Es gibt keine Kabelgattung, die in hifistatement.net seltener getestet wurde als Tonarmkabel. Das mag daran liegen, dass einige Arme bis zu den Anschlusssteckern hin durchgängig verkabelt sind, einige für Kabel mit Cinch- oder XLR-Steckern und andere für solche mit DIN- respektive SME-Stecker ausgelegt sind. Doch nun geht es um Zavfinos Topmodelle.
Will Tremblet ist der Gründer und Inhaber von Zavfino. Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ich Ihnen den Herrn vor sechs Jahren im Messebericht der Audio Video Show in Warschau kurz vorgestellt habe. Er trat dort zwar nicht als Aussteller auf, doch der damalige deutsche Vertrieb arrangierte ein Treffen, bei dem mich der Kanadier mit seinem immensen Wissen über Phonozubehör nachhaltig beeindruckte. Er kann ausführlich über die Vorzüge seiner Tonarmstecker oder selbst über die Eigenschaften der Clips für die Verkabelung im Headshell referieren. Einen Namen machte sich Zavfino nämlich zuerst als Zulieferer für bekannte Analoghersteller. Später kamen dann Kabel, Tonarme und auch eigene Laufwerke hinzu. Bei letzteren kooperiert Will Tremblet übrigens auch mit dem Analogspezialisten Helmut Thiele und dem Elektronikfachmann Walter Fuchs.
Laut den Ausführungen auf seiner Website sammelte Will Tremblet seit über 18 Jahren Erfahrungen bei der Fertigung von Kabeln und dabei entwickelte er eine besondere Technik, um Litzen fest um einen Massivleiter in der Mitte zu verdrillen. Damit will er dem Skin-Effekt – der Tatsache, dass höhere Frequenzen sich schneller auf der Außenseite eines Massivleiters ausbreiten als tiefere im Inneren des Leiters – entgegenwirken. Er macht den Skin-Effekt für das Verschmieren von Tempo und Rhythmus und Timing und einen „unnatürlichen“ Klang verantwortlich. Für die neue H-Wound™-Fertigungstechnik habe er ursprünglich speziell für Siemens und Klangfilm angefertigte Transformator-Drahtverseilmaschinen modifiziert. Eine Änderung im Getriebe ermögliche Wicklungen mit einer langsameren Drehzahl und einem viel engeren Abstand der Wicklungen. Während die meisten Drahtverseilmaschinen nur Wicklungen mit maximal 300 Verdrillungen pro Meter realisieren könne, schaffe die patentierte H-Wound™-Kabelwickelmaschine von Zavfino 14.000 bis 16.000 Verdrillungen pro Meter, ohne dass sich die Drahtlitzen überlappen. Zudem schütze die neue Zero Strand Loss™-Fertigungstechnik die gebündelten Leiter vor Beschädigungen beim Abisolieren und Anschließen. Das garantiere, dass jeder Kern frei von abgesplitterten oder beschädigten Litzen ist und die isolierten Kerne zu 100 Prozent identisch seien.
Darüber hinaus würden alle Leiter einer Deep Cryo™-Behandlung unterzogen, und zwar bevor die Isolierung aufgebracht werde, denn die Kältebehandlung könne sich negativ auf die Isolationsmaterialien auswirken wie eigene Untersuchungen gezeigt hätten. Die hätten auch ergeben, dass es von der Reinheit, dem Durchmesser und der Molekülstruktur des Leiters abhänge, mit welcher Temperatur zwischen -186 und -196 Grad Celsius die besten Ergebnisse erzielt würden. Die tiefste Temperatur sei nicht immer optimal. Danach folge dann ein zweistufiger Prozess zum Reinigen und Einbrennen des Kabels: Zuerst würde der blanke Leiter durch eine Keramikdüse in eine Ultraschallreinigungskammer gezogen, wo er mit mehreren Ultraschallfrequenzen beschallt wird. Dadurch würden alle Verunreinigungen von der Oberfläche des Drahtes bis auf die molekulare Ebene entfernt, wobei absolut keine Rückstände zurückblieben. Nach der Reinigung verseile man die einzelnen Drähte zu Bündeln, die dann in der zweiten Stufe des Ultraschall-Einbrenn-Prozesses von einer Spannung durchflössen würden, die knapp unterhalb der Schwelle des für den Leiter Zulässigen liege. Die damit verbundene Temperaturerhöhung bewirke einen „Einbrenneffekt“, der sonst erst bei bei Kabeln auftritt, die 30 bis 40 Stunden lang von Signalen und/oder Strom durchflossen würden.
Will Tremblet merkt auch an, dass Zavfino der erste Hersteller von Audiokabeln sei, der eine Graphenisolierung als dielektrische Abschirmung in hochwertige Netzkabel integriert habe. Nach einer mehr als zweijährigen Zusammenarbeit mit einem führenden amerikanischen Unternehmen für Graphenpolymerforschung sei man stolz darauf, sein neues proprietäres, leitfähiges Dielektrikum ZGRAPh-LDPTM vorstellen zu können, das einen hervorragender Schutz vor elektromagnetischen Störungen biete, da sich die Graphenform an die Kupferschirmung anpasse und EMI-Spitzen verhindere. Zudem verfüge Graphen über hervorragende elektrostatische Entladungseigenschaften (ESD), die statische Elektrizität und triboelektrische Aufladung eliminiere. Darüber hinaus bilde Graphen eine hundertprozentig korrosionsbeständige Barriere, die das Eindringen von Sauerstoff in die Abschirmung und die Leiter verhindere. Daher gebe es keinerlei Korrosion der Leiter: Die Klangqualität bliebe über die gesamte Lebensdauer unverändert. Bevor es zu speziell wird – in einer E-mail geht der Firmeninhaber auch auf den Zusammenhang zwischen der Verdrillung und der Kapazität des Kabels ein –, wende ich mich lieber Praktischem zu. Es dürfte auch so klar sein, dass Zavfino nicht zu den Kabel-„Herstellern“ zählt, die lediglich zugekaufte Strippen konfektionieren. Der kanadische Kabelspezialist entwickelt nicht nur eigene Vedrillungstechniken, sondern modifiziert darüber hinaus noch selbst Maschinen, um seine Vorstellungen realisieren zu können: eine beeindruckende Fertigungstiefe.
Da Arbeit ja auch Spaß machen sollte, beginne ich mit Einsteins The Tonearm inklusive The Pickup, der auf dem mächtigen Aerolith desselben Herstellers montiert ist. Meinen geraden 12-Zoll-Arm verkabele ich üblicherweise mit einem ForceLine von FM Acoustic, hier jedoch bleibt zusammen, was zusammen gehört: In die SME-Buchse von The Tonearm ist ein symmetrisches Einstein-Kabel eingesteckt. In einem Anflug von Nostalgie habe ich das Three-Blind-Mice-Album Girl Talk des Tsuyoshi Yamamoto Trios, das hier unter dem Namen Yama & Jiro's Wave firmiert, aus dem Regal gezogen: Schon in den 80-er Jahren begeisterte mich der gestrichene Kontrabass zu Beginn von „The Way We Were“ – nur, dass er heute sehr sauber und völlig ohne Dröhnen und die Anregung von Raummoden erklingt. Die ungeheure Dynamik und Direktheit der Anschläge auf dem Klavier hat ebenfalls nichts von ihrer Faszination verloren. Heute würde ich an eine gelungene Trio-Aufnahme allerdings etwas andere Ansprüche stellen, doch das Klangspektakel beeindruckt noch immer. Daran ändert sich nach dem Wechsel zum Zavfino Goldrush nicht das mindeste. Aber es verwöhnt mit einem noch minimal besser durchgezeichneten Klangbild, was vor allem beim sehr zurückhaltenden Schlagzeugspiel Tetsujiro Obaras auffällt. Auch dynamisch tut sich nun ein Tick mehr. Das wirkt sich beim Bass und bis in die mittleren Lagen des Flügels eindeutig positiv aus. Die aufnahmebedingt extrem nah wirkenden, hart angeschlagenen Diskantsaiten kippen zwar noch nicht ins Nervige, sind davon aber nicht soweit entfernt wie beim Einstein-Kabel.
Da ziehe ich mal schnell einen Testklassiker zurate, der im Hochtonbereich ebenfalls kein Kind von Traurigkeit ist, aber bei weitem nicht so extrem aufgenommen wurde wie die TBM-Scheibe. Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 klingt auch mit dem Einstein-Kabel so gut wie nie zuvor. Daran hat vor allem der Aerolith, aber auch die Behandlung der LP mit dem AFI FLAT.DUO ihren Anteil. Das Zavfino sorgt dann für noch einen Hauch mehr Luft um die Instrumente und auch die Tiefenstaffelung wirkt eine Spur realistischer, ohne jedoch im Präsenzbereich zu viel des Guten zu tun. Die Unterschiede zwischen den beiden Verbindungen vom Arm zur Phonostufe sind zwar eher marginal. Dennoch gefällt mir das Goldrush insgesamt einfach ein wenig besser.
Das Doppelalbum Oregon In Performance hatte ich kürzlich auch wärmebehandelt. Jetzt senkt sich die Nadel in die Rille mit dem Applaus vor „Waterwheel“: Das Einstein-Trio aus Laufwerk, Arm und Abtaster vermittelt einen glaubwürdig anmutenden Eindruck vom Aufnahmeort, bevor Collin Walcotts Perkussion, Ralph Moores elektrisch verstärkter Kontrabass, Ralph Towners akustische Gitarre und Paul McCandless' Holzblasinstrument erklingen. Das ist schon mit dem Goldrush eine Schwelgerei in Klangfarben und subtiler Dynamik. Dank des Midas wird das Stück noch einen Tick stärker rhythmisch akzentuiert, und auch die Feinzeichnung gelingt ein bisschen besser: Es ist deutlicher zu hören, das der Viersaiter anfangs con arco gespielt wird. Mich spricht der vertraute Titel einfach intensiver an, wenn das Midas mit im Spiel ist. Wie auch beim Vergleich von Einstein- und Goldrush-Kabel sind die Unterschiede nicht weltbewegend, aber doch so deutlich, dass es keines wiederholten Vergleiches bedarf, um sie eindeutig benennen zu können.
Statt weitere Scheiben mit The Pickup, The Tonarm und den unterschiedlichen Kabeln zu hören, installiere ich lieber den Thiele TA01 auf dem Brinkmann Lagrange, justiere in dessen Headshell das Lyra Etna und gewähre dem gut eingespielten Tonabnehmer eine Plattenseite Spielzeit, um das Dämpfungsgummi nach einer längeren Pause wieder ein wenig geschmeidiger zu machen. Die Signalübertragung vom Thiele zu The Turntable's Choice übernimmt anfangs wie üblich das symmetrische ForceLine-Kabel. Zum Einspielen der Zavfinos hatte ich ganz gegen meine Gewohnheit keinen Jazz aufgelegt, sondern eine Reihe von Classic-Records-LSC-Reissues. Dabei hatte Gounods Faust und Bizets Carmen Suite mit dem Royal Opera House Orchestra Covent Garden unter Alexander Gibson – LSC-2449 – einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weshalb die Scheibe nun auch auf dem Teller des LaGrange liegt. Auch mit dem Etna im nahezu tangential abtastenden Thiele-Arm machen „Prelude“, „Entr'acte – Aragonaise“ und „Habanera“ jede Menge Spaß: Rhythmus, Klangfarben, Raumanmutung und der Druck im Tieftonbereich lassen keine Wünsche offen.
Auch hier sind die Unterschiede beim Wechsel zum Goldrush keineswegs riesig, auch wenn sich anfangs der Eindruck aufdrängt, das Zavfino musiziere sogar einen Tick lauter. Das mag allerdings seiner ungeheuren Spielfreude geschuldet sein. In Sachen Raumanmutung und Klangfarben nehmen sich ForceLine und Goldrush so gut wie nichts. Die Differenzen zwischen den Kabel sind so gering, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher bin, ob die Durchhörbarkeit beim etatmäßigen Tonarmkabel nicht ein Quäntchen besser ist. Wie dem auch sei: Dank seiner ungestümen Lebendigkeit spricht mich das Goldrush emotional einfach ein wenig stärker an. Oder etwas plakativer formuliert: Es macht einfach einen Hauch mehr Spaß! Das Midas übertrifft das Goldrush – wie nicht anders erwartet – auch in dieser Konstellation in Sachen Feinzeichnung, Offenheit und Präzision im Tieftonbereich. Und das alles, ohne in puncto Spielfreude Abstriche zu machen: einfach toll!
Gehört mit
|
|
---|---|
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolith |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ und 9“, Lyra Etna |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Thiele TA01 |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Zavfino Goldrush Tonarmkabel
|
|
---|---|
Leiter | 24 K goldbeschichtetes PC-OCC-Einkristallkupfer, kombiniert mit massivem 99,9998 % reinem Silber in enger H-Wound™-Verdrillung |
Isolierung | FEP/Teflon-Dielektrikum, PTFE-Dielektrikum, Graphen-Polymer, silikonbeschichtete Glasfaserummantelungen, R-Flex 105 °C PVC-Mantel |
Abschirmung | Aluminium-Mylar mit versilbertem Kupfergeflecht |
Behandlungen | Ultra Sonic-7 Reinigung, Deep Cryo™-Behandlung |
Masseleitung | 50 cm versilbertes OFC-Kupfer mit 24 K vergoldetem Kabelschuh |
Stecker (DIN) | 1877 Carbon Straight Limited Edition Gold oder TAD-3R Limited Edition Gold (rechtwinklig), 24 K vergoldetes hochreines Kupfer, PTFE-isoliert |
Stecker (Cinch) | 1877 ZXP-5 G-Serie mit OCC-Kupferpin, 24 K vergoldet |
Außenmantel | Polyethylen-Terephthalat (PET) Monofilament-Geflecht mit antistatischer Faser in Onyx-Gold |
Behandlungen | Deep Cryo™-Behandlung, Ultra-Sonic 7™-Einbrennprozess |
Länge | 1,5 m |
Preis | 1.400 Euro |
Herstellerangaben
Zavfino Midas Tonarmkabel
|
|
---|---|
Leiter | 24 goldbeschichtetes PC-OCC-Einkristallkupfer, kombiniert mit massivem 99,9998 % reinem Silber in H-Wound™-Verdrillung mit 16.000 Windungen pro Meter |
Isolierung | FEP/Teflon-Dielektrikum, PTFE-Dielektrikum, Graphen-Polymer, silikonbeschichtete Glasfaserummantelungen, R-Flex 105 °C PVC-Mantel |
Abschirmung | Mylarfolienwicklung und doppeltes versilbertes Kupfergeflecht |
Behandlungen | Ultra Sonic-7 Reinigung, Deep Cryo™-Behandlung |
Masseleitung | 50 cm versilbertes OFC-Kupfer mit 24 K vergoldetem Kabelschuh |
Stecker (DIN) | 1877 Carbon Straight Limited Edition Gold oder TAD-3R Limited Edition Gold (rechtwinklig), 24 K vergoldetes hochreines Kupfer, PTFE-isoliert |
Stecker (Cinch) | 1877 ZXP-5 G-Serie mit OCC-Kupferpin, 24 K vergoldet |
Außenmantel | Polyethylen-Terephthalat (PET) Monofilament-Geflecht mit antistatischer Faser |
Behandlungen | Deep Cryo™-Behandlung, Ultra-Sonic 7™-Einbrennprozess |
Länge | 1,5 m |
Preis | 2.000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
| |
---|---|
Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |
Mit dem DX6000 stellt die japanische Manufaktur Final Audio ihr erstes Modell einer neuen offenen Kopfhörerserie vor. Statt mit Marketing-Superlativen überzeugt Final mit konstruktiven Besonderheiten, die für mess- und hörbare Vorteile sorgen: Der Final DX6000 setzt technisch dort an, wo viele dynamische Top-Modelle bislang Kompromisse eingehen.
