ist und bleibt erfrischend, dass auch kleine Hersteller, Newcomer oder gar Ein-Mann-Garagenschmieden einen Platz finden, um ihre Produkte zu präsentieren.
Bereits am ersten Tag zeigt sich bereits, dass die Stimmung wie üblich hervorragend, nahezu ausgelassen ist. Die Lust auf HiFi scheint besonders in Polen ungebrochen und die Show wird so gut angenommen, wie ich es in den letzten Jahren schon erlebt habe.
Heute nehme ich Sie mit auf einen ersten Foto-Rundgang. In der nächsten Woche folgen dann genauere Einblicke. Viel Spaß!
Lone Ranger ist das neueste ZERO-Tech-Lautsprecherkabel von AudioQuest. Es ist der Nachfolger des von Kritikern hochgelobten Modells Robin Hood aus der Folk Hero-Serie des Unternehmens. Wie sein Anfang dieses Jahres vorgestelltes Schwestermodell Brave Heart verwischt Lone Ranger die Grenze zwischen den hochwertigen Folk Heroes und den hochmodernen Mythical Creatures von AudioQuest.
Lone Ranger ist etwas kleiner als Brave Heart (11,6 mm Außendurchmesser gegenüber 14,1 mm Außendurchmesser pro Polarität) und verfügt über die gleiche benutzerfreundliche Konstruktion, bei der die positiven und negativen Seiten in getrennten Gehäusen untergebracht sind. Lone Ranger bietet eine bemerkenswerte klangliche Verbesserung gegenüber früheren AudioQuest-Designs: beeindruckende Auflösung und Präsenz, realistische dynamische Leichtigkeit und eine überraschend überzeugende Gesamtdarstellung.
Lone Ranger verfügt über viele der gleichen Verbesserungen, die Brave Heart zu einem so spannenden Erfolg gemacht haben:
All dies wird durch mehrere wichtige, bewährte AudioQuest-Designelemente ergänzt. Dazu gehören:
Lone Ranger ZERO-Tech Lautsprecherkabel sind jetzt in Nordamerika und in Kürze in Europa für 2.650 Euro für ein 2,5-Meter-Paar erhätlich.
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Vertrieb
AudioQuest BV
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| Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
| Telefon | +31 165 54 1404 |
| rdrees@audioquest.nl | |
| Web | www.audioquest.de |
Nachdem Melco 2025 global zu DELA umfirmiert ist, bringt man nun mit den Audioswitches S5 und S50 zwei Produkte auf den Markt, die das Thema Netzwerk-Audio auf ein neues Qualitätsniveau heben. Beide Modelle wurden – wie die Vorgänger S1, S10 und S100 – entwickelt, um die digitale Musikwiedergabe noch klarer, stabiler und natürlicher zu machen.
Das High-End Audioswitch DELA S5
Das High-End Audioswitch S5 führt die Linie des S1 konsequent weiter, das mit seiner bahnbrechenden Funktionen und seiner intuitiven Bedienbarkeit eine neue Welt der Streaming-Wiedergabequalität eröffnet hat. Das S5 vereint das Know-how, das DELA über viele Jahre in der Switch-Entwicklung gesammelt hat, in einem full-sized Gehäuse, mit minimalistischem und dennoch markantem Design. Mit einer aufwendigen Clock-Architektur, erweiterten Netztrennungsmöglichkeiten und zusätzlichen Anschlussoptionen bietet das S5 außergewöhnliche Stabilität und feinste Detailauflösung. Das S5, eine Weiterentwicklung des S10 und wie der S1 mit vier SFP+-Ports ausgestattet, ist DELAs neues High-End Audioswitch, das für erstklassige Audio-Netzwerkleistung entwickelt wurde.