Kernstück des DX6000 ist ein dynamischer 50-Millimeter-Treiber mit einer hauchdünnen Membran aus reinem Magnesium. Das Metall ist rund ein Drittel leichter als Aluminium, gleichzeitig sehr steif und besitzt günstige interne Dämpfungseigenschaften. In der Praxis verspricht das weniger Partialschwingungen und damit geringere Verzerrungen – eine Eigenschaft, die üblicherweise nur sehr teure Beryllium- oder schwere Sandwich-Membranen in Lautsprechern bieten. Die Verarbeitung ist heikel: Final setzt dabei auf Oxidation und gezielte Faltungen, um Stabilität und Haltbarkeit sicherzustellen.
Ein weiteres Detail ist die monolithisch spritzgegossene Membran-Sicke-Einheit. Weil keine Klebstoffe mehr nötig sind, verringert sich das bewegte Gewicht, und die Membran bewegt sich nahezu ideal als Kolben. Die Schwingspule selbst besteht aus einer leichten Aluminium-Legierung und wird per „air wiring“ – also direkt ohne starre Leiterbahnen – angeschlossen. Zusammen senkt das die Resonanzfrequenz und verbessert die Impulsantwort im Bassbereich. Leichte Membransysteme neigen zu Pegelspitzen im Hochton. Final nutzt hier kein zusätzliches Spulen- oder Dämpfungsgewicht, sondern integriert ein passives Netzwerk in den Signalpfad, um die oberen Frequenzen linear zu halten.
Während viele geschlossene Konstruktionen Bass durch das Gehäusevolumen generieren, vertraut der DX6000 auf die Tieftonfähigkeiten des Treibers selbst. Das Chassis ist offen, Vorder- und Rückseite gehen beinahe rahmenlos ineinander über. Das liefert einerseits einen realistischeren Raumeindruck und minimiert andererseits Gehäuseresonanzen. Der DX6000 vereint seltene Materialien, eine weitgehend klebstofffreie Mechanik und ein offenes Gehäuse. Wer bereits mit offenen Hörern arbeitet, darf besonders auf die Kombination aus tiefreichendem, unverfärbtem Bass und luftigem Bühnengefühl gespannt sein.
Herstellerangaben
Final Audio DX6000
|
---|
Der Final DX6000 ist ab sofort zum Preis von 2.000 Euro im autorisierten Fachhandel erhältlich.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
|
|
---|---|
Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
In einem unserer letzten Telefongespräche kamen Vertriebschef Jan Sieveking und ich auf das Thema Sicherungen. Wir waren neugierig, ob und wenn ja welche Auswirkungen sich in meiner preislich insgesamt eher moderaten Kette einstellen würden und wie ich diese einordne. Kurz danach lag ein kleines Päckchen HiFi-Tuning Sicherungen in meinem Hörraum.
HiFi-Tuning bietet Gerätesicherungen in verschiedenen Ausführungen an. Ich beschäftige mich in diesem Test mit der weit verbreiteten Standardgröße von 5x20 Millimetern. Wie üblich werden die Sicherungen mit unterschiedlichen Absicherungswerten und mit träger oder flinker Auslösecharakteristik angeboten. Sie werden in Deutschland gefertigt und sind IEC 60127-2 konform. Die günstigste Sicherung verfügt über einen Sicherungsdraht aus Cardas-Kupfer, es folgt eine Silber/Gold-Legierung und schlussendlich eine Ausführung mit aufgesetztem Naturdiamanten. Die letzten zwei Sicherungstypen hat Jan mir zum Test geschickt. Die meisten, die mit Sicherungen in ihrer Kette experimentiert haben, wissen wahrscheinlich schon ungefähr, was Sie erwartet. Für alle anderen: Lesen Sie gerne weiter, auch wenn die Skepsis überwiegt. So bin auch ich in dieses Thema gestartet. Ich habe dabei übrigens wie üblich vor meiner eigenen Klangbeschreibung keine Informationen über die Sicherungen gelesen.
Dass man vor Auswechseln der Sicherungen den Netzstecker ziehen muss, sollte sich von selbst verstehen. Schließlich haben wir mit Spannungen um die 230 Volt zu tun, die nicht nur gefährlich, sondern im schlimmsten Fall tödlich sein können. Sofern Austauschsicherungen mit identischen Werten zum Einsatz kommen, besteht nach wie vor der vorgesehene Geräteschutz. Eine ausgetauschte Sicherung ist somit nicht gefährlich, nur beim Austausch selbst sollte eben penibel auf Stromfreiheit geachtet werden. Sollte man sich dies nicht zutrauen, schlägt Jan Sieveking vor, doch einen Elektriker oder HiFi-Händler hinzuziehen.
Zuerst möchte ich die Silber/Gold-Sicherungen ohne Diamanten testen. Ich beginne mit dem Austausch ganz hinten in der Kette, bei meiner Endstufe, damit der Weg frei ist für kleine Veränderungen, die bei einem Wechsel der Sicherung meines DAC- oder Switch-Netzteils auftreten. Offen gestanden habe ich mit keiner Veränderung gerechnet. Umso überraschter bin ich, dass sich Brad Mehldaus einfühlsame Interpretation von Elliot Smiths „Between the Bars“ vom neuen Album Ride Into The Sun mit spritziger Offenheit und Brillanz zu einer musikalisch emotionaleren Darbietung aufschwingt. Details wie der Rauschteppich zu Beginn – das Arbeitsrauschen eines Mikrofonvorverstärkers? – oder die Besenstriche auf der Snare sind viel leichter auszumachen und verschwinden nicht mehr im Hintergrund der Komposition. Aus elektrotechnischer Sicht bin ich ein bisschen ratlos und kann mir nicht erklären, warum die Sicherung es rausreißt. Ich werde es nicht mit einer Pseudoerklärung oder Messung versuchen, sondern begnüge mich mit Verwunderung. Für mich gilt hier die Devise: Selbst probieren und entscheiden, ob die Investition unabhängig von Messwerten oder Elektrotechnik für die eigene Anlage, den eigenen Geldbeutel und das eigene Ohr Sinn macht. In meiner Anlage habe ich den Eindruck, dass das Musikstück insgesamt einen Schwung mehr Durchhörbarkeit, einen Hauch mehr Instrumentenseparation, aber vor allem vehementere Dynamik in den ersten Millisekunden von einzelnen Noten mitbekommt und so lebendiger wirkt. Jedes der Instrumente profitiert in meinen Ohren davon. Das Klavier wirkt freischwebender, der Bass substanzieller und das Schlagzeug akzentuierter. Mit der Werkssicherung scheint das Musikstück für mich etwas nüchterner, sanfter und kompakter. Auch so ist es zwar sehr schön, besonders hohe Klaviernoten wirken aber vergleichsweise in ihrer Dynamik fast etwas abgewürgt.
Während der Sicherungswechsel des Amps auf eine Art auch eine leichte Aufregung ins System gebracht hatte, schafft der zusätzliche Sicherungswechsel im Ferrum HYPSOS Hybridnetzteil meines DACs wieder mehr Balance. Gemeinsam angeschlagene Klaviertöne verschmelzen auf musikalische Art miteinander, so wie es mit der Werkssicherung im Amp eher der Fall war. Allerdings bleibt die übergreifende Ordnung, Spielfreude und Präzision, die der Sicherungswechsel im Amp in das System eingeführt hatte, bestehen. Ein weiterer Schritt nach vorne. Der letzte Sicherungswechsel erfolgt in meinem Keces P3, das aktuell nur für die Stromversorgung meines Netzwerkswitches verantwortlich ist. Allgemein gilt ja, dass eine Verbesserung sehr früh in der Kette besonders große Auswirkungen haben kann, da alles, was an Qualität an dieser Stelle gewonnen wird, gleichzeitig eine Verbesserung aller nachfolgenden Komponenten mit sich bringt. Möglicherweise ist auch das der Grund, weshalb ich selbst hier meine, durch den Sicherungswechsel noch einmal eine Veränderung wahrnehmen zu können. Besonders der Zuwachs, respektive die Wahrnehmbarkeit kleinster Details fällt mir vor allem anderen bei diesem letzten Sicherungswechsel auf. Damit bietet sich mir ein verblüffender Detailgrad, der allerdings auch sämtliche kleinen Unzulänglichkeiten der Aufnahme offenlegt. Ohne das Sicherungstuning waren diese eher im Hintergrund geblieben und die Aufnahme wirkte auf mich insgesamt etwas gedeckter. Bei Volas „Still“ vom Album Applause Of A Distant Crowd scheint mir die Stimme des Sängers Asger Mygind etwas freier im Raum zu stehen. Einzelne Effekte und Synths sind noch etwas unabhängiger voneinander heraushörbar. „Still“ ist ein klassisches Beispiel für Musik, die mir einfach gut gefällt, ohne dabei einen besonders audiophilen Anspruch zu haben. Wenn auch hier Veränderungen wahrnehmbar sind, ist das für mich stets ein guter Indikator.
Den Test der Sicherungen mit zusätzlichem Diamanten führe ich in einem Rutsch durch und wechsle alle Sicherungen auf einmal. Dadurch wird die Hörpause leider noch länger als ohnehin schon bei einem Sicherungstausch. Ich komme noch einmal zurück zu Brad Mehldau und „Between the Bars“, da ich das Stück für diesen Test am intensivsten gehört habe. Wieder bin ich offen: Ein außen auf das Keramikröhrchen der Sicherung geklebter Diamant, der den stromführenden Sicherungsdraht nicht einmal berührt? Da hört es dann eigentlich auch bei mir auf. Die Klangwahrnehmung ist dann aber doch bei aller Gegenwehr eine positive. Der Detailgrad, den die normalen Silber/Gold-Sicherungen in die Kette gebracht haben, bleibt erhalten. Allerdings kommt eine ruhige und angenehme Komponente hinzu, die Wiedergabe wird geschmeidiger. Im Direktvergleich würde ich es vielleicht wie folgt formulieren: Die „normalen“ Tuning-Sicherungen wirken eher hell und unterstreichen den Hochton, die Sicherungen mit zusätzlichem Diamanten scheinen energiereicher im Bassbereich. In meiner Anlage führen die Diamant-Sicherungen zu einer größeren Ausgewogenheit und müsste ich eine Entscheidung treffen, würde diese eindeutig zu Gunsten der doppelt so teuren Sicherungen mit Diamant ausfallen. Gerade weniger audiophile Aufnahmen wie das bereits angeführte „Still“ profitieren von dieser Kombination in meinen Ohren enorm. Ohne dass sie übermäßig geschönt werden, sind sie deutlich angenehmer, musikalischer und genussvoller anzuhören. Dass hierfür eine Sicherung verantwortlich sein soll, kann ich noch immer nicht so ganz akzeptieren, aber ein Stück weit habe ich mich auch daran gewöhnt, in manchen HiFi-Disziplinen letztendlich weniger bewusst zu entscheiden, sondern vielmehr nach Gefühl. So komme ich mit den Diamant-Sicherungen aus einem technisch orientierten „Test-Musikhörmodus“ zu einem Genusshören und bleibe lange vor der Anlage sitzen, um ungeachtet ihrer Aufnahmequalität in Alben abzutauchen, die mir am Herzen liegen. Und wenn eine kleine Sicherung mit aufgeklebtem Diamanten dieses Abtauchen verstärkt, dann ist das eben so, auch wenn mein (technischer) Verstand dagegen protestiert. Letztendlich bin ich mir nicht einmal sicher, ob sich meine Eindrücke auf andere Systeme übertragen lassen. Ausgehend von meinem Erlebnis jedoch sehe ich die Silber/Gold-Sicherungen in Anlagen, die insgesamt und gerade im Hochton eher zurückhaltend spielen, um ihnen mit etwas Spritzigkeit auf die Sprünge zu helfen. Die Sicherungen mit zusätzlichem Diamanten haben ihren Platz dementsprechend eher in Anlagen, die bereits genug Hochtonenergie vorhalten und eine gewisse Balance oder einen Ruhepol benötigen.
Zum Abschluss erfolgt dann der ernüchternde Wechsel auf die Seriensicherungen meiner Geräte und die Einsicht, nahezu unabhängig vom Gerätepreis, den Einsatz einer Tuning-Sicherung zumindest einfach einmal auszuprobieren. In meiner Kette zog mich die „Diamant“-Sicherung einfach tiefer in die Musik und unabhängig von der emotionalen Komponente, gewann die Wiedergabe mit beiden Sicherungstypen in meinen Ohren – entgegen meinen Erwartungen – deutlich an Raum- und Detailauflösung sowie an Präzision. Besonders evident wurde dies beim Wechsel zurück auf die Seriensicherungen.
Gehört mit
|
|
---|---|
Router & Zubehör | Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3) |
Server | PrimeCore Audio A7 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Supreme³ Silber/Gold 5 x 20
|
|
---|---|
Stückpreis | 75 Euro |
Herstellerangaben
Supreme³ Silber/Gold Diamant 5 x 20
|
|
---|---|
Stückpreis | 150 Euro |
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
| |
---|---|
Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
AudioQuest freut sich, sein neuestes ZERO-Tech-Lautsprecherkabel Brave Heart vorstellen zu können – größer, leiser und insgesamt besser als jedes andere Lautsprecherkabel, das AQ in dieser Preisklasse bisher angeboten hat. Eine Reihe technischer Details tragen zur herausragenden Kombination aus Leistung und Wert des Brave Heart bei.