Merkmale
Das neue Einstiegsmodell: Audioswitch DELA S50
DELA hat für den S5 die Funktionen und die Leistung des erfolgreichen Switch S100, eines speziell für Audio-Streaming entwickelten Netzwerk-Switches, aktualisiert und weiterentwickelt. Seine kompakte Größe wurde beibehalten, aber seine Funktionalität verdichtet. Das DELA S50 ist das neue Einstiegsmodell: Durch sorgfältige Bauteilauswahl, vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten, eine optimierte Stromversorgung und gezielte Jitter-Minimierung liefert der S50 ein deutlich hörbares Upgrade für Kunden, die ins hochwertige Netzwerk-Streaming einsteigen möchten. Das S50 ersetzt als audiophiles Standard-Switch den S100. Lieferbar ist es im Laufe des Oktobers zu einem Preis von 3750 Euro.
Merkmale
Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß.
Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon in meinem Bericht über einen Besuch im Audio Forum vor beinahe zehn Jahren schilderte, hatten die beiden Firmengründer klare Vorstellungen davon, wie die Ketten verschiedener Preis- und Qualitätsstufen zu klingen hatten, und für die Kunden, die dieses Klangideal teilten, einen mehrstufigen Weg zum audiophilen Nirvana vorbereitet. Ich begann mit einem mächtigen Onkyo-Vollverstärker mit kanalgetrennten Netzteilen und wechselte nach einer Phase finanzieller Erholung von diesem zu einer Audiolabor Phonostufe Fein plus Michaelson & Austin TVA-1. Das war allerdings für einen nebenbei jobbenden Studenten nur möglich, da ich den Onkyo ohne große finanzielle Einbußen in Zahlung geben konnte und der Fein und Röhrenendstufe nicht neu, sondern von wohlhabenderen Kunden beim Erwerb noch feinerer Elektronik ebenfalls ins Zahlung gegeben worden waren. Mit Plattenspielern und Lautsprechern funktionierte es ähnlich. Ein tolles Konzept, dass das schrittweise Erreichen der Traumanlage fast ohne Verluste ermöglichte und eine enge Kundenbindung zur Folge hatte. Gibt es eigentlich heute so etwas immer noch?

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass damals ein Lautsprecher mit einem der masselosen Ionenhochtöner mein Traum war. Inzwischen hatte ich das Privileg, einen solchen für einige Jahre in der Kette meiner Gattin hören zu dürfen: Meine Schwärmerei dafür Anfang der 80-er Jahre war überaus berechtigt. Bei einem Besuch in der Koloniestraße 203 im Jahr 2019 hatte ich die Gelegenheit, das Acapella Audio Arts Sphäron-Excalibur-System zu hören und war ebenso überrascht wie überwältigt davon, wie nahe die damit erzeugte Illusion von Musik der Realität kommen kann: Eine so schier grenzenlos erscheinende Dynamik hatte ich zuvor nicht erlebt. Gut, die mag man einem so aufwendigen Hornsystem vielleicht auch zutrauen. Aber dass es den Entwicklern, Alfred Rudolph und seinem nun schon fast zwei Jahrzehnte ebenfalls kreativ in der Firma tätigen Sohn Richard, gelungen ist, dass das Sphäron Excalibur gleichzeitig einen Singer/Songwriter in realistischer Größe abbilden kann, ist für mich schon extrem große Kunst. Dass noch mehr geht, als ich in Duisburg erleben konnte, hat Acapella dieses Jahr auf der High End mit dem Hypersphere-System gezeigt, zum dem eigentlich auch noch das bisher nur als Modell gezeigte fünf Meter hohe Basshorn gehört. Ein Gebäude, in dem dieses installiert werden kann, ist momentan gar nicht weit von München entfernt im Bau. Ich werde Sie darüber auf dem Laufenden halten.
Doch nun zu etwas gänzlich anderem: dem Einstiegsmodell in die Schallwandler-Welt von Acapella Audio Arts, dem Harlekin 2. Das Modell 1 präsentierte Alfred Rudolph im Jahr 2001. Und obwohl man sich längst erfolgreich in extrem hochpreisigen Sphären tummelt, wollte der Entwickler auf den – nur für Acapella-Maßstäbe – kleinen Lautsprecher auch jetzt nicht verzichten. Für Richard Rudolph war das Grund genug, den Harlekin zu überarbeiten – oder vielleicht zutreffender: ihn in Anlehnung an die erste Version neu zu erfinden. Natürlich kommen auch beim neuen, vor drei Jahren vorgestellten Harlekin zwei Chassis zum Einsatz: Mit dem für ein Zweiwege-System ungewöhnlich großen, in Duisburg modifizierten Zehn-Zoller aus skandinavischer Fertigung kombiniert Richard Rudolph einen von ihm entwickelten 45-Millimeter-Kalottenhochtöner mit einer Membran aus einem speziellem Polymer. Den fertigt er auch selbst, wobei er auf verschiedene, erhältliche Komponenten zurückgreift – wenn ich seine spärlichen Auskünfte zum Thema richtig interpretiere. Das Tief/Mittelton-Chassis arbeitet auf ein Zwei-Kammer-System, dessen zweite Kammer mit einer auf der Rückseite mündenden Bassreflex-Öffnung versehen ist. Leider waren alle Versuche, Fotomuster vom Entwickler loszueisen, vergeblich. Da beide Chassis laut einer der raren Informationen von vorne eingesetzt und intern gegen die Rückwände ihrer Gehäuse verspannt seien, sollte ich Helmut Baumgartner wohl besser nicht bitten zu versuchen, sie für Detailfotos auszubauen.

Dass das Gehäuse des Hochtöners gegenüber dem des Tietöners zurückversetzt ist, dient natürlich, wie jeder ein wenig erfahrene Audiophile weiß, der zeitrichtigen Wiedergabe. Der ungewöhnlich große Kalottenhochtöner soll ab einer Frequenz um die zwei Kilohertz ins musikalische Geschehen eingreifen. Zur Flankensteilheit der Frequenzweiche gibt es keine konkreten Zahlen, sondern lediglich den vagen Hinweis, dass sanft gefiltert werde. Das Gehäuse für den Tief/MItteltöner besteht größtenteils aus Multiplex, besitzt eine Schallwand aus 50 Millimetern MDF, ist inwendig vielfach versteift und mit Filz sowie anderen speziellen Dämmmaterialien befüllt und umschließt ein Volumen von 60 Litern. Die Oberflächen sind mit echtem Furnier oder gegen einen moderaten Aufpreis mit Acrylplatten verkleidet. Die Box ruht auf drei recht einfach ausschauenden Lautsprecherfüßen aus Aluminium. Für einen sicheren Stand, selbst bei groben Remplern gegen das Gehäuse gibt es hintern an der Unterseite zusätzlich zwei seitliche Pucks, die im Normalfall aber keinen Kontakt zur Stellfläche haben.
Die beiden Schwergewichte – der Harlekin bringt immerhin 75 Kilogramm auf die Waage –lieferten Richard Rudolph und Frank Hakopians, seit über einem Jahr auch für Acapella tätig ist, freundlicherweise bis ins Wohnzimmer, wo sie den Platz der Göbel Epoque Aeon Fine einnahmen. Das kann man übrigens fast wörtlich nehmen, denn die Ausgangsposition für die Aufstellung war exakt die, die zuvor die Göbels innehatten. Obwohl die Harlekine direkt aus dem Transporter kamen und vor ihrer Reise nur rudimentär eingespielt worden waren, machten sie schnell klar, dass sie mit dem mehrfach teureren Biegewellenstrahler in Sachen Auflösung und Feinzeichnung zwar nicht konkurrieren wollten, aber in puncto Spielfreude und Musikalität nichts anbrennen ließen. Schon ohne Hin- und Her-Gerücke im Zentimeterbereich und ohne Fine-Tuning ließen sie keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Beschäftigung mit ihnen eher Spaß denn Arbeit sein würde.