Physisch ist Brave Heart fast so groß wie die Mythical-Lautsprecherkabel von AudioQuest – nur 0,6 Millimeter kleiner im Außendurchmesser. Im Inneren verfügt es über fast ein Drittel mehr des gleichen hervorragenden Perfect-Surface-Copper+-Leitermetalls wie die Vorgängermodelle, was es zu einem etwas kleineren Mythical Creature macht. Dennoch ist Brave Heart physisch besser handhabbar, da es positive und negative Seiten in getrennten runden Konstruktionen beherbergt. Die größere Dimension von Brave Heart sorgt für mehr „Drehmoment“ – einen sicheren und kraftvollen Halt der Musik, insbesondere im unteren Frequenzbereich. Der Dämpfungsfaktor bleibt über die gesamte Länge besser erhalten, was insbesondere Lautsprechern mit Bassreflexgehäusen (4. Ordnung) zugute kommt, die für ihre optimale Leistung eine starke Verstärkersteuerung benötigen. Mehr Metall bedeutet auch, dass Schwankungen der Lautsprecherimpedanz über das Frequenzspektrum hinweg weniger Einfluss auf den Frequenzgang haben.
Brave Heart verwendet außerdem eine verbesserte Polypropylen-Isolierung, die die Bandbreite der Geräuschableitung linearisiert und erweitert. Dank der optimierten Isolierung sind die Leiter weiter voneinander entfernt, wodurch der unscharfe, harte Klang durch verteilte Kapazitätsverzerrungen deutlich reduziert wird. Zusätzlich verbessern dickere Schichten aus kohlenstoffhaltigem PVC, neu hinzugefügtes Graphen und 4-Prozent-silberbeschichtete Abschirmungsdrähte die Ableitung von HF-Störungen.
All dies wird durch eine Vielzahl bewährter AudioQuest-Designelemente ergänzt: Massive Leiter verhindern die Wechselwirkung zwischen den Litzen, und da die Leiter richtungsgesteuert sind, werden HF-Störungen effizient von den empfindlichen Verstärkerschaltungen abgeleitet – dorthin, wo sie den geringsten oder gar keinen Schaden anrichten können. Um die negativen Auswirkungen von induzierten HF-Störungen und Timing-Fehlern aufgrund von dielektrischen Störungen weiter zu minimieren, verfügt Brave Heart über das 72-Volt-Dielektrikum-Vorspannungssystem von AudioQuest. Die Kabelummantelung, die Abzweigungen und die Steckergehäuse enthalten kein HF-leitendes Metall, und die kaltgeschweißten, gasdichten Verbindungen sind mit Red-Copper-Spades oder Bananensteckern versehen.
ZERO-Tech, das in den Lautsprecherkabeln AudioQuest Folk Hero und Mythical Creature zum Einsatz kommt, beseitigt Impedanzfehlanpassungen zwischen einem Kabel und der angeschlossenen Quelle und Last. Die Energie scheint ungehindert zu fließen und präsentiert Musik und Soundtracks wie aus dem Nichts. Der für ZERO-Tech erforderliche elektrische Anschluss: Der positive Drain-Draht ist durch eine scheinbar herkömmliche Abzweigung verdeckt und wird nur am Lautsprecherende mit dem Minuspol verbunden. Trotz der angemessenen Größe des Brave Heart ist der Anschluss an den Verstärker dank der erhöhten physischen Flexibilität deutlich einfacher.
Obwohl es sich um einen stark überstrapazierten und oft missbrauchten Begriff handelt, entsteht eine echte Synergie, wenn alle oben genannten Materialien, Werte und Techniken, die im Brave Heart zum Einsatz kommen, zusammenwirken. Das Brave Heart ist größer, besser und leiser als jedes andere Lautsprecherkabel, das AudioQuest jemals in dieser Preisklasse angeboten hat.
Preise: 5.000 Euro für 2,5m, 5650 Euro für 3m
Vertrieb
AudioQuest BV
|
|
---|---|
Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
Der B1xi ist ein vielseitiger, leistungsstarker Vollverstärker, in dem die Verstärkerkompetenz von Musical Fidelity zum Tragen kommt. Angetrieben von den Konstruktionsprinzipien unserer Flaggschiff-Modelle liefert der B1xi 100 Watt pro Kanal an 4 Ohm über eine raffinierte Class-A/B-Schaltung und bietet einen satten und dynamischen röhrenähnlichen Klang.
Er wurde für die vielfältigen Hörbedürfnisse von heute entwickelt und bie¬tet eine umfassende Eingangsauswahl: MM-Phonostufe, koaxiale und optische Digitaleingänge, ARC, Bluetooth und drei Cinch-Line-Eingänge. Ein variabler Cinch-Vorverstärkerausgang unterstützt den Anschluss eines Subwoofers oder Bi-Amping, während ein 5-Volt-USB-C-Ausgang eine bequeme und saubere hochwertige Stromversorgung für einen externen Streamer bietet. Untergebracht in einer robusten Ganzmetallkonstruktion mit massiven Metall-Bedienelementen und einer massiven Aluminium-Frontplatte, bietet er Klang- und Verarbeitungsqualität, für die Musical Fidelity bekannt ist, und liefert ein reines, kompromissloses Klangerlebnis für anspruchsvolle Musikliebhaber.
Musical Fidelity steht für röhrenähnlichen Klang: Transistorverstärker in Class A/B sind nach Röhren und Class-A-Verstärkern die besten. Der B1xi liefert 60 Watt pro Kanal an 8 Ohm, 100 Watt an 4 Ohm und 140 W Spitzenleistung an 2 Ohm. Die voll diskrete Class-A/B-Endstufe, ergänzt durch eine dediziertes Hochleistungsstromversorgung und einen großzügig dimensionierten Ringkerntransformator, garantiert Reserven für eine ordentliche Spitzenleistung und einen großen Dynamikbereich. Leistungshungrige und schwierige Lautsprecher werden mit Leichtigkeit angetrieben. Niederohmige Impedanzeinbrüche werden elegant gemeistert, und die überdimensioniert bemessenen Ausgangstransistoren machen unter keiner Last schlapp.
Der Vorverstärker verfügt über eine lineare Stromversorgung – heutzutage eine Seltenheit. Dies sorgt für ein extrem geringes Rauschen und eine hervorragende Kanaltrennung, die sich mit getrennten Vor-/Endstufenkombinationen messen kann. Die Lautstärkeregelung erfolgt über ein motorgetriebenes analoges Potentiometer, wodurch die Signalreinheit erhalten bleibt – im Gegensatz zu modernen digitalen Lautstärkereglern, die die Klangtreue aufgrund eines Verlusts an Auflösung beeinträchtigen. Vinyl-Liebhaber werden die rauscharme Phonostufe mit hoher Verstärkung zu schätzen wissen. Sorgfältig auf Musikalität und Detailtreue abgestimmt, holt sie das Beste aus Tonabnehmer heraus, ohne Verfärbungen oder Verzerrungen hinzuzufügen.
Digitale und analoge Hardware muss sorgfältig voneinander getrennt werden. Es ist bekannt, dass selbst kleinste HF-Störungen bei analogen Verstärkerstufen zu Problemen führen können. Daher sind die Digital- und HDMI-Platinen physisch getrennt und verfügen über eine eigene lineare Spannungsversorgung. Basierend auf Musical Fidelitys jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung von DACs (zuletzt mit dem bahnbrechenden Nu-Vista- und M8x DAC) verwendet der B1xi ein sorgfältig abgestimmtes DAC-Design mit dem hervorragenden ESS9018-Chip. Die digitalen koaxialen und optischen Eingänge akzeptieren Abtastraten von bis zu 24bit und 192 Kilohertz, und der HDMI-Eingang ermöglicht es, das Heimkino zum Leben zu erwecken und durch die leistungsstarken analogen Verstärkerstufen des B1xi richtig zu beleben.
Der B1xi setzt auf Klangqualität statt auf WiFi, ein Display und eine App. Es gibt absichtlich KEIN WiFi-Streaming. Musical Fidelity hat einen Anstieg der Angebote von HiFi-Firmen mit All-in-One-Lösungen beobachtet, aber eider sind solche Entwicklungen sehr teuer und obendrein sehr wartungsintensiv. Daher haben die Hersteller begonnen, das Geld irgendwo zu sparen: Billige Plastikgehäuse, billige Digitalverstärker, billige Netzteile. Musical Fidelity steht für Klangqualität und robustes Design, das jahrzehntelang hält. Musical Fidelity investiert sein Geld und seine Ressourcen in erstklassige Hardware und das Streben nach optimaler Musikwiedergabe. Das bedeutet: robuste Mechanik, diskrete Schaltungen, riesige Transformatoren und Class-A/B-Verstärker. Schnelllebige Streaming-Technologien werden am besten getrennt gehalten und wirken sich daher nicht negativ auf den Lebenszyklus des B1xi aus. Aus diesem Grund verfügt der B1xi über einen hochwertigen, isolierten USB-C-5-Volt-Stromausgang für einen modernen Lieblingsstreamer – und dient somit auch als Netzteil-Upgrade für diesen.
Der B1xi bietet ein Preis-/Leistungsverhält¬nis, das Musical Fidelity noch nie zuvor erreicht hat. Mit sorgfältig ausgewählten Komponenten, einem präzise abgestimmten Schaltungslayout und jahrelanger Forschung und Entwicklung bleibt der B1xi der Philosophie von Musical Fidelity treu und macht High-End so erschwinglich wie nie zuvor.
Vertrieb
Audio Tuning Vertriebs GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Margaretenstraße 98 1050 Vienna/Austria |
Headquarter | Wirtschaftspark A5 Wilfersdorf Analogweg 1 2130 Mistelbach/Austria |
Der dänische Hersteller Oephi Acoustics bietet ein breit gefächertes Sortiment an Audiokabeln, angefangen beim gehobenen Einsteigerpreis bis zu sehr kostspielig. Ein sehr gradlinig aufgebautes Lautsprecher-Portfolio bildet die zweite Produktgruppe. Die Kompaktbox Ascendance 2 gehört zu den eher niedrigpreisigen Modellen und klingt umwerfend gut.
OePhi Acoustics ist in Dänemark beheimatet, in Birkerød. Die Kommune liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen. Beachtlich, wie viele audiophile Lautsprecher-Marken Dänemark mit seinen gerade mal sechs Millionen Einwohnern hervorgebracht hat. Es ist Uwe Heile, dem rührigen Inhaber von Audio Offensive, zu verdanken, dass wir OePhi Acoustics nun auch hierzulande kennenlernen können. Ich gebe zu: Bislang war mir OePhi Acoustics fremd. Wer die diesjährige HighEnd besucht hat, konnte dort die Neuvorstellung der Lounge-Lautsprecher-Linie erleben, die das Portfolio nach unten abrundet. Dieses ist bemerkenswert konsequent gestaltet. Es gibt aktuell fünf Kategorien: Lounge, Ascendance, Transcendence, Immanence und Reference. In vier dieser Qualitätsstufen offeriert OePhi jeweils eine Kompaktbox und ein Standmodell. Letzteres unterscheidet sich vom Kompakt-Pendant durch einen deutlich höheren Preis, dem größeren Volumen und einem zusätzlichen Chassis für die tiefen Tonlagen. Die Kompakten sind stets als Zwei-Weg-Modell konzipiert, die Standboxen haben zweieinhalb Wege, was sich in den Typenbezeichnungen 2 beziehungsweise 2.5 widerspiegelt. Allein das Topmodell, die Reference 3.5, fällt mit 3,5 Wegen aus diesem Rahmen und hat auch kein kompaktes Gegenstück.
Joakim Juhl, Firmeninhaber und Chef-Designer wendet auf seine Kabel und Lautsprecher die gleicheN Grundsätze an: Bei allem, was ich dazu in Erfahrung bringen konnte, ist die Zeitrichtigkeit das entscheidendes Kriterium. Grundsätzlich geben beinahe alle Boxen-Hersteller das gleiche Ziel an, nämlich ein dem Musik-Original möglichst nahe kommendes Klangbild. Die Qualität einer Live-Darbietung zu vermitteln, ist bekanntermaßen praktisch nicht möglich, weil schon die unvermeidbaren Schwächen bei der Aufnahme und bei den Tonträgern bislang unüberwindbar sind. Dennoch: Unterschiedliche Herangehensweisen können zu Lautsprechern mit enormen Spaßfaktor und Realitätsnähe führen. Joakim Juhl kann seine mehr als 25-jährige Erfahrung mit Lautsprechern nutzen, um seine Ideen und sein Knowhow an entscheidenden Stellen technisch umzusetzen. Dazu gehören neben der Auswahl der Treiber besonders die Auslegung der Frequenzweiche in mechanischer und elektrischer Hinsicht. Die Frequenzweichen sind Punkt zu Punkt verdrahtet. Ziel des Aufwands ist ein sauberer Phasenübergang und eine maximale Dynamik.
Nachdem ich die Ascendance 2 ausgepackt hatte, platzierte ich sie auf den von Uwe Heile mitgelieferten 70 Zentimeter hohen SS7 Ständern von Solid Steel. Dies sind justierbare stählerne Dreibein-Stative mit punktueller Ankopplung der MFD-Stellfläche oben mittels Stahlkugeln. Auf die MDF-Platte der Solid Steel wurde die Ascendance mit je drei zu Lieferumfang der Ständer gehörenden Pads aus elastischem Haftmaterial recht fest verbunden. Die Ascendance 2 zeigt sich funktional geradlinig gestaltet und fällt nicht durch ein mariniertes Design auf. Es gibt keine Abdeckung für die Front. Man hat standardmäßig die Wahl zwischen fünf Gehäuseausführungen. Mein Paar aus Eiche-Furnier trug frontal in der dem nicht zentral montierten Hochtöner abgewandten oberen Ecke ein dezent eingeprägtes griechisches Phi, das auf mich wie ein Brandzeichen wirkt und in sympathischer Weise irgendwie die Wertigkeit des Holzes zu unterstreichen scheint. Die Chassis-Anordnung ist unterschiedlich für das linke und rechte Exemplar. Anders als der unten die halbe Front bis an den Rand einnehmende SEAS Tief/Mitteltöner mit beschichteter Papiermembran ist der proprietäre Hochtöner mit Metall-Kalotte seitlich versetzt. Die Kalotte schützt ein Gitter. Zu den Membrandurchmessern äußert sich der Hersteller nicht. Den Tieftöner habe ich mit etwa zwölf Zentimetern innerhalb des Sicken-Innenrandes gemessen. Es gibt keine Links/Rechts-Vorschrift zur Aufstellung. Man sollte also ausprobieren, welches Exemplar links oder rechts die bessere räumliche Darstellung und Bühne realisiert. Ich habe die Hochtöner außen platziert, um eine möglichst breite Darbietung zu erhalten, was auch gut funktionierte. Um der rückseitigen Bassreflex-Öffnung genug Raum zu geben, beträgt der Abstand zur Rückwand im Test 25 respektive 27 Zentimeter, da ich die OePhis leicht nach innen anwinkelte. Unter der Ventilier-Öffnung befindet sich das Single-Wire Anschlussterminal mit vergoldeten Polklemmen aus Kupfer zur Aufnahme von Bananas, blanken Kabelenden oder Gabelschuhen. Die OePhi Lautsprecher werden, so kann man auf der Website lesen, in Handarbeit gefertigt.