Richard Rudolph hatte die Harlekine anfangs fast parallel ausgerichtet, ein Versuch mit einer etwas stärkeren Einwinkelung wirkte sich aber positiv auf die Ablösung des Klangs von den Gehäusen aus, so dass er noch kurz ein wenig mit verschiedenen Winkeln experimentierte. Schließlich war er selbst überrascht davon, wie schnell und mühelos seine Lautsprecher einen großen Teil ihrer Fähigkeiten in meinem Raum abrufen konnten, was wohl auch daran lag, dass die vorgeschaltete Kette keinerlei Fehler offenbarte – auch wenn sie – wie er kurz anmerkte – nicht an die Qualität seines momentanen Lieblingsprojekts, die von ihm entwickelten Enérgeia Vor- und Endstufen, heranreichte, die allerdings zum etwa zehnfachen Preis zweier Harlekine den Besitzer wechseln. Dennoch einigten wir uns rundum zufrieden darauf, dass er mir die restliche Feinabstimmung überlassen würde, da sie ja letztendlich auch mit eigenen Präferenzen zu tun hat: So blieb noch ausreichend Zeit für einen Besuch in einem der nahegelegenen Biergärten. Aber selbst dort konnte ich ihm nicht die Zusage abringen, ein paar Demoteile für die Fotos zu schicken…

Einige Abende genossen meine Gattin und ich zur Stunde des Aperitifs ein paar neue Alben über die Harlekin. Nachdem sich die Lautsprecher dann ein paar Tage akklimatisiert und noch ein paar Betriebsstunden gesammelt hatten, mussten sie sich einer kleinen Auswahl an Teststücken stellen. Eine penibel genaue, gleiche Ausrichtung der beiden Schallwandler auf den Hörplatz brachte noch ein wenig mehr Abbildungspräzision und einen Tick mehr räumliche Tiefe. Und wie das so ist, wenn Lautsprecher auf einem hohen Niveau spielen – selbst wenn schon über dem, das in ihrer Preisklasse üblich ist –, möchte man einfach noch ein wenig mehr. Meine Gattin schlug deshalb vor, die Aufstellung zu optimieren. Da wir beispielsweise bei der Aufstellung der Stenheim Five SX mit den Silent Mounts von Andante Largo ungemein positive Erfahrungen gemacht hatten und ich sie glücklicherweise noch nicht an den Vertrieb zurückgeschickt hatte, kamen sie jetzt zwischen den kleinen Aluminiumzylindern der Harlekin und dem Teppich zum Einsatz.
Und das hat sich wirklich gelohnt: Die Silent Mounts sorgten beispielsweise bei „Malinye“ vom Album Codona 2 dafür, dass die Reflexionen der Töne von Don Cherrys Taschentrompete auch einen glaubwürdigen Eindruck von der Höhe des Aufnahmeraumes vermittelten. Zudem kam der Bass nun zwar ebenso druckvoll rüber wie zuvor, doch wirkte er jetzt melodiöser und in der Tonhöhe genauer definiert. Bei der „Improvisation“ Patrice Herals vom Album Le Concert des Parfums glaubte man, der Aufnahmeraum, das völlig unbedämpfte Refektorium des Klosters Noirlac, dehne sich noch einen Hauch weiter in Breite und Tiefe aus. Es gab schlicht keine Hifi-Disziplin, in der die Silent Mounts keine Verbesserung brachten oder zumindest die beachtlichen Fähigkeiten der Harlekine nicht schmälerten. Bei einem Preis von 800 Euro pro Vierer-Set, also weniger als zehn Prozent der Kosten für einen Lautsprecher, kann ich die Andante-Largo-Untersteller für die Acapellas nur nachdrücklich empfehlen: Sie blieben während des Test an ihrem Platz.

Nur zu meinem Spaß – die faszinierenden, aber alles andere als melodiös eingängigen Klänge dürfte einem nicht unbeträchtlichen Teil der hifistatement-Leser als häufig wiederkehrender klanglicher Bezugspunk nicht zuzumuten sein – hörte ich das gesamte Album Face á Face. Darauf sind Barre Phillips, der Altmeister der Improvisation auf dem Kontrabass, und György Kurtág junior mit Live-Elektronik wie Synthesizer und Percussion zu hören. Die Transienten der hart angestrichenen Basssaiten, die ungeheuer tiefen, elektronisch erzeugen, imaginären Räume und die Fülle an tieffrequenter Energie von Bass und Synthie machen das Album für mich unwiderstehlich. Gleichzeitig stellt es auch schnell klar, wie ansatzlos die Harlekine Impulse in den Raum drücken können, dass die Lautsprecher im musikalischen Geschehen nicht mehr ortbar sind, auch wenn die einzelnen Klangquellen genau fokussiert sind, und dass sie trotz ihrer moderaten Gehäusegröße auch ein Zimmer von über 30 Quadratmetern mühelos mit Klängen fluten können. Das für mich Bemerkenswerteste ist aber, dass diese gewiss nicht leichte improvisierte Kost dank der Acapellas den Hörer zu keinem Moment anstrengt und dadurch überraschend zugänglich wird: Vielleicht trauen Sie sich doch einmal daran.
Das Album Down the Road von Van Morrison gibt sich musikalisch deutlich allgemeinverträglicher, klanglich aber nicht unbedingt: Der relativ hohe Pegel durch reichlich Kompression und die Dominanz der Stimme lassen es auf unausgewogenen Ketten leicht anstrengend und nervig wirken, selbst leichte tonale Unstimmigkeiten werden schnell entlarvt, aber derer machen sich die Harlekine nicht schuldig. „Whatever happend to PJ Proby?“ kommt mit Druck und auch den für einen packenden Vortrag nötigen Ecken und Kanten rüber, kippt aber selbst bei gehobener Lautstärke nicht ins Schrille, Aufdringliche: Auch bei eher kritischen Einspielungen erweist sich die Acapella als homogen und stimmig ausbalanciert, ohne weichgespült zu wirken.
Das von Tod Garfinkle mit nur zwei Mikrofonen für sein Label M●A Recordings aufgenommene Album With Space in Mind von Mark Nauseef und vor allem der Track „Gears“ mit den unterschiedlichen tiefen Trommeln in natürlicher Akustik – genauer: der Harmony Hall in Matsumoto – würde einfach farblos bleiben, wenn sich irgendwo in der Kette ein Weichzeichner verstecken würde. Tut er aber nicht, wie die Harlekine beweisen: Sie machen das Stück mit ihrer Tiefbassfähigkeit, Schnelligkeit und hohen Auflösung zu einem emotional ansprechenden Erlebnis. Nicht anders sieht es am anderen Ende Frequenzspektrums aus: Bei „Arrow from Arjuna“ lassen die energiereichen Gongs und Becken erkennen, wie bruchlos der große Kalottenhochtöner mit dem Zehn-Zoll-Tieftöner zusammenarbeitet. Bei „Up from the Swamp of Delusion“ kann man sich dank der feinen Durchzeichnung am Druck der mit unterschiedlicher Intensität geschlagenen, großen Trommel erfreuen, ohne wegen der schnarrenden Geräusche, die jetzt klar davon abgesetzt sind, gleich um die Unversehrtheit seiner Laufsprecher fürchten zu müssen: Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich das Stück vor langer Zeit erstmals voller Irritation über eine Kette ohne entsprechendes Auflösungsvermögen gehört habe. Nicht zuletzt dank der Harlekine gibt es nun nicht den geringsten Anflug von Irritation, sondern nur unbeschwerten Genuss.