Der erste Höreindruck zu Beginn der Einspielzeit war unglaublich. Es spielten die Dire Straits ihr Brothers In Arms in der 40-Jahre Jubiläumsausgabe, von Qobuz per Bubble UPnP auf die Bridge des PS Audio DirectStream DACs gestreamt. Erst tags zuvor hatte ich dieses Album auf meiner großen Anlage gehört. Was ich nun über die im HiFi-Studio Falkensee schon eingespielten Ascendance hörte, hatte ich nicht im Geringsten erwartet. Klarheit, Offenheit, Detailgenauigkeit, Dynamik und sogar die Energie im Bass waren frappierend. Als ich Tags darauf auch die Ascendance Lautsprecherkabel in 3 Meter Länge zugeschickt bekam und sie anstelle meiner QED Silver Spiral einsetzte, verbesserte dies diese Qualitäten der Ascendance 2 nochmals ganz erheblich. Nun hieß es aber, geduldig zu sein und die Lautsprecher und Kabel ein paar Tage einzuspielen, um zu ermitteln, ob sich da noch was tut. Dies verlief jedoch sehr viel anders als üblich. Normalerweise lasse ich Lautsprecher hinter geschlossener Tür einspielen, häufig phasenverkehrt gegeneinander gestellt, um möglichst Ruhe zu haben. Den OePhis hörte ich jedoch gespannt und mit Vergnügen bei ihrer Entwicklung zu. So zum Beispiel bei Carl Orffs Oper Die Kluge in der Einspielung von Eterna mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig, dirigiert von Herbert Kegel, gestreamt in CD-Qualität von Qobuz. Diese Sprachverständlichkeit und Dynamik! Phänomenal! Der Gesang des Vaters war klar artikuliert und auch die folgenden, nicht so leicht verständlichen Stimmen waren viel besser zu verstehen, als ich dies gewohnt bin. Ähnlich ging es mir hinsichtlich der Präzision mit etlichen Musikstücken, die ich gut kenne. Vor allem diese Akkuratesse und eine für so einen kleinen Lautsprecher beinahe unfassbare Dynamik bis in die Bass-Tonlagen hinunter machten einen Höllenspaß.
Während des Einspielvorganges stellte sich heraus, dass das Ascendance Lautsprecherkabel mehr vom Stromfluss zu profitieren schien als die Ascendance 2 selber. Letztere schienen kaum mehr Einspielen zu benötigen. Das ließ zumindest ein Gegencheck mit dem Silver-Spiral LS-Kabel folgern. Zunehmend wurde deutlich, wie das Ascendance LS-Kabel die Qualitäten des Lautsprechers unterstützt und zu einem stimmigen, einheitlichen Miteinander aufblühen lässt. Somit ergibt sich daraus ein ganzheitliches Testobjekt aus den Ascendance 2 dem Ascendance LS-Kabel mit drei Meter Länge und den Solid Steel Ständern, was in der Summe einen Preis von 6425 Euro bedeutet. Das ist keine Kleinigkeit, der jedoch erfreulicherweise eine mehr als erwartete musikalische Qualität gegenübersteht. Ein Freund, der nach einer Woche das Set an meinem Pier Audio Verstärker hören wollte, kommentierte: „Ein ungemein attraktives Preis-zu-Musik-Verhältnis“. Den Pier Audio hatte ich übrigens gewählt, weil er mir mit seinem Preis von unter 3000 Euro angemessen erschien. Beim Vergleich mit dem etwa doppelt so teuren Soulnote A2 zeigten die Ascendance im Zusammenspiel mit ihm eine noch feinere, sauberere Auflösung, die vor allem in den obersten Frequenzen eine zweifelsfreie Verbesserung darstellen. Das gesamte Klangbild geriet mit dem Soulnote auch etwas leichtfüßiger, während der Pier Audio mit etwas mehr Grundtonwärme zu punkten wusste. Ich habe die Verstärker in der Folgezeit immer wieder gewechselt, aber überwiegend den MS-880SE als Spielpartner genutzt.
Inzwischen haben Lautsprecher und Kabel genug Betriebsstunden, um in die genauere musikalische Betrachtung einzusteigen. Wenn ich die Ascendance 2 mit meinen doppelt so teuren Phonar vergleiche, ist der Unterschied erschreckend groß. Die Lebendigkeit, Impulsschnelligkeit, mitreißende Vordergründigkeit der Ascendance vermittelt Musik packend und analytisch aufgefächert wie über einen Monitor. Dagegen wirken die Phonar tendenziell träge und fast schon gefällig langweilig, selbst wenn sie mit dem OePhi Ascendance Lautsprecherkabel angeschlossen sind. Jedoch beeindrucken die Phonar Veritas P9.2 SE mit einem ganz anderen Tieftonfundament. Wenn ich diese beiden so unterschiedlichen klanglichen Auftritte gegeneinanderstelle, ist die Frage nach dem größeren Spaß-Faktor und der intensiveren Bindung an die Musik leicht zu beantworten. Unabhängig von ihrem Preisvorteil hat die OePhi die Nase vorn. Aber Vorsicht! Die Physik setzen die Dänen nicht außer Kraft. Es bleibt die Frage, ob man bei der Ascendance 2 auf den Tiefstton, den die Phonar locker und überzeugend besser im Hörraum generiert, verzichten mag. Allein von der musikalischen Faszination her würde ich die Frage positiv beantworten, wie ich es gleich noch an einigen Beispielen beschreiben will. Da kommt natürlich ganz schnell der Gedanke an einen oder zwei Subwoofer auf, was die ganze Sache bei adäquater Qualität in eine andere Preisdimension hieven würde. Wenn ich das Live-Album Tutu Revisited von Marcus Miller höre, ist untenrum mit der OePhi eindeutig zu wenig los. Zwar macht die dennoch Spaß, weil der Bass, wie das ganze Frequenzspektrum, kraftvoll und vor allem extrem lebendig vermittelt wird. Aber es fehlt gefühlt mindestens eine tiefe Oktave. Aber das war's dann auch schon mit der Kritik an diesem Lautsprecher-Juwel. Wenn der direkte Vergleich nicht gegeben ist, mag das auch gar nicht so auffallen und ist vielleicht bedeutungslos dank der überzeugenden Stärken der OePhi Acoustics.
An dieser Stelle denke ich dann natürlich auch an die Standbox-Alternative Ascendance 2.5, die ja auch nicht mehr Stellplatz beansprucht als unser Testkandidat auf den Solid Steel Ständern. Aber bleiben wir bei der Sache: Gerade habe ich das Album 1983 von Sophie Hunger gehört. Schon beim ersten Track „Leave Me with the Monkeys“ fällt die überzeugende Ehrlichkeit der Stimmwiedergabe sofort auf. Neben der klaren Artikulation und sauberen Abgrenzung zur zu einem schönen Klangteppich gewebten Background-Begleitung ist es vor allem das Stimmvolumen. Hier höre ich eine Frau, nicht nur eine Stimme, überzeugend und intensiv. Auch das ( Synthesizer- ?)Schlagzeug passte mit seiner Tieftonintensität perfekt in die Tonalität des Songs. Selbst bei „Hey Now“ von London Grammar wird der Tiefst-Ton eindrucksvoll vermittelt, und begeisternd steht auch hier Hannah Reid mit ihrer Stimme im Raum, umgeben von ihrer plastisch abgebildeten Begleitung, was insgesamt einen sehr schönen Raum mit klaren Positionen und viel Tiefe ergibt. Die Klangfarben der Instrumente überzeugen ebenso wie der Gesang von Hannah Reid. Ich rufe als nächste wieder meinen Blues-Oldie von Taj Mahal auf. The Natch´l Blues beginnt mit „Good Morning Miss Brown“. Das homogene Miteinander gefällt nicht nur durch die glaubwürdigen Klänge der Instrumente, den Reichtum an Nuancen und eine Reproduktion ohne jede Härte. Zur räumlichen Tiefe und Breite passt auch die Höhe der Abbildung. Das kann ich mir besser nicht wünschen. Als nächstes spiele ich „Tarantula“ von Klaus Doldingers Passport Album Looking Thru, und zwar ordentlich laut. Das Klangbild ist völlig losgelöst von den Lautsprechern. Die sind hier, wie schon bei den Musikstücken zuvor bei zivilerem Pegel praktisch nicht ortbar. Der Klangteppich breitet sich dreidimensional nach vorn in den Raum aus, und sobald das Tenorsaxophon von Klaus Doldinger loslegt, fetzt es ordentlich. Aggressiv wie es soll, aber eben nicht giftig oder nervig. Auch hier erlebe ich ein Höchstmaß an Authentizität und einfach packende Musik.
Ich drehe die Musik nun deutlich leiser und finde bestätigt, was sich zunehmend herauskristallisiert: Die Ascendance 2 haben auch bei sehr kleinen Pegeln ein rundum voluminöses Klangbild. Aber dank ihres Charakters lassen sie den Hörer kaum in Ruhe, weil sie ihn reizen, aufzudrehen und die Musik intensiver zu erleben. Als Nachteil empfinde ich diese Eigenschaft ganz und gar nicht, im Gegenteil. A Tribute to Charlie Parker with Strings (Live) vom Charlie Watts Quintet ist das nächste Album. Die Atmosphäre im Ronnie Scotts Birmingham, wo die Aufnahme im November 1991 entstand, ist vom ersten Ton des Ansagers an spürbar. Sobald Bernard Fowler beginnt, die Story zu erzählen, die Charlie Watts bereits anno 1965 als Kinderbuch „Ode to a High Flying Bird“ herausbrachte, vermitteln die OePhis dieses Gefühl des Dabeiseins. Die Klangfarben von Piano und vordergründigem Alt-Saxophon gefallen ebenso wie der Punch von Charlie Watts Schlagzeugspiel. Wieder stimmen die Bühnen-Abbildung und die Ordnung der Instrumente. Hinsichtlich der Klangfarben hebt sich die Ascendance 2 positiv von vielen, auch deutlich kostspieligeren Lautsprechern ab. Ich bin geneigt, ihr insgesamt einen eher trockenen Klangcharakter bescheinigen zu wollen, würde ihr aber damit wohl nicht wirklich gerecht. Was als trocken erscheinen mag, ist die Abwesenheit von unangemessen übertriebenen Farbtupfern. Die OePhi lässt bislang an keiner Stelle, bei keinem Instrument, bei keiner Stimme – auch hier nicht bei Bernard Fowler, dessen Stimme als jahrzehntelangem Background-Sänger der Rolling Stones ich zu kennen glaube – Zweifel an der Echtheit der Klangfarbe. Alles wirkt enorm glaubwürdig. Denn vielfach haben Wiedergabeketten, die mit besonderer Klangfarbenpracht begeistern, einen Hang zum Überzeichnen, hier und da, an einer oder anderer Stelle im Frequenzspektrum, meist nur ein wenig. Bei der Ascendance 2 kann ich dies partout nicht heraushören. Meine große Anlage schönt da mehr, was allerdings manch mäßiger Aufnahme, vor allem Oldies, zugute kommt. Beim Taj-Mahal-Album aus den 60ern überzeugte die OePhi uneingeschränkt und vermittelte gefühlvoll den Blues. Auch bei der 96-Kilohertz-Version vom Take Me to the Alley Album von Gregory Porter, gespielt per Roon von der Oladra Festplatte, vermitteln die Dänen ein feindynamisches, ehrliches Klangbild, bei dem die Diskant-Klavieranschläge bei „In Fashion“ ebenso überzeugend dargestellt werden wie der Kontrabass oder die Lead- und Begleitstimme im Titelsong. Nichts wird übertrieben, nirgends zu viel Coleur. Was will man mehr?
Man mag möglicherweise auf den Gedanken kommen, ein Klavier oder ein Flügel könnten zu wenig voluminös, zu wenig nach Holzkörper klingen. Um das Gegenteil zu beweisen, genügt für den Jazz-Liebhaber ein Hineinhören in Carla Bley´s wunderschönes Album Life Goes On, wo sie von Andy Sheppard am Saxophon und Steve Swallow am Bass kongenial begleitet wird. Der Klassik-Freund mag Emil Gilels mit Schuberts Piano Sonata in D-Dur, der Gasteiner, in der Living-Stereo-Einspielung hören. Da klingt der Flügel oftmals wenig körperhaft, jedoch nicht so mit der OePhi Ascendance 2, die dem Instrument ein angemessenes Fundament verleiht. Runden wir den Test ab mit der Symphonie Nr. 3 von Gustav Mahler, der Live-Aufnahme mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter dem Dirigat von Mariss Jansons. Diese beeindruckt bei großen Lautsprechern durch das imposante aus der Tiefe rollende Schlagwerk und den strahlenden Ruf der acht Hörner. Letztere klingen über die OePhi wunderschön glänzend nach goldfarbenem Blech, frei im Raum und unisono, kräftig und entschieden wie es die Partitur vorschreibt. Das folgende Schlagwerk ertönt mit Wucht von hinten und es überrascht mich, dass ich die allertiefsten rollenden Töne deutlich wahrnehme. Zwar verhaltener als über die Phonar Veritas, aber überzeugend genau differenzierend demonstriert die Ascendance 2 eine kaum zu glaubende Qualität im Tiefbass. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, und mir scheint sogar, dass ein Mehr hier eher zu viel sein könnte, weil das dann die faszinierende Transparenz möglicherweise beeinträchtigen würde. Was den weiteren Verlauf dieser gelungenen Einspielung anbelangt, bin ich nach dem bislang Gehörten zwar nicht mehr sehr überrascht, aber dennoch angetan von der unglaublichen Detailfülle und der Schönheit der Musik, die die OePhis wunderbar vermitteln. Trotzdem reizt es mich gedanklich beim Blick auf das Portfolio von Oephi Acoustics, die Standboxversion Ascendance 2.5 zu vergleichen. Bei der Qualität dieser Kompaktbox bin ich ebenso neugierig zu erfahren, was die höherpreisigen kompakten Transcendence und Immanence da noch mehr zu bieten haben wollen. Nach dieser Hörerfahrung ist das schwer vorstellbar. Denn die Ascendance 2 erfüllt meine Wünsche in nicht geahnter Weise.
Gehört mit
|
|
---|---|
CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
Streamer | PS Audio BridgeII |
Server | Antipodes Audio Oladra G4 mit Roon |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
Switch | Chord Company English Electric 8 |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine oder Antelope Zodiac plus oder Sonic Frontiers SFD-1 |
Vollverstärker | Soulnote A-2, Pier Audio MS-880SE |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2 SE |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, Habst USB Ultra-3 und DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Black Edition Digital S/PDIF, Audio-gd NF Cinch und XLR, Purist Audio Design Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
OePhi Acoustics Ascendance 2
|
|
---|---|
Konzept | 2-Wege Bassreflex Kompaktlautsprecher |
Tieftöner | SEAS Papier-Membran |
Mitteltöner/Hochtöner | Im eigenen Haus entwickelte Metall-Kalotte |
Frequenzweiche | Punkt zu Punkt verdrahtet, Kupferfolien-Kondensatoren mit niedrigem DCR, DC-gekoppelte Kondensatoren, extrem DCR-arme Ringkernspulen am Tief/Mitteltöner |
Innenverkabelung | auf das Konzept optimierte interne Verdrahtung |
Anschlüsse | Rein-Kupfer Terminal |
Frequenzgang | 45Hz bis 27kHz (im Raum) |
Impedanz | 8 Ohm |
Wirkungsgrad | 88,5dB (im Raum) |
Max. Leistungsaufnahme | 120 Watt Musikprogramm |
Abmessungen | H 25cm x B 18,5cm x T 30cm |
Gewicht | 7,5kg |
Gehäuse | Eiche, Walnuss, Schwarze Esche, Mattschwarz und Mattweiß; Sonderwünsche auf Anfrage |
Paarpreis | 4500 Euro |
Herstellerangaben
OePhi Acoustics Ascendance
|
|
---|---|
Typ | Lautsprecherkabel |
Paarpreis | 1,5m: 935 Euro 2m: 1125 Euro 3m: 1495 Euro 4m: 1875 Euro 5m: 2250 Euro Jumper (20cm): 399 Euro |
Herstellerangaben
Solid Steel SS 7 Ständer
|
|
---|---|
Typ | Ständer, justierbar |
Höhe | 70cm |
Farben | weiß, schwarz |
Paarpreis | 430 Euro |
Vertrieb
Audio Offensive Hifi-Vertrieb
|
|
---|---|
Anschrift | Inhaber: Uwe Heile Münchener Str. 5 14612 Falkensee |
Telefon | +49 3322 2131655 |
Mobil | +49 172 3844155 |
info@audio-offensive.de | |
Web | www.audio-offensive.de |
Elektrostatische Kopfhörer haben unter Klangpuristen einen legendären Ruf – und kein Name wird dabei so häufig genannt wie STAX. Mit dem neuen SR-007S führen die Japaner ihre 007-Serie in die nächste Generation. STAX hat dabei genau dort angesetzt, wo die Fans es hören können: bei Präzision, Komfort und Langzeitstabilität.
Herzstück des SR-007S sind überarbeitete Membranen und feste Elektroden, deren Öffnungen nun um gut 20 Prozent kleiner ausfallen. Das klingt nach Detailarbeit – und genau das ist es auch. Mithilfe eines extrem feinen Ätzverfahrens wurde die gesamte Fläche optimiert, um kleinste Schwingungen noch gleichmäßiger abzubilden. Das Ergebnis: mehr Durchzeichnung in den Mitten, festerer Bass und ein Raumgefühl, das sich ausgesprochen natürlich entfaltet.
Ein neues Kopfband mit nahtloser Edelstahlplatte erinnert an das STAX-Topmodell SR- X9000. Diese Anti-Resonanz-Struktur (ARS) macht das Gehäuse steifer und dämpft Vibrationen, bevor sie ans Ohr gelangen. Gleichzeitig verzichtet STAX auf komplizierte Gelenke: Ein bewegliches Scharnier passt sich schlicht der Kopfform an – kein Rastmechanismus, kein Klappern.
Damit lange Hörsessions wirklich lang sein dürfen, liegen weiche Polster aus Schafsleder auf den Ohren. Sie sind leicht schwenkbar gelagert, sodass sich der Anpressdruck gleichmäßig verteilt. Das Leder wirkt zudem wie ein natürlicher Diffusor: Es verhindert störende Reflexionen und sorgt für eine klar umrissene Bühne. Ein neues Innenpolster absorbiert zusätzlich Schall, was insbesondere der Tiefenstaffelung zugutekommt.
Wie bei allen Top-Modellen setzt STAX auf ein kapazitätsarmes OFC-Kabel. Sollte es einmal Schaden nehmen (oder einfach zu kurz sein), lässt es sich ohne Lötkolben austauschen.
Herstellerangaben
STAX SR-007S
|
---|
Auf dem Papier lesen sich die Zahlen eindrucksvoll, doch echte Argumente liefert derSR-007S vor allem auf dem Kopf. Wer schon immer wissen wollte, warum Elektrostaten-Fans von „Schnelligkeit“ und „Luft“ schwärmen, sollte sich diesen Hörer gönnen – oder ihn zumindest einmal in Ruhe ausprobieren. In gut sortierten HiFi-Studios steht der SR-007S bereit. Nehmen Sie Ihre Lieblingsaufnahme mit – und hören Sie genauer hin als jemals zuvor. Der STAX SR-007S ist ab sofort für 3.000 Euro und auch in preisvergünstigten Bundles mit dem Treiberverstärker SRM700S oder SRM-700T erhältlich.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
|
|
---|---|
Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Vertrieb
HiFi-Studio Wittmann
|
|
---|---|
Adresse | Brucknerstraße 17 70195 Stuttgart (Botnang) |
Telefon | +49 711 696774 |
kontakt@wittmann-hifi.de |
Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt!
Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie eine kryogene Behandlung – zu mehr Wohlklang verhilft. Zwar hatte ich schon vor der Beschäftigung mit dem Bügelautomaten von dieser Funktion gehört, sie aber nicht für sehr wirkungsvoll gehalten. Was sie wirklich vermag, habe ich erst im praktischen Umgang mit dem AFI erfahren. Doch bevor die klanglichen Verbesserungen durch die Wärmebehandlung zum Thema werden, sollten wir einen kurzen Blick auf die Entstehungsgeschichte des FLAT.DUO werfen: Die begann im Hifi-Studio von Oliver Wittmann in Stuttgart. Einer seiner langjährigen Kunden, Dr. Ullrich Kathe, stellte dort seine Vision eines Plattenbüglers vor. Dem Analogliebhaber war klar, dass bei welligen Schallplatten Auflagekraft, vertikaler Abtastwinkel, Azimut und Antiskating variierten, je nachdem an welcher Position der Welle sich die Nadel befindet. Abhilfe schaffe da nur ein Gerät, mit dessen Hilfe verformte LPs geglättet werden könnten. Dem Studioinhaber gefiel die Idee, so dass er spontan anbot, Marketing und Verkauf für das geplante Produkt zu übernehmen und die Ergebnisse der Bügelprozesse klanglich zu bewerten.
Es folgte eine etwa zweijährige Entwicklungszeit, in der eine großen Anzahl von Platten Behandlungen mit unterschiedlichsten Temperaturen sowie variierenden Aufwärm-, Halte- und Abkühlzeiten erfuhren. Dabei ging es nicht nur darum, eine möglichst perfekt plane LP zu erhalten. Oliver Wittmann oblag es zu überprüfen, wie sich der Prozess auf die Klangqualität auswirkte. Sie durfte ja keinesfalls unter der Erwärmung und Abkühlung leiden. Doch dann überraschten die Ergebnisse die beiden Forschenden: Die behandelten Platten klangen besser als die unbehandelten Vergleichsmuster. Daher erschien es naheliegend, auch plane Platten einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Während eines weiteren Jahres wurden dann die Parameter für das Tempern optimiert, wie dieser Prozess, der gewisse Materialeigenschaften verbessert, beispielsweise auch in der Metall- und Glasveredlung genannt wird. Dabei geht es wie auch schon beim Kryo-Verfahren darum, Spannungen im Vinyl zu verringern oder ganz zu eliminieren, die entstehen, wenn das vorgewärmte Material zwischen zwei geheizten Pressstempeln zu einer Schallplatte gepresst werden und die Stempel dann schnell abgekühlt werden, um das Vinyl zu stabilisieren.
Doch zurück ins Hifi-Studio: Dort präsentierten Dr. Ullrich Kathe und Oliver Wittmann vor neun Jahren den Audio Fidelity Improvement flat: Der Plattenbügler verfügte über zwei Programme, eines zum Glätten von Schallplatten und eines zum Tempern. Darüber hinaus ließ sich eine Reihe von Parametern über ein Grafikdisplay und vier virtuelle Tasten einstellten. Inzwischen ist eine neue, verbesserte Version, der AFI flat2, erhältlich. Während der Süddeutschen Hifi-Tage wollte ich eigentlich eines der sehr attraktiv gestalteten Geräte zum Test bestellen, doch dann traf ich Dr. Ullrich Kathe, der mir die Vorzüge des neuen AFI FLAT.DUO erläuterte: Der werde aus expandiertem Polypropylen (EPP) gefertigt, das zu 92 Prozent Luft und nur zu acht Prozent aus Polypropylen bestehe und damit eine hervorragende Wärmeisolation biete. Deshalb würde bei der Aufwärm- und der Haltephase – das ist beim Tempern immerhin eine Stunde – deutlich weniger Energie verbraucht als beim flat2.
Zudem könnten im FLAT.DUO – egal ob beim Tempern oder Bügeln – in einen Durchgang gleich zwei LPs behandelt werden, wobei eine Aluminiumscheibe zwischen den LPs für einen schnellen Wärmetransport sorge. Auf der oberen Schallplatte liege dann eine weitere Aluplatte, auf die mit Hilfe eines Rändelgriffs der nötige Druck zur Glättung ausgeübt werde. Damit man sich sicher sein kann, den richtigen Wert erreicht zu haben, stattete AFI den Griff mit einem Drehmoment-Auslöser aus. Die beiden Entwickler haben also nicht nur die Funktionalität des Plattenbüglers im Blick, sondern im gleichem Maße seine leichte Bedienbarkeit und seinen ökologischen Fußabdruck: EPP ist umweltfreundlich und recycelbar, und, obwohl sich der FLAT.DUO in einem Durchgang gleich zweier Scheiben annehmen kann, beansprucht sein Heizelement nur ein Drittel der Energie, die der flat2 benötigt. Nachhaltigkeit schlägt elegantes Design: Schließlich habe ich den funktional gestalteten FLAT.DUO statt des Schmuckstücks flat2 bestellt. Außerdem zahlt sich ökologisches Handeln hier einmal aus: Der FLAT.DUO ist beinahe 50 Prozent günstiger als der flat2.
Eine Scheibe, die ich musikalisch ungemein mag, aber dennoch immer mal wieder für Tests benutze ist Carla Bleys Life Goes On. Allerdings weist mein Exemplar eine recht ungewöhnliche Welligkeit auf: An einer Stelle des Aussenrands wirkt es so, als habe jemand mit dem Daumen das noch weiche Vinyl leicht verformt. Dieser Fehler bringt Tonabnehmer an die Grenzen ihrer Abtastfähigkeit und führte besonders bei der Verwendung des DS Audio W3 trotz Rumpelfilter zu heftigen Bewegungen der Lautsprechermembranen – weswegen ich inzwischen ein zweites, glücklicherweise planes Exemplar erworben hatte. Natürlich war diese Scheibe die erste, bei der ich das Bügelprogramm ausprobierte – und zwar mit vollem Erfolg. Anschließend ließen die verschiedenen Tonarme keine Auf- und Ab-Bewegungen mehr erkennen. Sehr überzeugend!
Um den Effekt des Temperns richtig einschätzen zu können, bedarf es mindestens zweier Exemplare eines Album, die idealerweise nacheinander gepresst wurden. Daher holte ich zwei Scheiben von Michel Godards Soyeussement · Live in Noirlac aus ein und demselben Zwölfer-Karton aus dem sommelier-du-son-Lager, von denen ich eines temperte. Beim ersten und zweiten Durchgang hatten der Kollege Thomas Heinemann, den ich zum Vergleich eingeladen hatte, und ich am Klang nicht das geringste auszusetzen. Kein Wunder, denn die Scheibe lag auf dem Teller des Einstein Aerolith und wurde von einem The Pickup in The Tonearm abgetastet. Mit dem getemperten Exemplar kam dann die Überraschung: Das Refektorium des Klosters wirkt bei dieser Aufnahme in natürlicher Akustik noch ein gutes Stück größer, die Instrumente werden besser voneinander differenziert, und die Musiker scheinen deutlich mehr Spaß an ihrem Tun zu haben – und das trifft auf die beiden Zuhörer genauso zu. Wir haben noch einmal die unbehandelte Scheibe aufgelegt. Sie wirkte im Vergleich einfach glanzlos, weniger spannend und erweckte den Anschein, der Plattenspieler liefe ein paar Prozent langsamer.
Eine ähnliche Verbesserung kannte ich zuvor nur von meinen kryogen behandelten Scheiben. Schön, dass darunter ebenfalls die Aufnahme aus dem ehemaligen Kloster in Noirlac war. Auch wenn diese Scheibe nicht aus demselben Karton kam wie die beiden zuvor gehörten, bot sich ein Vergleich an: Die Informationsdichte und Lebendigkeit der Wiedergabe war beim gekühlten und temperierten Exemplar sehr ähnlich. Allerdings erschien dem Kollegen und mir der Klang der mit dem AFI behandelten LP einfach ein wenig stimmiger und homogener. Die Fülle der Details war besser in den musikalischen Fluß integriert. Um die Gültigkeit unsere bisherigen Einschätzungen zu überprüfen, hörten wir die drei Exemplare noch einmal auf dem LaGrange mit einem nach einem anderen Prinzip arbeitenden Tonabnehmer: dem im AMG 12JT montierten DS Audio W3. Die zuvor beschriebenen Unterschiede zeigten sich auch hier.
Auch wenn für mich schon jetzt feststeht, dass ich möglichst viele meiner LPs tempern möchte und deshalb bereits mit dem Erwerb eines AFI FLAT.DUO liebäugele, scheint mir eine noch umfassendere Beschäftigung mit der thermischen Behandlung von Vinyl geboten: Ich werde zwei weitere Platten mit dem AFI tempern und dann bei CoolTech tiefgefrieren lassen, zusammen mit zwei neuen Exemplaren, die dann nach der Kältebehandlung einer Entspannungsübung mit Wärme unterzogen werden. Da ich bei verschiedenen Veranstaltungen beim Vergleich von kryogen- und unbehandelten Schallplatten gelernt habe, dass zwar alle Anwesenden einen Unterschied wahrnehmen, ihn aber unterschiedlich bewerten, plane ich, zwei Test-Sets mit jeweils fünf LPs zwei Kollegen zukommen zu lassen und dann ihre Beurteilungen zu veröffentlichen – unabhängig davon, ob sie einer Meinung sind oder nicht.