Es dürfte inzwischen nicht mehr zu verbergen sein, dass ich nicht gerade ein Freund von weiblichen Stimmen bin. Aber diesmal werde ich mich nicht darum herumdrücken, auch ein wenig Gesang zu hören. Einer meiner Kollegen hatte vor Jahren bei der Vorstellung unserer Kette im Rahmen der Aktion Sounds Clever der High End Society Dee Dee Bridgewaters Memphis…Yes I'm Ready für die Playlist vorgeschlagen. Bei der Suche nach dem einschlägigen Song aus diesem Album habe ich dieses schließlich komplett durchgehört, auch wenn mich die Bass- und Hammond-Sounds auf den Files dieser rhythmisch ungemein fesselnden, funky Produktion mehr angesprochen haben als die wandlungsfähige Stimmer Dee Dee Bridgewaters. Die Harlekine erleichtern mir den Zugang zu sonst eher verschmähten Genres: wirklich beeindruckend.
Zum Schluss habe ich mir eine meiner Lieblingsscheiben aus der Zeit verdient, als ich noch im Audio Forum ein- und ausgegangen bin. Dort hatte ich eine LP mit dem Titel Girl Talk gehört und war so angetan davon, dass ich den einschlägigen Dortmunder Plattenläden danach suchte. Bei diesem verbreiteten Neal-Hefti-Titel konnte mir aber niemand weiterhelfen. Des Rätsels Lösung: Das war eine Scheibe des japanischen Labels Three Blind Mice, die das Audio Forum exklusiv importierte. Lange genoss die Trio-Einspielung von Yama & Jiro's Wave bei mir Kultstatus – bis ich sie mir übergehört hatte. Jetzt liegt sie, nachdem ich mit einer anderen LP die Dämpfung des lange nicht genutzten Lyra Titan i ein wenig weich gespielt hatte, auf dem Teller des Avance und die Nadel senkt sich in die Rille: Da sind sie wieder, der einen Tick zu fette Bass, der heute natürlich nicht mehr dröhnt wie bei den Ketten von vor 40 Jahren, und die kristallinen Höhen, die wohl von direkt über den Hämmern positionierte Mikros eingefangen wurden. Das Ganze klingt zwar eine Spur zivilisierter als damals, verströmt aber dieselbe Faszination. Den Harlekinen gelingt es also auch, nostalgische Gefühle bei extremen Scheiben zu wecken: Ich habe nichts gefunden, was sich nicht könnten.

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Gehört mit (Wohnzimmer)
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| Plattenspieler | Brinkmann Avance |
| Tonarm | Breuer Dynamic 8 |
| Tomnabnehmer | Lyra Titan i |
| Phonostufe | Keces Sphono |
| Streamer | Eversolo DMP-A10 |
| Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
| D/A-Wandler | Chord Electronics Hugo TT2 mit Ferrum Hypsos |
| NAS | Melco N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
| Vorverstärker | Einstein The Preamp |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
| Kabel | Swiss Cables Reference (Plus), Goebel High End Lacorde Statement |
| Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Sieveking Quantum Noise Resonator, ifi Silent Power Lan iPurifier, Medienkonverter mit SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
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Herstellerangaben
Acapella Harlekin 2
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| Übertragungsbereich | 20 Hz - 20 kHz |
| Tiefmitteltöner | 10 Zoll Treiber, ventilliertes System |
| Mittelhochton | 1,7 Zoll, hypersphärische Hornfunktion |
| Wirkungsgrad | 91 dB/ 1W / 1m |
| Nennimpedanz | 8Ω |
| Wirkungsgrad | 91dB/W/m |
| Abmessungen (HxBxT) | 1205 x 295 x 460mm |
| Gewicht | 75kg |
| Ausführungen | div. Furniere wie Kirsche, Birne oder Ahorn, schwarze Front, Wunschfurniere und Front in RAL-Farben gegen Aufpreis möglich |
| Garantie | 5 Jahre |
| Preis | ab 19.677 Euro, Acrylversion 20.463 Euro |
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Vertrieb
Acapella Audio Arts
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| Anschrift | Acapella Audio Arts Hermann Winters GmbH & Co. KG Koloniestraße 203 47057 Duisburg |
| Telefon | +49 203 361222 |
| Web | www.acapella.de |
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