Gehört mit
|
|
---|---|
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolit |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ und 9“, AMG 12JT, Thales Symplicity 2 |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, DS Audio W3, Lyra Olympos SL |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choic, WestminsterLab DS-Audio-Phono-Einschub |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO
|
|
---|---|
Gehäusematerial | expandiertes Polypropylen |
Anzeige | Grafikdisplay |
Abweichung von der Solltemperatur | besser 0,25 K |
Abmessungen (B/T/H) | 36/45,5/11cm |
Gewicht | 2,8kg |
Leistungsaufnahme | 30W |
Preis | 2.000 Euro |
Vertrieb
HiFi-Studio Wittmann
|
|
---|---|
Adresse | Brucknerstraße 17 70195 Stuttgart (Botnang) |
Telefon | +49 711 696774 |
kontakt@wittmann-hifi.de |
Solen, ein renommierter französischer Hersteller, dessen Anfänge in die 80er Jahre reichen, entwickelt und fertigt High-End-Audiokomponenten, die höchste Ansprüche an Klangqualität und Verarbeitungspräzision erfüllen. Solen steht für Innovation, Handwerkskunst und eine unerschütterliche Leidenschaft für musikalische Exzellenz.
Hauptmerkmale des SOLEN CV 20
Herstellerangaben
SOLEN CV 20
|
---|
Vertrieb
LEN HIFI
|
|
---|---|
Anschrift | Exklusive Musiksysteme Björn Kraayvanger Herkenweg 6 47226 Duisburg |
Telefon | +49 2065 544139 |
Mobil | +49 176 64772261 |
info@lenhifi.de | |
Web | www.lenhifi.de |
SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB.
Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die leidige 5-Volt-Stromversorgungsleitung des USB-Standards, die sehr nahe zu den empfindlichen Datensignalen geführt wird, die man aber nicht einfach weglassen kann. Trotz dieser Schwächen ist USB – Stand heute – im Audio-Bereich die gebräuchlichste Schnittstelle. Allerdings bedarf es eines großen Aufwands, um die schädlichen Einflüsse auf den Wandler zu minimieren. Der OMNI USB möchte den systembedingten Nachteilen von USB mit einer dreifachen Kombination aus optischer Isolierung, aktiver Störgeräuschunterdrückung und Batteriebetrieb zu Leibe rücken.
Der OMNI USB nutzt optische Isolierungstechnologie, um den USB-Datenpfad vollständig von unerwünschten elektrischen Störungen zu trennen. Im mitgelieferten USB OptiLink, einem separaten Kästchen, wird das per USB eingehende Datensignal in „Licht“ umgewandelt. Dieses Signal wird dann über eine Glasfaserverbindung an den OMNI USB übertragen, wo es wieder in ein elektrisches Signal zurückgewandelt wird. Technisch geschieht das mit einem Dual-Chip-Ansatz, der auf Sender- und Empfängerseite aus je einem USB-Extender-Steuerchip und einem Chip für die Glasfaser-Schnittstelle auf Netzwerkbasis besteht. Auf dieses Weise werden Eingang und Ausgang vollständig galvanisch isoliert, womit elektrisches Rauschen, Interferenzen und Streuströme wirksam bekämpft werden sollen. Trotz optischer Isolierung können nach der Rückwandlung in elektrische Signale immer noch Störgeräusche in USB-Verbindungen eindringen. Hier kommt die aktive Störgeräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation – kurz: ANC) des OMNI USB ins Spiel. ANC soll 100-mal effektiver als herkömmliche Rauschfilter sein und verbleibende Störungen aktiv beseitigen. Mit dieser Technik werden Reststörungen auf den fünf mit „PUREPORT FOR AUDIO“ bezeichneten USB Anschlüssen (4 x USB-A, 1 x USB-C) herausgefiltert, wobei zwei Anschlüsse (USB-A) keine Daten übertragen, sondern ausschließlich für die saubere, isolierte Stromversorgung von USB-Geräten vorgesehen sind.
Das Stromnetz ist bekanntlich eine nicht zu unterschätzende Störquelle in unseren Audiosystemen, welche die Klangqualität erheblich beeinträchtigen kann. Der OMNI USB möchte diese vollständig eliminieren. Im Batterie-Modus ist der OMNI vollständig vom Stromnetz und von der Quelle isoliert, regeneriert das USB-Signal, versorgt unsere USB-Geräte mit stabiler, rauschfreier Spannung und unterbricht potenzielle Masseschleifen. Der kräftige 8.000-Milliamperestunden-Lithium-Ionen-Akku ermöglicht auch längere Hörsitzungen ohne auf das störungsanfällige Stromnetz angewiesen zu sein. Ein intelligentes Batteriemanagementsystem optimiert den Ladevorgang und hält den Ladezustand zwischen 20-80 Prozent, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Der OMNI USB verhält sich wie ein handelsübliches USB-Hub und benötigt keinen eigenen Treiber. Der Computer „sieht“ quasi durch den Hub hindurch direkt den daran angeschlossenen DAC. Das hat seine Vorteile, denn welche Digital-Formate und Sampling-Raten (einschließlich DSD) verarbeitet werden können, wird so durch den angeschlossenen DAC bestimmt. Für Setups, die optische oder koaxiale Verbindungen erfordern, verfügt der OMNI USB zusätzlich über eine Digital-zu-Digital-Konvertierung mit koaxialen und optischen S/PDIF Ausgängen. Mit den beiden voneinander unabhängigen Standard- und Hochspannungs-Koaxialausgängen können Benutzer die Signalverträglichkeit für jeden DAC optimieren.
Völlig ungewöhnlich für ein Gerät dieser Preisklasse ist der 10-Megahertz-Master-Takteingang für den Anschluss einer externen Master-Clock. Die umfangreiche Elektronik ist in ein solides Metall-Gehäuse verpackt. Auf der Vorderseite finden wir links ein kleines, aber scharfes TFT-Farbdisplay, das umfassend Auskunft gibt über die optische Verbindung SFP 10G/1,25G, die Taktung intern oder extern, die Verbindung zur NEXIS-Anwendung, den Akkuladestand, die Akkuladungsdauer und die aktiven und verbundenen USB-Anschlüsse. Je nachdem, ob der OMNI USB liegend oder stehend betrieben wird, dreht sich die Anzeige automatisch. Mit dem Drehregler in der Mitte können für jeden Pure Port USB-Anschluss zusätzlich Detailinformationen, wie Spannung, Strom, Leistung und Rauschen auf dem Display visualisiert werden. Mit einem kleinen Druckknopf kommen wir in die Menü-Einstellungen. Sobald wir uns dort befinden, können wir mit dem Drehknopf durch die Optionen scrollen und diese durch Drücken des Reglers auswählen.
Für den Hörtest wähle ich zum Einstieg ein Notebook, auf dem eine mit AudiophileOptimizer 3.0 optimierte Installation von Windows Server 2019 läuft und bei dem als Medienplayer JRiver 24 zum Einsatz kommt. Weitere Tuning-Maßnahmen gibt es nicht, außer dass ich das Notebook beim Musikhören grundsätzlich im Akku-Betrieb laufen lasse. An dieser Stelle gilt es eine Hürde zu überwinden. Das Notebook hat nur einen USB-A Port, der USB OptiLink nur einen USB-C Port. Ich benötige also ein Adapter-Kabel von USB-A auf USB-C, das glücklicherweise im Lieferumfang enthalten ist. Für den Hörtest muss es bei diesem Kabel bleiben, da ich kein anderes Adapter-Kabel zur Hand habe. Ich kann Ihnen deshalb auch nicht sagen, ob die Kabelwahl an dieser Stelle einen hörbaren Einfluss hat oder nicht. Hier hätte ich mir zusätzlich einen USB-B Port am OptiLink gewünscht, um bei der Kabelwahl flexibler zu sein. Eine weitere Besonderheit ist, dass der OptiLink seinen „Saft“ grundsätzlich aus der angeschlossenen Quelle über das USB-Kabel zieht. Für den Fall, dass die Quelle nicht genügend Strom liefern kann, muss man ein externes Netzteil an den OptiLink anschließen, das nicht im Lieferumfang enthalten ist. Mein Notebook liefert genügend Strom und die LED am OpiLink leuchtet grün.
Vom OptiLink geht es über die Glasfaserverbindung zum OMNI USB und von da mit einem „normalen“ USB-Kabel in meinem PS Audio DirectStream DAC. Der OMNI USB wird über das mitgelieferte Standard-Netzteil (Schalt-Netzteil) mit Strom versorgt. Sobald die Glasfaserverbindung steht, leuchten am OptiLink zwei weitere LEDs in weiß und blau. Im OMNI USB schalte ich alle nicht benötigten USB Ports ab. Schön wäre noch die Option gewesen, bei den USB Ports die 5 Volt Spannung auf der USB-Leitung zum DAC ein- und ausschalten zu können. Darüber hinaus deaktiviere ich die S/PDIF Ausgänge, da ich mich im Hörtest auf die USB-Verbindungsstrecke konzentrieren möchte. Anschließend lasse ich OptiLink und OMNI USB einige Tage durchlaufen. Dann kann’s endlich losgehen. Der Akku ist zwischenzeitlich vollgeladen. Doch wie schalten wir jetzt in den Batteriebetrieb? Ganz einfach: Stecker ziehen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Denn wenn der OMNI USB an ein externes Netzteil angeschlossen ist, wird er immer von diesem mit Strom versorgt statt aus dem Akku; einen Umschalter gibt es nicht. Ich habe deshalb den OMNI USB immer im ausgeschalteten Zustand vollständig aufgeladen und danach sofort wieder den Stecker gezogen. Einen Vorteil hat diese Methode: Wir können ganz sicher sein, dass der OMNI USB wirklich keine irgendwie geartete Verbindung zum Stromnetz hat.
Der OMNI USB bringt eine signifikante klangliche Verbesserung, die sofort und ohne große Schwierigkeiten hörbar ist. Alle Aufnahmen – ganz gleich welches Genres – klingen deutlich sauberer und natürlicher. Die Höhen gewinnen an Geschmeidigkeit, das so wichtige Timing ist wesentlich straffer und in der Räumlichkeit gibt es klare Veränderungen. Ganz wichtig: Von dem oft so nervigen Computer-Sound ist nichts zu hören. Sehr gut lässt sich das mit dem „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) aufzeigen. Die exzellente Aufnahme ist für mich geradezu prädestiniert für anspruchsvolle Vergleiche: große tief gestaffelte Orchesterbesetzung, ausdrucksstarke, massive Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte, markante Bläser, filigrane Piano- und Fortissimo-Passagen im Wechsel.
Wenn das Notebook direkt an meinen DAC angeschlossen ist, klingt es zwar frisch und lebhaft, aber auch irgendwie „digital“. Die massiven Streichereinsätze sind mir einfach zu hart und zu dünn und die Blechbläser sind bei ihren Einsätzen richtig anstrengend. Die räumliche Abbildung suggeriert zwar große Tiefe, bleibt aber im Diffusen stecken. Insgesamt wirkt die Wiedergabe unruhig und nervös und will so gar nicht zum Charakter des Stücks passen. Mit dem OMNI USB ergibt sich ein völlig anderer Eindruck. Die Härte in den ausdrucksstarken Streichereinsätzen ist einem weichen runden Klang gewichen, der meinen Ohren schmeichelt. Die Bläser, die den Höhepunkt des Stücks einleiten, sind sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester ohne Frage klarer umrissen und erklingen nicht mehr undefiniert aus der Tiefe des Raums. Es wird hörbar, dass an dieser Stelle zunächst die Hörner links hinten einsetzen und dann die Trompeten – leicht rechts außerhalb der Mitte platziert – übernehmen. Damit gewinnt der räumliche Gesamteindruck dieser Aufnahme deutlich, nicht so sehr an absoluter Tiefe, wie an Klarheit und Prägnanz. Im ersten Moment scheint die räumliche Tiefe mit dem OMNI USB sogar weniger ausgeprägt zu sein. Ohne OMNI USB ist jedes Instrument mit einem gewissen Raum umgeben, der Räumlichkeit suggeriert, aber im direkten Vergleich die räumliche Staffelung der einzelnen Instrumente weit weniger präzise erscheinen lässt und zugleich irgendwie hohl und unnatürlich erscheint. Dies sind für mich klare Indizien für reichlich vorhandene digitale Störgeräusche. Das mag zwar im ersten Augenblick beeindrucken, ist aber auf längere Sicht einfach nur nervend. Ich bin erstaunt, wie entspannt ich mit meiner simplen Notebook-Lösung und dem Omni USB viele Stunden Musik hören kann.
Wechseln wir zu „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra (Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90). Die Aufnahme beeindruckt mit ihrer reichhaltigen Instrumentierung. Mit dem OMNI USB kommt der großartige Detailreichtum dieser Aufnahme hervorragend zur Geltung. Dabei stört es mich nicht, dass im Vergleich zu absoluten Spitzengeräten das eine oder andere Detail auf der Strecke bleibt. Doch darauf kommt es gar nicht an. Viel wichtiger ist mir der ungemein geschlossene Gesamteindruck, der die Aufnahme zu keiner Zeit vor lauter Details in ihre Einzelteile zerfallen lässt. Bemerkenswert ist, wie realistisch und natürlich Stimmen wiedergegeben werden. Ich höre mir „Sunrise“ von Norah Jones (Norah Jones: Feels Like Home; 96KHz) an. Die Wiedergabe der Stimme gelingt dem OMNI USB ganz ausgezeichnet. Eva Tylor „groovt“ in „Everybody Loves my Baby“ (Opus3 DSD Showcase, DSD128) wunderbar vor sich hin, aber hier fehlt mir ein wenig Dynamik und „Drive“. Das heißt aber keineswegs, dass Eva Taylor matt und langweilig klingt. „Let the music flow" wiederum, ein wunderbarer Song von Allan Taylor (Allan Taylor: All Is One, DSD 64), passt perfekt zum entspannten Charakter des OMNI USB.
Natürlich interessiert mich, ob sich an dieser überzeugenden Vorstellung etwas ändert, wenn ich den OMNI USB mit meiner SOtM Clock takte. Wir haben dabei im Hinterkopf, dass die Clock-Signale keinen Bezug zu den Audio-Sample-Rate-Frequenzen haben und nicht unmittelbar in die Signalwandlung eingebunden sind. Ich kann gut verstehen, dass viele Audiophile hier recht skeptisch sind, insbesondere auch vor dem Hintergrund der hohen Kosten für eine gute Master-Clock. Meine Erfahrungen aber sind: Wann immer ich ein Gerät mit einer Master-Clock extern takte, stellen sich beträchtliche klangliche Verbesserungen ein. Und ja, auch diesmal klingt es anders – nicht spektakulär, aber genau in der Art und Weise, wie ich sie bisher immer mit externen Clocks erfahren habe. Letztlich geht es um Natürlichkeit, Auflösung und innere Ruhe. Wird die Clock wieder abgeklemmt, dann weiß man, dass es eigentlich keinen Weg zurück gibt.
Emi Fujita erklingt bei „The Rose“ (Best Audiophile Voices V) mit externer Clock-Unterstützung einfach natürlicher und die begleitende Gitarre erscheint nachdrücklicher. In „Santa Fe“ mit Otmar Liebert und seiner Begleitband Luna Negra (Ottmar Liebert & Luna Negra – Viva!) sind die Instrumente besser fokussiert und von ein wenig mehr Raum umgeben. Gleichzeitig werden Kleinigkeiten, wie Griffgeräusche oder hart angeschlagene Saiten der Flamenco-Gitarre, besser hörbar. Der OMNI USB tritt mit externer Clock-Unterstützung mit mehr Energie und besserer Körperhaftigkeit auf, wodurch alles greifbarer erscheint. Aufgrund dieser überzeugenden Vorstellung lege ich die Messlatte deutlich höher und wechsle zu meinem Audio-PC, der bereits mit einer SOtM USB-Karte ausgestattet ist, die ihren Takt von der SOtM 10-Megahertz Master-Clock bezieht und eine vom PC getrennte, eigene Stromversorgung besitzt. Das ist jetzt eine völlig andere Ausgangslage, als wenn die Quelle ein PC oder Notebook mit Schaltnetzteil und in das Mainboard integrierten USB-Anschlüssen ist. Das Schöne ist, dass der klangliche Abdruck des OMNI USB mit seinem runden entspannten Klang auch in dieser Konstellation deutlich hörbar ist, auch wenn das Ganze nicht so spektakulär ausfällt, wie in der Konstellation mit meinem Notebook. Bedenken Sie aber bitte, dass die USB-Konfiguration meines Audio PC deutlich teurer ist als ein OMNI USB.
Gehört mit
|
|
---|---|
Computer | SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G, Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Notebook | Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JRiver Media Center 24, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ USB |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC MK1 |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | AIM UA3 USB, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Ansuz Sortz RCA, Ansuz Sortz LAN, Ansuz Sortz BNC |
Herstellerangaben
SilentPower OMNI USB
|
|
---|---|
Eingangsspannung | 9V/6A-15V/4.8A |
Eingänge | 10G SFP; 1.5G SFP; 1 x BNC Clock Sync (75 Ohm) |
Pure USB Ports | 2 x USB-A (Power & Data); 1 x USB-C (Power & Data) |
Pure Power USB Ports | 2 x USB-A (Power Only) |
Standard USB Ports | 2 x USB-C (Vor- und Rückseite) |
Digital-Ausgänge | /SPDIF 2 x Coaxial (Standard/High Voltage), 1 x Optical |
USB Standard | USB 3.2; USB 2.0 |
Bandbreite | 10Gbps/5Gbps/480Mbps/12Mbps/1.5Mbps |
Batterie | Lithium-Ion 8,000mAh |
Gewicht | 1,25 kg |
Abmessungen | 214 x 158 x 41 mm (BxTxH) |
Herstellerangaben
SilentPower USB OptiLink
|
|
---|---|
Eingangsspannung | 5V |
Eingänge | USB-C; USB-C PD3.0 |
USB-C PD3.0 Power Eingang | 100W (20V/5A) |
Ausgänge | 10G SFP; 1.5G SFP |
USB Standard | USB 3.2; USB 2.0 |
Bandbreite | 10Gbps/5Gbps/480Mbps/12Mbps/1.5Mbps |
Gewicht | 268 g |
Abmessungen | 99 x 93 x 24 mm (BxTxH) |
Preis | 900 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
| |
---|---|
Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Der J.Sikora Aspire wurde mit dem Ziel entwickelt, audiophile Träume zu erfüllen und eine kompromisslose, naturgetreue Wiedergabe von Vinylschallplatten zu ermöglichen. Der Aspire rundet das Portfolio von J.Sikora nach unten ab und setzt neue Maßstäbe in puncto Präzision, Klangqualität und Ästhetik.
Das Herzstück des Aspire bildet ein mehrschichtiges Chassis, das aus einer Kombination von sorgfältig ausgewählten Materialien wie Präzisionsstahl, Aluminium und anderen dämpfenden Legierungen besteht. Diese Konstruktion gewährleistet eine extreme Steifigkeit und eliminiert unerwünschte Vibrationen effektiv.
Der Plattenteller des Aspire ist ein Meisterstück der Ingenieurskunst. Gefertigt aus hochdichtem Delrin und präzisionsgefräst, bietet er eine außergewöhnliche Masseträgheit und eine perfekte Planlage, was zu einer unglaublich stabilen und präzisen Geschwindigkeitskonstanz führt. Das speziell entwickelte, nahezu reibungsfreie invertierte Lager mit einer Keramikkugel ist das Fundament für die Laufruhe und Langlebigkeit des Plattenspielers. Es sorgt für eine minimale Geräuschentwicklung und eine maximale Detailauflösung.d
Der Aspire wird von einem Gleichstrommotor angetrieben, der über eine ausgeklügelte Steuerungseinheit präzise reguliert wird. Dieser Antrieb ist extrem leise und gewährleistet eine konstante und exakte Umdrehungsgeschwindigkeit. Neben seiner überragenden Klangperformance besticht der Aspire durch sein elegantes und industrielles Design. Die sorgfältige Verarbeitung der Materialien und die klaren Linien machen ihn zu einem Blickfang in jedem Hörraum.
Preis: 5.700,00 Euro ohne Tonarm
Vertrieb
LEN HIFI
|
|
---|---|
Anschrift | Exklusive Musiksysteme Björn Kraayvanger Herkenweg 6 47226 Duisburg |
Telefon | +49 2065 544139 |
Mobil | +49 176 64772261 |
info@lenhifi.de | |
Web | www.lenhifi.de |
Seit feststeht, dass die High End ab 2026 in Wien stattfinden wird, wurde die Entscheidung der High End Society in der Hifi-Szene mal mit Skepsis, mal mit Euphorie diskutiert. Damit sich die Aussteller selbst ein Bild vom neuen Veranstaltungsort machen können, hatten Stefan Dreischärf und sein Team Anfang Juli ins Austria Center Vienna eingeladen.
Die Messe wird übrigens eine Woche später als geplant vom 4. bis 7. Juni 2026 ihre Türen öffnen, da zum vorherigen Termin der in Wien stattfindende European Song Contest die Hotelpreise in astronomisch Höhen schnellen ließ. Gut, dass die Verantwortlichen der Austria Centers Vienna und der High End Society so flexibel reagieren konnten. Auch wenn wir die Räumlichkeiten schon während der beiden Finest Audio Shows in den Jahren 2023 und 2024 kennengelernt haben und Ihnen im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Zimmern und Sälen in Bildern präsentierten, ließen wir es uns nicht nehmen, in unsere Lieblingsstadt zu reisen. Dort führten wir mit Stefan Dreischärf, dem Geschäftsführer der High Society Service GmbH, und Mansour Mamaghani, dem Inhaber eines der größten deutschen High-End-Vertriebe und Vorstand der High End Society, kurze Interviews und sprachen mit einigen der Anwesenden über ihre Erwartungen für die Messe im kommenden Jahr. Als erster stellte sich der Veranstalter den Fragen und erläuterte seine Beweggründe für den Umzug in die österreichische Hauptstadt.
Dirk Sommer: Stefan, es wäre schön, wenn Du zu Beginn nochmal sagen würdest, warum die nächste High End überhaupt in Wien stattfinden wird.
Stefan Dreischärf: Die Geschichte ist eigentlich ganz einfach, und ich glaube auch, dass sie in den letzten Wochen und Monaten ziemlich häufig erzählt worden ist. Hier noch mal die offizielle Version. Das MOC war nie Eigentum der Messe. Das ist vielleicht eine Information, die man zuerst wissen sollte. Das MOC gehörte einer Bank. Die Bank hat es dann an ein anderes Unternehmen veräußert, und da ist es eben nicht sicher, wie es mit dem Gebäude weitergeht. Wird eine Umwidmung stattfinden, wird es als Messegelände weiterverwendet? Fakt ist aber, dass wir keine mehrjährigen Mietverträge aushandeln konnten. Das heißt, es war immer nur ein Jahr Verlängerung möglich. Da kam dann für uns irgendwann der Punkt, dass wir gesagt haben: Das geht nicht, das können wir unseren Ausstellern nicht zumuten. Wir brauchen langfristige Sicherheiten. Das war der Grund, nicht nur eine Alternative zu suchen, sondern auch zu finden. Wie viele wissen, haben wir ja schon zweimal in diesem Gebäude eine Finest Audio Show veranstaltet, Das heißt, wir konnten hier Proberunden drehen. Wir kommen nicht in ein neues Gebäude, das wir nicht kennen. Es ist ein Gebäude, in dem wir uns auskennen. Wir haben zwei Veranstaltungen gehabt, die hervorragend gelaufen sind, und das Gebäude hat die Kapazitäten. Und so etwas findet man in Europa sonst fast nicht. Eigentlich findet man es gar nicht. Wir haben es gefunden.
DS: Bei der letzten Finest Audio Show sind schon viele Leute hier gewesen, die selbst nicht ausgestellt haben und sich einfach nur die Location angucken wollten. Warum macht Ihr dann jetzt noch diese Veranstaltung? Ich hatte gedacht, dass die Interessenten sich schon ihre Lieblingsräume ausgesucht haben. Warum also jetzt nochmal dieses Treffen?
SD: Da gibt es einfach die Nachfrage, die wir genau für ein solches Treffen gehabt haben. Ich kann schon im Vorfeld sagen, dass wir auch im Herbst noch eine zusätzliche Runde machen werden, weil wir einige Interessenten haben, die jetzt einfach aus Termingründen – vielleicht waren sie im Urlaub oder hatten andere Veranstaltungen – jetzt nicht kommen konnten, sich aber unbedingt das Gebäude ansehen wollen. Wir sind ja jetzt gerade hier, und ich glaube, ich muss euch nicht erzählen, was gerade los ist. Wir haben über 100 Besucher hier, wir laufen eigentlich am Limit. Also meine Kollegen, Ali Ibrahim, Manuel Pinke und ich, wir sind hier im Gebäude unterwegs. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier heute keiner unter 20 Kilometer Wegstrecke rausgehen wird. Und wir sind hier immer noch nicht fertig. Wir haben jetzt grad mal kurz nach mittag. Unsere Einladung wird sehr gut angenommen und die Neugierde auf dieses Gebäude ist groß. Ebenso das Erstaunen über dieses Gebäude, wo viele sagen, das ist wirklich das nächste Level von dem, was wir in München vom MOC kennen.
DS: Während der Finest Audio Show konnte also noch niemand einen Raum reservieren?
SD: Nein, Also wir fragen jetzt wirklich nach, weil das Gebäude hier keine eins zu eins Kopie vom MOC ist. Wir hatten dort eine Reihe von 60-Quadratmeter-Räumen und eine Reihe von 85-Quadratmeter-Räumen. Hier ist alles komplett über fünf Etagen durcheinander gewürfelt. Wir haben hier auf jeder Etage kleinere Räume, mittlere Räume und große Räume. Das muss man sich natürlich auch mal vor Ort angucken. Man muss sich auch mal in den Raum stellen können und die üblichen Anforderungen an die Akustik stellen et cetera. Wir bitten jetzt unsere Gäste, die wir jetzt hier haben, oder auch die der Finest Audio Show: Bitte gebt uns zwei, drei Optionen. Wir versuchen diesen Optionen so nahe wie möglich zu kommen.
DS: Also es ist noch nichts entschieden.
SD: Nein, es ist noch kein Raum verkauft worden. Wir haben auch kein Geld auf dem Konto. Deswegen weiß ich das ganz bestimmt.
DS: Ist das Interesse groß genug, so dass Du Dir sicher sein kannst, dass Du alles verkaufen wirst?
SD: Ich kann wirklich sagen: Das Interesse ist überragend groß. Wir haben mit vielem gerechnet. Man muss dazu sagen, dass es viele Wünschen schon im Herbst letzten Jahres gab, während der Finest Audio Show. Jetzt gibt es noch mal viele Wünsche. Wie gesagt, immer mit alternativen Optionen versehen. Darüber hinaus haben wir jetzt schon viele Anfragen für unseren Herbsttermin. Also ja, das wird ein garantierter Erfolg. Aber vielleicht noch eine Sache dazwischen: Das hört oder liest sich jetzt vielleicht für den einen oder anderen so, als wenn jetzt jemand aus München angefahren kommt oder vielleicht noch aus Hamburg. Nee, wir haben von Korea über Kanada die ganze Welt vertreten. Die Leute sind hierhin gekommen, um sich einen Raum anzusehen oder zwei, drei Optionen zu nennen. Ja, die Welt ist im Moment hier.
DS: Dennoch höre ich immer noch kritische Stimmen. Die Leute sagen, die Fläche sei hier nicht so groß wie in München. Könntest Du ganz kurz mal sagen, wie viel Fläche es hier gibt und wie viel es im MOC gab?
SD: Also wir können das in einem ganz einfachen Vergleich machen: Wir haben hier eine Raumanzahl, die tatsächlich etwas höher ist. Da muss ich aber direkt dazu sagen, die ist eigentlich deswegen höher, weil wir auch viele kleine Besprechungsräume haben, so elf bis 20 Quadratmeter, die man jetzt nicht wirklich als Showroom nehmen kann. Also bringen wir es auf den Punkt: Wir haben hier genauso viele Räume wie im MOC. Hallenfläche haben wir hier deutlich mehr.
DS: Das Gebäude ist ja von seiner Grundfläche viel, viel größer als das MOC. Kannst du ausschließen, dass es so viel Übersprechen zwischen den Räumen gibt wie in München? In München war es ja gerade im Atrium oft so, dass man seine Nachbarn rechts und links sehr gut hören konnte.
SD: Das Ganze hier ist deutlich entzerrt, weil deutlich mehr Distanz zwischen den Räumen ist. Wir haben natürlich auch Räume, die liegen Raum an Raum, da wird es Übersprechen geben. Da versuchen wir natürlich jetzt im Vorfeld, Aussteller, von denen wir wissen, dass sie in aller Regel gerne mal die komplette Dynamik einer Anlage zeigen, nicht unbedingt nebeneinander zu legen. Also da achten wir schon sehr drauf.
DS: Wir hatten ja im November schon gesehen, dass es oben auch einige Freiflächen gibt, von denen man auf einen Balkon oder eine Terrasse rausgehen kann.
SD: Das gibt es oben und unten. Da haben sich schon einige Hersteller für interessiert, die dann eventuell während oder vielleicht auch nach der Messe dort eine Grillparty veranstalten werden, was ja durchaus möglich ist. Man kann da vieles machen beispielsweise ein Catering auffahren lassen et cetera.
DS: Es gibt hier also auch Möglichkeiten, die es in München nicht gab.
SD: Ja, natürlich: Wer nur gerade ins Gebäude reingekommen ist und am Haupteingang verharrt, wird direkt sehen, dass das hier ist ein komplett anderes Level ist.
DS: Dann solltest Du vielleicht noch sagen, wann die Veranstaltung im Herbst stattfinden wird.
SD: Diesen genauen Termin kann ich noch nicht nennen. Aber wir werden natürlich, genauso wie wir es jetzt auch gemacht haben, alle unsere Aussteller anschreiben und sagen: Das ist die Option, wir werden jetzt ein, zwei oder drei Tage hier sein. Bitte meldet euch an, gebt uns einen ungefähren Termin, an dem ihr hier sein werdet, damit wir euch das Haus zeigen können.
DS: Danke. Das war es schon.
SD: Das war doch einfach.
Insgesamt waren um die 120 Person von 60 Herstellern respektive Vertrieben ins Austria Center Vienna gekommen, um sich die für ihre Demonstrationen geeigneten Räume auszusuchen. Bernd Gruhn von Brodmann Acoustics wusste zu berichten, dass ihn einige seiner Vertriebe gefragt hätten, was man für einen längeren Aufenthalt in Österreich berücksichtigen solle. Statt eines kurzen Besuches für die Dauer der Messe planten sie eine ausgedehntere Reise in Begleitung ihrer Partnerinnen. Die Attraktivität der Alpenrepublik im Allgemeinen und Wiens als Kultur-Metropole im Besonderen scheint doch ein wenig größer zu sein als die Münchens. Keine schlechten Vorraussetzungen für die High End 2026.
Freunde von Vintage-Equipment dürften sich schon jetzt auf die Präsentation von raren Western Electric Schallwandlern von vor 100 Jahren freuen. Silbatone und G.I.P Laboratorys Europa-Repräsentant Homin Kim war zum ersten Mal am neuen Veranstaltungsort und fand dort auch die für die Vorführung von historischen Hornsystemen und Silbatone-Elekronik die geeigneten Räume. Trotz der bisherigen zahlreichen gelungenen Vorführungen in München begrüßt er die Verlegung der Messe nach Wien: Hier gebe es einfach schönere Räume. Dennoch könne man auch hier nur einen Bruchteil dessen demonstrieren, was im Audeum, dem Audio Museum in Seoul in Südkorea zu hören und zu sehen ist. Er führte voller Begeisterung aus, dass dieses Spezialmuseum für Klang über eine umfangreiche Sammlung von Edison-Phonographen aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu modernen High-End-Soundsystemen verfüge. Im Mittelpunkt der Sammlung stünden analoge Trioden-Röhrenverstärker und Hornlautsprechersysteme. Die Ursprünge des vom weltbekannten Architekten Kengo Kuma gestalteten Audeums gingen auf die frühen 2000-er Jahre zurück, als Silbatone Acoustics gegründet wurde. Das Unternehmen habe jedes Jahr auf der High End Messe in München das Beste der Vintage-Sound-Technologie, darunter seltene Stücke von Western Electric, für Audio-Enthusiasten vorgeführt, um das goldene Zeitalter des Theatersounds mit Triodenverstärkung kombiniert mit hochempfindlichen Hornlautsprechern in zeitgenössischen Formaten darzustellen. Diese Bemühungen mündeten schließlich in die Eröffnung des Audeums am 5. Juni 2024. Er heiße alle Musik- und Audioliebhaber dort willkommen.
Doch zurück nach Wien: Dort berichtete Martin Bühler, seit Anfang 2024 Marketing Manager bei der Schweizer Lautsprecher-Manufaktur Piega, von seinem erfolgreichen ersten Jahr auf allen Märkten außer Österreich. Da kommt ihm die Messe in Wien gerade recht um auch hier die neue Händler zu rekrutieren. Das ist aber keinesfalls das einzig Positive, dass er dem Umzug abgewinnen kann: In München hätten die Besucher gewusst, wo sie ihre Lieblingsmarken finden und hätten diese, ohne rechts und links zu gucken, angesteuert. In Wien müssten sie sich neu orientieren und könnten dadurch Neues und Überraschendes entdecken. Zudem biete das Austria Center Vienna nicht nur Zukunftssicherheit, sondern für die kommnden Jahre Expansionsmöglichkeiten. Auch wäre der Standort für die Erschließung der angrenzenden Länder ein sehr geeigneter Ausgangspunkt. Soweit die Sicht eines Herstellers. Für deutsche Vertriebe sieht das natürlich etwas anders aus, natürlich auch abhängig davon, ob sie die Vertriebsrechte für ihre Produkte ausschließlich für Deutschland oder auch Österreich besitzen. Über das Thema sprach ich mit Mansour Mamaghani, dem Inhaber von Audio Reference:
DS: Mansour, Du bist jetzt schon zum dritten Mal hier.
Mansour Mamaghani: Ja, wir haben zweimal ausgestellt. Jetzt gucken wir, wie die Räumlichkeiten nach der Renovierung aussehen und schauen, wie man das Ganze gestalten kann.
DS: Wirst Du wieder einen wirklich großen Raum haben, wie es bei der High End war, oder hast Du andere Ideen?
MM:: Also wenn wir was machen, muss es ja groß sein, weil wir einige Marken haben, die eine gewisse Bedeutung auf dem High End Markt haben. Und somit müssen wir auch eine bestimmten Darstellung haben. Der Auftritt muss groß sein, denn wir müssen die Produkte so präsentieren, wie es sich gehört.
DS: Wie ist Dein bisheriger Eindruck? Hast Du hier die gleichen oder bessere Möglichkeiten als in München?
MM:: Also ich denke, man kann sich hier auf jeden Fall besser entfalten. Der Platz, den ich mir angeguckt habe, ist einiges größer als das, was wir hatten. Wir waren auf der Messe in München ja schon einer von den größten Ausstellern, ich glaube mit über 600 Quadratmetern sogar der größte. Und das, was ich mir hier angesehen habe, ist sogar noch größer. Ich bin extra mit meinem Messebauer heute Morgen hierher geflogen. Der guckt sich die Räumlichkeiten an und ermittelt die Eckdaten, so dass er uns dann auch visuell ein paar Vorschläge machen kann, was hier realisierbar ist.
DS: Wie groß ist der Aufwand, den Messebau von München für Wien umzugestalten? Fängst Du bei null an?
MM:: Ich vermute, er wird sehr groß sein. Der Messebauer hat gesehen, dass wir fast nichts nutzen können, was wir während der letzten Jahren auf der Messe in München genutzt haben. Die Räumlichkeiten sind total anders und von der Konzeption fängt man wieder ganz weit unten an – mit den entsprechenden Kosten.
DS: Siehst Du den Umzug nach Wien trotzdem positiv?
MM:: Ja, also ich meine, dass Wien eine tolle Stadt ist, auch wenn für uns aus Norddeutschland der Aufwand für die Fahrt und den Transport und alles, was dazugehört, größer sein wird, als es in München der Fall war. Dennoch wird auch die Veranstaltung hier weiterhin die größte High End Messe weltweit sein. Ich denke, mit unseren Produkten gehören wir einfach zu einer solchen High End Show. Die größten High End Vertriebe wie Audio Reference gehören auf die High End und die Präsenz auf der High End gehört zu Audio Reference.
DS: Wie ist die Reaktion Deiner Hersteller auf eine High End in Wien?
MM:: Also momentan sind sie alle sehr zurückhaltend. Sie haben sich alle an München gewöhnt und man sagt, die High End gehört zu Deutschland und die High End gehört zu München. Ich bin dabei, alle zu überzeugen, dass es tatsächlich gut ist, hierher zu kommen und die Messe hier fortsetzen.
DS: Meinst Du, Deine deutschen Händler werden auch hierher kommen?
MM:: Wenige. Ich habe schon eine Umfrage gestartet und wenige Händler sind bereit, tatsächlich hierher zu kommen und die Messe zu besuchen. Aber ich denke, die größeren Händler, die wichtigen Händler werden schon kommen.
Die österreichischen Händler haben die Finest Audio Shows gut besucht und die Messe auch gut gefunden. Aber momentan ist es so, dass ich nicht für alle Produkten die Rechte habe, sie hier in Österreich zu verkaufen. Das ist ein Punkt, den ich jetzt gerade mit meinen Herstellern bespreche und gucke, was wir machen können. Da bin ich noch in Verhandlungen.
DS: Wie siehst Du die Resonanz der Endverbraucher? Leute aus Hamburg sind ja höchstwahrscheinlich auch nicht unbedingt nach München gekommen. Hoffst Du auf Wiener oder österreichisches Publikum?
MM:: Ja, ich denke schon, dass das österreichische Publikum dann kommt. Und dennoch: Das Publikum ist für mich ja nicht sehr interessant, weil ich einige Produkte hier sowieso nicht vertrete. Deswegen ist es mir wichtig, dass die High End als internationale Messe gesehen wird. Und wenn ich daran teilnehme, mache ich das hauptsächlich für unsere Lieferanten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sehr wenige Endkonsumenten aus Nord- oder Mitteldeutschland oder Nordrhein-Westfalen kommen werden, eher Leute aus Bayern, die sagen, die fahren dann drei, vier Stunden, dann sind wir in Wien und besuchen die Messe.
DS: Vielen Dank.
MM: Gerne.
Veranstalter
High End Society Service GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | Vorm Eichholz 2g 42119 Wuppertal |
Telefon | +49 202 702022 |
info@highendsociety.de | |
Web | www.highendsociety.de |
Das modulare Konzept des High-Res-Players Cayin N6iii wird um ein weiteres Highlight erweitert: das neue Motherboard R202 enthält zwei verschiedene Wandlertopologien, einen Multibit- und einen Einbit-DAC. So hat der Nutzer die Möglichkeit, den Klangcharakter entsprechend anzupassen.
Der High-Res-Player Cayin N6iii ist ein modulares Konzept für besonders anspruchsvolle Hörer, die auch unterwegs nicht auf High-End-Klangqualität verzichten wollen. Je nach Anwendung und gewünschtem Klangcharakter lässt sich das Motherboard mit D/A-Wandler und Ausgangsstufen im laufenden Betrieb austauschen. Mit dem Board R202 gibt es jetzt eine dritte Option mit zwei verschiedenen DAC-Topologien: einem Multibit-Wandler in R2R-Technologie und einem Einbit-DAC. Der diskret aufgebaute R2R Multibit-D/A-Wandler für PCM besteht aus 192 hochpräzisen Dünnschichtwiderständen mit einer Toleranz von nur 0,1 Prozent. Diese sind als symmetrisches Spannungsteilernetzwerk in 24-Bit-Konfiguration verschaltet und unterstützen die native PCM-Dekodierung mit bis zu 384 Kilohertz Samplingrate.
Als Alternative ist ein hochwertiger Einbit-Wandler auf dem Board integriert, der DSD bis 256facher Auflösung und PCM bis 768 Kiloherth verarbeiten kann. Der Benutzer kann entscheiden, welcher der jeweiligen D/A-Wandler in Abhängigkeit von der Signalauflösung zum Einsatz kommt, oder auch nahtlos zwischen beiden umschalten, um den optimalen Klangcharakter für die gewünschte Anwendung zu finden. Die vollsymmetrische Lautstärkeregelung ist in einem davon getrennten Schaltkreis untergebracht und erlaubt feinfühlige 256 Stufen in 0,5-Dezibel-Schritten. So ist garantiert, dass der verbaute, vollsymmetrische Kopfhörerverstärker alle in Frage kommenden Kopfhörer wahlweise über die 3,5-Millimeter-Buchse oder über den Pentaconn-Anschluss (4,4 Millimeter) optimal antreiben kann.
Seit digitale Speicherformate wie die Compact Disc auf dem Markt sind, gibt es unterschiedliche Technologien zur Rückkonvertierung der digitalen Datenströme in analoge Audiosignale. Zwar repräsentiert ein PCM-Strom in der Theorie eindeutige Aussteuerungs- oder Spannungswerte in einem klar begrenzten Dynamikraum (65.536 Abstufungen bei 16 Bit und 16.777.216 Stufen bei 24 Bit). Für die Umsetzung in analoge Werte haben sich aber parallel mehrere Technologien etabliert, denen auch unterschiedliche Klangeigenschaften zugesprochen werden. Die klassische Technologie ist der R2R-DAC, auch als Ladder-DAC oder Multibitwandler bezeichnet. Hier sorgt ein Netzwerk aus Widerständen, die jeweils paarweise Spannungsteiler bilden, für eine direkte Umsetzung jedes anliegenden Bits in analoge Spannungswerte. Dieser Technologie wird ein natürlicheres, wärmeres Klangbild nachgesagt, doch Klangqualität und technische Performance wie maximale Auflösung hängen stark von den verwendeten Bauteilen ab. In den meisten digitalen Audiogeräten finden sich heute Einbit-Wandler, auch als Delta-Sigma-Wandler bezeichnet. Diese erreichen die Wiederherstellung des analogen Signals über eine getaktet geschaltete Modulation bei sehr hohen Frequenzen. Die theoretisch erreichbaren Auflösungen sind dabei höher, die Schaltungsarchitektur erlaubt eine kompaktere Bauweise auf Chips. Klangenthusiasten sagen den besten Vertretern dieses Wandlertypus´ höchste Auflösung und Präzision nach, aber tendenziell erreichen sie oft nicht die Musikalität und Wärme eines R2R-DACs.
Der Cayin N6iii ist ein mobiler High-Resolution-Musikplayer, der vom Nutzer durch einen Austausch des Motherboards individualisiert werden kann. Mit der praktischen Schnellverschlussmechanik können die Motherboards ganz einfach im Betrieb ausgetauscht werden. Um die Leistung, Vielseitigkeit und Klangqualität des Motherboards zu optimieren, wurde beim E203 im Vergleich zum C201 die Leiterplattenoberfläche um 31 Prozent vergrößert. Der bewusste Verzicht auf Line-Out- und Pre-Out-Schaltungen reduziert das Risiko von Übersprechen und Interferenzen zwischen den Schaltungen. Dadurch liegt der Fokus des E203 auf der kompromisslosen Ansteuerung von Kopfhörern, was zu einem puren und unverfälschten Klang führt.
Der N6iii bietet einen internen Speicher von 128 Gigabyte, lässt sich mit einer Speicherkarte aber auf bis zu zwei Terabyte erweitern. Sein 5-Zoll Full-HD-TFT-Display lässt mit Multi-Touch und Gesten-Steuerung sowie kratzresistentem Gorilla-Glas im Alltag keine Wünsche offen. Mit der R202 Platine verspricht der Cayin N6iii bis zu 16 Stunden Musikgenuss aus dem eingebauten Akku. Der Cayin N6iii mit dem R202 Board ist ab Juli 2025 verfügbar und kostet 1.900 Euro. Das Motherboard R202 ist separat als Austauschmodul für alle N6iii zum Preis von 590 Euro erhältlich.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
|
|
---|---|
Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |